Klassiker - Die Dritte Macht (PR 1 - 49)

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Yman
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Re: Klassiker - Die Dritte Macht (PR 1 - 49)

Beitrag von Yman »

Im Herbst 1961 erschien der 11. Roman der PERRY-RHODAN-Serie:

"Mutanten im Einsatz" von Kurt Mahr.

Nachfolgendes, Text und Bild, wurden per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen:
Mutanten im Einsatz
Bild
Die wracke GOOD HOPE wird auf Rofus zu einem unterirdischen Stützpunkt der Ferronen transferiert, der in den Bergen einer großen Wüste des Planeten verborgen liegt. Perry Rhodan, der vom ferronischen Thort mit umfassenden Vollmachten ausgestattet wurde, und Hopthmar, der Stützpunktkommandant, erhalten über eine Transmitterverbindung einen Bericht aus der Stadt Sic-Horum. Diese liegt in den Bergen Ferrols, in denen die Sichas leben, eine eher traditionalistische ferronische Volksgruppe. Die Sichas sind, im Gegensatz zum Rest Ferrols, noch nicht von den Topsidern unterworfen worden.

Major Conrad Deringhouse und Captain Albrecht Klein fliegen mit Raumjägern nach Ferrol, um die Lage zu erkunden und Verwirrung unter den Topsidern zu stiften. Nachdem sie drei topsidische Schiffe durch Desintegratorbeschuss zerstört haben, wird Deringhouses Maschine durch einen Schuss des auf dem Raumhafen von Thorta stehenden arkonidischen Kugelraumers schwer beschädigt. Klein kehrt daraufhin auf Befehl des Majors nach Rofus zurück, erstattet Rhodan Bericht und setzt dann die Aufklärungsflüge und Störangriffe über Ferrol allein fort.

Deringhouse kann sich per Fallschirm retten. Er landet südlich der Hauptstadt und marschiert auf das rund 400 Kilometer südlich gelegene Gebirge zu, um mit den Sichas Kontakt aufzunehmen. Unterwegs trifft er jedoch auf eine ferronische Widerstandsgruppe, der er sich anschließt und mit der er sich kurz darauf auf den Weg nach Thorta macht. Deringhouse und eine junge Ferronin bilden dabei die Vorhut. Nach mehreren bewaffneten Auseinandersetzungen mit topsidischen Streifen erbeuten die beiden einen Gleiter, mit dem sie bis in die Nähe von Thorta fliegen. In der Hauptstadt finden sie Aufnahme bei einer weiteren Gruppe von Widerstandskämpfern. Mit ihrer Hilfe verschafft sich Deringhouse Zugang zum Roten Palast des Thort.

Rhodan gelangt mit 40 Begleitern und 45 Robotern via Transmitter nach Sic-Horum. Kekéler, der Anführer der Sichas, nimmt sie in Empfang und lässt ihnen Unterkünfte zuweisen. Kurz darauf brechen Rhodan, Reginald Bull, die Mutanten und eine Gruppe Sichas nach Thorta auf. Unterwegs müssen sie mehrere Patrouillen der Topsider ausschalten. Nach acht Ferrol-Tagen (= 8 mal 38 terranische Stunden) erreichen sie die Hauptstadt und verbergen sich bei dem Sicha Tihamér, der dort ein Gasthaus führt.

Mit Tihamérs Hilfe gelingt es, einen Transmitter zu beschaffen, mit dem eine Verbindung in den Roten Palast aufgebaut werden soll. Tako Kakuta teleportiert hierzu in den Palast, wo er einen der dortigen Transmitter auf das entwendete Gerät justieren kann. Dabei stößt er auf Deringhouse, der zeitgleich ebenfalls in den Roten Palast eingedrungen ist. Die beiden Widerstandsgruppen vereinigen sich und beschäftigen die Topsider in der Folgezeit mit zahlreichen Anschlägen, so dass Rhodans Gruppe ungehindert operieren kann.

Über die etablierte Transmitterverbindung gelangt Rhodan in den Roten Palast, wo er mit Hilfe der Mutanten den topsidischen Oberbefehlshaber auf Ferrol, Chrekt-Orn, ausfindig machen kann. Mit einem Psychostrahler bringt Rhodan den Flottenadmiral dazu, den arkonidischen Kugelraumer, unter dem Vorwand räumen zu lassen, es sollten neue Waffen eingebaut werden. Danach erteilt er seinen in Sic-Horum zurückgebliebenen Leuten den Befehl, nach Rofus zurückzukehren, wo Crest und Thora sie durch Hypnoschulungen auf die Steuerung des 800-Meter-Schlachtschiffes vorbereiten.

Trker-Hon, der Kommandant des Schlachtschiffes, wird angesichts der unerwarteten Anordnungen misstrauisch und will sich die Befehle persönlich von Chrekt-Orn bestätigen lassen. Da die Wirkung des Psychostrahlers inzwischen nachlässt, will der Admiral die Räumung des Schiffes daraufhin rückgangig machen lassen, kommt aber nicht dazu, weil Rhodan ihn vorher gefangennimmt und ihn zwingt, ihn zum Schlachtschiff zu begleiten. Mit Hilfe der ferronischen Widerstandskämpfer wird auch der erbeutete Transmitter dorthin gebracht. Chrekt-Orn wird auf freien Fuß gesetzt.

Mit Waffengewalt und mit Hilfe Betty Toufrys, Tako Kakutas und Wuriu Sengus durchbricht Rhodans Trupp den auf Anordnung Trker-Hons gebildeten Abwehrring um den Kugelraumer, schaltet die an Bord befindlichen Topsider aus und bringt den Transmitter an Bord. Mit letzterem gelangen Crest, Thora, die inwischen geschulten Raumfahrer und eine Anzahl von Robotern, die bei der Schiffsführung helfen können, von Rofus aus an Bord.

Nach der Abwehr eines Raketenangriffes startet Rhodan das Schiff und vermeidet eine Konfrontation mit einem topsidischen Flottenverband durch eine Kurz-Transition in die Nähe von Rofus, wo er das Schiff beim Wüstenstützpunkt landet. Dort handelt er mit dem Thort als Gegenleistung für seine Hilfe die Übergabe der Konstruktionspläne der Materietransmitter aus und verspricht dem Herrscher, den Ferronen auch zukünftig beizustehen.

