Klassiker - Die Große Leere

Unvergessene Abenteuer, legendäre Zyklen - nachgelesen und neu diskutiert.
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LaLe
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Re: Klassiker - Die Große Leere

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Urlaubsbedingt mit etwas Verspätung...

PR-TB 397 - Duell in Terrania - Konrad Schaef

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Nachstehenden Text zitiere ich mit freundlicher Genehmigung gemäß den Bedingungen der GNU FDL aus der Perrypedia

Die Handlung des Romans ist im Jahr 1210 NGZ angesiedelt. Die beiden Hanse-Spezialisten Pet Yulal und Vernon Almod kehren aus dem Urlaub nach Terrania City zurück. Ihr Vorgesetzter Noa Lodon hat bereits einen neuen Auftrag für sie: Es gibt konkrete Hinweise, dass bei Verhandlungen auf der Erde ein Attentat auf den akonischen Handelsattaché Kytan ay Marunochy geplant ist. Angesichts der zwischen Terra und dem Akonischen Reich bestehenden Spannungen muss dies auf jeden Fall verhindert werden.

Währenddessen kommt es im Galactic Trade Center der Erde zu einer schweren Explosion, als über Transmitter ein Warencontainer von Olymp für die akonische Firma Choozen Export eintrifft. Die Kameras scheinen eine Gestalt zu zeigen, die der Explosion zum Opfer fällt. Eine Untersuchung der Reste deutet auf organische Spuren hin.

Inzwischen muss Homer G. Adams eine Hiobsbotschaft hinnehmen: Ein fast sicherer Auftrag über 300 Millionen Galax ging an Unbekannte verloren. Eine Krisenkonferenz findet statt, auf der der Verdacht geäußert wird, dass es im Führungskreis der Hanse einen Maulwurf gibt.

Es sind anonyme Hinweise eingegangen, dass das Attentat in Munsano Mansion, der Villa des terranischen Wirtschaftsführers Logar Munsano, in der der akonische Attaché zwei Tage verbringen wird, stattfinden soll. Yulal sieht sich den Ort an und trifft dort Geo Sheremdoc, der als Krisenmanager der Regierung arbeitet. Sheremdoc weist darauf hin, dass Munsanos Sohn vor sechs Jahren bei einem Überfall akonischer Extremisten auf einen LFT-Stützpunkt getötet wurde. Yulal ist außerdem misstrauisch, da ihm Munsanos Leibwächer Goph Pyun nicht gefällt.

Es findet eine Dienstbesprechung mit Adams, Yulal, Almod und weiteren Spezialisten statt. Dabei wird die Information übermittelt, dass in dem explodierten Container vermutlich ein cantarischer Ektopode, also ein hochgefährlicher Cyborg, gewesen ist.

Yulal begibt sich als angeblicher Versicherungsermittler zu Choozen Export, wo er mit dem Firmeninhaber Seyit ay Choozen eine Unterredung hat. Er bekommt die Ladeliste und den Laufplan des Containers. Außerdem kann er nach einem Flirt die Telefonnummer von Choozens Sekretärin Neema Stratton erhalten. Bei der Durchsicht der Unterlagen fällt auf, dass der Container auf Vakkund, einem Steuerparadies und früheren Cantaro-Ausbildungsplaneten, gewesen ist.

Inzwischen ist Rip Selaco, einem jungen führenden Mitarbeiter der Firma Munsano Guaranty Trust, eine Zeitungsannonce aufgefallen, in der ein Unternehmen namens Vakkund Capital für einen Offshore-Deal mit einer Bürgschaft der Ferramon Bank Ltd. wirbt. Diese Bank ist aber eine Tochtergesellschaft von M.G.T., so dass Selaco eigentlich die Transaktion kennen müsste.

Yulal geht mit Neema Stratton aus. Sie erzählt ihm von mehreren Geschäftsterminen mit Waris Chukor, Immobiliendirektor bei M.G.T. – und eröffnet, dass sie genau weiß, dass Yulal nicht für eine Versicherung arbeitet, und dass auch Choozen dies weiß. Daraufhin erzählt ihr Yulal von einem Regierungsauftrag und erbittet ihre Hilfe. Im weiteren Verlauf des Abends treffen sie Rip Selaco, den Neema Stratton kennt.

Rip Selaco recherchiert am nächsten Tag die Hintergründe der verdächtigen Transaktionen. Er findet heraus, dass Waris Chukor und eine akonische Firma Eigentümer von Vakkund Capital sind, und meldet seine Funde an seinen Chef, Logar Munsano, spricht aber auch Yulal auf dessen Mailbox.

Tatsächlich sind Munsano und Choozen Verbündete, die ihre Pläne in Gefahr sehen. Goph Pyun, der in Wahrheit der Ektopoden-Cyborg ist, soll Yulal töten.

Sheremdoc konnte herausfinden, dass auf Vakkund ein Depot der Cantaro bestanden hat, das inzwischen der Firma Choozen Export gehört. Damit verdichten sich die Hinweise, dass ein Attentat geplant ist, dem nicht nur der akonische Attaché, sondern auch Adams und die Erste Terranerin zum Opfer fallen sollen.

Vor seinem Haus wird Yulal plötzlich von einem Cyborg angegriffen. Eine wilde Schießerei beginnt, bis glücklicherweise Veron Almod hinzukommt und den Angreifer mit einem Detonator zerstört. Yulal konnte erkennen, dass der Cyborg frappierend an Goph Pyun erinnert hat…

Dann findet er die Nachricht von Selaco. Da dieser auf Anrufe nicht reagiert und außerdem im Videobild ein Schatten zu sehen war, der an den Cyborg erinnert, fliegt Yulal sofort zu Selacos Apartmenthaus. Aber er kommt zu spät. Die Polizei teilt ihm mit, dass Selaco aus seiner Wohnung gestürzt und gestorben ist. Yulal und Almod erhalten als Hanse-Spezialisten Zugang zur Wohnung, wo sie die Informationen finden, die Selaco entdeckt hatte. Damit liegen genug Beweise vor.

Eine Sondereinheit aus Raumlandesoldaten wird alarmiert. Yulal verschafft sich in der Identität eines Hanse-Wirtschaftsprüfers Zugang zu Munsanos Geschäftsräumen, wo er diesen und Chukor antrifft. Er konfrontiert sie mit den bisher ermittelten Informationen und droht mit Festnahme, da aktiviert Munsano den Cyborg. Goph Pyun greift sofort an, aber der Übermacht der Elitesoldaten ist er nicht gewachsen und wird zerstört. Munsano stirbt an einer Schussverletzung, Chukor wird verhaftet.

Zeitgleich begibt sich Vernon Almod zu Choozen Export. Er konfrontiert Choozen, woraufhin sich auch in dessen Büro ein Cyborg aktiviert und angreift. Choozen will aufgeben, doch der Cyborg reagiert nicht, so dass auch hier ein Kampf mit den zur Unterstützung bereitstehenden Soldaten entbrennt, bis der Cyborg sich schließlich selbst vernichtet.

