Klassiker - Die Cappins

Unvergessene Abenteuer, legendäre Zyklen - nachgelesen und neu diskutiert.
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Pangalaktiker
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Pangalaktiker »

Tolot hat geschrieben:
erzkoenig hat geschrieben:
Tolot hat geschrieben: und Tekener wandert Millionen von Jahren durch die Gegend? Hä! Nee, lass mal stecken! Bei sowas muß ich mich selbst als Rhodan-Fan schütteln!
Was.. Tekener auch? Oder war bloß Tifflor gemeint... :rolleyes:
Asche auf mein Haupt! :o(
Tiff hat aus versehen Teks Gleiterschlüssel mitgenommen. Da ist Tek ihm halt hinterhergelaufen. :)
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Nisel
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Nisel »

Hamiller hat geschrieben:Die 50000 Jahre Stagnation der Tefroder mussten halt getoppt werden... bei denen kann man das aber noch durch klein halten durch die MdI erklären.
Ja, und ich persönlich habe mir das auch durch den Einsatz der Duplos erklärt. Die hatten halt nunmal nur "ihren" Stand der Dinge, das verlangsamt die Weiterentwicklung schon, denke ich.
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Thoromir
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Thoromir »

Nisel hat geschrieben:
Hamiller hat geschrieben:Die 50000 Jahre Stagnation der Tefroder mussten halt getoppt werden... bei denen kann man das aber noch durch klein halten durch die MdI erklären.
Ja, und ich persönlich habe mir das auch durch den Einsatz der Duplos erklärt. Die hatten halt nunmal nur "ihren" Stand der Dinge, das verlangsamt die Weiterentwicklung schon, denke ich.
Aber da ist doch auch schon ein Hinweis auf Weiterentwicklung.
Duplos, Zeitreisen... das sind doch in dem Sinne bahnbrechende Weiterentwicklungen. Aber das ist ein anderer Zyklus und soll an anderer Stelle analysiert werden :-)
DoctorMabuse
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von DoctorMabuse »

Ich fand den Zyklus eher unterdurchschnittlich, ein paar Zeitreisen zu viel (eine hätte es auch getan), die Schilderung der Vergangenheit total unlogisch, mit einem Raumschiff eine Galaxis plattmachen, war jetzt auch nicht logisch und warum sich Wesen (Ganjasen) in Pudding verwandeln, wenn die Seele den Körper verläßt weiss auch keine so genau (totaler Blödsinn, leider).

Was mir wirklich sehr gut gefallen hat, war die Geschichte um die Accalauries aus dem Antimaterie - Universum.
Interessante Charaktere und eine neue Technologie mußte erfunden werden um mit den Burschen überhaupt in Kontakt treten zu können, ansonsten BUUUUMMMMMM.

Ein toller Charakter war auch Cascal, dass traut sich heute keiner, mehr ne Tussi zum Kippen holen zu schicken.
Fortiter in re, suaviter in modo!
Heiko Langhans
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Heiko Langhans »

Und so beginnt es.

Am Freitag, dem 18. April 1969, erschient der 400. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

K.H. Scheer: Menschheit im Zwielicht

Bild

Handlung
Seit dem verheerenden Angriff der Dolans auf das Solsystem sind 993 Jahre verstrichen. Die Wunden von einst sind geheilt, aber es kam zur Bildung neuer Sternenreiche durch Terranerabkömmlinge. Das Mutantenkorps weist nur noch vier Angehörige auf. Die USO verfügt nur noch über zehn Großstationen. Perry Rhodan hat Frau und Tochter beim Panitheraufstand verloren.

