Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Unvergessene Abenteuer, legendäre Zyklen - nachgelesen und neu diskutiert.
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Andreas Möhn
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Andreas Möhn »

Lumpazie hat geschrieben: 1. Oktober 2021, 06:19 Diesen Wunsch hatten damals wohl mehr Leser. Daher hat Peter Griese Ihre Geschichte mit TB 228 abgeschlossen. Aber mir hätte es besser gefallen, wenn dieser Zweig der Menschheit weiterbestanden und irgendwann mal wieder in der Serie aufgetaucht wäre.
Im Grunde hat er sie schlicht in der Perryversischen Mülldeponie entsorgt:
Spoiler:
Sie sind wie alle, die man nicht mehr braucht, in ES aufgegangen.
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Akronew
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Akronew »

Ich stelle mir ein Perryversum vor in dem nach Band 1500 nur noch zwischen
allen jemals erzählten Lebewesen hin und hergeschrieben wird. :rolleyes:

Dann gäbe es wohl heute keine Serie mehr.

Wen es heute schon unmöglich für Neuleser erscheint Teil der Serie zu werden,
so wäre es wirklich Hardcore für Hardcorefans geworden. :nein:

Aber scheinbar gar nicht so abwegig für so manchen im Forum.
Aber das wäre schön leicht elitär, oder? :)
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Lumpazie »

Akronew hat geschrieben: 1. Oktober 2021, 10:57 Ich stelle mir ein Perryversum vor in dem nach Band 1500 nur noch zwischen
allen jemals erzählten Lebewesen hin und hergeschrieben wird. :rolleyes:
Grausige Vorstellung von Dir - aber das verlangt doch gar keiner :nein:
Akronew hat geschrieben: 1. Oktober 2021, 10:57 Dann gäbe es wohl heute keine Serie mehr.
Woraus schließt Du das? Hast Du Beispiele dafür, das es einer Serie schon mal so ging? :gruebel:
Akronew hat geschrieben: 1. Oktober 2021, 10:57 Wen es heute schon unmöglich für Neuleser erscheint Teil der Serie zu werden,
so wäre es wirklich Hardcore für Hardcorefans geworden. :nein:
Ist sie doch schon längst.
Wenn Du das so siehst, dürften auch keine Blues, Posbis, Topsider etc mehr vorkommen. :nixweis:

Es ist immer die Frage, wie man solche alten Völker wieder mit in die Serie einbaut. Möglichkeiten gibt es da viele, man muss nur wollen.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Akronew »

Lumpazie hat geschrieben: 1. Oktober 2021, 11:19
Akronew hat geschrieben: 1. Oktober 2021, 10:57 Ich stelle mir ein Perryversum vor in dem nach Band 1500 nur noch zwischen
allen jemals erzählten Lebewesen hin und hergeschrieben wird. :rolleyes:
Grausige Vorstellung von Dir - aber das verlangt doch gar keiner :nein:
Wenn kein Volk oder Person aus erzählt würde, dann wäre das passiert.
Und da sich im Forum scheinbar immer jemand findet der darüber "weint" das Völker oder Personen ausgeschieden sind, dachte ich mir, ich zeige mal wohin das führen könnte.
Lumpazie hat geschrieben: 1. Oktober 2021, 11:19
Akronew hat geschrieben: 1. Oktober 2021, 10:57 Dann gäbe es wohl heute keine Serie mehr.
Woraus schließt Du das? Hast Du Beispiele dafür, das es einer Serie schon mal so ging? :gruebel:
Klar. Es gibt keine vergleichbare Serie wie Perry Rhodan.
Scheinbar war es also die richtige Entscheidung, es so zu machen wie es ist.
Oder kennst du eine entsprechende Serie wo das anders funktioniert hat?
Lumpazie hat geschrieben: 1. Oktober 2021, 11:19
Akronew hat geschrieben: 1. Oktober 2021, 10:57 Wen es heute schon unmöglich für Neuleser erscheint Teil der Serie zu werden,
so wäre es wirklich Hardcore für Hardcorefans geworden. :nein:
Ist sie doch schon längst.
Wenn Du das so siehst, dürften auch keine Blues, Posbis, Topsider etc mehr vorkommen. :nixweis:
Das sehe ich halt anders. Gerade das die Zyklen relativ für sich sind und in einen neuen Zyklus Vorwissen unterstützt wird, aber dieses für die gute Unterhaltung nicht notwendig ist, macht es freundlich für Einsteiger.

Wenn man allerdings mehr Netze zwischen den Völkern und Personen zieht,
dann wird dieses Wissen sowohl für die Leser als auch die Autoren immer essentieller.

Gerade der relativ losen Zusammenhang macht dies möglich.
Man muss nicht in den 80 zigern etwas über die Buhrlos gelesen haben,
um heute Vergnügen bei Mission Sol zu haben.