Die Gefahr ist gebannt, und die Handelsgespräche finden erfolgreich statt. Choozen wird nach Akon ausgeliefert, während Chukor auf der Erde verurteilt wird.
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Re: Klassiker - Die Große Leere

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PR-TB 399 - Kampf des Jahrtausends - H. G. Francis

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Auf Terra und zahlreichen anderen Planeten der Milchstraße steht ein gigantisches Medienspektakel bevor: der »Kampf des Jahrtausends« zwischen dem Ertruser Paynter Frishee und dem Oxtorner Toren Tioque. Es wird ein ATA-Kampf (all tricks allowed) sein, der auf dem Planeten Katama stattfinden soll. Zahlreiche Medien präsentieren fast rund um die Uhr Neuigkeiten und Hintergründe zu dem Kampf, bei dem eine Prämie von einer Milliarde Galax auf den Sieger wartet und selbst der Verlierer noch 100 Millionen erhalten soll.

Ronald Tekener entspannt sich gerade in einem Ferienhaus in der Karibik, als er einen Anruf des Journalisten Arcodas Mehentes erhält, der ihn wegen wichtiger Informationen sprechen möchte. Beide vereinbaren ein Treffen auf Key Largo.

Tekener fliegt zum Treffen, aber er kommt zu spät. Der Gleiter von Mehentes ist abgestürzt, er selbst tot. Es ist Tekener aber möglich, sich mit dem zuständigen Ermittler, KOST Hagen Modanny, auszutauschen. Dadurch erfährt er, dass der Unfall eigentlich »unmöglich« gewesen sei, da die syntronischen Sicherheitssysteme eine derartige Kollision eigentlich hätten verhindern müssen und außerdem keine Spuren des Objekts, mit dem Mehentes' Gleiter vermutlich zusammengestoßen ist, zu finden sind.

Modanny und seine attraktive Assistentin Astra Fouhayson bitten Tekener um Hilfe, denn dies ist nicht der erste »unmögliche« Unfall auf Terra, sondern der dritte. Alle diese Unfälle scheinen eine Verbindung zur HIVE-Sekte aufzuweisen. Die HIVE-Sekte ist eine seit geraumer Zeit auf der Erde populäre Gemeinschaft, die altes fernöstliches Gedankengut verwendet und angeblich Psi-Kräfte in Menschen wecken kann.

Zunächst führt Tekener jedoch ein Gespräch mit Andre Moinyhan, dem Chefredakteur des Senders O/Eins, der zum Medienkonzern KORAIN gehört und für den Mehentes gearbeitet hatte. Angeblich gab es einen Streit zwischen ihm und Mehentes wegen eines Berichts über die HIVE-Sekte, und angeblich soll sogar eine Kündigung im Raum gestanden haben. Außerdem scheint Moinyhan kein glaubhaftes Alibi zu haben.

Anschließend besucht Tekener die HIVE-Sekte. Dank seiner Reputation als der Galaktische Spieler bekommt er eine Audienz mit dem Sektenführer Noben GongAn, der in einer Farm 200 Kilometer von Miami residiert. Beide messen sich im Szinations-Spiel, das Tekener nur knapp gewinnt. Ansonsten bleibt der Besuch aber ergebnislos, abgesehen davon, dass Tekener ein Glas Honig vom Planeten Katama als Geschenk erhält.

Tekener begibt sich zur Zentrale der Ermittler. Dort flirtet Astra heftig mit ihm, kann aber auch berichten, dass ein Mann namens Gunt Hekrit, ein ehemaliges Sektenmitglied, sich sehr nahe am Unfallort aufgehalten hat. Tekener befragt Hekrit, der seine Anwesenheit mit einem Treffen mit einem Kolonialbeamten von Katama begründet.

Bald darauf soll Tekener in der Talk-Show des bekannten Moderators Skou-Skoun, die ebenfalls von KORAIN produziert wird, auftreten. Weitere Gäste sind GongAn sowie Arianca Galeux, Vize-Koordinatorin von KORAIN. Tekener fällt unter den Mitarbeitern von Arianca eine müde wirkende Blondine auf, die Missy Naught genannt wird. Dann beginnt auch schon die Show, die in großem Umfang Holoprojektionen auf syntronischer Basis sowie Bildmanipulationen verwendet. Arianca Galeux greift GongAn als Mörder an. Dann verstößt der Moderator gegen eine mit Tekener vorher getroffene Vereinbarung und fragt diesen nach den laufenden Ermittlungen. Tekener verlässt die Sendung, erkennt aber, dass er als Holoprojektion im Bild bleibt, was legal ist. Daraufhin kehrt er zurück. Im weiteren Verlauf der Sendung erscheinen Paynter Frishee und Toren Tioque als Überraschungsgäste, und es gibt eine klassische »Pre-Fight-Szene«. Tekener geht.

Ein Besuch bei der Witwe von Mehentes bringt Tekener ein weiteres Honigglas ein, verbunden mit dem Hinweis, Mehentes habe gar keinen Honig gemocht. Wieder in seinem Ferienhaus, wird Tekener von Astra besucht, die ihm erzählt, sie habe all ihr Geld auf den Sieg des Oxtorners gesetzt. Tekener ist an dem Kampf aber überhaupt nicht interessiert. Er bemerkt aber, dass sich als Tiere getarnte Robotkameras in seinem Garten befinden, und zerstört diese. Dann fliegt er mit Astra ab.

Unterwegs kommt die nächste Meldung von einem »unmöglichen« Unfall: Soummar Grosvenour, Präsident von KORAIN, ist das Opfer. Beide fliegen zur Unfallstelle, gewinnen aber keine neuen Erkenntnisse.

Die Berichterstattung der Sender von KORAIN wird aggressiver, und auch Tekener wird offen kritisiert. Tekener besucht Arianca Galeux in ihrer Villa, da sie als potentielle Nachfolgerin des Präsidenten ein Mordmotiv hätte, aber sie hat auch ein gutes Alibi. Beim Gehen übergibt eine von Ariancas Assistentinnen ihm ein Glas Katama-Honig.

Tekener kehrt in sein Haus zurück und beginnt, sich über den Honig zu wundern. Tatsächlich entdeckt er in dem zuletzt erhaltenen Glas einen Datenträger mit einer Botschaft von einer Frau namens Himay Cheng. Dieser Name ist Tekener bekannt, denn es handelt sich um eine Person, die er kontaktieren sollte, falls Mehentes etwas zustößt, die er aber bisher nicht hatte ausfindig machen können. Cheng teilt in der Nachricht mit, ihr Leben sei in Gefahr, weil sie mit Mehentes zusammengearbeitet habe, und sie weist auf eine merkwürdige Begebenheit hin: Arianca Galeux, die für die Organisation des Kampfes des Jahrtausends verantwortlich ist, soll sehr vehement und erfolgreich gegen eine geplante Verlegung des Kampfes auf eine andere Uhrzeit opponiert haben.

Astra trifft bei Tekener ein und berichtet, dass tatsächlich Arianca Galeux zur Präsidentin von KORAIN ernannt wurde. Kaum verlässt sie ihren Gleiter, explodiert dieser. Tekener wird schwer verletzt, aber dank seines Zellaktivators und schneller medizinischer Versorgung durch Astras Hilfe überlebt er.

