Klassiker - Die Cappins

Unvergessene Abenteuer, legendäre Zyklen - nachgelesen und neu diskutiert.
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Kapaun
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Kapaun »

Werner Fleischer hat geschrieben:
Kapaun hat geschrieben:
Werner Fleischer hat geschrieben:Im Grunde ist dieses seltsame Konstrukt nie so richtig aus der Srie gewichen. Perry Rhodans Amt als Großadministrator kann abr als Reflex auf die Adenauer Ära und dessen scheinbare "Ewige Kanzlerschaft" gesehen werden.
Nein, ich denke, das hatte ganz praktische Gründe. Wenn PR (Groß-) Administrator ist, dann hat er damit (etwa analog zum US-Präsidenten) die Verfügungsgewalt über Menschen und Material der Flotte. Das heißt nicht, dass er jedes Gesetz zu Steuerfragen durch das Parlament kriegt, aber darum geht es in PR ja auch in aller Regel nicht.

Ist er dagegen nicht Administrator, wie derzeit in der EA oder noch viel krasser in Neo, dann muss man sehr viel mehr herumsch**ßen, um glaubhaft zu machen, dass er irgendwas zu sagen hat - außer man entschließt sich (wie Neo), das einfach zu ignorieren und so zu tun, als sei er trotzdem der große "Alle-mir-nach"-Mogo. Ob das dann realistischer (oder wünschenswerter, demokratischer etc. pp.) ist, wage ich heftig zu bezweifeln.

Im Grunde spricht aus diesem Weltbild auch die mangelhaften Erfahrungen die Deutschland mit der Demokratie gemacht hatte und in deren Auswirkungen die Autoren ihre Romane schrieben. Heute ist jedem bewußt das die Innenpolitik in der Regel eine weitaus größere Bedeutung besitzt wie die Außenpolitik.

Insofern besass Scheer/Voltz auch kein Gespür dafür das Regierungen sehr schnell abgelöst werden und die Meinung des Wählers sich täglich ändern kann.
Die Wichtigkeit der Innenpolitik war auch damals jedem bewusst - nur hat man sie (mit Recht) nicht zum Gegenstand einer abenteuerlichen Heftserie gemacht. Die Frage der Regierungsablösung habe ich anderswo hier schon zu erläutern versucht: Einerseits wollten sie um jeden Preis demokratische Verhältnisse abbilden, andererseits war Perry eben unsterblich. So ist man eben darauf verfallen, dass er dauernd wiedergewählt wird. Das ist zwar Blödsinn, ist aber, mit Verlaub, in der Tat durchaus demokratischer als die "Ich-bin-zwar-völlig-ohne-jede-Legitimation-sag-aber-trotzdem-einfach-mal-wo's-langgeht"-Attitüde von Neo ...
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Kurpfälzer
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Kurpfälzer »

Kapaun hat geschrieben: ...
Die Wichtigkeit der Innenpolitik war auch damals jedem bewusst - nur hat man sie (mit Recht) nicht zum Gegenstand einer abenteuerlichen Heftserie gemacht. Die Frage der Regierungsablösung habe ich anderswo hier schon zu erläutern versucht: Einerseits wollten sie um jeden Preis demokratische Verhältnisse abbilden, andererseits war Perry eben unsterblich. So ist man eben darauf verfallen, dass er dauernd wiedergewählt wird. Das ist zwar Blödsinn, ist aber, mit Verlaub, in der Tat durchaus demokratischer als die "Ich-bin-zwar-völlig-ohne-jede-Legitimation-sag-aber-trotzdem-einfach-mal-wo's-langgeht"-Attitüde von Neo ...
Für mich bleibt Blödsinn gleich Blödsinn, egal wie der jeweilige versucht wird zu erklären. In dieser speziellen Hinsicht hat mir Perry noch nie gefallen. Auch dass ein "Großadministrator" eines Sternenreiches sich selbst in die haarsräubendsten Abenteuer stürzte. Das hat schon Djingis Khan nicht getan. Aber die Abenteuer waren toll.
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Thoromir
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Thoromir »

