Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Unvergessene Abenteuer, legendäre Zyklen - nachgelesen und neu diskutiert.
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Partoc
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Partoc »

Zwischenstation Orsafal (Band 1071) -Marianne Sydow

Nach einiger Abstinenz mal wieder ein Sydow Roman. :) Einer in dem die Porleyter entmystifiziert werden. :devil: Jedenfalls für die Völker der Kosmischen Hanse. Erwartet hatten sie „Wesen von unendlicher Weisheit, Verständnis, Klugheit und möglicherweise List“. Erhalten haben sie ein Schlamassel nach dem anderen. :lol:
Aber auch die Hanseaten stellen sich nicht besonders geschickt an. Bei den Porleytern merkte man, dass sie ein eigenartige Art der Forschung betrieben. Studierten zum Teil auch ihre Retter. Auf der anderen Seite sah es so aus, als würden Rhodan & Co. einfach nur abwarten, bis die Porleyter wieder ganz normal werden. :rolleyes: Der Forschungsdrang der Terraner war nur auf ein Mindestmaß beschränkt. Die Porleyter lebten ihres im Übermaß aus. :fg:

Insgesamt war es ein routiniert gut geschriebener und unterhaltsamer Roman. Der zwar mit einigen Slapstick-Einlagen aufwartete, aber der überwiegende Teil des dezent eingesetzten Humors bezog sich auf die Porleyter. Es war schon etwas amüsant zu lesen, wie die Hanseaten rätselten, was die Porleyter da die ganze Zeit so trieben (bzw. sich drüber ärgerten :-)) ). An der Stelle war ich aber auch froh, dass der Roman nicht von Ewers oder Darlton verfasst wurde. Kaum auszudenken, was einer dieser beiden Slapstick-Experten für ein Chaos bei so einem Inhalt veranstaltet hätten. ;)
Aber zum Schluss hin, hatte ich dann doch das Gefühl, dass die Erzählung bei geringem Inhalt etwas zu sehr in die Länge gezogen wurde.

Meine Wertung: 5,60 Punkte (Note: 2)


Auf dem TiBi hat Brucks aber eine ziemlich komische Porleyter-Variante zusammengemixt. Eine Art Krabben-Hummer mit sehr langen Beinstelzen. :D Aber bei der Anzahl der Scherenfinger hat er sich verzählt. :unschuldig:
Auf der ersten Illu hat Alfred Kelsner gut die Gefährlichkeit der Sumpfwelt abgebildet. Bei der zweiten Illu handelt es sich vermutlich um die Abschlussszene. Wo sich Lafsater-Koro-Soth darüber beschwert, dass der RAKAL WOOLVER eine ganze Flotte folgt. Auch hier sehe ich keine 6 Scherenfinger. :pfeif:



PS:Hier das vollständigere Zitat zum Schachspiel:
Spoiler:
»Ein barbarisches Spiel«, sagte er schließlich. »Wenn ich dich recht verstanden habe, beruht es auf einem primitiven Prinzip der hierarchischen Selektion. Man opfert bedenkenlos einen Bauern, also eine scheinbar unwichtige Figur, um einen Läufer, Springer oder Turm zu retten, und man opfert schließlich auch diese wichtigeren Figuren, um einem lahmen und völlig unfähigen König zu helfen. Für den Spielausgang ist es unerheblich, wie viele Figuren ausgeschaltet wurden und wie viele am Leben geblieben sind. Entscheidend ist der Sieg des Königs, und niemand zählt die Opfer, die dieser Sieg gefordert hat. Ist das die Philosophie, der du folgst?«
Rhodan sah seinen Gast betroffen an.
»Irgendwann habe ich eine ähnliche Deutung des Schachspiels gelesen«, murmelte er. »Aber das ist sehr lange her. Es muss in meiner Kindheit gewesen sein.«
Und diese Kindheit war unendlich weit von ihm entfernt. Er versuchte dennoch, sich zu erinnern, aber schließlich gab er es mit einem Schulterzucken auf.
»Es war ein Roman, soviel weiß ich noch«, sagte er leise. »Ein phantastischer Roman im wahrsten Sinne des Wortes. Es ging um den Kampf zwischen Gut und Böse. Der Autor trug den Namen eines terranischen Monats, und er nannte das Schachspiel dumm, weil es nur Opfer dabei gäbe und die Sieger über Leichen gehen müssten.«
»Es muss ein kluger Mensch gewesen sein.«
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Verkutzon
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Verkutzon »

Richard hat geschrieben: 22. Mai 2022, 20:03 Es gibt da diesen Link: https://www.karl-may-wiki.de/index.php/ ... i_Karl_May
Ah, cool :st:
Der Roman, an den sich Perry Rhodan erinnert war wohl Ardistan und Dschinnistan (eigentlich eine zweiteilige Romanreihe) die auf dem Stern Sitara spielt. Daher auch Rhodans Hinweis, dass es sich um eine phantastische Geschichte handelt.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Verkutzon »

Partoc hat geschrieben: 23. Mai 2022, 06:34PS:Hier das vollständigere Zitat zum Schachspiel:
Spoiler:
»Ein barbarisches Spiel«, sagte er schließlich. »Wenn ich dich recht verstanden habe, beruht es auf einem primitiven Prinzip der hierarchischen Selektion. Man opfert bedenkenlos einen Bauern, also eine scheinbar unwichtige Figur, um einen Läufer, Springer oder Turm zu retten, und man opfert schließlich auch diese wichtigeren Figuren, um einem lahmen und völlig unfähigen König zu helfen. Für den Spielausgang ist es unerheblich, wie viele Figuren ausgeschaltet wurden und wie viele am Leben geblieben sind. Entscheidend ist der Sieg des Königs, und niemand zählt die Opfer, die dieser Sieg gefordert hat. Ist das die Philosophie, der du folgst?«
Rhodan sah seinen Gast betroffen an.
»Irgendwann habe ich eine ähnliche Deutung des Schachspiels gelesen«, murmelte er. »Aber das ist sehr lange her. Es muss in meiner Kindheit gewesen sein.«
Und diese Kindheit war unendlich weit von ihm entfernt. Er versuchte dennoch, sich zu erinnern, aber schließlich gab er es mit einem Schulterzucken auf.
»Es war ein Roman, soviel weiß ich noch«, sagte er leise. »Ein phantastischer Roman im wahrsten Sinne des Wortes. Es ging um den Kampf zwischen Gut und Böse. Der Autor trug den Namen eines terranischen Monats, und er nannte das Schachspiel dumm, weil es nur Opfer dabei gäbe und die Sieger über Leichen gehen müssten.«
»Es muss ein kluger Mensch gewesen sein.«
Ich vermute mal, dass dieser Schach-Einschub aus dem Exposé von WV stammt und nicht von Marianne Sydow. Man denke nur an das Superspiel (3D-Schach der Lugosiade), das von Willi Voltz in diesem Zyklus beschrieben wurde.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von nanograinger »

Diese Überlegung verstehe ich nicht. Das (3D-) Schach der Lugosiade (bzw. dessen Hintergrund) wurde von WiVo keineswegs in der extrem negativen ("barbarisch", "dumm") Art geschildert, wie es hier bei Sydow der Fall ist.

Ich gehe davon aus, dass hier Marianne Sydow indirekt ihre Meinung zu Schach kundgetan hat, nicht WiVo.
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Verkutzon
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Verkutzon »

nanograinger hat geschrieben: 29. Mai 2022, 16:06 Diese Überlegung verstehe ich nicht. Das (3D-) Schach der Lugosiade (bzw. dessen Hintergrund) wurde von WiVo keineswegs in der extrem negativen ("barbarisch", "dumm") Art geschildert, wie es hier bei Sydow der Fall ist.