Ende September 3430 deuten schwache Energieechos im pazifischen Tonga-Graben auf vergessene Anlagen der Lemurer hin. Die Terraner beschließen, den Ursachen auf den Grund zu gehen, um mögliche Bedrohungen von der Menschheit abzuwenden. Kurz vor dem Durchbruch in einen georteten Hohlraum beschließt der Chef der Solaren Abwehr, Galbraith Deighton, den abschließenden Arbeiten beizuwohnen. Als der Durchbruch am 1. Oktober erfolgt, stoßen die Wissenschaftler auf eine Überraschung: Die gefundenen Anlagen sind nicht lemurischen Ursprungs, sondern anscheinend von einer bisher unbekannten Macht errichtet worden. Bei der Erforschung der Anlagen stoßen die Wissenschaftler auf einen Neandertaler, der anscheinend seit rund 200.000 Jahren im biophysikalischen Tiefschlaf liegt.

Als der Neandertaler erwacht, wird er von Deighton aufgrund seines ersten Lautes Lord Zwiebus getauft. Deighton verlässt mit seinem gefundenen Schützling die durch Magmaeinbrüche zum Untergang verdammte Anlage und kehrt nach Terrania zurück.

Wenige Stunden später treffen sich Reginald Bull, Julian Tifflor, Geoffry Waringer, Homer G. Adams und Deighton und diskutieren über die politische Lage im Solaren Imperium. Perry Rhodan weilt zurzeit auf Taura, um das autarke Epihilon-System im Rahmen einer »Good-Will-Tour« in das Solare Imperium einzugliedern. Taura wird jedoch auch von den anderen drei Großreichen der Milchstraße umworben: Dem Carsualschen Bund, der von den ertrusischen Zellaktivatorträgern Nos Vigeland, Terser Frascati und Runeme Shilter diktatorisch regiert wird, dem Imperium Dabrifa und der von 21 Kalfaktoren geführten Zentralgalaktischen Union. Die politische Lage in der Milchstraße ist alles andere als stabil.

Bei dem Staatsempfang auf Taura entgeht Perry Rhodan knapp einem Anschlag des Carsualschen Bundes auf sein Leben und bricht mit der INTERSOLAR ins Solsystem auf. Die Good-Will-Tour wird abgebrochen.

Ein Einsatz der siganesischen USO-Spezialisten Szark Kalutsin und Barna Olphener auf einem Empfang des Imperators Dabrifa, einem Aktivatorträger, fördert die Existenz einer »Antiterranischen Koalition« zutage, ein Zusammenschluss der drei Großreiche. Diese plant einen Angriff auf das Solsystem am 30. Oktober 3430, um es zu annektieren. Der seit fünfhundert Jahren erwartete Fall Laurin ist eingetreten!

Am 14. Oktober wird Perry Rhodan erneut mit überwältigender Mehrheit für weitere sechs Jahre zum Großadministrator des Solaren Imperiums gewählt. Am 20. Oktober beginnen umfangreiche, als Manöver getarnte, Flottenbewegungen der Antiterranischen Koalition, auf die der neu gewählte Großadministrator zur Überraschung aller mit der Verlegung seiner Flottenverbände in Gebiete weit außerhalb des Solsystems reagiert. Nur zehntausend Schiffe bleiben zur Sicherung des Systems zurück. Am 28. Oktober scheint es im Gebiet der bekannten Milchstraße keine terranischen Raumschiffe mehr zu geben. Da Rhodan die genaue Angriffszeit der Antiterranischen Koalition bekannt ist, verhängt er über die Welten des Solsystems am 29. Oktober, 12 Uhr, den solaren Notstand.

Am 30. Oktober gegen 13 Uhr ortet die verbliebene terranische Flotte den Anflug der Einheiten der Antiterranischen Koalition: Mehr als 80.000 Kampfraumschiffe befinden sich auf dem Kurs ins Solsystem. Perry Rhodan befiehlt »Laurin«. Gewaltige Maschinen auf Merkur und den anderen Planeten des Sonnensystems laufen an und versetzen das gesamte Solsystem mittels eines ATG-Feldes um fünf Minuten in die Zukunft. Die angreifenden Flotten finden kein Ziel mehr.

