Bewertung von Zyklen

Unvergessene Abenteuer, legendäre Zyklen - nachgelesen und neu diskutiert.
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Obernörgler
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Bewertung von Zyklen

Beitrag von Obernörgler »

Moin, moin.

Ich bin Wiedereinsteiger in die Serie und habe im Forum nach Lese-Inspiration gestöbert.
Natürlich stolpert man da zwangsläufig über die alten Umfragen nach dem besten/schlechtesten Zyklus.
Da die Umfrage zum besten Zyklus 3-geteilt war (1-999, 1000-1999, 2000+) gab es für die jeweiligen Phasen Sieger und Verlierer. Die finale Abstimmung ignoriere ich einfach mal. B-)
Mir stellen sich da mehrere Fragen.
Ist der 1. aus Phase 2 besser als der 1. aus Phase 1?
Ist der 5. aus Phase 1 besser als der 1. aus Phase 3? Das lässt sich jetzt beliebig variieren.
Wieviel besser sind die besten als die guten oder gar die schlechten Zyklen?
Wovon macht ihr besser/schlechter abhängig? Ab wann ist ein Zyklus gut/schlecht? Habt ihr Bewertungskriterien? Wenn ja, welche?

Ich bin damals am Anfang vom Tarkan-Zyklus ausgestiegen. Wiedereingestiegen bin ich vor ein paar Monaten und habe "Cantaro" und "Ennox" gelesen. "Cantaro" fand ich gut, "Ennox" guter Durchschnitt (da bin ich wohl eher ein Exot :) ). Auf jeden Fall waren beide für mich deutlich besser als 1000-1350.
"MdI", "M87", "Schwarm" und "Die Kosmischen Burgen" habe ich damals natürlich auch gelesen und fand sie gut. Waren sie besser als "Cantaro"? Kann ich nicht sagen. Ich habe kein Bewertungsschema. Ich könnte auch nicht sagen, welches von denen (für mich) die drei besten sind.

Seid ihr "bewertungstechnisch" besser organisiert als ich? Und falls ja - ist es den Aufwand wert?
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nanograinger
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Re: Bewertung von Zyklen

Beitrag von nanograinger »

Obernörgler hat geschrieben: 30. Dezember 2020, 16:14 Da die Umfrage zum besten Zyklus 3-geteilt war (1-999, 1000-1999, 2000+) gab es für die jeweiligen Phasen Sieger und Verlierer. Die finale Abstimmung ignoriere ich einfach mal. B-)
Mir stellen sich da mehrere Fragen.
Ist der 1. aus Phase 2 besser als der 1. aus Phase 1?
Ist der 5. aus Phase 1 besser als der 1. aus Phase 3? Das lässt sich jetzt beliebig variieren.
Wieviel besser sind die besten als die guten oder gar die schlechten Zyklen?
Wovon macht ihr besser/schlechter abhängig? Ab wann ist ein Zyklus gut/schlecht? Habt ihr Bewertungskriterien? Wenn ja, welche?
...
Seid ihr "bewertungstechnisch" besser organisiert als ich? Und falls ja - ist es den Aufwand wert?
Hallo Obernörgler,

ich glaube nicht, dass es Aufwand wert ist, Zyklen nach irgendwelchen Kriterien zu bewerten, sofern man keine literaturwissenschaftliche Analyse machen möchte.

Was soll so eine Bewertung bringen? Die "Phasen" der Abstimmung sind einfach nach 1000 Bänden gestaltet, was aber nicht die eigentlichen Phasen der Serie (die sich meiner Meinung nach an Expokraten und Autorenteams orientieren sollte) abbilden. Die Abstimmung ergibt deshalb ein relatives Bild des Gefallens innerhalb der "Phasen", aber wie das in einer gesamten Abstimmung aussehen würde, kann man nicht sagen. Und man sollte auch nicht zuviel Gewicht in solche Abstimmungen legen, denn natürlich ist keinerlei Repräsentativität gegeben. Heute gibt es andere aktive Foristen und eine neue Abstimmung würde vermutlich Verschiebungen ergeben (auch wenn ich vermute, dass die jeweilig beliebtesten Zyklen weiterhin vorne sein würden).

Aber viel wichtiger ist, dass vermutlich niemand die ganzen Zyklen in der gleichen Lebensphase gelesen hat. Beispiel: Ich las die Zyklen bis zu den Linguiden in meiner Jugend und Studentenzeit. Alles danach dann als Mittdreißiger-Mittfünfziger (Stand heute). Und natürlich lese ich heute anders und mir gefallen auch andere Dinge heute als Mittfünfziger im Vergleich zu meiner Jugendzeit. So kann es manchmal ernüchternd sein, einen alten Zyklus heute nachzulesen, und umgekehrt kann es sein, dass ein einst ungeliebter Zyklus heute viel besser ankommt.
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Re: Bewertung von Zyklen

Beitrag von Unknown Immortal »

nanograinger hat geschrieben: 1. Januar 2021, 17:25 Aber viel wichtiger ist, dass vermutlich niemand die ganzen Zyklen in der gleichen Lebensphase gelesen hat. Beispiel: Ich las die Zyklen bis zu den Linguiden in meiner Jugend und Studentenzeit. Alles danach dann als Mittdreißiger-Mittfünfziger (Stand heute). Und natürlich lese ich heute anders und mir gefallen auch andere Dinge heute als Mittfünfziger im Vergleich zu meiner Jugendzeit. So kann es manchmal ernüchternd sein, einen alten Zyklus heute nachzulesen, und umgekehrt kann es sein, dass ein einst ungeliebter Zyklus heute viel besser ankommt.
(Y) Top! Das sollte sich jeder, der Zyklen bewertet vor Augen führen. Klasse!
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Obernörgler
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Re: Bewertung von Zyklen