Es schadet aber auch nicht, es sei den man ist auf der Suche nach dem Kanon.
Lumpazie hat geschrieben: 1. Oktober 2021, 11:19 Es ist immer die Frage, wie man solche alten Völker wieder mit in die Serie einbaut. Möglichkeiten gibt es da viele, man muss nur wollen.
Aber man kann auch einfach entscheiden es nicht zutun.
Möglichkeiten das zu akzeptieren gibt es da viele, man muss nur wollen. ;)
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Beitrag von Scrooge »

Ich fände es auch schön, mal wieder z.B. von den Linguiden aus den 1500er Bänden zu hören. Auch was gerade so los ist in der MB ESTARTU fände ich interessant. Die Rückkehr von Alaska Saedelaere erwarte ich sehnsüchtig. Nur: Alle Leser/innen haben so ihre eigenen "Favoriten", und eine Serie verliert ihre Handhabbarkeit, wenn die Rückgriffe auf früher überhandnehmen. Auf der anderen Seite würde es die historische Geschlossenheit der Serie stärken. Doch de facto ist es ja durchaus so, dass solche Rückgriffe immer wieder geschehen. Und dann ist man vielleicht sogar enttäuscht, weil man sich etwas vom "Flair von früher" erhofft, das sich das dann nicht einstellt. Bez. der Linguiden ist es zB so, dass sie einfach viel zu eng mit Marianne Sydow "verknüpft" sind und ihre Wiederkehr unweigerlich enttäuschend wäre. Zumindest vermute ich das. Die Anklänge, die es derzeit an den MdI-Zyklus gibt, finde ich gelungen, doch auch dies ist zweischneidig.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Yman »

Im Frühjahr 1981 erschien Band 1038 der PERRY RHODAN-Serie:

"Der Verräter von Kran" von Hans Kneifel.
Nachfolgendes, Text und Bild, wurden per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen:
Der Verräter von Kran
Bild
Das Nest der 1. Flotte des Herzogtums von Krandhor steht im  Orbit von Kran, dem vierten Planeten der gelben Sonne Krandhor. Kommandantin des Nests ist die Kranin Aljaka und das Nest ist die Basis der 15.000 Raumschiffe umfassenden Heimatsystem-Flotte. Das Nest ist uralt und unterliegt ständigen Reparaturen, denn die traditionsbewussten Kranen wollen es nicht gegen ein neues austauschen.

Zur Zeit erwartet Aljaka zusammen mit ihrem Zweiten Überprüfer Ciryak die Ankunft der drei Herzöge, die auf Weisung des Orakels ins Nest kommen sollen.

Gu, Zapelrow und Carnuum verlassen den Regierungspalast, den Tärtras, nahe dem Wasserpalast und begeben sich zum Nest der 1. Flotte. Die Weisung des Orakels kann nur mit dem überfälligen Spoodie-Schiff oder mit der Bruderschaft in Zusammenhang stehen, deren Aktivitäten sich erhöht haben. Als sich das Orakel, das noch kein Krane je direkt zu sehen bekam, im Nest meldet, sind alle Anwesenden erschüttert. Das Orakel äußert den Verdacht, dass einer der Herzöge ein Verräter ist. Bis zur Klärung der Situation dürfen die Herzöge das Nest nicht verlassen, sie sind praktisch entmachtet.

Aljaka, Ciryak und sein Assistent Shere Tak, ein Tart, erarbeiten mit der Stationspositronik eine Strategie des Psychoterrors, um den Verräter zu entlarven. Dass es vielleicht gar keinen Verräter gibt, wie das Orakel angedeutet hat, schließen sie von vornherein aus.

Für die Herzöge werden die folgenden Tage zur Qual. Dabei unterlaufen dem Nestcomputer, dem die Kontrolle obliegt, Rechenfehler, denn er ist genauso alt wie das Nest. Unter der nicht kranischen Besatzung kommt es zum Aufruhr. Es bilden sich Gruppierungen, die jeweils einen Herzog unterstützen und sich gegenseitig bekämpfen. Einige versuchen sogar gegen den Herzog vorzugehen, den sie für den Verräter halten. Schließlich hält Zapelrow den Druck nicht mehr aus und flieht. Auch Carnuum und Gu versuchen sich im Nest zu verstecken. Ciryak stellt Zapelrow. Dabei kommt es zu einem tragischen Unfall, Zapelrow stirbt. Ciryak lässt den Vorfall wie Selbstmord aussehen. Tagebuchaufzeichnungen Zapelrows lassen darauf schließen, dass er der Verräter war. Aljaka informiert die beiden überlebenden Herzöge sowie das Orakel.

Die Antwort aus dem Wasserpalast zeigt jedoch auf, dass Zapelrow keineswegs unzweifelhaft als Verräter bezeichnet werden kann. Carnuum und Gu sollen in den Tärtras zurückkehren und die Feierlichkeiten zum Jahreswechsel und zur Ankunft des Spoodie-Schiffs leiten – und zur Trauerfeier Herzog Zapelrows.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Partoc »

Der Verräter von Kran (Band 1038) – Hans Kneifel

Für die typischen Verhältnisse der Betschiden-Handlungsebene erscheint dieser Roman wie ein Gastroman, schließlich taucht keiner der Betschiden auf :o) . Aber trotzdem ein gut geschriebener, spannender und unterhaltsamer Roman von Kneifel.

