Zyklus: Der Sternenozean

Unvergessene Abenteuer, legendäre Zyklen - nachgelesen und neu diskutiert.
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nanograinger
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Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von nanograinger »

Der Sternenozean war ein Zwischenzyklus, was man allerdings nicht sofort erkennen konnte. Nach Ende des Thoregon-Großzyklus hätte ich einen Neuaufbau erwartet aber der Romantitel "Düstere Zukunft" (Band 2199) stellte sich in der Tat als Programm des Zyklus heraus. Das bezog sich für mich weniger auf die Erhöhung der Hyperimpedanz als auf die schwer zu ertragenden Grausamkeiten im Kleinen wie im Großen, die sich durch den ganzen Zyklus zogen. Dystopie wohin man schaut. Auch deshalb passt der Abschlussband "Ahandaba" nicht, denn leider wird dort wenig versöhnt, sondern schlicht fast alles verdrängt. Allerdings wäre ein Verbleiben der Kybb in der Milchstraße auch schwer zu ertragen gewesen.

Strukturell gefiel mir die Prämisse des Zyklus überhaupt nicht. ES verbannt die sich bekriegenden Kybb-Völker und Motana et al. (Shoziden, Schota-Maghate, Torin Erih, etc. mitsamt Gon-O/Satrugar, Thagg Kharzani und den Schutzherren und Schildwachen in den Hyperkokons vor 7 Millionen Jahren. Gut, das beendet den galaktischen Krieg. Aber dann passiert von Seiten von ES 7 Millionen Jahre lang gar nichts.

Echt jetzt? Selbst wenn man das "Argument" mit der großen Zeitschleife akzeptiert, so hätte ein kleines bisschen mehr Vorsorge einer SI gut zu Gesicht gestanden (euphemistisch gesprochen).

Von dieser für mich unglaubwürdigen Zyklusprämisse abgesehen, fand ich die Geschichte aber gut. Kantiran hat mir recht gut gefallen, ebenso das "Steampunk"-Setting in Jamondi, die bionischen Kreuzer und die Motana ganz allgemein. Mit zehn Leo Lukas-Romanen, sieben von Frank Borsch, sechs von Michael Nagula und vier von MMT war viel "frisches Blut" im Zyklus vertreten (nicht alles davon war super, aber vieles war gut). Feldhoff schrieb noch "normale" Romane (wobei sein genialer "Letoxx, der Fälscher" durchaus nicht "normal" war).

Myles Kantor wurde ein würdiger Abgang spendiert, mit Malcolm S. Daellian ein skurriler Nachfolger aufgebaut, der uns die nächsten 200 Romane begleitete. Mit den Schohaaken und ARCHETIM wurden die kommenden Zyklen vorbereitet, ohne dass dies offensichtlich war. Insofern war der Sternenozean-Zyklus doch Teil eines Neuaufbaus.

Tragisch das kurze Comeback von Thomas Ziegler, der völlig überraschend verstarb (mit 47 Jahren, fast das gleiche Alter wie Voltz und später Feldhoff, meine Güte).
pluckerwank
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Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von pluckerwank »

Dieses Ende lies mich einfach nur sprachlos zurück und hat mir im Nachhinein viel Geld gespart.
Ich bin damals ausgestiegen und kann mich bis heute nicht überwinden, wieder die aktuellen Romane zu lesen. Was, wenn wieder so ein besch... Ende folgt? Enttäuschung pur.
Ich hatte die große Hoffnung, dass sich gerade mit den Kybb einmal die Machtverhältnisse innerhalb der Milchstraße etwas verändern und sich neben den altbekannten Mächten auch mal ein neues Volk in der vorderen Linie etabliert.
Und dann ... einfach entsorgt.
Und für mich derart unglaubhaft, dass mir heute noch die Zornesadern schwellen.
Jahrtausende lange Versklavung, Völkermord und was es sonst noch so an üblen Verbrechen gibt und dann ... Alhandaba ... alles wird gut ... Friede, Freude, Eierkuchen ...