Kapaun hat geschrieben:
Die Wichtigkeit der Innenpolitik war auch damals jedem bewusst - nur hat man sie (mit Recht) nicht zum Gegenstand einer abenteuerlichen Heftserie gemacht. Die Frage der Regierungsablösung habe ich anderswo hier schon zu erläutern versucht: Einerseits wollten sie um jeden Preis demokratische Verhältnisse abbilden, andererseits war Perry eben unsterblich. So ist man eben darauf verfallen, dass er dauernd wiedergewählt wird. Das ist zwar Blödsinn, ist aber, mit Verlaub, in der Tat durchaus demokratischer als die "Ich-bin-zwar-völlig-ohne-jede-Legitimation-sag-aber-trotzdem-einfach-mal-wo's-langgeht"-Attitüde von Neo ...
Ich glaube, der Grund, warum das in den Romanen so gemacht wurde, ist uns schon allen klar.
Das es auch damals anders hätte gemacht werden können, sehen wir ja am aktuellen Zyklus: Rhodan ist eben kein Politiker.

Was ich aber eigentlich sagen will: Jede Opposition, die bei Perry Rhodan eine Rolle für die Serie gespielt hat, war immer eine negative Oppostion. Das fängt mit den Kolonisten auf Grey Beast an, geht über vereinzelte Beschreibungen des Solaren Parlaments, dann kommt ganz groß Iratio Hondro und dann die 3 neuen Sternenreiche, die sich vom SI losgelöst haben.
Dann folgen noch Gegenkandidaturen zur Großadministratorwahl und endet damit, das die erste terranische Regierung, die nicht von Rhodan geführt wird, eine aphilische Regierung ist. Bis zu diesem Punkt kommt unterm Strich immer raus: Ohne Rhodan geht es nicht.
Es hätte ja auch mal einen netten Gegenkandidaten geben können, der einfach nur keine Mehrheit für sich hatte.

Ja, das war ein Spielgel seiner Zeit damals, aber es war auch die Zeit, in der die Faschismusvorwürfe aufkamen. Und auch wenn wir wissen, dass die von Leuten stammten, die die Serie kaum oder gar nicht gelesen haben, muss man natürlich eingestehen, dass dieses Chor der bösartigen Gegenkandidaten und der bösen unabhängigen Staaten schon zu solchen Vorwürfen mit beitragen kann.

Für die diversen Zeitsprünge zwischen den Zyklen hätte man ja auch mal annehmen können, das Rhodan für so und soviele Jahre selbst Oppostionsführer war, weil er die Wahlen nicht gewonnen hat. Ein ander mal hat er sich selbst eine 30 jährige Auszeit genommen.
Aber pünktlich zum neuen Zyklus ist er eben wieder gewählt worden :-)
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Kapaun
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Kapaun »

Thoromir hat geschrieben: Was ich aber eigentlich sagen will: Jede Opposition, die bei Perry Rhodan eine Rolle für die Serie gespielt hat, war immer eine negative Oppostion. Das fängt mit den Kolonisten auf Grey Beast an, geht über vereinzelte Beschreibungen des Solaren Parlaments, dann kommt ganz groß Iratio Hondro und dann die 3 neuen Sternenreiche, die sich vom SI losgelöst haben.
Dann folgen noch Gegenkandidaturen zur Großadministratorwahl und endet damit, das die erste terranische Regierung, die nicht von Rhodan geführt wird, eine aphilische Regierung ist. Bis zu diesem Punkt kommt unterm Strich immer raus: Ohne Rhodan geht es nicht.
Es hätte ja auch mal einen netten Gegenkandidaten geben können, der einfach nur keine Mehrheit für sich hatte.