Als die unter Handlungsdruck stehenden Topsider Rofus mit ihrer Flotte angreifen, kann Rhodan den Nachteil der Unterbesetzung dadurch ausgleichen, dass er das Schiff auf nahezu derselben Position zwischen Hyperraum und Schlachtfeld hin und her wechseln lässt. Erst nach dem Verlust von zwei Fünfteln ihrer Flotte ziehen sich die Topsider wieder nach Ferrol zurück.

Eine Kurztransition bringt das Schiff zum 28. Planeten des Wega-Systems, auf dessen Mond Iridul ein Stützpunkt errichtet wird. Verhöre einiger an Bord des Kugelraumers verbliebener Topsider bestätigen den Verdacht, dass die Invasion des Wega-Systems auf den Notruf des auf dem irdischen Mond notgelandeten Kreuzers zurückzuführen ist und lediglich ein Rechenfehler dazu geführt hat, dass die topsidische Flotte nicht im Solsystem erschienen ist. Kurz darauf bricht Rhodan mit dem unterbesetzten 800-Meter-Schlachtschiff in dem Bewusstsein zur Erde auf, dass der Kampf gegen die Topsider noch nicht endgültig gewonnen ist und er mit voller Mannschaft nochmals zur Wega zurückkehren muss.
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Re: Klassiker - Die Dritte Macht (PR 1 - 49)

Beitrag von idaho »

Faktor10 hat geschrieben: 9. Mai 2021, 22:15 Danke für das Bild
Gerne. Ich sehe die Hefte der verschiedenen Auflagen als Zeitdokumente, nicht nur, was den Text an sich betrifft sondern auch das "umzu". Etwas, was dir kein eBook geben kann sondern nur das Stöbern in altem, oft muffig riechenden Papier :lol: Und ab und zu findet man dabei mal ein Nugget, das man - zumindest ich - nicht für sich behalten kann.

@11: In dem Heft gehts recht kernig zu. Kurt Mahr hinterlässt eine breite Spur toter Topsider. Perry Rhodan und seine Getreuen gehen auch da ziemlich zur Sache, wo es nicht zwangsläufig nötig wäre. Zum Beispiel, indem Tako Kakuta hinter einen Trupp Topsider springt und sie niederblastert, wo's ein Psychostrahler oder Paralysator (den wir aber, glaube ich, bis dahin noch nicht in der Serie erlebt haben) auch getan hätte.

Ich hab' dann gelesen, dass der Autor das offenbar ähnlich sah: Zitat Kurt Mahr: "Der, dem Du wirklich an den Karren fahren möchtest, ist Kurt Mahr. Der springt nämlich in MUTENTEN IM EINSATZ mit Leben und Gesundheit etlicher Topsider ein wenig zu frivol um." Die entsprechende Stelle hat er als Bearbeiter von Auflage 5 aber dann doch nicht geändert.
Eine andere Aussage von Kurt Mahr: "Heißa – waren wir damals jung! Da gab es keine Unsicherheit, kein sorgsames Tasten durch das Gestrüpp menschlicher Empfindsamkeiten, kein vorsichtiges Abwägen unterschiedlicher Einstellungen. Wir wußten, was wir sagen wollten, und sagten es. Basta!"
Das ganze Statement von Kurt Mahr, erschienen in Band 11 Fünfte Auflage, packe ich mal hier in Spoiler, weil es zu lang ist:
Spoiler:
EIN PAAR NICHT ALLZU WEISER WORTE ZUR FÜNFTEN AUFLAGE PERRY RHODAN (niedergeschrieben für einen imaginären Leser, von Kurt Mahr)