Das Orakel spricht und alle gehorchen. Kaum wird bekannt, dass das Orakel glaubt(oder weiß), es gäbe einen Verräter unter dem Triumvirat der Kranen. Schon werden die Herzöge entmachtet und eingesperrt. Um dann Verhörmethoden über sich ergehen zu lassen, die man getrost als Psychoterror bezeichnen kann.

Wobei die Methoden, die hier zur Wahrheitsfindung dienen, bei den meisten Rechtsstaaten heutzutage wohl sofort zum Freispruch der Angeklagten und zur Verurteilung (oder wenigstens zur Untersuchung) der Sicherheitsbehörden führen würden. Die meisten der Methoden sind dafür geeignet, den Verstand und das Gedächtnis von Verdächtigen so weit zu manipulieren, dass sie am Ende selber glauben, ein Verbrechen begangen zu haben, selbst wenn sie unschuldig sind. Dafür malträtiert man die Verdächtigen mit lauter Beweisen, von denen man nicht sagen kann, ob sie nun stimmen oder nicht, Hauptsache die Befragten glauben, sie hätten mit verdächtigen Personen korrespondiert.

Dazu ein Zitat:
Spoiler:
Jeder Herzog wurde einzeln angesprochen. Was der Computer jetzt berichtete, war nichts anderes als eine Zusammenfassung des Lebenslaufs. Die Schilderung war eine raffinierte Mischung zwischen Wahrheit und Spekulation. Einzelne Vorfälle wurden im Sinn des Orakel-Vorwurfs verzerrt. Jede einzelne Abweichung von der Norm wurde missdeutet und als Indiz dafür gewertet, dass der Betreffende Kontakte zur Bruderschaft aufgebaut hatte.
Die Informationen und Daten über Jahrzehnte des Lebens waren lückenlos.
Nur das Orakel konnte diese Datenflut gespeichert haben und auf diese perfide Art und Weise auswerten. Auf jeden Herzog prasselten Vorwürfe herab, die kaum jemals entkräftet werden konnten. Einerseits war es sinnlos und unmöglich, zu antworten, denn es gab keine Verbindung zwischen dem Nestcomputer und den Kabinen. Die Leitungen funktionierten nur in einer Richtung. Andererseits vermochte keiner der Männer zu sagen, mit wem er wirklich vor zwanzig Jahren und aus welchem Grund gerade dieses Gespräch geführt hatte, auf das der Nestcomputer jetzt anspielte. Jede Zufälligkeit wurde zu einer fast kriminellen Handlung. Unzählige Verdachtsmomente tauchten auf. In der Erinnerung der Herzöge wurden sie fast ebenso real, wie der Computer es ihnen vorwarf.
Anscheinend hatten sie tatsächlich in vielen Fällen mit Angehörigen der Bruderschaft gesprochen, ohne es zu wissen.
Es war und blieb unmöglich, die Wahrheit festzustellen.
Der Nestcomputer stellte laut und erbarmungslos weiterhin Verdächtigungen auf und bezichtigte jeden der drei Herzöge der Zusammenarbeit mit der Bruderschaft.
Nach zwei Stunden waren sowohl Carnuum als auch Gu und Zapelrow bereit, zuzugeben, dass sie Kontakte zur Bruderschaft gehabt hatten.
Als würde das nicht reichen, kommt dabei auch noch ein Gas zum Einsatz. Und später werden die Verdächtigen auch noch mit Aussagen und Forderungen zum Geständnis von Bekannten, Freunden und Familienangehörigen konfrontiert. Kein Wunder also, dass die Herzöge durchdrehen, Gu abhaut und Zapelrow sogar gewalttätig wird.

Was auch auffällt, ist, dass niemand das Orakel anzweifelt. Es gibt Aufstände, einige beschuldigen oder verteidigen jeweils einen der Herzöge. Es bilden sich dabei haufenweise Parteien. Aber niemand zieht das Orakel in Zweifel.

Auch hier zwei Zitate:
Spoiler:
Unabhängig voneinander dachten sie beide über das Verhalten des Orakels dasselbe. Sie hatten sich nicht darüber unterhalten, denn einerseits wusste das Orakel über den aktuellen Stand ebensoviel wie sie oder umgekehrt, andererseits verbot sich Kritik am Entschluss des Orakels. Bis zum heutigen Tag hatte sich dieses unsichtbare Etwas im Wasserpalast stets und ausnahmslos als positiv erwiesen. Die Bedrohung gegen die kranische Weltanschauung und die Expansion zu den Sternen schien für das Orakel tatsächlich schwerwiegender zu sein, als sie sich die Besatzung des Nestes es vorzustellen vermochte. Vielleicht erfuhren sie es später. Aber bei allem Mitleid, dass sie für die Herzöge empfanden ... der Vorwurf des bewussten Verrats wog mindestens ebenso schwer.
»Wir haben das Geschick unserer Expansion zwischen den Sternen und Sternsystemen«, meinte nach einer langen Weile die Kommandantin, »in die Hände des Orakels gelegt. Wir glauben daran, dass das Orakel immer Recht hat. Wir werden irgendwann erfahren, was wirklich als die Wahrheit bezeichnet werden kann. Ich bin nicht sicher, dass wir heute die Wahrheit erfahren haben. Nicht die volle Wahrheit.«
Und die Moral von der Geschichte ist: man hat sich einen Täter geschaffen, ihn zum Durchdrehen gebracht. Und nachdem er bei einem Unglück starb, wurden Beweise von einem in Panik geratenen Beamten gefälscht. Und prompt hatte man einen Verräter. Wenigstens ist das Orakel selbst nicht überzeugt, dass Zapelrow der Verräter war. Mich wundert bei den Methoden nur, wieso nicht alle drei zugegeben haben, Verräter zu sein.

