Zyklus: Der Sternenozean

Unvergessene Abenteuer, legendäre Zyklen - nachgelesen und neu diskutiert.
Antworten
Benutzeravatar
HOT
Ertruser
Beiträge: 800
Registriert: 3. August 2014, 10:20
Wohnort: Hamburg

Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von HOT »

Ich hab jetzt einfach mal die Augen zugekniffen, um mich nicht spoilern zu lassen....
Benutzeravatar
Akronew
Superintelligenz
Beiträge: 2936
Registriert: 29. Januar 2021, 13:32
Wohnort: M82

Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von Akronew »

Ich habe mal einen Spoiler eingebaut, das erspart das schließen der Augen. ;)
_________________________________________________________________________________________________
Ich durchstreifte den Vorhof auf der Suche nach dem Aquarium, weil ich der Clansmutter eine Überraschung mitgebracht hatte.
Benutzeravatar
HOT
Ertruser
Beiträge: 800
Registriert: 3. August 2014, 10:20
Wohnort: Hamburg

Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von HOT »

Akronew hat geschrieben: 21. Mai 2021, 14:02 Ich habe mal einen Spoiler eingebaut, das erspart das schließen der Augen. ;)
Dankeschön und schon geht es weiter:

Daellians Kampf

von Michael Marcus Thurner

Bild

Handlung

Die RICHARD BURTON versteckt sich zusammen mit den anderen Entdeckern immer noch in der Korona der Dyon-Sonne. Nur die VITUS JONASSEN BERING ist weiterhin in Magellan unterwegs und zieht die Aufmerksamkeit von Gon-Os Truppen, so gut es geht, auf sich.

Als von dem einzigen Planeten des Dyon-Systems ein Raumschiff startet, wird Alarm auf der RICHARD BURTON gegeben. Es stellt sich aber rasch heraus, dass das uralte Raumschiff, dessen Antrieb zudem nach dem Start versagt, keine Gefahr mehr darstellt. Malcolm S. Daellian lässt die RICHARD BURTON aus der Korona fliegen, um den Raumer näher zu untersuchen. Das Wissenschaftlerteam unter Leitung von Uturan Kook findet rasch heraus, dass die DRAGUUN, wie das 130 Meter lange und 50 Meter breite Raumschiff heißt, ein Frachter ist, der militärtechnisches Gerät transportierte. Als der Geleitzug, zu dem die DRAGUUN gehörte, von Helix-Torpedos angegriffen und aufgerieben wurde, gelang dem Raumer in letzter Minute die Notlandung auf Dyon I. Dort befand sich die DRAGUUN, bis vor ein paar Tagen im Parr-System der Schwarmbefehl ausgesandt wurde. An Bord des Frachters werden zwei intakte Kybb-SPORNE entdeckt, die, da nicht umgerüstet, aber fluguntauglich sind.

Als plötzlich eine Funkbotschaft in einem alten USO-Geheimkode eintrifft, wird der Kreuzer EAGLE zum avisierten Treffpunkt geschickt.

Währenddessen fasst Daellian den Plan, die Kybb-SPORNE mit Kleinst-Hawks wieder flugtauglich zu machen und damit im Parr-System einzusickern. An den Umrüstarbeiten soll neben dem genialen Techniker und Multiphobie-beladenen Wissenschaftler Timm Kammschott auch der Zaliter Trerok teilnehmen. Jedoch stellt Ascari da Vivo die Bedingung, dass dafür auch sie an der Untersuchung der DRAGUUN teilnehmen darf. Widerstrebend stimmt Daellian zu.

Als die EAGLE zurückkehrt, ist die Überraschung groß: In der Begleitung des Kugelraumers befinden sich zwei Bionische Kreuzer. An Bord der GRÜNER MOND ist Hytath, die Blutende Schildwache, der Nachrichten von Atlan da Gonozal bringt. Nachdem Daellian und seine Führungsoffiziere über die Lage in der Milchstraße informiert worden sind, berichtet Malcolm über die Ereignisse in Magellan.

Hythath kehrt auf Anweisung von Daellian mit der GRÜNER MOND wieder in die Milchstraße zurück, während der zweite Bionische Kreuzer, die AUGENLICHT, den Verband in Magellan verstärkt.

Gerade als die Kybb-SPORNE einsatzbereit sind, wird wieder Alarm gegeben. Die Ultra-Giraffe hat eine erhebliche Steigerung der Intensität des Hyperphysikalischer Jetstrahls aus dem Solsystem angemessen. Daellian schlussfolgert sofort, dass der Nocturnenstock Satrugar durch die erhöhte Energiezufuhr überlastet werden soll, und sieht die Chance für den Angriff auf Parrakh. Er befiehlt den sofortigen Aufbruch der kleinen Flotte mit Ziel Parr-System. Die DRAGUUN bleibt im Dyon-System zurück, zur Sicherung des Frachters werden noch zwei Kreuzer der RICHARD BURTON ausgeschleust.

Im Parr-System angekommen, stellen sie fest, dass die Kybb wie paralysiert sind. Doch wenig später bricht das Chaos aus, die Raumer Gon-Os bekämpfen sich gegenseitig. Der Verband aus der Milchstraße begibt sich mit einer kurzen Linear-Etappe in die Nähe Parrakhs. Bevor die RICHARD BURTON jedoch den Planeten angreifen kann, stellt sich ein Kybb-Titan in den Weg. Nachdem der ENTDECKER von einer Salve des Kybb-Titanen getroffen wurde, wird fast die gesamte Zentralenbesatzung, darunter auch Kommandant Ranjif Pragesh, außer Gefecht gesetzt. Daellian leitet jedoch in letzter Sekunde ein Notmanöver ein, das die RICHARD BURTON aus dem Parr-System bringt.

Als dann auch noch festgestellt wird, dass das Energievolumen des Jet-Strahls wieder sinkt und sich die Verhältnisse im Parr-System normalisieren, befiehlt Daellian den Rückzug in das Dyon-System. Nachdem der direkte Angriff nicht erfolgreich war, sollen nun doch die beiden Kybb-SPORNE eingesetzt werden, um sich in das Parr-System einzuschmuggeln.

Ascari da Vivo und Qertan waren bei dem überstürzten Aufbruch der RICHARD BURTON auf der DRAGUUN zurückgeblieben. Da Kantiran und Mal Detair sich nicht auf dem Frachter befinden, kann die Arkonidin ungestört ihre Pläne verfolgen. Sie will Kontakt mit Satrugar aufnehmen, um eine Koalition Arkons mit Gon-Orbhon gegen Terra zu schmieden. Zusammen mit dem Dron verschafft sich die Mascantin Zugang zu einem der beiden umgerüsteten Kybb-SPORNE. Dabei töten sie jedoch mehrere Wissenschaftler und Raumsoldaten, darunter auch Timm Kammschott. Nach dem Start nehmen Ascari und Qertan mit dem Kybb-SPORN Kurs auf das Parr-System.

Persönliche Meinung:

Super Roman!

Daellians Kampf, sei er der größte Fehler seines Lebens, war bei mir sein größter Erfolg. Er wurde packend von der ersten bis zur letzten Zeile vom Autor so beschrieben, dass ich Mühe hatte zwischendurch zu Frühstücken, zu Aldi zu fahren, schon wieder was zu essen, sich über ein paar Alltäglichkeiten ärgern zu müssen und ihn dann endlich in Ruhe zuende lesen zu können.