Als Tekener wieder aktionsfähig ist, teilt er den Ermittlern seinen Verdacht mit, dass der Kampf des Jahrtausends manipuliert werden soll, und die Vermutung, dass es eine Beziehung zwischen HIVE und KORAIN geben muss.

Eine Kontenprüfung bei KORAIN ergibt, dass in großem Umfang kleine Beträge durch die Bücher geschleust wurden, um als Wetten beim Kampf des Jahrtausends platziert zu werden. Dabei wurden offenbar auch Gelder der HIVE-Sekte entgegengenommen. Insgesamt stehen mögliche Billionengewinne im Raum. Es finden sich aber keine für eine Festnahme ausreichenden Beweise.

Tekener und die Ermittler fliegen zur HIVE-Farm. GongAn ist abwesend, denn er hält sich auf Katama auf. Eine Durchsuchung bringt keine wesentlichen Erkenntnisse, aber eine Mitgliederliste der Sekte. Nur ein Name steht sowohl auf der Liste der Sektenmitglieder als auch auf der Mitarbeiterliste von Arianca Galeux: Maureen Love. Eine Person dieses Namens ist aber Tekener und den anderen unbekannt.

Der Kampf des Jahrtausends findet etwas später statt. In den ersten Runden hat der Ertruser Paynter Frishee klare Vorteile, doch am Beginn der vierten Runde geht er überraschend nach einem Treffer k. o. Der oxtornische Kämpfer Toren Tioque ist der Sieger.

Drei Tage später erhalten die Ermittler die Nachricht, dass Frishee kurz nach dem Niederschlag gestorben ist. Eine Autopsie ergab, dass er innerlich regelrecht zerrissen war, was auf eine Manipulation des Kampfes hindeutet. Modanny wird klar, dass alle Unfälle und auch das Ende des Kampfes in ein sehr enges Zeitfenster gefallen sind und immer zur gleichen Tageszeit in regelmäßigen Abständen stattgefunden haben. Dies deutet darauf hin, dass der Verursacher an »Aufladezeiten« oder Ähnliches gebunden sein könnte.

Anmerkung: Vorher wurde ein zeitlicher Zusammenhang, wie etwa gleiche Abstände, ausdrücklich ausgeschlossen. Der Autor unternimmt den unsinnigen Versuch, diesen Widerspruch zu früheren Erkenntnissen mit der Zeitrechnung von Katama zu erklären.

Außerdem realisiert Modanny, dass das entsprechende Zeitfenster in Kürze wieder eintreten wird. Gemeinsam mit Tekener und Polizeitruppen stürmen die Ermittler daraufhin die Villa von Arianca Galeux und verhaften sie. Arianca ruft, man müsse schnell fliehen, sonst würde »sie« alle töten. »Sie« ist Missy Naught.

Der wahre Name von Missy Naught ist Maureen Love. Sie ist eine Mutantin, die Kraftfelder projizieren kann und auf diesem Wege sowohl die Gleiterunfälle als auch den Tod des ertrusischen Kämpfers verursacht hat. Arianca Galeux meint, sie sei durch die Mutantin zu allem gezwungen worden, und diese werde jetzt noch GongAn töten.

Tekener kann Missy Naught zwar betäuben und so GongAn vor einem Gleiterunfall bewahren, aber ihre Kraft entlädt sich im Haus. Dieses stürzt teilweise ein, wodurch Missy Naught tödlich verletzt wird. Die sterbende Mutantin legt ein Geständnis ab. Dabei kommt auch heraus, dass GongAn die Mutantin ausgebildet hatte, Arianca Galeux aber der Kopf hinter den Verbrechen war. Die Hinweise auf die HIVE-Sekte bei den Unfällen waren eine bewusst gelegte falsche Spur. Mehentes musste sterben, da er die Hintergründe aufgedeckt hatte. GongAn sollte als letzter Mitwisser ausgeschaltet werden. Arianca Galeux wird abgeführt.
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Re: Klassiker - Die Große Leere

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PR-TB 403 - Tariga sehen und sterben - Hubert Haensel

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Die Interstellar Adventurers Group hat von den Akonen die Rechte an dem Planeten Tariga erworben und lässt ihn zu einer Urlaubswelt umgestalten. Der Planet hat eine aggressive Atmosphäre. Daher sollen 12 Urlaubswelten in Form großer Biosphärenareale entstehen.

An den Arbeiten sind die Techniker Yukio Shionaya und Cotter Pasolini beteiligt. Immer wieder kommt es zu seltsamen Vorfällen. Es gibt heftige Gaseruptionen, und es sind sogar schon Maschinen durch starke Temperaturanstiege ohne erkennbaren Grund zerstört worden. Einen derartigen Vorfall, bei dem ein Molekularwandler regelrecht schmilzt, erleben Pasolini und Shionaya mit. Außerdem wissen sie, dass Versteinerungen gefunden wurden, diese aber geheim gehalten werden, um nicht die kommerzielle Nutzung der Welt zu gefährden.

Im Jahr 1203 NGZ wird Tariga mit großem Werbeaufwand eröffnet. Thora LeMay ist ein terranisches Mädchen, das sehr gerne in Virtuellen Welten unterwegs ist. Dort hat sie ihren Freund Merkosh kennengelernt, mit dem sie auch schon virtuell intim geworden ist. Merkosh schlägt eine Reise nach Tariga vor, zumal es gerade ein besonderes Eröffnungsangebot gibt.

Es gelingt Thora, ihre Mutter Rhea LeMay, eine Führerin der Neuen Heilsarmee, zu einer solchen Reise zu überreden, zumal sie gerade das 20-jährige Bestehen ihres Ehevertrags zu feiern haben. Auch ihr Bruder Kopernikus und ihr Vater Temkin kommen mit. Als Thora aber Merkosh alles erzählt, gibt es Streit, denn dieser scheint sie gar nicht mehr treffen zu wollen und hält auch die Tatsache, dass er selbst zur gleichen Zeit nach Tariga fliegen wird – Thora hat diese Information im Netz herausgefunden – vor ihr geheim.

Der Flug mit der TARIGA STAR ist sehr angenehm, aber Thora wundert sich, dass sie ihren Freund nicht auf der Passagierliste finden kann. Kopernikus versucht jedoch, seine Schwester zu erpressen, denn er hat den Cybersex mit Merkosh heimlich aufgezeichnet.

Währenddessen ist auf Tariga Tark Nidek, ein Ex-Reporter und jetzt Leiter der Urlaubswelt, sehr besorgt, denn ein Springer ist in der Maahk-Urlaubswelt an Ammoniakvergiftung gestorben. Der Chefmediker Freric a Cydon obduziert den Toten und meint, dieser habe absichtlich das giftige Gas eingeatmet, was sich niemand recht erklären kann. Dann kommt es zu einer seltsamen Syntronstörung, denn die Funksendung des Arztes kommt zweimal bei Nidek an. Außerdem hat Nidek das seltsame Gefühl, beobachtet zu werden.

