Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Unvergessene Abenteuer, legendäre Zyklen - nachgelesen und neu diskutiert.
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Partoc
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Partoc »

Die Falle von Cratcan (Band 1006) – Clark Darlton
Ein typischer Darlton-Roman, aber ohne Gucky. Bei Darlton habe ich ständig das Gefühl, dass er seine Romane auf einer kindgerechten Art und Weise verfasst hatte. Was daran liegen könnte, dass früher Kinder und Jugendliche den größten Teil der Leserschaft ausmachten und er deswegen bei vielen jungen Lesern sehr beliebt war. Leider wirkt seine Ehrzählweise auf mich oft recht simpelgestrickt und albern :( .
Die vorliegende Geschichte war für meinen Geschmack meist unlogisch (oder besser gesagt, sind für mich viele Handlungen der Protagonisten nicht vollkommen nachvollziehbar) und hat auch keine neuen Erkenntnisse gebracht. Bereits das Doppelband von Mahr wirkte wie ein Lückenfüller. Dieser Roman wirkt sogar eher überflüssig.
Schon zu Anfang des Romans lässt Darlton die Betschiden vom Kommandanten (auf seiner typischen Wasnichtpasstwirdpassendgemacht-Manier) als Spione des Herzogs erkennen, ohne dafür eine gute Erklärung zu liefern. Dann folgen unterschiedliche Versuche die Betschiden zu beseitigen und natürlich wird der Kommandant von seinem Komplizen/Untergebenen verraten, nachdem er Freundschaft mit den Betschiden geschlossen hat :blink: .
Eine sonst nette Geschichte, die aber vor allem deswegen enttäuscht, weil ich zum Schluss eines Blocks entweder einen Roman mit entscheidendem Verlauf für die Gesamtgeschichte oder mit einigen, wichtigen Informationen erwarte. Der vorliegende Roman liefert keins von beidem.

Meine Wertung: 3,95 Punkte (Note: 4+)

PS: Beim stöbern in den Galerien von perrypedia, bin ich auf die Information gestoßen, dass es sich bei dem TiBi um die Twelve Apostles (Australien) handelt.
Hier zum Vergleich:
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Apostles_6_GOR.JPG
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Verkutzon
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Verkutzon »

Partoc hat geschrieben: 22. März 2021, 06:34PS: Beim stöbern in den Galerien von perrypedia, bin ich auf die Information gestoßen, dass es sich bei dem TiBi um die Twelve Apostles (Australien) handelt.
Hier zum Vergleich:
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Apostles_6_GOR.JPG
Interessant :st:
Clark hat eine gute Abenteuergeschichte abgeliefert. Ich empfand seine Schreibe hier, bei diesem Heft, überhaupt nicht allzu sehr auf jugendliche Leser ausgerichtet. Die „Monster-der-Woche“ sind interessant beschrieben und fantasievoll. Die unheimliche Bedrohung der Wüstenwelt von Cratcan hat mir am besten Gefallen an dieser Story.
Die Motivation von Certhaytlin, die Betschiden verschwinden zu lassen, empfand ich jedoch auch an den Haaren herbeigezogen.
Eine Information dazu, wer denn die Kanimooren sind und wie sie Aussehen, hätte der Geschichte sicher auch gutgetan...
Das sechste Heft des neuen Zyklus hatte den Zweck, die Betschiden (auf Umwegen) Richtung Kran zu schicken - und: wir haben das Volk der Tarts besser kennengelernt.
Dazu gibt es wieder tolle InnenIllus!
So, das waren die berühmten sechs Betschiden-Romane! Mir hat das Lesen auch jetzt wieder Spass gemacht. Sie waren weder langweilig noch belanglos. Zyklusanfang halt, mit Kennenlernen und so :lol:
Ich klinke mich hier erstmal aus, werde aber den einen oder anderen Roman mitlesen und kommentieren.
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nanograinger
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von nanograinger »

Doch der kranische Kommandant erkennt sie als Angehörige jenes Volks, das auf Kran dem Orakel dient!
Ich habe jetzt die Romane nicht wieder gelesen, aber das scheint mir aus den Zusammenfassungen der wesentliche Punkt des Romans.