Jeder Charakter saß: Nicht nur Malcolm S. Daellian natürlich und der kurze, aber heftige Auftritt der Blutenden Schildwache, sondern auch der von Phobien geplagter Hyperingenieur Timm Kammschott und der verliebte ertrusischer Kämpfer Pan Krackjut sind Stars in ihren Nebenrollen. Und Ascari da Vivo erst, die eiskalte Schönheit von Arkon als "kleine Heißblütige" mit Qertan, ihrem Dron. Ganz großes Kino - danke MMT!
Benutzeravatar
HOT
Ertruser
Beiträge: 800
Registriert: 3. August 2014, 10:20
Wohnort: Hamburg

Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von HOT »

Duell in Magellan

von Hubert Haensel

Bild

Kurz­zusammen­fassung

Ascari da Vivo und Qertan erreichen Parrakh und betreten den Nocturnenstock Satrugar. Kantiran und Mal Detair folgen ihnen mit dem zweiten Kybb-SPORN.

Im Inneren des Nocturnenstocks kommt es zum Zweikampf zwischen Mutter und Sohn, bei dem Kantiran Ascari da Vivo tötet. Sie stirbt am 30. April 1333 NGZ, ohne Gelegenheit gehabt zu haben, den geplanten Pakt mit Gon-Orbhon zu schließen.

Persönliche Meinung:

Pfingsten und Lesewetter, ganz untypisch, aber ganz passend, denn Hubert Haensel schließt nahtlos an den vorherigen Roman an und bringt die Konfrontation zwischen Ascari da Vivio und Kantiran da Vivo-Rhodan zu einem dramatischen und würdigen Abschluss.

Eigentlich mag ich lange Kampfszenen in den Gängen fremder Planeten / Raumschiffen / Raumstationen garnicht, aber der Nocturnenstock hält einige überraschende Möglichkeiten bereit und Huberts präzise Art zu beschreiben, ließ mich trotzdem die Übersicht behalten und die Wendungen nachvollziehen. Hass-Liebe--Liebe-Hass? Verzeihen oder Austricksen? Bis zum letzten Atemzug der Mascantin blieb es spannend.

Ich hatte mir schon in den 1970er-Jahren mehr Frauen, ja überhaupt Frauenfiguren, in PR gewünscht. Daran wurde dann ja auch in den letzten Jahrzehnten gearbeitet und ich kann mich nicht mehr beschweren. Mit der knallharten Ascari da Vivio wurden diese Wünsche übertroffen und wo z.B. damals Thora zwar die coole und Überlegene gab, blieb sie doch irgendwie nur zickig. Das ist bei dieser Arkonidin hier natürlich ganz anders.
Benutzeravatar
HOT
Ertruser
Beiträge: 800
Registriert: 3. August 2014, 10:20
Wohnort: Hamburg

Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von HOT »

Drei Mal ewiges Leben

von Michael Nagula

Bild

Handlung

Auswirkungen der von Myles Kantor am 30. April 1333 NGZ in Richtung Große Magellansche Wolke ausgesandten 6-D-Schockwelle sind auf Terra zunächst nicht zu spüren. Nach wie vor steht der ehemalige Schutzherr Gon-Orbhon unter dem Einfluss des wahnsinnigen Nocturnenstocks Satrugar. Die Kybb-Titanen sorgen weiterhin für die Aufheizung der Sonne, um sie in eine Supernova zu verwandeln. Reginald Bull, Icho Tolot und Gucky sind immer noch im Nocturnenstock-Splitter gefangen, der wie bisher als Relais für Satrugars mentale Impulse dient.

Tagg Kharzani, der sterbende Schutzherr, greift in seiner Angst vor dem nahenden Tod nach jedem Strohhalm. Gegen die Einsamkeit hat er sich eine synthetische Nachbildung Enkrines herstellen lassen, die er aber in einem Wutanfall genauso zertrampelt wie seinen ehemaligen Symbionten. Wegen des rapiden Abbaus seiner körperlichen Kräfte bewegt Kharzani sich nur noch mit einem Mikrogravitator und an Krücken oder in einem schwer bewaffneten Schwebesessel fort. Hochrangige Ärzte eines Kybb-Titans sollen sein Leben erhalten und ihn mit geklonten Austausch-Organen versorgen. Bei den zu diesem Zweck durchgeführten Voruntersuchungen zeigt sich aber, dass ein immer mehr um sich greifender Zellverfall in Kharzanis Körper begonnen hat, von dem auch die geklonten Organe befallen sind und der nicht aufgehalten werden kann. Kharzani hält sich so oft wie möglich im Stock-Relais auf, von dessen Psi-Ausstrahlung er sich eine lebensverlängernde Wirkung erhofft.

Gon-Orbhon ist nicht bereit, Kharzani zu helfen. Er verweigert ihm auch die Zellaktivatorchips der drei Gefangenen, denn die Galaktiker könnten noch als Geiseln nützlich sein, und Kharzani könnte mit den auf eine bestimmte Person geeichten Chips sowieso nichts anfangen. Gon-Orbhon kann allerdings nicht auf Kharzani verzichten, denn er braucht ihn als Integrationsfigur für die ihm hörigen Kybb-Völker. Möglicherweise würden die Kybb sich ohne Kharzani nicht ohne weiteres unter Gon-Orbhons Befehl stellen. Deshalb setzt Gon-Orbhon zunächst den Prim-Direktor Deitz Duarto als neuen Oberbefehlshaber ein und lässt heimlich Cyborgs mit dem Erscheinungsbild eines jüngeren, gesunden Tagg Kharzani herstellen, die ihm als Marionetten dienen sollen, sobald der echte Kharzani tot ist.

Als Kharzani von diesen Plänen erfährt, läuft er Amok. Er zerstört einen seiner Cyborg-Doppelgänger und versucht, Deitz Duarto zu töten, wird aber festgenommen und Gon-Orbhon vorgeführt. Der befiehlt seinem Leibwächter, dem Kyberklon Millitron, Kharzani zu erschießen. Da erschüttert ein Beben das Stock-Relais, der Hyperkristall beginnt hell zu leuchten, und eine geistverwirrende mentale Ausstrahlung breitet sich aus, Gon-O wird bewusstlos. Dies geschieht am 4. Mai 1333 NGZ.

Persönliche Meinung:

Ich kann es kurz machen: Bis auf das Grande Finale zwischen Deitz Duarto, Kharzani und Gon-O war dieses Heft nicht wirklich lesenswert und wurde von mir zum Teil nur überflogen.

Tagg Kharzani, den Horst Hoffmann so grandios in PR 2273 "Der gefallene Schutzherr" beschrieben hat, ist hier nur noch ein wirres Bündel medizinischer Probleme mit Angst vor dem Tod, ohne Tiefe, ohne den Schauer des Bösen. Wie er zu seinem Symbionten kommt, wird auch noch anders beschrieben, als von Hoffmann, da hatte wohl selbst der Redakteur keine Lust, das Heft sorgfältig zu lesen... Auch Gon-O und seine Interaktionen zwischen den Gefangenen Bull, Gucky und Tolot sowie dem Robot-Diener Millitron, was von Leo Lukas genial beschrieben wurde, wirken hier nur krampfhaft.

Selbst das Titelbild passt nicht, wenn es die Erscheinung einer Spiralgalaxis beim Tod eines Unsterblichen darstellen soll.

Schade.
Benutzeravatar
HOT
Ertruser
Beiträge: 800
Registriert: 3. August 2014, 10:20
Wohnort: Hamburg

Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von HOT »

Ein Held für alle Fälle

von Horst Hoffmann

Bild

Handlung

Die Auswirkungen der Hyperschockwelle sind auch innerhalb des Tempels der Degression spürbar. Die Sektenanhänger sind einem unglaublichen mentalen Druck ausgesetzt, und viele von ihnen können sich ihm nicht entziehen. Sie reagieren mit einer unmenschlichen Aggression aufeinander und töten sich gegenseitig. Carlosch Imberlock ist auch betroffen, kann sich aber behaupten. Er kann den Tempel verlassen und vermeint, seinen Augen nicht zu trauen. Das Stock-Relais leuchtet wie ein Irrlicht in allen Farben des Regenbogens.
*
Auf Luna gehen die Dinge weiter ihren gewohnten Gang. Der Reinigungstechniker Jack C. Reuter, ein passionierter Hamsterzüchter, Französischkenner und minder erfolgreicher Frauenschwarm, versucht sein Glück momentan mit der Technikerin Mardi Dice. Aber während seiner amourösen Versuche wird er durch den planetaren Katastrophenalarm unterbrochen. Verschiedene Führungskräfte und Agenten des TLD wurden von Gon-O übernommen und übernehmen nun die Kontrolle über Luna. Einige unbeeinflusste Menschen bewaffnen sich und versuchen, Widerstand zu leisten. Allerdings haben sie den militärisch geschulten Sicherheitskräften nichts entgegenzusetzen. Jack selbst hält sich an die Parole: Lieber ein lebender Feigling als ein toter Held!