Heißa – waren wir damals jung! Da gab es keine Unsicherheit, kein sorgsames Tasten durch das Gestrüpp menschlicher Empfindsamkeiten, kein vorsichtiges Abwägen unterschiedlicher Einstellungen. Wir wußten, was wir sagen wollten, und sagten es. Basta!
Das war 1961 – als Perry Rhodan nicht mit dem Gedonner eines wuchtigen Hammers sondern eher mit dem sanften „Flup“ eines weichen Kissens auf dem deutschen Science-Fiction-Markt landete. Ich war gerade 27 Jahre alt, als ich anfing, für Perry Rhodan zu schreiben. Die Welt hing in einem festgefügten Rahmen, der so aussah, als sei er für alle Zeiten gemacht. Ich hatte keine Zweifel – weder an mir noch an meiner Umwelt. Es war eine gute, eine schöne, eine heile Welt. Und so wie ich, nehme ich an, empfanden damals die meisten meiner Zeitgenossen. Die ersten Schritte in den Weltraum hinaus waren getan. John F. Kennedy versprach, in Kürze noch mehr zu tun. Die Welt glaubte ihm, als er erklärte, der Mensch werde noch während jener Dekade seinen ersten Fußstapfen in den Staub des Mondes drücken.
Daran muß ich denken, wenn ich mir einen nach dem anderen der Perry Rhodan-Romane der Anfangszeit vornehme und sie „überarbeite“ – für die Fünfte Auflage, deren Beginn Du hier in der Hand hast.
Als man mir diese Aufgabe antrug, fühlte ich mich – wie man so schön sagt – gebauchpinselt. Bis dahin hatte ich nur geschrieben und übersetzt, aber niemals redigiert oder ediert. Was im einzelnen auf mich zukommen würde, davon hatte ich keine Ahnung. Denn in meiner Erinnerung ist der Anfang der Perry Rhodan-Serie als etwas Schönes, Großes und Glänzendes verankert. Von den Details hatte ich fast keine Ahnung mehr. Oh, mir schwebte vor, bei K.H. Scheer müßte weniger geschossen und bei Clark Darlton das Tiefschürfende gegenüber dem Humor ein wenig mehr in den Vordergrund gerückt werden. Dann nahm ich UNTERNEHMEN STARDUST zur Hand – und siehe da, K.H. Scheer schoß gar nicht so vie! Bull machte auf dem Mond ein wenig Bäng-bäng; aber das war durchaus harmlos. (du könntest jetzt einwenden wollen, daß keine der „wirklichen“ Mondexpeditionen jemals Waffen mit sich führte. Aber Apollo-Missionen im vorhinein zu beschreiben, war eigentlich nicht das, was wir uns vorgenommen hatten.) Und der frühe Clark Darlton ist so flachschürfend keineswegs! Ich bin beeindruckt, wie er es immer wieder versteht, mitten in der ernstesten oder erheiterndsten Situation seine friedliebende Einstellung zum Ausdruck zu bringen. Der, dem Du wirklich an den Karren fahren möchtest, ist Kurt Mahr. Der springt nämlich in MUTENTEN IM EINSATZ mit Leben und Gesundheit etlicher Topsider ein wenig zu frivol um. Das wirst Du in der Fünften Auflage nicht wiederfinden.
Aber von solchen Exzessen gibt es selbst bei Mahr glücklicherweise nur wenige. Das heißt, es fällt mir leichter, den ursprünglichen Rhodan in der Fünften Auflage so original wie möglich wiederzugeben. Es tauchten einmal Fragen auf, ob man die damals als eine Folge von Zukunftsromanen geschriebene Serie nachträglich der Wirklichkeit anpassen solle. Es weiß inzwischen jeder, daß die erste Mondlandung nicht 1971, sondern 1969 stattfand. Daß das verwendete Raumschiff kein Nukleartriebwerk besaß. Daß es auf der Venus keinen Dschungel gibt. Du kannst mir ruhig glauben: Der Widerstand gegen diese Überlegung war so spontan, so entrüstet, daß sie es eitdem nicht mehr gewagt hat, ihr häßliches Haupt zu erheben. (Bitte, frage mich nicht, wer die Idee zur Sprache gebracht hat. Ich weiß es nicht; habe von ihr nur gerüchteweise gehört. Es hat, wie Du siehst, seine Vorteile, wenn man weit vom Schuß sitzt.)
So bleibt mir also die angenehme Aufgabe, das Wesentliche so zu belassen, wie es von Anfang an war, und mich auf das Unwesentliche zu konzentrieren. Ich habe einem Brieffreund vor kurzem mitgeteilt, daß er Unterschiede zwischen der ursprünglichen und der Fünften Auflage nur dann feststellen könnte, wenn er beide synchron läse. Die US-Space Force zum Beispiel. Wenn wir schon englische Begriffe bringen müssen, dann machen wir es gleich richtig: U.S. Space Force. Die Atlanten der siebziger und achtziger Jahre bringen chinesische Ortsbezeichnungen nicht mehr in der alten Wade-Gilse-, sondern in der von der Volksrepublik China offiziell adoptierten Pinyin-Transkription. Es heißt nicht mehr Tschunking sondern Chogqing – nicht mehr Tientsin sondern Tianjin. Nur an zweien habe ich nicht gerüttelt: Peking (jetzt Beijing), weil es sich zu sehr eingefahren hat, und an dem Goshung-Salzsee (jetzt Gaxun Nur). Das wäre ja geradeso, als wollte man Winnetou in Uin-neh-To umtaufen. An den Personennamen habe ichNichts geändert. Die sind ohnehin frei erfunden.
Große Freude hatte ich mit DAS MUTANTENKORPS. Da gibt’s doch tatsächlich im Jahres des Herrn 1971, für den allgemeinen Fahrgastverkehr eingesetzte Raketenflugzeuge, die nicht nur senkrecht starten und landen, sondern obendrein einen Speisesaal, eine Küche, einen Koch und „kellnerinnen“ an Bord haben. Darin drückt sich der Optimismus des Jahres 1961 aus. Wir waren sicher, daß die zivile Luftfahrt in zehn Jahren einen weiteren Satz nach vorne machen würde. Den Speisesaal und die Küche habe ich gelassen, weil ich so was selbst gern hätte, wenn ich reise. Aber es wird wieder waagrecht gestartet und gelandet. W.W. Shols bekommt seinen Traum hoffentlich irgendwann zu Beginn des 21. Jahrhunderts erfüllt. Daß er die Verwirklichung nicht mehr erlebt, ist ein Schicksal, das bis dahin wahrscheinlich auch andere unter uns betroffen haben wird.
Aber ich wollte diesen Bericht aus dem Hauptquartier U.S.A.F. (Unsere Serie, Auflage Fünf) nicht mit einer traurigen Note beenden. Vor Dir liegt die Fünfte Auflage der größten Science Fiction-Serie der Welt. Wenn Du den Eindruck gewinnst, die Fünfte sei genausogut wie die Originalausgabe, dann habe ich meinen Auftrag schon erfüllt. Wenn Du zudem meinst, es seien ein paar Ecken und Kanten abgeschliffen worden, ohne daß die Gesamtqualität darunter zu leiden brauchte, dann fühle ich mich gelobt. Es kann natürlich auch sein, daß Dir die Sache ganz und gar nicht gefällt. Wie dem auch immer sei: Der freundliche Redakteur der Leserkontaktseite wartet auf Deine Reaktion; und wir alle hoffen, daß Du mit Deiner Meinung nicht hinter dem Berg hälst.

Eine andere Stelle, die mir aufgefallen ist:

"Er beobachtete die Wirkung, die seine Worte auf den Thort hatten, mit Sorgfalt. In Wirklichkeit war es ihm doch um nichts anderes zu tun als darum, Fremde vom Verständnis der Einrichtungen des Schlachtschiffes fernzuhalten.
Bei allem, was unternommen wurde, durfte das große Ziel nicht aus den Augen verloren werden: die Menschheit zur führenden Rasse der Galaxis zu machen.
...
Rhodan empfand keine Scham darüber, daß er den Thort sozusagen erpreßt hatte. Der Transmitter war ein Politikum erster Güte, und um solche Dinge herum haben die Gesetze der Anständigkeit eine andere Auslegung.
Rhodan wäre, ohne zu zögern, so weit gegangen, dem Thort mit dem vollständigen Rückzug aus seinem System zu drohen, wenn ihm die Skizzen nicht übergeben worden wären. Glücklicherweise war es so weit nicht gekommen.
Rhodan, bezweifelte, daß er sein Versprechen würde wahrmachen können – nach wenigen Tagen mit neugebauten Transmittern für ein Dutzend großer Stationen zurückzukommen; aber das war erst in zweiter Linie wichtig. Ob es ihm gelang oder nicht, die Erde war im Besitz eines technischen Geheimnisses, das nicht einmal die Arkoniden besaßen, und für den Fall, daß die neuen Geräte auf der Erde nicht schnell genug gebaut werden konnten, brauchte man nicht mehr als eine glaubwürdige Ausrede."


Es geht mir gar nicht so sehr darum, dass Rhodan sich hier wenig sympathisch zeigt oder eine vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht mal in Erwägung zieht. So war er damals eben und eine gewisse Härte entsprach in den frühen 60ern - mitten im Kalten Krieg - sicher auch dem, was man - Autoren wie Leser - von einem Politiker/Anführer erwartete. Nein, was mir aufgefallen ist: In Band 1 der aktuellen Wega Mini-Serie empfinde ich Rhodans Verhalten bei der Untersuchung der Anomalien fast genau so. Wie's scheint, hat sich der Gute im Lauf der Jahrtausende wenig geändert :P

Zum Abschluss: Ich dachte bislang, alle Innenillus der 1. Auflage wären von Johnny Bruck. Aber das hier (übrigens in Auflage 5 in Groß nachgedruckt)
Spoiler:
Bild
sieht nicht nach Bruck aus, oder?