Frage: Erfahren auch die drei Betschiden diese Info? Oder hat der/die Leser/in hier einen Wissensvorsprung?
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Verkutzon
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Verkutzon »

nanograinger hat geschrieben: 22. März 2021, 12:38
Doch der kranische Kommandant erkennt sie als Angehörige jenes Volks, das auf Kran dem Orakel dient!
Ich habe jetzt die Romane nicht wieder gelesen, aber das scheint mir aus den Zusammenfassungen der wesentliche Punkt des Romans.

Frage: Erfahren auch die drei Betschiden diese Info? Oder hat der/die Leser/in hier einen Wissensvorsprung?
Im Heft heisst es: Certhaytlin hatte natürlich schon gerüchteweise von diesen geheimnisvollen Zweibeinern gehört, die von den stolzen Herzögen als Ratgeber akzeptiert wurden... (Seite 8, linke Spalte oben)
Es ist ein Gerücht, aber für den Leser bimmeln hier natürlich alle SOL-Schiffsglocken. Die Betschiden selber erfahren von diesen Gerüchten nichts...
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Partoc
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Partoc »

nanograinger hat geschrieben: 22. März 2021, 12:38
Doch der kranische Kommandant erkennt sie als Angehörige jenes Volks, das auf Kran dem Orakel dient!
Ich habe jetzt die Romane nicht wieder gelesen, aber das scheint mir aus den Zusammenfassungen der wesentliche Punkt des Romans.

Frage: Erfahren auch die drei Betschiden diese Info? Oder hat der/die Leser/in hier einen Wissensvorsprung?
Während der ganzen Abenteuer erzählt Lordos den Betschiden zwar, dass der Kommandant sie für die Beauftragten/Agenten der Herzöge hält. Aber an keiner Stelle im Roman steht irgendwas davon, dass die Betschiden die Information, dass sie den Beratern der Herzöge ähnlich sehen, erhalten.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von nanograinger »

Vielen Dank für die umgehende Antwort auf meine Frage!
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Yman »

Verkutzon hat geschrieben: 22. März 2021, 10:31 Das sechste Heft des neuen Zyklus hatte den Zweck, die Betschiden (auf Umwegen) Richtung Kran zu schicken - und: wir haben das Volk der Tarts besser kennengelernt.
Dazu gibt es wieder tolle InnenIllus!
So, das waren die berühmten sechs Betschiden-Romane! Mir hat das Lesen auch jetzt wieder Spass gemacht. Sie waren weder langweilig noch belanglos. Zyklusanfang halt, mit Kennenlernen und so :lol:
Ich klinke mich hier erstmal aus, werde aber den einen oder anderen Roman mitlesen und kommentieren.
Letztes will ich doch sehr hoffen. Die berühmten Betschiden-Romane - was macht sie eigentlich so berühmt? Mir jedenfalls haben sie mehr Spaß gemacht als ich gedacht hätte.

Eigentlich ist dies ja ein sehr ungewöhnlicher Zyklusstart, so ganz ohne Perry Rhodan oder sonstige alten Bekannten. Das hatte etwas ungewöhnlich Erfrischendes, und ich fand dies auch sehr bodenständig, besonders nach Band 1000.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Scrooge »

Yman hat geschrieben: 24. März 2021, 10:15 Eigentlich ist dies ja ein sehr ungewöhnlicher Zyklusstart, so ganz ohne Perry Rhodan oder sonstige alten Bekannten. Das hatte etwas ungewöhnlich Erfrischendes, und ich fand dies auch sehr bodenständig, besonders nach Band 1000.
Genau dies wurde damals aber z.T. heftig kritisiert. Ich glaube, viele hatten die Erwartungshaltung, dass z.B. die Abenteuer Atlans hinter den Materiequellen erzählt würden und man mehr über die Kosmokraten erfahren würde. Hier war das "Erwartungsmanagement" wohl nicht so gelungen, die Romame selbst finde ich aber auch sehr schön.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von thinman »

Yman hat geschrieben: 24. März 2021, 10:15

Eigentlich ist dies ja ein sehr ungewöhnlicher Zyklusstart, so ganz ohne Perry Rhodan oder sonstige alten Bekannten. Das hatte etwas ungewöhnlich Erfrischendes, und ich fand dies auch sehr bodenständig, besonders nach Band 1000.
Sozusagen ein Warmlaufen für den zweiten Teil der 1250er... ;-)