Innerhalb der nächsten Tage konsolidieren die neuen Machthaber ihre Führung und führen nach dem irdischen Vorbild bald öffentliche Exekutionen durch. Jeder ist gezwungen, als Zuschauer teilzunehmen. Jack selbst kann den psychischen Druck nicht ertragen und fällt aus Ekel und Abscheu in Ohnmacht. Sein Freund Brad Hinx schafft ihn nach Hause.
*
Währenddessen wird in einer stillgelegten Werftanlage im Mare Crisium die Produktion gestartet. Die hier tätigen Techniker hüten sich, irgendwelche Fragen zu stellen, da sie den Neuankömmling Raphael für einen Beauftragten Gon-Os halten.

Auch die Kommission Auge-Auf-NATHAN interessiert sich für die Vorgänge in der alten Werft. Sie haben ein ständiges Auge auf alle verdächtigen Aktivitäten und sollen jede Opposition des lunaren Großrechners unterbinden.
*
Jack hat in seinen Alltag zurückgefunden, bis er eine Nachricht erhält. NATHAN wendet sich an ihn mit einem Geheimauftrag. Er soll zu einer bestimmten Uhrzeit ein festgelegtes Terminal nutzen. Die Zeit überbrückt er mit einem Rendezvous mit Mardi, bei dem er sie versehentlich in einige Details einweiht. Er muss sich von ihr lösen und erreicht das Terminal gerade pünktlich und erhält seine nächsten Anweisungen.

Sein nächster Auftrag führt ihn an eine abgelegene Hyperkom-Station. Hier kann er Verbindung mit Perry Rhodan im Wega-System herstellen. Nach der Übermittlung von einigen Daten, die er von NATHAN erhalten hat, soll er einen Datensatz namens KRISTALLSTURM II in zwei Tagen an den Rechner übermitteln.

Die Zeit bis zum 10. Mai zieht sich für Jack in die Länge, wie Kaugummi unter der Schuhsohle. Er vermeidet jeglichen Kontakt mit Mardi und kapselt sich in seiner Wohnung ein. Am Stichtag wird er in die Thora-Werft umgeleitet. Unter den Augen von Mardi, die hier arbeitet, startet er das Programm. Die Werft behält ihre Produktion bei, allerdings ändert sich die Lieferadresse der Fertigteile. Das neue Ziel ist ein Technikkomplex innerhalb des Zwiebus-Kraters. Jack ist nach Erfüllung seines Auftrags nervlich am Ende und wird von Mardi nach Hause gebracht. Das Geständnis ihrer Zuneigung zu ihm bringt ihn auf andere Gedanken und er fängt sich wieder. Seinen letzten Auftrag nimmt er mit gemischten Gefühlen an.
*
Die Aktivitäten am Mare Crisium haben die Kommission aufschrecken lassen. Anscheinend wird innerhalb der Werft an einem bisher unbekannten Apparat gebaut. Die Agenten besetzen die Werft und nehmen Raphael gefangen. Eine Befragung der Techniker ergibt keine neuen Anhaltspunkte, außer ihm scheint niemand eine Ahnung zu haben. Da Raphael jegliche Kooperation verweigert, wird er erschossen. Nach seinem Tod stellt er sich als Daniel-Roboter heraus, eine beinahe perfekte Imitation eines Menschen. Auch der gebaute Apparat gibt keine weiteren Aufschlüsse, da er sich selbst zerstört hat. Als letzte Spur bleibt der Kommission ein Reinigungstechniker, der sich in den letzten Tagen auffällig benommen hat.
*
Jack gerät in eine Kontrolle der ehemaligen TLD-Agenten. Auf seinen Galgenhumor reagieren sie empfindlich und führen an ihm eine gründliche Leibesvisitation durch. Nach der entwürdigenden Prozedur steht für ihn endgültig sein Motiv für die Zusammenarbeit mit NATHAN fest. Es ist Rache für alle Taten, die im Namen von Gon-O begangen wurden.

Seine letzte Aufgabe führt ihn wieder zu einer Hyperkom-Einheit. Er übermittelt nach Wega ein Bestätigungssignal. KRISTALLSTURM II ist erfolgreich gestartet.
*
Auf Terra hat sich innerhalb des Tempels die Lage entspannt. Allerdings leiden die Jünger noch unter der Schweigsamkeit ihres Gottes, und das Stock-Relais gleicht weiter einem Lichtfeuerwerk. Ob sich Gon-O in nächster Zeit erholt, steht in den Sternen.

Persönliche Meinung:

Was für ein fieser Jesus auf dem Titelbild! Carlosch Imberlock als Anti-Christ?

Der Roman war so spannend und kurzweilig, dass ich ihn in einem Rutsch durchgelesen habe - und dass, obwohl der Held für alle Fälle ein sich ziemlich pubertär aufführender Typ war. Zielgruppe schien mir eher weniger der gereifte Altleser, mehr so der damalige Jungleser mit seinen Komplexen...

Trotzdem amüsant und spannend gemacht. Der Auftritt von Raphael oder einem Ablenkungs-Raphael hat mir gut gefallen, da ich ihn aus der "Aphilie" noch erinnerte. Entscheidend: Perry hat vom Wega-System aus eingegriffen - jetzt geht es wirklich in die Schlussgrade mit dem "Sternenozean!
Benutzeravatar
nanograinger
Kosmokrat
Beiträge: 8234
Registriert: 18. Mai 2013, 16:07

Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von nanograinger »

HOT hat geschrieben: 25. Mai 2021, 12:32 Was für ein fieser Jesus auf dem Titelbild! Carlosch Imberlock als Anti-Christ?
:D
HOT hat geschrieben: 25. Mai 2021, 12:32 Der Roman war so spannend und kurzweilig, dass ich ihn in einem Rutsch durchgelesen habe - und dass, obwohl der Held für alle Fälle ein sich ziemlich pubertär aufführender Typ war. Zielgruppe schien mir eher weniger der gereifte Altleser, mehr so der damalige Jungleser mit seinen Komplexen...
Der Titel erinnert an die Fernsehserie "Ein Colt für alle Fälle", die ein ähnliches Zielpublikum hatte... B-)
HOT hat geschrieben: 25. Mai 2021, 12:32 Entscheidend: Perry hat vom Wega-System aus eingegriffen - jetzt geht es wirklich in die Schlussgrade mit dem "Sternenozean!
Ja, ein Finale Furioso in fünf Akten, gefolgt von einem Band gefüllt mit postklimaktischer Erschlaffung.... B-)
Benutzeravatar
HOT
Ertruser
Beiträge: 800
Registriert: 3. August 2014, 10:20
Wohnort: Hamburg

Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von HOT »

Kristallchaos

von Arndt Ellmer

Bild

Kurz­zusammen­fassung

Es gelingt Bully, Icho Tolot und Gucky, das Stock-Relais in der Verwirrungsphase Satrugars zu verlassen. Leider müssen sie Gon-Orbhon zurücklassen, dafür können sie Millitron und zwei Motoklone vernichten. Gon-Orbhon verrät aber Bully noch Details über die Aufheizung der Sonne. Am 14. Mai 1333 NGZ stabilisiert sich die Verfassung Gon-Os wieder. Homer G. Adams und Mondra Diamond beobachten das Entkommen ihrer drei unsterblichen Freunde.