Ich gehe davon aus, dass hier Marianne Sydow indirekt ihre Meinung zu Schach kundgetan hat, nicht WiVo.
Auch in Band 1020 von WiVo (Jen Salik spielt Schach mit dem Toten Quirileinen) ist wieder dieses Spiel Thema. Ich vermute einfach mal, dass ihn Schach zu dieser Zeit beschäftigt hat und es darum auch hin und wieder in den Heften thematisiert wird. Kann sein, aber muss nicht... ;)
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Yman »

Im Frühjahr 1982 erschien Band 1072 der PERRY RHODAN-Serie:

"Karawane nach Magellan" von Ernst Vlcek.

Nachfolgendes, Text und Bild, wurden per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen:
Karawane nach Magellan
Bild
Eine Hanse-Karawane aus 380 Raumschiffen befindet sich im Leerraum unterwegs zur Großen Magellanschen Wolke. Kommandantin der Karawane ist Anja Pygnell auf der Kogge KOLLORED. Dass sie eine Agentin der Superintelligenz Seth-Apophis ist, ist ihr nicht bewusst. Ziel der Karawane ist Tolpex. Der nach der Zerstörung durch eine Zeitweiche wiederaufgebaute Hanse-Kontor soll mit neuen Waren beschickt werden, damit der Betrieb wieder aufgenommen werden kann. Der Kontor-Chef Frem Samhagen befindet sich an Bord der Kogge, ebenso der Chamaelier Sbarvor. Dieses junge raumfahrende Volk aus Magellan will Handelsbeziehungen zur Hanse knüpfen und einen Beistandspakt zum Schutz vor Seth-Apophis schließen.

Am 28. Juli erreicht die SOL den Halo der Milchstraße. Sogleich kommt es zu einem unerwarteten Alarm, und Atlan sowie Tanwalzen erfahren, dass sämtliche Spoodies verschwunden sind. Der erste Verdacht fällt auf Gesil, doch sie beharrt darauf, nichts mit der Sache zu tun zu haben. Sie warnt sogar vor einer akuten Gefahr, doch da ist es schon zu spät. Die verschwundenen Spoodies haben eigenständig SENECA befallen und indoktriniert. Die Symbionten wurden schon vor der Ankunft der SOL bei Spoodie-Schlacke manipuliert und machen nun jeden, dem sie eingesetzt werden, zum Erfüllungsgehilfen von Seth-Apophis. SENECA betäubt die gesamte Besatzung und versorgt sie ebenfalls mit Spoodies, so dass sie ihren freien Willen verlieren und zu Sklaven der Superintelligenz werden. Auch Gesil und Atlan bleiben nicht verschont.

Währenddessen wird Pygnell von Seth-Apophis aktiviert. Sie sabotiert ihr Flaggschiff, und es kommt zur Entleerung der Gravitraf-Speicher infolge einer Explosion. Die Karawane muss einen Zwischenstopp im Leerraum einlegen, bis die Speicher der KOLLORED wieder gefüllt sind. Die Hypertrop-Zapfung bedeutet gleichzeitig aber eine erhöhte Ortungsgefahr. Man nimmt an, dass ein von Seth-Apophis beeinflusster Saboteur für die Explosion verantwortlich ist. Sbarvor wird verdächtigt, dieser Saboteur zu sein. Sein Freund, der blinde Passagier Randalf Hume, soll ihm bei der Enttarnung des wahren Seth-Apophis-Agenten helfen, hat aber keinen Erfolg. In dieser Situation wird am 1. August ein riesiges Raumschiff unbekannter Bauart geortet, welches sich dem Standort der Karawane nähert – es ist die SOL. Eine Delegation der Kosmischen Hanse wird in das legendäre Generationenschiff eingeladen.

Von Pygnell und Samhagen erhalten Atlan und die Solaner umfassende Informationen über die Lage in der Milchstraße und über die Doppelfunktion der Kosmischen Hanse. Genau das war der Sinn des von Seth-Apophis herbeigeführten Treffens, doch es werden mehr Informationen benötigt, damit die Superintelligenz noch größere Macht entfalten kann. Die SOL nimmt Kurs auf die Milchstraße.
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Partoc
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Partoc »

Karawane nach Magellan (Band 1072) – Ernst Vlcek

Kann nicht behaupten, dass mir der Roman wahnsinnig gut gefallen hat. Er war zwar nicht schlecht, aber ich hatte beim Lesen einfach das Gefühl, als hätte der Autor selbst keine allzu große Lust gehabt, diesen Roman zu schreiben. Viel zu viele Stellen im Roman erscheinen mir ziemlich platt und lieblos niedergeschrieben worden zu sein. Was für Vlcek wohl nichts ungewöhnliches war. Wenn er mal richtig Bock aufs Schreiben von Romanen hatte, dann kloppte er Wahnsinnsromane raus. Hatte er den nicht, kam auch nicht viel dabei raus. :rolleyes:

Atlan ist in diesem Roman ein zahnloser Löwe, dem endlich einige Dinge einleuchten. Auf Spoodie-Schlacke hatten Vogelraumer versucht die Spoodie-Wolke abzuschleppen, und in der ganzen Reisezeit hatte niemand daran gedacht, die Spoodie zu überprüfen. :o)
Und endlich ist ihm auch klar geworden, dass nicht nur der zerdrückte Spoodie, der auf Spoodie-Schlacke auf ihn klettern wollte, sowie Gesils Verwüstungskampfeinlagen daher rührten, dass eine andere Macht sich einmischte.
Im Fall des zerdrückten Spoodies wollte Gesil nicht, dass Atlan mit dem Spoodie, mit dem etwas nicht stimmte, infiziert wird. Auf die Idee, es früher zu erwähnen, kam sie nicht. :rolleyes:

Apropos Gesil, sie wurde mir im Roman zu harmlos dargestellt. Ängstlich läuft sie hier durch die Gegend. Wenn ich mir Gesils und Srimavos vorheriges Auftreten betrachte, dann passt ihr Verhalten im Roman irgendwie nicht so recht ins Konzept.

Insgesamt war es ein routiniert-langweilig niedergeschriebener Roman, der aber auch den einen oder anderen lichten Moment hatte. Am besten gefiel mir das vorletzte Kapitel. Also dort, wo die Spoodies und SENECA nach und nach die Kontrolle über die SOL-Besatzung erlangen.
Ansonsten tut mir Atlan leid. Er schafft es in diesem Zyklus einfach nicht sich mit Ruhm zu bekleckern. :fg:
Als Orakel machte er schon keine gute Figur. Als Spoodie-Heilsbringer versagt er ebenfalls. Und als Frauenschwarm herrscht bei ihm auch tote Hose. :unschuldig:
Auch fand ich es eigenartig, dass nach dem Bemerken des Verschwindens der Spoodies Atlan nicht auf die Idee kam bei SENECA nachzufragen bzw. mit SENECAs Unterstützung eine umfassende Suche zu starten. :rolleyes:

Meine Wertung: 4,90 Punkte (Note: 3+)

Das TiBi suggeriert einen falschen Eindruck. Ignoriere ich mal den Terraner. Der Schildkrötenkopf gehört dem Chamaelier Sbarvor, und beide beobachten einen Keilraumer. Man könnte glatt denken, die beiden beobachten den Raumer von der SOL aus. Wäre aus meiner Sicht besser gewesen, wenn Brucks die SOL statt des Keilraumers gezeichnet hätte. Dann wäre das Bild passender. Allein schon vom Untertitel her. Ein Danaergeschenk. :devil:

Alfred Kelsners Atlan-Version erkennt man auf der ersten Illu inzwischen recht schnell. Und das nicht nur wegen der langen Haare. :D Die Spoodies finde ich richtig geil, aber etwas zu groß geraten. Und der Kopf des Roboters auf der zweiten Illu kommt mir irgendwie bekannt vor. :mrgreen:

Auch das japanische TiBi finde ich richtig geil. :st: Auch wenn ich im Roman von der smarten, schiesswütigen Gesil nicht wirklich etwas wahrgenommen habe. :D Und ein tolles (halbes) Atlan Portrait im Hintergrund. Auch hier gibt’s ein Keilschiff und eine Abbildung des Chamaeliers Sbarvor.