Beitrag von Obernörgler »

nanograinger hat geschrieben: 1. Januar 2021, 17:25 ich glaube nicht, dass es Aufwand wert ist, Zyklen nach irgendwelchen Kriterien zu bewerten, sofern man keine literaturwissenschaftliche Analyse machen möchte.
.....
Was soll so eine Bewertung bringen?
Ich stimme dir da eingeschränkt zu. Bewertet wird sicher jeder Roman/Zyklus von jedem Leser. Auf welche Art oder wie umfangreich/intensiv das geschieht, entscheidet ja jeder für sich.
Sonst könnte ja auch niemand schreiben wie toll/mies er den Roman/Zyklus fand oder gar bei einer Umfrage abstimmen.

Ich wollte ja auch nur wissen wie ihr zu euren Bewertungen kommt.
Wie viele einzelne Romane müssen gut sein? 30? 50? 70?
Reicht es, wenn das Hauptthema interessant ist?
Wenn einem das Ende nicht gefällt, ist dann der ganze Zyklus schlecht?
Fünf Lückenfüller sind noch ok, zehn viel zu viel?
Alles zusammen?
Nichts davon?
nanograinger hat geschrieben: 1. Januar 2021, 17:25 Die "Phasen" der Abstimmung sind einfach nach 1000 Bänden gestaltet, was aber nicht die eigentlichen Phasen der Serie (die sich meiner Meinung nach an Expokraten und Autorenteams orientieren sollte) abbilden. Die Abstimmung ergibt deshalb ein relatives Bild des Gefallens innerhalb der "Phasen", aber wie das in einer gesamten Abstimmung aussehen würde, kann man nicht sagen. Und man sollte auch nicht zuviel Gewicht in solche Abstimmungen legen, denn natürlich ist keinerlei Repräsentativität gegeben. Heute gibt es andere aktive Foristen und eine neue Abstimmung würde vermutlich Verschiebungen ergeben (auch wenn ich vermute, dass die jeweilig beliebtesten Zyklen weiterhin vorne sein würden).

Aber viel wichtiger ist, dass vermutlich niemand die ganzen Zyklen in der gleichen Lebensphase gelesen hat. Beispiel: Ich las die Zyklen bis zu den Linguiden in meiner Jugend und Studentenzeit. Alles danach dann als Mittdreißiger-Mittfünfziger (Stand heute). Und natürlich lese ich heute anders und mir gefallen auch andere Dinge heute als Mittfünfziger im Vergleich zu meiner Jugendzeit. So kann es manchmal ernüchternd sein, einen alten Zyklus heute nachzulesen, und umgekehrt kann es sein, dass ein einst ungeliebter Zyklus heute viel besser ankommt.
Alles irgendwie richtig, hilft mir aber nicht weiter. :D
Die Abstimmungen als solches (und ihre Ergebnisse) sind mir relativ egal. Mich hat das "dahinter" interessiert. Nicht welcher Zyklus ist gut, sondern warum ist ein Zyklus gut.
Der einzige Zyklus den ich 2x gelesen habe, waren die MdI. Der hat mir beim ersten lesen gefallen und auch etwa 15 Jahre später. Mir persönlich gefällt es einen Zyklus "am Stück" zu lesen und nicht einen Roman pro Woche.
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nanograinger
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Re: Bewertung von Zyklen

Beitrag von nanograinger »

Ich fürchte, ich kann dir nicht viel weiterhelfen, aber ich antworte trotzdem. :-))
Obernörgler hat geschrieben: 4. Januar 2021, 13:00 Bewertet wird sicher jeder Roman/Zyklus von jedem Leser. Auf welche Art oder wie umfangreich/intensiv das geschieht, entscheidet ja jeder für sich.
Sonst könnte ja auch niemand schreiben wie toll/mies er den Roman/Zyklus fand oder gar bei einer Umfrage abstimmen.
Man kann abstimmen, indem man die entsprechende Auswahl ankreuzt und auf "Abstimmen" klickt. Die Rolle des Verstands bei diesen Abstimmungen (bei den Romanbewertungen) halte ich nach jahrelanger Beobachtung für sehr gering. Hier regiert m.E. das Bauchgefühl und das hat keine Bewertungskriterien, die sich auflisten lassen.
Obernörgler hat geschrieben: 4. Januar 2021, 13:00 Ich wollte ja auch nur wissen wie ihr zu euren Bewertungen kommt.
Wie viele einzelne Romane müssen gut sein? 30? 50? 70?
Als ich 14 Jahre alt war, machte ich Listen mit Schulnoten für alle gelesenen Hefte. Da hätte ich dir diese Frage beantworten können. Inzwischen sind die Noten online im Forum, und ich könnte nachschauen, wie oft ich mit 1-6 abgestimmt habe (bei den Zyklen ab 2700, vorher war ich nicht im Forum), aber ich habe nie versucht, hier den persönlichen Durchschnitt auszurechnen (das wäre aufwändige Handarbeit im Gegensatz zum Gesamtdurchschnitt, den man aus den Daten von pr.mapfa.de auslesen kann).
Obernörgler hat geschrieben: 4. Januar 2021, 13:00 Reicht es, wenn das Hauptthema interessant ist?
Ein interessantes Hauptthema ist notwendig, aber nicht hinreichend. Ich wüsste aber keinen Zyklus, wo ich das Hauptthema uninteressant fand, insofern ist das für mich kein Kriterium.
Obernörgler hat geschrieben: 4. Januar 2021, 13:00 Wenn einem das Ende nicht gefällt, ist dann der ganze Zyklus schlecht?
Das scheint bei vielen Lesern so zu sein, und umgekehrt liest man häufig, dass a) ein gutes Ende die Bewertung eines Zyklus stark ins Positive wendet, aber auch b) das selbst ein gutes Ende den Zyklus nicht mehr "herausreißen" kann.