---
Der obige Text wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.
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Pangalaktiker
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Pangalaktiker »

Das erste Heft, das ich als Teil (d.h. Beginn) eines Zyklus las. Davor hatte ich nur zwei bis drei Einzelhefte gelesen und einen als langweilig empfundenen Silberband, oder kam der später? Das Gedächtnis ... *seufz*. Und ich war gleich im Jahr 3430, und nicht im drögen 22xx von Star Trek.

Die militärische Schlagkraft der neuen Reiche wurden meiner Erinnerung nach eher als Ärgernis denn als echte Bedrohung eingestuft. Soweit ging der radikale Umbruch dann doch nicht. Erster Auftritt von Zwiebus, einem der vielen schillernden Charaktere dieser Zeit.
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Thoromir
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Thoromir »

Ich frage mich aber, warum unabhängig gewordene Kolonien, immer gleich böse sein müssen und unter einer Diktatur stehen.
Das war bei Iratio Hondro so, das ist jetzt bei den 3 neuen Staaten so. An der Stelle kann ich dann schon verstehen, das Perry Rhodan damals auch aus politischer Sicht in die Kritik kam. Es wirkt jedenfalls merkwürid, das Rhodan nicht nur immer wieder gewählt wird, das jeder der sich als Alternative zu Rhodan anbietet in Wirklichkeit unlautere oder undemokratische Absichten hat. Das ist ja nicht nur bei den unabhängig gewordenen Staaten so, sondern auch jedesmal, wenn es bei Rhodan einen Gegenkandidaten zu seiner Wahl gab.
Quinto
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Quinto »

Die Handlung von Band 400 ist eher durchschnittlich. Aber die damit verbundene Kulissenänderung ist gewaltig. Ich kannte damals PR nur aus den Leihbüchern. Dass es eine Heftserie war, hatte ich irgendwie nicht realisiert, bis ich zufällig am Kiosk auf Band 397 stieß. Band 400 war also gleich eine heftige Überraschung, die bei manchen Lesern sicher nicht gut ankam. Auch ich konnte mich an den neuen Oberverdachtschöpfer Deighton anstelle von Mercant lange nicht gewöhnen. Trotzdem kann ich Scheer nicht genug dafür loben. Denn ganz offensichtlich war ihm klar, dass es nicht weitergehen konnte wie bisher. Man soll bekanntlich aufhören, wenn es am Schönsten ist. Also Platz für ganz neue Szenarien und Personen, weg mit dem überholten Mutantenballast, Konzentration auf die absolut unverzichtbaren Handlungselemente. Ein Mut, der den heutigen Autoren leider fehlt. Dass es dann vorläufig nur eine halbherzige Wende wurde, ist nicht unbedingt überraschend. Tabula rasa geht eben auch nicht. Autor im Zwiespalt schreibt "Menschheit im Zwielicht". Passt gut.

Dieser Zwiespalt zeigte sich besonders bei der Person Rhodan. Es war natürlich lächerlich, zu schreiben, Rhodan wäre 1000 Jahre lang stets als Administrator wiedergewählt worden. Aber die Alternative wäre eine noch heftigere Änderung der bisherigen Kulisse gewesen. Dann nimmt man eben in Kauf, dass die Leser einmal kräftig mit den Augen rollen, und danach ist die Sache ausgestanden. Mit krassem Unsinn kann man leben, sofern er nur alle Jubeljahre mal auftaucht und nicht wie bei einer neuzeitlichen Nacherzählung nahezu Heft für Heft auf den Leser einschlägt.
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Onot
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Onot »