Ich hänge immer noch beim geteilten Planeten, muss mich also auf meine Erinnerung aus der fünften Auflage verlassen, bei der ich mich mit diesem Abschnitt schwer getan habe.

thinman
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Partoc
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Partoc »

Yman hat geschrieben: 24. März 2021, 10:15
Eigentlich ist dies ja ein sehr ungewöhnlicher Zyklusstart, so ganz ohne Perry Rhodan oder sonstige alten Bekannten. Das hatte etwas ungewöhnlich Erfrischendes, und ich fand dies auch sehr bodenständig, besonders nach Band 1000.
Den Eindruck hatte ich ebenfalls, als ich vor ca. 8 Jahren den Zyklus zu lesen angefangen hatte (nach Abbruch des MDI-Zyklus und parallel zum Aphilie-Zyklus). Da war ich aber von Perry Rhodan & Co. schon so genervt, dass ich sogar froh war endlich mal ein paar Niemande :D als Hauptpersonen zu haben. Jetzt beim erneuten Lesen würde ich auch sagen, dass der Anfang vor allem für Neuleser, die vielleicht Probleme mit den vorherigen Zyklen oder Romanen haben, deutlich besser geeignet ist als für Altleser. Wobei ich auch verstehen kann, wieso viele den Betschidenteil als zu lang empfinden. Das mag vor allem daran liegen, dass der zweite Teil des Sechserblocks sich mehr wie Lückenfüller anfühlen. Den hätte man auch als Viererblock konzipieren können. Also den Roman von Darlton komplett weglassen und die beiden Mahr Roman in verkürzter Form zusammenfassen. Dann wäre die Erzählung etwas knackiger gewesen. Bei den anderen Betschidenblocks wird es wahrscheinlich ähnlich sein.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Haywood Floyd »

Partoc hat geschrieben: 25. März 2021, 09:17 ...nach Abbruch des MDI-Zyklus...
"Ergreift ihn!" ;)
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AushilfsMutant
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von AushilfsMutant »

Der MdI Zyklus ist aber auch nicht so der Brüller. Die Ewigen Ebenen von Horror. Dann die sehr gestreckt wirkende Story in der Vergangenheit. Dazu ein Perry der total überheblich wirkt. Usw...

*ganz schnell weg teleportiert*
„...der Gastgeber fragt in die Runde, was den jeder gerne zu trinken hätte. Der Kosmokrat reagiert verwirrt, man kann mehr als nur Wasser trinken? Der Chaotarch, der gleich neben an sitzt, fragt sich ob es auch genug Tee/Wasser/Kaffee....Arten im Angebot gibt. Darauf hin, kommt es zum Streit zwischen den Beiden, was den nun die richtige Flüssigkeit zum Trinken sei...“

Auszug auf dem Buch: Die Hohen Mächte und der Moralische Code (Band 14, Seite 345, Absatz 2)
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Kardec
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Kardec »

Dumm gelaufen - hab das Antirematerialisationsfeld eingeschaltet :P
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AushilfsMutant
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von AushilfsMutant »

*im Hyperraum ganz laut Neeiiinnn kreischt*

:P
„...der Gastgeber fragt in die Runde, was den jeder gerne zu trinken hätte. Der Kosmokrat reagiert verwirrt, man kann mehr als nur Wasser trinken? Der Chaotarch, der gleich neben an sitzt, fragt sich ob es auch genug Tee/Wasser/Kaffee....Arten im Angebot gibt. Darauf hin, kommt es zum Streit zwischen den Beiden, was den nun die richtige Flüssigkeit zum Trinken sei...“

Auszug auf dem Buch: Die Hohen Mächte und der Moralische Code (Band 14, Seite 345, Absatz 2)
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Partoc
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Partoc »

Haywood Floyd hat geschrieben: 25. März 2021, 11:23
Partoc hat geschrieben: 25. März 2021, 09:17 ...nach Abbruch des MDI-Zyklus...
"Ergreift ihn!" ;)
Eine Hetzjagd :help: . Was wird wohl erst passieren, wenn ich gestehe, dass der MDI, den ich ein Jahr später zu Ende gelesen habe, bei mir im Ranking irgendwo im Mittelbereich rumtummelt und nicht auf Platz eins ist :devil: :juhu: :rofl: :saus:
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Haywood Floyd »

Du bist mit zarten 34 Jahren einfach zu jung, um das verstehen zu können: Welpenschutz! :troest: Wir erklären dir das :psst: wenn du mal groß bist... :P :rolleyes: :unschuldig:
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Yman
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Yman »

Im Dezember 1980 erschien Band 1007 der PERRY RHODAN-Serie:

"Die Kosmische Hanse" von William Voltz.