PS
thinman hat geschrieben: 10. Mai 2021, 11:12 Man beachte die verwendete Type. Da saßen keine Cryptonazis rum, wie dann bei der Rechtschreibreform. :devil:
thinman
Den hab' ich nicht verstanden. Was ist mit der Type?
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nanograinger
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Re: Klassiker - Die Dritte Macht (PR 1 - 49)

Beitrag von nanograinger »

Danke für das Zitat von Kurt Mahr zur 5. Auflage.
idaho hat geschrieben: 18. Mai 2021, 08:33 Eine andere Stelle, die mir aufgefallen ist:
Spoiler:
"Er beobachtete die Wirkung, die seine Worte auf den Thort hatten, mit Sorgfalt. In Wirklichkeit war es ihm doch um nichts anderes zu tun als darum, Fremde vom Verständnis der Einrichtungen des Schlachtschiffes fernzuhalten.
Bei allem, was unternommen wurde, durfte das große Ziel nicht aus den Augen verloren werden: die Menschheit zur führenden Rasse der Galaxis zu machen.
...
Rhodan empfand keine Scham darüber, daß er den Thort sozusagen erpreßt hatte. Der Transmitter war ein Politikum erster Güte, und um solche Dinge herum haben die Gesetze der Anständigkeit eine andere Auslegung.
Rhodan wäre, ohne zu zögern, so weit gegangen, dem Thort mit dem vollständigen Rückzug aus seinem System zu drohen, wenn ihm die Skizzen nicht übergeben worden wären. Glücklicherweise war es so weit nicht gekommen.
Rhodan, bezweifelte, daß er sein Versprechen würde wahrmachen können – nach wenigen Tagen mit neugebauten Transmittern für ein Dutzend großer Stationen zurückzukommen; aber das war erst in zweiter Linie wichtig. Ob es ihm gelang oder nicht, die Erde war im Besitz eines technischen Geheimnisses, das nicht einmal die Arkoniden besaßen, und für den Fall, daß die neuen Geräte auf der Erde nicht schnell genug gebaut werden konnten, brauchte man nicht mehr als eine glaubwürdige Ausrede."
Es geht mir gar nicht so sehr darum, dass Rhodan sich hier wenig sympathisch zeigt oder eine vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht mal in Erwägung zieht. So war er damals eben und eine gewisse Härte entsprach in den frühen 60ern - mitten im Kalten Krieg - sicher auch dem, was man - Autoren wie Leser - von einem Politiker/Anführer erwartete. Nein, was mir aufgefallen ist: In Band 1 der aktuellen Wega Mini-Serie empfinde ich Rhodans Verhalten bei der Untersuchung der Anomalien fast genau so. Wie's scheint, hat sich der Gute im Lauf der Jahrtausende wenig geändert :P
Interessant, das habe ich anders wahrgenommen. Denn die relative Situation in WEGA Band 1 ist im Vgl. zu EA Band 10/11 ja deutlich unterschiedlich. Ferronen und Menschen kennen sich nun seit Jahrtausenden, die Ferronen sind assoziiertes Mitglied in der LFG (oder sogar Vollmitglied?), Perry ist Unsterblicher. Die Anomalien werden von Perry und Co entdeckt, die Ferronen möchten daran teilhaben, und Perry lässt es teilweise zu, obwohl klar ist, dass sie höchstwahrscheinlich nur wenig beisteuern können. Dann stellen sich die aus den Anomalien gestürzten "Brocken" als terranische Raumjäger heraus...

Dagegen ist das Verhalten insbesondere von Perry in Band 10/11 von reinem Nationalismus mit kolonialistischen und rassistischen Anklängen geprägt. Ich habe das in der fünften Auflage Ende 1982 gelesen und fand es abstoßend, wie die Ferronen geschildert wurden und mit ihnen umgegangen wurde. Zum Glück kannte ich die Serie schon aus den anderen Auflagen.

Dass Mahr Kakuta den Topsidern in den Rücken schießen lässt, ist auch schlimm, das Verhältnis zu den Topsidern ist aber völlig anders gelagert. Dass Paralysatoren erst später in die Serie eingeführt wurde, und man als nicht-tödliche Waffe alleine den Psychostrahler hatte, zeigt den Geist der ganz frühen Serie in dieser Hinsicht.
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Yman
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Re: Klassiker - Die Dritte Macht (PR 1 - 49)

Beitrag von Yman »

Im Herbst 1961 erschien der 12. Roman der PERRY-RHODAN-Serie:

"Das Geheimnis der Zeitgruft" von Clark Darlton.

Nachfolgendes, Text und Bild, wurden per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen:
Das Geheimnis der Zeitgruft
Bild
Das erbeutete Schlachtschiff befindet sich im Juli 1975 auf dem Rücksprung vom Wega-System nach Terra. Dort ist es inzwischen Allan D. Mercant gelungen, die Geheimdienste der Erde zur Terranischen Abwehr-Föderation (TAF) zu vereinen. Auf Terra wird eine Besatzung für das Schlachtschiff und die Beibootflottille ausgebildet, die nach elf Tagen einsatzbereit ist. Thora tauft das auf dem Raumhafen von Galakto-City gelandete Schiff mit einer Flasche Sekt auf den von Perry Rhodan gewählten Namen STARDUST II.

Im Wega-System System bilden John Marshall, Dr. Frank M. Haggard und einige Ferronen die Besatzung des Stützpunkts, den Rhodan vor seinem Rückflug zur Erde auf dem Eismond des 28. Planeten, Iridul, hatte errichten lassen. Nach einem Erkundungsflug mit einem Raumjäger und einem Besuch beim Thort in Tschugnor, der Hauptstadt des Planeten Rofus, teilt Marshall Rhodan per Hyperfunk mit, dass der Angriff der Topsider auf Rofus unmittelbar bevorsteht.

