Klassiker - Die Cappins

Unvergessene Abenteuer, legendäre Zyklen - nachgelesen und neu diskutiert.
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Homer G Adams
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Homer G Adams »

Ein weiteres Bonbon.

]Band 418 - Kurier der Galaxis von Hans Kneifel Ab Pos. 104

„Ich bin ein Pazifist mit einer scharfen Waffe in der Hand“.

Joaquin Manuel Cascal

:lol:
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von TC2012 »

Homer G Adams hat geschrieben:
Richard hat geschrieben:Also damals - 1969 - waren diese Dinger halt noch allgegenwärtig im Alltag.
Spoiler:
Zumindest hier in *.at gibts immer noch Öffentliche Telefonzellen - ich glaube, die Telekom ist verpflichtet eine gewisse Anzahl davon zu betreiben damit auch Leute, die nicht aus dem betreffenden Ort stammen, telefonieren können. Wobei interessanterweise - oder eben konsequenterweise - hier primär Münztelefone betrieben werden.
-> Münzen hat man wohl eher mal als passende Telefonwertkarten ... wobei natürlich Telefonwertkarten an sich weniger Arbeit machen weil man da kein Geld abholen muss ;) ).

Mag stimmen, aber Cascal hielt sich im Jahr 3433 auf und dort gab es immer noch Zellen. Transmitterzellen okay, aber Telefon.. :-=

Nein, ich war ja damals erst drei Jahre bei PR. Niemand konnte sich damals die Entwicklung der Computer und Komm-Technik vorstellen.

Heutzutage gehört das halt zum Charm der alten PR-Romane. Und viele 'Altleser' lesen das halt sehr gerne. :st:
Das ist mir bei einer Story komplett egal. Hauptsache ich will die nächsten Seiten lesen. Bis Band 1600 gefallen mir alle Perry Romane. :-D :devil:
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Yman
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Yman »

Homer G Adams hat geschrieben:Nein, ich war ja damals erst drei Jahre bei PR. Niemand konnte sich damals die Entwicklung der Computer und Komm-Technik vorstellen.

Heutzutage gehört das halt zum Charm der alten PR-Romane. Und viele 'Altleser' lesen das halt sehr gerne. :st:
Ich würde nicht sagen, dass sich niemand damals die Entwicklung der Computer und Kommunikationstechnik vorstellen konnte. Spätestens mit Raumschiff Enterprise Ende der 60-er waren moderne Computer, Datenträger und Handys mehr als nur vorstellbar.

Dass in der PR-Serie im 35. Jahrhundert noch Musikkassetten abgespielt wurden, erscheint heute zwar absurd, aber es ist ja nicht wirklich falsch. Diese anachronistischen Geräte würden ja tatsächlich funktionieren, und so etwas wie Plattenspieler sind ja heute auch wieder mehr in Gebrauch als noch vor zwanzig Jahren. Viel absurder noch fand ich in den letzten Romanen, dass Perry Rhodan und Fellmer Lloyd, oder Bully und Tifflor, sich nach 1500 Jahren immer noch siezen. Das sind 1500 Weihnachtsfeiern, usw. um sich bei der Gelegenheit doch mal das Du anzubieten. ;)
Homer G Adams
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Homer G Adams »

Yman hat geschrieben:
Ich würde nicht sagen, dass sich niemand damals die Entwicklung der Computer und Kommunikationstechnik vorstellen konnte. Spätestens mit Raumschiff Enterprise Ende der 60-er waren moderne Computer, Datenträger und Handys mehr als nur vorstellbar.

Dass in der PR-Serie im 35. Jahrhundert noch Musikkassetten abgespielt wurden, erscheint heute zwar absurd, aber es ist ja nicht wirklich falsch. Diese anachronistischen Geräte würden ja tatsächlich funktionieren, und so etwas wie Plattenspieler sind ja heute auch wieder mehr in Gebrauch als noch vor zwanzig Jahren. Viel absurder noch fand ich in den letzten Romanen, dass Perry Rhodan und Fellmer Lloyd, oder Bully und Tifflor, sich nach 1500 Jahren immer noch siezen. Das sind 1500 Weihnachtsfeiern, usw. um sich bei der Gelegenheit doch mal das Du anzubieten. ;)

Das mit Kirk stimmt. Soviel ich allerdings weiß, kamen die Enterprise-Folgen erst 1971-72 ins deutsche Fernsehen.

1969 hätte Kneifel vom Handy nur erfahren können, wenn er US-Fernsehen sah. Ob er das tat bezweifele ich. Vielleicht während einer US-Reise. Keine Ahnung.

Wenn ich heute solche Sachen lese oder die Lochkarten im Dritte-Macht Zyklus, kommen halt Nosta-Gefühle auf und ich freue mich, wenn ich es mal wieder lese. :lol:

Das mit dem Siezen nach 1500 Weihnachtsfeiern, finde ich auch erstaunlich.
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dandelion
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von dandelion »

Moonbiker hat geschrieben:Innenillustration Perry Rhodan Erstauflage Heft PR 465
Bruck schlug in die selbe Kerbe
Bild

Günther
Und der Colt war bei Johnny Brucks Illustrationen auch sehr oft dabei. Das ist mindestens so anachronistisch wie der Telefonhörer. Trotzdem, die Zeichnung hat liebenswerten Charme.
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Richard
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Richard »

Also die Dinger bei Enterprise waren mE eher mal Funkgeräte.

Wenn man sich die englische Wikiseite zu Walkie-talkies durchliest wurden die ersten Geräte, die man so bezeichnete, im WWII eingesetzt (waren wohl etwas unhandlich wenn ich das richtig interpretiere). Vielleicht waren die Dinger in Europa in den 1960igern wirklich nicht so bekannt - damals dauerte es wohl noch länger bis was von den USA nach Europa kam.
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Moonbiker »

Richard hat geschrieben:Also die Dinger bei Enterprise waren mE eher mal Funkgeräte.

Wenn man sich die englische Wikiseite zu Walkie-talkies durchliest wurden die ersten Geräte, die man so bezeichnete, im WWII eingesetzt (waren wohl etwas unhandlich wenn ich das richtig interpretiere). Vielleicht waren die Dinger in Europa in den 1960igern wirklich nicht so bekannt - damals dauerte es wohl noch länger bis was von den USA nach Europa kam.
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Homer G Adams »

Richard hat geschrieben:Also die Dinger bei Enterprise waren mE eher mal Funkgeräte.

