Meine Kritik richtet sich auch nicht gegen Mehrfachehen an sich. Ich habe auch nichts gegen einen Sultan mit Harem. Hier liegt der Fall aber folgendermaßen: Eine kleine Gruppe Menschen wird beschrieben, eine Frau ist dabei, und im vierten oder fünften Satz muss erwähnt werden, dass diese Frau eine Beziehung zu allen Männern hat. Es ist doch egal, ob sie mit einem, zweien oder mit allen etwas hat, es ist einfach nicht wichtig. Heute würde das vermutlich keine Rolle spielen, auf jeden Fall nicht am Anfang der Einführung einer Person.Heiko Langhans hat geschrieben:Es gibt etliche Romane, in denen Mehrfachehen (oder deren informelle Versionen) aus der Sicht der Männer geschildert werden - übrigens ähnlich knapp wie bei Sailtrit Martling. Bei ihr fällt es nur stärker auf, weil es außer ihrer Gruppe kaum noch Menschen gibt.
Insofern wundert mich die obige Kritik schon.
Anscheinend war es Mitte der 70er Jahre so: Eine Frau spielt eine Rolle, also muss erstmal geklärt werden, mit wem sie schläft, ansonsten macht sich Leserschaft unnötig Gedanken darüber. Das finde ich komisch daran.
Auch in der aktuellen Handlung gibt es ja die Figur der Pri Sipiera, die zwei Väter hat. Ich finde, das war mal eine außergewöhnliche und gute Idee. Ihre Mutter lebte ja in einer Dreiecksbeziehung. Warum auch nicht. Aber das Thema dieser Dreiecksbeziehung wurde auch eher langsam in die Handlung eingeführt, auch das fand ich gut gemacht.