PS:
Spoiler:
»Ich möchte mir Gewissheit verschaffen«, sagte er entschlossen. »Wir nehmen Funkkontakt mit der Orbiter-Flotte auf und geben uns als Terraner zu erkennen
»Wir sind Solaner«, warf Tanwalzen leise ein.
»Glaube mir, High Sideryt«, sagte Atlan nicht ohne Spott, »diesen feinen Unterschied werden die Orbiter nicht erkennen
Der Witz des Jahrtausends. :D Ich würde sagen, die Orbiter könnten nicht mal Terraner von Halutern unterscheiden. :lol:

PPS:
Spoiler:
Ähnliche Fragen mochte man sich auch in der Kommandozentrale stellen, denn Anja Pygnell fragte ungläubig: »Du willst der Arkonide Atlan sein, der vor über vierhundert Jahren an Perry Rhodans Stelle von den Kosmokraten hinter die Materiequelle geholt wurde
Schlimmer hätte man Atlan nicht beleidigen können, :o aber dem fällt das nicht mal auf. :rolleyes:
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nanograinger
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von nanograinger »

Partoc hat geschrieben: 30. Mai 2022, 06:29 Atlan ist in diesem Roman ein zahnloser Löwe, dem endlich einige Dinge einleuchten. ...
Ja, Atlan gleitet die Situation völlig aus den Händen und der von den Spoodies/Seth-Apophis kontrollierte SENECA sieht alle seine Reaktionen voraus. Atlan-Fans haben diesen Roman sicher gehasst.

Im MATERIA-Zyklus gibt es eine ähnliche Situation, als Shabazzas Nanokolonne SENECA übernimmt. Dort ist dann Perry der Gelackmeierte.
Partoc hat geschrieben: 30. Mai 2022, 06:29 Auf Spoodie-Schlacke hatten Vogelraumer versucht die Spoodie-Wolke abzuschleppen, und in der ganzen Reisezeit hatte niemand daran gedacht, die Spoodie zu überprüfen. :o)
Naja, die Schwingenschiffe der Sawpanen kann Atlan nicht Seth-Apophis zuordnen, er kennt die Sawpanen ja nicht. Und wie sollte eine Überprüfung der Spoodies aussehen? Die Spoodies werden ja erst dann aktiv, wenn Seth-Apophis das will.
Partoc hat geschrieben: 30. Mai 2022, 06:29 Apropos Gesil, sie wurde mir im Roman zu harmlos dargestellt. Ängstlich läuft sie hier durch die Gegend. Wenn ich mir Gesils und Srimavos vorheriges Auftreten betrachte, dann passt ihr Verhalten im Roman irgendwie nicht so recht ins Konzept.
Wenn ich recht erinnere versucht Gesil alleine in der Zentrale gegen Seth-Apophis Einfluss anzukämpfen, wobei dann als äußerliches Zeichen einiges zu Bruch geht. Das entspricht dann doch in etwa Srimavos Aktionen auf Lokvorth, was die physischen, bspw. telekinetischen Möglichkeiten angeht.
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Yman
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Yman »

Im Frühjahr 1982 erschien Band 1073 der PERRY RHODAN-Serie:

"Das rotierende Nichts" von H.G. Francis.

Nachfolgendes, Text und Bild, wurden per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen:
Das rotierende Nichts
Bild
Der sawpanische Wissenschaftler Loudershirk entwickelt ein Nervengas, mit dem er sich und sieben Artgenossen vom Einfluss der Superintelligenz Seth-Apophis befreien kann. Sie fliehen aus der Ankunftsstation XERPHON in das Trümmerfeld, wo immer noch ihr Schwingenschiff geparkt sein muss. Die Sawpanen müssen feststellen, dass ihr Raumschiff von einem 2,50 Meter großen, instinktbehafteten Vogelwesen besetzt ist. Es ist ein Berserker und wird aufgrund der Laute, die es ausstößt, Traah genannt. Mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln können die Sawpanen Traah weder vertreiben noch töten, stattdessen tötet Traah vier aus ihrer Gruppe.

Für Icho Tolot sind einige ereignislose Tage vergangen, seit er mit Hilfe des Handschuhs etwas Materie aus dem Trümmerfeld geborgen hat. Bruke Tosen vegetiert weiter vor sich hin. Der Haluter hat neben den Sawpanen und Phygos noch die vogelartigen Gerjoks kennen gelernt, die bis über zwei Meter groß werden, sowie die amphibischen Jauks, die maximal 1,50 Meter messen. Nun erhält er den Auftrag, zusammen mit dem Gerjok Topue und sieben Robotern einige geflohene Sawpanen zu suchen. Vor allem Loudershirk ist von Bedeutung, denn er ist ein Experte für Bremsmaterie. Tolot und Topue erreichen nach tagelangem Flug das Schwingenschiff. Dort kommt es zu einem Duell zwischen Traah und dem Haluter. Das Schiff wird endgültig flugunfähig, der Kampf verlagert sich in das Trümmerfeld. Tolot erkennt, dass ihm das Vogelwesen überlegen ist. Nach einiger Zeit wird Traah schließlich abgetrieben und der Kampf ist vorüber.

Mit einer Flugplattform machen sich Tolot, Topue und die vier übrigen Sawpanen auf den Rückweg nach XERPHON. Aber die Plattform wird von Trümmerstücken gerammt und sie kommen vom Kurs ab. Schließlich erreichen sie die Station YERPHON. Sie wird von dem Jauk Prol kommandiert und befindet sich in unmittelbarer Nähe des rotierenden Nichts. Der riesige Materiebrocken, auf dem YERPHON errichtet wurde, ist bereits zerbrochen und das gesamte Gebilde droht ins rotierende Nichts gerissen zu werden. In dieser Situation tauchen kurz nacheinander Traah und Auerspor auf, ein riesiges humanoides Wesen, das seine Gestalt bei der Annäherung an die Station verändert. Es sieht danach aus wie ein Mischwesen aus Jauk, Gerjok, Phygo und Sawpane. Die hiesige Stationsbesatzung betet ihn fanatisch an. Sie glauben, Auerspor werde sie ins rotierende Nichts und somit in eine neue Existenzform führen.