Wenn man sich die englische Wikiseite zu Walkie-talkies durchliest wurden die ersten Geräte, die man so bezeichnete, im WWII eingesetzt (waren wohl etwas unhandlich wenn ich das richtig interpretiere). Vielleicht waren die Dinger in Europa in den 1960igern wirklich nicht so bekannt - damals dauerte es wohl noch länger bis was von den USA nach Europa kam.
Das mit den Funkgeräten kann stimmen. Keine Ahnung. Bin nicht so der StarTrek-Fan. Rhodanisten, zumindest die ich damals in den Siebzigern kannten waren nicht unbedingt Startrek-Fans. :-=

Die Kom- und Computertechnik konnte in ihrem rasanten Tempo, wahrlich keiner voraussehen. Und ja, die Informationsmöglichkeiten mit den USA waren damals noch schwieriger. Damals schrieb ich noch Briefe mit meiner Tante in Kalifornien. :lol:
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Stalker
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Stalker »

Moonbiker hat geschrieben:
Richard hat geschrieben:Also die Dinger bei Enterprise waren mE eher mal Funkgeräte.

Wenn man sich die englische Wikiseite zu Walkie-talkies durchliest wurden die ersten Geräte, die man so bezeichnete, im WWII eingesetzt (waren wohl etwas unhandlich wenn ich das richtig interpretiere). Vielleicht waren die Dinger in Europa in den 1960igern wirklich nicht so bekannt - damals dauerte es wohl noch länger bis was von den USA nach Europa kam.
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Yman
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Yman »

Heiko Langhans hat geschrieben:Am 21. November 1969 erschien der 431. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

H.G. Ewers: Energie aus dem Jenseits
Der Roman besteht aus drei Teilen. Im ersten Teil, wo es um das Ablenkungsmanöver auf Olymp geht, schreibt Ewers wie ein zweiter KHS. Man könnte schwören, der erste Teil des Romans wurde von KHS geschrieben. Absolut übertriebene Großaktionen der Solaren Flotte mit Tausenden von Flugzeugen im Einsatz, herabregnenden Raumlandeeinheiten mit Roboterheeren, Lightning-Jets, usw.

Der zweite Teil ist typischer Ewers-Klamauk, bei dem man an Jefferson Airplane bzw. Alice im Wunderland erinnert wird: One pill makes you larger, one pill makes you small ... 6D macht alles möglich. Da kann sich der Paladin auch schon mal die INTERSOLAR unter den Arm klemmen, oder ein Raumkadett ein Quadratkilometer großes Marschiere-Viel in die Hosentasche stecken.

Der dritte Teil mit dem Auftauchen des durch das 6D (Sextadim) angelockten Ribald Corello bzw. mit dem Kampf gegen Ribald Corello war richtig gut. Es fehlte nur ein wenig die Perspektive der von Corello versklavten Schiffsbesatzungen.
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von dandelion »

Da war auch die etwas befremdliche Geschichte von dem Topsider, der sich in eine arkonidische Schönheit verliebt hatte. Interessant dabei der Hinweis, daß sich zu dieser Zeit viele Topsider ihre Echsenschwänze entfernen ließen, um menschenähnlicher zu wirken. War aber wohl nur eine vorübergehende Modeerscheinung.
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Yman »

Heiko Langhans hat geschrieben:Am 28. November 1969 erschien der 432. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

William Voltz: Die Welt des Mutanten

Handlung
Seit Anfang Dezember 3433 sind vier Haluter auf Last Hope, um den Terranern zu helfen, ein 6D-Mineral herzustellen. Die Haluter haben zwar neue Ideen, aber auch ihre Experimente führen zu keinem Ergebnis, sie haben ebenso unangenehme Nebeneffekte wie die des Waringer-Teams.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Fand ich sehr geheimnisvoll, diese LEVEL NINE Experimente, vier Haluter als Wissenschaftler, HÜ-Schirme, die nur einen Sekundenbruchteil halten werden, Atlan, der aus der Ich-Perspektive seine panikartigen Bedenken äußert und dann dieses Teil eines Marschiere-Viels in der Ewigkeit Erlebnis hat.
dandelion hat geschrieben:Rhodan spürt, dass er sich der heranwachsenden, neuen Menschheit entfremden und den Kontakt verlieren wird. Das war im 35. Jahrhundert. In der aktuellen Handlung sind weitere 1500 Jahre vergangen. Man kann wohl annehmen, dass Rhodans Einbindung in die Gesellschaft in dieser Zeit nicht besser geworden ist.

Ribald Corello durchlebt schlimme Zeiten. Sein schwächlicher Körper bereitet ihm zunehmend auch seelische Probleme. Dazu kommen Visionen seiner mahnenden Mutter. Der Zusammenbruch ist wohl nur noch eine Frage der Zeit.

Willi Voltz schreibt gewohnt flüssig und phantasieanregend. Skurril ist die Szene, in der ein fichtenähnlicher Baum seine Symbionten aussendet, um verschossene Dornen einzusammeln.
Für mich eher schwach und gekünstelt ist das Auftreten von Tipa Riordan und ihres „Kettenhundes“ Dantroff. Da halte ich es mit Atlan. Mir ist die Piratin auch nicht unbedingt sympathisch.
Tipa Riordan finde ich weder sympathisch noch lustig, aber sie ist dennoch eine Bereicherung der Serie. Zwar hat Atlan den Hauptanteil an der Erzählung, und andere Figuren spielen eine große Rolle, aber im Zuge des Romans baut Voltz immer weiter seine Figur Alaska Saedelaere auf. Alaska wird sowohl von Atlan und Tipa Riordan respektiert, und er ist ein ernst zu nehmender Gegner für Corello.

Bei Rhodan war es so, dass er die Emotionauten beobachtete und darüber nachdachte, dass die zukünftige Entwicklung so sein würde, dass die SERT-Hauben überflüssig würden. Also sah er eine Vergeistigung der Menschheit voraus. Eine Menschheit, die in einer Übergangsphase aus Mutanten besteht. Interessant ist auch, dass Rhodan Corello ganz anders sieht als Ras Tschubai. Tschubai sieht in Corello nur das Monster. Rhodan sieht in Corello die Zukunft.

Oberflächlich betrachtet war die Mission auf dem Planeten nur eine Standardhandlung, aber, sehr beeindruckend war der Wahnsinn Corellos, der es bisher nur schaffte, ganze vier Schritte mit seinem Körper selbst zu gehen, und sich unbedingt zum Gehen zwingen will. Der Planet mit den vielen Gefahren der Fauna und Flora ist sein Werk, das Werk eines Wahnsinnigen.