Was das Titelbild angeht. Wenn ich es betrachte, frage ich mich ständig, welcher Terraner sich wohl hinter der Echsenmaske versteckt. :D
Interessantes Bild. Ist das Nest der 1. Flotte im Orbit um Kran. Und die Kranen haben sich nach dem Wechsel der Illustratoren etwas verändert. Bei Themistokles Kanellakis sahen sie noch etwas anders aus.

Meine Wertung: 5,55 Punkte (Note: 2)
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Verkutzon
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-109

Beitrag von Verkutzon »

Das Orakel reagiert eigentlich wie ein Diktator mit Verfolgungswahn. Es spricht Vermutungen aus und der „Hofstaat“ reagiert kompromisslos. Vor diesem Heft, mit den wenigen Infos die man bisher hatte, war das Orakel eher ein „Ding“, das Weisheit und Voraussicht in sich vereinigte. Jetzt ist es äusserst Misstrauisch, und ich sehe durchaus Parallelen mit Surfo und seinem Geisteszustand... (woran das wohl liegen könnte...? :unschuldig: ) Natürlich besitzt das Orakel auch willfährige Gehilfen, die alles Umsetzen, was in einer Diktatur halt so üblich ist.
Warum machte sich Hans Kneifel damals so rar? War er mit der Atlan-Serie, oder seinen Zeitabenteuern beschäftigt? Die Geschichte ist jedenfalls gut geschrieben und das TiBi ist eines meiner Favoriten der gesamten Serie! Ich hatte es ziemlich lange als mein WhatsApp Profilfoto :fg:
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Andreas Möhn »

Partoc hat geschrieben: 4. Oktober 2021, 16:22 Für die typischen Verhältnisse der Betschiden-Handlungsebene erscheint dieser Roman wie ein Gastroman, schließlich taucht keiner der Betschiden auf :o) .
Ein Gastroman ist es gerade nicht. Zapelrows Tod ist noch sehr wichtig für den Handlungsfortgang.
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Andreas Möhn »

Scrooge hat geschrieben: 1. Oktober 2021, 13:24 Ich fände es auch schön, mal wieder z.B. von den Linguiden aus den 1500er Bänden zu hören.
... oder eben gerade vom Herzogtum Krandhor. Was ist aus ihm geworden, seit die Rest-SOL keine Spoodies mehr befördert?
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Partoc »

Andreas Möhn hat geschrieben: 5. Oktober 2021, 18:29
Partoc hat geschrieben: 4. Oktober 2021, 16:22 Für die typischen Verhältnisse der Betschiden-Handlungsebene erscheint dieser Roman wie ein Gastroman, schließlich taucht keiner der Betschiden auf :o) .
Ein Gastroman ist es gerade nicht. Zapelrows Tod ist noch sehr wichtig für den Handlungsfortgang.
Das ist auch ironisch gemeint ;) . Wenn man sich die "Betschiden-Handlungsebene" anschaut, wird man feststellen, dass nur in Mahrs Roman "die Unbezwingbaren" (Band 1029) keiner der Betschiden als "Hauptpersonen" aufgeführt werden. Haben dort aber wenigstens zum Schluss einen Kurzauftritt. In diesem Roman hingegen tauchen sie überhaupt nicht auf.
Und ich würde nicht sagen, dass Zapelrows Tod der wichtigste Punkt für den weiteren Handlungsfortgang ist. Er ist insofern wichtig, weil seine Beerdigung eine zentrale Rolle im nächsten Roman einnimmt – natürlich in Kombination mit der „rituellen“ Ankunft des Spoodieschiffes. Wichtiger sind da schon die zerstörten Vertrauensverhältnisse - nach der psychischen Marter - zwischen den beiden restlichen Herzögen, und natürlich auch das zwischen den Herzögen und dem Orakel. Und die Behauptung, dass das Orakel nicht glaubt, Zapelrow sei der Verräter, wird später den Konflikt noch weiter befeuern.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-109

Beitrag von Partoc »

