Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

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Partoc
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Partoc »

Nach einigen Ausflügen in die Perrypedia noch ein Paar Infos und Spekulationen meinerseits zu den Inhalten.

Laut Tolot suchten die Haluter nach dem „Ultimaten Stoff“, konnten aber keins finden. Erst im Materia-Zyklus geht man näher drauf ein, um was es sich handelt. Man bezeichnet es als „Vakuum-Energiequanten“. Es wird von den Kosmischen Fabriken eingesammelt (ca. 50 Gramm in tausend Jahren). Der Stoff wird dazu benutzt, um „etwas ganz bestimmtes:fg: zu beeinflussen oder um Carit-Legierungen herzustellen. Wobei der größte Teil hinter die Materiequellen geschickt wird.
Was die Carit-Legierung angeht, muss ich an den Roman Nr. 979 denken. Wo man erfährt, dass Roboter wie Laire oder Samkar über „Millionen“ von Jahren umgewandelt werden. Dazu verwendet man Teile (die aus Millionen - oder Milliarden - andere Teilen aussortiert werden), die aus einem „unbestimmten“ Metall gefertigt werden. Ob Laire und Samkar ebenfalls „Ultimaten Stoff“ in sich enthalten.

Der Bau der Handschuhe (das wird man erst später feststellen) wurde von den Porleytern angefangen. Und später von den Baolin-Nda fertiggestellt, die vor ihrer Rebellion für die Kosmokraten und mit den Rittern der Tiefe zusammenarbeiteten. Was ich interessant finde, ist das Erscheinungsbild der Baolin-Nda. Sie nutzten kleine, zierliche Humanoide-Roboter, in denen sich ihre eigentlichen Körper befanden. Die Del'Hayer werden zwar nicht als „klein“ mit großen Köpfen beschrieben, aber als zierliche Humanoide. Da frage ich mich, ob Feldhoff möglicherweise die Del'Hayer als Vorlage für die Baolin-Nda nutzte. Sollte meine Spekulation stimmen, dann hatte Tolot einen Ausflug in eine „Forschungsstation“ der Baolin-Nda gemacht. Er hat einige konservierte Körper hinter gläsernen Särgen („in transparenten Blöcken“) gesehen. Fragt sich natürlich, ob diese konservierten Körper Tote waren oder mögliche Ersatzkörper. Eine Möglichkeit wie man es im Nachhinein interpretieren könnte. 8-)
Die Frage bleibt offen wie kam der Handschuh in die Station. In Perrypedia steht, dass er von einem Agenten von Seth-Apophis gestohlen wurde, der möglicherweise im Dom Kesdschan gewütet hatte. Oder war das Atlan und seine Gruppe :devil:. Laut Perrypedia hatten sie so etwas in der Atlan-Serie getan.
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Verkutzon
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Verkutzon »

Partoc hat geschrieben: 7. September 2021, 17:05 ...muss ich an den Roman Nr. 979 denken. Wo man erfährt, dass Roboter wie Laire oder Samkar über „Millionen“ von Jahren umgewandelt werden. Dazu verwendet man Teile (die aus Millionen - oder Milliarden - andere Teilen aussortiert werden), die aus einem „unbestimmten“ Metall gefertigt werden.
Die kosmischen Fabriken haben ja Unmengen von Ausschussware produziert, um schlussendlich das perfekte Teil verwenden zu können.
Ich finde es ein lustiges Gedankenspiel, wenn jetzt jemand (die Loower oder andere finstere Gesellen) aus diesen fast perfekten Teilen heimlich einen „Roboter“ (natürlich müsste noch ein Lebewesen herhalten :fg: ) gebaut hätten! Es könnte durchaus eine interessante Figur daraus entstehen... Naja, kaputte Typen gab es ja auch schon ein paar in der Seriengeschichte. ;)
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Yman »

Erst mal herzlichen Dank an alle für die Beiträge hier im Thema! Nach und nach werde ich nun auch meinen Senf zu den Romanen abgeben.
Yman hat geschrieben: 6. Juni 2021, 22:38 Im März 1981 erschien Band 1021 der PERRY RHODAN-Serie:

"Der unsichtbare Gegner" von H. G. Francis.
Verkutzon hat geschrieben: 7. Juni 2021, 08:25 Die Geschichte war jetzt nicht gerade der Reisser, bietet aber ein erstaunliches Potpourri an Charakteren und schrägen Gesellen...
Wir lernen Gernon Egk kennen, der sich erst blamiert und dann von Rache beseelt ist; die blonde Angela Gore, die vom Autor konsequent als Mädchen tituliert wird, und mit ihrer Kamera alles filmt (Francis macht hier eine prophetische Vorhersage von Auswüchsen unserer modernen Gesellschaft...), bis zu einer lustigen Künstlerclique, die zu jeder Gelegenheit gerne und viel Alkohol konsumiert.
Addison Uptigrove finde ich einen tollen Namen.
Den Namen finde ich auch toll, aber leider wird die Figur kaum noch eine Rolle spielen. Interessant war auch seine Freundin Merlin Sanders. Für mich vollkommen unverständlich steht sie nicht im Hauptpersonenkasten, genausowenig wie Angela Gore.

Was die prophetischen Vorhersagen angeht: Dass Gaffer alles Mögliche mit ihren Kameras filmen ist eines, aber diese Unfähigkeit, sich so etwas wie ein Smartphone vorzustellen, ist schon fast erschreckend. Bzw. gibt es in PR ja diese Multifunktionsarmbänder, nur warum haben die alle außer Fellmer Lloyd keins? Tolot dreht durch, aber niemand ist in der Lage, die Behörden zu verständigen, weil niemand ein Mobiltelefon mit sich trägt. Erst die Telepathen, die anscheinend im PR-Hauptquartier auf der Lauer liegen, lesen aus den Gehirnen der Betroffenen, dass etwas vorgefallen ist.

Interessant auch, dass laut Lloyd anscheinend jeder jeden filmen darf. Persönlichkeitsrechte scheinte es nicht mehr zu geben. Immerhin: Mit Behörden kann man relativ unkompliziert über Eingaben in den Zentralcomputer in Kontakt treten und seine Anliegen hervorbringen. Das erinnerte allerdings auch sehr an Emails, die man schreiben soll, um jemanden nicht im direkten Kontakt mit seinem Anliegen auf die Nerven zu gehen. Wobei der Computer dann aber zu doof ist, um das Geschlecht von Merlin Sanders zu wissen.

Interessant auch, dass ein Psychopath wie Gernon Egk sich auf der Erde einfach so einen Hochleistungsblaster besorgen kann, um Tolot umzubringen. Umgekehrt, für die Behörden, einen flüchtigen Tolot auch nur zu finden, gelingt nicht. Kein Wunder, dass die Dscherro so ein leichtes Spiel hatten.
Partoc hat geschrieben: 7. Juni 2021, 08:30 Der unsichtbare Gegner (Band 1021) - H. G. Francis

Ein guter, rasanter und stellenweise spannender Roman, den hier Francis abliefert. Schöne Charakterdarstellungen, auch wenn er an der einen oder andere Stelle etwas übertreibt. Wie bei dem Rumflirten von Gernon Egk mit Angela Gore in Gefahrensituationen, das war schon etwas übertrieben.
Immerhin ist das alles weit besser als was HGF im Aphilie-Zylus mit seinen "Planet den Frauen"-Untaten abgeliefert hat. Konsequent fand ich, dass Gernon Egk am Ende tot war, ein Schicksal, das er sich ganz selbst zuzuschreiben hatte.
Partoc hat geschrieben: 7. Juni 2021, 08:30 Was den Agenteneinsatz von Bruke Tosen angeht, der war gut geschildert. Leider nicht aus der Sicht der Terraner :P , die hatten mal wieder zu lasche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Interessant ist aber, dass Tosen nicht nur „aktiviert“ wird um Tolot zu befreien, sondern auch während er von der Bewachung stark vernachlässigt wird. Da fragt man sich, wie weit oder wie viel kann Seth-Apophis wahrnehmen. Oder war es doch nur wiedermal Mr. Zufall im Spiel :P .
Und natürlich wird zum ersten Mal das DEPOT erwähnt.