Nachfolgendes, Text und Bild, wurden per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen:
Die Kosmische Hanse und
Bild
Wäre der Kaufmann Derral Smago am Tag zuvor gefragt worden, er hätte behauptet, auf Terra lebten 10,5 Milliarden friedfertige Bürger der LFT, 75 Millionen allein in Terrania. Kriminalität gäbe es so gut wie gar nicht mehr, was bei der herrschenden sozialen Gerechtigkeit auch verwunderlich wäre. Doch heute würde er anders antworten. Smago wird in seinem Laden überfallen. Dabei stellt sich der Dieb als Robert W. G. Aerts vor, möchte aber Dillinger genannt werden. Er schlägt Smago nieder und entwendet die kostbarsten Stücke aus dem Geschäft. Nachdem Smago zu sich gekommen ist, fragt er sich, bei welcher Behörde er diese Tat melden soll.

Im HQ-Hanse beschäftigt sich Perry Rhodan zur Zeit mit Meldungen aus mehreren Handelskontoren. Überall wird von positronischen Störungen gesprochen, und es betrifft die Kontore Ayston, Gruumer, Waldemar und Mardi-Gras. Rhodan geht davon aus, dass Seth-Apophis dahintersteckt. Er nimmt an, dass die Vorfälle auf den ersten drei Kontoren nur Tests waren, denn die dortigen Schäden konnten behoben werden. Auf Mardi-Gras war dies nicht möglich, so dass die Zustände dort immer chaotischer werden.

Pygros Hammlon ist Kommandant der Kogge KYRT und unterwegs nach Ferrol im Wega-System, um einen Hanse-Spezialisten abzuholen. Nahe dem System ortet die KYRT ein unregelmäßig geformtes, maximal 853 Meter dickes Gebilde, das soeben materialisiert sein muss. Hammlon versucht, sich mit der Kogge zu nähern, was jedoch an einer mentalen Barriere scheitert. Diese wirkt bei der Besatzung ganz individuell, treibt aber letztlich alle fort von dem Objekt. Hammlon informiert Terra. Rhodan begibt sich mit einem aus 17 Einheiten der Kosmischen Hanse und der LFT bestehenden Verband zum Fundort des Objekts. An Bord weilen auch Geoffry Abel Waringer sowie die Mutanten Ras Tschubai, Fellmer Lloyd, Gucky und Irmina Kotschistowa. Auch sie scheitern vorerst bei dem Versuch, sich dem Gebilde zu nähern. Eine Robotsonde explodiert bei der Annäherung.

Zwischen Alaska Saedelaere und dem Sorgoren Carfesch hat sich so etwas wie Freundschaft entwickelt. Ein Grund dafür ist, dass der Sorgore in Saedelaeres Gesicht mit dem Cappin-Fragment blicken kann, ohne wahnsinnig zu werden. Carfesch hofft, eines Tages das Fragment mit seinen sensitiven Händen aus dem Gesicht lösen zu können. Als in Carfeschs Wohnung eingebrochen wird, wollen die beiden versuchen, den Übeltäter zu stellen, doch er wurde bereits bei dem Versuch gefasst, in die Gesundheitsbehörde einzubrechen. Es handelt sich um Aerts. Da er sich seiner Taten brüstet, kann eine Verbindung zum Einbruch in Carfeschs Wohnung hergestellt werden. Der Sorgore wird unterrichtet und nimmt den Verbrecher zusammen mit Saedelaere in Augenschein. Anschließend soll er in psychiatrische Behandlung übergeben werden.

Die Wissenschaftler im Wega-System kommen zu dem Ergebnis, dass es von den ethischen Werten einer Person abhängt, wie weit er sich dem Gebilde beziehungsweise dem Psychoschirm nähern kann. Je negativer dieser Wert ist, desto näher kommt die betreffende Person an das Gebilde heran. Den schlechtesten ethischen Wert aller Personen an Bord der Schiffe besitzt Joanna Demy, doch auch sie ist nicht imstande, bis zu dem Objekt vorzudringen. Auch für die Teleporter ist es nicht erreichbar. In Rhodan keimt die Hoffnung, Atlan wiederzusehen. Schlaglichtartig muss er an die vergangenen Jahrhunderte des Aufbaus der Hanse zurückdenken, die der »Einsame der Zeit« nicht miterleben konnte. Indessen wird ein Gesetzesbrecher benötigt. Das wird nach Terra gemeldet.