Wenig später treten überall auf Tariga Syntronprobleme auf. Funkverbindungen reißen ab, und die TARIGA STAR, die gerade im Landeanflug ist, droht abzustürzen. Die Katastrophe tritt jedoch nicht ein, da im letzten Moment die Schiffssysteme wieder zu arbeiten beginnen, und die Passagiere bekommen den Ernst der Situation nicht mit.

Auf Tariga werden die neuen Gäste begrüßt. Sie erleben in einer Urlaubswelt das legendäre Treffen Perry Rhodans mit den Arkoniden auf dem Erdmond mit und beziehen ihre Zimmer. Thora kann immer noch keine Hinweise auf Merkosh finden. Nachts fühlt sie sich unwohl, wie beobachtet, und fragt nach einem Zugang zum Virtuellen Netz, den sie bekommt. Prompt trifft sie in der Virtuellen Realität auf Merkosh. Sie macht ihm Vorwürfe wegen des falschen Namens, da verwandelt sich plötzlich sein Aussehen in einen Totenschädel. Thora meint dann, eine fremde Präsenz zu fühlen, und beendet die Verbindung, doch der Syntron kann nichts feststellen.

Thora fühlt sich weiterhin extrem schlecht. Sie glaubt, dass sie schlagartig altert und alle Haare verliert. Ihre Eltern rufen einen Medoroboter, doch ist keine Ursache erkennbar. Am folgenden Tag frühstückt Thora mit ihrer Mutter und trifft eine Gruppe Twonoser. Da kommt es zu einer Fehlfunktion mit drohender Dekompression, das Restaurant muss evakuiert werden.

Beide gehen zur Kuppel 19, wo sich Kopernikus und Temkin in einer Urwelt voller Saurier befinden sollen. Alle treffen zusammen, doch die Frauen geraten in extreme Panik, als mehrere Raubsaurier auftauchen. Temkin kann sie nicht beruhigen, obwohl er meint, die Saurier seien genmanipuliert und daher ungefährlich. Daraufhin verlassen alle vier die Kuppel. Am Transmitter treffen sie wieder die Twonoser-Gruppe, die Kopernikus ein Geschenk, einen Glücksbringer, gibt. Dann gehen sie durch den Transmitter in die Hauptkuppel zurück, müssen aber zu ihrem Entsetzen kurz darauf feststellen, dass die ihnen folgenden Twonoser einer Fehlfunktion zum Opfer gefallen sind und nur als formlose Masse rematerialisieren.

Thora begibt sich in ihr Zimmer und sichtet endlich den Datenspeicher, den ihr Bruder ihr als Beleg für seine Erpressung gegeben hat. Tatsächlich hat er den virtuellen Sex mit Merkosh aufgezeichnet, aber es gibt noch mehr: Sie sieht, wie Merkosh, als er alleine war, sein Aussehen veränderte. Zum Vorschein kommt ein eher hässlicher Terraner mit entstelltem Gesicht. Auf Basis dieses Bildes vermag Thora, Merkoshs wahre Identität festzustellen. Es handelt sich um Mulgrav Tirenko, einen offenbar sehr wohlhabenden Menschen. Sie will ihn treffen und erfährt, dass er zum Sandsurfen in der Wüste ist.

Thora geht ebenfalls in die Wüste und findet Mulgrav. Sie reden, doch Mulgrav ist sehr abweisend und sagt, er wolle kein Mitleid. Dann versucht er, sich ihr zu entziehen, doch Thora verfolgt ihn. Plötzlich macht Mulgrav im Wüstensand einen Fund: einen Schutzanzug, in dem sich ein Skelett befindet, dazu ein Abspielgerät. Beide hören sich die Aufzeichnung an, die von »brisanten Messdaten« und einer Gefahr durch 5-D-Strahlung spricht, sowie den Namen Pasolini erwähnt. Beide machen Meldung an die Planetenverwaltung, die aber eine Nachrichtensperre verhängt und sehr abweisend auf Fragen reagiert. Thora und Mulgrav gehen im Streit auseinander.

Am nächsten Tag hat Thora immer wieder seltsame Anfälle. Sie redet Sätze wie »Wir alle müssen Tariga verlassen!« und »Die Strahlung tötet uns!« und wird daraufhin in die Klinik gebracht, wo a Cydon sie behandelt. Dieser meldet den Vorfall an Nidek.

Nidek ist mit den Folgen des Skelettfundes befasst. Der Tote stellt sich als der Techniker Shionaya heraus, der einst am Bau der Anlagen beteiligt war. Nidek lässt Messungen an der Fundstelle vornehmen, doch plötzlich erhitzt sich der Sand ohne erkennbaren Grund, und die beauftragten Techniker kommen um.

Thora wird wieder aus der Klinik entlassen, da keine Erkrankung zu erkennen ist, und redet kurz in einer fremden Sprache. Dann ist vor ihr eine Art wesenloses Wogen zu sehen. Zusammen mit ihrer Mutter Rhea geht sie durch eine Kuppel, in der seltsame Versteinerungen ausgestellt wurden – angeblich Kunstwerke eines Gurrads, doch in Wahrheit Funde von Tariga. Plötzlich leuchten die Objekte und verschwinden, aber sie nehmen mindestens 30 Besucher mit!

Thora hat erneut Anfälle, während sie mit ihrer Mutter redet, und stößt kryptische Warnungen aus. Sie wird wieder zum Arzt gebracht, wo inzwischen vier ähnliche Fälle bekannt sind.

Als Nächstes wird aus der Maahk-Welt Alarm gegeben. Der Bereich, in dem sich insgesamt über 5000 Besucher, darunter auch Temkin und Kopernikus, aufhalten, muss evakuiert werden. Immer schlimmere Systemstörungen treten auf, und Nidek erkennt, dass extreme Gefahr für alle Besucher besteht. Die Evakuierung des Maahk-Bereiches gelingt nur teilweise. Auch von Rheas und Thoras Angehörigen fehlt jede Spur. Außerdem treten starke Erdbeben auf. Schließlich besteht das Problem, dass Interferenzen jeden Hyperfunk-Notruf unmöglich machen und Tariga auch nicht über ausreichend Schiffe für eine Evakuierung verfügt.

Thora wird zu Nidek gebracht, denn es gibt inzwischen 40 ähnliche Fälle, und Nidek und a Cydon glauben, dass Unbekannte versuchen, auf diesem Weg Kontakt aufzunehmen. Tatsächlich gelingt das Vorhaben. Die fremde Rasse, die sich Mooah nennt, erweist sich als ein Schwarm schillernder Blasenwesen, der uralt ist und sich einst auf Tariga niedergelassen hatte, um dort eine Metamorphose in eine neue Existenzform einzuleiten. Als die Arbeiten für den Urlaubsplaneten begannen, wurde der Prozess gestört. Die Versteinerungen sind Überreste der Mooah. Die Rasse reagiert extrem empfindlich auf Hyperstrahlung, wie sie vor allem von Syntrons, Transmittern und ähnlicher galaktischer Standardtechnik verbreitet werden. Dies hatte Shionaya erkannt, aber nicht weitergeben können.