Persönliche Meinung:

Mehr als der Titel "Kristallchaos" und die Beschreibung in der Kurzzusammenfassung ist in dem Roman auch nicht drin. Viel Action, wenig Inhalt - nicht so mein Ding. Vielleicht sollte ich aber einfach mal tief Luft holen, einen Tag mal keinen Roman "fressen" und dann macht's auch wieder mehr Spaß.
Benutzeravatar
Akronew
Superintelligenz
Beiträge: 2936
Registriert: 29. Januar 2021, 13:32
Wohnort: M82

Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von Akronew »

:st: Luft holen für den Endspurt.
_________________________________________________________________________________________________
Ich durchstreifte den Vorhof auf der Suche nach dem Aquarium, weil ich der Clansmutter eine Überraschung mitgebracht hatte.
Benutzeravatar
HOT
Ertruser
Beiträge: 800
Registriert: 3. August 2014, 10:20
Wohnort: Hamburg

Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von HOT »

Die Rückkehr

von Andreas Eschbach

Bild

Handlung:

Im Wega-System wird mit Hochdruck am Einbau der 24 von der Neuen USO gelieferten Dissonanzgeschütze in schwere Einheiten der terranischen Flotte gearbeitet. Neue Dissonanzgeschütze können auf Ferrol nicht gebaut werden, denn die Ferronen sind aufgrund ihrer mentalen Konstitution nicht in der Lage, hyperdimensionale Zusammenhänge zu verstehen – sie können die für Dissonanzgeschütze benötigten Baugruppen ganz einfach nicht nachbauen. Am 15.05.1333 NGZ leitet NATHAN eine Nachricht Reginald Bulls an Perry Rhodan weiter, der zufolge 50 Kybb-Titanen dabei sind, Sol zu einer Nova aufzuheizen. Als Rhodan erfährt, dass dieser Prozess spätestens am 27. Mai, also in nur 12 Tagen, unumkehrbar sein wird, ordnet er einen Angriff auf das Solsystem an, der binnen 24 Stunden stattfinden soll.

Am 16. Mai trifft die terranische Flotte im Solsystem ein. Nur drei Kybb-Titanen stellen sich ihr entgegen, denn einer muss weiterhin das Stock-Relais bewachen, 50 weitere werden benötigt, um Sol aufzuheizen – offenbar kann Gon-O es sich nicht leisten, auch nur einen davon abzuziehen. Einmal mehr ist der Überraschungseffekt auf Seiten der Terraner, denn die Kybb ahnen nicht, dass es nicht nur ein einziges Dissonanzgeschütz gibt, sondern dass bereits zwei Dutzend Schiffe (plus die TRAJAN) damit ausgerüstet sind. So gelingt es, einen weiteren Kybb-Titanen abzuschießen. Die beiden anderen allerdings spielen Katz und Maus mit den terranischen Flottenverbänden, die sich über das ganze Solsystem verteilen müssen und auch nicht nahe genug an die Kybb-Titanen herankommen, die Sol aufheizen.

Doch all diese Gefechte dienen nur der Ablenkung. In Wirklichkeit geht es Rhodan nur darum, einige Tausend Aggregate zu bergen, die NATHAN heimlich produziert und in einer alten Werft im Zwiebus-Krater auf Luna deponiert hat. Ein Einsatzkommando holt die Bauteile ab, hat dafür aber nur ein Zeitfenster von etwa 20 Minuten. So lange nämlich befindet sich die Werft quasi im »Schatten« von Erde und Mond – der über dem Vesuv stationierte Kybb-Titan müsste durch die Erde und den Mond hindurchschießen, um sie zu treffen. Dabei würde aber auch das Stock-Relais vernichtet werden. Der Kybb-Titan kann sich auch nicht von seinem Standort über dem Vesuv wegbewegen, denn dann hätten die Terraner freies Schussfeld auf das Stock-Relais. Die Idee zu dieser Strategie der »Absoluten Fesselung« ist Rhodan bei einer Partie Fernschach gekommen, die er gegen einen einfachen Oberleutnant der Flotte geführt hat.

Der Plan droht zu scheitern, als Derek Pander, ein Techniker, der unfreiwillig auf einem ENTDECKER gelandet war, zu desertieren versucht. Er versteckt sich auf dem Mond, um dann still und heimlich nach Terra zu seiner Familie zurückzukehren. Würde Gon-O diesen Mann mental übernehmen, so würde er erfahren, was eigentlich im Zwiebus-Krater gelagert war. Das würde sämtliche Planungen Rhodans null und nichtig machen. Pander kommt im letzten Moment zur Vernunft und kehrt zu seinem Einsatzkommando zurück. Die Flotte zieht sich, nachdem alle Container geborgen sind, ins Wega-System zurück. Rhodan hat sein Ziel erreicht, aber der Preis dafür ist hoch: Über 200 schwere Kampfschiffe und mehr als 1000 Kreuzer sind vernichtet worden, die menschlichen Verluste gehen in die Hunderttausende.

Jetzt eröffnet Rhodan seinen Führungsoffizieren das eigentliche Ziel der Operation KRISTALLSTURM II. Die auf Luna vormontierten Baugruppen sind nämlich nichts anderes als genau die Bestandteile von Dissonanzgeschützen, die auf Ferrol nicht gebaut werden konnten! Mit diesen Baugruppen können insgesamt 1220 Dissonanzgeschütze montiert werden. Kann man also sagen, dass der Einsatz sich gelohnt hat? Eigentlich schon. Aber tief im Inneren hofft Rhodan, dass er nie so denken wird; dass er die Menschen, die ihm vertrauen, nie als Figuren eines Schachspiels betrachten wird, die man bedenkenlos opfern kann …

Persönliche Meinung:

Sehr schöner Roman, der alles enthält, was zu einer spannenden Geschichte bei PR gehört. Besonders mag ich es, wenn immer mal wieder aus der Perspektive eines quasi Alltagsmenschen aus der fernen Zukunft berichtet wird. Hier ist es der Familienmensch und "Zivilist" in einem militärischen Umfeld Derek Pander. Der Höhepunkt des Romans ist insofern eigentlich nicht die strategische Meisterleistung von Perry Rhodan, sondern das Gespräch zwischen Pander und seinem Vorgesetzten - eher dessen Monolog und die möglichen persönlichen Konsequenzen seiner Verhinderung von dessen Desertion. Perry Rhodan ist allerdings auch sehr gut beschrieben, wie er schmerzhafte Entscheidungen, die viele Menschen in den Tod schicken, treffen muss und dabei weder knallhart vorgeht, noch sich etwa zögerlich verhält, sondern so entschlossen, wie es die Situation erfordert. Ein Roman der mich auf beiden Handlungsebenen sehr bewegt hat.

Eschbach kenne ich etwas ausführlicher von seinem Werk "Perry Rhodan - das größte Abenteuer" - man kann meine Bewertung desselben hier im Forum nachlesen, wer will - aber auch von der Romanzusammenstellung "Die falsche Welt", wo ich ihn allerdings nicht von Verena Themsen abgrenzen konnte. Als Hörbuch-CD hatte ich einige Jahre (oha, verdamp lang her - 2006?) vorher schon mal das Vergnügen "Ein lausiger Historiker" zu genießen. So ziemlich das geilste zum Thema, wie die Welt nach so vielen Umbrüchen, wie sie in der Serie geschildert wird, hinsichtlich seiner Bevölkerung aussehen könnte, was ja immer wieder gerne von den Autoren vergessen wird, wie grade kürzlich hier diskutiert. Wenn Eschbach also ab und zu bei PR auftaucht, dann immer als Gewinn für die Serie.
Benutzeravatar
HOT
Ertruser
Beiträge: 800
Registriert: 3. August 2014, 10:20
Wohnort: Hamburg

Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von HOT »

In der Hölle von Whocain

von Leo Lukas

Bild

Handlung

Im Sternenozean von Jamondi leisten die Kybb der Allianz der Moral keinen nennenswerten Widerstand mehr. Zephyda und ihre Motana haben sich im Tan-Jamondi-System einquartiert, hier wurden auch 250 Typ-II-ENTDECKER sowie 5000 LFT-BOXEN stationiert. Ihre Basis hat die Stellare Majestät nahe dem Dom Rogan auf Tan-Jamondi II aufgeschlagen. In ihrer Beziehung zu Atlan ist der Alltag eingekehrt, das bekommt der Beziehung allerdings nicht gut. Die beiden entfernen sich allmählich voneinander.