Julian Tifflor, immer wieder zum Ersten Terraner gewählt, beruft eine Sitzung im HQ-Hanse ein und teilt mit, dass ein Krimineller zur Untersuchung des im Wega-Sektor erschienenen Objekts gesucht wird. Daraufhin berichten Carfesch und Saedelaere von Aerts, der zur Hilfe aufgefordert werden soll. Er ist damit einverstanden, wenn die Behörden ihm zusichern, dass er keinerlei Behandlung unterzogen wird. Mit der EIGOR, einem Raumschiff der LFT, wird Aerts am 14. August zur Wega geflogen, nachdem er eine Hypnoschulung in Raumfahrt erhalten hat.

Aerts kann sich in einer Mini-Space-Jet dem Objekt nähern und sogar landen. Er dringt in das Innere vor, wo er auf eine Energieglocke stößt, unter der eine humanoide Gestalt im Tiefschlaf zu liegen scheint. Rhodans Hoffnung auf Atlan zerschlägt sich jedoch. Aerts kann die Energieglocke bergen. Diese erlischt im Freien von selbst. Als Aerts mit dem Fremden von dem Objekt startet, löst sich dieses auf. Der Fremde erwacht bereits in der Space-Jet. Den Menschen gegenüber verhält er sich freundlich. Über einen Translator kommt es schnell zur Verständigung mit Quiupu, wie der Fremde sicht nennt. Er behauptet, unter Amnesie zu leiden, weiß aber noch seinen Auftrag, nämlich den Wiederaufbau des Virenimperiums im Namen der Kosmokraten. In diesem Zusammenhang erwähnt Quiupu den Namen Vishna und er spricht tatsächlich von Viren, die es zusammenzusetzen gilt.

Die Schiffe kehren ins Solsystem zurück, wo Quiupu sich weiterhin als seltsames Wesen erweist. Bei jedem Sonnenaufgang gibt er einen Heulton von einer Minute Dauer ab. Bezüglich des Virenimperiums lässt er verlauten, es solle möglicherweise zur Beantwortung der drei Ultimaten Fragen herangezogen werden.

Rhodan, wie Tifflor einer der 34 Hanse-Sprecher, die mit dem Hanse-Siegel ausgestattet sind, bereitet sich darauf vor, per Distanzlosen Schritt nach Mardi-Gras zu wechseln. Zuvor will er Aerts fragen, ob er ihn begleiten will. Indessen wird in der Gesundheitsbehörde festgestellt, dass Aerts von Heute auf Morgen zum Verbrecher wurde. Das deutet auf eine Fremdbeeinflussung hin. Doch Aerts ist inzwischen Regierungsangelegenheit und die Akte wird ohne Meldung abgeschlossen.
Der Roman gewährt einen Einblick in die Organisation der Kosmischen Hanse, die über eine Flotte von 100000, meist größeren Schiffen verfügt. Entscheidungsträger sind 34 Hansesprecher, im wesentlichen unsere alten Bekannten. In der Milchstraße ist politisch alles in Butter, wenn da nur nicht die böse Nachbarin Seth-Apophis wäre, die die Milchstraße mit ihren Agenten infiltriert.

In der Handlung des Romans geht es um "den letzten Kriminellen Terras", was ich etwas befremdlich fand, der ein im Wega-System aufgetauchtes durch einen "negativ gepolten Psychoschirm" geschütztes Objekt stellvertretend für Perry Rhodan betreten soll und dabei Quiupu entdeckt, der etwas mit den Kosmokraten, Vishna und dem Virenimperium zu tun hat. Die wesentlichen Begriffe, darunter auch die drei ultimaten Fragen, sind damit schon einmal gefallen. So schwach die Handlung des Romans auch ist, ist ein wesentlicher Grundstein für die Fortentwicklung der Serie, die bis heute anhält, gelegt.
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Heykh
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Heykh »