Aber hier ist der Abstand vom Zyklus entscheidend. Direkt nach einem persönlich enttäuschenden Ende ist der Frust groß und die Bewertung schlecht. Das kann sich aber mit dem Abstand von ein paar Jahren relativieren. Den Cantaro-Zyklus finde ich inzwischen gut, obwohl mir das Ende (die Enthüllung der Identität von Monos) überhaupt nicht gefiel, und ich entsprechend enttäuscht war. Dagegen ist der Abschlussroman des MdI-Zyklus immer noch unübertroffen (unter den Abschlussromanen) und versöhnte mich mit diesem Zyklus so weit, dass ich über dessen viele Schwächen gerne hinwegsehe.
Obernörgler hat geschrieben: 4. Januar 2021, 13:00 Fünf Lückenfüller sind noch ok, zehn viel zu viel?
Lückenfüller gibt es nicht (und das meine ich vollkommen unironisch). Jeder Roman trägt zum Zyklus bei, wenn auch sehr unterschiedlich zum großen Handlungsrahmen.
Obernörgler hat geschrieben: 4. Januar 2021, 13:00 Mir persönlich gefällt es einen Zyklus "am Stück" zu lesen und nicht einen Roman pro Woche.
Das kann ich verstehen. Aber auch das Leseverhalten beeinflusst die Bewertung. Wenn ich jede Woche einen Roman lese (wie aktuell die Erstauflage), befasse ich mich viel intensiver mit dem Roman (auch durch das Forum) als wenn ich einen "klassischen" Zyklus nachlese und vielleicht mehrere Romane an einem Tag lese. Das ändert dann auch die persönliche Bewertung. Als Jugendlicher habe ich den
"Kosmisches Schachspiel"-Zyklus in etwa zwei Wochen durchgelesen (50 Bände), bei bis zu sechs Romanen pro Tag. Danach wusste ich zwar, was ungefähr im Zyklus passiert war, aber wenn ich die Romane heute wiederlese, dann kommt es mir oft vor, als sehe ich diese Texte zum ersten Mal.
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Re: Bewertung von Zyklen

Beitrag von Ce Rhioton »

nanograinger hat geschrieben: 4. Januar 2021, 15:05 Dagegen ist der Abschlussroman des MdI-Zyklus immer noch unübertroffen (unter den Abschlussromanen) und versöhnte mich mit diesem Zyklus so weit, dass ich über dessen viele Schwächen gerne hinwegsehe.
Du schlägst eine Umfrage unter den Foristen vor, um einmal zu eruieren, welches der beliebteste Zyklus-Abschlussroman aller Zeiten ist?

Klasse Idee, könnte von mir sein. :st:
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LaLe
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Re: Bewertung von Zyklen

Beitrag von LaLe »

Es gibt Zyklen, die habe ich mehrfach gelesen (1400 bis 1799). Meine Sicht auf diese Zyklen hat sich trotz erheblichen Zeitabstandes der Zweitlektüre zur ersten nicht nennenswert geändert.
Die Katze grinste.
"Hierzulande ist jeder verrückt. Ich bin verrückt. Auch du bist verrückt."
"Woher weißt du, dass ich verrückt bin?"
"Sonst wärst du nicht hier", antwortete die Katze.

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nanograinger
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Re: Bewertung von Zyklen

Beitrag von nanograinger »

LaLe hat geschrieben: 4. Januar 2021, 15:48 Es gibt Zyklen, die habe ich mehrfach gelesen (1400 bis 1799). Meine Sicht auf diese Zyklen hat sich trotz erheblichen Zeitabstandes der Zweitlektüre zur ersten nicht nennenswert geändert.
Dann hast du ja sicher ein objektives Bewertungssystem, das unabhängig von situativen Einflüssen ist und kanns "Obernörgler" weiterhelfen? B-)
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Re: Bewertung von Zyklen

Beitrag von Obernörgler »

nanograinger hat geschrieben: 4. Januar 2021, 16:31 Dann hast du ja sicher ein objektives Bewertungssystem, das unabhängig von situativen Einflüssen ist und kanns "Obernörgler" weiterhelfen? B-)
Ich möchte nur kurz anmerken, dass mir nicht mehr zu helfen ist. :D
Ich bin nur neugierig und wüsste gerne wie ihr anderen so tickt.
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Re: Bewertung von Zyklen

Beitrag von LaLe »

nanograinger hat geschrieben: 4. Januar 2021, 16:31
LaLe hat geschrieben: 4. Januar 2021, 15:48 Es gibt Zyklen, die habe ich mehrfach gelesen (1400 bis 1799). Meine Sicht auf diese Zyklen hat sich trotz erheblichen Zeitabstandes der Zweitlektüre zur ersten nicht nennenswert geändert.
Dann hast du ja sicher ein objektives Bewertungssystem, das unabhängig von situativen Einflüssen ist und kanns "Obernörgler" weiterhelfen? B-)
Habe ich nicht. Aber mein subjektives Geschmacksempfinden ist gegenüber Veränderungen vergleichsweise resistent. :P

