Zyklus: TERRANOVA

Unvergessene Abenteuer, legendäre Zyklen - nachgelesen und neu diskutiert.
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Akronew
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von Akronew »

HOT hat geschrieben: 23. Januar 2022, 11:49 Spannend bis zum Schluss, auch wenn klar ist, dass Roi Danton und die Seinen erfolgreich sein werden. Schließlich muss man doch dem Feind langsam mal wieder direkt auf die Pelle rücken!
Diesen Satz muss ich mal eben festhalten.
Wir werden darauf zurückkommen. ;)
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HOT
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von HOT »

Im Bann des RUFERS

von Arndt Ellmer

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Handlung

Roi Danton und seine drei USO-Spezialisten dringen unerkannt bis ins Innere des RUFERS vor. Sie deaktivieren ihre Dunkelfelder, die Mor'Daer-Schutzanzüge müssen als Tarnung ausreichen. Während sie herauszufinden versuchen, welchen Verwendungszweck der RUFER hat und wie man ihn eventuell vernichten kann, werden sie mehrmals als Fremde identifiziert, können aber verhindern, dass entsprechende Meldungen weitergeleitet werden. Sie werden also nicht verfolgt und können sich ungestört im Inneren der Baustelle bewegen. Allerdings begreifen sie kaum etwas von dem, was sie sehen. Offenbar wird neben der typischen gekapselten High-Tech der Terminalen Kolonne auch viel Primitivtechnik verwendet, was den Schluss zulässt, dass der RUFER nur ein einziges Mal verwendet werden soll und danach entbehrlich ist. Immerhin schnappen sie einiges an Informationen auf. Dem zufolge ist der RUFER eine Sextadim-Bake, die ein Peilsignal in ein anderes Universum schicken soll, um einen Progress-Wahrer namens Antakur von Bitvelt in die Milchstraße zu leiten.

Der von Ehrgeiz und vom Hass auf Zerberoff zerfressene Duale Vizekapitän Malikadi treibt die Arbeiten am RUFER voran. Er verlangt die Fertigstellung des gigantischen Geräts binnen dreier Tage. Diese Frist kann tatsächlich eingehalten werden, der RUFER wird danach ohne Probelauf aktiviert. Ultrahohe Hyperstrahlung wird frei, Strangeness-Effekte entstehen – im Inneren und im unmittelbaren Umfeld des RUFERS ist kein Leben mehr möglich.

Im letzten Moment gelingt es den vier Leuten von der USO, ins Freie zu gelangen. Allerdings befinden sich schon keine Einheiten TRAITORS mehr in der Nähe, mit denen sie sich absetzen könnten. Dann erscheint doch noch ein Diskusschiff. Roi Danton glaubt zuerst, es sei eine Space-Jet der TRAJAN, doch es ist ein Traitank. Roi und seine Gefährten werden gefangen genommen. Zerberoff lässt sie zum Kolonnen-Fort TRAICOON 0099 bringen.

Persönliche Meinung:

Es ist natürlich einer der Romane, wo sich durch eine fremde Station, ob unterirdisch, ob im Weltall, gekämpft wird - nicht zu vermeiden, aber hier durchaus mal wieder mit viel geheimnisvollem Umfeld gelöst. Am Ende aber doch sehr spannend und ganz zum Schluss wissen wir - was durchaus überraschend ist - : Die Gruppe um Roi Danton hat es nicht geschafft und ist in die Gefangenschaft von Malikadi geraten. Das "auf die Pelle rücken" wird jetzt wirklich sehr eng. Bin gespannt.
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nanograinger
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von nanograinger »

HOT hat geschrieben: 25. Januar 2022, 15:43... Am Ende aber doch sehr spannend und ganz zum Schluss wissen wir - was durchaus überraschend ist - : Die Gruppe um Roi Danton hat es nicht geschafft und ist in die Gefangenschaft von Malikadi geraten. Das "auf die Pelle rücken" wird jetzt wirklich sehr eng. Bin gespannt.
Es ist der Beginn eines neuen Kapitels von Roi Danton als "Schmerzensmann". Nichts für schwache Nerven und empfindliche Mägen. Da gerade Dante-Jahr ist, könnte ich mal nachschauen, welcher Kreis der Hölle am besten zu seinem Schicksal passt. B-)
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Akronew
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von Akronew »

HOT hat geschrieben: 25. Januar 2022, 15:43 Das "auf die Pelle rücken" wird jetzt wirklich sehr eng. Bin gespannt.
Es wird die Frage sein, wessen Pelle gerückt wird.
Auf jeden Fall nicht wirklich eine Highlight für Fans von Michael.
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HOT
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von HOT »

Akronew hat geschrieben: 25. Januar 2022, 16:35
HOT hat geschrieben: 25. Januar 2022, 15:43 Das "auf die Pelle rücken" wird jetzt wirklich sehr eng. Bin gespannt.
Es wird die Frage sein, wessen Pelle gerückt wird.
Auf jeden Fall nicht wirklich eine Highlight für Fans von Michael.
Oha...
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HOT
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von HOT »

Ein halber Mensch

von Hubert Haensel

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Handlung

Am 24. Februar 1345 NGZ erfüllt der RUFER seinen Zweck: Ein gigantisches, vorerst noch nicht näher erkennbares Objekt erscheint in seiner Nähe. Der RUFER selbst scheint bei diesem Vorgang schwer beschädigt zu werden, er driftet auf die Sonne zu, in deren Orbit er errichtet wurde.