Die Fichte, die die Ameisen ausschickt, um die verschossenen Dornen einzusammeln, könnte andeuten, dass der Planet und Corello selbst auch eine solche Art von Symbiose eingegangen sind. Der Wahnsinn Corellos hat diese Welt erschaffen, und der Wahnsinn dieser Welt nährt den Wahnsinn Corellos.
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Yman »

Heiko Langhans hat geschrieben:Am 5. Dezember 1969 erschien der 433. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

William Voltz: Die Stadt der tausend Fallen
dandelion hat geschrieben:Im ersten Romanteil schafft es Willi Voltz eine dieser geheimnisvollen Stimmungen aufzubauen, die mich an der Serie immer wieder begeistert haben. Die schattenlose Säule, die Legenden des Baalol-Kultes, die Andeutungen des seltsamen Mädchens – das ist der Stoff aus dem für mich die Rhodanträume geschaffen sind.

Der Mittelteil hat dann leider nicht die gleiche Qualität. Der x-te Marsch durch eine todbringende Dschungellandschaft wird zwar aufgelockert durch neue Monsterkreationen – fast sympathisch wirkt dabei der Prilla – aber es ist doch nur die routinierte Abspulung eines bekannten Geschehens.

Der furiose Schluss entschädigt dafür in reichem Maße. Das Geschehen um Saedelare, Gevoreny Tatstun und den nun schon erbarmungswürdigen Ribald Corello ist meisterhaft geschildert. Quasi im Minutentakt wechseln Hoffnung und Verzweiflung und der plötzliche Tod von Gevoreny nach ihrer unerwarteten Belebung ist ein Schockelement ersten Ranges.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Besonders der Anfang, mit der Begegnung zwischen Atlan, Alaska und Kytoma. Die Säule ist ein Verweis auf die Cynos, und die gelben Eroberer werden erwähnt. Eine viertausend Jahre alte Stadt, von Baalol erbaut. die aber noch ältere Geheimnisse hütet. So etwas gefällt mir. Für dieses Geschichtliche passt auch Atlan besser als Perry. Die Zusammensetzung des Trupps (Atlan, Tschubai, Gucky, Tolot und Saedelaere), auch um überhaupt erst einmal da hinzugekommen, war wohl ziemlich optimal.

Den Mittelteil, in dem der Einsatztrupp gegen Tiere und Roboter kämpfen fand ich auch am schwächsten, aber es war trotzdem noch sehr gut gemacht. Ein sechsdimensionaler Blocker unterdrückt bzw. schwächt Energiewaffen und Ähnliches, ebenso Parakräfte, so dass diese Tiere sehr gefährlich werden. Andererseits konnte aber auch Corello seine Roboter nur begrenzt einsetzen.

Umso wertvoller war dann Tolot, gegen Ende des Romans bei der direkten Konfrontation mit Corello war Tolot allerdings sehr überheblich. Corello war dies allerdings auch. Er wollte unbedingt ein Duell mit Alaska bzw. dessen Cappin-Fragment und hat auch nur wenige Roboter eingesetzt, die das Team mit Vibratormessern (und Tolots Hilfe) abwehren konnte. Dass Corello Kytoma verschonte, die ihn den Schrecklichen nannte, was ihm weh tat, passte. Woher Kytoma kam, blieb allerdings ein Rätsel.

Das eigentliche Ziel war aber nicht die Säule, so wichtig diese auch sein könnte, sondern Corello, der die Kräfte der Säule aber nutzte, um Gegner aus der Stadt fernzuhalten. Corello war sehr gut dargestellt, völlig zerrissen zwischen dem Offensivprogramm der Aras und Antis und den in Visionen erscheinenden Eltern, vor allem der Mutter.

Corello war absolut glaubwürdig darin, dass er es als ein Lebensziel sah, so viel psionische Energie, Materie, was auch immer zu erzeugen, um seine Mutter wieder ins Leben zurückholen zu können. Bei der Mutter habe ich mich gefragt, wie diese nach dem Verlust des Zellaktivators konserviert blieb und nicht zerfiel. Dann zerfiel sie aber nach ihrer Wiederbelebung durch das Cappin-Fragment doch, und zwar extrem schnell.

Die Mission, Corello zu bekommen, um seine Fähigkeiten zur Herstellung von Sextagonium (für einen geplanten Nullzeitdeformator-Einsatz im Kampf gegen den Sonnensatelliten der Cappins) einsetzen zu können, war soweit ein erster Erfolg. An diesem Roman, der jedem etwas bietet, sieht man, wie wichtig in dieser Zeit Willi Voltz vor allem auch als Autor für die Serie war.
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Yman
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Yman »

Heiko Langhans hat geschrieben:Am 12. Dezember 1969 erschien der 434. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

H.G. Ewers: Das Erbe des Ertrusers
Mir hat der Roman gefallen, auch das farbenfrohe Titelbild, das Corello zeigt, wie er den grünen Sextadimschirm um die Sonne bezwingt. Die Corello-Thematik wird sehr gut weitergeführt. Einige Dinge fand ich unverständlich. Warum weiß z.B. Ewers nicht, dass Bulls Schiff die NOME TSCHATO war? In seinem Roman nennt er das Schiff immer Bulls Schiff usw. und deutet einmal an, es hieße POSEIDON.

Auch den Dilatationsflug habe ich nicht verstanden. Wenn die INTERSOLAR mit 40 % Lichtgeschwindigkeit oder was auch immer acht Stunden vom Merkur bis zum Saturn braucht, warum sollten dann auf dem Merkur 14 Tage vergangen sein?

Sehr seltsam auch, dass sich das "Gehirn" der INTERSOLAR in ein Streitgespräch zwischen Atlan und Tipa Riordan einmischt, und dann auch noch von Rhodan mit "Gehirn" angesprochen wird.

Interessant auch die Sphärenmusik der Planeten, und dass die Musik des Saturn den Menschen wie ein Gruß aus der Heimat vorkommt.
dandelion hat geschrieben:Perry ist mal wieder nicht zimperlich in der Wahl seiner Mittel. Diesmal zeigt er, wie man gekonnt die Judikative ausbremst. Schließlich hat er es als allmächtiger Großadministrator nicht nötig, die Unabhängigkeit der Gerichte zu achten. Das geht vor dem Solaren Gerichtshof ganz einfach, weil eine Berufungsverhandlung stets mit der gleichen Besetzung stattzufinden hat, wie die erste Verhandlung. Und wenn der Vorsitzende, Rhodan persönlich, keine Zeit hat, dann gibt es eben keine Berufung. Ist ganz einfach und effektiv.