"Modern" kommt für mich aber auch von "verrotten". B-)
Die Katze grinste.
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"Woher weißt du, dass ich verrückt bin?"
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nanograinger
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Re: Bewertung von Zyklen

Beitrag von nanograinger »

LaLe hat geschrieben: 4. Januar 2021, 18:49...
"Modern" kommt für mich aber auch von "verrotten". B-)
Der ist gut. Jetzt ist mir auch klar, warum die SF-Fan bist. B-)
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Obernörgler
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Re: Bewertung von Zyklen

Beitrag von Obernörgler »

nanograinger hat geschrieben: 4. Januar 2021, 15:05 Ich fürchte, ich kann dir nicht viel weiterhelfen, aber ich antworte trotzdem. :-))
:st:
nanograinger hat geschrieben: 4. Januar 2021, 15:05Man kann abstimmen, indem man die entsprechende Auswahl ankreuzt und auf "Abstimmen" klickt. Die Rolle des Verstands bei diesen Abstimmungen (bei den Romanbewertungen) halte ich nach jahrelanger Beobachtung für sehr gering. Hier regiert m.E. das Bauchgefühl und das hat keine Bewertungskriterien, die sich auflisten lassen.
Das Bauchgefühl entsteht ja meistens, wenn der Lesevorgang abgeschlossen ist. So bleibt es dann auch bestehen, es sei denn ich lese einen Zyklus erneut und ein anderes Bauchgefühl stellt sich ein.
So wie du das schreibst, klingt es als wäre die Bewertung/Abstimmung vom morgentlichen Stuhlgang oder Zufall abhängig. Ich hoffe doch das die Abstimmenden (so schreibt man heutzutage einen Plural - glaube ich B-) ) sich etwas dabei gedacht haben und nicht nur klickten.
nanograinger hat geschrieben: 4. Januar 2021, 15:05Als ich 14 Jahre alt war, machte ich Listen mit Schulnoten für alle gelesenen Hefte. Da hätte ich dir diese Frage beantworten können.
......
Das hat ein Schulkamerad damals mit seinen Lassiter-Romanen auch gemacht. Mir war das bei der Menge die ich gelesen habe zu aufwändig. Außerdem habe ich die Romane nur für mich gelesen und wusste ob sie mir gefielen oder nicht. Es gab ja noch kein Internet wo man anderen seine Meinung schreiben konnte - ob die das interessierte oder nicht. :D
nanograinger hat geschrieben: 4. Januar 2021, 15:05... Aber hier ist der Abstand vom Zyklus entscheidend. Direkt nach einem persönlich enttäuschenden Ende ist der Frust groß und die Bewertung schlecht. Das kann sich aber mit dem Abstand von ein paar Jahren relativieren. Den Cantaro-Zyklus finde ich inzwischen gut, obwohl mir das Ende (die Enthüllung der Identität von Monos) überhaupt nicht gefiel, und ich entsprechend enttäuscht war. Dagegen ist der Abschlussroman des MdI-Zyklus immer noch unübertroffen (unter den Abschlussromanen) und versöhnte mich mit diesem Zyklus so weit, dass ich über dessen viele Schwächen gerne hinwegsehe.
Wie muss ich mir das denn vorstellen? 1499 ist zu Ende gelesen, du bist enttäuscht und denkst "Was für ein Sch...". Ein paar Jahre später wachst du morgens auf und denkst "So schlecht war das ja doch nicht."?
nanograinger hat geschrieben: 4. Januar 2021, 15:05Lückenfüller gibt es nicht (und das meine ich vollkommen unironisch). Jeder Roman trägt zum Zyklus bei, wenn auch sehr unterschiedlich zum großen Handlungsrahmen.
Ich bin schon der Meinung das es Lückenfüller gibt. Da wird dann ein kleiner Infoschnipsel eingebaut, damit keiner meckern kann und gut ist es. Gemeckert wird natürlich trotzdem. :P
Mit Lückenfüllern habe ich auch kein grundsätzliches Problem. Wenn der Roman gut geschrieben ist, ist mir ziemlich egal wieviel Handlungsfortschritt enthalten ist. Eine gut geschriebene Nebenhandlung plus ein paar gute Lückenfüller können einen Zyklus durchaus aufwerten.
In die andere Richtung geht es natürlich auch. :)
nanograinger hat geschrieben: 4. Januar 2021, 15:05Das kann ich verstehen. Aber auch das Leseverhalten beeinflusst die Bewertung. Wenn ich jede Woche einen Roman lese (wie aktuell die Erstauflage), befasse ich mich viel intensiver mit dem Roman (auch durch das Forum) als wenn ich einen "klassischen" Zyklus nachlese und vielleicht mehrere Romane an einem Tag lese. Das ändert dann auch die persönliche Bewertung.
Ich gestehe mich noch nie wirklich intensiv mit den Romanen befasst zu haben. :o(
Natürlich gibt es Stellen an denen ich stutze. Das sind fast ausschließlich (für mich) unlogische Handlungen. Die werden zur Kenntnis genommen und weiter gelesen. Ich kann ja eh nichts daran ändern.
Dann gibt es hier natürlich auch einige Experten die jeden M*** nachrechnen oder feststellen das der blaue Raumanzug vor fünf Heften noch grün war. Sorry, das ist mir "too much". Auch die Anzahl der Rechtschreibfehler ist mir egal. Ich lese (nach dem lesen des Romans) auch im entsprechenden Spoilerbereich was andere zum Roman zu schreiben haben. Manchmal stelle ich fest, dass die einen anderen Roman als ich gelesen haben.
Aber egal was geschrieben wird (auch wenn es korrekt ist), meine Meinung über einen Roman/Zyklus hat das noch nie geändert.
nanograinger hat geschrieben: 4. Januar 2021, 15:05Als Jugendlicher habe ich den
"Kosmisches Schachspiel"-Zyklus in etwa zwei Wochen durchgelesen (50 Bände), bei bis zu sechs Romanen pro Tag. Danach wusste ich zwar, was ungefähr im Zyklus passiert war, aber wenn ich die Romane heute wiederlese, dann kommt es mir oft vor, als sehe ich diese Texte zum ersten Mal.
Geht mir genauso. Allerdings vermute ich, dass es nicht daran liegt wieviel und in welcher Zeit ich was gelesen habe, sondern daran das 40 Jahre vergangen sind. :)
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Re: Bewertung von Zyklen