Jetzt scheint alles zu spät, die Sonne Red Eye wird in Kürze zur Supernova werden. Doch die Mooah ermöglichen den Menschen noch, einen Notruf abzusetzen, und es gelingt gerade noch, mithilfe der Kosmischen Hanse die Überlebenden zu evakuieren. Temkin und Kopernikus gehören zu den Toten.

In der letzten Szene stehen Thora und ihre Mutter eng umschlungen und schauen zurück, als die Sonne explodiert.
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von LaLe »

PR-TB 406 - Das Syndikat der Mächtigen - Konrad Schaef

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Im Jahr 1211 NGZ existiert die SOLEFT immer noch mit einer Zentrale in der Itsubishi Row in Terrania. Viju Drago, ein attraktiver Terraner und »Frauentyp«, arbeitet für die SOLEFT als freier Mitarbeiter, seit ihn vor fünf Jahren sein alter Studienfreund Kerim Pinpoint, Chef der Organisation, angeworben hat. Drago selbst ist offiziell ein selbständiger, erfolgreicher Unternehmer, dem die Firma Drago Enterprises gehört.

Die LFT ist wegen der Modedroge Hybrodiem besorgt, da die Anzahl der Süchtigen, insbesondere in der Raumflotte, stark zugenommen hat. Diese Droge, die in der Wirkung an LSD erinnert, führt bei den Süchtigen zu wahnsinnigen Handlungen bis hin zu Amokläufen. Schließlich tritt der Tod durch Hirnschäden ein. Hybrodiem wird im Nogias-Sektor offen gehandelt, und das auch noch auffallend billig. Man vermutet, dass es sich um gezielte Maßnahmen handelt, um Terra zu schwächen. Der Drogenhandel ist in der Hand des Syndikats der Mächtigen, also des organisierten Verbrechens, doch geht der Geheimdienst davon aus, dass es Hintermänner gibt, die Geldmittel zur Verfügung stellen, um der LFT zu schaden.

Es liegen Hinweise vor, dass ein weiblicher Drogenkurier regelmäßig zwischen Arghiro und Terra pendelt. Drago wird auf diese Frau angesetzt. Auf dem Urlaubsplaneten Pontichos II im Luxor-System kann er Kontakt zu seiner Zielperson, einer attraktiven Terranerin namens Cyril Quillian, herstellen. Er tritt als angeblicher Pilot auf und flirtet ausgiebig mit ihr. Da taucht ein kräftiger Terraner auf, angeblich Cyrils Bruder, der Drago auffordert zu verschwinden. Es kommt zur Konfrontation mit dem Mann, der sich Zano nennt. Er sucht das Weite, als Drago ihn mit einem Miniaturlaser bedroht, schwört aber Rache. Cyril erklärt Drago, dass Zano doch nicht ihr echter Bruder, sondern nur adoptiert sei, und erwähnt, dass sie beide vom Planeten Nieuw Prime stammen. Drago und Cyril verabreden, sich auf Terra wiederzusehen.

Nach der Landung auf dem Raumhafen von Terrania fällt Drago auf, dass er beschattet wird. Auch meint er, kurz Zano zu sehen. Er fährt zu seiner Wohnung und wird dort von einem Ferronen und einem Terraner angegriffen. In Notwehr tötet er beide Angreifer, die er vom Raumhafen wieder erkennt. Dann macht er Pinpoint Meldung, bevor er die Polizei wegen Einbruchs alarmiert. Diese akzeptiert Dragos Aussagen.

Zwei Tage später ruft Cyril an, und beide verabreden sich zum Dinner. Anschließend fahren sie in Dragos Wohnung und haben eine wilde Liebesnacht. Beide sprechen über ihre Pläne, und als Drago erwähnt, dass er geschäftlich nach Arghiro müsse – sein Plan, um sie anzulocken –, will Cyril mitfliegen. Drago ist einverstanden. Er hat sich regelrecht in Cyril verliebt. Die folgenden vier Tage verbringen beide zusammen. Als am letzten Abend in einer Bar Cyril kurz zur Toilette muss, wird Drago von einem aufdringlichen Betrunkenen belästigt, der kaum loszuwerden ist. Er verabschiedet sich dann, fährt nach Hause und wird in der Tiefgarage prompt von dem »Betrunkenen« niedergeschlagen. Es passiert aber nichts weiter.

Pinpoint informiert Drago, dass Zano in Wahrheit Zano Roc heißt und ein ehemaliger LFT-Raumlandesoldat ist, der wegen Brutalität entlassen wurde und jetzt als Schläger für das Syndikat arbeitet. Außerdem hatte er eine Beziehung mit Cyril.

Cyril und Drago starten mit der TSCHATO der Terranischen Transstellaren Linie nach Arghiro. Während Cyril die Zentrale besichtigt, durchsucht Drago ihre Kabine. Er findet 300 Gramm Rauschgift und nimmt dieses mit. Dann arrangiert er über einen Kontaktmann, dass er bei den Zollkontrollen nicht behelligt wird. Beide kommen ohne Probleme auf den Planeten, der eine offene Handelswelt ist. Sie fliegen nach Port Wells, wo Drago ein Jagdhaus namens Drago Wells gehört. Dort fingiert er eine Fehlfunktion seines Gleiters, so dass er die Frachtcontainer über einer Schlucht abwerfen muss. Cyril gerät in Panik und verlangt die Landung, um ihre Koffer zu suchen, doch sind diese nicht auffindbar. Beide fliegen in die Stadt und mieten sich im Hotel Royal Falcon ein.

Am nächsten Tag will Cyril noch einmal nach ihren Sachen suchen, bei denen sich wertvolle Erinnerungsstücke befinden sollen. Drago sagt dies für den folgenden Tag zu. Dann sucht er die Niederlassung seiner Firma auf. Wieder im Hotel, wird Drago von Beamten der Stadtpolizei bedroht und zu deren Vorgesetzten, Polizeidirektor Kett, zum Verhör gebracht. Drago wundert sich, dass der Direktor von dem Gleiterunfall und Cyrils Koffern weiß, doch der zufällig hinzukommende Bürgermeister, den er kennt, beendet das peinliche Verhör. Es stellt sich heraus, dass ein anonymer Tipp eingegangen ist, Drago sei ein Drogenschmuggler. Eine Durchsuchung bleibt aber ergebnislos, und er darf gehen.

Gemeinsam mit Cyril begibt sich Drago am nächsten Tag in das Jagdhaus. Sie suchen erneut nach den Koffern, doch vergeblich. Schließlich gibt Cyril die Existenz der Drogen zu und meint, dass sie um ihr Leben fürchtet. Drago eröffnet, er habe die Drogen beiseite geschafft und wolle mit ihrem Chef verhandeln. Sie sagt dies zu. Dann verständigt Drago heimlich ein LFT-Kampfteam, das sich bei Drago Wells bereithalten soll.