Ja, das war ein Spielgel seiner Zeit damals, aber es war auch die Zeit, in der die Faschismusvorwürfe aufkamen. Und auch wenn wir wissen, dass die von Leuten stammten, die die Serie kaum oder gar nicht gelesen haben, muss man natürlich eingestehen, dass dieses Chor der bösartigen Gegenkandidaten und der bösen unabhängigen Staaten schon zu solchen Vorwürfen mit beitragen kann.
Also, wenn wir jetzt mal den Schlenker zum Faschismusvorwurf machen wollen, muss ich doch sagen, dass ich diese Anwürfe für völlig hanebüchen halte. Das ist etwas, was erstens den real existierenden Faschismus unerträglich bagatellisiert und zweitens der Realität PRs nicht einmal ansatzweise nahekommt. Man kann meinetwegen sagen, dass der klassische Rhodan autoritär gewesen sei. Das würde ich vermutlich sogar unterschreiben. Er hat sich aber immer (gemeinsam mit Scheer und den anderen Autoren) als Demokrat verstanden, was ja gerade auch in diesen andauernden Wahlen zum Ausdruck kommt. Dass er die immer gewonnen hat, ist weniger eine Schwäche seines demokratischen Selbstverständnisses (oder dem der Autoren), sondern eben ein eher praktisches Erfordernis mit Blick auf die weiterlaufende Heftserie. Demokratisch für viel bedenklicher halte ich die gegenwärtige Neo-Praxis.
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Pangalaktiker
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Pangalaktiker »

Kapaun hat geschrieben:was erstens den real existierenden Faschismus unerträglich bagatellisiert
Das ist nun etwas einfach gedacht. Wenn Faschismus propagiert wird, wird er ja nun gerade nicht wie der realexisiterende Faschismus dargestellt werden.
Wer unter Euch ohne Sünde ist, werfe das erste Heft aufs Garagendach ...
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Heiko Langhans »

Von der Perspektive eines propagierenden Autoren aus hättest Du sicher recht. Aber Kapaun meinte die Bagatellisierung des Faschismus durch die Kritiker, die ja diesen Bezug überhaupt erst herstellten.
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Kapaun
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Kapaun »

Heiko Langhans hat geschrieben:Von der Perspektive eines propagierenden Autoren aus hättest Du sicher recht. Aber Kapaun meinte die Bagatellisierung des Faschismus durch die Kritiker, die ja diesen Bezug überhaupt erst herstellten.
So ist es.
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Thoromir
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Thoromir »

Kapaun hat geschrieben:
Also, wenn wir jetzt mal den Schlenker zum Faschismusvorwurf machen wollen, muss ich doch sagen, dass ich diese Anwürfe für völlig hanebüchen halte. Das ist etwas, was erstens den real existierenden Faschismus unerträglich bagatellisiert und zweitens der Realität PRs nicht einmal ansatzweise nahekommt. Man kann meinetwegen sagen, dass der klassische Rhodan autoritär gewesen sei. Das würde ich vermutlich sogar unterschreiben. Er hat sich aber immer (gemeinsam mit Scheer und den anderen Autoren) als Demokrat verstanden, was ja gerade auch in diesen andauernden Wahlen zum Ausdruck kommt. Dass er die immer gewonnen hat, ist weniger eine Schwäche seines demokratischen Selbstverständnisses (oder dem der Autoren), sondern eben ein eher praktisches Erfordernis mit Blick auf die weiterlaufende Heftserie. Demokratisch für viel bedenklicher halte ich die gegenwärtige Neo-Praxis.
Naja, in dieser Diskussion geht es ja um den Cappin Zyklus, und er erschien in der Zeit, in der die Faschismusvorwürfe laut wurden.
Von daher muss man sich anschauen, wie es damals zu solchen Vorwürfen kommen konnte.