Also zwar mit Schwächen, aber ein guter und unterhaltsamer Roman von Francis. Auch mit einer interessanten Darstellung der Kunstszene, die auf mich wie einem Mischung aus realen Kunstszene mit futuristischen Verknüpfungen wirkte. Ob sich Francis in der Kunstszene auskannte, oder ließ er eher seiner Fantasy freien Lauf? :gruebel:
Mit was sich Francis auskannte, darüber wage ich nicht zu spekulieren, aber ich glaube nicht, dass er auf diesem Gebiet besondere Kenntnisse hatte. Ich denke, er hat seiner Fantasie, Vorurteilen, usw. freien Lauf gelassen. Sich Künstler als verkrachte Existenzen vorzustellen, brotlose Künstler, die auch noch zu stolz sind, um von Sozialhilfe zu leben, eines wohlwollenden Umfelds bedürfen usw. Zum Glück wurde HGF fürs Schreiben bezahlt, so dass ihm dieses Schicksal erspart blieb.

Ich fand es aber sehr gelungen, wie die verschiedenen Handlungsebenen verknüpft wurden. Irgendetwas Parapsychisches seitens Merlin Sanders war im Spiel, Tolot magisch davon angezogen zerstört die komplette Kunstausstellung Uptigroves, und am Ende geht es um Schadenersatz. Zusammen mit dem Racheplan Egks, dem Ausbruch Bruke Tosens, der Tolot wieder befreit usw. ergab das insgesamt einen sehr guten Roman. Ich fand es nur etwas unglaubwürdig, wie schlecht Terra abgesichert ist, wie leicht zuerst Tosen und dann Tolot entkommen konnten, usw.

Ansonsten: Das Depot wird erwähnt, das macht neugiert, und ein Gedanke, der mich noch beschäftigt ist, ob der Name Tosen zufällig oder absichtlich so gewählt wurde: Tolot und Tosen.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Yman »

Yman hat geschrieben: 13. Juni 2021, 15:35 Im März 1981 erschien Band 1022 der PERRY RHODAN-Serie:

"Der Held von Arxisto" von Ernst Vlcek.
Verkutzon hat geschrieben: 13. Juni 2021, 18:04 Eine wilde Geschichte! Ich habe das Heft aber nochmals mit Vergnügen gelesen. Die Insektenkrieger sind schon ziemlich grässliche Gesellen. Der Horror kommt darum auch nicht zu kurz. Gwen Corlin, der in eine Heldenrolle gedrängt wird, kann einem richtig leid tun.
Vlcek macht einige negative Aussagen über Jäger und die Jagd - ob diese auf J. Bruck gemünzt waren...?
Zum Schluss wird noch entdeckt, dass der Kontor-Computer sich als Kuppler betätigt. Das wird mit den Worten kommentiert: „Der Computer als Kuppler, ich könnte mich totlachen.“
Tja, zum Glück ist das Zukunftsmusik... :P
Das TiBi ist einfach Spitze und gehört zu meinen Favoriten der gesamten Serie! :st:
Partoc hat geschrieben: 14. Juni 2021, 07:55 Gleich zu Anfang baute Vlcek reichlich Spannung auf. Die Materie-Materialisationen und deren begleitenden Umstände, sowie das Auftauchen der „Luftquallen“, werden von Vclek gut beschrieben und gekonnt in Szene gesetzt. Danach wurde es im Roman etwas ruhiger. Mir kam es so vor, als hätte Vclek zu Anfang sein Pulver verschossen, um danach in aller Ruhe die ganzen Zusammenhänge darzulegen.
Im letzten Drittel des Romans brachte er mit dem Auftauchen den Insektenkrieger wieder Schwung und Action in die Handlung.

So, komme ich jetzt mal zu einigen der Albernheiten:

1) Ein Kontorcomputer, der auf Grund der auftretenden Phänomene den Kuppler spielt. Ernsthaft. :rolleyes:

2) Tzopschtsch, Aschantatscht. Na ja, das war schon amüsant, aber schwer zu lesen. Auf jeden Fall sind die Namen deutlich fantasievoller als bei manch anderen Völkern. :-))
Die Namen haben "kyrillische Elemente", d.h. für so etwas wie schtsch gibt es in der kyrillischen Schrift einen einzelnen Buchstaben, so dass die Namen dann sehr viel lesbarer werden. Der Roman enthält einige Albernheiten wie den Kuppler-Computer, und die Geschichte ist wirklich ziemlich wild, besonders mit dem Auftauchen der Insektenkrieger.

Hinter allem steckt letztlich Seth-Apophis, und auch wenn Perry Rhodan ein Tsunami-Pärchen (zwei spezielle schwere Kreuzer) losschickt, wirken die Gegenmaßnahmen noch ziemlich hilflos bzw. unkoordiniert.

Den Anfang des Romans fand ich auch noch sehr spannend, aber mit den Insektenkriegern nahm einfach die Action ihren Lauf, und die Spannung wurde zunehmend abgebaut. An einigen Stellen, z.B. mit dem Verlust der Augen bei einiger Figur, merkt man den Horrorautor Vlcek.

Was mir etwas gefehlt hat, was im Roman vorher besser funktionierte, war das Zusammenspiel der Figuren, die entsprechende Komposition der Geschichte. Die Geschichte des tragischen Helden, Gwen Corlin, da hätte ein William Voltz mehr draus gemacht. Vlcek verfranzt sich leider etwas und verliert immer wieder den Fokus.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Yman »

Yman hat geschrieben: 19. Juni 2021, 17:00 Im Frühjahr 1981 erschien Band 1023 der PERRY RHODAN-Serie:

"Die Quarantäneflotte" von Peter Terrid.
Nachfolgendes, Text und Bild, wurden per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen:
Die Quarantäneflotte
Richard hat geschrieben: 19. Juni 2021, 23:49 Im Grunde ein recht erstaunliches Volk, dass trotz des Tabus der Untersuchung der eigenen Koerperbestandteile so lange überlebt hat um die Raumfahrt zu entwickeln.

Für mich klingt es (natürlich?) etwas eigenartig, dass derartig hochentwickelte Kulturen noch solche Tabus haben.
Das muss kein Widerspruch sein. Normalerweise funktioniert der Körper ja auch ohne Untersuchungen, zumindest eine gewisse Zeit lang, das macht ein gesundes Leben ja gerade aus, und dieses Tabu haben, kann auch Forschungen verhindern, die letztlich das Aussterben einer Art bewirken. Wissenschaft ohne Tabus kann auch sehr gefährlich sein.
Verkutzon hat geschrieben: 20. Juni 2021, 00:26 Eine schöne, tragische Geschichte, mit sehr friedfertigen, fast buddhistisch angehauchten Ausserirdischen...
Peter Terrid und sein Hang zum Religiösen hat mir immer gefallen... ;)
Dieser Hang zum Religiösen ist mir noch gar nicht so aufgefallen. Werde das mal weiter beobachten.
Partoc hat geschrieben: 20. Juni 2021, 06:50 Die Quarantäneflotte (Band 1023) – Peter Terrid

Kann ein Roman gleichzeitig faszinierend und absurd sein. Peter Terrid hat sich viel Mühe gegeben, damit es in diesem Roman so wirkt. Ich konnte mich beim Lesen meistens nicht entscheiden, ob ich von dem Roman fasziniert sein oder ihn als totalen Schwachsinn abtun soll. :unschuldig:

Die Darstellung der Quarantäneflotte und den Saolis war von Terrid intensiv und interessant umgesetzt worden. Sehr viele Einzelheiten wurden schön beschrieben. Man konnte die Verzweiflung von Chabzawah förmlich spüren. Auch der Zwiespalt von Eiling und sein „rebellisches“ Verhalten wurden gut hervorgehoben. Hier wird die Thematik der traditionellen/religiösen Weigerung neue Wege zu gehen bzw. mit den verfahrenen Traditionen zu brechen, gut eingebaut. Leider wirken einige der Episoden nicht ernsthaft genug. Hier wollte Terrid wohl mit einigem Humor die triste Thematik etwas auflockern. Was dazu führte, dass die Geschichte öfters von einer Tragödie zu sehr in Richtung einer Komödie (oder vielleicht eher einer Parodie) abdriftete.