Thoromir hat geschrieben:Ich frage mich aber, warum unabhängig gewordene Kolonien, immer gleich böse sein müssen und unter einer Diktatur stehen.
Das war bei Iratio Hondro so, das ist jetzt bei den 3 neuen Staaten so.
Nun, es gab ja auch genügtende "linientreue" (Ex-)Kolonien etc. aber die fielen ersteinmal nicht auf. Die 3 Querschläger hingegen ließen laut und deutlich die Muskeln spielen, untermalt mit viel politischem Geschrei. Somit haben die Linientreuen erst mal die Klappe gehalten.
An der Stelle kann ich dann schon verstehen, das Perry Rhodan damals auch aus politischer Sicht in die Kritik kam. Es wirkt jedenfalls merkwürid, das Rhodan nicht nur immer wieder gewählt wird, das jeder der sich als Alternative zu Rhodan anbietet in Wirklichkeit unlautere oder undemokratische Absichten hat. Das ist ja nicht nur bei den unabhängig gewordenen Staaten so, sondern auch jedesmal, wenn es bei Rhodan einen Gegenkandidaten zu seiner Wahl gab.
Stimmt, das war auf Dauer ziemlich unglaubwürdig. Vermutlich glaubten die Autoren, es müsse so sein...
Aber so richtig geschadet hat es - nach meiner Lesart - dann auch nicht.
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Werner Fleischer
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Werner Fleischer »

Im Grunde ist dieses seltsame Konstrukt nie so richtig aus der Srie gewichen. Perry Rhodans Amt als Großadministrator kann abr als Reflex auf die Adenauer Ära und dessen scheinbare "Ewige Kanzlerschaft" gesehen werden.
Spinal Tap und die Rutles sind die "Krone der musikalischen Entwicklung"

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Pangalaktiker
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Pangalaktiker »

Eine Zeitlang war er ja alles mögliche, aber nicht terranischer Regierungschef. Diesen "Residentenposten" habe ich, wie eigentlich alle Restaurationsbestrebungen als sehr unangenehm empfunden.
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Heiko Langhans
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Heiko Langhans »

Wenn wir schon die Realgeschichte bemühen wollen, dann werfe ich mal die ab 1960 einsetzende Unabhängigkeit Afrikas in den Ring. Die damit verbundenen Umwälzungen waren auch 1969 noch brandaktuell, und die Erfolgsbilanz der neuen "demokratischen" Regime war eher dürftig - um es mal ganz milde auszudrücken.

Der Umkehrschluss ist geschenkt. Aber Beispiele für ehemalige Kolonien mit Diktatoren an der Spitze gab (und gibt) es reichlich.
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Kapaun
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Kapaun »

Werner Fleischer hat geschrieben:Im Grunde ist dieses seltsame Konstrukt nie so richtig aus der Srie gewichen. Perry Rhodans Amt als Großadministrator kann abr als Reflex auf die Adenauer Ära und dessen scheinbare "Ewige Kanzlerschaft" gesehen werden.
Nein, ich denke, das hatte ganz praktische Gründe. Wenn PR (Groß-) Administrator ist, dann hat er damit (etwa analog zum US-Präsidenten) die Verfügungsgewalt über Menschen und Material der Flotte. Das heißt nicht, dass er jedes Gesetz zu Steuerfragen durch das Parlament kriegt, aber darum geht es in PR ja auch in aller Regel nicht.

Ist er dagegen nicht Administrator, wie derzeit in der EA oder noch viel krasser in Neo, dann muss man sehr viel mehr herumsch**ßen, um glaubhaft zu machen, dass er irgendwas zu sagen hat - außer man entschließt sich (wie Neo), das einfach zu ignorieren und so zu tun, als sei er trotzdem der große "Alle-mir-nach"-Mogo. Ob das dann realistischer (oder wünschenswerter, demokratischer etc. pp.) ist, wage ich heftig zu bezweifeln.
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Öffie
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Öffie »

Man darf hier nicht EA und NEO durcheinander werfen, da der Job des Administrators in NEO ein ganz anderer ist, als in der EA.
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Kapaun
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Kapaun »

Öffie hat geschrieben:Man darf hier nicht EA und NEO durcheinander werfen, da der Job des Administrators in NEO ein ganz anderer ist, als in der EA.
Was in diesem Zusammenhang keine Rolle spielt, da PR-Neo ja weder das eine noch das andere noch sonst irgendwas ist.
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Hamiller
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Hamiller »

Ich mag den mehrdeutigen Titel.