Verkutzon hat geschrieben: 5. Oktober 2021, 08:25 Das Orakel reagiert eigentlich wie ein Diktator mit Verfolgungswahn. Es spricht Vermutungen aus und der „Hofstaat“ reagiert kompromisslos. Vor diesem Heft, mit den wenigen Infos die man bisher hatte, war das Orakel eher ein „Ding“, das Weisheit und Voraussicht in sich vereinigte. Jetzt ist es äusserst Misstrauisch, und ich sehe durchaus Parallelen mit Surfo und seinem Geisteszustand... (woran das wohl liegen könnte...? :unschuldig: ) Natürlich besitzt das Orakel auch willfährige Gehilfen, die alles Umsetzen, was in einer Diktatur halt so üblich ist.
Da ich die anderen drei Bänder bereits durchgelesen habe. Kann ich leider sagen, dass der "Diktator mit Verfolgungswahn" eher was kneiferisches ist. In den nächsten Bändern geht es wieder um die "böse" Bruderschaft, einer durchgeknallten Inpotronik, Aufständen (angefacht von einem der Herzöge und später befeuert von der Bruderschaft) und dem "armen" Orakelchen, das ja nur das Beste (fürs Universum und die Milchstraße) wollte. Die Chance mit dem "Diktator mit Verfolgungswahn" erschöpft sich also gewissermaßen auf diesen Roman.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-109

Beitrag von Verkutzon »

Partoc hat geschrieben: 6. Oktober 2021, 08:11Da ich die anderen drei Bänder bereits durchgelesen habe. Kann ich leider sagen, dass der "Diktator mit Verfolgungswahn" eher was kneiferisches ist.
Das würde heissen, Hans Kneifel war nicht „up to date“, was die Charakterisierung und Handlungsweise des Orakels betrifft... :gruebel:
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-109

Beitrag von Partoc »

Verkutzon hat geschrieben: 6. Oktober 2021, 13:20
Das würde heissen, Hans Kneifel war nicht „up to date“, was die Charakterisierung und Handlungsweise des Orakels betrifft... :gruebel:
Vielleicht war auch das Gegenteil der Fall und er wusste zu genau, wer das Orakel ist. :devil:

Was diesen 6teiler angeht, da werde ich aus dem Orakel sowieso nicht so recht schlau.

Entweder ist das Orakel schon etwas altersmüde :unschuldig: und weiß nicht so recht was es/er tun soll (das wäre Möglichkeit eins), oder (Möglichkeit zwei) er/es weiß, was alles passieren wird und tut nichts dagegen. Will wohl seinen jetzigen Job an den Nagel hängen :D .

Möglichkeit eins glaube ich nicht, dafür schien mir in Voltzs Roman (Band 1041) das Orakel klar bei Sinnen.

Möglichkeit zwei wäre enttäuschend, weil das ganze Szenario auf mich stark konstruiert wirkt.

Es gäbe noch eine dritte Möglichkeit. Das Orakel ist ein ausgebuffter Manipulator, der nicht nur die Ereignisse hat kommen sehen, sondern sie soweit in seinem Sinne manipuliert hat, damit er seinen Job an den Nagel hängen kann. Diese Möglichkeit ist mein Favorit.

Was jetzt wirklich zutrifft, wird aus Voltz Roman (Band 1041) nicht klar ersichtlich. Aber vielleicht später. Obwohl ich es nachdem Spoilern des Roman Nr. 1048 eher davon ausgehe, dass Möglichkeit zwei am ehesten zutrifft.

„Diktator mit Verfolgungswahn“ würde auf Möglichkeit eins passen. Denn ich frage mich, wieso jemand mit einem (sagen wir mal) eingebauten „Supercomputer“ :-)) auf Verhörmethoden zurückgreift (oder zulässt, dass seine Ermittlungsbehörden sie nutzen), die weniger dazu geeignet sind den Verräter zu finden, als vielmehr sich einen Verräter zu „basteln“ – das wird aber erst im Mahrs Romanen klar, also nachdem selbst der eigentliche „Verräter“ feststellt, dass es bei der Bezichtigung des Verrats möglicherweise nicht bloß um die Zusammenarbeit mit der Bruderschaft geht.

Möglichkeit drei würde wiederum bedeuten, dass das Orakel mit Absicht die Herzöge terrorisiert, um sie (oder wenigstens einen von ihnen) zum Aufstand anzustacheln. Aber wie gesagt, so etwas wird in den Romanen nicht erwähnt :( .
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-109

Beitrag von Verkutzon »

Partoc hat geschrieben: 6. Oktober 2021, 18:14Es gäbe noch eine dritte Möglichkeit. Das Orakel ist ein ausgebuffter Manipulator, der nicht nur die Ereignisse hat kommen sehen, sondern sie soweit in seinem Sinne manipuliert hat, damit er seinen Job an den Nagel hängen kann. Diese Möglichkeit ist mein Favorit.
Schöne Analyse! :st:
Rückblickend (mit dem Wissen der nachfolgenden Bände, wobei ich zugeben muss, dass ich sehr vieles vergessen habe und praktisch Neuleser bin :nixweis: ) ist das für mich die Erklärung, wie denn WiVo das Orakel sich ausgedacht und literarisch ausgeformt haben könnte.
Was mir jedoch immer zu denken gab: Wie kann ein Sternenreich auf den Aussagen eines Orakels aufbauen und sich entwickeln? Orakelsprüche waren in der Antike meist sehr unpräzise, transzendente Offenbarungen, die dem Fragenden als Entscheidungshilfen dienten. Berühmt ist z.B. die Befragung des Orakels von Delphi durch König Krösus. Er wollte wissen, ob er in einer Schlacht den Perserkönig Kyros besiegen wird. Das Orakel versprach, wenn er den Fluss Halys überschreite, werde er ein Reich vernichten. Krösus zog los und verlor dabei sein eigenes Reich...
Ein Orakelspruch ist also immer interpretationssache. So kam mir das Orakel der Kranen aber bisher nicht vor. Es scheint eigentlich nicht auf die Funktion eines schlichten Orakels reduziert zu sein, sondern eher als allwissender Staatenlenker zu agieren.
Spoiler:
Was „es“ durch Atlan und die Spoodiewolke ja auch ist
Orakel ist eigentlich eine zu schwammige Bezeichnung. Aber als geheimnisvolles Element, eingebettet in die Zyklusstory, durchaus angebracht.
Ausgebuffter Manipulator passt doch sehr gut zu
Spoiler:
Atlan!
;)
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-109

