Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

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Richard
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Richard »

nanograinger hat geschrieben: 15. August 2022, 11:31 ...
Sorry, aber da bin ich völlig anderer Meinung. Callamon ging mir schon von Anfang an auf die Nerven, in Verbindung mit Scheer ist er einfach unerträglich. Ich habe den Roman letzte Woche nachgelesen, es war teilweise echt eine Qual. Auch die Storyline ließ mich mehrmals den Kopf schütteln. Die SODOM (wer zum Teufel kam auf diesen Raumschiffsnamen?) steht auf Zhruut seit die Porleyter erweckt wurden, und die soll die Porleyter täuschen, weil sie "alte" Technik verbaut hat (die Porleyter haben 2 Mill. Jahr alte Technik)? Gucky, der auf Zhruut mit dabei war, wird von ihnen nicht erkannt, weil sein Schwanz hochgebunden wurde? WTF? Falls Scheer hier eine Parodie auf die Romane der Frühzeit schreiben wollte, dann ist ihm das halbwegs gelungen, aber leider glaube ich nicht, dass er das ironisch gemeint hat.
....

Ich glaube, der Ausdruck "alte Technik" in Bezug auf die SODOM ist falsch gewählt. "Rückständige Technik" wäre hier angebrachter. Wie richtig angeführt: die Porleyter verfügen über Technik, deren Alter sich in Jahrmillionen beziffern lässt. Aber in Vergleich zum aktuellen Techniklevel der Galaktiker ist sie alles andere als rückständig; sie lässt - gewissermassen - auch die aktuelle Technik der Galaktiker (Handlungszeitpunkt ca. 420 NGZ ) alt aussehen.

CC war von der Anlage her etwas verunglückt wie ich finde. Da hat mir der später von KHS betreute Rabter Tostan besser zugesagt obwohl der auch eine Art "Supermann Image" verpasst bekam. Aber von Rabter Tostan waren auch von Anfang an Schattenseiten in seinem Charakter/seinem Lebenslauf bekannt und das machte ihn nicht so abgehoben wie CC.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von nanograinger »

Richard hat geschrieben: 15. August 2022, 12:04 Ich glaube, der Ausdruck "alte Technik" in Bezug auf die SODOM ist falsch gewählt. "Rückständige Technik" wäre hier angebrachter. ...
Das ist mir schon klar. Aber es ist gerade deshalb Unsinn, dass sich die Porleyter von Protonenstrahltriebwerken beeindrucken lassen oder ähnlichen Klamauk.

Auch die Sache mit dem Psi-Alarm ist ziemlich bescheuert. Die Kardec-Schilde arbeiten doch auch mit Psi-Kräften, die ihren Trägern die Fähigkeiten zur Telekinese, Teleportation etc. verleihen. Aber fallen dem aufmerksamen Ara natürlich nicht auf... :rolleyes:
Richard hat geschrieben: 15. August 2022, 12:04 CC war von der Anlage her etwas verunglückt wie ich finde. Da hat mir der später von KHS betreute Rabter Tostan besser zugesagt obwohl der auch eine Art "Supermann Image" verpasst bekam. Aber von Rabter Tostan waren auch von Anfang an Schattenseiten in seinem Charakter/seinem Lebenslauf bekannt und das machte ihn nicht so abgehoben wie CC.
Wenn du meinst. Ich fand sowohl CC als auch Ratber Tostan überzeichnet bis zur Karikatur, bei Tostan ist das sogar bildlich so. Scheer hätte Comics schreiben sollen in dieser Phase seines Schaffens, da hätten solche Figuren gepasst.
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Verkutzon
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Verkutzon »

Diese Geschichte hat mir auch nicht gefallen. Nicht wegen CC, sondern weil die Erzählstruktur des Textes am Anfang verschachtelt und „holprig“ ist. Scheer zaubert mit Haff noch eine Figur aus dem Hut, die zuerst als verformter Mutant geschildert wird, dann als Spezialmaschine mit Plasmaanteil. Ok, KHS hat wohl beim Schreiben gemerkt, dass CC die Sodom nicht allein fliegen kann und Hilfe braucht. Auch die Art der Einführung dieses Roboters empfand ich als schlecht umgesetzt.
Völlig absurd wird es, als an Bord des Tenders VALLANKO 800 Besatzungsmitglieder ihre Narkosestrahler auf Gucky richten!
Hier hat Scheer alles Mass verloren... :wacko:
Auf Seite 38 kommt noch eine Redewendung aus dem römisch/griechischen Sprachraum (ebenso im neuen Testament) zum Einsatz, aus dem Mund von CC: „Sie werden nicht gegen den Stachel löcken.“ (Sie werden nicht gegen eine Autorität aufmüpfig sein)
Die Schreibe wurde ab Mitte Heft lesbarer und Spannung kam auch auf. Aber die Leistung des Autors überzeugt mich bei dieser Geschichte überhaupt nicht!
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Richard
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Richard »

nanograinger hat geschrieben: 15. August 2022, 16:09 Wenn du meinst. Ich fand sowohl CC als auch Ratber Tostan überzeichnet bis zur Karikatur, bei Tostan ist das sogar bildlich so. Scheer hätte Comics schreiben sollen in dieser Phase seines Schaffens, da hätten solche Figuren gepasst.
Tostans Aussehen wurde womoeglich schon vorab auf die Hauri abgestimmt. Es gab im Tarkanzyklus meiner Erinnerung nach einen Band, bei dem Rabter Tostan einen (gekaperten? oder reparierten?) Hauriraumer übernimmt und dort den Haurikommandant spielt und dabei eine originale Hauriuniform trägt. Während dieses Einsatzes hatte er auch Funkkontakt mit anderen Hauri und die haben - soweit ich mich erinnere - zumindest nicht auf den ersten Blick Verdacht geschöpft, dass da ein "Nicht Hauri" am anderen Ende der Leitung sitzt.