Erinnere ich das richtig, dass nur Bewohner des Sol-Systems den Großadministrator wählen? Da könnte man jetzt einen Schreck kriegen, aber die anderen Planeten des Solaren Imperiums mit ihren Administratoren kommen in einem späteren Roman vor und scheinen deutlich eigenständiger zu sein als im alten SI vor Band 400. Das Solare Imperium ist da also deutlich föderaler aufgebaut.

Den Zyklus finde ich nicht so toll, aber das Szenario ist eine der buntesten, vielfältigsten Versionen der Milchstraße, die ja auch in den Atlan-TBs bis vor kurzem genutzt wurde.
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Langschläfer
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Langschläfer »

Hamiller hat geschrieben:Ich mag den mehrdeutigen Titel.

Erinnere ich das richtig, dass nur Bewohner des Sol-Systems den Großadministrator wählen?
Ja.
Die Bewohner der abgefallenen Kolonien, autarken Reiche und der lediglich in wirtschaftlicher Hinsicht von Terra abhängigen Welten waren seit der Verfassungsänderung vom 30. April 2930 nicht mehr zur Wahl zugelassen. Nur die im Sonnensystem heimischen Menschen waren berechtigt, ihren Großadministrator zu bestimmen.
Bei den erwähnten nicht zur Wahl zugelassenen Planeten ist es schon klar, warum nicht.
Wobei schon seltsam ist, dass auch die Mitgliedswelten des Solaren Imperiums (die sich ja immerhin "nach außen" im Normalfall von Terra und damit von Rhodan vertreten lassen) da nicht mehr mitwählen dürfen.
Neun von zehn Stimmen in meinem Kopf sagen mir ständig das ich nicht verrückt bin. Die zehnte pfeift die Melodie von Tetris.
"Fighting for peace is like screwing for virginity." - George Carlin
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Werner Fleischer
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Werner Fleischer »

Kapaun hat geschrieben:
Werner Fleischer hat geschrieben:Im Grunde ist dieses seltsame Konstrukt nie so richtig aus der Srie gewichen. Perry Rhodans Amt als Großadministrator kann abr als Reflex auf die Adenauer Ära und dessen scheinbare "Ewige Kanzlerschaft" gesehen werden.
Nein, ich denke, das hatte ganz praktische Gründe. Wenn PR (Groß-) Administrator ist, dann hat er damit (etwa analog zum US-Präsidenten) die Verfügungsgewalt über Menschen und Material der Flotte. Das heißt nicht, dass er jedes Gesetz zu Steuerfragen durch das Parlament kriegt, aber darum geht es in PR ja auch in aller Regel nicht.

Ist er dagegen nicht Administrator, wie derzeit in der EA oder noch viel krasser in Neo, dann muss man sehr viel mehr herumsch**ßen, um glaubhaft zu machen, dass er irgendwas zu sagen hat - außer man entschließt sich (wie Neo), das einfach zu ignorieren und so zu tun, als sei er trotzdem der große "Alle-mir-nach"-Mogo. Ob das dann realistischer (oder wünschenswerter, demokratischer etc. pp.) ist, wage ich heftig zu bezweifeln.

Im Grunde spricht aus diesem Weltbild auch die mangelhaften Erfahrungen die Deutschland mit der Demokratie gemacht hatte und in deren Auswirkungen die Autoren ihre Romane schrieben. Heute ist jedem bewußt das die Innenpolitik in der Regel eine weitaus größere Bedeutung besitzt wie die Außenpolitik.

Insofern besass Scheer/Voltz auch kein Gespür dafür das Regierungen sehr schnell abgelöst werden und die Meinung des Wählers sich täglich ändern kann.
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Thoromir
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Thoromir »

Hamiller hat geschrieben:Ich mag den mehrdeutigen Titel.