Roi Danton und seine drei USO-Spezialisten werden derweil Zerberoff und dem Terminalen Herold vorgeführt. Roi Danton soll einer besonderen Bestimmung zugeführt werden, man transportiert ihn zu der Skapalm-Bark LUCRIFIR. Seine drei Gefährten haben für die Terminale Kolonne keinen weiteren Nutzen und werden erschossen.

Auf den Skapalm-Barken experimentieren die Kolonnen-Anatome mit der gentechnischen und chirurgischen Veränderung aller Lebewesen, derer sie habhaft werden können. Die Produkte ihrer gewissenlosen Arbeit betrachten sie als Kunstwerke, aber viele Experimente schlagen fehl und führen zu monströsen Ergebnissen. Auch die Mikro-Bestien werden in den Skapalm-Barken gezüchtet, aber die herausragendste Schöpfung der Kolonnen-Anatomen sind Duale Wesen, wie Zerberoff eines ist. Auch Roi Danton soll zu solch einem unnatürlichen Gebilde umgewandelt werden. Yrendir, ein Mor'Daer-Kalbaron, soll zu seiner »anderen Hälfte« werden.

Während der vorbereitenden Untersuchungen treffen Roi Danton und Yrendir zusammen. Sie sind sich auf Anhieb unsympathisch. Als der Terraner begreift, was die Kolonnen-Anatome mit ihm vorhaben, denkt er über Selbstmord nach, denn eine Flucht scheint unmöglich zu sein. Offenbar haben die Kolonnen-Anatome aber die Wirkung des Zellaktivators unterschätzt. Roi erwacht früher als geplant aus einer Narkose und kann sich befreien. Es gelingt ihm sogar, zwei Wächter zu überwältigen und mit den Energiemagazinen ihrer Waffen eine Explosion auszulösen, die sein Entkommen einige Zeit lang verschleiert. Danton flieht durch die Skapalm-Bark und erhält unerwartete Hilfe von Untar Gabu, einem Wesen, das einem leicht vergrößerten Haluter gleicht, aber nicht in der Lage ist, seine Körperstruktur zu verhärten. Offenbar haben die Kolonnen-Anatome versucht, »echte« Bestien zu züchten, was ihnen aber nicht ganz gelungen ist. Untar Gabu ist Müllsammler, außerdem ist er ein trauriges, friedfertiges und sanftes Wesen. Er versteckt Danton in seiner primitiven Unterkunft und will ihm sogar zur Flucht aus der Bark verhelfen.

Derweil setzt Imarit Enkaraqon, Oberhaupt der Kolonnen-Anatomen, einen Trupp Mikro-Bestien auf Dantons Spur. Er steht unter Zeitdruck, denn Zerberoff hat seine Ankunft angekündigt: Der Duale Kapitän will die Entstehung eines neuen Dualwesens persönlich überwachen. Untar Gabu beschafft einen alten Mor'Daer-Schutzanzug für Danton. Er will den Terraner mit einer großen Müllkapsel, auf die niemand achten wird, ins All katapultieren. Als Danton ihm von den Halutern erzählt, bittet er darum, ihn begleiten zu dürfen. Danton ist einverstanden, aber die Flucht der beiden wird jäh durch einen Angriff der Mikro-Bestien gestoppt, die Untar Gabu bei lebendigem Leib zerreißen. Danton wird erneut gefangen genommen und umgehend der Operation zugeführt. Nichts kann ihn jetzt noch vor dem Schicksal bewahren, auseinandergeschnitten und mit einem anderen Wesen zusammengefügt zu werden.

Persönliche Meinung:

Was für eine Hölle ist die Skapalm-Bark LUCRIFIR! Aus der Ich-Perspektive Roi Dantons beschreibt sie Hubert genial als eine Mischung aus Fritz Honkas Dachstube, Frankensteins Labor und Dr. Mengeles Experimenten. Keine leichte Kost an einem grauen Tag wie gestern, der auch noch als Gedenktag an die Befreiung des KZ Auschwitz gilt. Puh.

Dass das für Roi nicht gut ausgeht, habe ich schon im Hinterstübchen gehabt, denn dafür liest man denn doch über die Jahre das eine oder andere, wo auch mal ein Ausdruck fällt, der hängen bleibt. Ein Dualer Kapitän ist schon eine coole Konstruktion der PR-Macher und auf einen Terraner angewandt doch eine ziemlich heftige Vorstellung.

Als Danton sich an die Okefenokees erinnert, erinnerte ich mich, wie ich als Jugendlicher den M87-Zyklus mit Begeisterung gelesen hatte. Mann ist das lange her! Und immer noch liest der alte Mann Heftromane.
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Akronew
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von Akronew »

Ein Vorteil einer 60 Jahre alten Serie ist,
das man immer eine passende Geschichte findet.