Mit einer geschulten und trainierten Mannschaft und 108 neuen Raumjägern an Bord der STARDUST II kehrt Rhodan ins Wega-System zurück. Nachdem Marshall und Haggard eingeschleust sind, berichtet der Telepath, dass der Thort den Terranern gegenüber zwar loyal ist, aber in Bezug auf die Materietransmitter etwas verschweigt. Diese wurden von den Ferronen nicht selbst hergestellt, da es ihnen nicht möglich ist, fünfdimensional zu denken. Sie waren ihnen von Wesen, die länger als die Sonne leben geschenkt worden. Zudem gibt es den Hinweis auf eine verborgene Gruft unter dem Roten Palast in Thorta, die mit fünfdimensionalen Schlössern gesichert ist. Perry Rhodan wittert hier ein Geheimnis, dem es nachzugehen gilt. Er ahnt, dass Wesen, die länger als die Sonne leben, nur mit der Unsterblichkeit zu tun haben können.

Während eines der beiden Raumjägergeschwader die topsidische Flotte weglockt und in Kämpfe verwickelt, landet die STARDUST II von den Topsidern unbemerkt auf Rofus. Dort sucht Rhodan sofort den Thort auf, doch dieser beantwortet seine Fragen bezüglich der Materietransmitter und der Zeitgruft ausweichend.

Per Transmitter werden Reginald Bull und Mitglieder des Mutantenkorps in den Roten Palast auf Ferrol versetzt, um den Widerstand der Ferronen zu unterstützen. Unter dem Einfluss des Hypnos André Noir beleidigen sowohl der Oberkommandierende der topsidischen Invasionstruppen, Admiral Chrekt-Orn, als auch sein Stellvertreter, Trker-Hon, den Despoten der Topsider. Der hiervon per Hyperfunk unterrichtete Despot setzt Chrekt-Orn ab, ernennt einen Offizier namens Rok-Gor zu dessen Nachfolger und entsendet einen Kommissar nach Ferrol, der die dortigen Vorfälle untersuchen soll. Rok-Gor ordnet den Angriff eines Geschwaders von 20 Schiffen auf Rofus an. Die von Conrad Deringhouse kommandierten Raumjäger und der Teleporter Ras Tschubai richten jedoch so viel Verwirrung unter den topsidischen Schiffen an, dass eines davon zerstört wird und die verbleibenden 19 nach Ferrol zurückkehren.

Später erfährt Perry Rhodan von dem ferronischen Wissenschaftler Lossoshér die Geschichte der Wesen, die länger als die Sonne leben, und dass sie vom zehnten Planeten der Wega stammen sollen. Dieser ist jedoch unbewohnt und weist keine Hinterlassenschaften einer Zivilisation auf, wie die Ferronen nach Entwicklung der interplanetaren Raumfahrt feststellen mussten. Zwischen den Bahnen des neunten und zehnten Planeten klafft aber eine auffällige Lücke im Wega-System. Die Fremden hinterließen den Ferronen zum Dank für eine Hilfeleistung die Transmitter und die Konstruktionspläne, die allerdings durch fünfdimensionale Schlösser gesichert sind. So können nur Wesen, die eine bestimmte Reife erlangt haben und fünfdimensional denken können, diese nachbauen. Über den Transmitter auf Ferrol angekommen, suchen Rhodan, Tschubai und Kakuta nach der Gruft, finden aber nur einen leeren Saal. Allerdings muss sich dort ein fünfdimensionales Feld befinden, da Wuriu Sengu es mit seiner Fähigkeit als Späher nicht durchdringen kann.

Als der Kommissar von Topsid eintrifft, sorgt André Noir erneut für Streit unter den Invasoren. Rok-Gor erschießt den Kommissar und wird daraufhin von dessen Begleitern getötet. Die Telekinetin Anne Sloane verursacht zusätzliches Chaos, worauf die Topsider in Panik geraten und Ferrol Hals über Kopf verlassen. Sie fliegen zum 40. Planeten und beziehen Stellung auf dessen sechs Monden.

Rhodan kann den Thort davon überzeugen, ihn als Schutz vor zukünftigen Topsider-Überfällen einen Stützpunkt auf Ferrol errichten zu lassen. Vom Thort erhält er auch die Schlüsselformel »Dimension X = Pentagon aus Raum-Zeit-Simultan«, mit der die Zeitgruft geöffnet werden kann. Er lässt sie von der Bordpositronik der STARDUST II durchrechnen. Das Ergebnis besagt, dass die umgewandelten Wellen von Radiosternen das Feld aufbauen, welches die Gruft verschließt. Es versetzt ihren Inhalt aus der Gegenwart in eine andere Zeit und macht ihn damit unsichtbar. Durch eine Abschirmung der Wellen sollte es möglich sein, den Inhalt der Gruft in die Gegenwart zu bringen.

Nachdem eine unterirdische Festung, in der die STARDUST II versteckt werden kann, gebaut wurde, versucht Anne Sloane mit Tanaka Seikos Hilfe in der Zeitgruft die Strahlen abzulenken. Ras Tschubai soll in die Gruft springen, wenn Wuriu Sengu den Inhalt erspähen kann. Dies gelingt auch, und eine Kassette wird sichtbar. Allerdings bricht Anne Sloane zusammen, und Tschubai wird durch die Zeit geschleudert, bis die Telekinetin erneut die Strahlen ablenken kann und sich die Gruft wieder öffnet. Obwohl der Versuch nur für Sekunden unterbrochen wurde, war Ras mehrere Minuten seiner Zeit unterwegs. Die Kassette kann geborgen werden.

Die Kassette lässt sich relativ problemlos öffnen und enthält neben den Konstruktionsplänen der Materietransmitter auch sieben codierte Dokumente, die nur von der Bordpositronik der STARDUST II entschlüsselt werden können. Allerdings weigert sich die Positronik, diese Aufzeichnungen für Perry Rhodan zu übersetzen, da er kein Beherrscher des Universums sei, also kein Arkonide. Daher übergibt Rhodan die Unterlagen an Crest und Thora. Er vermutet, dass sie Hinweise auf den Planeten der Unsterblichkeit enthalten.