Ich frage mich, was solche Einschübe bezwecken sollen. Um Corello freizubekommen, hätte es nicht dieses Unsinns bedurft. Irgendwie klingt das fast schon nach Provokation der Ende der 60er Jahre sehr aktiven Rhodangegner.
Alleine der 1000-Jahre-Sprung mit weiteren 1000 Jahren ununterbrochener Rhodan-Herrschaft stellt eine ungeheure Provokation dar, noch dazu eine völlig unnötige und kontraproduktive. Es wäre interessanter gewesen, wenn Rhodan eben gerade nicht die letzten 1400 Jahre durchregiert hätte, sondern erst kürzlich, ca. 3400, in einer Zeit der Krise wieder an die Macht gekommen wäre. Wenn die Menschheit in den Jahrhunderten nach der Dolan-Krise sowieso auseinanderfiel, hätte auch das Solare Imperium einige Wechsel in der Führung und eine Rückkehr Rhodans in die Position des Großadministrators haben können.
dandelion hat geschrieben:Wie dem auch sei, Corello ist auf der richtigen Seite angekommen. Welche Rolle dabei der seltsame „Erbsengott“ (lt. Gucky) gespielt hat, wird sich über kurz oder lang herausstellen. Vermute ich zumindest.
Ich finde das alles sehr seltsam, was sich Ewers wieder an Esoterischem ausgedacht hat, aber anscheinend hat es ihm großen Spaß gemacht. Die ganze sich anbahnende Cyno-Thematik dürfte Ewers auch sehr gefallen haben. Mutanten und psionische Kräfte bzw. Ereignisse hatten damals, Ende der 60-er, Hochkonjunktur.
dandelion hat geschrieben:Ein Urenkel Melbar Kasoms wechselt zu den Terranern und wird fast für den schon lange Toten gehalten. Im Schlußspurt unterläuft dann Ewers ein Fehler: „Die Gigantengestalt Melbar Kasoms tauchte auf“. Gemeint war natürlich Toronar, aber so steht es geschrieben.
Da habe ich nicht verstanden, warum ein Ertruser bei den Dabrifanern Karriere macht, wo die Ertruser doch ihr eigenes Imperium haben, und ich war auch nicht so begeistert, dass nun schon wieder ein Ertruser zu Rhodans bzw. Atlans Team gehören musste.
dandelion hat geschrieben:Auch einen Seitenhieb auf die Schulmediziner bringt der Autor unter, wenn Fellmer Lloyd Gucky die Methoden der „Bader“ früherer Zeiten nahe bringt.
Einige Ärzte werden mit Namen genannt: Katzenbach, Dietzel, und man weiß nicht, ob das Anspielungen auf reale Personen sind.
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Yman »

Heiko Langhans hat geschrieben:Am 19. Dezember 1969 erschien der 435. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

Hans Kneifel: Das Drei-Planeten-Spiel
dandelion hat geschrieben:
AARN MUNRO hat geschrieben:
dandelion hat geschrieben:
Nisel hat geschrieben:
dandelion hat geschrieben:Der letzte Satz des Romans ist gut: „Später startete das Schiff und verlor sich irgendwo im All“. Das nehme ich als Anlass, dieses Heft verschwinden zu lassen. Zwar nicht im All, aber auf dem tiefsten Grund meiner Heftkartons.
Ich empfehle dazu eher das Garagendach.... B-)
Ist bei Dir noch Platz? Auf meinem Dach wird es langsam eng. :D

Stürzen Eure Dächer denn nicht langsam ein? Im Winter kommt ja auch noch Schnee dazu! ;)
Da ist noch genügend Platz, denn ein PR - Heft wird bei mir selbstverständlich nicht entsorgt, sondern höchstens zeitweise auf die Strafbank gesetzt.

Mit Hans Kneifel hatte und habe ich immer wieder Probleme, vor allem dann wenn er es mal wieder mit den betont lässigen Verhaltensweisen seiner Hauptfiguren übertreibt. Diesmal muß sogar Rhodan dran glauben und das ist mir eindeutig zuviel. Cascal allein wäre schon schwer zu ertragen gewesen.
In diesem Heft hatte ich mit Kneifel auch meine Probleme. Mir war das alles auch zu betont lässig, vor allem Cascal, aber auch Rhodan als Frauenschwarm. Dies fing schon an mit der Team-Besprechung in der Cafeteria, eigentlich ja eine nette Idee. Zu Rhodans Team gehören auch zwei vermutlich hübsche Technikerinnen, die sich für Musik interessieren, und das Zwischenmenschliche soll ja auch nicht zu kurz kommen. Aber ein Großteil des Romans besteht aus Einsatzbesprechungen, in denen viel Belangloses großen Raum einnimmt.

Für einen kurzen Moment ergab sich eine spannende Handlung, als auf Olymp der Transport des Containers, in dem sich Corello befand, überfallen wurde. Das Drei-Planetenspiel meinte wohl die Planeten Olymp, Last Hope und GÄA. Warum neben Rhodan auch Atlan unbedingt selbst auf Last Hope bei dem gefährlichen Experiment anwesend sein musste, erschloss sich mir nicht. Man sollte meinen, Atlan wäre eine Lieblingsfigur Kneifels, hier wird Atlan kaum von ihm beachtet.

Am Ende, die harten Fakten: Dabrifa weiß über die Existenz des Sol-Systems Bescheid, und Corello ist es gelungen, auf Last Hope ein Kilo Sextagonium herzustellen. Rhodans passender Spruch im Vorfeld ist "Sex ist immer gut." Der Roman bewegt sich zum Glück fast immer knapp über diesem Niveau, und es wird offen gelassen, was das Rhodan-Robot-Double mit der GÄA-Kolonisten Marnie während des vierstündigen Gleiterfluges angestellt hat.
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von thinman »

Yman hat geschrieben:

Am Ende, die harten Fakten: Dabrifa weiß über die Existenz des Sol-Systems Bescheid, und Corello ist es gelungen, auf Last Hope ein Kilo Sextagonium herzustellen. Rhodans passender Spruch im Vorfeld ist "Sex ist immer gut." Der Roman bewegt sich zum Glück fast immer knapp über diesem Niveau, und es wird offen gelassen, was das Rhodan-Robot-Double mit der GÄA-Kolonisten Marnie während des vierstündigen Gleiterfluges angestellt hat.
Vielleicht das, was der russische Zar angeblich während des Wieder Kongresses getan hat (https://verfuehrungzumfilm.wixsite.com/ ... 3%9F-tanzt) ? :-D

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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Yman »

Heiko Langhans hat geschrieben:Am 27. Januar 1970 erschien der 445. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

H.G. Ewers: Das Kommandogehirn
dandelion hat geschrieben:Bemerkenswert an diesem Roman sind einige Dinge, die mit der eigentlichen Handlung wenig bis nichts zu haben. Es beginnt mit der Schilderung von Toronar Kasoms Werdegang, setzt sich fort mit beeindruckenden Beschreibungen des Saturnaufganges über Titan und endet mit interessanten Betrachtungen über das Wesen der Zeit.