Egal wie alt man ist. ;)
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nanograinger
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von nanograinger »

HOT hat geschrieben: 28. Januar 2022, 15:09...
Was für eine Hölle ist die Skapalm-Bark LUCRIFIR!
...
Ein Dualer Kapitän ist schon eine coole Konstruktion der PR-Macher und auf einen Terraner angewandt doch eine ziemlich heftige Vorstellung. ...
Ja, es hat mich damals auch überrascht, dass die Entstehung eines Duals an einem der ZA-Trägers demonstriert wird. Schon sehr heftig, aber passt in die Stimmung des Doppelzyklus, in dem es immer mal wieder an die Grenze des Ertäglichen geht (und manchmal darüber).
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Richard
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von Richard »

Roi ist schon ganz zu Beginn des TRAITOR Doppelzyklus vergleichsweise schwer verletzt worden. Das ging mir bei dem Band gleich mal durch den Kopf. Roi zählt sicher zu jenen ZACies, die körperlich (und geistig) schon öfters bis an die Grenzen der Belastbarkeit (und - streng genommen - auch darüber hinaus - belastet worden ist).

Ich habe mich da auch gefragt wie denn der ZAC von Roi auf so eine Dualbildung reagiert. Diese Frage hat sich dann geklärt, als wir letztlich die genaueren Details zu der Dualentstehung erfahren haben. Danach stellte ich mir allerdings eine andere Frage.
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AushilfsMutant
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von AushilfsMutant »

Ja diese Scene war super heftig. Werden aber nicht weniger sondern noch mehr. :o
„...der Gastgeber fragt in die Runde, was den jeder gerne zu trinken hätte. Der Kosmokrat reagiert verwirrt, man kann mehr als nur Wasser trinken? Der Chaotarch, der gleich neben an sitzt, fragt sich ob es auch genug Tee/Wasser/Kaffee....Arten im Angebot gibt. Darauf hin, kommt es zum Streit zwischen den Beiden, was den nun die richtige Flüssigkeit zum Trinken sei...“

Auszug auf dem Buch: Die Hohen Mächte und der Moralische Code (Band 14, Seite 345, Absatz 2)
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Fellmer
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von Fellmer »

Werden vermutlich einige anders sehen, aber wenn ich mir die Cover der Hefte so anschaue, stelle ich fest, dass sie mir erheblich besser gefallen als die in der Erstauflage. Die hier haben für mich noch den typischen PR Touch.
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Akronew
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von Akronew »

Wenn man hier im Forum die Bilder von Alfred Kelsner immer so bewertet hätte... :rolleyes:
Da lass sich damals einiges im Forum ähnlich wie heute.
Ist das dieser Effekt, das man das will was man nicht haben kann?
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HOT
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von HOT »

Zum Tee bei Jonas Untergang

von Uwe Anton

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Handlung

In der Charon-Wolke schreibt man den 14. Februar 1345 NGZ, der Stützpunkt Jonathon ist mittlerweile schon recht gut ausgebaut und wächst immer weiter. Mittendrin lebt der an mangelndem Selbstbewusstsein leidende Hyperphysiker Delmar Shettle – er arbeitet mit seinem Team an der Forschung des VRITRA-Geschützes, einer Entwicklung von Aktakul da Urengoll, dem Ka'Marentis des Kristallimperiums, der die Leitung des Stützpunktes innehat.

Jonathon ist eine recht stürmische Welt mit einer Schwerkraft von 1,2 G. Dort dient eine auseinandergenommene LFT-BOX als „Hauptstadt“ Photon-City. Dazu wurde ein Areal in vier Tälern bebaut und besiedelt. Insgesamt leben schon 400.000 Galaktiker auf Jonathon, und es werden ständig mehr. Die LFT und das Charon-Korps sind unermüdlich im Einsatz, um Mensch und Maschine in die Charon-Wolke zu befördern. Seit Mitte September sind mehr als 200 Schlachtschiffe, 50 Superschlachtschiffe der NEPTUN-Klasse, 40 LFT-BOXEN und weitere Tender- und Transporteinheiten mit den besonderen Fähigkeiten der Charonii in die, vor TRAITOR relativ sichere, Wolke gebracht worden. Und auch Reginald Bull ist vor Ort, mit der LEIF ERIKSSON II.

Am 17. Februar 1345 NGZ gelingt es dem Team um Shettle, in einer Simulation einen Traitank zu vernichten, unter Einsatz eines modifizierten VRITRA-Geschützes und der geballten Kraft von Transformkanonen aus zehn ENTDECKERN. Aufgrund dieses theoretischen Erfolges lässt Aktakul Bull, der in der Nähe kreuzt, nach Jonathon rufen, und dieser beschließt den Einbau des, bisher nur im biopositronischen Simulator vorhandenen, Geschützes auf der LEIF ERIKSSON II.

Auf Jonathon ist auch Radek Beibel unterwegs. Der ehemalige Sicherheitschef der Whistler-Company ist immer noch dem Agenten auf der Spur, der ihn den Job bei Whistler gekostet hat. Beibel hat dabei sogar den Segen von Perry Rhodan, und diesen nutzt er auch aus, um den Agenten zu stellen. Diesen hat er über Olymp bis nach Jonathon verfolgt. Es ist ein Kybernetiker aus Shettles Team.