Ich empfand es zumindest als einen grossen Unterschied, dass Rabter im Gegensatz zu CC nicht primär als "Militär" eingeführt wurde.

Ich bin mir jetzt nicht sicher ob Kardecschilder eventuell so abgeschirmt sind, dass deren Aktivitäten durch galaktische Technik nicht angemessen werden kann oder aber natürliche Mutanten erzeugen eine Art psionische Streustrahlung, die ein Kardecschirm nicht erzeugt.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Askosan »

Richard hat geschrieben: 15. August 2022, 23:40...oder aber natürliche Mutanten erzeugen eine Art psionische Streustrahlung, die ein Kardecschirm nicht erzeugt.
Die Terraner haben ja festgestellt, dass die "Kardec-Aura" aus psionischer Energie besteht. Die terranische Technik des Jahres 425 NGZ konnte ohne großen Aufwand psionische Energien anmessen.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von nanograinger »

Richard hat geschrieben: 15. August 2022, 23:40
nanograinger hat geschrieben: 15. August 2022, 16:09 Wenn du meinst. Ich fand sowohl CC als auch Ratber Tostan überzeichnet bis zur Karikatur, bei Tostan ist das sogar bildlich so. Scheer hätte Comics schreiben sollen in dieser Phase seines Schaffens, da hätten solche Figuren gepasst.
Tostans Aussehen wurde womoeglich schon vorab auf die Hauri abgestimmt. Es gab im Tarkanzyklus meiner Erinnerung nach einen Band, bei dem Rabter Tostan einen (gekaperten? oder reparierten?) Hauriraumer übernimmt und dort den Haurikommandant spielt und dabei eine originale Hauriuniform trägt. Während dieses Einsatzes hatte er auch Funkkontakt mit anderen Hauri und die haben - soweit ich mich erinnere - zumindest nicht auf den ersten Blick Verdacht geschöpft, dass da ein "Nicht Hauri" am anderen Ende der Leitung sitzt.
Das ist natürlich möglich, aber ich wage zu bezweifeln, dass Tostans Aussehen aufgrund dieser kleinen Episode gewählt wurde. Umgekehrt wird wohl eher ein Schuh daraus.
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Beitrag von Verkutzon »

Askosan hat geschrieben: 16. August 2022, 09:35
Richard hat geschrieben: 15. August 2022, 23:40...oder aber natürliche Mutanten erzeugen eine Art psionische Streustrahlung, die ein Kardecschirm nicht erzeugt.
Die Terraner haben ja festgestellt, dass die "Kardec-Aura" aus psionischer Energie besteht. Die terranische Technik des Jahres 425 NGZ konnte ohne großen Aufwand psionische Energien anmessen.
Zufällig gerade beim Lesen von Heft 1084 -Operation Kardec-Schild- drüber gestolpert:
„Der Gürtel stellt rohe psionische Energie zur Verfügung...“ (S. 31, rechte Spalte)
Verkutzon sah eine endlose Schwärze. Ein nie gekanntes Schwindelgefühl erfasste ihn. Ungläubig liess er Laires Auge sinken. Aus: PR-Heft 1120
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Askosan »

Verkutzon hat geschrieben: 17. August 2022, 11:17Zufällig gerade beim Lesen von Heft 1084 -Operation Kardec-Schild- drüber gestolpert:
„Der Gürtel stellt rohe psionische Energie zur Verfügung...“ (S. 31, rechte Spalte)
Im PP-Artikel zum "Kardec-Schild" ist leider nur allgemein von "Schutzschirm" - und nicht von "psionischen Kraftfeld" - die Rede. Das im Roman erwähnte "Psychometer", dass das Vorhandensein psionischer Strahlung nachweist, wird in der PP leider auch nicht erwähnt. Ist natürlich meckern auf hohem Niveau. Die PP ist eindeutig ein großartiges Werk.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von nanograinger »

Askosan hat geschrieben: 17. August 2022, 12:14
Verkutzon hat geschrieben: 17. August 2022, 11:17Zufällig gerade beim Lesen von Heft 1084 -Operation Kardec-Schild- drüber gestolpert:
„Der Gürtel stellt rohe psionische Energie zur Verfügung...“ (S. 31, rechte Spalte)
Im PP-Artikel zum "Kardec-Schild" ist leider nur allgemein von "Schutzschirm" - und nicht von "psionischen Kraftfeld" - die Rede. Das im Roman erwähnte "Psychometer", dass das Vorhandensein psionischer Strahlung nachweist, wird in der PP leider auch nicht erwähnt. Ist natürlich meckern auf hohem Niveau. Die PP ist eindeutig ein großartiges Werk.
Ich meine, das "Psychometer" ist eine EIntagsfliege. Dass psionische Aktivität und Energien angemessen werden können, ist nach der Erfindung der Parafallen (im MdI-Zyklus?), aber spätestens seit dem M87-Zyklus galaktischer Standard (bspw. Band 371).
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Beitrag von Askosan »

nanograinger hat geschrieben: 17. August 2022, 22:09Ich meine, das "Psychometer" ist eine EIntagsfliege...
Die psionischen Energien umfassen einen relativ großen Frequenzbereich und zwar 8,657 x 10 hoch 13 bis 4,3285 x 10 hoch 15 Kalup. Gewisse Frequenzen konnten früher schon ortungstechnisch erfasst werden.