Beitrag von nanograinger »

Sorry für die späte Antwort, sehe das erst heute...
Obernörgler hat geschrieben: 5. Januar 2021, 10:50...Ich hoffe doch das die Abstimmenden (so schreibt man heutzutage einen Plural - glaube ich B-) ) sich etwas dabei gedacht haben und nicht nur klickten.
Hmm. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.... B-)
Obernörgler hat geschrieben: 5. Januar 2021, 10:50
nanograinger hat geschrieben: 4. Januar 2021, 15:05... Aber hier ist der Abstand vom Zyklus entscheidend. ..
Wie muss ich mir das denn vorstellen? 1499 ist zu Ende gelesen, du bist enttäuscht und denkst "Was für ein Sch...". Ein paar Jahre später wachst du morgens auf und denkst "So schlecht war das ja doch nicht."?
Nee, so meine ich das nicht. Aber eine Enttäuschung über einen einzelnen Roman wird mit etwas Abstand die Bewertung eines Zyklus nicht zu sehr beeinflussen (zumindest bei mir nicht). Auch wenn ich die Auflösung von Monos als PF nicht gut fand, so finde ich doch den Cantaro-Zyklus gut.
Obernörgler hat geschrieben: 5. Januar 2021, 10:50
nanograinger hat geschrieben: 4. Januar 2021, 15:05Lückenfüller gibt es nicht (und das meine ich vollkommen unironisch). Jeder Roman trägt zum Zyklus bei, wenn auch sehr unterschiedlich zum großen Handlungsrahmen.
Ich bin schon der Meinung das es Lückenfüller gibt. Da wird dann ein kleiner Infoschnipsel eingebaut, damit keiner meckern kann und gut ist es.
Die Infoschnipsel sind nicht der Punkt, sondern die Ausmalung/Ausgestaltung des Perryversums, die gerade auch durch sogenannte Lückenfüller erfolgt.
Obernörgler hat geschrieben: 5. Januar 2021, 10:50
nanograinger hat geschrieben: 4. Januar 2021, 15:05Das kann ich verstehen. Aber auch das Leseverhalten beeinflusst die Bewertung. Wenn ich jede Woche einen Roman lese (wie aktuell die Erstauflage), befasse ich mich viel intensiver mit dem Roman (auch durch das Forum) als wenn ich einen "klassischen" Zyklus nachlese und vielleicht mehrere Romane an einem Tag lese. Das ändert dann auch die persönliche Bewertung.
Ich gestehe mich noch nie wirklich intensiv mit den Romanen befasst zu haben. :o(
Warum unterhalte ich mich dann mit dir? B-)
Obernörgler hat geschrieben: 5. Januar 2021, 10:50 Aber egal was geschrieben wird (auch wenn es korrekt ist), meine Meinung über einen Roman/Zyklus hat das noch nie geändert.
Das gibt mir jetzt wirklich zu denken. Deine Meinung ist unbeeinflusst, auch wenn dir klar wird, dass du etwas falsch verstanden hast (und ich rede jetzt nicht von Tippfehlern)? :unschuldig:
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Re: Bewertung von Zyklen

Beitrag von Fellmer »

Mir ging es wie nanograinger.
Ich fand den Cantaro Zyklus echt klasse. Ich bin teilweise damals sogar extra mit dem Auto ins rund 45 km entfernte Siegen gefahren weil es da die neuen Hefte bereits am Samstag gab, während ich die in meinem Heimatort erst am Montag bekommen hätte. Das Ende fand ich aber so unsäglich schlecht, einfalls- und phantasielos, dass ich danach mit dem Lesen der Heft (!) Serie aufgehört habe.

Früher war Perry Rhodan für mich im Bereich SF das non Plus ultra, war Fan durch und durch. Heute bevorzuge ich andere SF. Hamilton, Baxter, Asher oder McDevitt, um einige zu nennen.

Ich habe keinen Zyklus mehr als einmal gelesen, von daher kann ich nicht sagen, ob sich meine Empfindungen beim reread ändern würden, vermute aber mal ganz stark das es der Fall wäre. Das merke ich ja schon bei alten TV Serien, die ich damals klasse fand, die mich heute aber nur noch den Kopf schütteln lassen.

Ob es besser ist Hefte quasi an einem Stück hintereinander weg zu lesen oder im Wochenrythmus ist für mich unterschiedlich. Die Hefte 700 bis 1000 habe ich mir im hunderter Block im Antiquariat gekauft und deshalb hintereinander weg gelesen. Manche Hefte musste ich aber erst einmal emotional verdauen und eine größere Pause einlegen. Band 1407 - Der Eremit von Satrang- war solch ein Fall. Keine Ahnung warum, aber der Tod von Waringer hat mich damals echt umgehauen. Oder, außerhalb von PR, war es das Buch Fiebertraum von George Martin. Nach dem Buch bin ich in eine Art Loch gefallen und konnte mich wochenlang nicht aufraffen ein neues zu lesen. Fiebertraum ist mein drittliebstes gelesenes Buch.