Tolot erkennt, dass Traah ein männliches Wesen ist, das nach einer Partnerin sucht. Sein aggressives Verhalten ist durch sein ergebnisloses Werben begründet. Tolot, Topue und Loudershirk konstruieren eine robotische Hennenatrappe, mit der Tolot Traah in die Nähe des rotierenden Nichts lockt, von dem das unbesiegbare Wesen verschlungen wird. Danach scheint Auerspors Einfluss zu schwinden, so dass Hilfe von XERPHON herbeigerufen werden kann. Alle Besatzungsmitglieder sowie Tolot und dessen Begleiter werden rechtzeitig von einem Schwingenschiff abgeholt.
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Verkutzon
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Verkutzon »

Ein überaus spannendes Tolot-Abenteuer das mir sehr gut gefallen hat! :st:
Ich frage mich bloss, warum ein ultimater und unbesiegbarer Gockel immer noch den Hühnern nachrennen will? :D
In der LKS bezweifelt ein Leser, dass Johnny Bruck wirklich alle TiBis gestaltet hat. WiVo antwortet darauf, dass alle PR-Covers von JB sind, nur vier Atlan-Titelbilder sind nicht von ihm (welche? Und von wem dann?). „Willis“ ist ein Pseudonym von Bruck und ziert besonders gut gelungene Werke (laut WiVo).
Auch das Titelbild von diesem Heft ist toll!
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Akronew »

https://www.perrypedia.de/wiki/Johnny_Bruck hat geschrieben:Perry Rhodan-Heftserie
Johnny Bruck erschuf bis auf zwei Ausnahmen alle Titelbilder der Perry Rhodan-Heftromane 1 bis 1799. Für zwei Hefte wurde Agenturmaterial verwendet, und zwar von Joe Bergeron für PR 1788 und Vincent di Fate für PR 17
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Ich durchstreifte den Vorhof auf der Suche nach dem Aquarium, weil ich der Clansmutter eine Überraschung mitgebracht hatte.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Ce Rhioton »

Verkutzon hat geschrieben: 5. Juni 2022, 13:59 In der LKS bezweifelt ein Leser, dass Johnny Bruck wirklich alle TiBis gestaltet hat. WiVo antwortet darauf, dass alle PR-Covers von JB sind, nur vier Atlan-Titelbilder sind nicht von ihm (welche? Und von wem dann?).

Auf der LKS von Atlan 522 gibt es bezüglich dieser vier Titelbilder eine
Auskunft von William Voltz. »Bei den Titelbildern der Bände Nr. 495 - 498
konnten wir leider nicht auf Arbeiten unseres Titelbildgestalters Johnny
Bruck zurückgreifen. Die Bilder sind von einer Agentur.«
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von thinman »

Akronew hat geschrieben: 5. Juni 2022, 14:03
https://www.perrypedia.de/wiki/Johnny_Bruck hat geschrieben:Perry Rhodan-Heftserie
Johnny Bruck erschuf bis auf zwei Ausnahmen alle Titelbilder der Perry Rhodan-Heftromane 1 bis 1799. Für zwei Hefte wurde Agenturmaterial verwendet, und zwar von Joe Bergeron für PR 1788 und Vincent di Fate für PR 17
Da fehlen aber noch zwei Ziffern.
Nicht das es heißt, in der Perrypedia stehe nur Blödsinn. Der zweite Band aus Agenturbeständen ist 1789 .

thinman
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Akronew »

Sorry! Da muss wohl beim kopieren etwas verloren gegangen sein. :o(
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Andreas Möhn
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Andreas Möhn »

Ce Rhioton hat geschrieben: 5. Juni 2022, 14:24 Auf der LKS von Atlan 522 gibt es bezüglich dieser vier Titelbilder eine
Auskunft von William Voltz. »Bei den Titelbildern der Bände Nr. 495 - 498
konnten wir leider nicht auf Arbeiten unseres Titelbildgestalters Johnny
Bruck zurückgreifen. Die Bilder sind von einer Agentur.«
Bruck war damals krank, wenn ich mich recht erinnere, und konnte die vier Nummern nicht liefern. Anscheinend gab es damals schon die Regelung mit den Viererblöcken, mit denen die Redaktion heute so gerne Vorankündigungen gestaltet.
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Yman »

Im Frühjahr 1982 erschien Band 1074 der PERRY RHODAN-Serie:

"Lockruf aus M 3" von K. H. Scheer.

Nachfolgendes, Text und Bild, wurden per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen:
Lockruf aus M 3
Bild
Bild
Am 12. August 425 NGZ erreichen die RAKAL WOOLVER und die ihr folgende Flotte die Fünf-Planeten-Anlage der Porleyter im Kugelsternhaufen M 3. Das Aerthan-System wird von einer elastischen Formenergie-Barriere umschlossen, die anfliegende Raumschiffe zurückschleudert. Perry Rhodan beschließt abzuwarten. Gucky dagegen will nicht tatenlos herumsitzen. Im Gegensatz zu Fellmer Lloyd empfängt er mentale Rufe aus Neu-Moragan-Pordh, die zeitweilig vertraut erscheinen. Er ist überzeugt, dem Ruf mit einer Space-Jet folgen zu können, und wird bei seinem Ansinnen von Ronald Tekener sowie Alaska Saedelaere unterstützt. Rhodan stimmt einem Versuch zu, und am 14. August startet eine Jet mit Gucky, Saedelaere, Nuru Timbon und Cerai Hahn.

Die Überwindung der Barriere stellt kein Hindernis dar, und während ihres Anflugs differenziert der Ilt die Lockrufe. Zum einen hält er sie für einen Notruf, der Vertrautheit impliziert. Zum anderen sind es Gedanken der Gier und Angst, die zwischen Töten und Gewährenlassen hin- und hergerissen sind. Etwas später werden die mentalen Rufe noch konkreter. Der Rufer in Not kennt Gucky, woher auch immer, und der Gierige ist jetzt bereit, sie gewähren, sprich landen zu lassen. Die Jet nimmt Kurs auf Yurgill, den zweiten Planeten, wobei Gucky vom Notrufenden eingewiesen wird. Dessen Gedanken sind jetzt klar verständlich. Gucky wird aufgefordert, eine als Jericho-Puster bezeichnete Waffe zu beschaffen und damit einen bestimmten auf Yurgill niedergegangenen  Wikipedia-logo.png Meteoriten zu vernichten. Danach soll Gucky in die Gruft der Starre kommen.

Bei der zweiten Quelle von Mentalimpulsen handelt es sich um den Porleyter Turghyr-Dano-Kerg. Vor langer Zeit haben er und zwei weitere Angehörige der obersten Instanz namens Drymos-Vara-Kerg und Lomander-Arga-Kerg ein Tabu ihres Volkes gebrochen und ihre Bewusstseinsinhalte nicht in androide Aktionskörper transferiert, sondern in lebende Wesen mit geringer Intelligenz. Turghyr-Dano-Kerg hat sich für eine saurierähnliche Kärraxe entschieden und in deren Körper ungezählte Jahre überdauert.. Die beiden anderen Porleyter haben die auf Yurgill gelagerten Aktionskörper sowie jene Raumschiffe vernichtet, die jüngst von Lafsater-Koro-Soth angefordert worden sind. Seitdem sind sie verschollen und vermutlich tot.

Vor über 1600 Jahren ist es Turghyr-Dano-Kerg gelungen, ein vielversprechendes neues Opfer einzufangen. Es handelt sich um ein intelligentes humanoides Wesen, das in der Gruft der Starre erhalten wird. Das Wesen hat sich von Anfang an als überraschend starker Gegner erwiesen, so dass alle Übernahmeversuche des Porleyters fehlgeschlagen sind. Da Turghyr-Dano-Kerg bei dem mentalen Ringen jedes Mal einen Teil seines mentalen Potenzials im angepeilten Wirt zurücklassen musste, besitzt dieser inzwischen einen Teil des Wissens des Porleyters. Seit einiger Zeit nutzt Turghyr-Dano-Kerg die in dem auf Yurgill niedergegangenen Meteoriten gespeicherte Hyperenergie, um seine eigenen Kräfte zu verstärken. Mit der fokussierten hypnosuggestiv wirksamen Strahlung dieses Sternjuwels hofft der Porleyter sein Opfer bald bezwingen zu können. Allerdings werden auch dessen schwach ausgeprägte Paragaben durch das Sternjuwel verstärkt, so dass es um Hilfe rufen kann.