War mit dem Faschismus Vorwurf gemeint, dass in Perry Rhodan eine faschistische Gesellschaft dargestellt wird (dann wäre es verharmlosend, da hast Du recht) oder lief der Vorwurf darauf hinaus, die Macher würden den faschistischen Gedanken durch die Hintertür verbreiten wollten und quasi eine idealisiert Form des Faschismus beschrieben?
Letzeres glaube ich zwar auch nicht, aber wenn das der Vorwurf der Kritiker war, dann sind solche Dinge wie Wahlrecht, kriegerische unabhängige Kolonien und korrupte Machtgierige Gegenkandidaten natürlich Wasser auf den Mühlen der Kritiker gewesen.

Was ich mit einem Schmunzeln schon unterschreiben würde, ist der "Landser im All" Vorwurf.
Kam der eigentlich zeitgleich auf, oder ist das eher eine heutiger Vergleich?
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Heiko Langhans »

Eher zeitgleich, also in den späten sechziger Jahren. Heute wird diese Assoziation nicht mehr herangezogen.
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Onot
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Onot »

Diese ganze Arie: Wiederwahl oder nicht, Böse Konkurrenten oder ganz böse (nur keine guten), sind vielleicht auch nur dem Umstand geschuldet, dass die Autoren laufend mit größeren technischen Errungenschaften, weiteren Entfernungen, tieferen Reisen in die Vergangenheit, mächtigeren Feinden etc. beschäftigt waren und auftrumpften. Für so etwas Banales wie einfache Wahlen war in einem Heft für Jugendliche nun wirklich keine Zeit, kein Raum, (autorenseitig vermutet) kein Kundeninteresse und keine spannungsgeladene Story übrig.
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Onot »

Aber gefallen hat er mir, der 400er!
Schön wie die ersten kleinen Flecken in der weißen Landkarte mit Farbe gefüllt werden, und an jeder Ecke der Geruch nach Neuem im Heft hängt.
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Nisel
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Nisel »

Steht das denn überhaupt drin, ich hab jetzt keine bewusste Erinnerung dran, daß Perry die ganzen 1000 Jahre ununterbrochen GA war?
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Langschläfer
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Langschläfer »

Nisel hat geschrieben:Steht das denn überhaupt drin, ich hab jetzt keine bewusste Erinnerung dran, daß Perry die ganzen 1000 Jahre ununterbrochen GA war?
Jein - im Vorspann:
ALARM FÜR DIE GALAXIS, der vorangegangene Roman, schloss in den Oktobertagen des Jahres 2437.
Seit dieser Zeit, die einen bitteren, teuer erkauften Sieg der Menschheit über ihren bisher mächtigsten Gegner brachte, sind fast bis auf den Tag genau 993 Jahre allgemeiner Zeit vergangen.
Man schreibt jetzt auf Terra und den Welten des Solaren Imperiums den Monat Oktober des Jahres 3430, und durch die galaktische Expansion der Menschheit ist eine kritische Situation entstanden, die Perry Rhodan – immer wieder in demokratischer Wahl im Amt des Großadministrators bestätigt – und seine Fachwissenschaftler schon fünfhundert oder sechshundert Jahre zuvor mit großer Sorge betrachteten, als sie sich abzuzeichnen begann.
....
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Nisel
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Nisel »

Hmmm... okay, die Formulierung ist verführerisch...

Aber, ich muss ehrlich sagen, mich hat die Innenpolitik nie sonderlich interessiert. Perry war halt GA, weil ers sein musste. Wie sonst hätt er seine Abenteuer erleben können? Als Privatmann hätt ihm sicher die Flotte nicht gehorcht...
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Langschläfer
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Langschläfer »

Nisel hat geschrieben:Hmmm... okay, die Formulierung ist verführerisch...

Aber, ich muss ehrlich sagen, mich hat die Innenpolitik nie sonderlich interessiert. Perry war halt GA, weil ers sein musste. Wie sonst hätt er seine Abenteuer erleben können? Als Privatmann hätt ihm sicher die Flotte nicht gehorcht...
Und als Admiral hätte ihn jeder Regierungschef ziemlich schnell versenkt... :D
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Nisel
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Nisel »

Langschläfer hat geschrieben:
Nisel hat geschrieben:Hmmm... okay, die Formulierung ist verführerisch...