Im April ist das VRITRA-Geschütz montiert, und Bully plant einen realen Test, dazu wird auch Shettle auf das Flaggschiff der LFT gebeten, als Spezialist. Shettle, der unter Höhenangst leidet, ist nicht begeistert, aber er hat keine Wahl. Völlig unwohl wird ihm, als ihm klar wird, dass Bully den Test am feindlichen Objekt durchziehen will, er will mit einem fingierten Notruf eines Kreuzers einen Traitank anlocken und dann mit der LEIF ERIKSSON II und einer Flotte von ENTDECKERN angreifen.

Als es so weit ist und die Flotte den Rand der Wolke erreicht hat, überschlagen sich die Ereignisse, denn die AUBERG, ein anfliegendes Schiff, entsendet einen Notruf. Bully disponiert sofort um, aus dem fingierten Notruf ist ein echter geworden, am Plan an sich ändert sich nichts.

Erwartungsgemäß erscheint ein Traitank, und es gelingt, unter Verlusten von vier ENTDECKERN, diesen wirklich zu vernichten. Shettle wird dabei zum Helden, denn erst durch seine Modifikationen gelingt der Durchbruch durch die Fraktale Aufriss-Glocke.

Und auch Beibel gelingt es, den Agenten zu enttarnen, es ist ein Akone. Doch dieser hat die Zeichen der Zeit erkannt und arbeitet nicht mehr für das Energiekommando, sondern für die Galaktiker, denn eines ist klar: Nur gemeinsam kann der gemeinsame Feind in Gestalt TRAITORS geschlagen werden.

Zurück auf Jonathon, lädt Shettle, der nach diesem Einsatz genügend Selbstvertrauen gewonnen hat, um seine Angebetete aus der Schwebebahn anzusprechen, sie zum „Tee bei Jonas Untergang“ ein.

Persönliche Meinung:

Uwe Anton hat mit Shettle einen Charakter entwickelt, der schon recht schräg ist, aber schlüssig. Irgendwie denkt man, so einen seltsamen Kollegen oder Nachbarn, jedenfalls Jemanden, dem man unterstellt, so zu sein, kennt man doch... Und dann auch noch dieser Beibel....

Aus Shettles Perspektive ist der Feldversuch der neuen Waffe aufregender und spannender geschildert, als wenn z.B. Bully die Hauptperson gewesen wäre. Mal wieder gut gemacht, Uwe!
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Akronew
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von Akronew »

Die Geschichten um die Charon-Wolke habe mich damals wirklich fasziniert.
Ich persönlich bin sehr gespannt wie dir der nächste Roman gefällt. ;)
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Ziska
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von Ziska »

Das war ein ganz hervorragender Roman mit einem Aktakul genau wie ich ihn seinerzeit mochte, und die Dynamik zwischen den verschiedenen Parteien hat mich sehr fasziniert. Ist mir in guter Erinnerung geblieben - das müsste ich mal wieder lesen ...
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HOT
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von HOT »

Die Ratten der JERSEY CITY

von Frank Böhmert

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Handlung

Die Charon-Wolke ist der Terminalen Kolonne ein Dorn im Auge. Es wird deshalb ein Plan zur Infiltrierung dieses Rückzugsgebietes der Milchstraßenvölker entwickelt. Der Duale Vizekapitän Krotkav kapert im März 1345 NGZ das terranische Schlachtschiff JERSEY CITY, veranlasst die Ermordung der gesamten Besatzung und verwendet das Schiff, um unerkannt in die Charon-Wolke vorzudringen. Ihm ist bekannt, dass es auf Jonathon eine Forschungseinrichtung der Terraner und Arkoniden gibt. Er will diesen Stützpunkt mit 120 Mikro-Bestien und sechs Familien Koda Ariel infiltrieren. Krotkav nimmt über eine Holosimulation des Kapitäns der JERSEY CITY Kontakt mit einer Strukturdolbe auf und fliegt gemeinsam mit ihr am 7. April ins Strukturgestöber ein. Die Charonii werden durch Kolonnen-Motivatoren gefügig gemacht. Der Vorstoß nach Jonathon gelingt auf diese Weise problemlos, die Terraner schöpfen keinen Verdacht.

Allerdings sind zwei Besatzungsmitglieder der JERSEY CITY der Entdeckung entgangen: Die Terraner Cleo Yelvington und Vabian F. Baertling waren zum Zeitpunkt der Kaperung tief in den Versorgungsschächten des Schiffes mit der Beseitigung von Schädlingen beschäftigt. Die beiden waren einst von Gon-Orbhon beeinflusste Anhänger Carlosch Imberlocks und hatten seinerzeit eine Liebesbeziehung. Sie hatten zu den Technikgegnern gehört und in einem primitiven Hüttendorf gelebt. Cleo hatte dort ein Kind zur Welt gebracht, dieses war jedoch infolge der mangelhaften Versorgung gestorben. Vabian hatte sich selbst angezeigt und Cleo somit im Stich gelassen, was sie ihm noch immer vorwirft. Dieser Konflikt hat sich mehr als nur störend auf ihre Arbeit auf dem Schiff ausgewirkt und dazu geführt, dass ihnen die Schmutzarbeit in den Anlagen der Wasserversorgung der JERSEY CITY als disziplinarische Maßnahme aufgebrummt worden war. Diesem Umstand haben sie ihr Leben und ihre Handlungsfreiheit zu verdanken.