Turghyr-Dano-Kerg hält die bei Neu-Moragan-Pordh erschienenen Porleyter, deren Anwesenheit er wahrnehmen kann, für minderwertig. Deshalb und weil er aufgrund des Tabubruchs als Verbrecher gilt, hält er die Flotte mit der Formenergiebarriere auf Distanz. Nur ein Beiboot – Guckys Space-Jet – lässt er passieren, denn der widerspenstige Humanoide hat ihm den Gedanken eingegeben, die Besatzung des kleinen Schiffes ließe sich wahrscheinlich leichter bezwingen. Turghyr-Dano-Kerg braucht dringend einen neuen Wirtskörper, denn die Kärraxe wird von Tag zu Tag schwächer. Turghyr-Dano-Kergs Ziel ist Zhruut, die Hauptwelt von Neu-Moragan-Pordh. Dort sollen sich die WAFFE und Voire befinden. Mit der auf Zhruut befindlichen Zentralschaltstation sowie der WAFFE hätte Turghyr-Dano-Kerg die totale Kontrolle über die Fünf-Planeten-Anlage.

Nach der Landung holen Gucky und seine Begleiter den Jericho-Puster aus einem Depot und vernichten damit das Sternjuwel. Turghyr-Dano-Kerg hat nun nicht mehr die Möglichkeit, sein Opfer durch hypnosuggestive Impulse zu schwächen. Anschließend teleportiert Gucky mit Saedelaere in die beschriebene Gruft. Als der Ilt den dort verwahrten Menschen sieht, erkennt er ihn sofort. Es ist Clifton Callamon, seinerzeit jüngster Admiral der Solaren Flotte und Perry Rhodans bester Mann. Er gilt seit dem September 2401 mit seinem Flaggschiff SODOM als verschollen. Der Admiral wird befreit und untersucht. Dabei wird festgestellt, dass Turghyr-Dano-Kerg einige Organe Callamons durch Hochleistungsaggregate ersetzt und ihm etwas eingepflanzt hat, das eine ähnliche Wirkung wie ein Zellaktivator hat.

Callamon akzeptiert schnell, dass nicht etwa nur wie von ihm angenommen acht Wochen seit seiner Gefangennahme vergangen sind, sondern 1611 Jahre. Er trauert um die längst tote Besatzung seiner auf Yurgill geparkten SODOM. Einer der letzten Überlebenden war Oberst Baeldar Hartingsson, der das Schicksal der Besatzung in Tagebuchform festgehalten hat. Callamon verharrt in den ihm bekannten antiquierten Umgangsformen. Er besteht darauf, mit »Sir« und »Sie« angesprochen zu werden, eckt bei Cerai Hahn an (die sich seinem rauen Charme allerdings nicht auf Dauer widersetzen kann) und maßregelt Nuru Timbon wegen dessen zu laxer Auffassung von Disziplin. Kompromisslos übernimmt Callamon das Kommando. Gemeinsam mit Timbon zerstört er die Anlage, mit der Turghyr-Dano-Kerg das Futter für die unersättliche Kärraxe herstellt, um den Porleyter unter Zeitdruck zu setzen. Nun gilt es, die SODOM vor Turghyr-Dano-Kerg zu erreichen.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Verkutzon »

Ich sage es mal flapsig: was für eine geile Story! :D
Scheer‘s Schreibstil aus vergangenen Zeiten wirkt anachronistisch, weckt aber auch nostalgische Erinnerungen (bei mir an die Anfänge der Silberbände). Manchmal wirkt die Geschichte wie eine Persiflage - als würde Scheer höchstselbst die Anfänge der PR-Serie verspotten.
Der Roman beinhaltet viel Techno-Gebabbel; detailreich erzählt von Hyperphänomenen bis hin zur vollständigen Beschreibung der Funktion des Jericho-Pusters (S. 36/37). Hier werden zum Teil Begriffe aus der Zeit des 2. Weltkrieges verwendet: z.B. „Funkmessortung“ (Wehrmachtsjargon: FuMO) statt „Radar“ (Radio detection and ranging).
Cerai Hahn ist natürlich der sexistische Reibungspunkt dieses Männerabenteuers. Die Geschichte bietet ein Potpourri an schrägen Dialogen und lustigen Wortgefechten.
Als Gucky einmal mit Alaska teleportiert, sieht Cerai eine gleissende Leuchterscheinung (S. 36). Solche Effekte beim Teleportieren beschrieb kein anderer Autor zur Zeit des Hanse-Zyklus mehr...
Ich habe das Heft mit einem grossen Grinsen im Gesicht gelesen :st:
Noch eine Anmerkung von WiVo in der LKS:
Vor nunmehr zwanzig Jahren verhalf mir K. H. Scheer durch Zureden und mit Ratschlägen zum Einstieg als Autor in die Perry-Rhodan-Serie. Der erste von mir verfasste Band hatte die Nr. 74. vor ein paar Monaten gelang es mir, K. H. Scheer zu einem Comeback zu bewegen. Sein „erster“ Band ist die Nr. 1074! Ich merkte die Numerische Analogie erst, als der Roman bereits geschrieben war. Zufall...?
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von nanograinger »

Ich habe den Roman bei der Erstveröffentlichung 1982 als 15-jähriger Jugendlicher und nun als 55-jähriger Mann gelesen.

Von Scheer kannte ich 1982 nur die Romane aus dem "Zweites Imperium" und MdI-Zyklus in der vierten Auflage, sowie Band 450 auf dem Cappin-Zyklus. Wie ich schon schrieb war ich damals ziemlich genervt von der Ankündigung eines "alten Bekannten", der dann tatsächlich zum ersten Mal in der Serie erwähnt wurde (die Romane zum Schrotschuss-Transmitter, Band 231/232 hatte ich erst Wochen davor in der vierten Auflage gelesen und da wird ein Clifton Callamon natürlich nicht erwähnt). Aber auch sonst gefiel mir der Roman damals nicht besonders, weil ich die Vorstellung, dass sich ein Porleyter in eine Kärraxe transferiert, für ziemlich bescheuert fand. Wofür gibt es denn Aktionskörper? Wenn Dano sich nicht in Objekte einspeisen wollte, hätte er bereits seit 2 Mio. Jahren seine Machtgelüste ausüben können. Dass Leute wir Saedelaere wie Schuljungen dargestellt werden (vom "Neger" Nuru Timbon und dem "Frauenzimmer" Cerai Hahn ganz zu schweigen), half auch nicht gerade.

Aus heutiger Sicht muss ich feststellen, dass sich Scheer mit seiner Darstellung von CC quasi selbst parodierte. CC ist der jüngste Raumadmiral seiner Zeit, Galaktopsychologe, Superingenieur und weiß Gott noch was alles, der Superterraner an sich - lässt sich aber von seinem Raumverband trennen und geht Dano in die Falle, ohne auch nur einen Notruf abgeben zu können. Wirklich eine spitzenmäßige Leistung!