Für die psionischen Energien mit denen die „Kardec-Aura“ arbeitet, brauchte man offenbar das „Psychometer“, dass von Geoffry Waringer entwickelt wurde. Das Gerät wurde übrigens vorher schon auf "Emschen" eingesetzt.
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PS: Das Psychometer ist vermutlich später in andere Ortungssysteme integriert worden, denn es wurde in den nachfolgenden Zyklen nicht mehr erwähnt, aber Ortungen im "Hyper-Psi" waren weiterhin möglich.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von nanograinger »

Askosan hat geschrieben: 18. August 2022, 10:20
nanograinger hat geschrieben: 17. August 2022, 22:09Ich meine, das "Psychometer" ist eine EIntagsfliege...
Die psionischen Energien umfassen einen relativ großen Frequenzbereich und zwar 8,657 x 10 hoch 13 bis 4,3285 x 10 hoch 15 Kalup. Gewisse Frequenzen konnten früher schon ortungstechnisch erfasst werden.
Diese völlig unwissenschaftlichen Grenzen wie 4,3285 x 10 hoch 15 Kalup (die implizieren, dass es bei 4,3286 x 10 hoch 15 Kalup keine psionische Energie mehr wäre) sorgen bei mir immer für die Notwendigkeit der Pflege meiner Fußnägel. :rolleyes:

Angeblich liegen die "natürlichen" Parafähigkeiten in einem wenigen 100 Megakalup (ein Megakalup enspricht 10 hoch 6 Kalup), also einem wahnwitzig schmalen Band innerhalb des oben genannten Frequenzbereichs. Aber da ein Kardec-Schild die die rudimentären Parafähigkeiten seiner Träger verstärkt, sind die Frequenzen, die ein Porleyter mit Kardec-Schild bei Teleportation, Telekinese oder Suggestion einsetzt dieselben, die Gucky nutzt wenn er teleportiert oder Dinge telekinetisch bewegt. Da Gucky von den Aras angemessen werden kann (die sicher kein kürzlich entwickeltes "Psychometer" einsetzen, sollten sie das auch bei den Porleytern getan haben und damit die Emmissionen bei Guckys Aktionen nicht von der Aktivität eines Poleyters mit Kardec-Schild unterscheiden können.
Askosan hat geschrieben: 18. August 2022, 10:20 Für die psionischen Energien mit denen die „Kardec-Aura“ arbeitet, brauchte man offenbar das „Psychometer“, dass von Geoffry Waringer entwickelt wurde. Das Gerät wurde übrigens vorher schon auf "Emschen" eingesetzt.
Mahr und Voltz entwickelten in den frühen 80ern offenbar die Psionik und die Vitalenergie-Konzepte, die hier mit Kardec-Schild und dann später im Tiefenland und dann mit Enerpsi und Gänger des Netzes eingesetzt wurden.

Was das "Psychometer" angeht, so kann ich nochmal bei dem EMschen-Romanen nachlesen, aber mir fiel vor ein paar Monaten da nichts auf, das über eine spezielle Anwendung eines Hyperenergiemessgerätes hinausging. Da die Vorgänge auf EMschen ja eher nicht im Bereich der "natürlichen" Parafähigkeiten abliefen, war es möglicherweise nichts weiter als eine größere Tunig-Fähigkeit der bekannten Messgeräte.

Der oben genannte Frequenzbereich von Psienergien war zum Zeitpunkt des KH-Zyklus noch gar nicht festgelegt, oder irre ich mich da? Der ganze PP-Artikel zur Kalup-Skala geht auf die PR-TF-Artikel von Rainer Castor zurück.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Askosan »

nanograinger hat geschrieben: 18. August 2022, 11:31Aber da ein Kardec-Schild die die rudimentären Parafähigkeiten seiner Träger verstärkt, sind die Frequenzen, die ein Porleyter mit Kardec-Schild bei Teleportation, Telekinese oder Suggestion einsetzt dieselben, die Gucky nutzt wenn er teleportiert oder Dinge telekinetisch bewegt.
Die Nutzbarkeit von Parafähigkeiten ist nur eine von diversen Funktionen des Kardec-Schildes. Die Hauptfunktion des Schildes ist der Schutz des Trägers durch die Kardec-Aura. Diese arbeitet mit speziellen psionischen Energien, die vom Psychometer erfasst werden konnten. Das Psychometer reagierte nicht auf die Anwendung von Parafähigkeiten (zumindest wurde das nicht geschildert), sondern auf die Aktivierung der Aura-Energie.
nanograinger hat geschrieben: 18. August 2022, 11:31...aber mir fiel vor ein paar Monaten da nichts auf, das über eine spezielle Anwendung eines Hyperenergiemessgerätes hinausging.
Das Psychometer wurde eingesetzt, aber es konnte nichts gemessen werden. Aber in dem Roman wurde ausgesagt, dass Waringer das Gerät entwickelt hatte, um spezielle psionische Energien nachzuweisen.
nanograinger hat geschrieben: 18. August 2022, 11:31Der oben genannte Frequenzbereich von Psienergien war zum Zeitpunkt des KH-Zyklus noch gar nicht festgelegt, oder irre ich mich da?
Die Kalup-Angaben bezüglich psionischer Energien wurden meines Wissens nach das erste Mal im Band 1990 bekannt gemacht. Rainer Castors Erstlingswerk war ja kurz vorher (Band 1973).
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von nanograinger »

Askosan hat geschrieben: 18. August 2022, 12:40
nanograinger hat geschrieben: 18. August 2022, 11:31Der oben genannte Frequenzbereich von Psienergien war zum Zeitpunkt des KH-Zyklus noch gar nicht festgelegt, oder irre ich mich da?
Die Kalup-Angaben bezüglich psionischer Energien wurden meines Wissens nach das erste Mal im Band 1990 bekannt gemacht. Rainer Castors Erstlingswerk war ja kurz vorher (Band 1973).
Nun, das passt zwar zeitlich in die Artikel aus dem PR-Technikforum, aber die Zuordnung der verschiedenen (Fundamental-) Kräfte auf Frequenzbereiche gab es wohl schon ab dem Schwarm-Zyklus, als die manipulierte (Hyper-) Gravitationskonstante um 852 Megakalup abgesenkt wurde.