Komplett übertrieben hatte er meiner Meinung nach mit den panischen Reaktionen der Bewohner Arxistos. Raumschiffkollisionen und total panische Rufe nach Zerstörung der Quarantäneflotte. Das war schon ziemlich überzogen. :susp:

Im Vergleich zum Vorgängerband wird hier ein Volk hereingelegt und als Waffe gegen die Hanse eingesetzt. Auch hier wirkt es weniger als ein Angriff, sondern mehr wie ein Testlauf. Gleichzeitig wird sehr viel Müll nach Arxistos transferiert. Am Ende verschwindet die Quarantäneflotte genauso wie vorher die Insektenkrieger.

Was die Liebesbeziehungen in diesem Zyklus angeht, da hatte Terrid sich ebenfalls dran beteiligt. Auch er baute ein Pärchen in die Handlung ein. :D
Die Geschichte mit dem Pärchen konnte mich nicht ganz überzeugen, aber es war ganz interessant, besonders der Angriff der Hupsbälle. Der Roman insgesamt war eine schmale Gratwanderung, eine Parodie würde ich es nicht nennen, aber bei Terrid weiß ich oft nicht, woran ich bin. Das Grundthema Pandemie ist ja extrem aktuell. Am Ende bekommt Perry wie so oft in der Serie eine Lösung des Problems, wie sie simpler nicht sein könnte: Das Problem löst sich durch Verschwinden der Flotte usw. von selbst.

Der Angriff mit der Zeitweiche wirkt in der Tat wie ein Probelauf, harmlos genug, um den Gegner, die Kosmische Hanse, nicht vollends zu alarmieren. Perry ist ein wenig besorgt, aber nicht sehr. Umso mehr bin ich mal gespannt, welche Maßnahmen letztlich ergriffen werden.

Tolot ist immer noch als blinder Passagier in einem der Tsunamis unterwegs, nicht mehr lange, dann wird er die große Reise zum Depot antreten. Auch da bin ich mal gespannt, wie das ablaufen wird.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Yman »

Im Frühjahr 1981 erschien Band 1035 der PERRY RHODAN-Serie:

"SPHINX" von William Voltz.
Nachfolgendes, Text und Bild, wurden per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen:
SPHINX
Bild
Das Abenteuerland Shoonar am Rande des künstlichen Wandergebirges, wo Quiupus Virenmonster für Unruhe sorgte, ist Anfang Januar des neuen Jahres wieder zu einem ruhigen, beschaulichen Ort geworden. Hier lebt auch der ehemalige Raumfahrer Jakob Ellmer mit seinem Freund Parnatzel, einem exzentrischen Matten-Willy, der gern einmal etwas viel Alkohol zu sich nimmt. In den frühen Morgenstunden des 5. Januar 425 NGZ entdeckt Parnatzel im Wandergebirge ein nacktes Mädchen von vielleicht zwölf Jahren. Sie ist dürr und hat langes, schwarzes Haar. Am auffälligsten jedoch sind ihre dunklen Augen, die in denen, die sie betrachteten, die Vision von dunklen Flammen wecken.

Das Mädchen nennt sich Srimavo und Ellmer bringt sie zu Bürgermeister Brude Deerno, damit ihre Eltern ausfindig gemacht werden können. Doch Srimavo behauptet, keine Eltern zu haben. Es liegt auch keine Vermisstenanzeige vor, und am rätselhaftesten ist, dass überall dort, wo Srimavo auftaucht, unerklärliche Dinge zu geschehen scheinen. Aufgrund ihrer Rätselhaftigkeit bezeichnet Deerno sie als »Sphinx«. Dieser Name verbreitet sich schnell.

Am 9. Januar sitzen Perry Rhodan, Reginald Bull und Geoffry Abel Waringer im HQ-Hanse zusammen. Es geht darum, der galaktischen Öffentlichkeit mitzuteilen, welchen Zweck die Kosmische Hanse tatsächlich hat, nämlich die Superintelligenz ES im Kampf gegen die negative Superintelligenz Seth-Apophis zu unterstützen. Icho Tolot befindet sich inzwischen an Bord der BASIS. Rhodan will ihn gewähren lassen, denn er hofft, auf diese Weise mehr über Seth-Apophis in Erfahrung bringen zu können. Auf Lokvorth gilt das kosmische Findelkind Quiupu immer noch als verschollen und die fünf Zeitweichen bombardieren weiterhin unentwegt die evakuierten Kontore.

Der Erste Terraner Julian Tifflor stößt zu der Konferenz. Er berichtet unter anderem von einem Geschehen, das er mit Hexe von Shonaar umschreibt. Rhodan verspricht, Fellmer Lloyd ins Wandergebirge zu schicken.

Ellmer, Parnatzel und Srimavo haben sich nach Terrania abgesetzt. Es war wie eine Flucht aus Shonaar, und der ehemalige Raumfahrer fragt sich, ob das Mädchen vielleicht eine Mutantin ist. Dann sorgt die Sphinx auch am Raumhafen für Aufregung und Unruhe, Ellmer und Parnatzel werden verhaftet.

Lloyd kehrt unverrichteter Dinge aus Shonaar zurück und unterstützt Gucky in Terrania, wo die Sphinx aufgetaucht sein soll.

Srimavo ist inzwischen im Archiv des Raumhafens eingetroffen. Dort erfährt sie von Quiupu und seinen Viren-Experimenten, die jetzt auf Lokvorth stattfinden sollen. Sie ist davon wie elektrisiert.

Im HQ-Hanse wird derweil spekuliert, ob es Gemeinsamkeiten zwischen Quiupu und Srimavo gibt, die im gewissen Sinne auch ein Findelkind ist. Andererseits kann sie auch eine neue Agentin von Seth-Apophis sein. Plötzlich ist aber alles nebensächlich, denn die Sphinx erscheint im HQ-Hanse.

Alaska Saedelaere wird hinzugezogen, aber der Maskenträger behauptet, Srimavo habe nichts mit Kytoma zu tun. Danach trifft der Sorgore Carfesch auf das Mädchen – und reine Mordlust spiegelt sich in seinen Augen. Es hält nur einen Moment lang an, und hinterher spricht Carfesch, der sie noch nie zuvor gesehen hat, davon, in ihr stecke etwas absolut Bösartiges.

Am 15. Januar spricht Rhodan zur galaktischen Öffentlichkeit und klärt die Bewohner der Milchstraße über die kosmischen Zusammenhänge und die Auseinandersetzung zwischen den beiden Superintelligenzen auf. Anschließend sucht er nochmals Srimavo auf, die wünscht, nach Lokvorth reisen zu dürfen. Sie ist überzeugt, Quiupu helfen zu können.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Partoc »

SPHINX (Band 1035) – William Voltz

Schon der Anfang des Romans hatte mich eingefangen. Eine sehr schöne Szene, wie ein Geflüchteter aus dem Arx-System ein merkwürdiges Wesen, das ständig seine Gestalt verändert, beobachtet und hinter ihm herjagt. Um am Ende festzustellen, dass es sich um einen Matten-Willy (Parnatzel) handelt, der nachts auf Alkoholraubzug :sauf: geht. Der besagte Matten-Willy stolpert bei seiner Flucht vor den „Beamten der Stadtverwaltung“ über die schlafende Srimavo. Und sein erster Eindruck des Gesichts des schlafenden Mädchens kann man schon prophetisch nennen: „Es war eine seltsame, wilde Kraft in diesem Gesicht und Einsamkeit und Melancholie und eine Spur von Gier.