Wenig später trifft ein Gleiter mit Zano an Bord ein, um Drago zum Chef der Organisation zu bringen. Drago und Cyril steigen ein, da wird Drago hinterrücks niedergeschlagen und betäubt. Er erwacht als Gefangener und sieht sich zu seiner Überraschung mit Polizeidirektor Kett, der zugleich der Kopf des Syndikats ist, konfrontiert. Cyril wird von Zano gefoltert. Drago gibt auf und sagt, die Drogen seien in seinem Jagdhaus versteckt.

Zano und Kett fliegen mit einigen Schlägern hin. Über einen Mikrosender alarmiert Drago heimlich das LFT-Team, aber es passiert zunächst nichts. Er zeigt Zano das Drogenversteck, fürchtet aber jetzt um sein Leben. Da schlägt die LFT zu. Da die Verbrecher Widerstand leisten, wird der Gleiter mit Kett und seinen Leuten an Bord zerstört. Zano schießt auf Drago und verwundet ihn; dennoch kann Drago den Zweikampf für sich entscheiden und Zano mit einem Ring-Mikrostrahler töten. Cyril soll durch das Kampfteam befreit werden.

Fünf Tage später befindet sich Drago in der SOLEFT-Zentrale. Der Drogenring ist zerschlagen. Aus in der Basis gefundenen Dateien konnten die Hintermänner, Akonen, identifiziert und ausgewiesen werden. Cyril ist aber entkommen, wobei es eine überraschende Wendung gibt: Sie war von der Kosmischen Hanse ohne Wissen der LFT als verdeckte Mitarbeiterin angeworben worden! Sie soll undercover bleiben, um weiter gegen das Syndikat vorzugehen.

Am Raumhafen trifft Drago noch einmal Cyril, die sich von ihm verabschiedet, da sie die Beziehung nicht fortsetzen will.
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Baptist Ziergiebel
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von Baptist Ziergiebel »

Da der Ayindiklassiker schon rollt, seh` ich mal zu, dass ich hier zum Ende komme. Weiter gehts mit 1694 - NATHAN stirbt und 1695 - Entscheidung auf Luna.

1694 ist einer der besseren Romane von Francis. Diesmal stören seine Nebenfiguren nicht bzw. fallen kaum auf, was ja nicht immer so ist. Der dramatisch gewählte Titel hat durchaus seine Entsprechung in der Schilderung, denn NATHANS und der Unsterblichen Abwehrkampf gegen die Spindelwesen liest sich spannend, ebenso wie die um sich greifende Verstörung der Mondbevölkerung bis hin zur Panik, auf der Erde und anderswo.

Allerdings hat man sich die Folgeschäden aus NATHANS Ausfall selbst zuzuschreiben. Wie kann man sich nur so abhängig von der "Gigant-Syntronik" machen? Dass das Wetter, für dessen Kontrolle NATHAN zuständig ist, erstmal durchdreht, versteh ich ja noch. Aber dass sich allerorten Türen nicht mehr öffnen, man keine Gleiter und A-Schächte mehr nutzen kann, alle anderen Millionen Syntroniken nichts mehr machen, nur weil der große Bruder auf dem Mond schweigt, finde ich doch sehr bedenklich. Dieser Komplettausfall war schon knapp 900 Romane zuvor, nach Terras Sturz durch den Schlund, ein Problem. Hat man in über tausend Jahren immer noch nichts dazugelernt...

Die Allmacht der Spindelwesen wird hier auf die Spitze getrieben. Und ist ebenso problematisch zu verkaufen. Nachdem Francis seitenlang die absolute Sicherheit NATHANS beschwört, muß er bei dem Beginn der Einflussnahme dementsprechend verschwommen und kurz angebunden bleiben. Die SW stehen lediglich im Kreis zusammen, auf einmal haben sie magischerweise Zugang, ohne irgendetwas berührt zu haben. Das ist Unfug und spiegelt das Plausibilitätsproblem mit den SW nochmal deutlich wieder.

---------

1695 startet erstmal unschön, indem Vlcek den ausgelutschten Kniff der vorgetäuschten Zerstörung des Solsystems bringt. Danach steigert sich der Roman aber. Dass Moira in dieser heillos verkorksten Situation die rettende Feuerwehr spielt, war zwar abzusehen, Vlcek setzt ihren Kampf gegen die SW, welche nach dem Zehn-kleine Jägermeister Prinzip ausgeschaltet werden, jedoch gut in Szene. Nettes Nebendetail ist, dass die Spindelwesen den Terranern im Schnellverfahren aufzeigen, wie mangelhaft diese mit ihren technischen Möglichen umgehen. Innerhalb einer Woche entwickeln sie einen Todessateliten, auf den die Cappins stolz gewesen wären und einen fünffach verbesserten Metagrav. Nur gut, dass Moira diese Technikrevolutionen frech wieder löscht, bevor die Erdlinge damit Unfug anstellen können.

Da der Kampf Moiras gegen die SW wohl nicht zu ergiebig war, füllt Vlcek den Roman noch mit weiteren Schauplätzen. Die Nocturnen spielen verrückt und machen sich in Richtung Große Leere auf. Warum und wieso, werden wir in einem Jahr erfahren. Interessant und für mich unbekannt war die Geschichte um Siela Correl. Siehe da, Bully hat also möglicherweise eine, zu diesem Zeitpunkt, etwa 700jährige Tochter. Als Unsterblicher muß man wohl auf so manches gefasst sein. Falls sie das wirklich ist, würde mich mal interessieren, ob sie heute noch lebt. Kinder von Unsterblichen haben ja ebenfalls eine deutlich erhöhte Lebenserwartung.

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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von LaLe »

Baptist Ziergiebel hat geschrieben:Die Allmacht der Spindelwesen wird hier auf die Spitze getrieben. Und ist ebenso problematisch zu verkaufen.
Es hatte seinerzeit auch bei mir nicht lange gedauert, bis sich ein gewisses Unbehagen bei der Schilderung der Spindelwesen einstellte. Aber das blieb dann ja ein temporäres Phänomen. :D
1695 startet erstmal unschön, indem Vlcek den ausgelutschten Kniff der vorgetäuschten Zerstörung des Solsystems bringt. ...
Oh, hier auch? :o
Den erinnere ich - so mich die Erinnerung nicht trügt - zuletzt aus der TRAITOR-Phase. :gruebel:

BTW: Vielen Dank Baptist für deine Einblicke in die Lektüre und demnächst viel Spaß bei den Ayindi!
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Baptist Ziergiebel
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von Baptist Ziergiebel »

Aber gerne doch, hat mir ja auch Spaß gemacht. Mit Beginn der 1600er bin ich damals in die Erstauflage eingestiegen und jetzt, nach ungefähr 22 Jahren (Gott, wo bleibt die Zeit...) las sich manches doch anders als damals, aber dennoch genauso faszinierend wie anno dunnemal. Selbst wann man vieles kritischer und analytischer betrachtet als in Jugendzeiten. Den Ayindizyklus werde ich nicht mehr so lückenlos begleiten, aber der ein oder andere Roman wird schon noch meine Aufmerksamkeit kriegen.