Die gefangenen Kybb werden pausenlos verhört, doch es finden sich nirgends Hinweise, dass die Kybernetischen Zivilisationen im Besitz einer Waffe gegen die Kybb-Titanen sind. Wie der Xenopsychologe der LEIF ERIKSSON, Hajmo Siderip, dem alten Arkoniden mitteilt, ist ein hoher Kybb-Trake bereit, mit den Motana zu kollaborieren – natürlich nicht ohne Gegenleistung: Der Kybb-Trake fordert freies Geleit und ein Raumschiff. Sein Name ist Iant Letoxx. Atlan ist durchaus bereit, auf solch eine Forderung einzugehen, doch Letoxx hat nicht wirklich etwas zu bieten. Da aber die Zeit langsam knapp wird, um Terra und Sol vor der Vernichtung zu retten (es ist bereits der 22. Mai 1333 NGZ), arbeitet Siderip einen Plan aus. Der trifft zwar auf wenig Gegenliebe bei den Militärs in Gestalt des Chefs der Landetruppen der LEIF ERIKSSON, Jallon Hypt, doch Atlan ist bereit, nach jedem Strohhalm zu greifen. Siderip will in der Megastadt Whocain auf Tan-Eis nach der Waffe suchen. Dabei will er sich als Kulturattaché von Jamondi ausgeben und etwas den Blöden spielen, damit die Kybb die Wahrheit nicht sofort erkennen. Außerdem soll Letoxx mitgehen, ebenfalls als Attaché für Zusammenarbeit. Dem Fälscher und Betrüger gefällt dies zwar nicht, doch es scheint seine einzige Chance zu sein, also akzeptiert er. Ebenfalls mit dabei sein wird Filana Karonadse. Die Positronikspezialistin hat sich im letzten Jahr sehr verändert, sie hat sich kybernetische Module in ihr Hirn einsetzen lassen und ist so in der Lage, den Trakensinn zu simulieren. Außerdem ist ein Trupp Raumlandesoldaten mit dabei, ihr Anführer ist der Oxtorner Gorm Goya.

Zur Ablenkung errichten die Terraner im All ein gigantisches Baugerüst, das die gleichen Ausmaße hat wie ein Kybb-Titan. Die Kybb sollen glauben, die Terraner würden in Whocain nach den Bauplänen für diese Gigantschiffe suchen, um selbst eines zu konstruieren.

Letoxx führt die Truppe nach Whocain, dort werden sie kurz angegriffen, doch es ist eine harmlose Attacke. Sie wohnen einer Kresotenhatz bei, wo Letoxx Siderip gnadenlos vorführt, was dieser zu spät bemerkt. Auch entgeht er nur knapp einem Attentat, das Gorm Goya verhindern kann.

Da es Siderip nun zu bunt wird, fliegen sie zur Kybernetischen Universität und beginnen mit ihrer wirklichen Arbeit. In der Universität findet die Gruppe Hinweise auf Hybrid-Computer, die noch aus der Zeit vor der Entstehung der Hyperkokons stammen und bisher noch nicht wieder aktiviert worden sind. Gerade als Filana ins Netz der Kybb eingedrungen ist, kommt es zu einem richtig schwerwiegenden Anschlag: Die Truppe wird verschüttet und ein Teil der Universität zerstört, ein Landesoldat verliert sein Leben. Iant Letoxx kann untertauchen, Filana Karonadse bricht sich ein Bein.

Zurück auf der LEIF ERIKSSON, ist der junge Xenopsychologe völlig am Boden zerstört, doch ausgerechnet der harte Ertruser Jallon Hypt baut ihn wieder auf. Es war nicht seine Schuld, meint er, das Unternehmen sei weit gekommen und solle wiederholt werden, sobald Karonadse wieder fit ist und Siderip sich gefangen hat.

Von Zephyda kommt die Meldung, dass ein Passagier von Mykronoer abgeholt werden solle, der Graue Autonom hat eine Familie Schota-Magathe geschickt. Die Stellare Majestät entsendet einen Bionischen Kreuzer ins Myk-System; wer der Passagier ist, können die Ozeanischen Orakel nicht sagen.

Auf der Krankenstation erlebt Filana etwas Seltsames: Sie wird immer wieder von einer Stimme heimgesucht. Diese Stimme meint, nur Karonadse könne ihr noch helfen. Filana mag es nicht glauben, doch es geschehen seltsame Dinge.

Persönliche Meinung:

Leo Lukas in Hochform! Er arbeitet die Unterschiedlichkeit im Denken der Kybb und der Terraner ganz hervorragend heraus, sei es aus der Perspektive von Iant Letoxx, sei es aus dem Blickwinkel unserer Helden, die auf der Suche nach der ultimativen Waffe gegen die Kybb sind. Am liebsten würde ich ja hier ständig Zitate aus dem Heft bringen, aber das müsst Ihr selber lesen, die würden aus dem Zusammenhang gerissen nur verlieren. Jedenfalls merkt man, dass Leo sich kritisch mit dem Funktionieren von Gesellschaften auseinander setzt und darüber, wie sich daher das jeweilige Individuum darin verhält. Wenn zwei völlig verschiedene Weltsichten aufeinander treffen, entsteht das, was er beschreibt.

Darüber hinaus bin ich sehr erfreut, die vielschichtigen und skurrilen weiblichen Charaktere Filana Karonadse und - wir ahnen es - Mayk Molinas wieder zu treffen!
Benutzeravatar
LaLe
Superintelligenz
Beiträge: 2817
Registriert: 26. Juni 2012, 12:42
Wohnort: Lübeck

Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von LaLe »

Wie ging seinerzeit das Voting zum Titelbild eigentlich aus? :o(
Die Katze grinste.
"Hierzulande ist jeder verrückt. Ich bin verrückt. Auch du bist verrückt."
"Woher weißt du, dass ich verrückt bin?"
"Sonst wärst du nicht hier", antwortete die Katze.

Lewis Carroll, Alice im Wunderland
Benutzeravatar
HOT
Ertruser
Beiträge: 800
Registriert: 3. August 2014, 10:20
Wohnort: Hamburg

Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von HOT »

Unter dem Kondensator-Dom

von Leo Lukas

Bild

Handlung

Die Stimme, die Filana Karonadse hört, stellt sich als das Specter heraus. Die »elektronische Inkarnation« Mayk(ie) Molinas' hat mit der GRÜNER MOND die RICHARD BURTON verlassen, um seinem Freund Gucky zu Hilfe zu eilen. In der Biotronik liefert es sich einen Kampf mit den Wächterprogrammen, so dass es ihm erst im Tan-Jamondi-System gelingt, den Bionischen Kreuzer wieder zu verlassen. Unterschlupf findet das Specter in den Implantaten Filana Karonadses, wo ihm allerdings langsam aber sicher der Saft ausgeht. Filana löst das Problem durch Zufuhr neuer Energie. Die für das Specter überlebenswichtigen Aggregate verfrachtet sie in einen Rucksack, den sie fortan immer mit sich trägt. Als Gegenleistung verbessert das Specter ihre Implantate.