AushilfsMutant hat geschrieben: 25. März 2021, 12:15 Der MdI Zyklus ist aber auch nicht so der Brüller.
Ketzer :devil:
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Widerstand ist zwecklos. Ihr PC wurde soeben assimiliert.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Partoc »

Die Kosmische Hanse (Band 1007) – William Voltz
Der Roman ähnelt mehr einem Jubiläumsband, als es bei Band 1000 der Fall ist. Am Anfang werden ausgiebig die Veränderungen nach über 424 Jahren geschildert. Dabei zeichnet Voltz eine Utopie, in der die Völker eng mit einander zusammenhalten, der Handel blüht und es überall „Wohlstand und Friede herrscht“. Es wird geschildert, was mit den Schiffen der Mächtigen passiert ist, sowie auch das Auftreten der Agenten von Seth-Apophis. Ein wichtiger Punkt ist, dass Seth-Apophis seine/ihre Agenten aus der Distanz aktivieren kann und so bald sie sie verlässt, erinnern sich die Agenten an nichts mehr, können aber wieder aktiviert werden. Was die Suche nach den Agenten schwierig gestaltet.

Interessant ist auch, dass die Erde innerhalb von über 400 Jahren nach der Wiederbesiedelung einen Stand von 10,5 Milliarden erreicht hat (Sol-System: 11,6 Milliarden).
Durch diese ganze Fülle an geschilderten Informationen erkennt man fast überhabt nicht, dass der Roman von Voltz geschrieben wurde, auch bei den üblichen Hauptprotagonisten ist er sehr zurückhaltend mit seinen Schilderungen. Erst wenn er sich mit Alaska, Aers, dessen Freundin und der Handlung um Quiupu beschäftigt, erkennt man die typisch volzsche Handschrift.

Und damit wären wir bei dem einzigen Kriminellen der Kosmischen Hanse angekommen. Robert W. G. Aerts wird sprichwörtlich als Kontrast zu der restlichen Utopie eingeführt. In der ersten Szene wirkt der überfallene Händler irritiert über das kriminelle Verhalten, aber auch Aerts verhält sich nicht wie ein normaler Krimineller. Er sagt offen seinen Namen, rühmte sich seiner Untaten und verpasst sich selbst einen Spitznamen: Dallinger (den er voller Stolz trägt). Sein Verhalten ist deswegen so auffällig, weil in der Zeit der Kosmischen Hanse negative psychische Veranlagungen bereits im Kindesalter erkannt und korrigiert werden :fg: .

Amüsant fand ich auch, dass sich die Gesundheitsbehörde (nicht die Polizei) sich um Aerts Fall kümmern musste. Und sich Aerts mit diesen Worten rechtfertigt:

„>>Ich bin weder frustriert, noch hatte ich eine schlimme Kindheit<<, eröffnete er dem Maskenträger, >>Ich bin ganz einfach böse, ein richtiger Krimineller.“

Und wie lautete Alaskas Analyse zu Aerts:

„Der Wusch, anders zu sein als alle anderen, treibt ihn an.“

Dann wird auch noch Gucky von Aerts als „Gedankenpolizei“ bezeichnet und er will nicht ohne einen „Ballermann“ zu dem Schiff reisen, dass nur von einem „kriminellen Verstand“ erreicht werden kann :rolleyes: .

Ein Raumschiff (Bezeichnet als Riesenkartoffel :lol: ) in dem sich der mysteriöse Quiupu befindet. Bei seiner Reise hat er „natürlich“ sein Gedächtnis verloren :blink: . Lässt aber einige Begriffe (wie Kosmokraten, Viren_Imperium, Vishna und „drei ultimaten Fragen“) fallen. Nach der Peitsche im Betschidenabschnitt ist das wohl das Zuckerbrot :fg: .