Aber, ich muss ehrlich sagen, mich hat die Innenpolitik nie sonderlich interessiert. Perry war halt GA, weil ers sein musste. Wie sonst hätt er seine Abenteuer erleben können? Als Privatmann hätt ihm sicher die Flotte nicht gehorcht...
Und als Admiral hätte ihn jeder Regierungschef ziemlich schnell versenkt... :D
Als Admiral wär der schon längst in Pension... B-)
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Heiko Langhans
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Heiko Langhans »

Am Freitag, dem 25. April 1969, erschien der 401. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

William Voltz: Aufbruch ins All

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Handlung

Die Saparen, Nachkommen terranischer Siedler auf dem Mond Conyers des Planeten Firmer im System der Sonne Sapa, haben sich vor 800 Jahren bei einem Atomkrieg beinahe selbst vernichtet. Dabei sind alle Unterlagen über ihre Herkunft und die Raumfahrt verloren gegangen. Nun, im Mai des Jahres 3431, stehen sie vor der großen Herausforderung mit dem Raumschiff VANGUARD erneut in das Weltall aufzubrechen, um den Planeten Firmer zu erkunden.

Nach sechs Tagen erreichen die Astronauten Flaman Pantalone, Lytton Addis, Faolain Strachey und Neiman Korhu eine Umlaufbahn um den Planeten. Während Strachey an Bord der VANGUARD zurückbleibt, brechen die restlichen Besatzungsmitglieder mit einer Landefähre zur Oberfläche des Planeten auf. Kurz vor dem Start der Landefähre empfangen sie Impulse einer mutmaßlich automatischen Station von Firmer.

Während Strachey Kontakt zu der gelandeten Fähre aufnimmt, wird die VANGUARD plötzlich von der Bodenstation unter Feuer genommen und abgeschossen. Da die Landefähre eine minimale Chance bietet, nach Conyers zurückzukehren, startet Korhu allein und ohne weitere Besatzung und wird ebenfalls abgeschossen. Pantalone und Addis sind auf der Dschungelwelt Firmer gestrandet und beschließen, die Station zu suchen.

Nach einigen Tagen erreichen sie die Station und werden von Robotern ins Innere geführt. Ihre Überraschung ist groß, als sie von den wie Saparen aussehenden Bewohnern der Station empfangen werden. Sie stellen sich als Angehörige des Imperiums Dabrifa vor und sie haben die Absicht, Sapa in ihr Imperium einzugliedern. Da es laut Abkommen nicht erlaubt ist, Welten mit intelligentem Leben zu besiedeln, will Staebler-Beer - so der Name des Anführers - den Einwohnern von Sapa mit einem Emotio-Strahler die Intelligenz nehmen.

Dieser Plan wird jedoch rechtzeitig von der im System der Saparen auftauchenden INTERSOLAR, dem Flaggschiff des Solaren Imperiums, vereitelt. Berichte von USO-Agenten hatten Perry Rhodan den Plan der Dabrifaner bekannt werden lassen und er nutzt die Gelegenheit, eine Operation aus dem Verborgenen zu starten. Der Stützpunktkommandant Staebler-Beer wird festgenommen, Pantalone und Addis zu ihrem Planeten zurückgebracht. Den Saparen wird die Geschichte ihrer Vergangenheit erzählt und es werden Hilfsgüter für den Aufbau ihrer Raumfahrt zurückgelassen.

---
Der obige Text wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.
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Pangalaktiker
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Pangalaktiker »

In before "Gasplanet mit fester Oberfläche". :P

Ein schöner Füller, der die Handlung sowas von überhaupt nicht voranbringt. Wie ich die vermisse.