Für mich waren die Kapitel 1, 2, 3 und 5 extrem gut, Voltz in Bestform. Sehr schöne Charakterisierungen. Srimavo, die einerseits verwirrt andererseits auch zielstrebig agiert. Und in deren Nähe sich ständig merkwürdige Dinge ereignen. Deren Anblick (oder besser gesagt: deren Blick und Aura) die Menschen regelrecht in ihren Bann zieht. Und sie dabei schwarze Flammen sehen/wahrnehmen. Oder Jakob Ellmer (ob der Name zufällig gewählt ist :D ), der ständig versucht, das merkwürdige Auftauchen und den Zustand des Mädchens erklären zu wollen. Und Parnatzel, der ab und zu den „advocatus diaboli“ für Jakob spielt. Für mich eine regelrechte Symphonie. :st:

Dagegen war das Kapitel 4 eine Spaßbremse <_< . Eine routinierte Wiederholung vergangener Ereignisse und Wiederkäuen der Gesamtsituation des Zyklus. Auch ab Kapitel 6 ließ die Faszination der ersten Hälfte des Bandes nach. Das lag an dem immer größer werdenden Anteil an Auftritten der etablierten Hauptprotagonisten der Serie, also „Rhodan & Co.“. Auch sie wurden überwiegend eher routiniert dargestellt. Interessant waren dann hauptsächlich die einzelnen Begegnungen mit Srimavo, denn selbst Rhodan konnte sich dem Blick des Mädchens nicht entziehen. Und die feindselige Reaktion von Carfesch und Srimavos starkes Interesse an Quiupus Virenimperien-Experimenten sind ein ziemlich guter Verweis auf die Identität von Srimavo, auch wenn das einem erst viel später im Zyklus klar wird B-) .

So, noch eine Info, die möglicherweise in den Vorbändern entschlüpft ist: „An verschiedenen Orten des Universums waren offenbar Unbekannte damit beschäftigt, Viren, die Quiupu als »Maschinchen« bezeichnete, zusammenzusetzen.“ Bald taucht einer von denen auf ;) .
Auch ein Projekt PHOENIX mit neuartigem Antrieb wird erwähnt.

So, komme ich auch zu dem Namen von Srimavo. Um mal Rhodan Gedankengänge zu benutzen: „Srimavo!, dachte Rhodan. Wirklich ein seltsamer Name. Er löste ein unbestimmbares Gefühl in Rhodan aus.“. Ob das an dem Namen Schiwa (oder besser gesagt: Shiva) liegen könnte. So ähnlich klingen sie nun auch wieder nicht. :P

Damit hat das „weibliche“ Desaster, das später die Menschheit – und Rhodan im Besonderen (auch wenn erst später und in anderer Form), - noch sehr peinigen wird, endlich die Bühne betreten. Na ja, sagen wir: ein gewissen Teil davon 8-) .

Wenn ich nur die erste Hälfte bewerten würde, dann käme der Roman locker auf Platz 1 meiner Zyklusbestenliste, geworden ist es aber nur Platz 3.

Meine Wertung: 6,35 Punkte (Note: 1)

PS: Die Illustrationen kann man getrost ignorieren. Aber das TiBi gehört trotz seiner Sparsamkeit nicht nur zu meinen Lieblings-TiBis des Zyklus, sondern auch der gesamten Serie. Es ist nicht nur ein gelungenes, metaphorisches Bild. Es harmoniert auch wunderbar mit dem Kerninhalt des Romans, wie auch dem des Titels. Es schreit förmlich nach „geheimnisvoll und mystisch“.

PPS: Und hier noch das japanisch TiBi. Mit Srimavo, Alaska und Rhodan. Leider kein Jakob und kein Parnatzel.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Verkutzon »

Partoc hat geschrieben: 12. September 2021, 10:00Das lag an dem immer größer werdenden Anteil an Auftritten der etablierten Hauptprotagonisten der Serie, also „Rhodan & Co.“. Auch sie wurden überwiegend eher routiniert dargestellt.
Im Gegensatz zum Perry der aktuellen Erstauflage wirkt der Rhodan aus dem Hanse-Zyklus manchmal unnahbar, manchmal unsympathisch, oder gibt mürrische oder gehässige Antworten. Soll ich jetzt sagen: er wirkt menschlicher und glaubwürdiger? :unschuldig: Auf jeden Fall ist mir der heutige Perry lieber, auch wenn seine Menschlichkeit, Toleranz und Geduld fast unglaubwürdig wirken.
Band 1035 ist eine gut erzählte Mystery-Geschichte, hat mir gut gefallen. :st:
Ich frage mich, ob der Raumfahrer Jakob Ellmer eine Hommage an Arndt Ellmer ist, der 81 in die Atlan-Serie einstieg.
Tja, die PHOENIX... Warum wurde das Schiff bloss erwähnt? Eine Rolle hat es laut Perrypedia nie gespielt.
So humorvoll hatte ich Tifflor gar nicht in Erinnerung:
„Oh!“ machte er, als er die drei Männer in Rhodans Büro sah. „Was für eine illustre Versammlung. Fehlt eigentlich nur noch dieses plattschwänzige Ungeheuer von einem Mausbiber, und die Hanse-Mafia ist komplett.“ :D
Cool: die Risszeichnung der Vazifar. Sie wirkt jedoch etwas deplatziert in diesem Zyklus...

Ich habe Dirk Geiling gegoogelt, bin dann zuerst auf einen Fliesenleger in Grabenstätt gestossen :rolleyes: ,bevor ich folgende Infos fand: WiVo hat Dirk für die Atlanserie angeworben, wo er mit seinen verzerrt und muskulös wirkenden Gestalten bei den Fans angeeckt ist. Ich kann mir denken, dass auch die PR-Fans mit diesen InnenIllus nicht warm geworden sind. Die 2. in diesem Heft, mit Alaska, finde ich gar nicht übel...
Verkutzon sah eine endlose Schwärze. Ein nie gekanntes Schwindelgefühl erfasste ihn. Ungläubig liess er Laires Auge sinken. Aus: PR-Heft 1120
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Partoc »

Verkutzon hat geschrieben: 12. September 2021, 12:41
Ich habe Dirk Geiling gegoogelt, bin dann zuerst auf einen Fliesenleger in Grabenstätt gestossen :rolleyes: ,bevor ich folgende Infos fand: WiVo hat Dirk für die Atlanserie angeworben, wo er mit seinen verzerrt und muskulös wirkenden Gestalten bei den Fans angeeckt ist. Ich kann mir denken, dass auch die PR-Fans mit diesen InnenIllus nicht warm geworden sind. Die 2. in diesem Heft, mit Alaska, finde ich gar nicht übel...
Die zweite Illustration zeigt vermutlich die Szene, in der Alaska bestätigt, dass Srimavo nichts mit Kytoma zu tun hat. Ob der Kerl im Sessel Rhodan sein soll :o) . Beim ersten Bild muss ich stark an einen Fliegen-Mann mit Supermans Unterhosen-über-Kleidung-tragen-Fetisch denken :devil: . Es muss sich aber wohl um Rhodan handeln. Denn das Bild befindet sich nämlich in dem Perrypedia-Artikel für Laires Auge.