Nachdem sie sich einigermaßen zusammengerauft haben, entwickeln Cleo und Vabian einen Plan, um die Absichten Krotkavs zu durchkreuzen. Sie blockieren die Waffenkontrollen des Schlachtschiffes und präparieren die Funkanlage zweier Space-Jets so, dass sie die Terraner auf Jonathon im entscheidenden Augenblick warnen können. Der Plan geht nur teilweise auf, denn bevor Cleos Funkbotschaft vollständig übermittelt werden kann, aktiviert Krotkav die Schutzschirme der JERSEY CITY und schneidet so den Rest ab. Da er wegen der blockierten Waffenkontrollen nicht in der Lage ist, den Stützpunkt auf Jonathon zu beschießen, lenkt er die beiden gekaperten Schiffe zurück ins Strukturgestöber. Gleichzeitig hetzt er die Mikro-Bestien auf die Saboteure. Reginald Bull, der nicht weiß, was er von den seltsamen Manövern der Schiffe halten soll, verzichtet darauf, sie abzuschießen. Cleo und Vabian müssen also verhindern, dass Krotkav sie für einen zweiten Infiltrationsversuch verwenden kann. Während ihnen die Mikro-Bestien schon im Nacken sitzen, zünden sie innerhalb der Strukturdolbe einige Granaten. Beide Schiffe werden vollständig vernichtet.

Persönliche Meinung:

Ganz hervorragender Roman! Was soll ich noch sagen? Der Durchbruch der Terminalen Kolonne nach Jonathon wäre schlichtweg das Ende der Galaktiker gewesen. Und das zerstrittene Pärchen Cleo & Vabian rettet sozusagen die Welt aus dem Abwasserschacht heraus. Nix drann auszusetzten, voll des Lobes. Die Tragik ihrer Beziehung ist tief verwurzelt in der mir noch sehr präsenten Gon-Orbhon-Krise und auf der Höhe der Zeit hinsichtlich der Aufarbeitung komplizierter Paarbeziehungen. Habe ich in einem Rutsch durchlesen müssen.

Aus irgendeinem Grunde hatten sich der Titel und das Titelbild schon seit Jahren bei mir eingebrannt. Sei es aus der damaligen Werbung, hing es am Bahnhofskiosk...oder guckte ich in die Perrypedia, als ich 2008 den Roman dieses Autors in der Andromeda-Serie las und mehr über ihn wissen wollte? Ich weiß es nicht mehr, aber schön sich beim Lesen sozusagen selbst einzuholen. Böhmerts Wirken für die PR-Serie scheint aber doch sehr übersichtlich zu sein. Schade.
Scrooge
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von Scrooge »

Ja, ein wirklich hervorragender Roman. :st:
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Akronew
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von Akronew »

Der Roman ist mein Lieblingsroman aus diesen Zyklus.

Das mag daran liegen, das ich Frank Böhmert damals persönlich kennenlernen durfte
und er einen Einblick in die Entstehung diese Romans gab.

Aber ich denke das er auch ohne dies diesen Stellenwert bei mir gehabt hätte. :D

Das Böhmert sich anders entschieden hat, ist bedauerlich, aber so hat er halt das
Perryversum um diese Romanperle bereichert.

Früher habe ich den Roman noch einige male gelesen.
Leider gibt es diesen Zyklus nicht als Hörbuch
und ich befürchte der Roman wird auch nicht Teil der Silberbände werden.

Bleibt festzuhalten, ein Roman dem man empfehlen kann. :st:
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von HOT »

In der Kaverne des Laboraten

von Hubert Haensel

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Handlung

Die Terminale Kolonne ist nicht nur im Standarduniversum aktiv, sondern auch in vielen anderen Bereichen des Multiversums. In einem dieser fremden Universen besteht die wichtigste Aufgabe einer 330.000 Traitanks umfassenden Teilflotte TRAITORS in der Eroberung eines Raumsektors, in dem sich das Tor zum Kosmonukleotid TRYCLAU-3 befindet. Es kommt zu einer gewaltigen Schlacht gegen ein Flottenaufgebot der Kosmokraten, bei der Massen von Traitanks vernichtet werden. Über Herkunft und Zusammensetzung dieser Flotte ist nichts bekannt. Es nimmt jedenfalls mindestens eine Kobaltblaue Walze der Kosmokraten an den Kampfhandlungen teil. TRAITOR bleibt jedoch siegreich, die Kosmokratenschiffe werden vertrieben.

Jothadún, der dem Volk der Effremi angehört, nimmt als unbedeutendes Besatzungsmitglied eines Traitanks an dieser Schlacht teil. Die Effremi leben in Kolonien (die sie Horste nennen) auf vielen Einheiten der Terminalen Kolonne und werden aufgrund ihres perfekten Zahlengedächtnisses vorwiegend als Verwalter und in der Planung eingesetzt. Als sein Schiff vernichtet wird, rettet Jothadún sich mit einer Fluchtkapsel, mit der auch der Duale Kapitän Yügorensch entkommt. Das Dualwesen ist schwer verletzt, Jothadún leistet erste Hilfe und rettet Yügorensch damit das Leben. Der Duale Kapitän erkennt, dass Jothadún eine besondere Gabe besitzt: Er ist weitgehend resistent gegen Strangeness-Effekte. Yügorensch veranlasst deshalb, dass der Effremi zur Dienstburg CRULT versetzt wird, nachdem seine Verletzungen in der Skapalm-Bark TERGOSA versorgt wurden. CRULT ist eines von mehreren Kommandozentren der Terminalen Kolonne, eine gewaltige Raumstation, die als Stätte des Progress-Wahrers Antakur von Bitvelt dient.