Lückenfüller gibt es für mich auch nicht - höchstens Hefte mit nicht ganz so relevantem Inhalt. Der Begriff Lückenfüller ist mir ausserdem viel zu negativ behaftet. Es gibt viele "Lückenfüller" die ich sehr gerne gelesen habe.

Und ja, die Gesamthandlung muss schon stimmen, denn wenn das so ein Murks wie der Altmutantenzyklus ist, helfen auch herausragende Einzelromane nichts.
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Tennessee
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Re: Bewertung von Zyklen

Beitrag von Tennessee »

Obernörgler hat geschrieben: 4. Januar 2021, 17:00 [...]
Ich möchte nur kurz anmerken, dass mir nicht mehr zu helfen ist. :D
Ich bin nur neugierig und wüsste gerne wie ihr anderen so tickt.
Salut Obernörgler,

ich bin ja kein Genre-Leser. Ich lese einen Text nicht, weil er zu einer bestimmten Gattung oder zu einem besonderen Genre gehört. Ich lese Texte, weil sie mich interessieren oder sie mir Vergnügen bereiten. Daher befinden sich in meinen Bücherregalen auch gern gelesene AutorInnen wie Thomas Mann, Rosamunde Pilcher (jaha, ich habe die gelesen und ich lese sie zuweilen immer noch sehr gerne; manchmal brauche ich halt auch Schnulzen), Yasmina Reza, Karl May oder auch Schiller. Auch die "Anne auf Green Gables"-Bücher stehen in meinen Regalen, sowie das Gesamtwerk von Sarah Kirsch. - Ein wirkliches Bewertungsschema kann ich dir also nicht anbieten, außer folgendem Gedanken: Ein PR-Zyklus ist gut, wenn er dich interessiert oder dir gefallen hat. Ich z.B. bin ein großer Fan des Linguiden-Zyklus', der ja doch von vielen Fans abgelehnt wird. Ich finde den super - andere nicht. Dennoch ist er für mich ein guter Zyklus. Auf der anderen Seite bin ich, anders als viele andere Fans, nicht so euphorisch über die PR-Zeit 700-999. Für viele Fans ein Klassiker. Ich find die "bloß" okay und würde die Cantaro der Aphilie vorziehen.
Ich glaube tatsächlich, dass die meisten Leser kein objektives Bewertungskriterium haben und ich glaube auch, dass ein Zyklus je nach gelesenem Roman oder verwendetem Plot als gelungener oder ungelungener beurteilt wird. Einige Leser stehen vor einem Zyklus und denken sich: Oh Gott, schon wieder ne Superintelligenz! Ich kann die nicht mehr ertragen. So ein Murks-Zyklus! - Andere freuen sich schon auf die nächste SI und sind enttäuscht, wenn die dann doch nur kurz erwähnt wird. Fragst du diese Lesergruppen nach ihren Beurteilungskriterien, werden sie dir sicherlich Antworten geben, die sehr sehr stark auf ihren eigenen Lesererfahrungen beruhen und oft eben nicht "objektiv messbar" sind. Würdest du z.B. die "Gehirnodyssee" als nicht gelungenen Zyklus bezeichnen, würden dir andere vielleicht entgegnen, dass das ganz spannende Lektüre war. Und womöglich haben sie auch recht. Aber das bedeutet nicht, dass du zugleich unrecht hast.
Insgesamt ist dieses "Zyklusbewerten" eine sehr schwammige und sehr individuelle Kiste. Um einen Zyklus als gelungen oder ungelungen zu beurteilen braucht es glaub ich nur Mut, zu seinen eigenen Leseinteressen und Leseerfahrungen zu stehen und die Offenheit, andere Leseinteressen und -erfahrungen nicht als objektiv falsch zu deklassieren.

lg
Ten.
„Ein Wort“, sagte Humpty Dumpty, „bedeutet genau das, was ich es bedeuten lasse, nichts anderes.“
„Die Frage ist“, sagte Alice, „ob du Worten so viele Bedeutungen geben kannst“.
„Die Frage ist“, sagte Humpty Dumpty, „wer die Macht hat – das ist alles.“
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Eric_Manoli
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Re: Bewertung von Zyklen

Beitrag von Eric_Manoli »

Über Geschmack läßt sich nicht (vernünftig) streiten. Geschmack ist individuell, persönlich. Wenn viele einen ähnlichen Geschmack teilen, haben wir eine Mode. Der kann ich mich anschließen oder auch nicht.

Für die Autoren, und damit für den Verlag, ist entscheidend, den Geschmack von möglichst vielen zu treffen, um am Markt zu bleiben. Für die Leser ist entscheidend, daß genügend viele ihren Geschmack teilen, damit Romane geschrieben werden, die ihnen gefallen.