Die Bilder sind zwar ganz nett, aber für mich eine Enttäuschung. Oder besser gesagt ein Makel in dem Gesamteindruck des Bandes. Das Titelbild und der Titel – wie bereits oben geschrieben – treffen den Kernpunkt des Romans, also das Auftauchen der geheimnisvollen Srimavo mit ihren mystischen Kräften, hervorragend. Was ich von den Illus nicht behaupten kann. Mir wären Illustrationen mit einem stärkeren Bezug zu diesem Kernpunkt viel lieber gewesen. Vor meinem inneren Auge tauchen schon solche Szenen auf wie: Parnazel, der Srimavo im Gebirge findet. Oder wie die Menschen in der Stadt alle stehen bleiben, um das Mädchen anzustarren. Oder die Szene im Büro des Bürgermeisters. Und am Liebsten wäre mir ein Bild mit Srimavo, wie sie von schwarzen Flammen umgeben ist. Also eine Art metaphorische Darstellung dessen, was die Leute sehen, wenn sie ihr in die Augen blicken. Das hätte den Gesamteindruck des Romans noch mal schön abgerundet ;) .

PS: Was mir noch aufgefallen ist: Am Ende des 5 Kapitels (glaube ich jedenfalls) wird die „Polizei“ erwähnt. Gab es in der Hanse doch eine Polizei :gruebel: , oder ist Voltz das Wort einfach nur ausgerutscht. Bisher hatte ich den Eindruck, als würde man darauf achten, keine Polizei zu erwähnen. Wer braucht den schließlich Polizisten, wenn es gar keine Verbrächer mehr gibt :lol: . Also eine Gesundheitsbehörde (Band 1007) gibt es. Auch „Beamten der Stadtverwaltung“ (Band 1035).
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Andreas Möhn
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Andreas Möhn »

Für mich war dieser Roman einer der stärksten PRs überhaupt und einer der wenigen, die ich zweimal las. Willi Voltz hat hier eine höchst bemerkenswerte neue Figur eingeführt und schuf für sie einen Band, den ich nicht aus der Hand legen konnte.

Srimavo ist übrigens ein ceylonesischer Vorname, die bekannteste Namensträgerin ist die einstige Regierungschefin von Sri Lanka, Srimavo (auch Sirimavo) Bandaranaike (1916-2000).
PS: Was mir noch aufgefallen ist: Am Ende des 5 Kapitels (glaube ich jedenfalls) wird die „Polizei“ erwähnt. Gab es in der Hanse doch eine Polizei :gruebel: , oder ist Voltz das Wort einfach nur ausgerutscht. Bisher hatte ich den Eindruck, als würde man darauf achten, keine Polizei zu erwähnen. Wer braucht den schließlich Polizisten, wenn es gar keine Verbrächer mehr gibt
Das heißt ja nicht, dass es keine Verkehrsunfälle mehr gibt und keine Ordnungswidrigkeiten.

Und hier ist noch meine persönliche Interpretation von ihr:
Bild
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Partoc »

Andreas Möhn hat geschrieben: 16. September 2021, 08:06 Das heißt ja nicht, dass es keine Verkehrsunfälle mehr gibt und keine Ordnungswidrigkeiten.
Dafür braucht man doch keine Polizisten. :P
Verkehrs- und Ordnungsbehörden als Äquivalent zur Gesundheitsbehörde reichen völlig aus. ^_^
Und passen besser zum Konstrukt der Gesellschaft der Hanse-Zeit. ;)

Und was größere Verstöße angeht.
Da wandern die Störenfriede wie Aerts zur Gesundheitsbehörde.
Und dann wahrscheinlich ab ins Umerziehungslager. :fg:
Oder werden, wenn sie keine Terraner sind, einfach deportiert. :devil:
So wie es im Roman im Falle Parnatzels Jakob angedroht wurde, sollte er es nicht schaffen, den Matten-Willy von seinen Alkoholraubzügen abzuhalten.

Und tolles Bild. :st:
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Yman »

Partoc hat geschrieben: 30. August 2021, 17:02 Die Hamiller-Tube (Band 1033) – Peter Griese

Ein Roman, der reichlich Potential aufweist. Eine Thematik rund um einen menschlichen Geist, der in einem Computersystem (Positronik) integriert wurde. Der sich reichlich Freiheiten nimmt, sogar die gesamte Besatzung täuscht, ihnen Gefahrensituationen vorspielt – einschließlich der Situation einer Kontrollübernahme durch eine verrücktgewordene Positronik :fg: . Eine Demeter, die plötzlich davon überzeugt ist, sterben und altern zu müssen, wenn sie nicht an Bord der BASIS gelangt. Alles vorhanden, um einen tollen, spannenden Roman zu kreieren.

Leider erreicht vieles davon mich nicht wirklich. Viel Spannung ist bei mir nicht aufgekommen.
Partoc hat geschrieben: 30. August 2021, 17:02Interessanter waren für mich die Zeitungsartikel am Anfang und Ende des Romans. Es gab 4 Zeitungen: Terrania Scientific Gazette, DAS NEUESTE FÜR 10/15 SOLI, OLD TERRANIAN POST und die deutlich spätere TERRA-INFO. Amüsant war vor allem die „DAS NEUESTE FÜR 10 SOLI“, aus der dann „DAS NEUESTE FÜR 15 SOLI“ wurde. Sie war deutlich kritischer und provokanter als die anderen drei Zeitungen. Das erkennt man schon an den Datumsangaben: „Jahr 2 der verpönten neuen Zeitrechnung“ und „Jahr 2 der unakzeptablen neuen Zeitrechnung“. Später hieß es sogar: „Gemäß Gerichtsbeschluss, der auf Betreiben des Terranischen Rats für Recht zustande gekommen ist, ist uns der Abdruck des Jahres der alten Zeitrechnung vorerst untersagt worden“.
Was mir dabei ebenfalls aufgefallen ist, die spätere TERRA-INFO (ein Artikel am Anfang und zwei am Ende) war die einzige Zeitung, die als modernere Zeitung auftauchte. Hm :gruebel:, keine Konkurrenz mehr, keine Provokationen, nur reines Informieren der Bevölkerung. Wie langweilig :sn:.
Manchmal sind es solche Details, die mich für einen Roman begeistern können. Ich finde aber auch, dass der Roman sein Potential nicht wirklich ausschöpft. Durchgeknallte Computer, die ein Schiff übernehmen, sind ja schon lange ein populäres Thema der SF (am bekanntesten ist wahrscheinlich der Film "2001- Odyssee im Weltraum", weniger bekannt die Episode "Computer M5" der Serie Raumschiff Enterprise).

Die Hamiller-Tube der BASIS ist deutlich kleiner als SENECA auf der SOL, scheint aber das Schiff nicht weniger unter Kontrolle zu haben. Ob das nur am technischen Fortschritt liegt? Kaum vorstellbar.

Welche Verbindung zwischen der Hamiller-Tube und Demeter besteht, ist noch nicht ganz klar, aber auch hier wurde einiges an Potential verschenkt. Ich fand die Handlung tatsächlich auch nicht sehr spannend, aber auch nicht langweilig. Nur die Demeter-Passagen bzw. die Suche nach Demeter fand ich relativ langweilig. Auch solche Szenen wie das Skat-Spiel an Bord der BASIS zu Beginn bauten keine Spannung auf. Zwar sind solche Szenen grundsätzlich geeignet, die Charaktere der Figuren zu beleuchten, aber letztlich war es doch sehr belanglos.

Mit der Simulation konnte ich mich auch nicht so recht anfreunden, aber die BASIS geht ja nun in einen richtigen Einsatz. Das Konzept des Metagrav-Antriebs, auch etwas mit dem ich nicht ganz glücklich bin, ist jedoch mal etwas Interessantes, aus dem sich etwas machen lässt, das man von Linearantrieb und Hypersprüngen noch nicht kennt.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Yman »

Im Frühjahr 1981 erschien Band 1036 der PERRY RHODAN-Serie:

"Das Spoodie-Schiff" von Peter Terrid.
Nachfolgendes, Text und Bild, wurden per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen:
Das Spoodie-Schiff
Bild
Das Warten an Bord der JÄQUOTE, die nahe dem Nest der 20. Flotte des Herzogtums von Krandhor steht, auf das Spoodie-Schiff wird für Brether Faddon und Scoutie zur Quälerei. Surfo Mallagan bekommt davon nicht viel mit, denn er befindet sich wie in Trance. Auf der anderen Seite ist da noch Flottenkommandant Maso, der ungeduldig darauf wartet, die drei Betschiden übergeben zu können.