Hier muss Jothadún zunächst die Reparatur und Neuausrüstung jener Traitanks leiten, die in der Schlacht um TRYCLAU-3 beschädigt wurden. Er ist glücklich, in CRULT gleich mehrere Effremiten-Horste zu entdecken. Er findet sogar eine neue Partnerin, mit der er in den nächsten Jahren zusammenlebt. Als das von ihm verwaltete Chaos-Geschwader wiederhergestellt ist, wird Jothadún zur Arbeit im Chaosschacht und in der am Grund des Schachts liegenden Kaverne des Laboraten eingeteilt. Hier ist seine Strangeness-Resistenz von besonderem Nutzen, denn der Laborat, ein unsterbliches, monströses und mit geringer Intelligenz ausgestattetes Raubtier, das hier gehalten wird, kann nur überleben, wenn in seiner Kaverne eine künstlich erzeugte Strangeness herrscht.

Der Laborat gleicht einer gewaltigen, am vorderen Ende mit Tentakeln ausgestatteten Made. Er kann seine Opfer mental beeinflussen. Mit den Tentakeln impft er seinen Opfern Eier ein, die in den Wirten heranwachsen und sie ebenfalls mental beeinflussen. Diese Eier werden von den sogenannten Schachtsteigern, zu denen nun auch Jothadún gehört, in einer gefährlichen Prozedur geerntet. Sie werden danach von den Kolonnen-Anatomen genetisch manipuliert, so dass sie innerhalb ihres Wirtskörpers nicht weiterwachsen, außerdem werden ihre mentalen Kräfte so verändert, dass sie ihren Wirten eine absolute Treue zur Terminalen Kolonne aufzwingen. Die so modifizierten Parasiten tragen den Namen Kralle des Laboraten. Jothadún entdeckt, dass er den Laboraten mit den für sein Volk typischen Gesängen betören kann.

Nach einiger Zeit wird Jothadún ins Zentrum der Dienstburg berufen: in den Silberturm, der auch als Amt des Progress-Wahrers bezeichnet wird. Er wird zum Mitglied der Chaos-Phalanx ernannt. Hierbei handelt es sich um eine Gruppe Strangeness-resistenter Individuen, die als einzige Besatzungsmitglieder der Dienstburg aktiv bleiben können, wenn diese von einem Universum in ein anderes wechselt. Alle anderen Besatzungsmitglieder werden dabei zu ihrem eigenen Schutz betäubt. Ein solcher Wechsel steht kurz bevor: CRULT hat die Signale eines RUFERS aus der Milchstraße erhalten. Während der Vorbereitungen zum Universenwechsel begegnet Jothadún auch Antakur von Bitvelt selbst. Der Progress-Wahrer wirkt auf ihn wie eine 26 Meter hohe und neun Meter breite, von innen erleuchtete Statue aus Kristall, denn er bewegt sich so langsam, dass Veränderungen in der Körperhaltung erst nach Tagen erkennbar werden. Der Progress-Wahrer hat zwei humanoid wirkende Köpfe, zwei Beine und vier Arme.

Als CRULT ins Einsteinuniversum überwechselt, kommt es zu Wechselwirkungen mit der künstlich erzeugten Strangeness in der Kaverne des Laboraten. Der Laborat verfällt in Raserei, tötet einige Schachtsteiger und bringt sich selbst in Lebensgefahr. Jothadún wagt sich in seine Nähe und beruhigt ihn mit seinen Gesängen. Er wird persönlich vom Progress-Wahrer gelobt, der auf mentalem Wege mit anderen Wesen kommunizieren kann.

Von all dem ahnen die Galaktiker noch nichts. Sie registrieren nur, dass ein gewaltiges Objekt am ehemaligen Standort des RUFERS materialisiert. Die ersten sechs neuen VRITRA-Geschütze werden in große terranische und arkonidische Kampfschiffe eingebaut, eines davon wird zum Einbau in die TRAJAN an die Neue USO überstellt. Reginald Bull plant am 10. Mai 1345 NGZ ein Kommandounternehmen zur Befreiung Roi Dantons, an dessen Tod niemand so recht glauben will.

Persönliche Meinung:

Was für ein saustarker Roman! Aus der Sicht eines Angehörigen der vielen Hilfsvölker der Kolonne lernen wir das Innenleben der CRULT kennen, wo einige der Wesen agieren, die bisher nur geheimnisvoll im Hintergrund gewirkt haben. Das sie faszinierend bleiben, ist Hubert zu verdanken, der seine ganze Kunst aufbietet, um das zu erreichen.

Tiefe gewinnt das Ganze durch die nun aufgedeckte Eigenbewertung TRAITORS, hier durch die Gedanken von Jothadun vermittelt: "Egal auf welche Weise, er war bereit, sein Leben dafür zu geben, dass TRYCLAU-3 nicht von den Ordnungsmächten eingenommen wurde. Wenn je die Terminale Kolonne an die Mächte der Ordnung fällt, wird der Fesselgriff der Ordnung das Multiversum erstarren lassen und alles Leben ersticken."