Im PR-TF sind aber auch Quellen aus früherer Zeit genannt. Das Kalup scheint erstmals in Band 500 eingeführt worden sein (zumindest finde ich keine frühere Erwähnung).

Im Aphilie-Zyklus entwickelte Mahr (PR 700, PRC 798 und 799) die Einheit für Wellenlänge von Hyperschwingungen, das Ce (nach Cerenkov). Die Umwandlung in die Hyperschwingungsfrequenz Hef wurde über eine fiktive Hyper-Lichtgeschwindigkeit cj=108 c erreicht. Das scheint in PRC 1618 ausgeführt zu sein (im Ennox-Zyklus mit den Toten Zonen).

In Hef sind die Grenzen der verschiedenen Hyperkräfte auch vernünftig angegeben, [url=http://prtf.proc-community.de/science/980321rc/980321rc.php]siehe hier[/url] (sieht man von Nullen nach dem Komma mal ab). Die krummen Werte in Kalup kommen durch den Umrechnungsfaktor von Hef (1 Kp = 0,013861497 Hef) und unterlassenes Runden.

Interessant ist, dass bei den Hyperfrequenzen hohe Frequenzen eher schwächeren Fundamentalkräften zugeordnet wurde: Die hyperstarke Kraft hat die tiefsten Frequenzen (Energie), gerade umgekehrt als bei den Fundamentalkräften im realen Leben.

Okay, sorry für die Abschweifung, das gehört nicht mehr in diesen Klassiker-Thread.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Askosan »

nanograinger hat geschrieben: 18. August 2022, 15:36Das Kalup scheint erstmals in Band 500 eingeführt worden sein (zumindest finde ich keine frühere Erwähnung).
Die erste Erwähnung war tatsächlich im Auftaktband des "Schwarm-Zyklus". Diese Maßeinheit ist ja eine posthume Würdigung das Hyperphysikers Arno Kalup. Sein Unfalltod wurde im Band 400 erwähnt.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von nanograinger »

Askosan hat geschrieben: 18. August 2022, 18:22
nanograinger hat geschrieben: 18. August 2022, 15:36Das Kalup scheint erstmals in Band 500 eingeführt worden sein (zumindest finde ich keine frühere Erwähnung).
Die erste Erwähnung war tatsächlich im Auftaktband des "Schwarm-Zyklus". Diese Maßeinheit ist ja eine posthume Würdigung das Hyperphysikers Arno Kalup. Sein Unfalltod wurde im Band 400 erwähnt.
Die "Würdigung" kommt, nachdem man Kalup bereits im M87-Zyklus durch Waringer und Bysisphere ersetzt hat, in 399 nochmals kurz mit der RAWANA auftauchen lässt, und dann einen Roman später für tot erklärt. Ein würdiger Umgang mit einer Figur ist was anderes.

Aber ich schweife schon wieder ab, sorry.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Yman »

1982 erschien Band 1084 der PERRY RHODAN-Serie:

"Operation Kardec-Schild" von Kurt Mahr.

Nachfolgendes, Text und Bild, wurden per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen:
Operation Kardec-Schild
Bild
Bild
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Im Foyer des Wohnkomplexes in Terrania, in dem Gesil lebt, wird Atlan von einem jungen Mädchen angesprochen, in dessen Augen abgrundtiefe Dunkelheit zu lauern scheint. Bevor sie spurlos verschwindet, fordert sie Atlan gehässig auf, er solle Gesil grüßen. Atlans Bericht über diese Begegnung weckt Angst bei Gesil. Sie erklärt, eine große Gefahr komme auf sie zu, der sie sich allein stellen müsse. In der Empfangshalle seines eigenen Wohnkomplexes trifft Atlan erneut auf das Mädchen. Das Kind sagt, es wolle frei sein, und entmaterialisiert. Einige Tage später stellt Atlan fest, dass Gesil aus Terrania verschwunden ist. Auch Perry Rhodan weiß nichts über ihren Verbleib. Atlan recherchiert und findet eine Spur, die zur Insel Cozumel führt.

Dort befindet sich Exotar-8, eine von Guty Cardenas geleitete wissenschaftliche Aufzuchtstation für extraterrestrische Tiere. Atlan fragt in der Station nach Gesil und erhält Auskunft. Die geheimnisvolle Frau hat sich dort am Vorabend nach dem Weg zu einer Touristenattraktion erkundigt. Dieser Ort wird zum Schauplatz eines mit verschiedenen seltsamen Phänomenen verbundenen psionischen Duells zwischen Gesil und Srimavo. Das Mädchen hat dort bereits auf Atlan gewartet. Srimavo versucht sich an Atlans seelischer Energie zu laben, doch der Arkonide widersetzt sich. Gesil hat den Ort aufgrund seiner besonderen Aura bewusst gewählt. Sie hat Atlan als Köder für Srimavo benutzt, weil ihr klar war, dass er sich gegen den Energieentzug wehren würde. Somit kann Srimavo nicht genug Kraft für das Duell mit Gesil schöpfen und unterliegt letztendlich.

Atlan hat den Eindruck, dass Gesil und Srimavo Bestandteile ein- und derselben Wesenheit sind. Gesil bestätigt dies indirekt, indem sie erklärt, sie und Srimavo seien »von derselben Art«. Hätten sie beide gleichzeitig weiterexistiert, so wäre es zu Paradoxien gekommen. Jetzt jedoch sei Srimavo neutralisiert.