Erinnere ich das richtig, dass nur Bewohner des Sol-Systems den Großadministrator wählen? Da könnte man jetzt einen Schreck kriegen, aber die anderen Planeten des Solaren Imperiums mit ihren Administratoren kommen in einem späteren Roman vor und scheinen deutlich eigenständiger zu sein als im alten SI vor Band 400. Das Solare Imperium ist da also deutlich föderaler aufgebaut.
Ich kenne Heft 400 zwar nicht, aber ich bin mir sicher, dass es bei einer anderen Wahl vorher oder nachher auch so dargestellt wurde.
Ich weiss nicht, ob Scheer einentlich eine grobe Vorstellung von der Verfassung des SI hatte. Ich meine dass Aussagen über das politische System je nach Autor oft etwas widersprüchlich waren.

Letztlich muss man natürlich sagen: Entweder das SI war eine Demokratie, in der jeder das allgemeine, gleiche Wahlrecht hatte. Dann ist es selbstverstädnlich, dass auch Staatsbürger auf Kolonialwelten das Wahlrecht haben.
Wenn das ausdrücklich im Roman verneint wird, muss man daraus schließen, dass das SI entweder nur aus dem Sol-System besteht oder von einer Demokratie keine Rede sein kann. Zu schließen, die Kolonien hätten mehr Unabhängigkeit und dürften desahlb nicht mitwählen erschliesst sich mir nciht. Klar, wenn sie so unabhängig sind, dass sie gar nicht mehr zum SI gehören ist es klar, aber solange dort die Flagge des SI weht gehörten sie auch dazu :-9
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Heiko Langhans »

Irgendwo in den 200ern oder 300ern (wer weiß es?) hat H.G. Ewers eine Art Verfassungsdiagramm des Solaren Imperiums geliefert.

Später - viel später - wurde mir bewusst, dass das skizzierte Szenario eine gewisse Ähnlichkeit mit der Verfassung der DDR hatte.
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von DelorianRhodan »

Heiko Langhans hat geschrieben:Wenn wir schon die Realgeschichte bemühen wollen, dann werfe ich mal die ab 1960 einsetzende Unabhängigkeit Afrikas in den Ring. Die damit verbundenen Umwälzungen waren auch 1969 noch brandaktuell, und die Erfolgsbilanz der neuen "demokratischen" Regime war eher dürftig - um es mal ganz milde auszudrücken.

Der Umkehrschluss ist geschenkt. Aber Beispiele für ehemalige Kolonien mit Diktatoren an der Spitze gab (und gibt) es reichlich.
Das kann ich für die damalige Zeit nur bestätigen.

Merkwürdig war auch, dass PR über Jahrhunderte regelmäßig als Großadministrator wiedergewählt wurde.
So zum Beispiel auch im Jahr 3444 (Altmutanten-Zyklus) und die Gegenkandidaten, soweit bekannt, waren immer fies.
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Werner Fleischer
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Werner Fleischer »

Thoromir hat geschrieben:
Hamiller hat geschrieben:Ich mag den mehrdeutigen Titel.

Erinnere ich das richtig, dass nur Bewohner des Sol-Systems den Großadministrator wählen? Da könnte man jetzt einen Schreck kriegen, aber die anderen Planeten des Solaren Imperiums mit ihren Administratoren kommen in einem späteren Roman vor und scheinen deutlich eigenständiger zu sein als im alten SI vor Band 400. Das Solare Imperium ist da also deutlich föderaler aufgebaut.
Ich kenne Heft 400 zwar nicht, aber ich bin mir sicher, dass es bei einer anderen Wahl vorher oder nachher auch so dargestellt wurde.
Ich weiss nicht, ob Scheer einentlich eine grobe Vorstellung von der Verfassung des SI hatte. Ich meine dass Aussagen über das politische System je nach Autor oft etwas widersprüchlich waren.