Das war es dann schon, denn die unsäglichen Entengeschichten, der völlig unmotivierte Kurzauftritt von Corello und Lokoshan und das mehr oder weniger planlose Herumwursteln vor dem Eingang der Kommandozentrale auf Titan kann man kaum als zielgerichtete Weiterführung der Handlung bezeichnen.

Ach ja, Rhodan und Ovaron müssen sich noch immer beweisen, wer denn nun der Bessere, Schlauere usw. ist. Der Roman ist leider alles andere als überzeugend.
Ein paar Romane zuvor habe ich notgedrungen übersprungen, und dieser hier war wohl keine Entschädigung für die mir entgangenen Romane. Der Titan als Schauplatz, das Vorrücken des Shifts auf die Kommandozentrale, die Auseinandersetzung zwischen Ovaron und Rhodan, das war während des Lesens okay, danach aber ziemlich zum Vergessen. Interessanter war leider dieses aus einem Schneckenhaus mit Linksgewinde geschlüpfte etwas namens Anton.
Heiko Langhans hat geschrieben:Am 6. März 1970 erschien der 446. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

H.G. Ewers: Die Zeitbrüder
dandelion hat geschrieben:Wie es scheint, ist dies der Schlüsselroman der ersten Zyklushälfte. Plötzlich sind alle Fragen gelöst, alle Geheimnisse aufgeklärt. Hinter dem rätselhaften Geschehen um den Sonnensatelliten steckt ein profaner Machtkampf in einer unbekannten Galaxie. Das ist eine bescheidene und wenig zufriedenstellende Lösung. Oder kommt doch noch etwas von kosmischer Bedeutung hinzu?

H.G. Ewers gefällt sich anfangs in obskuren Wortschöpfungen und belanglosen Dialogen, bevor er mit dem seitenlangen Verwirrspiel um O I und O II beginnt. Glücklicherweise hapert es auch bei Rhodan mit dem Verständnis, so daß der Leser doch noch eine halbwegs verständliche Erklärung präsentiert bekommt. Ob das alles logisch ist, will ich lieber nicht ergründen.
Der Schwiegersohn Waringer versucht es ja immer wieder zu erklären, platonische Dialektik, die Ganzheit von Ovaron I und II, aber am Ende ist das alles wirklich banal, und der Zyklus verlagert sich dann ja komplett auf die Cappins-Ebene mit den dortigen Machtkämpfen. Die erste Hälfte des Cappin-Zyklus (Dabrifa, ATG, Olymp, Corello, Accalauries, Sonnensatellit, Last Hope, Nullzeitdeformator, usw.) finde ich ja wirklich stark, aber dann rutscht es ins Banale ab.

Ovaron mit seinem Tryzom-Tanzen als Extrahirn-Analogon und Ganjo des Ganjasischen Reiches sollte wohl so eine Art Atlan 2.0 werden, aber ich kann an der Figur nichts finden. Der Doppelroman von Ewers hat seine Berechtigung, war aber für mich nur mäßig interessant und unterhaltsam, am interessantesten noch wegen des Schauplatzes Titan.
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Yman »

dandelion hat geschrieben:Merkosh ist nach Lord Zwiebus und Takvorian die dritte seltsame Figur in diesem Zyklus. Mit keinem der Drei konnte ich mich anfreunden. Mit ein Grund, warum die Cappins auf meiner Beliebtheitsskala eher im hinteren Drittel rangieren.
Das neue, sich formierende Mutantenkorps war wirklich eine bunte Truppe, Ribald Corello und Alaska Saedelaere kommen ja auch noch dazu. Diese Truppe hat ja nicht bis in alle Ewigkeit existiert, und auf begrenzte Zeit, mit nostalgischem Blick, kann ich mich mit diesen Figuren anfreunden.
Baptist Ziergiebel hat geschrieben:Mit Ovaron daneben hat Rhodan öfter mal die Neigung, M*** zu bauen, um dann von diesem zurechtgewiesen zu werden. Siehe seine Aktion vor dem Tor des Kommandogehirns, als Ovaron ihn danach heftig zurechtstutzte. Auf Zeut: "Sie haben mir garnichts zu befehlen!" Oder hier eben, sein missglückter Versuch in temporaler Mechanik, wie es bei Star Trek wohl heißen würde.
Zu seiner Ehrenrettung muß man sagen, dass er aber wenigstens nicht allein dastand, Cascal schaute genauso dumm aus der Wäsche.
Dennoch, neben Ovaron macht unser Perry oft keine gute Figur. Zwischen all den Leuten auf der Konferenz: " Der Großadmistrator war blaß geworden und wischte sich den Schweiß von der Stirn und von der Oberlippe. Er sagte mühsam und heiser:..."
Das ist schon eine sehr nachteilige Schilderung. Ovaron kauft ihm seit mehreren Heften deutlich den Schneid ab.
dandelion hat geschrieben:Die Frage, warum K.H. Scheer seinem unfehlbaren Oberhelden plötzlich auf einen zumindest gleichwertigen, wenn nicht überlegenen Rivalen stoßen lässt, wird sich wohl nicht mehr beantworten lassen. Natürlich wird damit kurzzeitig die Dramatik erhöht, aber der Imageverlust in der Serie (und auch bei der Leserschaft) ist nicht zu unterschätzen.
Das ist schon richtig, aber anders herum, mit Ovaron als Trottel, hätte man die Figur auch nicht unbedingt einführen brauchen. Rhodan kann den Image-Verlust verkraften. Die Romane PR 447 und 448 habe ich leider auslassen müssen, aber diese "temporale Mechanik" ist ja vermutlich auch dort nie zwingend logisch dargelegt worden.
Baptist Ziergiebel hat geschrieben:Nach Atlan einige Bände zuvor, ist es nun an Rhodan, sich heftig zu blamieren. Sein Vorschlag, einfach nochmal zwei Wochen zurückzureisen, um die Bombe zu justieren, ist erkennbar blödsinnig. Aber während Atlan seinen Aussetzer wenigstens in kleiner Runde hatte, greift Rhodan vor der versammelten imperialen Elite in den Kitt. Gut, dass wenigstens Ovaron noch mitdachte. Aber der „denkt ja auch sechsdimensional“ und sowieso zweigleisig, da kann man schon mal einfache Zusammenhänge etwas schneller kapieren.
Welchen einfachen Zusammenhang gibt es da? Kann eine Zeitreise in die Vergangenheit die Gegenwart ändern, oder nicht? Theoretisch kann Rhodan immer wieder in die Vergangenheit reisen und etwas ändern.