"Aufbruch ins All" ist glaube ich nicht nur der Titel sondern überhaupt ein beliebtes Thema von Walter. Lost Colonies hat die Menschheit viel zu wenige, allerdings war dafür das Kolonisationsprogramm wohl zu durchorganisiert (die Laren- und Monoszeit hätte aber genutzt werden können, um ein paar mehr zu schaffen). Arkon bekam ja später wohl (unter anderem?) deshalb seine archaischen Perioden zugeschrieben, um die vielen vergessenen Siedlungswelten zu erklären.

War das der Roman, in dem die 2000 oder 4000 oder so raumfahrenden Völker erwähnt wurden? Wo sind die eigentlich alle?
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Günther Drach
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Günther Drach »

Emotio-Strahler ... Dann benutzt Dabrifa die gleichen Mittel wie schon Hondro ein Jahrtausend (Beauly II, Stup) zuvor?

Verdummungsstrahlung scheint ein beliebtes Motiv der PR-Serie zu sein. (iirc kommt etwas Ähnliches im Zusammenhang mit dem Todessatelliten zum Einsatz, dann der Schwarm, und die Kelosker basteln ja versehentlich auch einen solchen Strahler)

P.S.
Ist das der Roman, in dem der Name des Kommandanten des terranischen Raumschiffs die ganze Zeit über nicht genannt wird, bis er zum Ende auf die Frage "Wie heißen Sie?" einfach "Perry Rhodan" antwortet -- oder irr ich mich mal wieder?
yesterday, upon the stair, i met a man who wasn't there!
he wasn't there again today, oh how i wish he'd go away!

― william hughes mearns: antigonish

nolite te bastardes carborundorum.

Der PR-Fanroman des NGF (2004-2008) (und ein paar meiner Kurzgeschichten sind da auch zu finden)
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Langschläfer
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Langschläfer »

Pangalaktiker hat geschrieben: War das der Roman, in dem die 2000 oder 4000 oder so raumfahrenden Völker erwähnt wurden?
Ja.

Kap. 10:
»Diese Narren glauben, dass ihr Volk auf Firmer entstanden ist«, sagte er. »Wahrscheinlich sind sie sogar davon überzeugt, dass es außer den Saparen keine intelligenten Wesen im Universum gibt. Ist es nicht so?«
»Ja«, bekannte Addis zögernd.
»Allein in dieser Galaxis gibt es über zweitausend raumfahrende Völker«, sagte Staebler-Beer betont.
»Nein!«, sagten Addis und Pantalone gleichzeitig.
Pantalone sagte: »Sie lügen, Staebler-Beer. Sie wollen damit von den Verbrechen ablenken, die Sie und Ihre Helfer begangen haben.«
»Wir sind Angehörige des Imperiums Dabrifa«, berichtete Staebler-Beer unbeeindruckt. »Wir sind ebenso Nachkommen der Terraner wie ihr.«
»Terraner?«, wiederholte Pantalone. »Wer ist das?«
Wo sind die eigentlich alle?
Das frage ich mich manchmal auch... wobei nach der obigen Formulierung nicht so ganz klar ist, ob er nicht vielleicht - neben der biologischen Unterscheidung bei dem Begriff - auch "verschiedene politische Entitäten, die zur Raumfahrt fähig sind" in diese Zählung aufgenommen hat, also Staaten (Dabrifa, ZGU, SolImp, Arkon-Imperium, die Blues-Einzelstaaten, viele mehr)...
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Langschläfer »