Auf dem TiBi ist Clark Darlton/ Walter Ernsting (als einziger Autor noch zu seinen Lebzeiten :o ) mit Gucky abgebildet. Wen er wohl darstellen soll. Ich hoffe doch, es handelt sich nicht um Rhodan :) .
Insgesamt war der Roman kein Highlight, aber auf jeden Fall ein guter und amüsanter – zum großen Teil sogar ironischer- Unterhaltungsroman.
Meine Wertung: 5,60 Punkte (Note: 2)
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Verkutzon
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Verkutzon »

Die Szene, als der Händler Smago aus seiner Ohnmacht erwacht und gleich mal Überlegungen anstellt, wie man dem Täter helfen kann, empfand ich als ebenso witzig wie absurd. :o)
Der kurze Auftritt von Tekener, der gleich mal die Freundin von Aerts mit seinem Charme betört, ist so typisch Smiler, dass ich mir diesen Charaktertyp zurück in die EA wünsche :P
Die InnenIllus gefallen mir diesmal nicht. Alaska sieht wie ein Roboter aus... :wacko:
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Richard »

Partoc hat geschrieben: 25. März 2021, 17:03
Haywood Floyd hat geschrieben: 25. März 2021, 11:23
Partoc hat geschrieben: 25. März 2021, 09:17 ...nach Abbruch des MDI-Zyklus...
"Ergreift ihn!" ;)
Eine Hetzjagd :help: . Was wird wohl erst passieren, wenn ich gestehe, dass der MDI, den ich ein Jahr später zu Ende gelesen habe, bei mir im Ranking irgendwo im Mittelbereich rumtummelt und nicht auf Platz eins ist :devil: :juhu: :rofl: :saus:
Mir kommt immer vor, dass viele Leute, die den MDI Zyklus als ihren Lieblingszyklus betrachten, diesen damals in jungen Jahren gelesen haben und nun den MDI Zyklus zumindest unterbewusst mit dieser Jugendzeit assoizieren. Ich habe den MDI Zyklus etliche Jahrzehnte nach dem ursprünglichen Erscheinen gelesen und war da bereits Anfang 20. Ich hatte da auch bereits meinen Militärdienst hinter mir .. Jedenfalls fand ich weder damals noch heute den MDI Zyklus als so "über drüber super" wie es manch andere Foristen empfinden.
Es ist da vielleicht auch so aehnlich wie Musik einer Band, die es über Jahrzehnte gibt: Oft genug liebt man jene Sachen, mit denen man "gross wurde" und da können die später herausgebrachten Alben noch so gut oder gar "besser" sein (zb von der Produktionsqualität) .. oft genug wird zieht man dann trotzdem jene Sachen der entsprechenden Musiker vor, mit denen gross wurde.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Yman »

Der MdI-Zyklus startet sehr gut, kann man fast nicht besser machen, und die erste Hälfte ist auch sehr gut, aber dann wird es immer schlechter. Dass die MdI einfach bloß eine Handvoll Tefroder sind, hat mich sehr enttäuscht. Aber hier geht es ja eigentlich um die Kosmische Hanse.

Aktuell finde ich Quiupu ganz interessant, und auch die Betschiden sagen mir zu. Und natürlich hoffe ich, dass Seth-Apophis noch ein paar fiese Sachen auf Lager hat. Ich frage mich nur, wie William Voltz darauf kommt, ES würde einen offenen Angriff von Seth-Apophis auf die Milchstraße abwehren. Wann hat denn ES jemals einen Angriff auf die Milchstraße vereitelt? Auf mich hat die Serie stets den Eindruck gemacht, als ob ES immer wieder Einladungen verschickt hat, doch bitte schön die Milchstraße anzugreifen, damit es dort nicht langweilig wird.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Richard »

Quiupu zeigte ein paar seltsame Gewohnheiten (dieses Morgenritual, diese Figuren aus Draht, die er herstellte...); da war ich mir nicht sicher, ob die später mal eine groessere Bedeutung bekommen könnten oder ob man ihn damit einfach nur als "komischen Kauz" oder als (ausserirdischen) "Wissenschafter mit komischen Angewohnheiten" charakterisieren wollte.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Partoc »

Interessant sind auch die Spekulationen über den Namen Vishna, der eine Ähnlichkeit mit der Hindugottheit Vishnu/Wischnu aufweist.

Zitat:
"Vishnu", sagte Rhodan, "wird in neun Inkarnationen verehrt, deren wichtigste Rama und Krishna sind. In einer zehnten Inkarnation als weißes Pferd soll er das Ende dieses Weltalters ankündigen. ..."

und

".... Vishnu gehört zur Trimurti. Das ist Sanskrit und bedeutet Dreigestalt. Gemeint ist damit im Hinduismus die Dreiheit der Götter Brahma, Wischnu und Schiwa, die auch als Schöpfer, Erhalter und Zerstörer aufgefasst werden können."