Mittels Funkspruch wird der Erde mitgeteilt, dass Rhodan gedenkt, vorerst im Wega-System zu bleiben.
Bei diesem Band ist mir aufgefallen, dass Clark Darlton anscheinend nicht wusste, dass Jupiter ein Gasplanet ist, bzw. vielleicht ist Jupiter im Perryversum kein Gasplanet, und besonders seltsam fand ich, dass eine Positron einen Hypersprung bewusst miterlebt, wie auch immer das gemeint war. Die Handlung im Wega-System gefiel mir sehr gut. Anne Sloane zeigt mal wieder Schwäche, aber zu dieser Zeit war sie schon noch eine sehr wichtige Mutantin, was sich erst mit Guckys Erscheinen dann relativ schnell änderte.
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Re: Klassiker - Die Dritte Macht (PR 1 - 49)

Beitrag von Quinto »

"Dimension X = Pentagon aus Raum-Zeit-Simultan"

Welch eine "Formel". Schlichtestes Heftromanniveau für 12jährige wie im Grunde der ganze Roman. Aber sonst prima :D . Gefiel mir damals und natürlich wollte ich wissen wie es weiter geht. Vom Standpunkt des Autors also Ziel erreicht.
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Tennessee
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Re: Klassiker - Die Dritte Macht (PR 1 - 49)

Beitrag von Tennessee »

Yman hat geschrieben: 22. Mai 2021, 22:16 [...] Anne Sloane zeigt mal wieder Schwäche, aber zu dieser Zeit war sie schon noch eine sehr wichtige Mutantin, [...]
Salut,

das ständige in-Ohmacht-Fallen von Anne Sloane hatte mich immer unheimlich gestört. Das war so eine klischeebeladene Frauchen-Figur und so ein klischeehaftes Umgehen mit Weiblichkeit, dem schwach.. äh.. zarten Geschlecht... Eine absolut zeitgeistorientierte Frauenfigur. Anders als dann z.B. die ewige Kind-Frau Betty Toufry, die ja nie in Ohnmacht fiel, weil sie ja die Rolle des "Wunderkindes" übernahm.

lg
Ten.
„Ein Wort“, sagte Humpty Dumpty, „bedeutet genau das, was ich es bedeuten lasse, nichts anderes.“
„Die Frage ist“, sagte Alice, „ob du Worten so viele Bedeutungen geben kannst“.
„Die Frage ist“, sagte Humpty Dumpty, „wer die Macht hat – das ist alles.“
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Re: Klassiker - Die Dritte Macht (PR 1 - 49)

Beitrag von AushilfsMutant »

Thora hatte dieses Problem aber auch.
„...der Gastgeber fragt in die Runde, was den jeder gerne zu trinken hätte. Der Kosmokrat reagiert verwirrt, man kann mehr als nur Wasser trinken? Der Chaotarch, der gleich neben an sitzt, fragt sich ob es auch genug Tee/Wasser/Kaffee....Arten im Angebot gibt. Darauf hin, kommt es zum Streit zwischen den Beiden, was den nun die richtige Flüssigkeit zum Trinken sei...“

Auszug auf dem Buch: Die Hohen Mächte und der Moralische Code (Band 14, Seite 345, Absatz 2)
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Richard
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Re: Klassiker - Die Dritte Macht (PR 1 - 49)

Beitrag von Richard »

Ich denke, man kann davon ausgehen, dass speziell in den Anfangszeiten der PR Serie noch viel mehr mit den damals üblichen Klischees gearbeitet wurde als einige Jahrzehnte später.
idaho
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Re: Klassiker - Die Dritte Macht (PR 1 - 49)

Beitrag von idaho »

In diesem Roman wird erwähnt, dass Nomo Yatuhin als einziger Mutant die Erwartungen bislang nicht erfüllt hat. Ich hab' mich gefragt, ob seine spätere Rolle hier schon in Planung war. Dann wär's der erste Fall vom "Einschlagen von Brückenpfeilern", was später ein Hauptelement der Rhodan-Serie werden sollte.

Darltons Roman liest sich im Vergleich zu denen seiner Kollegen deutlich mehr wie ein Jugendroman, da ist von Geistern und Gespenstern die Rede, die die Topsider eher erschrecken als bekämpfen. Der Einsatz des Mutantenkorps unter Bullys Anleitung wirkt auf mich auch mehr wie eine Bande von überdrehten Kindern im Zuckerschock. Nicht, dass die Topsider sich wesentlich erwachsener verhalten würden :D Klar wird, das Darlton sich die Vertreibung der Topsider auf möglichst humane Weise vorstellt. War bestimmt nicht erfreut, im kommenden Exposé Scheers doch etwas robustere Lösung zu lesen. Aber auch Darlton hat keinerlei Probleme damit, die Ferronen "als erstes Kolonialvolk seines geplanten galaktischen Imperiums" zu betrachten. Ist ja nur zu ihrem Besten und kann damit nicht falsch sein.

Darltons Aussage, dass auch die Topsider nach den Wesen suchen, die länger als die Sonne leben, hört sich nach einem Alleingang des Autors an, bei den anderen kommt das, glaube ich, so nicht zur Sprache. Zu den Frauen in der Rhodan-Serie sag' ich lieber nichts. Apropos: Ziemlich genau eine Woche vor Erscheinen von Band 12 wurde mit Elisabeth Schwarzhaupt die erste Bundesministerin ernannt. Gegen den Widerstand von Konrad Adenauer hatten CDU-Frauen mit einem Sit-in vor dem Zimmer der Koalitionsverhandlungen durchgesetzt, dass nicht wieder ein rein männliches Kabinett ernannt wurde. Dem nächsten Kabinett 1966 gehörte sie dann nicht mehr an, weil die SPD eine eigene Frau berufen wollte und zwei Ministerinnen als nicht vertretbar galten. Geschichtsstunde Ende :P

Auf der Umschlaginnenseite wurde diesmal Clark Darlton vorgestellt inklusive der Legende, wie er seine ersten Romane in den Verlag geschmuggelt hatte.
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nanograinger
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Re: Klassiker - Die Dritte Macht (PR 1 - 49)

Beitrag von nanograinger »

idaho hat geschrieben: 24. Mai 2021, 17:47 In diesem Roman wird erwähnt, dass Nomo Yatuhin als einziger Mutant die Erwartungen bislang nicht erfüllt hat. Ich hab' mich gefragt, ob seine spätere Rolle hier schon in Planung war. Dann wär's der erste Fall vom "Einschlagen von Brückenpfeilern", was später ein Hauptelement der Rhodan-Serie werden sollte.
Kann man so sehen, aber es war ja klar, dass bereits in wenigen Wochen die Unsterblichkeit zu verteilen war (Zelldusche). Und natürlich musste es Leute geben, die dieser eben nicht "würdig" waren. Ob man die Story um Tropnow und Yatuhin (PR 55/56) damals schon geplant hatte? Wer weiß das schon?
idaho hat geschrieben: 24. Mai 2021, 17:47...
Aber auch Darlton hat keinerlei Probleme damit, die Ferronen "als erstes Kolonialvolk seines geplanten galaktischen Imperiums" zu betrachten. ...
Das steht so wörtlich im Roman? Au Backe...
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Re: Klassiker - Die Dritte Macht (PR 1 - 49)

Beitrag von M13 »

Das steht so wörtlich im Roman?
Falls ja, ist kein Wunder, dass es im aktuellen Band 5 der Wega-Miniserie so läuft wie es läuft…

Gruß,
Uwe
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Re: Klassiker - Die Dritte Macht (PR 1 - 49)

Beitrag von idaho »

Das steht als Überlegung Rhodans so im Roman, Erstauflage Seite 55, rechte Spalte ganz oben.