Clifton Callamon bringt den auf Aralon erbeuteten Kardec-Schild zum Asteroiden Geidnerd. Der ausgehöhlte Gesteinsbrocken ist 128 Lichtjahre von Kreit entfernt, war früher eine USO-Station und beherbergt seit etwas über dreißig Jahren ein Geheimlabor der Kosmischen Hanse. Die 96 Wissenschaftler unter Brick Entel nehmen sich umgehend des Kardec-Schildes an. Entel hat die Anweisung erhalten, Callamon nicht direkt in die Experimente einzubinden. Ein Mitarbeiter namens Lepard Kiom meldet sich freiwillig. Der Kardec-Schild bleibt inaktiv, bis er von einer geeigneten Person angelegt wird. Dann produziert er rohe Psi-Energie, die vom Träger geistig moduliert und getrimmt werden muss. Kiom legt den Schild an und kann die von ihm erzeugten Kräfte nutzen, dreht aber fast sofort durch und richtet Zerstörungen an, bis sich der Schild selbst deaktiviert.

Nun macht sich Callamon doch zum Schild-Träger. Sicherheitshalber unternimmt er das Experiment im Inneren einer Space-Jet, mit der er sich von Geidnerd entfernt. Er erlebt, dass der Schild ein eigenes Bewusstsein hat, das es zu beherrschen gilt. Dies gelingt ihm anfangs auch, doch letztlich gewinnt »Kardec« die Oberhand und zwingt Callamon dazu, den Asteroiden anzugreifen. In diesem Moment materialisiert der von Lenser Trak kommandierte Leichte Holk HIGER in der Nähe von Geidnerd. Prompt wendet sich Callamon gegen dieses Schiff. Mit an Bord ist Atlan, dem es mit Gesils Unterstützung gelungen ist, Perry Rhodan davon zu überzeugen, dass das Experiment auf Geidnerd von ihm überwacht werden sollte. In Wahrheit will der Arkonide den Schild für Seth-Apophis erbeuten.

Die Space-Jet rammt den Holk mit aktivierter Kardec-Aura. In letzter Sekunde gelingt es Callamon, den Schild abzulegen, wodurch dieser abgeschaltet wird. So kommt es bei der HIGER nur zu leichten Schäden. Callamon verliert das Bewusstsein und bemerkt somit nicht, wie Atlan, der allein in die Space-Jet übersetzt, den Schild an sich nimmt und unter seiner Montur versteckt. Callamon nimmt später an, der Schild habe sich aufgelöst oder sei davonteleportiert. Atlan bereitet die Rückkehr nach Terra vor.
Das Duell Gesil-Srimavo fand ich wesentlich interessanter als Callamons Operation Kardec-Schild. Das kam leider zu kurz. Eigentlich hätte beides einen eigenen, besseren Roman verdient gehabt.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Verkutzon »

Ups, ich glaub, ich werd noch ein Mahr-Fan...! B-)
Eine tolle Story mit faszinierenden Aspekten.
CC scheint sich langsam den für ihn neuen Gepflogenheiten der NGZ anzupassen, auch, weil ihm die schöne Gela Kannon (ein Wortspiel? :gruebel:) ordentlich Paroli bietet und Brick Entel ihm die Leviten liest.
Cozumel und die Maya-Ruinen (das Haus der Zwergmagier) sind ein mit bedacht ausgewählter Standort für ein „magisches“ Duell zwischen Gesil und Srimavo.
Lustig die Idee der Sauroplexe, die Zement produzieren :D!
In diesem Heft erfahren wir auch, dass die Kardec-Schilde ein robotisches Bewusstsein haben.
TiBi und InnenIllus gefallen auch :st:
Ein rundum gelungenes Heft, das ich sehr gern gelesen habe!
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von nanograinger »

Verkutzon hat geschrieben: 21. August 2022, 20:54 Ups, ich glaub, ich werd noch ein Mahr-Fan...! B-)
Mahr machte vielleicht die größte Entwicklung als Autor in der Serie durch. Anfangs schrieb er teilweise bis in den Rassismus gehenden Jingoismus in seinen Romane (was er in seinem Vorwort zur Fünften Auflage selbst feststellte). Inzwischen hatte er mit Nikki Frikkel eine starke Frauenfigur und war voll auf der humanistischen Linie, auf der Voltz die Serie steuerte.
Verkutzon hat geschrieben: 21. August 2022, 20:54 In diesem Heft erfahren wir auch, dass die Kardec-Schilde ein robotisches Bewusstsein haben. ...
Und dass diese ziemliche A...er sind, die nur sehr schwer von Nicht-Porleytern kontrolliert werden können.

Die Handlungsführung des Zyklus ist hier wirklich überraschend. Da vermutet man, dass mit dem erbeuteten Kardec-Schild die Wende im "Konflikt" mit den Porleytern kommt, da zeigt sich das sofort als unrealistisch und Atlan entwendet das Teil. Nunja, man kann erahnen, dass er damit nicht viel Freude haben wird.