Letztlich muss man natürlich sagen: Entweder das SI war eine Demokratie, in der jeder das allgemeine, gleiche Wahlrecht hatte. Dann ist es selbstverstädnlich, dass auch Staatsbürger auf Kolonialwelten das Wahlrecht haben.
Wenn das ausdrücklich im Roman verneint wird, muss man daraus schließen, dass das SI entweder nur aus dem Sol-System besteht oder von einer Demokratie keine Rede sein kann. Zu schließen, die Kolonien hätten mehr Unabhängigkeit und dürften desahlb nicht mitwählen erschliesst sich mir nciht. Klar, wenn sie so unabhängig sind, dass sie gar nicht mehr zum SI gehören ist es klar, aber solange dort die Flagge des SI weht gehörten sie auch dazu :-9
Es wäre sicherlich eine große Herausforderung einmal das politische Weltbild von Karl Herbert Scheer herauszuarbeiten.
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von DelorianRhodan »

Werner Fleischer hat geschrieben:
Thoromir hat geschrieben:
Hamiller hat geschrieben:Ich mag den mehrdeutigen Titel.

Erinnere ich das richtig, dass nur Bewohner des Sol-Systems den Großadministrator wählen? Da könnte man jetzt einen Schreck kriegen, aber die anderen Planeten des Solaren Imperiums mit ihren Administratoren kommen in einem späteren Roman vor und scheinen deutlich eigenständiger zu sein als im alten SI vor Band 400. Das Solare Imperium ist da also deutlich föderaler aufgebaut.
Ich kenne Heft 400 zwar nicht, aber ich bin mir sicher, dass es bei einer anderen Wahl vorher oder nachher auch so dargestellt wurde.
Ich weiss nicht, ob Scheer einentlich eine grobe Vorstellung von der Verfassung des SI hatte. Ich meine dass Aussagen über das politische System je nach Autor oft etwas widersprüchlich waren.

Letztlich muss man natürlich sagen: Entweder das SI war eine Demokratie, in der jeder das allgemeine, gleiche Wahlrecht hatte. Dann ist es selbstverstädnlich, dass auch Staatsbürger auf Kolonialwelten das Wahlrecht haben.
Wenn das ausdrücklich im Roman verneint wird, muss man daraus schließen, dass das SI entweder nur aus dem Sol-System besteht oder von einer Demokratie keine Rede sein kann. Zu schließen, die Kolonien hätten mehr Unabhängigkeit und dürften desahlb nicht mitwählen erschliesst sich mir nciht. Klar, wenn sie so unabhängig sind, dass sie gar nicht mehr zum SI gehören ist es klar, aber solange dort die Flagge des SI weht gehörten sie auch dazu :-9
Es wäre sicherlich eine große Herausforderung einmal das politische Weltbild von Karl Herbert Scheer herauszuarbeiten.
Hat da nicht schon Heiko Langhans in der Biographie "Konstrukteur der Zukunft" viele Infos veröffentlicht?
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Werner Fleischer
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Werner Fleischer »

Ich muss jetzt ehrlich sagen das ich diese aktuell nicht im Kopf habe. Ich glaube aber das eine Arbeit mit Untersuchung der Romane von ihm für Perry Rhodan und Atlan sicherlich noch einiges neues herausholen würde.
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Saedy
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Saedy »

Na so ein Zufall. Hab mich vor kurzem erst entschieden, meine riesengroßen Lücken
in der Serie aufzuholen und das angefangen beim Cappin-Zyklus.
Hab mir das ganze als E-Book Paket heruntergeladen und bin gerade
mitten im 7. Heft.
Also, bisher gefällt es mir sehr gut. Amüsiere mich köstlich. :st:
Z. B. wie die Tauraner Perry mästen wollen, weil er ihnen zu dünn ist
und dann nimmt er zu und kriegt seine Stiefel nicht mehr zu :lol:
Oder den sauteuren Teppich, den sie auf dem Raumhafen ausgelegt haben, der dann verbrannt ist usw. :D

Und auch die folgenden Hefte fand ich bisher so toll, dass ich die EA darüber glatt vergessen
habe, obwohl es da gerade ins Finale geht.
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