Das beinahe absolute Böse wird aus dieser Sicht zu etwas Gutem, zu einer Notwendigkeit, das Leben zu erhalten. Mit diesem Gedanken im Hintergrund bekommt der ganze Zyklus regelrecht einen philosophischen Geist eingehaucht, wie ihn sonst nur Wim Vandemann hinkriegt. Jedenfalls gefällt mir das wirklich sehr gut.
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Arthur Dent
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von Arthur Dent »

HOT hat geschrieben: 20. Februar 2022, 08:43 ...Wenn je die Terminale Kolonne an die Mächte der Ordnung fällt, wird der Fesselgriff der Ordnung das Multiversum erstarren lassen und alles Leben ersticken."
...
Dieser Satz wirkt bis zur aktuellen Handlung nach.
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von Akronew »

Jothadún war auch im Forum eine voller Erfolg. Hubert hat mit dem Roman der Figur ein Denkmal gesetzt. Ich denke soviel Begeisterung haben nur wenige Figuren ohne Zukunft unter den Lesern erzeugt.

Ich fand es damals schade, aber ich habe mir später gedacht das dies vielleicht auch der gerade deshalb Hubert die Möglichkeit gegeben hat, das aus ihr herauszuholen? Das Licht das heller leuchtet... :rolleyes:
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Ich durchstreifte den Vorhof auf der Suche nach dem Aquarium, weil ich der Clansmutter eine Überraschung mitgebracht hatte.
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nanograinger
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von nanograinger »

Jothadun ist in der Tat eine starke Erzählfigur, aber auch die Rahmenhandlung ist hier bockstark. Die multiuniverselle Dimension, in der TRAITOR agiert, wird hier nochmals richtig in Szene gesetzt. Dazu die überdimensionale Figur des Antakur von Bitvelt, dessen extrem langsamen Bewegungen den Kontrast zu den wimmelnden Lebewesen wie die Effremi, der Laborat und dessen Umgebung, ... meine Güte, hier wird richtig geklotzt.

Hubert Haensel war damals einer der wichtigsten Autoren, der viele xx49er-Romane schrieb. Im TERRANOVA-Zyklus war er nach Arndt Ellmer der Autor mit den zweitmeisten Romanen. Inzwischen schreibt er leider nur noch selten.
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HOT
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von HOT »

Dantyrens Qual

von Hubert Haensel

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Handlung

Die körperliche Vereinigung Roi Dantons und Yrendirs zu dem Dualwesen Dantyren ist vollendet. Doch Dantons Bewusstsein sträubt sich gegen die Verschmelzung zum Singulären Intellekt. Yrendir ist nicht stark genug, die Verschmelzung zu erzwingen. Rhodans Sohn bleibt zunächst er selbst, obwohl er unvorstellbare seelische Qualen erleidet. Er täuscht seine Peiniger, indem er scheinbar in Raserei verfällt. Bei einem Verhör gibt er Informationen preis – aber auch hierbei führt er die Chaosdiener in die Irre. Man setzt Yrendir und Danton Laboratenkrallen ein, doch Dantons Parasit stirbt aus unbekanntem Grund.

Derweil begibt sich Zerberoff zur Dienstburg CRULT, die immer noch von einem Rest Strangeness umgeben ist. Der Duale Kapitän rechtfertigt sich vor Antakur von Bitvelt für den schleppenden Verlauf der Eroberung der Milchstraße. Der Progress-Wahrer akzeptiert, dass die Schwierigkeiten hauptsächlich durch die von den Dunklen Ermittlern gelieferten falschen Informationen verursacht worden sind. Zerberoff wird ausdrücklich für seine Vorgehensweise gelobt und in seiner Position als Anführer der Terminalen Kolonne in der Milchstraße bestätigt. Nur seinen Wunsch, Dantyren anstelle des ungeliebten Malikadi als Assistenten zur Seite gestellt zu bekommen, erfüllt der Progress-Wahrer nicht. Antakur von Bitvelt ist noch zu geschwächt, um persönlich in den Kampf um die Milchstraße einzugreifen, aber er kann Zerberoff beruhigen: Eine aus mehreren Chaos-Geschwadern bestehende Verstärkung ist bereits auf dem Weg.

Zerberoff leidet nicht unerheblich unter der auf CRULT herrschenden Strangeness und irrt auf den gewaltigen Terrassen der Raumstation herum. So gelangt er in die unmittelbare Nähe des Dunklen Distrikts, der die Heimstatt der Dunklen Ermittler ist. Zur beiderseitigen Überraschung trifft er dort auf eine Gruppe Awour-Kopfjäger, die den Dunklen Distrikt gerade verlassen. Unvermittelt greifen die Humanoiden Zerberoff an – sie wollen ihn offensichtlich ermorden. Der Duale Kapitän schlägt den Angriff mit der Endogenen Qual zurück. Die Überlebenden entziehen sich dem Verhör, indem sie Giftkapseln zerbeißen. Zerberoff ist beunruhigt, erfährt jedoch nicht, wie und warum es zu diesem Anschlag auf sein Leben gekommen ist. Er ahnt nicht, dass die Dunklen Ermittler auch anderswo aktiv werden: Sie übermitteln einer terranischen Sonde eine Funkbotschaft, die in einem arkonidischen Flottencode aus der Zeit des Großen Imperiums abgefasst ist. Diese Botschaft besteht zu Reginald Bulls Entsetzen aus einem Holobild Dantyrens …