Das Argument scheint ja zu sein, 14 Monate (laut Perrypedia, nicht zwei Wochen) in die Vergangenheit zu reisen und das Ding neu zu justieren, macht keinen Sinn, weil aus Sicht der Gegenwart die Zeitreise und Neujustierung schon stattgefunden haben muss, und alles hätte klappen müssen.

Vielleicht ist es so gedacht, dass die Gegenwart unveränderlich ist und Zeitreisen nur den Effekt haben, dass alles so kommt, wie es bereits gekommen ist. Aber was wäre denn passiert, wenn man den Nullzeitdeformator nie gebaut hätte? Soll dann das Argument kommen, diesen freien Willen hat man nie gehabt, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind unabänderlich, usw.?

Warum nicht wirklich mal versuchen ein Paradoxon zu erzwingen? Ab, zurück in die Vergangenheit von z.B. 3333, und einen der unbedeutenden Kleinplaneten wie z.B. Ceres zerstören, dann wieder zurück in die Gegenwart, und nachsehen, was es gebracht hat?
Heiko Langhans hat geschrieben:Am 27. März 1970 erschien der 449. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

Clark Darlton: Das Ende des Diktators
Das kam dann doch sehr schnell und verhältnismäßig unblutig, d.h. die Kämpfe beschränkten sich auf das Imperium Dabrifas. Carsualscher Bund und Zentralgalaktische Union lösen sich rechtzeitig, und am Ende schien alles nur das Werk eines einzelnen Mannes, Dabrifa, gewesen zu sein. Mit ihm steht und fällt dieser ganze drohende Bruderkrieg der Menschheit. Schon eigenartig. Dennoch ist Rhodans Solares Imperium verglichen mit früher nach wie vor ein Scherbenhaufen.

Der Roman war mittelmäßig (Dabrifas Ende durch einen eigenen Roboter fast schon zu banal), gab aber Clark Darlton einige Gelegenheiten, Herzensdinge, wie die Warnung vor sinnlosen Kriegen, auszuschreiben, und auch Gucky durfte zeigen, dass er das Herz auf dem rechten Fleck hat, indem er Dabrifas Aktivator an Ovaron weitergibt.
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Yman »

Heiko Langhans hat geschrieben:Am 24. April 1970 erschien der 453. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

Hans Kneifel: Vorsicht - radioaktiv!
dandelion hat geschrieben:Der Roman ist trotz der Raumschlacht eher von der beschaulichen Art. Cascal und Claudia Chabrol gefallen sich in ausgedehnten Wortspielen. Da ist Hans Kneifel in seinem Element.

Beeindruckt hat mich die Schilderung der Explosionen, die Cascal und seine Männer bei der Annäherung an Vavschenic beobachten. Sprachlich und vom Spannungsaufbau hervorragend geschrieben.
Ich fand den Roman sehr langweilig, den Teil mit der kurzen Raumschlacht noch am spannendsten, die ausgedehnten Wortspiele von Cascal-Chabrol kaum erträglich. Romane von Kneifel sind für mich oft eine Gratwanderung.

Obwohl ich an Astronomie bzw. Astrophysik interessiert bin, fand ich die eingestreuten kursiv gesetzten Textteile, die einen gewissen Hintergrund vermitteln sollten, auch sehr langweilig.

Wie auch immer, die MARCO POLO ist in Gruelfin, 35 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt, das schafft eine gewisse Atmosphäre. Die Erkundung einer fremden Galaxis ist grundsätzlich immer interessant.
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Yman »

Heiko Langhans hat geschrieben:Am 1. Mai 1970 erschien der 454. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

Clark Darlton: Plünderer der Sterne

Handlung
Atlan und Gucky machen mit der CMP-41 und der 5. Kreuzerflottille einen Erkundungsflug, um einige Planeten in Augenschein zu nehmen, die nach den Unterlagen der Wesakenos interessant sein könnten. Sie fliegen auch das Bryschuner-System an, in dem sich der Planet Offsohonar befindet. Offsohonar war eine Handelswelt der Ganjasen, vergleichbar mit Olymp in der Milchstraße.
Anfangs rechnete ich mit einem langweiligen Roman von Clark Darlton mit wenig Handlung. Einige Szenen am Anfang, Atlan im Sessel in seiner Kabine liegend im Gespräch mit Gucky, usw. stimmten nicht gerade hoffnungsfroh, aber dann steigerte sich der Roman als klar wurde, worum es ging: Plünderer überfallen Planeten, deren Bevölkerung von den Takerern quasi in die Steinzeit zurückgebombt wurde. Man wartet, bis die Strahlung (nach etwa 400 Jahren) nachgelassen hat, plündert alles, und gibt den Takerern ihre 30 Prozent.

Interessant wurden die friedensphilosophischen Gespräche zwischen Gucky, Atlan und ggf. noch einigen Offizieren, als letztlich scharf geschossen wurde. Clark Darlton, relativ unbeeinflusst von KHS, nehme ich an, hätte sich auch für Paralysatoren entscheiden können, aber er lässt Gucky für Impulsstrahler plädieren, was mich sehr überraschte.

Darlton setzt seine Figuren gut ein, baut langsam auf. Erst landet nur eine Space-Jet, dann kommen noch drei Jets nach, und erst spät wird die geballte Macht der zehn leichten Kreuzer eingesetzt, nachdem man sich alle Datenträger beschafft hat, die man bekommen konnte. Dass Atlan im gegnerischen Hauptpositronikraum einen Rucksack mit Datenspulen füllt und tatsächlich Daten auf Band gespeichert werden, ist zwar etwas anachronistisch, spielt aber letztlich keine Rolle.

Gucky und Atlan sind ein gutes Team, wenn sie komplett frei von der Leine (Rhodans) gelassen werden, und insgesamt war es ein sehr guter Roman von Clark Darlton. Das Titelbild (Space-Jet dicht über dem Boden einer Ruinen-Stadt, aufgescheuchte Primaten/Mutanten laufen davon) gefällt mir auch sehr gut.
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Yman »

Heiko Langhans hat geschrieben:Am 8. Mai 1970 erschien der 455. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

William Voltz: Auf der Arenawelt


Handlung
Aus den Aussagen des Olkonoren Mascheneka geht hervor, dass die Arenawelt Schakamona eine Welt ähnlich wie Lepso in der Milchstraße ist. Die Takerer haben die Hoheit über Schakamona. Der Planet ist berühmt für seine Tierkampfarenen. Takerer beweisen ihren Mut, indem sie die bei den Kämpfen unterlegenen Tiere übernehmen und versuchen, den Kampf noch zu wenden. Wenn ein Takerer den Übernommenen nicht rechtzeitig verlassen kann, stirbt er mit dem Tier.
Die Grundidee ist sehr gut, der Roman aber ein Langweiler. Rhodan geht in Maske selbst in den Einsatz, was den Roman aber keineswegs spannend macht. Die Nebengeschichte um den Roboter Folly Utter konnte mich auch nicht begeistern. Für mich ist dieser Roman (als erste Hälfte eines Doppelromans) ein typisches Beispiel, wo die Handlung im ersten Teil so dünn ist, dass man auf sie auch ganz verzichten könnte.
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Yman »