Man sagt, die nächsten beiden Zyklen gehören zu den besten Zyklen der Serie. Ich war so frustriert, dass ich dazu nicht einmal mehr die Spoiler las.
Heute warte ich spoilerlesend darauf, dass mal ein Zyklus ohne den mittlerweile üblichen "Reset auf Null" beendet wird.
Spoiler:
Aktuell hoffe ich ein wenig auf den Chaotarchenzyklus. Der wird zumindest bis jetzt sehr gelobt. Aber: abwarten, ob nicht doch noch ein dickes Ende mit einer Schwarzen Null kommt :unsure:
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Richard
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Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von Richard »

Nunja, gerarde auch der Sternenozean trug ja seinen Teil dazu bei, dass RF als der Expokrat mit dem Resetknopf bekannt wurde (Ok, die Formulierung ist jetzt von mir aber was damit gemeint ist ist wohl spätestens jetzt bekannt).
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Klaus N. Frick
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Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von Klaus N. Frick »

Im Redaktionsblog gibt es heute einen Text aus der Serie »1000 Bände zurück«, und es geht diesmal in den »Sternenozean«-Zyklus.

Hier:

https://perry-rhodan.blogspot.com/2023/ ... natom.html
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Klaus N. Frick
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Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von Klaus N. Frick »

Und hier gleich der ganze Text:

Der Graue Anatom
Aus der Serie »1000 Bände zurück«

Im Juli 2004 erschien mit »Der Graue Autonom« ein Roman von Frank Borsch – ausgestattet mit einem stimmungsvollen Titelbild von Swen Papenbrock –, der die weiteren Geschehnisse im Sternenozean von Jamondi schildert. (Ich erinnere mich noch gut an den schönen Abschluss des Romans, der so nicht im Exposé stand, eine Figur aber weiter charakterisierte.) Ein Thema war unter anderem, dass Perry Rhodan und Atlan eigentlich zu sogenannten Schutzherren über den Sternenozean werden sollten …

Robert Feldhoff, der das Exposé für diesen Roman verfasste, setzte auf die weitere Entwicklung der Motana. Ebenso ging es ihm darum, die seltsamen Wasserwesen, die es in Jamondi gab, stärker in die Handlung einzubeziehen. Als Autor war Frank Borsch hervorragend dafür geeignet: Unter seiner Ägide war die Figur der Zephyda fast schon eigenständig entwickelt worden – klar lag das Exposé zugrunde, aber ein Autor steuert die Figur trotzdem eigenständig.

Im Nachhinein gefiel mir bei den »Sternenozean«-Romanen, wie immer wieder Mythen entstanden und in den Romanen geschildert wurden, die einen Bezug zur »wirklichen« Historie der Milchstraße hatten. Diesen phantastischen Aspekt mochten allerdings nicht alle Leser …
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Klaus N. Frick
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Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von Klaus N. Frick »

Weil heute ein »throwback thursday« ist, hat der Redakteur mal wieder in alten Exposés gewühlt – das Ziel war in diesem Fall »1000 Bände zurück«. Dabei kam er auf Band 2250 – und hier steht mehr dazu:

https://perry-rhodan.blogspot.com/2023/ ... -zeit.html
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Klaus N. Frick
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Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von Klaus N. Frick »

Und hier gleich der komplette Text:

Zeuge der Zeit

Im Oktober 2004 kam der Roman heraus, der die Wende im »Sternenozean« einleiten sollte: Robert Feldhoff, der damals für die Exposés zuständig war, schrieb »Zeuge de Zeit«. Dirk Schulz lieferte für diesen Band 2250 ein Motiv, das Perry Rhodan als Raumfahrer zeigt – er wirkt auf diesem Bild nicht fröhlich, sondern blickt ernst in die nahe Zukunft.

Dabei schloss der Roman gewissermaßen den phantastischen Teil des Zyklus ab. Vorher hatten die Autorinnen und Autoren die Welten des Sternenozeans vorgestellt und die faszinierende Kultur der Motana sowie anderer Völker beschrieben. Nach »Zeuge der Zeit« kamen bald militärische Auseinandersetzungen, die am Ende in einer dramatischen Raumschlacht um die Erde gipfelten.

Robert Feldhoffs Roman führte viele wesentliche Handlungsfäden aus der ersten Zyklushälfte zusammen; mir gefiel damals, wie sorgsam er das alles komponierte. Im Exposé formulierte er in einem hervorgehobenen Absatz die weitere Handlung des Zyklus gewissermaßen vor: »Zephyda ist keine Majestät des Friedens. Sie ist eine Kriegsherrin!«
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