Der schon erwähnte Misogynismus CCs und Dinge wie der Jericho-Puster sind ebenfalls parodistische Übertreibungen aus meiner Sicht. Ob Scheer das selbst auch so sah, oder aber ernst meinte? Im Zweifel gestehe ich ihm zu, dass er schon wusste, dass diese Dinge aus der Zeit gefallen waren, er aber auch wusste, dass seine Fans genau das lesen wollten. :unschuldig:

Im nächsten Roman schreibt Marianne Sydow die Geschichte weiter. Und siehe da: Dort wandelt sich CC von einer Karikatur zu einer Person.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Verkutzon »

nanograinger hat geschrieben: 14. Juni 2022, 15:44Aber auch sonst gefiel mir der Roman damals nicht besonders, weil ich die Vorstellung, dass sich ein Porleyter in eine Kärraxe transferiert, für ziemlich bescheuert fand. Wofür gibt es denn Aktionskörper?
Diese Stelle im Heft, warum sich Dano in einer Kärraxe eingenistet hat, wurde von Scheer meines Erachtens etwas schwammig dargelegt. Die zwei durchgeknallten „Kollegen“ von Dano haben ja die Aktionskörper zerstört. Aber haben sie das getan, damit es kein Zurück gibt, nachdem sie sich in lebende Wesen integriert hatten, oder hat Dano eine Kärraxe übernommen, eben weil die Aktionskörper nicht mehr benutzbar waren und für ihn ein unbelebtes Objekt nicht in Frage kam...? Ich tendiere eher zur zweiten Erklärung...
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von nanograinger »

Verkutzon hat geschrieben: 15. Juni 2022, 10:37
nanograinger hat geschrieben: 14. Juni 2022, 15:44Aber auch sonst gefiel mir der Roman damals nicht besonders, weil ich die Vorstellung, dass sich ein Porleyter in eine Kärraxe transferiert, für ziemlich bescheuert fand. Wofür gibt es denn Aktionskörper?
Diese Stelle im Heft, warum sich Dano in einer Kärraxe eingenistet hat, wurde von Scheer meines Erachtens etwas schwammig dargelegt. Die zwei durchgeknallten „Kollegen“ von Dano haben ja die Aktionskörper zerstört. Aber haben sie das getan, damit es kein Zurück gibt, nachdem sie sich in lebende Wesen integriert hatten, oder hat Dano eine Kärraxe übernommen, eben weil die Aktionskörper nicht mehr benutzbar waren und für ihn ein unbelebtes Objekt nicht in Frage kam...? Ich tendiere eher zur zweiten Erklärung...
Ich hatte es nicht so verstanden, als hätten die "Kollegen" die Aktionskörper schon vor zwei Millionen Jahren zerstört. Und auch die Zerstörung der Anlagen der Rückholflotte (auf die die Porleyter außerhalb warten) hatte ich nicht in die allertiefste Vergangenheit verortet.

Aber vielleicht habe ich das auch nicht richtig gelesen, weil mich diese Aspekte sowieso nervten. B-)
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Beitrag von Partoc »

Das rotierende Nichts (Band 1073) – H. G. Francis

Tja, die Entwicklung eines Nervengases, das einen von dem Einfluss von Seth-Apophis befreien kann, ein Ultimates Wesen, ein geheimnisvoller Fremder und die Bedrohung durch das rotierende Nichts. Alles ist vorhanden für einen grandiosen Roman. Leider habe ich mich beim Lesen mehr gelangweilt, als dass bei mir viel Begeisterung aufkam. :(
Das größte Probleme bildete der zu standardmäßige Schreibstil des Autors. Im Vergleich zu den meisten der anderen Tolot/Tosens-Romanen fiel dieser qualitativ stark ab. Hätte Francis nicht ständig geschrieben, welche Völker hier rumliefen, hätte man als Leser keines davon erkannt. Wie beispielsweise die Sawpanen, dass sie im Roman vorkamen, merkte ich nur, weil Francis ständig schrieb, dass Sawpanen kreischend durch die Gegend liefen. Ansonsten fehlte hier jegliche Faszination, die diese Wesen mal verströmten.
Tosens war gehandikapt und machte einen auf Prophet. Aber auch Tolot war zu routiniert-langweilig dargestellt. Lichtblicke bildeten die Szenen mit Traah, dem Ultimaten Wesen. Jedenfalls behauptet Tolot mal wieder, dass es in den Legenden der Haluter Beschreibungen solcher Wesen gibt:
Spoiler:
»Ein ultimates Wesen? Wovon sprichst du überhaupt?« Topue war verwirrt. Er schien nicht mehr sicher zu sein, dass Icho Tolot tatsächlich noch geistig gesund war.
»Dies ist das erste Mal in meinem Leben, dass mir ein solches Wesen begegnet«, erwiderte der Haluter. »Doch ich habe schon viel davon gehört. In den alten Legenden von Halut ist öfter die Rede davon. Und warum sollte es nicht ein ultimates Wesen geben, wenn es ein ultimates Metall und eine ultimate Energie gibt? Traah jedenfalls hat die Eigenschaften, von denen in den alten Berichten gesprochen wird. Er kann im Weltraum ebenso leben wie unter unseren Bedingungen. Er kann vom Weltraum zu uns hereinwechseln, ohne auf die veränderten Druckverhältnisse Rücksicht nehmen zu müssen. Er ist ein wahrhaft kosmisches Wesen, denn ich bin überzeugt davon, dass er nicht nur im Weltraum und auf Sauerstoffplaneten existieren kann, sondern auch auf Methan- und anderen Welten. Er hat umfassende Möglichkeiten. Deshalb wäre es sinnlos, gewaltsam gegen ihn vorzugehen. Wir würden doch nichts ausrichten. Wir müssen einen anderen Weg suchen, wenn wir ihn endgültig abschütteln wollen.«
Ultimates Wesen hin oder her, hier degradiert Francis es zu einem Hahn, auf der Suche nach einer Ultimaten Henne. :o) Auch das ganze religiöse Drumherum um den Fremden Auerspor wirkte etwas zu aufgesetzt.

Ansonsten habe ich noch ein paar interessanter Stellen gefunden:
Spoiler:
Die beiden Agenten der Superintelligenz befanden sich in der Anlage, aus der kurz zuvor Loudershirk mit seinen Sawpanen geflohen war. Doch davon ahnten sie nichts. Sie hielten sich in einem kärglich eingerichteten Raum auf, in dem sie die beiden einzigen lebenden Wesen waren. Hin und wieder tauchte ein Roboter auf, um ihnen etwas zu essen und zu trinken zu bringen oder ihnen die Möglichkeit zu geben, eine Hygienekabine aufzusuchen. Icho Tolot nutzte diese Gelegenheit fast jedes Mal, um sich zu duschen, während Bruke Tosen sich weigerte, den Raum zu verlassen, in dem sie gefangen waren. Icho Tolot befürchtete, dass sein Leidensgefährte verhungern werde, wenn sich nicht bald etwas an seinem Zustand änderte.
Ich muss gestehen, ich wusste nicht, dass Haluter ständig duschen müssen. :D
Spoiler:
Icho Tolot ließ sich auf seine Laufarme herabfallen und wandelte gleichzeitig die Molekularstruktur seines Körpers um; somit wurde aus dem Wesen aus Fleisch und Blut ein tonnenschwerer Block, der aus einem Material bestand, das härter als Terkonit war.
Mit Hilfe des in seinem Kampfanzug eingebauten Molekularumwandlers passte er auch seine Ausrüstung den veränderten Bedingungen an. Dann eilte er bis zum vorderen Ende der Plattform und nahm von hier aus Anlauf. Er hätte auch aus dem Stand heraus losstürmen können und wäre so nicht weniger schnell gewesen, doch dann hätte die Gefahr bestanden, dass er mit seinen Händen und Füßen die Plattform unter sich aufriss.
Da in der PR-Serie solche Details nur selten erwähnt werden, hatte auch das mich etwas verwundert. Erscheint mir aber sehr logisch für Haluter, so etwas in die Anzüge einzubauen.
Spoiler:
»Wir können uns natürlich auch prügeln«, sagte der dunkelhäutige Koloss breit grinsend. »Das wäre durchaus nach meinem Geschmack. Ihr alle aber würdet dabei den kürzeren ziehen. Noch jemand, der eins auf die Nase haben möchte?«
Ich frage mich wen er hier meint? :???: Gerjoks sind Vogelwesen mit Schnäbeln. Und Sawpanen haben – glaube ich – nicht mal Köpfe. :o) Und verwunderlich ist, dass seine Zuhörer ihn sogar verstanden haben. :D

Insgesamt ein routiniert geschriebener Roman mit interessanten Inhalten, aber aus meiner Sicht nicht mit der optimalen Umsetzung, die der Roman hätte haben können.