Ob ein Zyklus den "Zeitgeist" der Leser trifft, kann man objektiv beurteilen, anhand der Verkaufszahlen, ob ein Zyklus in einem objektiven Sinne gut oder schlecht ist, dagegen nicht.
Das ist der Weg.
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Yman
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Re: Bewertung von Zyklen

Beitrag von Yman »

Obernörgler hat geschrieben: 30. Dezember 2020, 16:14 Ab wann ist ein Zyklus gut/schlecht? Habt ihr Bewertungskriterien? Wenn ja, welche?
Das wüsste ich auch gerne. Leider kann ich solche Kriterien nicht genau benennen, aber es wird schon einen Grund haben, warum ich gerade z.B. sehr viel lieber die Klassiker-Zyklen PR 700-799 und Atlan 750-850 als die aktuelle PR-Erstauflage lese, wo ich seit Jahren immer wieder versuche einzusteigen, aber nach wenigen Bänden immer wieder gelangweilt abbreche. Vielleicht hat jemand eine Idee, woran das liegen könnte.
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Eric_Manoli
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Re: Bewertung von Zyklen

Beitrag von Eric_Manoli »

Yman hat geschrieben: 25. Januar 2021, 22:40
Obernörgler hat geschrieben: 30. Dezember 2020, 16:14 Ab wann ist ein Zyklus gut/schlecht? Habt ihr Bewertungskriterien? Wenn ja, welche?
Das wüsste ich auch gerne. Leider kann ich solche Kriterien nicht genau benennen, aber es wird schon einen Grund haben, warum ich gerade z.B. sehr viel lieber die Klassiker-Zyklen PR 700-799 und Atlan 750-850 als die aktuelle PR-Erstauflage lese, wo ich seit Jahren immer wieder versuche einzusteigen, aber nach wenigen Bänden immer wieder gelangweilt abbreche. Vielleicht hat jemand eine Idee, woran das liegen könnte.
Das ist eigentlich gar nicht so schwer zu verstehen. Jede Generation von Autoren schreibt in einem bestimmten Stil. Genauer gesagt, in einer bestimmten Spannbreite von Vorstellungen und Werthaltungen. Das ändert sich von Zyklus zu Zyklus, einmal, weil Autoren kommen und gehen, aber natürlich auch, weil die Autoren sich anzupassen versuchen an den wechselnden Geschmack des Publikums. Man selbst ändert sich zwar auch, aber eben nicht so schnell und vor allem meistens nicht synchron mit dem Zeitgeschmack.

Man behält oft eine bestimmte Anhänglichkeit gegenüber der Serie, versucht auch immer wieder, reinzukommen, nur um dann festzustellen, daß sich die alte Faszination nicht einstellen will. Das kann an der Serie liegen, manchmal aber auch an den eigenen Lebensumständen.

Mir ist das so gegangen. Ich habe mit dem M87-Zyklus begonnen, genau gesagt mit PR 303. Das, und der vorherige Zyklus der MdI hat mein Bild von Perry Rhodan geprägt. Es wurde eine heftige, aber kurze Liebesbeziehung, als im Band 400 eigentlich alle meine Lieblingspersonen tot waren. Ich habe noch die nächsten 100 Bände gelesen, viele danach auch noch gekauft, aber der alte Zauber der ersten 400 Bände wollte sich nicht mehr einstellen.

Ich habe gehadert, viele Romane gekauft, aber kaum noch gelesen, bin ausgewichen auf die Planetenromane, auf die Kurzserien, die ich dann komischerweise wieder gelesen haben. Bis dann Corona kam und Band 3050. Seitdem bin ich wieder dabei, und habe keine Woche ohne den jeweiligen Roman verbracht. Ich hoffe, das bleibt so (nicht Corona, sondern meine alte neue Leidenschaft für PR).

So wünsche ich auch dir, daß du den Einstieg findest, der zu dir paßt, und wenn nicht in diesem, dann vielleicht im nächsten Zyklus. Und nein, es liegt nicht an dir. :rolleyes:
Das ist der Weg.
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Re: Bewertung von Zyklen

Beitrag von Yman »

Ich hoffe auch, dass dir der neue Zyklus weiterhin gefällt und du dabei bleibst!

(Bei mir stapeln sich 50 ungelesene Hefte des neuen Zyklus.)
Eric_Manoli hat geschrieben: 26. Januar 2021, 00:11 Man behält oft eine bestimmte Anhänglichkeit gegenüber der Serie, versucht auch immer wieder, reinzukommen, nur um dann festzustellen, daß sich die alte Faszination nicht einstellen will. Das kann an der Serie liegen, manchmal aber auch an den eigenen Lebensumständen.

Mir ist das so gegangen. Ich habe mit dem M87-Zyklus begonnen, genau gesagt mit PR 303. Das, und der vorherige Zyklus der MdI hat mein Bild von Perry Rhodan geprägt. Es wurde eine heftige, aber kurze Liebesbeziehung, als im Band 400 eigentlich alle meine Lieblingspersonen tot waren. Ich habe noch die nächsten 100 Bände gelesen, viele danach auch noch gekauft, aber der alte Zauber der ersten 400 Bände wollte sich nicht mehr einstellen.
Ich bin gerade mit M-87 fertig geworden, die Cappins hatte ich vorher schon gelesen, alles etwas durcheinander zugegeben, je nachdem, welche Hefte ich gerade zur Verfügung hatte, und mit PR-399 sehe ich die Ära Scheer auf dem Höhepunkt und natürlich auch die Änderungen mit PR-400, den Sprung bzw. Schnitt, der vollzogen wurde.

Ja, das war natürlich für viele ein schwerer Schlag, was Lieblingsfiguren anging, andererseits leben Perry, Bully, Gucky, Atlan, Tolot und Danton heute immer noch, ebenso wie Homer G. Adams. Viele Figuren hat es aber auch noch nach Band 400 erwischt, z.B. die Altmutanten, darunter sämtliche Japaner, allen voran Tako Kakuta, und am Ende dann auch alle Frauen (Anne Sloane, Laury Marten, Betty Toufry, Ishy Matsu, ...) Und im Mutantenkorps fing das große Kasperle-Theater an (Gucky an der Spitze, Lord Zwiebus, Takvorian, Corello, und später, am Schlimmsten, Dalaimoc Rorvic und Tatcher a Hainu).