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Es geht auf die Zielgerade, die Bände 1696 - In den Ruinen des Mars und 1697 - An Bord der STYX liegen an.
Der Titel von 1696 ist etwas irreführend, denn die Ruinen tauchen erst spät auf. Zuvor geht es darum, was ÜBER ihnen liegt - das außer Rand und Band geratene Biotop, eine sich selbst, Menschen und alles was kreucht und fleucht fressende und sich permanent neu erschaffende grüne Hölle. Das passende Thema für Peter Terrid, der die Vorlage dankend annimmt und einen durchaus gelungenen Gruselroman schreibt. Erstaunlich, nicht nur welche Phantasie PT immer wieder in der Gestaltung von unheimlichen oder schlichtweg brutalen Szenarien beweist, sondern wie er auch es oftmals schafft, trotz mittlerweiliger Gewöhnung an seinen Stil die Handlung trotzdem spannend zu gestalten.. Hier läßt er die Pflanzenmasse sich mit einer Syntronik zu einem Pflanze-Maschinen-Hybrid verbinden, welcher sich zusätzlich mit gespeichertem Genom der strangenessverdrehten Ertruser Lyndaras zu dem "personifiziertem Bösen" entwickelt. Monster der Woche, klar, aber von PT spannend präsentiert und vergleichsweise plausibel hergeleitet. Saubere Arbeit.

---------

1697 behandelt, bzw. überspringt in mehreren Schritten, einen Zeitraum von drei Jahren und spielt zum größten Teil an Bord der STYX. Nicht wirklich ergiebig, möchte man meinen und doch schafft es Arndt Ellmer, dass der Roman nicht langweilig wird. Er läßt die Figuren miteinander arbeiten, stellt dabei ihre Unterschiede heraus und sich daran reiben und schafft ein gut lesbares Kammerspiel. Alaska beobachtet die Spindelwesen, Moira und die Zwillinge, die Spindelwesen versuchen Moira auszutricksen und haben zeitweilig sogar Erfolg, Moira versucht Mila zur Zusammenarbeit zu überreden, was Nadja natürlich, in all ihrer Plienzigkeit, nicht passt, usw. Der häufige Perspektivwechsel verschleiert die dünne Handlungsvorlage und Arndt Ellmers gute Charakterdarstellungen besorgen den Rest, um einen gelungenen Roman zu erzeugen.

Gefallen hat mir vor allem, dass Alaska selbst etwas thematisiert wurde. Ich vermute mal, AE war selbst Alaskas aktuelle Rolle in der Serie nicht recht, wenn er Moira im Gespräch mit Alaska folgendes sagen läßt:
"Welch Verschwendung Saedelaere! Du bist zu Höherem berufen. Du vergeudest dein Leben und die Wirkung deines Aktivators. Warum willst du nichts sagen? Trotz? Selbstunterschätzung? Laß mich raten. Du hast schon bessere Tage gesehen."
Besser kann man es nicht ausdrücken, was das Schicksal der Aktvatorträger der zweiten Reihe, wie Alaska, Roi Danton, Tekener zu dieser Serienzeit kennzeichnete. Austauschbar, wenig auffällig, nur gelegentlich mal mit einem Aufflackern ihres früheren Reizes. Szenen wie die oben geschilderte oder der einfühlsame Moment, in welchem Roi Danton in 1675 sein Schicksal beklagt, spiegeln meines Erachtens nach auch die Ratlosigkeit der Autoren wider, wie man mit diesen Figuren bloß umgehen sollte. Die Versuche, dies zu ändern, trieben ab 1800 dann grausige Blüten.

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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von Richard »

Baptist Ziergiebel hat geschrieben: ...
Die Versuche, dies zu ändern, trieben ab 1800 dann grausige Blüten.
STimmt ...
Spoiler:
Stichworte wie IQ Dimmer,
Traeger der Haut usw .....
... fand ich allesamt nicht so toll. Am schlimmsten fand ich, dass man Alaska spaeter wieder ein Cappinfragment verpasste.
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Baptist Ziergiebel
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von Baptist Ziergiebel »

Arrgh, ja...
Spoiler:
... an den IQ-Dimmer, hatte ich gar nicht mehr gedacht. Wobei der glücklicherweise ja nur wenig Hefte in Anspruch nahm, ansonsten blieb Tek weitestgehend verschont - wenn man davon absieht, dass er nun DER ist, welcher aus der Riege in`s Gras beissen mußte. C`est la vie. :rolleyes:

Die Wiedererweckung des Cappinfragments bei Alaska als grenzwertig zu bezeichnen, wäre die Untertreibung schlechthin... das war einfach schlecht, bis hin zur Peinlichkeit.

Über Tifflors Jahrmillionenmarsch braucht man nicht diskutieren und Roi Danton wurde richtiggehend verprügelt: 200 Jahre eingesperrt, verwirrt, verseucht, dann in ein Dualmonster gesperrt, zuvor den Fuß weggeschossen und nun seit 150 Jahren verschollen. Zum Glück für ihn?

Tja, was war nun schlimmer... die Stromlinienförmigkeit aus dem 1600/1700er Bereich oder die Verhackstückelungen später?
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von LaLe »

Abschließend kommen nun Handlungszusammenfassungen zu den Kurzgeschichten aus dem Sammelband Begegnung an der Großen Leere.

Bild

In der Perrypedia sind die leider nicht vollständig und mir selbst liegt der Band auch nicht vor (sonst hätte ich da noch was zu schreiben können).

Den Anfang macht heute Triholes Modell von Christian E. Jäkel

Im Juli 1206 NGZ untersucht die BASIS-Korvette ARNE SAKNUSSEMM eine in 32.000 Lichtjahren Entfernung vom Mutterschiff angemessene Quelle von Gravitationswellen. Die Quelle stellt sich als ein Dreifachsystem einander umkreisender schwarzer Löcher heraus, die außerdem von zwei praktisch identischen Kleinplaneten auf einer gemeinsamen Bahn umkreist werden. Das System wird Trihole genannt.

Auf einem der Planeten wird eine Metallansammlung entdeckt, die von einem Dreierteam unter dem Korvetten-Kommandanten Pavlos Paraskevopulos in einem Shift untersucht und als das Wrack eines kleinen Raumschiffes identifiziert wird.

Die Biologin und Apaso Cziürek Trysazz wird mit einem weiteren Team hinzugebeten, als in dem Schiff Leichen entdeckt werden. Auf dem Weg zum Planeten nehmen sie und ihre Begleiter ein seltsames und störendes Echo ihrer Gedanken von vier Stunden zuvor wahr. Auch Paraskevopulos bemerkt dieses Echo.

Das Schiff beherbergt sieben tote Raumfahrer eines unbekannten Volkes, die offenbar auf verschiedene Art und Weise Selbstmord begangen haben. Ein plausibler Grund kann nicht entdeckt werden.

Paraskevopulos entscheidet, auch den zweiten Planeten anzufliegen. Kurz vor der Ankunft tritt zu dem ständigen Gedankenecho ein weiteres, weniger lange zurückliegendes Echo hinzu. Der Effekt ist nun weitaus stärker, es gelingt kaum mehr, einen neuen Gedanken zu fassen. Nur ein Notstart der Korvette rettet die Crew.