Heiko Langhans hat geschrieben:Am 15. Mai 1970 erschien der 456. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

William Voltz: Der Schaukampf

Handlung
Vavischon, der Kommandant der takerischen Exekutionsflotte, ist nach Schakamona gekommen, um an den Arenakämpfen teilzunehmen. Der Arenameister führt Vavischon Tiere aus seinem Bestand vor. Es gibt in den Ställen viele mutierte Tiere aus den Randgebieten Gruelfins. Sie stammen von radioaktiv verseuchten Planeten. Vavischon ist ein harter und kalter Mann, der nichts ohne Berechnung macht. Die beiden neuen Tiere jedoch, die der Arenameister vorführt, interessieren ihn. Die beiden sind Takvorian und Lord Zwiebus, Takvorian mit einem Horn und seiner Pferdekopfmaske getarnt, Zwiebus mit einer Keule bewaffnet.
Baptist Ziergiebel hat geschrieben:Hier, bei 456 - Der Schaukampf, wird es nun noch fantastischer. Takvorian kann seine Fähigkeit auf ein nichtmaterielles Bewußtsein wirken lassen, welches in ihm ist, ohne dass er selbst beeinträchtigt wird. Nichts für ungut, das ist haarsträubender Unsinn.
Das finde ich jetzt nicht. Takvorian kann den physikalischen Zeitablauf beeinflussen, das ist an sich schon haarsträubend, aber was genau soll das sein, ein nichtmaterielles Bewusstsein? Offensichtlich gibt es zwischen Bewusstseinen und Materie in der PR-Serie immer wieder parapsychische Wechselwirkungen, warum nicht auch direkt oder indirekt zwischen Bewusstseinen?
Baptist Ziergiebel hat geschrieben:In meinem Exemplar aus der 5. Auflage ist die RZ eines Moritatorenschiffes zu sehen. Kann mich noch gut an mein Gefühl bei der damaligen Erstlektüre erinnern. Das Ganze etwas kleiner, sagen wir 60 Meter, als privates Raumschiff, mit dem man völlig unabhängig und autark durch die Sterne schippert - so stellte ich mir wahre Freiheit vor.
Bei mir ist es die vierte Auflage, aber ich empfinde da ganz ähnlich.
dandelion hat geschrieben:Beide Voltz-Romane haben mich nicht übermäßig begeistert. Trotz der unzweifelhaft auch hier spürbaren Schreibkunst des Autors wirken sie auf mich zu sehr in die Länge gezogen. Das Scheingefecht schien kein Ende zu nehmen. Vielleicht liegt meine relative Unzufriedenheit auch an der Wahl der handelnden Figuren. Takvorian und Lord Zwiebus zählen nicht gerade zu meinen Lieblingen.

Ich bin zwar eigentlich nicht der Meinung, dass in jedem Roman die Haupthandlung in Riesensprüngen voran gebracht werden muss. Nebenhandlungen haben durchaus ihren Reiz, aber in diesem Fall hätte für das erzählte Geschehen ein Heft ausgereicht.
Auch dies sehe ich so, nur dass mir Takvorian und Lord Zwiebus durchaus sympathisch sind. Ich mag dieses neue Mutantenkorps. Ein Heft hätte aber locker gereicht, wobei ich den Schaukampf sehr unterhaltsam fand.

Man muss auch berücksichtigen, dass der Zyklus nur von sehr wenigen Autoren geschrieben wurde: Voltz, Ewers, Kneifel, Darlton. Alle vier Wochen musste im Schnitt, auch Sicht eines Autors, ein Heft fertig werden. Koordiniert und nach Exposé geschrieben. Das Wichtigste war wohl, auch für den damals 32 Jahre alten WiVo, fristgerecht liefern.
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Yman »

Heiko Langhans hat geschrieben:Am 22. Mai 1970 erschien der 457. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

H.G. Ewers: Die Operationsbasis

Handlung
Vavischon ist an Bord der MARCO POLO in einer Zelle gefangen und wird von Robotern bewacht. Die Mutanten an Bord der MARCO POLO versuchen, seinen mentalen Block zu brechen, scheitern aber immer wieder an seinen parapsychischen Kräften.
M13 hat geschrieben:
dandelion hat geschrieben:Das Titelbild ist schon mal eine gelungene Einstimmung.
Hm, hm…
Fliegen bei Vollgas mit angezogener Handbremse? (Gegenschub)
Johnny, oh Johnny :rolleyes:
Von wegen, Johnny, oh Johnny! Bruck stellt hier eine Szene des Romans dar: Korom-Khan ist von Vavischon besessen und beschleunigt die POLO. Der zweite Emotionaut greift ein, schaltet Korom-Khans SERT-Haube aus und geht auf vollen Gegenschub (S. 33). Das heißt, die POLO beschleunigt und bremst zugleich. Abgesehen davon, dass die POLO fast keine Ähnlichkeit mit sich hat, hat Bruck hat diese Szene sehr gut dargestellt. :devil: Er kann dabei ja keine Bildgeschichte mit mehreren Bildern erzählen, sondern muss alles in einem Bild darstellen.

dandelion hat geschrieben:Im Roman passiert eine Menge und doch auch wieder nichts. Der gefangene Takerer bestreitet ein nicht enden wollendes Katz- und Maus-Spiel mit seinen Bewachern, in dem keine Seite einen entscheidenden Vorteil erlangen kann.

Die Haupthandlung tritt auf der Stelle, immerhin wird aber klar, dass irgendwo in Gruelfin noch Ganjasen leben, wenn auch unter äußerst unerfreulichen Umständen. Neue Hoffnung für Ovaron, dessen Verhalten manchmal Rätsel aufgibt, der aber wenn es notwendig wird, zu den Terranern steht.

H.G. Ewers nutzt die Freiräume, die ihm ein (wahrscheinlich) nicht sehr umfangreiches Expose gab, für diverse humoristische Einlagen. Leider nicht immer in der von ihm gewohnten Qualität. Wenn aber Patulli Lokoshan mit seinem Erbgott ins Spiel kommt, versteht er doch zu glänzen.
Nach einem Doppelroman von Voltz folgt ein Doppelroman von Ewers, und wie es aussieht, hat Voltz damals bei der Vergabe der Exposés das kürzere Streichholz gezogen. Mir hat dieses Katz-und-Maus-Spiel sehr gut gefallen. Solche Romane liebe ich. Ewers nutzt seine Freiräume in alle Richtungen, nicht nur für Humoristisches, auch für Philosophisches, z.B. Fragen von Moral und Ethik und das Körper-Seele-Problem.