Die Auseinandersetzung von Gesil und Srimavo ist übrigens reinste "Fantasy". B-) Übergroße Frauenfiguren kämpfen mit Zaubersprüchen Psi-Kräften gegeneinander. Aber auch hier wird die unterlegene Srimavo nicht einfach vernichtet, sondern "neutralisiert". Aber sie taucht erst in Band 1234 wieder auf.
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Beitrag von Partoc »

Der Kometenmann (Band 1083) – K. H. Scheer


Auch der zweite CC-Roman von Scheer ist durch. Vor eineinhalb Wochen gelesen, reiche ich meinen Beitrag hier verspätet nach. :)
Gesamteindruck: was für eine schwachsinnige Story. :sn: Um mal Guckys Worte zu benutzen: „Ich verstehe nicht, dass man den Blödsinn nicht durchschaut.
Dabei fing der Roman sogar recht gut an. Ich dachte schon Scheer würde bei CC hier so richtig in die Tiefe gehen, so ähnlich wie Sydow oder Mahr. Hat aber nicht lange angehalten, nur ungefähr die ersten drei Kapitel. Danach kam die routinierte Scheer-Schreibe mehr und mehr hervor. Wieder reichlich Dialog-Kabbeleien und Gucky entdeckte seine CC-Bewunderung :rolleyes: wieder:
Spoiler:
»Er kommt tatsächlich«, meinte Ipsborn Genartson. »Souverän, wie mir scheint. Spielt er das bewusst?«
»Quatsch, er ist es von Natur aus«, fiel Gucky ein. »CC braucht sich nicht in Pose zu stellen. Das ist etwas für Angeber. Er ist ein Könner.«
Danach verlor sich der Roman etwas in Ausschweifungen. Um zum typischen Scheer-Kommandounternehmen überzugehen. Wobei es noch ein Paar nette Witze über Guckys „Biberschwanz-Problem“ gab. :D Wenn er als Humanoider durchgehen wollte, musste der Schwanz (eigentlich eine „Biberkelle“ B-) ) weg. Und nach dem Vorschlag, diesen zu entfernen, verdünnisierte sich Gucky, und CC steigerte seine Beliebtheit bei der Crew. Was wohl so einiges über Guckys Ruf aussagt :fg: - jedenfalls in Scheers Vorstellung.:devil:

Den eigentlichen Einsatz zu lesen, war dann für mich etwas schwer. Nicht aus sprachlicher Sicht, es war leicht, flüssig und locker zu lesen. Aber der Inhalt. :( Wenn man heute der Leserschaft so eine Story auftischt, dann gibt’s hier im Forum oft einen Aufstand/Aufschrei. :devil:
Da werden die Porleyter mit fingierten Raumern, Kostümierung, Kardec-Schild-Nachahmungen und Guckys Kosmokratendiener-Mutanten-Auftritt hinters Licht geführt. Wenn ich betrachte, wozu die Kardec-Schilde in der Lage sind, fällt schon auf, dass sie eins nicht können dürfen, damit diese Scharade halbwegs glaubhaft sein soll: andere Technologie zu analysieren. Denn wenn das ein Teil dieser Technik ist, dann hätten die Porleyter eigentlich mühelos die Scharade erkennen können.
Und man betrachte auch die Aras, die Guckys Nutzung seiner Parakräfte anmessen können. Die Porleyter nicht. Dabei ignoriere ich mal die Sache mit den "psionischen" Kardec-Schilden. :D Kein Wunder, dass man fürs Gelingen dieser Mission als porleytisches Opfer einen Trottel wie Lostor-Jygo-Zort aussuchte. 8-)

Ein auf typischer Scheer-Art routinierter Roman, der aus meiner Sicht ein ziemliches hanebüchene Story erzählt, die aber auch so einiges an Humor mitbringt. Und den braucht man auch, um diesen Roman zu schlucken. ;)

Meine Wertung: 4,50 Punkte (Note: 3)


Das TiBi gefällt mir, auch wenn es so einige Fehler enthält. :unschuldig: Erstens war es CC, der den Kardec-Gürtel entwendete, während Haff (etrusischer Roboter) die Beine des Porleyter bewegungslos hielt. Und sollten die acht Augen nicht alle in einer Reihe angeordnet sein? Wie auf dieser Illustration. Auf dem TiBi sind es zwei Reihen. Auf der ersten Illustration sieht man CC mit Haff, dem etrusischem Roboter, beim Bedienen der SODOM. Und der kleine Kerl auf der zweiten Illustration soll Gucky in Verkleidung sein. So markant finde ich seine Nase gar nicht. Eigentlich sieht er sogar wie eine Mini-Variante von CC aus. :devil:
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Partoc »

Operation Kardec-Schild (Band 1084) - Kurt Mahr

Aus den eher mauen Porleyter-Storys ragt dieser Roman am stärksten heraus. B-) Jedenfalls meiner Erinnerung nach. :) Aber beim ersten Lesen rauschten die meisten Geschichten des letzten Drittels des Zyklus (vor allem die mit den Porleytern) mehr oder weniger interessenlos an mir vorbei. Ganz anders ist es mit der Story rund um das Duell zwischen Srimavo und Gesil. Das hatte mich begeistert. Auch wenn ich @Yman hier zustimmen muss, dieser Teil ist mir eindeutig zu kurz. Hier hätte ich auch lieber einen Mahr-Doppel gehabt. Am besten mit getrennten Inhalten. Ein Roman über die Tests mit dem Kardec-Schilden und einer über die Konfrontation zwischen Gesil und Srimavo.

Die Untersuchungen des Kardec-Schildes waren zwar interessant, konnte aber von der Faszination her nicht ganz mit dem Gesil-Srimavo-Duell mithalten. Und die war bereits beim ersten Auftauchen Srimavos da. Ganz im Gegensatz zu Rhodan stellt hier Atlan schnell einen Zusammenhang zu Gesil her. Auch wenn beide einander nicht ähnlich sehen (das behauptet Atlan), so erkennt Atlan doch im Blick der beiden schnell gewisse Gemeinsamkeiten (na ja, Srimavo macht es ihm auch ziemlich leicht, indem sie ihn auf Gesil anspricht B-) ). Auch wenn die „schwarzen Flammen“ nicht benannt werden. Mahr winkt hier aus Atlans Erzählperspektive sprichwörtlich mit dem Zaunpfahl, wenn es um Spekulationen geht. :D
So erkennt Atlan, was ihm auf der Reise bisher alles entging oder er nur schwach wahrnahm. Und natürlich wie ähnlich sich die beiden (trotz unterschiedlichem Aussehens) doch sind. Er geht sogar so weit, zu vermuten, dass beide nicht nur zur gleichen Art gehören, sondern sogar zwei Seiten einer Wesenheit sein könnten, und Gesil Srimavo in sich aufgenommen haben könnte, was diese abstritt.
Auffällig ist auch Atlans Vermutung, dass Gesil jederzeit Seth-Apophis Einfluss abschütteln kann. Das lässt einen spekulieren, wieso sie die ganze Zeit so tut, als ob es anders wäre.