Beitrag von Andreas Möhn »

Verkutzon hat geschrieben: 7. Oktober 2021, 10:04 Was mir jedoch immer zu denken gab: Wie kann ein Sternenreich auf den Aussagen eines Orakels aufbauen und sich entwickeln? Orakelsprüche waren in der Antike meist sehr unpräzise, transzendente Offenbarungen, die dem Fragenden als Entscheidungshilfen dienten.
Tatsächlich zeichnete sich das Orakel von Delphi durch ausgezeichnete geheimdienstartige Aktivitäten aus, die seinen Sprüchen ein recht präzises Hintergrundwissen über die jeweilige politische Situation verliehen. So sollte man sich wohl auch das Orakel von Krandhor vorstellen.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-109

Beitrag von Verkutzon »

Andreas Möhn hat geschrieben: 7. Oktober 2021, 10:31Tatsächlich zeichnete sich das Orakel von Delphi durch ausgezeichnete geheimdienstartige Aktivitäten aus, die seinen Sprüchen ein recht präzises Hintergrundwissen über die jeweilige politische Situation verliehen. So sollte man sich wohl auch das Orakel von Krandhor vorstellen.
Volle Zustimmung! :st:
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Yman »

Im Sommer 1981 erschien Band 1039 der PERRY RHODAN-Serie:

"Die Stimme der Bruderschaft" von Kurt Mahr.
Nachfolgendes, Text und Bild, wurden per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen:
Die Stimme der Bruderschaft
Bild
Auf der Hauptwelt Kran des Herzogtums von Krandhor setzt die Opposition lange schon ihre Stimme der Bruderschaft ein, um das kranische Volk agitatorisch zu beeinflussen. Die Stimme macht sich das globale Interkom-Netz zunutze, um zu den Kranen zu sprechen. Nach den Vorkommnissen im Nest der 1. Flotte, die gerüchteweise auf Kran kursieren, meldet sich die Stimme der Bruderschaft erneut. Ihr geht es letztlich um die Abschaffung des Orakels, aber auch gegen die Gleichstellung aller Völker im Herzogtum. Die Bruderschaft hat auch mehrere Individuen in den direkten Kreis um die Herzöge eingeschleust, die jetzt zuschlagen sollen.

Der Krane Nikkam ist Organisator des großen Festumzugs am ersten Tag des neuen Jahres. Seine Arbeit wird erschwert, weil sich die beiden verbliebenen Herzöge Gu und Carnuum misstrauisch belauern, und er zwischen ihnen abwägen muss. Unterstützung findet er nur bei Arzyria, die eigentlich zum Umkreis von Gu gehört, durch die Hilfe Nikkams aber besser das Umfeld Carnuums beobachten kann. Sie hat schließlich die beiden Tarts Klaque und Vornesch in Verdacht, mit der Bruderschaft in Verbindung zu stehen. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass der Herzog ebenfalls ein Verräter ist.

Vornesch gehört im Gegensatz zu Klaque erst seit kurzer Zeit zum Umfeld von Herzog Carnuum. Die Stimme der Bruderschaft, die auch im Tärtras zu hören ist, und der er ein treuer Diener ist, befahl ihn an diesen Ort.

Nikkam fällt der Prodheimer-Fenke Irgillyn auf, der sich nach kurzem auch als Mitglied der Bruderschaft herausstellt. Bevor der Krane ihn jedoch gefangen nehmen kann, wird Irgillyn tot aufgefunden. Wahrscheinlich hat die Bruderschaft ihn selbst gerichtet, aber es bleibt die Frage, ob er schon Manipulationen vorgenommen hat.

Die Gefolgsleute von Gu und Carnuum geben jeweils ihrem Herzog die Zusicherung, dass während des Festumzugs keine Gefahr drohen wird. Dieser soll am nächsten Tag, dem Beginn des Jahres 344 nach Lugo, beginnen, wobei auch der Katafalk des toten Herzogs Zapelrow zu Grabe getragen werden wird.

Nikkam kommt einem Attentat zwar auf die Spur, doch sein Eingreifen geschieht zu spät. Herzog Gu wird während des Festumzugs schwer verletzt. Das Attentat ist unzweifelhaft der Bruderschaft anzulasten, und zumindest Vornesch ist daran involviert, hat sich aber absetzen können. Inwieweit Klaque darin verwickelt ist, bleibt unklar, ihm ist vorläufig nichts anzulasten.