Zusammen durchstöbern sie die von den Kybb erbeuteten Daten und finden eine erstaunliche Anweisung, die den Einsatz von Kyber-Neutros in der Nähe von Kybb-Titanen verbietet. Die logische Schlussfolgerung ist klar: Die K/Neutros sind die gesuchte Geheimwaffe. Nun steht man vor einem Problem: Alle Kyber-Neutros wurden in der Schlacht um Tan-Jamondi vernichtet. Einzig und allein Iant Letoxx kann weiterhelfen. Der jedoch ist seit dem Anschlag im Museum verschollen.

Iant Letoxx befindet sich in der Gewalt der Terrororganisation TRAKTAT, die von Cende Terken, einer früheren Affäre Letoxx', geleitet wird. TRAKTAT will Letoxx als Aushängeschild nutzen, um mehr Kybb gegen die Terraner aufzuwiegeln. Letoxx wird von der Organisation gebraucht, aber nicht wirklich anerkannt. Mit dieser Situation ist er nicht so recht glücklich.

Derweil besucht die »Delegation für kulturellen Austausch« eine Schule der Kybb-Traken. Dort entdecken sie einen alten Rechner mit der Aufschrift TRAKTAT. Filana und dem Specter gelingt es, sich ins alte Hybrid-Netzwerk einzuschleusen und Informationen über TRAKTAT und den Aufenthaltsort von Iant Letoxx zu erhalten. Außerdem findet es heraus, wieso die Kybb-Titanen sich nicht mit den Kyber-Neutros vertragen: Die K/Neutros setzen den Biodim-Blockverbund, der nach der Hyperimpedanz den Hauptantrieb der Titanen darstellt, außer Betrieb, da dieser aus Motana-Genmasse besteht.

TRAKTAT bildet mittlerweile ein gewaltiges Netzwerk. Immer mehr alte Rechneranlagen werden aktiviert. Der Quantensprung steht kurz bevor. Einem terranischen Einsatzkommando gelingt es, Iant Letoxx aus der Gewalt TRAKTATS zu befreien. Der Kybb-Trake zeigt sich erstaunlich kooperativ. Der im Großen und Ganzen gelungene Einsatz hinterlässt jedoch auch einen Wermutstropfen: Führende TRAKTAT-Mitglieder können entkommen, da hilft es auch nichts, dass Letoxx ihre Namen zu benennen weiß.

Zusammen mit Letoxx begibt sich das terranische Einsatzkommando unter Führung Hajmo Siderips in die Tiefenstadt, in der Iant Letoxx seinerzeit die Kyber-Neutros entdeckt hat. Als es in das dortige Netzwerk eindringt, findet das Specter nicht nur Informationen, dass weitere 500 K/Neutros existieren, sondern erlebt auch, wie sich das Netzwerk erweitert und sich immer mehr Computer einverleibt. Damit wachsen auch die Abwehrmöglichkeiten des Netzwerkes, das sich als TRAKTAT bezeichnet und offensichtlich den Namenspatron für die Terror-Organisation darstellt, die nun seine Ressourcen nutzt. Nur knapp kann das Specter einem tödlichen Angriff entgehen. TRAKTAT beschränkt sich jedoch nicht auf die „digitale“ Verteidigung, sondern lässt auch die Tiefenstadt einstürzen. Nur knapp können die Terraner und Iant Letoxx entkommen.

Die Daten, die das Specter, das seine Identität immer noch geheim hält, weshalb Filana alle Informationen preisgeben muss, aus dem Netzwerk entnehmen konnte, geben das nächste Ziel für die Terraner vor. Geront Detrakk, ein legendärer Feldherr der Kybb, zeichnet für die Verlegung der 500 gesuchten Kyber-Neutros verantwortlich. Es liegt also nahe, in seinen Hinterlassenschaften nach einer Spur zu suchen. Jedoch gibt es dabei ein Problem: Die Hinterlassenschaften Detrakks befinden sich unterhalb des Kondensator-Doms. Die Vorstellung, fremde Intelligenzen in ihr Heiligtum eindringen zu lassen, in dem jeder junge Kybb-Trake seine Arm-Prothesen erhält, ist jedoch jedem Kybb zuwider und würde alle diplomatischen Versuche der Verständigung zunichte machen. Selbst Iant Letoxx ist der Gedanke, dass Fremde in den Dom eindringen, so zuwider, dass er sich zunächst weigert, den Terranern zu helfen. Mit dem Angebot Atlans, ihm eine unbeschädigte Space-Jet zur Verfügung zu stellen, lässt er sich jedoch umstimmen. Im Schutz von Deflektoren huschen Filana Karonadse und Gorm Goya hinter Iant Letoxx, der für alle sichtbar den Dom betritt, ins Heiligtum der Traken.

Unter dem Dom entdecken sie einen Geheimgang. Ein Scanner verhindert ein weiteres Vordringen mit Deflektoren, daher legen sie die Geräte ab und folgen dem Gang. An dessen Ende befindet sich das Sonnengeflecht, ein zentraler Knotenpunkt TRAKTATS. Die ungebetenen Besucher werden schon von den Widerstandskämpfern um Cende Terken erwartet, die gleich befiehlt, Iant Letoxx als Strafe für seinen Verrat die Arme zu amputieren. Während Letoxx die Prothesen abgenommen werden, schlägt sich das Specter im Netzwerk mit dem Sonnengeflecht von TRAKTAT herum. Das Netzwerk versteht sich als digitale Intelligenz und fordert das Specter zu einer Fusion auf, um das zu erhalten, was ihm fehlt: eine Seele. Die Alternative für das Specter ist überaus unschön: die Vernichtung.

Dass es nicht dazu kommt, verdankt das Specter dem beherzten Eingreifen Gorm Goyas, der die amputierten Prothesen Letoxx' als Waffen benutzt und damit auf die Widerstandskämpfer losgeht. Während Goya im Kampf sein Leben lässt, können Iant Letoxx und Filana Karonadse, die zumindest zum Teil vom Specter übernommen wurde, flüchten. TRAKTAT kann vernichtet werden.

Filana überbringt Atlan die Positionsdaten der 500 Kyber-Neutros, die in einer Raumstation über Whocain gelagert werden. Während die Kyber-Neutros geborgen werden, bittet Filana/Spex Atlan darum, zusammen mit Iant Letoxx an Bord der Space-Jet das Tan-Jamondi-System verlassen zu dürfen. Atlan gewährt ihr den Wunsch.

Kurz darauf trifft ein Bionischer Kreuzer von Mykronoer ein. An Bord befindet sich Lotho Keraete. Der Bote von ES bringt gute Neuigkeiten: Es ist ihm gelungen, den Grauen Autonom zum aktiven Kampf gegen Gon-O zu überreden. Ka Than hat Mykronoer verlassen.

Dennoch stehen Atlan und die Terraner vor einem Problem: Keines ihrer Raumschiffe ist schnell genug, um die 500 K/Neutros schnell genug ins Solsystem zu fliegen. Atlan begibt sich nach Tan-Jamondi, um ein Gespräch mit Zephyda zu führen.

Persönliche Meinung:

Ich finde Titel und Titelbild nicht passend. Soll die Echse etwa ein Kybb sein?? Der Kondensator-Dom kommt doch erst ganz am Ende vor...

Egal: Leo Lukas hängt sich weiterhin voll rein und gefällt mir an allen Punkten, die ich auch schon für das letzte Heft gelobt habe. Dennoch zieht sich die Sache doch etwas, wenn man bedenkt, dass gleich das ganze Sol-System in einer Nova verglühen soll und man hat noch nichtmal die Grundlagen für eine wirksame Waffe gelegt. Die Hinweise halte ich für sehr dünne, mehr so indirekt. Nun kann ich zwar darauf vertrauen, dass "wir" das schon hinbekommen werden, Sol & Terra existieren ja wohl weiter, aber wie sich nun diese komplexe Lage in zwei weiteren Heft auflösen soll, bleibt mir schleierhaft. Als Leser von Schwarm bis Band 1000 bin ich ja eher gewohnt, dass sich ein Zyklus aus dem nächsten ergibt, die Grundhandlung sozusagen weiter geht, aber diese Lage jetzt muss eindeutig entschärft werden und zwar forever. Schaun mer mal.