Auch die Figuren sind sehr gut entwickelt, selbst wenn sie wie Merkosh nur am Rande eine Rolle spielen. Kleinigkeiten, wie Merkosh Kaffee trinkt, z.B. fand ich sehr interessant. Auf mehreren Ebenen wird das Innenleben der MARCO POLO und ihrer Besatzung ausgelotet. Die namenlose Hauptpositronik zeigt schon philosophische Ansätze, wie man sie später auf der SOL mit SENECA findet, ein Besatzungsmitglied rechnet vor, dass man früher 500 Frauen zum Kartoffelschälen an Bord gebraucht hätte, ständig werden Personen durch Pedotransfers übernommen und verhalten sich atypisch, und in all dem angerichteten Chaos erwischt es Dr. Ingwar Bredel besonders schwer. Im Hauptpersonenkasten heißt es lapidar: Ein Mann, der Pech mit Hunden hat. Fand ich klasse.

Ich finde, es passiert eine ganze Menge: Z.B. das Schiffsinnere wird auf über 200 Grad aufgeheizt, so dass Papier verbrennt (Anspielung auf einen SF-Klassiker), sämtliche Kreuzer werden in einer fingierten Notfallübung mit Alarmstarts ausgeschleust, so dass die POLO sie später suchen gehen muss, die Teleporter sind Einsatz usw.

Am beeindruckendsten ist aber ein Blick in Vavischons Vergangenheit: Der (zwar nicht ausführlich beschriebene) Mord an 200000 Ganjasen, deren Körper aufgelöst werden um daraus Ersatzkörper für Pedotransferer herzustellen. Der Zyklus ist immer dann sehr stark, wenn solche Momente eingebaut werden, die die Verbrechen der Takerer (und anderer Gruppen) in Gruelfin beleuchten. Gruelfin steht stellvertretend für vieles aus der Geschichte. Die Autoren Darlton, Ewers, Kneifel und Voltz haben in dieser Hinsicht auch aus der zweiten Hälfte des Zyklus etwas Lesenswertes gemacht.
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Yman »

Heiko Langhans hat geschrieben:Am 29. Mai 1970 erschien der 458. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

H.G. Ewers: Im Versteck der Androiden

Handlung
Die MARCO POLO ist auf dem takerischen Geheimplaneten TCR gelandet. Bei einem Erkundungstrupp befindet sich auch Dr. Ingwar Bredel. Bredel wird von seiner Einheit getrennt und findet einen Eingang zu den unterirdischen Anlagen der Takerer.
dandelion hat geschrieben:"Geschwätz interessiert mich nicht", sagt Rhodan, aber leider ist der Roman nicht gerade arm an sinnverwirrenden Geschwafel. Und damit nicht genug, kaum sind die zahlreichen unappetitlichen Einzelheiten um Pseudokörper und Zellhaufen ausgestanden, setzt Ewers noch einen drauf. Professor Kaspron wird von Lokoshans stets hilfswilligen Erbgott in Hundefutterbeilage verwandelt. Das passt an dieser Stelle wie die berühmte Faust auf das Auge.
Baptist Ziergiebel hat geschrieben:Positiv an dem Roman ist, dass er flott durchgelesen ist, da ständig was passiert, Ewers sich immer neue Sachen einfallen läßt und Action und Spannung in gutem Maß vorhanden sind.

Dafür ist es aber besser, Verstand und Sinn für Logik kurz zu Hause zu lassen.
Das stimmt, Action und Spannung waren vorhanden, es passierte ständig etwas, aber man sollte nicht zu viel über alles nachdenken, und der Schluss setzte den Unappetitlichkeiten dann noch die Krone auf. Das hätte nicht sein müssen. Ewers geht immer wieder die Phantasie und vieles andere durch und durch.

Bredel als Supermutant (oder was auch immer) war hart an der Grenze, Ewers schreibt für seine Zielgruppe, aber auch KHS-Fans werden bedient. Die MARCO POLO lässt die Muskeln spielen, alles ist voll im Einsatz, auch die Beiboote, die Mutanten, Tolot und der Paladin, aber es gibt auch Verluste. Mindestens 14 Raumlandesoldaten, 250 Kampfroboter, 18 Shifts und 40 Tonnen Kriegsgerät.

Vavischons relativ simples Ende nach dem ganzen Terz kam für mich sehr unerwartet. Im Nachhinein war damit das ganze Theater, das Katz-und-Maus-Spiel, der verlustreiche Angriff auf den Arsenal-Planeten TCR ziemlich für die Katz.

Der nächste Roman ist von Kneifel, stilistisch wird das wohl eine regelrechte Erholung von diesem aufreibenden, auf jeden Fall lesenswerten Doppelroman von Ewers.
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Yman »

Heiko Langhans hat geschrieben:Am 5. Juni 1970 erschien der 459. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

Hans Kneifel: Der Archivplanet
Der erdähnliche, von nur 6000 Cappins bewohnte Archivplanet ist ganz interessant. Das Archiv ist eine riesige Spirale, die zwei Kilometer tief in den Boden reicht. Die Speichertechnologie ist fiktiv, die Daten reichen bis 200000 Jahre zurück und werden von 50 Takerern manipuliert. Ein Leichter Kreuzer der MARCO POLO mit Rhodan, Ovaron, Roi Danton, Cascal, Takvorian, Tschubai und Gucky und ein paar weiteren Leuten landet dort. Das ist eine interessante Ausgangslage.

Sehr viel passiert nicht, aber die 50 Takerer machen den Neuankömmlingen das Leben schwer. Etwas absurd war der Angriff der beiden riesigen Reinigungsroboter. Es macht überhaupt keinen Sinn, solche riesigen Maschinen mit aggressiven Reinigungsmittel einzusetzen, aber es ist nun mal Science-Fiction, und immerhin werden heutige, Realität gewordene Reinigungsroboter, von der Idee her schon einmal vorweg genommen. Auch die Idee des Archivs ist gute SF.

Der Zeitraum von 200000 Jahre ist absurd lang, aber theoretisch denkbar.

Besonders spannend war der Roman nicht, aber gut zu lesen. Kneifel konzentriert sich auf Perry Rhodan, Ovaron, Roi Danton und seine eigene Figur Cascal. Damit macht er keine Fehler. Die Dialoge wirken allerdings manchmal etwas affektiert. Roi Danton ist da nicht immer eine gute Entschuldigung.
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