Günther Drach hat geschrieben: Ist das der Roman, in dem der Name des Kommandanten des terranischen Raumschiffs die ganze Zeit über nicht genannt wird, bis er zum Ende auf die Frage "Wie heißen Sie?" einfach "Perry Rhodan" antwortet -- oder irr ich mich mal wieder?
Nein, du irrst nicht, der Name fällt nur im Vorspann, im Hauptpersonenkasten - und ganz am Schluss:
»Die Besatzungsmitglieder der INTERSOLAR nennen Sie alle nur ›Sir‹ oder ›Chef‹«, sagte Flaman Pantalone. »Sind das Ihre Namen?«
Der Terraner lachte, und die unzähligen Fältchen um seine Augen bewiesen, dass er ein Mensch war, der gern und häufig lachte.
»Nein«, sagte er. »Das sind nicht meine richtigen Namen.«
»Ich möchte Ihren richtigen Namen erfahren«, sagte Pantalone. »Er ist es wert, dass ihn alle Saparen in Erinnerung behalten.«
Der Terraner sagte: »Ich heiße Perry Rhodan.«
(ich liebe diese durchsuchbaren epubs)
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Pangalaktiker
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Pangalaktiker »

Langschläfer hat geschrieben:
Wo sind die eigentlich alle?
Das frage ich mich manchmal auch... wobei nach der obigen Formulierung nicht so ganz klar ist, ob er nicht vielleicht - neben der biologischen Unterscheidung bei dem Begriff - auch "verschiedene politische Entitäten, die zur Raumfahrt fähig sind" in diese Zählung aufgenommen hat, also Staaten (Dabrifa, ZGU, SolImp, Arkon-Imperium, die Blues-Einzelstaaten, viele mehr)...
Das mag sein. Außerdem meint 'zur Raumfahrt fähig' hier ja offensichtlich noch lange nicht interstellare Raumfahrt. Ist trotzdem eine Menge.

Darum geht hier wieder mal die dringende Bitte an das Autorenteam, statt immer nur Kurt-Brand-Romane mit dem Textmarker auf noch nicht verwurstete Altvölker zu durchforsten, auch mal wieder ein paar neue zu erfinden. Da gibt es noch mehr als genug! :st:
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Hamiller »

Pangalaktiker hat geschrieben:War das der Roman, in dem die 2000 oder 4000 oder so raumfahrenden Völker erwähnt wurden? Wo sind die eigentlich alle?
Wenn jede frühere terranische und arkonidische Kolonie mit ein paar eigenen Handelsschiffen als raumfahrendes Volk gezählt wird, erscheint mir die Zahl eher niedrig gegriffen. Kommt wohl auf die Zählweise an.
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von erzkoenig »

Hamiller hat geschrieben: Wenn jede frühere terranische und arkonidische Kolonie mit ein paar eigenen Handelsschiffen als raumfahrendes Volk gezählt wird, erscheint mir die Zahl eher niedrig gegriffen. Kommt wohl auf die Zählweise an.
Ich glaube, die Betonung liegt auf "Völker". Nicht auf einzelne derselben Art. Sonst wären ja sömtliche Kolonialplaneten integriert. Da das Solare Imperium schon mehr davon hatte erübrigte sich diese Zahl.

Andererseit ist "Volk" hier einer Definition bedürftig - wo liegt die Grenze vom ( möglicherweise mutiertem/umweltangepasstem/ devolutionierten) ehemaligen Kolonial"wesen" zu eigenständig entwickelten Zivilisationen)? Bei ca. 200 Milliarden Sternen in der Milchstraße erscheinen 2.000 raumfahrende Völker schon plausibel - eher unterschätzt. Man kannte eben nur, wen man kannte.(viele fielen wahrscheinlich gar nicht auf, wurden also auch nicht gezählt). Die Dunkelzifffer dürfte eher hoch gewesen sein :unsure:
Es sollte uns nachdenklich stimmen, dass "jemanden anführen" im Deutschen auch heißen kann jemanden zu betrügen
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Re: Klassiker - Die Cappins

Beitrag von Onot »

"Aufbruch ins All" bietet eine Story, wie ich sie ansonsten eher in den Planetenromanen vermutet hätte.

@Pangalaktiker: Sicherlich ein schöner Füller - aber nicht nur. Und richtig, die Handlung kommt sowas von überhaupt nicht voran.
Aber dennoch: gerne gelesen!
Immerhin wurde das Imperium Dabrifa negativ vorgeführt, damit alle Leser merken was das für Ekel sind.
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