Was LaLes Frage nach dem Titelbild des vorherigen Heftes angeht, jedenfalls hat die Dame dort nicht viel mit der zu tun, die ich mir so aufgrund der Beschreibungen der Autoren vorstelle.
Benutzeravatar
LaLe
Superintelligenz
Beiträge: 2817
Registriert: 26. Juni 2012, 12:42
Wohnort: Lübeck

Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von LaLe »

Angefangen damit, dass das Titelbild offensichtlich gespiegelt wurde...
Die Katze grinste.
"Hierzulande ist jeder verrückt. Ich bin verrückt. Auch du bist verrückt."
"Woher weißt du, dass ich verrückt bin?"
"Sonst wärst du nicht hier", antwortete die Katze.

Lewis Carroll, Alice im Wunderland
Benutzeravatar
nanograinger
Kosmokrat
Beiträge: 8234
Registriert: 18. Mai 2013, 16:07

Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von nanograinger »

LaLe hat geschrieben: 2. Juni 2021, 09:09 Wie ging seinerzeit das Voting zum Titelbild eigentlich aus? :o(
Note 1,75 (siehe pr.mapfa.de) B-)

Zum Vergleich: Das Tibi von Band 2295 wurde mit 1,51 bewertet, das von 2293 mit 4,58 (um mal die Spannbreite der Wertungen zu verdeutlichen)

Übrigens gehören die Tibis von 2296 und 2297 zusammen, siehe https://www.perrypedia.de/wiki/Der_Ster ... senswertes
Zuletzt geändert von nanograinger am 4. Juni 2021, 16:53, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
nanograinger
Kosmokrat
Beiträge: 8234
Registriert: 18. Mai 2013, 16:07

Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von nanograinger »

HOT hat geschrieben: 4. Juni 2021, 13:30... Als Leser von Schwarm bis Band 1000 bin ich ja eher gewohnt, dass sich ein Zyklus aus dem nächsten ergibt, die Grundhandlung sozusagen weiter geht, aber diese Lage jetzt muss eindeutig entschärft werden und zwar forever. Schaun mer mal. ...
Die Lage wird entschärft, und du kennst auch schon den Weg dazu, auch wenn du es vielleicht noch nicht durchblickst.

Allerdings ist der Sternenozean ein "Zwischenzyklus" zwischen dem Abschluss des Thoregon-Großzyklus und den kommenden Zyklen bis 2599. Dann kommt wieder ein "Zwischenzyklus" (Neuroversum) bis dann mit 2700 ein neuer Großzyklus beginnt (bis 2999).
Benutzeravatar
Richard
Forums-KI
Beiträge: 11031
Registriert: 3. Mai 2013, 15:21
Wohnort: .at & TDSOTM

Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von Richard »

Um es mal so zu sagen: ein "typisches" Feature von RF's Zyklen wurde zumindest von einigen Foristen nach einer Begebenheit am Ende dieses Zyklusses benannt.
Benutzeravatar
AushilfsMutant
Superintelligenz
Beiträge: 2766
Registriert: 8. August 2018, 15:53
Wohnort: Terrania

Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von AushilfsMutant »

Viele viele Jahre später nannte man es dann Scherung. :P :fg: :D

Duck und weg…
„...der Gastgeber fragt in die Runde, was den jeder gerne zu trinken hätte. Der Kosmokrat reagiert verwirrt, man kann mehr als nur Wasser trinken? Der Chaotarch, der gleich neben an sitzt, fragt sich ob es auch genug Tee/Wasser/Kaffee....Arten im Angebot gibt. Darauf hin, kommt es zum Streit zwischen den Beiden, was den nun die richtige Flüssigkeit zum Trinken sei...“

Auszug auf dem Buch: Die Hohen Mächte und der Moralische Code (Band 14, Seite 345, Absatz 2)
Benutzeravatar
Ce Rhioton
Kosmokrat
Beiträge: 7758
Registriert: 12. Februar 2017, 16:29
Kontaktdaten:

Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von Ce Rhioton »

Was ich mir an dieser Stelle wieder in Erinnerung rufe: Herausragende Einzelromane auf der einen Seite, andererseits ein doch durchwachsener Gesamtzyklus.

Der Zyklus hatte es allerdings auch schwer, da er direkt auf "Das Reich Tradom" folgte.
Kantiran war eine interessante Figur, allerdings konnte er bei mir nicht wirklich punkten. Was wohl auch an meiner Erwartungshaltung gelegen haben dürfte.

Wenn ich mir die Titelbilder betrachte (2293 - ach du meine Güte :o ) bin ich doch ganz erleichtert, dass in meiner Erinnerung TiBis mit zunehmendem Alter in Vergessenheit geraten.
Früher war eben doch nicht alles besser.
Benutzeravatar
Richard
Forums-KI
Beiträge: 11031
Registriert: 3. Mai 2013, 15:21
Wohnort: .at & TDSOTM

Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von Richard »

Kantiran & interessant? - Ich weiss nicht, der kam mir immer eher blass vor.
Benutzeravatar
Ce Rhioton
Kosmokrat
Beiträge: 7758
Registriert: 12. Februar 2017, 16:29
Kontaktdaten:

Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von Ce Rhioton »

Die Figur Kantirans (seine Herkunft und dadurch sein Interagieren aus dieser Position heraus) bot großes Potenzial - die praktische Umsetzung blieb dann allerdings nach meinem Empfinden hinter den Möglichkeiten zurück.

Das meinte ich: Interessant ja, aber mit verschenkten Möglichkeiten.
Benutzeravatar
HOT
Ertruser
Beiträge: 800
Registriert: 3. August 2014, 10:20
Wohnort: Hamburg

Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von HOT »

Bericht eines Toten

von Uwe Anton

Bild

Kurz­zusammen­fassung

Am 27. Mai 1333 NGZ, dem Tag des »Point of no Return«, kommt es zur gigantischen Entscheidungsschlacht im Solsystem. Perry Rhodan entsendet die gesamte Flotte, die er bei der Wega zusammengezogen hat, ins Solsystem. Er leitet den Angriff selbst von der Zentralzelle PRAETORIAS aus. Circa 60.000 terranische Einheiten jeder Größenordnung stellen sich den 53 Kybb-Titanen entgegen, doch was zahlenmäßig lächerlich wirkt, ist in Wahrheit eine grausame Ungleichung. Im ersten Akt der Schlacht gelingt es, einen Titanen zu zerstören, allerdings muss auf LFT-Seite zum Rückzug geblasen werden, zumindest für die schwächeren Einheiten. Als es schon aussichtslos erscheint, weiterzukämpfen, taucht Atlan mit 5500 Einheiten der Todbringerflotte auf. 498 dieser Raumer haben Kyber-Neutros an Bord, eine Waffe, die gegen die Bionischen Kreuzer entwickelt wurde, aber auch gegen die Titanen einsetzbar ist. Das Schlachtenglück wendet sich, doch auch die Todbringereinheiten werden durch die K/Neutros außer Gefecht gesetzt. Als die Kybb-Titanen dies bemerken, richten sie ihre Angriffe gezielt auf die Motana-Einheiten. Wieder schlägt das Pendel des Schlachtenglücks um. Alles scheint zu spät. Doch auf Terra, nahe dem Vesuv in Neapel, entscheiden sich die dort verbliebenen Zellaktivatorträger dazu, die beiden Krakatoa-Sonden zu zünden, nachdem der Kybb-Titan über Neapel seinen Platz verlassen hat. Und die beiden Sonden bringen verheerende Zerstörung über das Land rings um den Vulkan. In dieser Vernichtungsorgie wagen es Gucky und Icho Tolot, noch einmal zum Stock-Relais vorzustoßen und Gon-Orbhon aus den Klauen Satrugars zu befreien. Es gelingt, der Haluter schafft es, den Schutzherrn aus dem Stock zu bringen. Gucky teleportiert die beiden und sich selbst zurück zur Lagerhalle, die ihnen allen als Versteck diente.