Da verrät Voltz nicht nur, dass er sich für die Idee zum Konstrukt um Vishna beim Hinduismus bedient hatte, sondern offenbart den Lesern bereits im Voraus eine der wichtigsten Thematiken in diesem Zyklus und macht Andeutungen "auf das zukünftige Schicksal".

Die Illustration mit Alaska ist tatsächlich wirklich daneben.
Dafür wurde er bei den Japanern deutlich besser getroffen.
Fragt sich wer wohl die Schmalzlocke ist :fg: :
https://www.perrypedia.de/wiki/Datei:PR-Japan-504.jpg
Scrooge
Plophoser
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Scrooge »

Roman 1007 von William Voltz gehört m.E. zu den Tiefpunkten nicht nur des Zyklus, sondern der Serie insgesamt. Ich könnte da viel schreiben, möchte mich aber auf drei Aspekte beschränken:
1. Zu den problematischsten Aspekten der Serie gehören aus meiner Sicht weniger die großen Entfernungen, sondern eher die großen Zeiträume. Da werden nun einfach mal über 400 Jahre übersprungen, und es hat sich kaum etwas verändert, bzw. alles ist noch besser geworden. Man vergegenwärtige sich mal, was auf der Erde so um 1600 los war und vergleiche das mit der Situation heute. Die ersten 400 Jahre NGZ sind dagegen scheinbar von einer friedlichen Aufbauarbeit geprägt. Soziale, kulturelle oder politische Änderungen? Kaum auszumachen, auf jeden Fall weniger als bei uns, sagen wir mal, in den letzten 20 Jahren passiert ist. Dieses Bild einer weitgehend starren und statischen Gesellschaft finde ich bedrückend.
2. Übergreifender Rahmen ist der Kampf gegen die SI Seth-Apophis. Wir Leser*innen wissen das "aus erster Hand", doch eigentlich haben wir es hier mit einem politischen Führer zu tun, der die gesamte Gesellschaft streamlined und auf ein Ziel ausrichtet, das er von einer übergeordneten Wesenheit "empfangen" hat. War sonst leider keiner dabei, wie praktisch. Debatten über die gesellschaftliche Ausrichtung, darüber wie es weitergeht? Keine. Bei genauerer Betrachtung ist das erstaunlich, denn der militärisch inspirierte Expansionismus des Solaren Imperiums ist dem kompletten Siegeszug des terranischen Kapitalismus gewichen. Imperialismus mit anderen Mitteln. Und eine Gesellschaft, die die Vorgaben der politischen Führung einfach so hinnimmt.
3. Diese gesellschaftlich-politisch-sozial-kulturelle Homogenität wird gebrochen vom "letzten Kriminellen", aber nur ums sie letztlich zu bestätigen. Das ist m.E. das bedrückendste Element: Kriminalität wird biologistisch umgedeutet und zu einem abweichenden Verhalten, das sich frühzeitig korrigieren lässt. Die biologische Erklärung ist hochproblematisch, denn man ersetze z.B. "Kriminalität" durch "Hautfarbe", oder was einem noch so einfallen könnte an "Abweichungen". Ich möchte gar nicht weiterschreiben...

Zusammengefasst erscheint mir das gesellschaftliche Bild, das Voltz transprotiert, bedrückend, ja geradezu dystopisch: Eine starre und handlungsunfähige Gesellschaft, in der der politische Diskurs eliminiert wurde; ein politischer Führer, der die Gesellschaft komplett auf vage geäußerte Ziele ausrichtet und dies dadurch legitimiert, dass er sie angeblich von einer übergeordneten Wesenheit erhielt; und eine Gesellschaft, in der abweichendes Verhalten und weitere Auffälligkeiten frühzeitig "korrigiert" werden. Jeder Diktator müsste feuchte Augen ob dieses Szenarios bekommen. Natürlich wollte Voltz keine Dystopie beschreiben, er hatte das komplette Gegenteil im Auge. Aber warum das Unterfangen so komplett schiefgehen konnte, ist mir unerklärlich. Oder handelt es sich um einen durch und durch ironischen Roman? Bitte schreibt ja oder auch, dass ich mit meiner Interpretation komplett auf dem Holzweg befinde. Oder sonst etwas, was diesen Roman einordnet.
Let's go Red Sox
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