Dantyren wird auf die Dienstburg gebracht. Der Hoch-Medokogh der LUCRIFIR, Imarit Enkaraqon, begleitet ihn. Danton soll eine frische und besonders starke Laboratenkralle direkt von der Quelle erhalten, denn nur im Singulären Intellekt kann er die für ein Dualwesen typischen paranormalen Kräfte entwickeln. Jothadún erhält aufgrund seines Einfühlungsvermögens die Aufgabe, Dantyren zu beobachten und zu betreuen. Der Effremi erkennt, dass Dantons Gefühle der Hebel sein könnten, mit dem sein Geist zu brechen wäre. Er schlägt vor, man solle dem Terraner einige Artgenossen vorführen. Die Kolonnen-Anatome gehen allerdings noch weiter: Sie foltern und töten einige gefangene Terraner vor Dantons Augen. Dantons Zorn wächst ins Unermessliche – und durch diese psychische Belastung verschmilzt nun auch sein Geist mit dem Yrendirs zum Singulären Intellekt.

Enkaraqon kann sich nicht lange über diesen Erfolg freuen, denn unerwarteterweise entwickelt Dantyren sofort extrem starke Psi-Kräfte (normalerweise dauert dieser Prozess Wochen oder Monate), möglicherweise ist er das stärkste Dualwesen, das die Kolonnen-Anatome je erschaffen haben.

Und immer noch ist Roi Dantons Geist offenbar frei, denn er tötet den Hoch-Medokogh und einige Mor'Daer mit der Endogenen Qual. Daraufhin lindert Dantyren die Leiden der noch lebenden Terraner durch den Endogenen Genuss, bevor er versucht, Selbstmord zu begehen. Auch Jothadún erleidet schreckliche Qualen, kommt aber mit dem Leben davon. Dantyren schafft es lediglich, sich selbst zu schwächen. Möglicherweise zeigt nun auch die neue Laboratenkralle Wirkung. Jothadún glaubt zu erkennen, dass Dantyren nun endgültig entstanden ist – damit wäre Roi Dantons eigenständige Existenz beendet.

Für diese Annahme spricht, dass am 25. Mai 1345 NGZ ein Chaos-Geschwader dort erscheint, wo Quinto-Center sich bisher versteckt gehalten hat, denn diese Information kann TRAITOR nur von Danton erhalten haben. Allerdings hatte Reginald Bull Monkey bereits gewarnt – das Hauptquartier der Neuen USO ist längst an einen anderen Standort verlegt

Persönliche Meinung:

Die dramatische Handlung geht weiter und wird durch einige seltsame Vorkommnisse angereichert, die es anscheinend möglich machen, dass in der Terminalen Kolonne neben den ständigen Reibereien unter den Führungskräften um den richtigen Weg ihre Aufgabe zu erfüllen, auch unloyale Kräfte am Werk sein könnten. Das gäbe natürlich einen neuen Ansatzpunkt für die Galaktiker, die aber erst mal durch das Bild von Roi Danton als Dual geschockt werden. Gut dargestellt durch Hubert. Ich hatte mir den "Erstkontakt" zwischen den Terranern und dem Roi-Danton-Dual anders vorgestellt, nämlich das er ihnen als assimilierter Überläufer entgegen tritt, nicht in seiner Qual. Wie auch immer, ist es ziemlich fies einen mir sehr sympathischen Haupthandlungsträger wie Michael Rhodan in so einer Lage zu sehen. Kein Wohlfühlroman insbesondere durch die Darstellung der Folter Dritter zur Erlangung von Erfolg beim Gefolterten.
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Akronew
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von Akronew »

Nach der Begeisterung über die Vorgänger, löste dieser Roman viel Unbehagen im damaligen Forum aus.
Der Umgang mit Roi und die Darstellung des Umgangs wurde damals kontrovers diskutiert.
Das Thema wird uns hier noch einige Zeit erhalten bleiben, aber damals gab es durchaus die Meinung,
das dies für die Figur Roi nun Abschied nehmen bedeutete. :o
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HOT
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von HOT »

Akronew hat geschrieben: 22. Februar 2022, 12:26 .... aber damals gab es durchaus die Meinung,
das dies für die Figur Roi nun Abschied nehmen bedeutete. :o
Naja, was heißt Abschied nehmen? Unter der Aphilie war z.B. Bully auch Aphiliker, stand also unter dem Einfluss und auf der Seite der Gegner der psychisch normalen Terraner. Deswegen war er noch lange nicht raus. Roi war damals, wenn ich recht erinnere, immun und kämpfte gegen die Aphiliker. Ich weiß, dass es ein Vorgänger-Forum gab, in dem ich auch schon Sachen gepostet hatte - gibt's da noch einen Link hin, damit ich evtl. die Diskussion, die du erwähnst, nachlesen kann? (Wobei ich natürlich Angst vor dem Spoilern hätte...)
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