Meine Wertung: 4,95 Punkte (Note: 3+)


Das TiBi gefällt mir. Passt besser zum Roman als der Titel. Und Brucks verwendete die korrekte Farbe bei Tolots Anzug. Aber schon lustig, wie so ein Ultimate Wesen aussieht. :lol: Auf der ersten Illu sieht man hinten den gehandicapten Tosen. Und eine ziemlich grässliche Terraner-Icho-Tolot-Variante. >-< Die zweite Illu gefällt mir viel besser. Aber leider kann ich da das schwarze Nichts nicht sehen. Der Weltraum ist einfach zu schwarz. :pfeif:
Auf dem japanischen TiBi hat Tolot ebenfalls viel vom Körperbau eines sehr muskelösen Menschen. Aber dieses Symbolhafte (ist eindeutig keine korrekt gezeichnete Szene) von dem Ultimaten Wesen finde ich großartig. ^_^
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Beitrag von Verkutzon »

Partoc hat geschrieben: 17. Juni 2022, 15:27Und Brucks verwendete die korrekte Farbe bei Tolots Anzug.
Wurde im Text erwähnt, dass Tolots Raumanzug grün ist...? Ich kann mich nicht erinnern und habe auch nicht drauf geachtet. Eigentlich ist ein roter Anzug Icho‘s Markenzeichen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Grünfärbung ein Idee von H. G. Francis ist. Im Jubiläumsband zum 20jährigen Bestehen der Serie ist auch eine Kurzgeschichte von ihm dabei: Der Grösste. Die Story spielt zu der Zeit, als Tolot und Bruke Tosen auf dem Weg ins „Depot“ sind, kurz nach verlassen der BASIS. Auch hier trägt Tolot einen grünen Anzug...
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Beitrag von Verkutzon »

Verkutzon hat geschrieben: 18. Juni 2022, 15:19
Partoc hat geschrieben: 17. Juni 2022, 15:27Und Brucks verwendete die korrekte Farbe bei Tolots Anzug.
Wurde im Text erwähnt, dass Tolots Raumanzug grün ist...? Ich kann mich nicht erinnern und habe auch nicht drauf geachtet. Eigentlich ist ein roter Anzug Icho‘s Markenzeichen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Grünfärbung ein Idee von H. G. Francis ist. Im Jubiläumsband zum 20jährigen Bestehen der Serie ist auch eine Kurzgeschichte von ihm dabei: Der Grösste. Die Story spielt zu der Zeit, als Tolot und Bruke Tosen auf dem Weg ins „Depot“ sind, kurz nach verlassen der BASIS. Auch hier trägt Tolot einen grünen Anzug...
Ups, im Silberband 21 wird Icho Tolot auch mit grünem Anzug geschildert (Seite 15)!
Wieso hatte ich dann Rot in Erinnerung??? :gruebel:
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Beitrag von Partoc »

Lockruf aus M 3 (Band 1074) – K. H. Scheer

Der Nostalgiefaktor bei mir war nicht wirklich vorhanden. :P Wenn überhaupt, gabs nur einen stellenweise negativen Nostalgiefaktor. :devil: Aber ich hab die Serie auch nie als Jugendlicher gelesen.
Der Schreibstil von Scheer war gewohnt routiniert und flüssig zu lesen, wenn auch mehr im Bezug zu den 60/70 Jahren. Glücklicherweise hat er sich hier mit den Erläuterungen zu technischen Dingen deutlich mehr zurückgehalten als in so manch anderem seiner Frühwerke.
Was Clifton Callamon angeht, da muss ich @nanograiner recht geben, der ähnelt zu sehr eine Karikatur. Insgesamt wirkt das Band etwas zu sehr wie ein Parodie. Mich hat bei dem Zusammenprall von Jung und Alt mehr Guckys sabberndes Schwanzwedeln :unschuldig: gestört. Eine Lobhudelei nach der anderen. :rolleyes:

Und CC Auftauchen in der Serie ist mir etwas zu passend gestaltet. Selbst wenn ihn der entartete Porleyter als Wirtskörper auserwählt hatte. Wieso müht er sich damit ab, seinen Verstand übernehmen zu wollen. Ich meine, die Aktionskörper haben überhaupt keinen. Wieso hat hier Dano nicht einfach CCs Verstand ausradiert, und dann den Körper übernommen. Nichts für ungut, aber ich gehe davon aus, dass eine Spezies wie die Porleyter, schon dazu fähig sein sollte den „Geist“ oder wenigstens die Erinnerungen eines Menschen aus seinem Verstand zu entfernen/löschen. Und wenn ich schon dabei bin, wieso hat CC die ganzen Jahre schadlos überstanden. Ich meine damit nicht seinen Körper sondern seine scheinbare „geistige“ Gesundheit. Bei Voltz wäre er mit so manch einer Macke wiederauferstanden. B-) Aber Scheer konnte es wohl nicht über sich bringen, eine seiner Supermann-Figuren zu verunstalten. 8-)

Und apropos Supermann. Gucky trägt hier ganz dick auf, was für ein super Admiral das doch war. :o) So unglaublich bekannt. Der beste Mann den Rhodan damals hatte. So unglaublich bekannt, dass Gucky sich sofort an ihn erinnerte, als wäre ihre letzte Begegnung höchstens ein paar Jährchen her. :o) Ich aber leider nicht. Mir ist zwar der Gedanke gekommen, dass es sich möglicherweise um eine Figur aus einem von Scheers Planetenromanen handeln könnte, aber auch hier war Fehlanzeige. Laut Perrypedia taucht CC tatsächlich in diesem Roman zum ersten Mal auf.

Insgesamt ein recht unterhaltsamer – auch wenn stellenweise überzogener – Roman. Aber die Handlung war etwas lahm. Der Roman lebt mehr vom Klamauk als von einer spannenden, interessanten Story oder einer sehr guten, erzählerischen Umsetzung.

Meine Wertung: 4,90 Punkte (Note: 3+)


Beim TiBi hatte ich mich während des Lesens gefragt, was um alles in der Welt soll es für eine Bedeutung haben bzw. darstellen soll. Wenn es sich um CC handelt, dann hat er da noch Haare. :D Netter Diskus auf der ersten Illu. Und dazu noch eine eigenartige Planetenlandschaft. Auf der Zweiten sieht man die CC-Bergungs-Truppe: Gucky, Alaska, Cerai Hahn und Nuru Timbon. Und auf dem japanischen TiBi sieht CC deutlich heroischer aus, als auf Brucks TiBi. Das Biest hinter ihm kann man im nächsten Roman bestaunen.

PS: Das nennt man wohl einen konstruktiven Vorschlag um Alaskas Problem mit dem Cappin-Fragment loszuwerden :devil: :
Spoiler:
»Ich gebe niemals auf. Den Begriff ›das geht nicht‹ gibt es für mich nicht. Jeder Parasit stirbt ab, sobald sein Wirtskörper tot ist. Wir amputieren Ihnen vorübergehend den Kopf, lassen ihn sekundenlang ausbluten und versorgen ihn dann mit zellmodifiziertem Plasma, um den Sauerstofftransport sicherzustellen. Ihr Körper wird mechanisch erhalten. Sobald der Parasit keine nahrhaften Hirnströme mehr spürt und auf das gewohnte Blut verzichten muss, wird er abspringen. Dann wird Ihr Kopf wieder auf den Hals gesetzt. Für erstklassige Ara-Chirurgen ist das eine Kleinigkeit.«
PPS:
Verkutzon hat geschrieben: 18. Juni 2022, 15:19 Wurde im Text erwähnt, dass Tolots Raumanzug grün ist...?
Band 1073 Anfang des 3 Kapitels:
Icho Tolot trug seinen grünen Kampfanzug, der von Spezialmaschinen an Bord des halutischen Raumschiffs hergestellt worden war.
Verkutzon hat geschrieben: 18. Juni 2022, 16:58 Wieso hatte ich dann Rot in Erinnerung??? :gruebel:
Wahrscheinlich liegts an diesem TiBi.