Schließlich ist es soweit und das Spoodie-Schiff erscheint im Berogan-Sektor. Das legendäre Raumschiff besteht aus einer riesigen Kugelzelle, die jener auf Kranenfalle entspricht, und einer zylindrischen Sektion. Es ist fast so, als ob die Kugelzelle von Kranenfalle an dem Schiff fehle, um es zu komplettieren. Letztlich bedeutet es, dass das Spoodie-Schiff mit der SOL identisch ist.

Die drei Betschiden wechseln auf das Spoodie-Schiff und begegnen einer kleinen herzoglichen Besatzung unter dem Kommando des Kranen Tomason. Dieser verbietet den Rekruten, Kontakt mit dem technischen Personal zu suchen, was Faddon und Scoutie aber nur neugierig werden lässt. Sie machen sich auf die Suche und treffen schließlich auf Betschiden bzw. Solaner. Sie stellen sich als Kars Zedder, Zia Brandström und Tanwalzen vor, Letzterer trägt den Titel High Sideryt und ist Anführer der Solaner, die für die Technik an Bord zuständig sind, vor allem für die Hyperinpotronik SENECA. Aber die meisten leben auf Kran und sind Diener des Orakels. Weiterhin hören die beiden Betschiden von der Erntemannschaft, die im Mittelteil der SOL lebt. Nur allein sie ist imstande, die Spoodies im Sektor Varnhagher-Ghynnst zu ernten.

Surfo Mallagan erwacht aus seiner Trance und hat plötzlich einen Plan, der ihm eingegeben wurde. Die Bruderschaft, so weiß er definitiv, hat damit aber nichts zu tun. Er sucht eine der vielen Nebenzentralen SENECAS auf – das Wissen über die Begebenheiten im Schiff ist ihm auch von außen zugeflossen – und beginnt, den Computer und damit das Schiff zu übernehmen. Letztlich gelingt ihm das nur, weil er über vier Spoodies verfügt.

Tomason und Tanwalzen schlagen Alarm und setzen Faddon und Scoutie fest. Aber ihre Reaktion kommt zu spät, und sie können nicht mehr verhindern, dass ihnen das Kommando über das Spoodie-Schiff entrissen wird.

Mallagan hat über SENECA die Lage unter Kontrolle, und sein Ziel ist immer noch das Krandhor-System, mit einem Zwischenstopp zuvor. Er befreit seine beiden Freunde und holt sie zu sich. Doch sie glauben ihm nicht, dass er nicht von der Bruderschaft manipuliert ist. Mallagan gibt zu, über vier Spoodies zu verfügen, und schickt sie wieder fort.

Die SOL erreicht nach drei Tagen den Juumarq-Sektor und damit den Zwischenstopp. Hier kommt ein weiterer Gast an Bord, der Alte vom Berg, Douc Langur.
Das Auftauchen der Rest-SOL als (einziges) Spoodie-Schiff ist natürlich ein Ereignis.

Ich fand den Roman ganz gut, aber ich konnte es nicht nachvollziehen, wie 4-Spoodie-Mallegan sich plötzlich anschickte, die SOL zu übernehmen. Seine beiden Gefährten legen Mallegan, der am Ende ist, auf ein Bett, und in der nächsten Szene macht er sich am Schiff zu schaffen, nimmt Geiseln, weiß alles, kann alles, übernimmt SENECA, die SOL, usw. Die Erklärung wird vielleicht noch kommen, aber im Moment sind 4 Spoodies alles, was man als Hinweis hat.

Vor wenigen Romanen war es noch eine durchgeknallte Positronik, die Hamiller-Tube, die die BASIS übernahm, nun ist es ein durchgeknallter Betschide, der SENECA und die SOL übernimmt - seltsame Parallelen.

Verkutzon hat geschrieben: 12. September 2021, 12:41 Im Gegensatz zum Perry der aktuellen Erstauflage wirkt der Rhodan aus dem Hanse-Zyklus manchmal unnahbar, manchmal unsympathisch, oder gibt mürrische oder gehässige Antworten. Soll ich jetzt sagen: er wirkt menschlicher und glaubwürdiger? :unschuldig: Auf jeden Fall ist mir der heutige Perry lieber, auch wenn seine Menschlichkeit, Toleranz und Geduld fast unglaubwürdig wirken.
Das muss ich auch mal weiter beobachten. Perry wurde aber schon von Anfang an immer wieder als unnahbar und unsympathisch geschildert, mürrisch, gehässig, unsensibel, cholerisch, ... Am schlimmsten war es nach meinem Empfinden im M87-Zyklus, als er Roi Danton begegnete und diesen nicht als seinen Sohn erkannte.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Partoc »

Das Spoodie-Schiff (Band 1036) – Peter Terrid

So, man ist noch nicht auf Kran angekommen. Aber immerhin haben die Betschiden ihre „Ursprungsheimat“ gefunden, die Sehnsucht ihres Volkes. Schade fand ich, dass das im Roman sehr schnell klar wird. Ein wenig mehr Rätseln hätte mir besser gefallen. So ähnlich wie im Roman von Marianne Sydow „das Schiff der Ahnen“.

Aber wenn man sich das TiBi anschaut, wird klar, dass man damit wohl niemanden überrascht hätte. Da steht SOL in „terranischen“ Buchstaben drauf. Dabei muss ich einfach erwähnen, dass mir die Größe der Personen und die Rundung das Schiffes – ganz zu schweigen von dem kleingeratenem Ringwulst und der kleinen Schriftgröße des Namens der SOL – einfach einen kleineren Raumer suggeriert, als es auf die SOL zutreffen dürfte. :D

Deutlich besser finde ich in der Hinsicht, die beiden Illustrationen. Vor allem die Zweite (hier zum Vergleich die Erste).

Komm ich mal wieder zum Roman. Terrid erwähnt, wie toll es doch ist, endlich mal konkrete Infos zu erhalten. Das gilt hauptsächlich für die Betschiden. Für den Leser dürften die meisten der Informationen nicht neu sein. Vieles davon tauchte bereits als Andeutungen auf: Es gibt Solaner, die dem Orakel dienen, und die restlichen beiden Teile der SOL dienen als Spoodie-Schiff. Wobei hier auch die Solaner als Techniker dienen. Die von einem High Sideryt Tanwalzen angeführt werden, der aber nicht der Kommandant des Schiffes ist, was den Betschiden gar nicht schmeckt :fg:. Interessanter sind die Infos rund um die Erntemannschaft, das kommt im Roman aber zu kurz.