Trotz allem würde ich sagen, dass die 400-er der Serie noch mal einige Impulse gegeben haben und von der Magie der ersten 649 Bände sprechen. Was mit dem galaktischen Rätsel im ersten Zyklus begann, endete mit dem kosmischen Schachspiel. Wäre die Serie mit Band 649 eingestellt worden, hätte man noch eine im großen und ganzen schlüssige Serie mit halbwegs vernünftigem Abschluss gehabt.

Mit Band 650 ging es dann aber zum Glück ebenso schlüssig weiter, und der erste wirklich harte Schnitt in der Serie ist meiner Ansicht nach der mit Band 1399/1400. Da gibt es auch einen ziemlichen Zeitsprung (695 Jahre), aber die Änderungen sind meiner Ansicht nach noch wesentlich tiefgreifender als bei PR-399/400. Deswegen würde ich von der Magie der ersten 1399 Bände sprechen.

Wenn man aber mal den Cantaro-Zyklus als Ausnahme ansieht, spüre ich im Moment eher so die Magie der ersten 1799 Bände, also jene, für die Johnny Bruck die Titelbilder gezeichnet hat. Die letzten Bände der Autoren Willi Voltz (1165), K.H. Scheer (1544), Clark Darlton (1622) und Kurt Mahr (1661) lagen da aber schon einige Zeit zurück. Das ist für mich so das Ende der klassischen PR-Serie.
Zuletzt geändert von Yman am 21. Dezember 2021, 12:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bewertung von Zyklen

Beitrag von Richard »

Laury Marten kam allerdings im M87 Zyklus ums Leben - siehe Band 370. Und ihre Mutter Anne Sloane wurde bereits in PR 156 ermordet.
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Re: Bewertung von Zyklen

Beitrag von Eric_Manoli »

Yman hat geschrieben: 21. Dezember 2021, 12:15 Ich hoffe auch, dass dir der neue Zyklus weiterhin gefällt und du dabei bleibst!
Wir sind ja nun seit meinem letzen Post fast 50 Romane weiter, und ich habe noch jeden gelesen, alle auch vor dem jeweils nächsten Freitag. Gestapelt hätten sich die Romane bei mir aber auch sonst nicht, denn erstens können sich E-Books nicht stapeln, und zum zweiten habe ich mir vorgenommen, den nächsten erst zu kaufen, wenn ich den Vorgänger durchhabe. Noch ein Vorteil der E-Books. Man ist mit dem Kaufen nicht in Eile.

Ich bin nicht nur dabei geblieben (und Corona leider auch), sondern die Romane gefallen mir zum größten Teil auch, manche sogar richtig gut. Vielleicht liegt es aber auch an meinen Erwartungen. Es ist Unterhaltung, und wenn es mich unterhält, ist es gut. Der Zauber des Anfangs ist zwar dahin, aber nicht die Serie, sondern auch ich bin nicht mehr der, der ich mal war. ;)
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Re: Bewertung von Zyklen

Beitrag von Akronew »

Nun ich bin ja seit 3100 wieder fester "Hörer" der Serie. Und ehrlich gesagt, bisher habe ich es nicht bereut.
Wenn ich so manche Kritik zum aktuellen Zyklus lese, dann bin ich schon über die Ungeduld und so manche harte Kritik verwundert.

Vosskon oder die Atlan Prüfungen habe mich vielleicht nicht in Verzückung gesetzt, aber die Geschichten habe mich unterhalten und ich möchte weiterhören was um den Chaoporter passiert.
Ich habe viele Welten und Raumschiffe besucht und neue Personen kennengelernt, nicht immer in einer mir ausreichenden Form, aber genug um die nächsten 50 Hörbücher zu erwerben.

Mein nächstes Jahr hat schon jetzt eine Konstante und ich werden am Ende einen weiteren PR-Zyklus kennen
und hoffentlich wird so manche Perle dabei gewesen sein. ;)
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Re: Bewertung von Zyklen

Beitrag von Ce Rhioton »

Akronew hat geschrieben: 21. Dezember 2021, 14:03 Nun ich bin ja seit 3100 wieder fester "Hörer" der Serie. Und ehrlich gesagt, bisher habe ich es nicht bereut.
Wieso bisher? :???:

Weil du ja hin und wieder erwähnst, dass du derzeit die Serie hörst (und sie früher ja gelesen hattest):
Besteht für dich ein Unterschied in deiner Wahrnehmung/Beurteilung, wenn du einen Roman hörst statt liest? Oder nicht?
Da ich die Romane ja ausschließlich lese, vermag ich nicht zu beurteilen, ob da in der Rezeption womöglich ein Unterschied besteht?
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Re: Bewertung von Zyklen

Beitrag von Akronew »

Oh ja! Als ich noch Leser war, habe ich nur meine eigene Klangfarbe im Kopf gehabt.
Die Personen sprachen und dachten so wie ich es mir vorgestellt habe.

Im Hörbuch ist das anders und es fällt mir manchmal sogar auf,
das ich dies oder das wohl anders gelesen hätte.

Was auf jeden Fall nicht passiert ist, das meine Ideen und Emotionen
Teil der Handlung werden. Das sehe ich im Moment durchaus als Vorteil.

Ich lasse mich durch das Hörbuch unterhalten und genieße die Erzählung am Lagerfeuer.
Mein Dank an wepe, dem ich dieses Gedankenbild verdanke. ^_^
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