Auf der SOL sind auch Brether Faddon und Scoutie zu Vierfach-Trägern von Spoodies geworden. Nach einer Phase der Gewöhnung sind sie bereit, gegen den Freund Surfo Mallagan vorzugehen, den sie für von der Bruderschaft manipuliert halten. Es eilt jetzt auch, denn das Spoodie-Schiff nimmt langsame Fahrt auf und nähert sich Kran. Außerdem ist offenkundig geworden, dass einer der Spezialbehälter, in denen die Spoodies gelagert sind, von SENECA aus dem Lagerraum entfernt worden ist.

Als Scoutie und Faddon den Freund entdecken, ist es für sie wie ein Schock, denn Mallagan hat sich mit einer ganzen Wolke aus Tausenden Spoodies verbunden. SENECA jedoch behauptet, es sei alles in Ordnung, und die Generalprobe habe funktioniert.

Einige Stunden später landet das Spoodie-Schiff in der Nähe des Wasserpalastes, wo das Orakel seinen Sitz hat.
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Partoc
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Partoc »

Die Stimme der Bruderschaft (Band 1039) – Kurt Mahr

Im Vergleich zu Kneifels Roman verfasste Mahr diesen Roman mit einer stärkeren Intensität und Detailtiefe der einzelnen Szenen. Leider beschreibt er einige Szenen schon so detailliert, dass es stellenweise sogar etwas langweilig wird. Ich würde aber auch sagen, dass Kneifel nicht nur den besseren Plot bekam (hat ja schließlich auch keinen Doppelroman geschrieben), sondern die Geschichte auch spannender umgesetzt hat. Dafür profitiert das Setting von der Detailtiefe auf den Planeten Kran (vor allem dank den Beschreibungen der Riesenstadt, die sich über einen ganzen Kontinenten erstreckt) deutlich mehr als bei Kneifel.

Mit dem Agenteneinsatz konnte ich nicht wahnsinnig viel anfangen. Die Abschnitte mit den Herzögen und den Betschiden waren interessanter. Besonders am Schluss.

Herzog Gu kriegt nach seinem Martyrium erste Zweifel im Hinblick auf die Ergebenheit gegenüber dem Orakel. Carnuum zweifelt an sich selbst, und glaub das er der besagte Verräter ist, auch wenn unbewusst. Aber Näheres dazu gibt’s im nächsten Roman. Und natürlich belauern sich die beiden Herzöge gegenseitig.

Obwohl Brether und Scoutie jetzt genau wie Surfo 4-Spoodie Träger sind, zeigen sich bei ihnen nicht viele Veränderungen und auch keine negativen Symptome.

Der Prunkstück des Romans ist die Szene, in der Brether und Scoutie zur SENECAs Zentrale vorstoßen. Die ist gut in der zweiten Illustration dargestellt. Ein rumliegender Surfo. Über ihm eine Kugel. Ein Pulk zusammendrängender Spoodies, die mit Surfos Verstand verbunden sind. Was das bedeutet, wird aber erst klar, wenn man weiß, wer bzw. was das Orakel ist. Im Roman wird übrigens nur ein dünner „Schlauch“ als Verbindung zwischen Surfo und dem Pulk erwähnt, nicht zwei :P .

Und was die erste Illustration angeht: die Köpfe der Roboter erinnern mich an Zylonen. Und Scoutie sieht so grausig aus. Ganz anders als in den japanischen TiBis, oder auf den Bildern von Themistokles Kanellakis.

Das TiBi gefällt mir. Die Pyramiden passen jedenfalls zum Roman (auch wenn sie nicht unbedingt zu den Beschreibungen selbst passen :o) ). Sind übrigens die beliebtesten Gebäudeart bei den Kranen.

Ich hatte mal in einer Bibliothek ein englischsprachiges Buch über Kunststile in der Science Fiktion (bis zu den 90ern) gefunden. Da war auch die Stilart wie auf dem TiBi vertreten. Sie ist irgendwie merkwürdig, etwas lächerlich und wirkt unpraktisch. Und trotzdem spricht sie irgendwelche Gehirnareale im mir an, sodass ich diesen Kunststil trotzdem als sehr faszinierend empfinde.

Meine Wertung: 5,35 Punkte (Note: 2)
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Andreas Möhn
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Andreas Möhn »

Ja, dieser Illustrator hat einfach nie Talent für Gesichter entwickelt. Das zieht sich durch sein ganzes Schaffen.
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Partoc »

Andreas Möhn hat geschrieben: 10. Oktober 2021, 11:31 Ja, dieser Illustrator hat einfach nie Talent für Gesichter entwickelt. Das zieht sich durch sein ganzes Schaffen.
Aber ab und zu hat er doch ein brauchbares Gesicht hervorgebracht, besonders wenn es sich um nicht menschliche Gesichter handelte. :D
Das Problem bei seinen Gesichtern ist oft, dass er sie einerseits zu schlicht hält, andererseits zu starke Charakteristika und Emotionen miteinzeichnet (oder überzeichnet :fg: ).
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Akronew
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Akronew »

Es soll Leute geben die halten das für seinen Stil.
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Ich durchstreifte den Vorhof auf der Suche nach dem Aquarium, weil ich der Clansmutter eine Überraschung mitgebracht hatte.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von nanograinger »