So, das war der angenehme Teil des Romans. Danach ging für mich der Plot den Bach runter :muede:. Wie Yman konnte ich einiges im Roman nicht nachvollziehen. Neben der Handlungsweise und dem Wissensschatz unseres 4-Spoodie-Mallegans, hatte ich auch Probleme mit der Organisation der Besatzung der SOL. Die wirkte ziemlich unorganisiert. Es ist ja nicht nur so, dass Surfo die „Macht“ in der SOL an sich reißt, sondern die Besatzung so gut wie nichts dagegen tun kann, außer das eigene Schiff zu sabotieren. Zusammen macht das eine etwas unglaubwürdige Geschichte. Wiedermal eine Story, in der man zeigt, dass Schiffsmannschaften nicht in der Lage sind, effektive Sicherheitsmaßnahmen einzuführen. :o)

Erschwerend kommt hinzu, dass ich den Surfo aus dem Roman Nr. 1030 von Kurt Mahr (und auch anderen Vorbändern) mit dem Surfo aus diesem Band nicht so recht in Einklang bringen konnte. Dort schien es, als hätte Surfo sich nach den Schwächeanfällen wieder gefangen. Oder als hätte man ihm geholfen, mit den 4 Spoodies klarzukommen. Seine Krankheitssymptome scheinen aber wiedergekommen zu sein. Auch die Suggerieren durch die Bruderschaft schein wieder ein Thema zu sein – und das sogar noch stärker als vorher. Obwohl Surfo als Sieger des Superspiels eigentlich als Diener von „Jemand-Bestimmten“ auftreten sollte, macht er stattdessen lauter Unsinn. Auch finde ich es etwas merkwürdig, dass man Surfos 4 Spoodies erst bemerkt, nachdem er sie Brether und Scoutie zeigt. Das man sie vorher nicht bemerkte, oder keiner die Stelle, an dem sich die Spoodies befinden, untersucht hatte, nachdem Surfo wieder in seinen katatonischen Zustand verfiel, war mir auch etwas zu Plot-Driven.

Terrid bemühte sich zwar, einen flotten Spannungsroman zu schreiben, aber ich konnte einfach das Gefühl nicht abschütteln, dass er von der Ersatzbank geholt wurde, um stellvertretend für Marianne Sydow einen Doppelband zu schreiben. Schade das es in der entscheidenden Phase der Betschidenstory keine Romane von ihr mehr kamen. :unsure:

Abschließend würde ich sagen: ein leicht zu lesender Durchschnittsspannungsroman, der stellenweise routiniert wirkte. Ab und zu gewisse Brillanz zeigte, um an anderer Stelle mit platten Dialogen und Darstellungen aufzuwarten. Ein Schlüsselroman, mit dessen Umsetzung ich nicht so recht klar kam und das Gefühl hatte, dass hier viel Potential verschenkt wurde. Mir hätte ein Roman mit weniger Geiselnahmen/Attentatsdrohungen und Surfos Machtallüren und mit mehr richtig tollen Darstellungen des Lebens auf der SOL – vor allem der Solaner – deutlich besser gefallen.

Meine Wertung: 4,60 Punkte (Note: 3)

PS: Ob Brether absichtlich weiblichen Solanerinnen hinterherguckte, um Scoutie eifersüchtig zu machen. :devil:

PPS: Der Speicher von SENECA sollte Tausende von Terrabytes groß sein. Damals mag es sehr viel gewesen sein. Heute ist es fast gar nichts.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Verkutzon »

Auch für mich eine zwar routiniert geschriebene Geschichte, die Story konnte mich jedoch nicht begeistern. Da ist sie jedoch wieder: die SOL! Auch beim erneuten Lesen spürte ich die Magie dieser Begegnung zwischen dem legendären Schiff und den Betschiden.
Peter Terrid hat das schön geschildert.
Surfo Mallagan dreht mal wieder durch - naja... :rolleyes:
Schön war das Auftauchen von Douc Langur.
Spoiler:
Leider können wir uns nicht mehr lange an ihm erfreuen :(
Der Leserbrief von Frank Michael-Seitz brachte mich zum grinsen. Sehr witzig geschrieben und 1981 konnte man tatsächlich der Redaktion noch mit Briefbomben drohen, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen.
Die 2. InnenIllu finde ich trotz ihrer Schlichtheit super! :st:
Verkutzon sah eine endlose Schwärze. Ein nie gekanntes Schwindelgefühl erfasste ihn. Ungläubig liess er Laires Auge sinken. Aus: PR-Heft 1120
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Andreas Möhn »

Im Grunde ist das Heft eine Werbung für den SOL-Zyklus, der parallel dazu in der Atlan-Schwesterserie lief. Darum bleibt hier auch vieles unerklärt, zum Beispiel, was eigentlich ein High Sideryt ist.
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Akronew »

Verkutzon hat geschrieben: 18. September 2021, 20:21 Der Leserbrief von Frank Michael-Seitz brachte mich zum grinsen. Sehr witzig geschrieben und 1981 konnte man tatsächlich der Redaktion noch mit Briefbomben drohen, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen.
21. Feb. 1981 Sprengstoffanschlag auf Radio-Free-Europe-Büro (München, 8 Verletzte)

8. Apr. 1981 Bombenanschlag auf den Kölner U-Bahnhof Neumarkt (Köln, 7 Verletzte)

31. Aug. 1981 Anschlag mit Autobombe auf US-Militärflughafen (Ramstein, 20 Verletzte)

War auch damals nicht witzig und früher war halt auch nicht alles besser.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Yman »

Im Frühjahr 1981 erschien Band 1037 der PERRY RHODAN-Serie:

"Gefangene der SOL" von Peter Terrid.
Nachfolgendes, Text und Bild, wurden per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen:
Gefangene der SOL
Bild
Tomason und Tanwalzen sowie die neuen Besatzungsmitglieder Brether Faddon, Scoutie und Douc Langur wollen gemeinsam Surfo Mallagan überlisten. Sie und weitere Einsatzteams verüben Sabotageakte, so dass der Überlichtflug der SOL unterbrochen werden muss. Das geschieht noch im Juumarq-Sektor, 20.000 Lichtjahre vom Krandhor-System entfernt. Anschließend werden weitere Ablenkungsmanöver gestartet, damit Langur unentdeckt zu Mallagan vordringen kann.

Der Betschide mit den vier Spoodies fühlt sich in seiner Situation absolut sicher. Allerdings hat SENECA seit kurzem keinen Kontakt mehr zur Erntemannschaft, was allerdings auch auf die Schiffsführung um Tomason und Tanwalzen zutrifft und sich somit nicht gegen ihn richten kann.

Inzwischen beschließen Faddon und Scoutie, die die Sorge Tomasons und Tanwalzens wegen der Erntemannschaft erkennen, in den Mittelteil der SOL vorzustoßen, um zu erkunden, was dort passiert.

Währenddessen werden auf Kran die Feierlichkeiten zum Jahreswechsel und zur Rückkehr des Spoodie-Schiffs vorbereitet. Die drei Herzöge Carnuum, Gu und Zapelrow diskutieren weiterhin über ein schon älteres Problem, für das das Orakel auch noch keine Lösung gefunden hat. Es betrifft die unersetzbare Erntemannschaft an Bord des Spoodie-Schiffs. Nur sie können die Spoodies ernten, mit denen das Schicksal des Herzogtums steht und fällt.

Langur nimmt sich Zeit, um Mallagan zu finden. Er beobachtet, was an Bord der SOL geschieht, und schließt nach und nach jene Orte aus, wo sich Mallagan nicht befinden kann. So eruiert er seinen wahren Aufenthalt und macht sich auf den Weg.

Faddon und Scoutie begegnen den Buhrlos, den Gläsernen, wie sie auch genannt werden. Es sind noch 320 Männer und Frauen. Zwar sind sie stolz auf ihre Arbeit als Erntemannschaft, aber sie fühlen sich auch unfrei, weil ihre wahre Heimat das Vakuum des Weltraums ist. Sie haben sich abgekapselt, um zu zeigen, dass sie mit den Streitigkeiten an Bord nichts zu tun haben. Als Mallagan erkennt, welche Bedeutung die Buhrlos für das Herzogtum haben, nimmt er sie als Geiseln.

Langur erreicht Mallagan in seinem Versteck und vertreibt ihn aus der Nebenzentrale SENECAS. Doch dabei wird der ehemalige Forscher der Kaiserin von Therm schwer verletzt. Mallagan sucht sich schnell ein neues Versteck und erzwingt den Weiterflug nach Kran, wo eine Entscheidung fallen wird.