PPPS:
nanograinger hat geschrieben: 2. Juni 2022, 11:27
Partoc hat geschrieben: 30. Mai 2022, 06:29 Auf Spoodie-Schlacke hatten Vogelraumer versucht die Spoodie-Wolke abzuschleppen, und in der ganzen Reisezeit hatte niemand daran gedacht, die Spoodie zu überprüfen. :o)
Naja, die Schwingenschiffe der Sawpanen kann Atlan nicht Seth-Apophis zuordnen, er kennt die Sawpanen ja nicht. Und wie sollte eine Überprüfung der Spoodies aussehen? Die Spoodies werden ja erst dann aktiv, wenn Seth-Apophis das will.
Gesil war in der Lage zu erkennen, dass mit den Spoodies etwas nicht stimmte. Also ist es schon möglich. Aber auch hier kann man erkennen, dass Atlan als Orakel die ganze Zeit gepennt hat. Statt die Spoodie bis ins kleineste Detail untersuchen und analysieren zu lassen. Und das bei seiner Zusatz-Gehirn-Aktivität. Aber möglicherweise ist das auch eine gute Erklärung, wieso nach der Einsetzung der entarteten Spoodies die Solaner übernommen werden. Und ist ein Hinweis darauf, dass die Spoodies anders als Intelligenzwesen eher permanent umgepolt wurden. Denn wären sie das nicht, müssten die Solaner zusammen mit den Spoodies erst direkt von Seth-Apophis übernommen werden, so wie Tolot und Tosens. Wenn also die Spoodies doch auf den Wirt einwirken, um sie beispielsweise im Sinn der Kosmokraten handeln zu lassen. Also nach dem Motto: breitet euch aus, aber untersucht uns nicht zu genau. Dann könnte es schon sein, dass die Spoodies permanent von Seth-Apophis umprogrammiert wurden, als eine bessere, beständige Einflussnahme. Aber ob was an dieser Theorie dran ist, sieht man wahrscheinlich erst später. Wenn überhaupt.
nanograinger hat geschrieben: 2. Juni 2022, 11:27
Partoc hat geschrieben: 30. Mai 2022, 06:29 Apropos Gesil, sie wurde mir im Roman zu harmlos dargestellt. Ängstlich läuft sie hier durch die Gegend. Wenn ich mir Gesils und Srimavos vorheriges Auftreten betrachte, dann passt ihr Verhalten im Roman irgendwie nicht so recht ins Konzept.
Wenn ich recht erinnere versucht Gesil alleine in der Zentrale gegen Seth-Apophis Einfluss anzukämpfen, wobei dann als äußerliches Zeichen einiges zu Bruch geht. Das entspricht dann doch in etwa Srimavos Aktionen auf Lokvorth, was die physischen, bspw. telekinetischen Möglichkeiten angeht.
Hier beziehe ich mich mehr auf die literarische Leistung des Autors, als auf die Handlungsabläufe. ;)
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Yman »

Im Frühjahr 1982 erschien Band 1075 der PERRY RHODAN-Serie:

"Die Waffe der Porleyter" von Marianne Sydow.

Nachfolgendes, Text und Bild, wurden per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen:
Die Waffe der Porleyter
Bild
Bild
Bild
Clifton Callamon, Alaska Saedelaere, Gucky, Nuru Timbon und Cerai Hahn suchen die SODOM auf, die nach über 1600 Jahren immer noch recht passabel aussieht. Mithilfe einiger ebenfalls noch funktionierender Roboter machen sie das Raumschiff innerhalb von drei Tagen startklar. Zu spät wird festgestellt, dass sich der Porleyter Turghyr-Dano-Kerg im Körper der Kärraxe bereits im Schiff befindet. Gucky hat nichts bemerkt. Die Parafähigkeiten des Mausbibers werden durch einen unbekannten Einfluss lahmgelegt. Callamon hat nichts dagegen, dass der Porleyter mit nach Zhruut fliegt, der Hauptwelt der Fünf-Planeten-Anlage. Er fiebert der entscheidenden Konfrontation mit seinem alten Feind geradezu entgegen. Callamon und seine Begleiter hoffen, auf Zhruut den systemumspannenden Energieschirm deaktivieren zu können. Gleichzeitig müssen sie verhindern, dass sich Turghyr-Dano-Kerg in den Besitz der WAFFE bringt, die vermutlich von Voire gehütet wird. Außerdem sind auf Zhruut die Kardec-Schilde gelagert. Wer dieses Waffensystem besitzt, ist unbesiegbar.

Turghyr-Dano-Kerg steht unter Zeitdruck, denn sein Wirtskörper stirbt. Callamon ist der einzige in Betracht kommende Ersatz. Im Gegensatz zu Callamon tragen dessen Begleiter keine Bestandteile des porleytischen Bewusstseins. Es würde also viel zu lange dauern, sie für die Übernahme vorzubereiten. Der Porleyter muss einen Weg finden, das Bewusstsein seines Opfers auszuschalten, hat allerdings Mühe, die von Instinkten geleitete Kärraxe zu kontrollieren. Nachdem die SODOM auf Zhruut gelandet ist, verlässt die Kärraxe als erste das Schiff. Callamon ahnt ihr Ziel und nimmt die Verfolgung auf. Er versucht sich von den anderen zu isolieren, denn ihm ist klar, dass er Selbstmord begehen muss, sollte es ihm nicht gelingen, Turghyr-Dano-Kergs mentale Attacke abzuwehren. Callamon will die Kärraxe töten, was wiederum nicht im Interesse seiner Begleiter ist. Diese sind der Ansicht, die Porleyter seien keine Feinde, vor allem aber sei man auf ihre Hilfe angewiesen.

Voire zeigt sich zuerst Turghyr-Dano-Kerg und danach Callamon. Voire ist das Gewissen der Porleyter. Sie verkörpert alle positiven Eigenschaften dieses Volkes, denn sie wurde aus den Bewusstseinssplittern eines jeden Porleyters geboren. Voire hat darauf zu achten, dass keine negative Macht nach ihnen greift. Turghyr-Dano-Kerg fordert die Herausgabe der WAFFE, doch dies wird ihm verweigert. Auch Callamon erfährt keine Hilfe von Voire. Sowohl der Porleyter als auch der Terraner werden inzwischen von dem Gedanken beherrscht, einander zu töten. Dies widerspricht den Idealen der Porleyter. Voire ist nicht imstande zu töten und die WAFFE ist, wie Cerai Hahn bereits vermutet hat, nichts anderes als die allesgebende und nichtsfordernde Liebe.

Turghyr-Dano-Kerg erreicht das Depot, in dem die Kardec-Schilde gelagert sind, vor seinen Verfolgern. Er legt einen Schild an und wähnt sich am Ziel seiner Wünsche, denn Callamons Gruppe hat ihm nun nichts mehr entgegenzusetzen. Er tötet Hahn und Timbon, dann schickt er sich an, Callamons Geist zu zerschmettern, um den Körper des Terraners endlich übernehmen zu können. Da erscheint Voire erneut und stellt sich ihm entgegen. Es kommt zu einem Ringen, bei dem sich Voire vollständig aufzehrt. Die überanstrengte Kärraxe stirbt und das ist gleichbedeutend mit Turghyr-Dano-Kergs Ende. Callamon ahnt, dass mit Voire etwas gestorben ist, was niemals hätte sterben dürfen.
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