Nun kann man mit aus dem Zusammenhang genommenen Zitaten bei so ziemlich jedem Text natürlich alles und nichts belegen. Dennoch komme ich bei den frühen Heften manchmal schon ins Stolpern und wundere mich nicht über gewisse Kritiken. Die Serie hat zu Beginn recht viele Chancen zum Elfmeter geliefert. Ich erinnere mich z.B. mit Schaudern an eine Textstelle, in der Ras Tschubai Perry Rhodan unterwürfig mit Herr tituliert ...

Was Wega 5 angeht: Der steht für mich jetzt an. Mal sehen.
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Re: Klassiker - Die Dritte Macht (PR 1 - 49)

Beitrag von Rous2 »

idaho hat geschrieben: 7. Mai 2021, 17:35 Ah. Macht Sinn, Scheer hat ja viele Elemente von ZBV übernommen.
Darin hatte er auch da schon Übung. Bei ZBV hat er auf die Serien "Klaus Tannert" und "Roger Kersten" zurückgegriffen. In der letzten gibt es schon eine "Geheime Abwehr". Die Szenerie und Handlung aus Klaus Tannert 11 "Alarm in Thule" z. B. hat er fast unverändert in “Kommandosache HC-9“ verwendet, einzelne Motive auch in “Eliteeinheit Luna-Port“.
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AushilfsMutant
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Re: Klassiker - Die Dritte Macht (PR 1 - 49)

Beitrag von AushilfsMutant »

idaho hat geschrieben: 25. Mai 2021, 15:00
Ich erinnere mich z.B. mit Schaudern an eine Textstelle, in der Ras Tschubai Perry Rhodan unterwürfig mit Herr tituliert ..
Das waren noch Zeiten… :wacko:
„...der Gastgeber fragt in die Runde, was den jeder gerne zu trinken hätte. Der Kosmokrat reagiert verwirrt, man kann mehr als nur Wasser trinken? Der Chaotarch, der gleich neben an sitzt, fragt sich ob es auch genug Tee/Wasser/Kaffee....Arten im Angebot gibt. Darauf hin, kommt es zum Streit zwischen den Beiden, was den nun die richtige Flüssigkeit zum Trinken sei...“

Auszug auf dem Buch: Die Hohen Mächte und der Moralische Code (Band 14, Seite 345, Absatz 2)
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Andreas Möhn
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Re: Klassiker - Die Dritte Macht (PR 1 - 49)

Beitrag von Andreas Möhn »

AushilfsMutant hat geschrieben: 26. Mai 2021, 10:20
idaho hat geschrieben: 25. Mai 2021, 15:00
Ich erinnere mich z.B. mit Schaudern an eine Textstelle, in der Ras Tschubai Perry Rhodan unterwürfig mit Herr tituliert ..
Das waren noch Zeiten… :wacko:
Darin würde ich zunächst einen gescheiterten Versuch sehen, den "Sir" einzudeutschen.
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Re: Klassiker - Die Dritte Macht (PR 1 - 49)

Beitrag von nanograinger »

Andreas Möhn hat geschrieben: 26. Mai 2021, 10:42
AushilfsMutant hat geschrieben: 26. Mai 2021, 10:20
idaho hat geschrieben: 25. Mai 2021, 15:00
Ich erinnere mich z.B. mit Schaudern an eine Textstelle, in der Ras Tschubai Perry Rhodan unterwürfig mit Herr tituliert ..
Das waren noch Zeiten… :wacko:
Darin würde ich zunächst einen gescheiterten Versuch sehen, den "Sir" einzudeutschen.
Dem widerspricht, dass Perry und Co. zum Großteil Amerikaner oder Briten sind, und das "Sir" in den bisherigen Romanen (und auch danach) oft verwendet wurde. Und wenn man nicht "Sir" verwendete, wurde Perry mit "Chef" tituliert.

Dass ausgerechnet dem Afrikaner Ras Tschubai ein "Herr" in den Mund gelegt wurde, hat mit Eindeutschen von Anglizismen wohl weniger zu tun. :o

Aber noch eine Frage zur angeblichen "Unterwürfigkeit": Würde jemand diese Stelle zitieren? Ich frage mich nämlich, ob sich die Beschreibung "unterwürfig" alleine vom verwendeten "Herr" ableitet, oder ob das auch aus dem Kontext heraus so zu lesen ist.
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Re: Klassiker - Die Dritte Macht (PR 1 - 49)

Beitrag von Andreas Möhn »

nanograinger hat geschrieben: 26. Mai 2021, 11:27
Andreas Möhn hat geschrieben: 26. Mai 2021, 10:42 Darin würde ich zunächst einen gescheiterten Versuch sehen, den "Sir" einzudeutschen.
Dem widerspricht, dass Perry und Co. zum Großteil Amerikaner oder Briten sind, und das "Sir" in den bisherigen Romanen (und auch danach) oft verwendet wurde. Und wenn man nicht "Sir" verwendete, wurde Perry mit "Chef" tituliert.
In den ersten Bänden war jedoch noch viel von "meine Herren" (und nicht etwa "meine Damen und Herren"!) und "Herr Präsident" die Rede.
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Re: Klassiker - Die Dritte Macht (PR 1 - 49)

Beitrag von nanograinger »

Ja. "Mister President" o.ä. wäre ja auch komisch gewesen.

Aber das hat nichts mit dem militärischen "Sir" zu tun, das auch genutzt wurde. Und "Chef" ist ja schon die Eindeutschung des "Chiefs".
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Re: Klassiker - Die Dritte Macht (PR 1 - 49)

Beitrag von Andreas Möhn »

nanograinger hat geschrieben: 26. Mai 2021, 12:42 Ja. "Mister President" o.ä. wäre ja auch komisch gewesen.