Neben CC Kapriolen hat Mahr ein Paar interessante Eigenkreationen (ich nehme an, es waren seine Kreationen) eingebaut, mit denen er den Roman noch zusätzlich garnierte. Robotgesteuerte Mietwagen mit plump-vertraulich programmierten Robotern, einem „Grand Vin de Bordeaux, Château La Grolet, 420“, Zement kackenden Sauroplexen und Erforschung von Mini-Black-Holes und Parallelwelten. Die Zement kackenden Dino-Schlangen haben sich bei mir beim ersten lesen deutlich stärker eingeprägt als der Großteil der Haupthandlung des letzten Drittels der Zyklushandlung.:mrgreen:

Insgesamt war es für mich der beste Roman von Mahr in diesem Zyklus. Genauso habe ich es auch in der Erinnerung. Ich mag Mahrs sehr detaillierte und beschreibende Schreibe. Und in diesem Roman zeigt er gekonnt, dass wenn er einen richtig guten Inhalt bekommt, er auch einen richtig guten Roman abliefert. Der Roman hatte aber zwei Mankos. Erstens empfand ich die Kardec-Schild-Story als etwas ausbremsend, ich wollte lieber mehr über Gesil und Srimavo lesen. Und als zweitens baute Kurt Mahr mal wieder reichlich seiner berüchtigten Wiederholungsorgien ein. Die waren zwar kurz und sehr informativ. Empfehlenswert, wenn man beim Lesen der vorherigen Romanen nicht besonders gut aufgepasst hat B-) , aber auch sehr störend, wenn man das meiste doch kennt.

Meine Wertung: 6,20 Punkte (Note: 1-)

Ins TiBi hat Brucks hier ganz schön viel eingebaut. Ich nehme an, die Gestalt im Raumanzug ist Atlan. Die Frau ist entweder Gesil oder Srimavo. Dann sind rechts die Zement kackenden Dino-Schlangen. Und eine Wetterstation umgeben vom schlechtem Wetter bzw. Vorzeichen vom schlechtem Wetter. Aber ein Motiv mit zwei riesigen Frauengestalten wäre noch besser gewesen. :D
Bei den Illustrationen konzentrierte sich Alfred Kelsner mehr auf die Kardec-Schild-Story. Auf der ersten Illu ist ein randalierendes Space-Jet zu sehen. Das merkwürdige Gebilde neben dem Raumer ist der Kartoffel-Asteroid Geidnerd. Auf der Zweiten entledigt sich CC des Gürtels. Auf dem japanischem TiBi bildete Ryo Kudou die vier wichtigsten Charaktere des Roman ab. CC mit einer großen Wumme, Atlan mit seinen langen Haaren und Gesil und Srimavo, die sich überhaupt nicht ähnlich sehen. :unschuldig:

PS: Hier mal eine von Mahrs Wiederholung-Passagen über die Ereignisse auf der SOL:
Spoiler:
Bevor es soweit kam, schlug Seth-Apophis zu, indem sie die Spoodie-Ladung manipulierte. Die kleinen Mechanismen entkamen aus ihren Behältern und verteilten sich über das riesige Schiff. Ihr erstes Opfer war SENECA, die zentrale Inpotronik. SENECA seinerseits stattete die Roboter der SOL mit neuen Instruktionen aus. Im Handstreich wurde die arglose Besatzung von der Armee der Maschinenwesen überrumpelt und gezwungen, reprogrammierte Spoodies in Empfang zu nehmen. Die winzigen Gebilde setzten sich unter der Kopfhaut der Menschen fest und begannen, im Sinn der Superintelligenz wirksam zu werden. Über Nacht verwandelten sich mehr als zehntausend Solaner in Seth-Apophis' willfährige Handlanger. Das Schicksal verschonte keinen. Auch Gesil geriet unter den Einfluss des unheimlichen Banns.
Ihr Auftrag war klar: Die Liga Freier Terraner, Kosmische Hanse und GAVÖK zu infiltrieren und die Milchstraße auf die Übernahme durch Seth-Apophis-Kräfte vorzubereiten. Die vorhandenen Machtstrukturen innerlich auszuhöhlen, so dass sie unter dem ersten Angriff zusammenbrechen mussten. In den ersten Tagen war es Atlan schwer gefallen, ruhig und sachlich über diese Dinge nachzudenken. Ein letzter Rest seines unabhängigen Bewusstseins sträubte sich gegen den teuflischen Einfluss des Spoodies. Aber die Augenblicke, da er sich bewusst dem würgenden Griff zu entwinden versuchte, waren immer seltener geworden. Heute dachte er nicht mehr an Widerstand. Er wusste, dass er unter Seth-Apophis' Einfluss stand, aber er hielt seine Lage für durchaus natürlich und war an nichts dringender interessiert, als den erhaltenen Auftrag so rasch und so gewissenhaft wie möglich auszuführen.
PPS: CC wird hier mal wieder mit Leuten konfrontiert, die ihn duzen. Auf einer recht humorigen Art:
Spoiler:
»Für einen solchen Anblick wäre ich noch zweitausend Lichtjahre weiter geflogen!«, stieß Callamon begeistert hervor.
Die Frau winkte ab.
»Spar dir dein Geschwätz, Sternencowboy«, sagte sie verächtlich. »Deine Peilung liegt genau im Ziel, du weißt also anscheinend, was du tust. Was liegt an?«
Clifton Callamons Augen hatten sich unwillkürlich geweitet. Die Entrüstung bewog ihn, sich aus seinem Sitz zu erheben, bis ihm die fest anliegenden Gurte gegen Schultern und Oberschenkel drückten.
»Sind Sie verrückt?«, entfuhr es ihm. »Wissen Sie, mit wem Sie es zu tun haben?«
Die Frau sah ihn verständnislos an. »Ich höre immer Sie«, sagte sie unbeeindruckt. »Aus welchem Zeitalter bist du denn übrig geblieben?«
Und
Spoiler:
»Dann mach dich auf eine Polierung der Nase gefasst«, sagte sie hart und mit drohendem Funkeln im Blick. »Niemand nennt mich ungestraft ein Frauenzimmer.«
Und an dieser Stelle zeichnet Mahr eine Seite von CC die man vorher nicht so recht wahrnahm:
Spoiler:
Er genoss seine Rolle als Anachronismus. Das Jahr 2401 hatte man geschrieben, als er im Innern des Kugelsternhaufens M 3 mit der SODOM das Opfer eines fremden, übermächtigen Einflusses wurde. Er war ein Monstrum – halb menschlich, halb robotisch. In der Hoffnung, seinen Körper eines Tages als Wirt übernehmen zu können, hatte der Porleyter Turghyr-Dano-Kerg ihn für die relative Unsterblichkeit präpariert, mit synthetischen Organen, von deren Wirkungsweise er selbst keine Ahnung hatte. Die Haut seines Körpers war zerfurcht von den Narben zahlloser Einschnitte, flachen, hellroten Riefen, die ihn wie die Nähte eines Tennisballs umspannten. Er war das Überbleibsel einer Zeit, die Wert auf Förmlichkeit, strenge Disziplin und Rangvorteile legte. Es war ihm klar, dass die Welt während der sechzehnhundert Jahre seines Tiefschlafs nicht stehen geblieben war. Er kannte die Geschichte der Zeitspanne, die er schlafend auf Yurgill zugebracht hatte. Die Menschen der Gegenwart waren frei, offen, ohne Hemmungen und alles andere als autoritätsgläubig. Er mochte sie. Er genoss die Atmosphäre der Unbekümmertheit, die alles durchdrang und nur dann verflog, wenn eine drohende Gefahr sich näherte.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Partoc »

Verkutzon hat geschrieben: 21. August 2022, 20:54 Cozumel und die Maya-Ruinen (das Haus der Zwergmagier) sind ein mit bedacht ausgewählter Standort für ein „magisches“ Duell zwischen Gesil und Srimavo.
Eine kleine Ergänzung zum TiBi. :D Ich bin mir nicht sicher, woran ich hier die Ruinen als Maya-Ruinen erkennen soll. :rolleyes:
Aber beim ausgiebiger Betrachtung fiel mir ein anderes Detail im Bild auf, dem ich vorher kaum Beachtung geschenkt habe. :o(
Atlan steht zwischen zwei großen Fußabdrücken. Da fiel mir sofort ein, dass es tatsächlich eine Szenen gab, in der Atlan über große Sauroplexen-Fußabdrücke stolperte. ^_^
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Verkutzon »

Partoc hat geschrieben: 26. August 2022, 17:28
Verkutzon hat geschrieben: 21. August 2022, 20:54 Cozumel und die Maya-Ruinen (das Haus der Zwergmagier) sind ein mit bedacht ausgewählter Standort für ein „magisches“ Duell zwischen Gesil und Srimavo.
Eine kleine Ergänzung zum TiBi. :D Ich bin mir nicht sicher, woran ich hier die Ruinen als Maya-Ruinen erkennen soll.
Das Gebäude auf dem Titelbild scheint es tatsächlich so zu geben. (Man google „Mayaruinen in Cozumel“ und klicke auf Bilder) Nur steht es in Wahrheit auf einer steinernen Plattform. Bruck‘s Collage-Technik gefällt mir noch heute! ^_^
Verkutzon sah eine endlose Schwärze. Ein nie gekanntes Schwindelgefühl erfasste ihn. Ungläubig liess er Laires Auge sinken. Aus: PR-Heft 1120
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Partoc »

Verkutzon hat geschrieben: 26. August 2022, 18:12
Partoc hat geschrieben: 26. August 2022, 17:28 Eine kleine Ergänzung zum TiBi. :D Ich bin mir nicht sicher, woran ich hier die Ruinen als Maya-Ruinen erkennen soll.
Das Gebäude auf dem Titelbild scheint es tatsächlich so zu geben. (Man google „Mayaruinen in Cozumel“ und klicke auf Bilder) Nur steht es in Wahrheit auf einer steinernen Plattform. Bruck‘s Collage-Technik gefällt mir noch heute! ^_^
Na ja, man kann diese Bisschen an Ruinen, die man auf dem Bild sehen kann, auch für Azteken- oder Inka-Bauten halten. Oder auch für Bauten anderer Kulturen, die Gebäude aus massiven Steinen gebaut und Türen benutzt haben. 8-)
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von nanograinger »

Tumba del Caracol

Mahr lebte ja lange in den USA. Es ist durchaus möglich, dass der die Tumba del Caracol selbst auf Cozumel gesehen hat. Auf dem Tibi sind sie detailgetreu wiedergegeben.

Wie die Webseite erwähnt, war ihr Zweck vermutlich die Windmessung zur Warnung vor Hurricanes.
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