Als Gon-Orbhon zu sich kommt, ist er zunächst zu sehr geschwächt, er registriert alles, was er bisher getan hat, und will helfen, doch er ist zu schwach. Doch die rettende Idee kommt ihm bald: Gucky soll quasi Satrugar als Psi-Energiespender ersetzen. So schafft es Gon-Orbhon noch einmal, die Nadel des Schlachtenglücks zu wenden, er beeinflusst die Kybb-Titanen, die sich daraufhin selbst vernichten.

Die Schlacht ist geschlagen, doch die Sieger sind trotzdem Verlierer, zu viele Lebewesen haben bei der Rettung des Solsystems ihr Leben gelassen.

Persönliche Meinung:

Herrlich aktionlastiges Titelbild, dass zwei Helden im Einsatz zeigt, ohne die die PR-Serie nicht denkbar wäre. Dadurch wird (leider) ein bisschen vorweg genommen, wo es möglicherweise am entscheidensten zugehen wird.

Dennoch ist Hochspannung angesagt: Sind es die neuen Waffen, die Perry Rhodan auf dem Mond bauen lies? Ist es die Waffe der Kybb gegen die Kybb, wofür Atlan allerdings langsam mal eintreffen sollte? Oder eben die Sprengung des Vesuv durch das Team unter Reginald Bull? Was wird entscheidend sein?

Uwe Anton gliedert den Roman in den Bericht eines Toten, der ihm seinen Namen gibt und den Protokollen der Unsterblichen, nach dem man den Roman auch hätte nennen können. Ersteres klingt aber geheimnisvoller und unheimlicher und ist mal wieder aus der Sicht einer Nebenfigur erzählt, die sehr sorgfältig ausgearbeitet ist und mit der man sich identifizieren kann. Uwe Anton benutzt für diesen Erzählstrang eine heute sehr modern gewordene Konstellation zwischen männlichen Protagonisten, die sich eher durch Schwächen, als durch Stärken auszeichnen und einer taffen weiblichen Figur. Vor 16 Jahren war das möglicherweise mehr als fortschrittlich, heute kommt es mir vor, als wäre es sozusagen Mainstream-Dramaturgie.

"Herr über Leben und Tod": Immer wieder bezeichnet Rhodan sich so und er hat recht: Hunderttausende Opfer fordert der Kampf um das Sol-System, wohl seit den Anfängen unter Granaten-Herbert, die verlustreichste Raumschlacht die ich bisher lesen durfte. Zwar rettet er Millarden Leben, aber ich bin gespannt, wie er in Zukunft damit umgehen wird.
Benutzeravatar
Richard
Forums-KI
Beiträge: 11031
Registriert: 3. Mai 2013, 15:21
Wohnort: .at & TDSOTM

Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von Richard »

Ce Rhioton hat geschrieben: 5. Juni 2021, 16:18 Die Figur Kantirans (seine Herkunft und dadurch sein Interagieren aus dieser Position heraus) bot großes Potenzial - die praktische Umsetzung blieb dann allerdings nach meinem Empfinden hinter den Möglichkeiten zurück.

Das meinte ich: Interessant ja, aber mit verschenkten Möglichkeiten.
Ok, du meinst "potentiell interessant" wie fast jede/r Nachkomme von ZACies ...

Meist haben es Soehne und Toechter von ZACies immer schwer sich als eigenstaendige, handlungstragende Figuren zu etablieren (Perrys Enkelin Farye nehme ich da mit rein).

Michael R. hatte zwar einen guten Einstand als Roi aber dann hatte er es immer schwer sich gegen die übermächtige Vaterfigur abzusetzen obwohl er diverse verschiedenste Aufgaben übernahm.
Benutzeravatar
HOT
Ertruser
Beiträge: 800
Registriert: 3. August 2014, 10:20
Wohnort: Hamburg

Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von HOT »

Ahandaba

von Uwe Anton

Bild

Kurz­zusammen­fassung
Gon-Orbhon wird begnadigt; zusammen mit den ganzen Sternenozeanvölkern verlassen die letzten beiden Schutzherren und die Schutzherren-Archen die Milchstraße gen Ahandaba. Ka Than befriedet Satrugar und geht in ihm auf. So entsteht um Parrakh eine Zone des Friedens; dort bleiben auch Mal Detair und Kantiran. Und im Jahr 1337 NGZ erscheint in einem Friedensfahrerschiff Alaska Saedelaere auf Parrakh.

Persönliche Meinung:

Ach ja, dem guten alten Clark Darlton wird hier durch ein Titelbild gedacht...

Eigentlich habe ich nichts gegen etwas kontemplative Romane, in denen statt leerer Action alte weise Männer z.B. über das Unsterblichsein philosophieren, aber dieser Roman möchte halt einen harmonischen Schlusspunkt setzten und vielleicht die Weichen stellen für Zukünftiges, ohne mit dem Neuen gleich loszulegen. Ehrlich gesagt, fand ich das Ganze etwas langweilig, die Trennung von Zephyda und Atlan war mir entschieden zu schmalzig. Dass am Schluss Alaska Saedealere auftaucht ist für mich, der ihn aus der Volz-Zeit gut kennt, ein gewisser Knaller!

Gut war immerhin die Entführungsgeschichte, wo ein 200jähriger Perry vorhält, er habe eigentlich nichts für die Terraner getan, denn in seinem Leben war nur Leid und Chaos über die Menschheit gebracht worden. Mir machte das Appetit auf vorherige Zyklen und Perry konnte immerhin etwas von der Nachdenklichkeit zeigen, die ihm nach der Entscheidungsschlacht gegen die Gon-Orbhon und den Kybb zustehen sollte. Darüber hätte ich gerne mehr gelesen, sozusagen als Nachbereitung, wie sie sich am Anfang des Heftes durch das Treffen im Palast der Republik, äh, der Solaren Residenz, ankündigte. Das Thema Schuld und Sühne wird zwar aufgegriffen, aber hier wäre noch Potential gewesen...

Anyhow: Dieser für mich sozusagen moderne Zyklus war ja nicht schlecht, enthielt sehr schöne Romane, wo ich Autoren kennen lernen konnte, von denen ich bisher wenig oder garnichts gelesen hatte. Es würde mich jetzt mal sehr interessieren, wie Ihr, die Ihr mich ja teilweise beim Lesen begleitet habt, über den "Sternenozean" denkt.
Benutzeravatar
LaLe
Superintelligenz
Beiträge: 2817
Registriert: 26. Juni 2012, 12:42
Wohnort: Lübeck

Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von LaLe »

Für mich hatte dieser Zyklus gerade einmal zwei Schwachpunkte. Die Gon-O-Sekten-Thematik fand ich einfach nur schlecht und Ahandaba ist einer der größten - wenn nicht der größte - Fehler der Seriengeschichte. Ein liebloseres und sinnfreieres Entsorgen neu etablierter Völker und Figuren hat es davor und danach wohl kaum gegeben.

Gon-O ist verzeihbar, über Ahandaba werde ich wohl nie hinwegkommen.

Unterm Strich aber ein Zyklus, der mich über ganz weite Strecken wunderbar zu unterhalten wusste.
Die Katze grinste.
"Hierzulande ist jeder verrückt. Ich bin verrückt. Auch du bist verrückt."
"Woher weißt du, dass ich verrückt bin?"
"Sonst wärst du nicht hier", antwortete die Katze.

Lewis Carroll, Alice im Wunderland
Antworten

Zurück zu „PERRY RHODAN Classics“