Aber das hat nichts mit dem militärischen "Sir" zu tun, das auch genutzt wurde. Und "Chef" ist ja schon die Eindeutschung des "Chiefs".
Arkonide Chief?
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Re: Klassiker - Die Dritte Macht (PR 1 - 49)

Beitrag von nanograinger »

Andreas Möhn hat geschrieben: 26. Mai 2021, 12:56
nanograinger hat geschrieben: 26. Mai 2021, 12:42 Ja. "Mister President" o.ä. wäre ja auch komisch gewesen.

Aber das hat nichts mit dem militärischen "Sir" zu tun, das auch genutzt wurde. Und "Chef" ist ja schon die Eindeutschung des "Chiefs".
Arkonide Chief?
Hä? Was haben die Arkoniden damit zu tun?
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Re: Klassiker - Die Dritte Macht (PR 1 - 49)

Beitrag von Kardec »

nanograinger hat geschrieben: 26. Mai 2021, 12:42 .................................
Aber das hat nichts mit dem militärischen "Sir" zu tun......................
"Sir" ist nicht primär militärisch, sondern eine respektvolle Anrede ursprünglich für den Adel.
Später auch für Ältere, Vorgesetzte, Respektspersonen etc.
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Re: Klassiker - Die Dritte Macht (PR 1 - 49)

Beitrag von Andreas Möhn »

nanograinger hat geschrieben: 26. Mai 2021, 13:12
Andreas Möhn hat geschrieben: 26. Mai 2021, 12:56
nanograinger hat geschrieben: 26. Mai 2021, 12:42 Ja. "Mister President" o.ä. wäre ja auch komisch gewesen.

Aber das hat nichts mit dem militärischen "Sir" zu tun, das auch genutzt wurde. Und "Chef" ist ja schon die Eindeutschung des "Chiefs".
Arkonide Chief?
Hä? Was haben die Arkoniden damit zu tun?
Chief = Häuptling. Arkonide Chief = Arkonidenhäuptling. Es wäre da schon ein bisschen ironisch, "Chef" Rhodan als Chief zu übersetzen. Boss kommt der Sache näher.
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Re: Klassiker - Die Dritte Macht (PR 1 - 49)

Beitrag von nanograinger »

Andreas, vielleicht bist du ja aufgrund von Karl May auf die Übersetzung von Chief = Häuptling fixiert, aber dass mit der Titulierung Perrys als Chef diese Konnotation zugrunde liegt, wage ich doch schwer zu bezweifeln. Der Häuptling als "chief - of a tribe" ist nur eine von vielen Bedeutungen bei den Vorschlägen von leo.org.

Im Übrigen kommt das deutsche Wort Chef vermutlich eher aus dem Französischen (und nein, es bedeutet auch im Französischen nicht in erster Line einen Koch). B-)

Kardec: Mir ist auch klar, dass "Sir" (oder "Sire", das kommt ja auch aus dem Französischen und bezeichnete dort den Monarchen) nicht ursprünglich militärischen Hintergrund hat, aber Rhodan als Aristokraten aufzufassen wäre ja vollends absurd. Er ist ja noch nicht einmal unsterblich. B-)
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Andreas Möhn
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Re: Klassiker - Die Dritte Macht (PR 1 - 49)

Beitrag von Andreas Möhn »

nanograinger hat geschrieben: 26. Mai 2021, 19:02 Andreas, vielleicht bist du ja aufgrund von Karl May auf die Übersetzung von Chief = Häuptling fixiert, aber dass mit der Titulierung Perrys als Chef diese Konnotation zugrunde liegt, wage ich doch schwer zu bezweifeln. Der Häuptling als "chief - of a tribe" ist nur eine von vielen Bedeutungen bei den Vorschlägen von leo.org.
Karl May hab ich nie gelesen. Aber ich erinnere mich noch, wie ein afrikanischer Chief mit zwei Leibwächtern ins Büro meiner Eltern spaziert kam, um sich ein Dokument ins Deutsche übersetzen zu lassen, und die Angestellte ihn ahnungslos von ihrem Bürostuhl verwies. :D
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Re: Klassiker - Die Dritte Macht (PR 1 - 49)

Beitrag von Pelzmutant »

Haywood Floyd hat geschrieben: 16. März 2021, 10:49 Man darf nicht vergessen, dass dies Anfang der 60er Jahre geschrieben wurde - gerade mal 15 Jahre nach dem Ende des Weltkriegs und 12 Jahre nach dem Ende der Besatzung Deutschlands, als der kalte Krieg heisszulaufen drohte! :fieber:

Eine Zeit, in der ein Mann nicht ohne Hut aus dem Haus ging, Fleisch, Eier und Milch immer noch teure Leckerbissen waren, Adenauer (West-)Deutschland mit harter Hand und unter wohlwollender Duldung vieler Ex-Nazis in hohen und höchsten Positionen regierte, Frauen ohne Erlaubnis des Ehemanns keine Berufstätigkeit ausüben durften, Kindererziehung (und übrigens auch Schulunterricht...!) ganz selbstverständlich regelmäßige Schläge beinhaltete, Schaffner, Briefträger und änliches ziviles Personal militärisch geschneiderte Uniformen trugen und Briefe schloss man mit "Mit dem Ausdruck meiner vorzüglicher Hochachtung" oder "Mit vielen Grüßen bin ich Ihr ergebener (Name)" ab.

Minderheiten waren da, um gepiesackt zu werden und in Kindergärten und Schulen galt - im Pausenhof und auch im Unterricht - das Recht des Stärkeren und dies wurde von Lehrern billigend geduldet,weil man lernen muss, sich durchzusetzen'. Ständige Redensart war 'Du Heulsuse, ein Indianer kennt keine Schmerzen' und geschiedene Frauen galten als 'selbst schuld' und man mied den Umgang mt ihnen. Atomkraft war ein Versprechen für eine bessere Zukunft und ein Atomkrieg war durchaus im Rahmen des Möglichen und wir Kinder hatten wirklich eine Scheißangst davor. :übel:

Ich habe diese dumpfe und bräsige Zeit, vor allem die erste Hälfte der 60er, als Kind mehr oder weniger bewusst miterlebt und da wurde Inhalt und Stil von Perry Rhodan keineswegs als militaristisch oder gewalttätig empfunden: sie war, im Vergleich zum Zeitgeist, sogar eher das, was man, wenn es den Ausdruck damals schon gegeben hätte, als 'progressiv' hätte bezeichnen können...

Seltsam? Aber so steht es geschrieben... ;)
Besser hätte ich es nicht sagen können. Aus heutiger Sicht nur nachzuvollziehen, wenn man die Zeit damals selbst erlebt hat.
Elvis war ein Galaktiker B-)
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