Bevor sie sich auf den Weg machten, unterbreiteten die beiden Betschiden Tomason und Tanwalzen einen Vorschlag. Als sie jetzt zurückkehren, geben diese ihre Einwilligung. Auch sie dürfen sich je drei weitere Spoodies nehmen, um so Mallagan gegenüber ebenbürtig zu sein.
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Beitrag von Verkutzon »

„Du siehst gut aus“, stellte Faddon fest, als Scoutie aus der Dusche zurückkehrte und sich, in ein leuchtend gelbes Badetuch gehüllt, an den Tisch setzte. „Weiss ich“, sagte die junge Frau.
Das nenn ich mal Selbstbewusstsein ;)
Der Band bot für mich keine grossen Höhepunkte, ausser der Kampf zwischen Langur, Mallagan und den Robotern. Diese Auseinandersetzung war spannend geschildert! Zum Schluss, wo sich Scoutie und Brether zusätzliche Spoodies auf den Kopf setzen, überkam mich ein leichtes Schaudern.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Partoc »

Gefangene der SOL (Band 1037) – Peter Terrid

Das Lesen des zweiten Teils des Doppelbands hat bei mir deutlich besser funktioniert. Es gab hier deutlich mehr Intensität, sowohl bei der detaillierten Darstellung der Szenen als auch bei den Beschreibungen der Gedankengängen und Planung der Protagonisten. Und davon profitierten nicht bloß einzelne Charaktere. Egal ob Surfo mit seinem zwiespältigem Verhalten. Douc Langur mit seinem Bestrebung eine friedliche Lösung (Verhandlung mit Surfo) herbeizuführen. Tomason und Tanwalzen, die versuchen durch Sabotage Surfo daran zu hindern, seine Pläne (welche es auch sein mögen) zu verwirklichen. Oder Scoutie, die mit Brether versucht die Buhrlos vor dem Tod zu bewahren. Alles hat mir überwiegend gut gefallen.

Komme ich mal zum entscheidenden Teil des Romans: den Buhrlos. Die Weltraummenschen, die als einzige in der Lage sind, die Spoodies zu ernten (wie, darauf wird nicht näher eingegangen), werden hier als eine Sackgasse der Schöpfung präsentiert. Bei der Evakuierung der Buhrlos fällt Scoutie auf, dass es keine oder kaum Kinder gibt, dafür jede Menge Alte. Ergo, sind sie nicht weit davon entfernt auszusterben. Das fand ich irgendwie schade. So ein Menschenzweig der Weltraummenschen hätte mir gefallen. Nach dem Lesen des Romans stellte ich mir schon bildlich im All Städte vor, in denen es nicht nur Habitate mit für Normalmenschen geeigneten Bedingungen gibt, sondern deren größter Anteil sich im „freien“ Vakuum/Weltraum befindet und sich die Buhrlos dort schwebend umherbewegen. ^_^

Die Illustrationen (1, 2) finde ich nicht so beeindruckend wie im Vorband. Ich frage mich sogar, was diese Heiligenscheine/-beleuchtungen sein sollen. :susp:
Bei dem TiBi hat man sich für die dramatischste Szene des Romans entschieden. Gefällt mir ziemlich gut. Auch das japanische TiBi gefällt mir gut. Ist glaube ich sogar das vorletzte Bild (jedenfalls bei den japanischen TiBis) mit Scoutie drauf. Das Nächste gibt es erst am Ende des Endlosen Armada Zyklus.

So, ein Roman, der mir weitaus besser gefallen hat als der Vorgänger. Mit einem starken Auftritt einer meiner Lieblingsfiguren der Serie: Douc Langur. Aber auch die restlichen Figuren kamen nicht zu kurz. Vor allem Surfos Gedankengänge (und auch sein auftretender Wahnsinn – woher er auch kommen mag ;) ) und sein Verdacht am Schluss von jemandem gelenkt zu werden – er ist davon überzeugt, dass es sich um SENECA handelt -, haben mir ebenfalls ziemlich gut gefallen. :st:

Meine Wertung: 5,55 Punkte (Note:2)

PS: Nachdem Scoutie beobachtet hat wie einige Buhrlos gestorben sind, weil ein gewisser, seinen Machtallyren erlegener Surfo (ihrer Meinung nach) sich 4 Spoodies einsetzen ließ, ist er bei ihr höchstwahrscheinlich unten durch. Soviel zur Dreiecksbeziehung. :P
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Beitrag von Andreas Möhn »

Partoc hat geschrieben: 29. September 2021, 18:18 Komme ich mal zum entscheidenden Teil des Romans: den Buhrlos. Die Weltraummenschen, die als einzige in der Lage sind, die Spoodies zu ernten (wie, darauf wird nicht näher eingegangen), werden hier als eine Sackgasse der Schöpfung präsentiert. Bei der Evakuierung der Buhrlos fällt Scoutie auf, dass es keine oder kaum Kinder gibt, dafür jede Menge Alte. Ergo, sind sie nicht weit davon entfernt auszusterben. Das fand ich irgendwie schade.
Das war anscheinend auf lange Sicht angelegt. Nebenan bei ATLAN waren die Buhrlos noch deutlich zahlreicher als hier in der Hauptserie - aber die spielte ja auch ein paar Jahrhunderte früher.
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von nanograinger »

Andreas Möhn hat geschrieben: 30. September 2021, 08:51
Partoc hat geschrieben: 29. September 2021, 18:18 Komme ich mal zum entscheidenden Teil des Romans: den Buhrlos. Die Weltraummenschen, die als einzige in der Lage sind, die Spoodies zu ernten (wie, darauf wird nicht näher eingegangen), werden hier als eine Sackgasse der Schöpfung präsentiert. Bei der Evakuierung der Buhrlos fällt Scoutie auf, dass es keine oder kaum Kinder gibt, dafür jede Menge Alte. Ergo, sind sie nicht weit davon entfernt auszusterben. Das fand ich irgendwie schade.
Das war anscheinend auf lange Sicht angelegt. Nebenan bei ATLAN waren die Buhrlos noch deutlich zahlreicher als hier in der Hauptserie - aber die spielte ja auch ein paar Jahrhunderte früher.
Ja, das ist sowohl in Realzeit als auch in Serienzeit asynchron gestaltet.
Spoiler:
Die Buhrlos sind in der EA bald Geschichte mit Band 1053 "Metamorphose der Gläsernen" aus dem Jahr 1981, Serienzeit 425 NGZ. In der Atlan-Serie des Zyklus die Abenteuer der SOL (500-674) der Jahre 1981-1984 spielen sie immer wieder eine wichtige Rolle in Serienzeit 3791-3808 A.Z. In Band 674 bricht dann die SOL nach Varnhagher-Ghynnst auf.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Verkutzon »

Partoc hat geschrieben: 29. September 2021, 18:18Ich frage mich sogar, was diese Heiligenscheine/-beleuchtungen sein sollen. :susp:
Auch die „Computer-Wand“ zeigt solche Heiligenscheine. Es soll wohl die Verbindung zwischen SENECA und Surfo/Spoodies symbolisieren...
Verkutzon sah eine endlose Schwärze. Ein nie gekanntes Schwindelgefühl erfasste ihn. Ungläubig liess er Laires Auge sinken. Aus: PR-Heft 1120
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Verkutzon »

Die Buhrlos als Spoodie-Erntehelfer und ihr nachfolgender Exodus in den Weltraum war eine faszinierende Idee! Auch mir hätte es gefallen, wenn ihre Evolution weiterverfolgt/weitergeschrieben worden wäre...
Verkutzon sah eine endlose Schwärze. Ein nie gekanntes Schwindelgefühl erfasste ihn. Ungläubig liess er Laires Auge sinken. Aus: PR-Heft 1120
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Lumpazie »

Diesen Wunsch hatten damals wohl mehr Leser. Daher hat Peter Griese Ihre Geschichte mit TB 228 abgeschlossen. Aber mir hätte es besser gefallen, wenn dieser Zweig der Menschheit weiterbestanden und irgendwann mal wieder in der Serie aufgetaucht wäre.
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