Das ist sein Stil. Aber AK weiß selbst, dass er Personen und Gesichter nicht so gut kann wie Raumschiffe und (SF-) Landschaften.
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Yman
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Yman »

Im Sommer 1981 erschien Band 1040 der PERRY RHODAN-Serie:

"Unheil über Kran" von Kurt Mahr.
Nachfolgendes, Text und Bild, wurden per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen:
Unheil über Kran
Bild
Die SOL steht auf dem Dallos, dem Platz vor dem Wasserpalast. Herzog Carnuum sieht jetzt seine Stunde gekommen, denn er ist der Verräter. Er hat jedoch nichts mit der Bruderschaft im Sinn, es geht ihm vielmehr um eine Alleinherrschaft, um die absolute Macht. Carnuum verkündet dem kranischen Volk in einer mitreißenden Rede seine Pläne und Ziele, die sich auch gegen das Orakel wenden, welches das Volk von Kran nach Carnuums Meinung für eigene Zwecke missbraucht.

Im Tärtras sieht Herzog Gu derweil seiner Genesung entgegen. Seine loyalen Helfer Nikkam, Arzyria und Musanhaar sind bei ihm. Auch sie hören Carnuums Ansprache und stellen fest, dass das Volk positiv darauf reagiert. Dadurch wird ersichtlich, dass sich Gu immer noch in Gefahr befindet und ein weiteres Attentat zu befürchten ist.

Klaque, dessen Beziehung zu Carnuum und der Bruderschaft weiterhin unklar ist, sucht Vornesch auf. Dieser soll zu Ende bringen, was ihm beim ersten Mal nicht gelungen ist, also die Ermordung von Herzog Gu.

Carnuum befindet sich nach der unerwartet positiven Reaktion des kranischen Volkes in einer nie gekannten Euphorie. Sogar Gu und selbst das Orakel schweigen und scheinen sein Vorgehen zu akzeptieren. Da versetzt ihm die Bruderschaft einen Hieb, denn die Stimme verkündet global, sie sei Partner von Herzog Carnuum.

Herzog Gu wird aus dem Tärtras gebracht. Nur die wenigsten Mitarbeiter erfahren, dass er per Transmitter in Nikkams Haus verlegt wird. Vornesch dringt unterdessen mit Klaques Unterstützung in den Tärtras ein, um sein Werk zu vollenden, was ihm jedoch nicht gelingt.

Tanwalzen und Tomason sind immer noch hilflos im eigenen Raumschiff. Die SOL wird von SENECA abgeschirmt, und es kommt kein Kontakt zur Außenwelt zustande. Die Inpotronik fühlt sich von Douc Langur, Brether Faddon und Scoutie bedroht. Als Langur das Schiff zu verlassen versucht, um die Kranen zu warnen, erteilt SENECA einem Roboter den Befehl, Langur aufzuhalten. Die Maschine erschießt Langur.

Vornesch bringt Gus neues Versteck in Erfahrung und greift Nikkams Haus zusammen mit gedungenen Mördern an. Sie sind Gus Roboter Fischer nicht gewachsen und werden abgewehrt. Dabei verliert Vornesch das Leben.

Carnuum bereitet die Stürmung des Wasserpalasts vor, um das Orakel zu beseitigen. Da erscheint der einigermaßen wiederhergestellte Herzog Gu, bezeichnet Carnuum als Verräter und legt Beweise vor, die unter anderem belegen, dass Klaque mit der Stimme der Bruderschaft identisch ist. Carnuum wusste hiervon allerdings nichts. Klaque versucht Carnuum als Geisel zu nehmen. Fischer tötet den Tart. Orakeldiener holen Gu in den Wasserpalast.

Da Klaque seit langen Jahren als loyaler Mitarbeiter Carnuums galt, wird der Herzog nochmals aufs schwerste belastet. Dieser gibt sich daraufhin geschlagen, beteuert aber seine Unschuld bezüglich einer Zusammenarbeit mit der Bruderschaft. Er erhofft sich einen gnädigen Richterspruch durch das Orakel und lässt sich in den Wasserpalast bringen.

SENECA betrachtet Mallagan als sein Geschöpf. Der Betschide erklärt, das Orakel müsse vernichtet werden. Plötzlich erklingt die Stimme des Orakels im Spoodie-Schiff und befreit Mallagan von den posthypnotischen Befehlen der Bruderschaft. Sobald Mallagan wieder er selbst ist, fordert er Gehorsam von SENECA. Die Inpotronik bestätigt. Das Orakel verlangt Mallagans Hilfe bei der Beseitigung der Krise auf Kran.
Mir gefallen Alfred Kelsners Innenillustrationen. Ich wollte, er würde auch heute noch die Illustrationen machen, denn die der aktuellen Erstauflage finde ich so was von schlecht, einfach nur seelenlos, inhaltsleer und austauschbar. Kelsners Titelbilder und Innenillustrationen leben.
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Richard
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Richard »

Ad dem TiBi: Bei dem Kranen würde ich jetzt eher mal vermuten, dass hier ein Löwe Pate stand.
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