Trysazz erwacht auf der Medostation aus einer Bewusstlosigkeit; die ARNE SAKNUSSEMM hat mittlerweile zehn Lichtjahre von Trihole Position bezogen. Die Gedankenechos sind aus Trysazz' Geist verschwunden, sie nimmt stattdessen ein rhythmisches Signal wahr. Sie besucht Paraskevopulos und rekapituliert mit ihm das Geschehene. Man erkennt, dass die Zeitverzögerungen der beiden Gedankenechos mit Umlaufzeiten im Trihole-System übereinstimmen. Die tote Schiffsbesatzung hat vermutlich dasselbe erlebt und war darüber wahnsinnig geworden.

Trysazz erkennt in dem nun von ihr wahrgenommenen Rhythmus eine stark beschleunigte Wiedergabe der Umläufe im Trihole-System. Sie hält das System für lebendig und die Gedankenechos und den nun übermittelten Rhythmus für den Versuch einer telepathischen Kontaktaufnahme. Die Apaso bittet den Kommandanten, mit einer Space-Jet zu Trihole zurückkehren zu dürfen, was dieser, wenn auch mit Bedenken, gewährt.

Trysazz gelingt in der Tat eine Kommunikation mit Trihole, die jedoch wegen der gegenseitigen Fremdheit abstrakt bleibt. Nach 24 Stunden wird Trysazz, die ihre Zeitwahrnehmung verloren hat, von der vorprogrammierten Space-Jet zur ARNE SAKNUSSEMM zurückgebracht.


Den Text zitiere ich mit freundlicher Genehmigung entsprechend den Bedingungen der GNU FDL aus der Perrypedia
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von Wintermute »

Mal schauen, ob ich da was hinbekomme, hab mir das Buch gerade gebraucht bestellt
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von LaLe »

Weiter geht es mit den Begegnungen an der Großen Leere: Der träumende Planet von Erik Nagel

Eine Space-Jet der BASIS mit dem Eigennamen JOKER unter dem Kommando von Marius Bernstein ist seit zwei Tagen mit einem Vermessungs- und Kartographierungsauftrag in der Umgebung des Pulsars Borgia unterwegs. In 25.000 Lichtjahren Entfernung von der BASIS entdeckt man ein System von vier Planeten, darunter eine Sauerstoffwelt, die seltsame hyperenergetische Emissionen zeigt, insbesondere ein psionisches Grundrauschen.

Nach genaueren Messungen stellt man verblüfft fest, dass die Oberfläche des Planeten zu 43 Prozent aus Howalgonium besteht. Bernstein entscheidet, auf dem nun Treasure genannten Planeten zu landen, schärft aber den anderen drei Besatzungsmitgliedern, insbesondere dem übereifrigen Hobby-Geologen Perta Konius, strengste Vorsicht ein. Der Planet besitzt eine reichhaltige Pflanzenwelt, aber seltsamerweise kein tierisches Leben. Die Oberfläche ist bedeckt mit drei Meter hohen Obelisken aus reinem Howalgonium.

Außer der Akonin Dela von Horis, die die Nachtwache hält, träumen in dieser Nacht alle Besatzungsmitglieder denselben Traum: Admiral Malu ark Theris, dessen Planet Voran sich in einem Konflikt mit einem »namenlosen Bösen« befindet, kommandiert die AILITI, das letzte verbleibende Schiff der Heimatflotte Vorans. Der Gegner hat die Hauptstreitmacht Vorans durch einen Trick von dem Planeten weggelockt, und dann die verbliebene 5000 Raumer starke Heimatflotte mit überlegenen Kräften aufgerieben. Der Traum endet, als Theris sich dem Gegner zu einem letzten, aussichtslosen Gefecht stellt, um genügend Zeit zu gewinnen, bis die Hauptflotte zum Schutz Vorans zurückkehrt.

Konius hat schnell die Obelisken in Verdacht, psionische Botschaften auszusenden, die die Träume des Erkundungsteams lenken. Bernstein verbietet ihm, einen Obelisken aufzuschneiden, bevor man Genaueres über den Planeten weiß. Stattdessen werden er und das vierte Besatzungsmitglied Annike Duraschwili mit einem Shift ausgesandt, die Umgebung zu erforschen. Bei ihrem Ausflug entdecken sie in einer offensichtlich künstlich angelegten Höhle ein Denkmal Theris, samt Ton- und Bildaufzeichnungen über sein Leben.

In der Space-Jet entdeckt mittlerweile Bernstein, dass die Biosphäre des Planeten offenbar künstlich so modifiziert worden ist, ein möglichst unveränderliches Klima zu gewährleisten. Die Pflanzen sondern ein Gift ab, das das Entstehen tierischer Lebewesen verhindert. Auch diese Maßnahme konserviert letzten Endes die Ökologie des Planeten in einem ewig unveränderlichen Zustand.

In der Nacht träumt die Besatzung ihren zweiten gemeinsamen Traum. Diesmal spielt der voranische Diplomat Derris vok Tibul die Hauptrolle, der den Streit zwischen den benachbarten Imperien der Kalabiter und Subanen um einen rohstoffreichen Planeten schlichten soll. Er löst das Problem, indem er den Planeten mitsamt seines eigenen Schiffes vernichtet.

Die Galaktiker vermuten mittlerweile, dass es sich bei Treasure um ein gigantisches Museum oder die Grabstätte der Voraner handeln muss. Eine Untersuchung zeigt, dass der ganze Planet von Höhlen wie die bereits gefundene durchzogen ist. Konius findet eine versiegelte Höhle und bricht sie auf, sehr zum Missfallen von Bernstein.

Wieder endet ein Tag auf dem Planeten und die vier Besucher träumen den dritten Traum: Seit Jahrhunderttausenden werden die zwölf Systeme der Voraner immer wieder in Kriege hineingezogen und von Gegnern bedroht, die ihnen ihre Schätze und ihr Wissen neiden. Nun ist das Ende abzusehen. Die Zahl der Voraner ist in den letzten tausend Jahren immer mehr geschrumpft. Illur dek Hasak, der Führer der Voraner, schlägt dem Rat des Volkes vor, ihre Planeten aufzugeben und anderswo einen Neuanfang zu versuchen. Die Siedlungswelten der Voraner sollen zerstört werden, damit niemandem ihr Wissen in die Hände fallen kann. Nur in einer abgelegenen Region der Galaxie soll ein Planet in eine Erinnerungsstätte an die Voraner umgeformt werden. Und dort soll für Besucher, die sich würdig erweisen, ein Geschenk deponiert werden.

Nun, da die Geschichte und Bedeutung Treasures offenbar geworden sind, schlägt Konius die Anforderung eines professionellen Untersuchungsteams von der BASIS vor. Bernstein glaubt jedoch nicht, dass die Galaktiker schon die Reife besitzen, das Erbe der Voraner zu würdigen. Er überzeugt die Mannschaft, die Entdeckung geheim zu halten und alle Spuren aus dem Syntron der Space-Jet zu löschen.

Als die JOKER abfliegt, beginnen die Obelisken in einem roten Licht zu glühen. Bernstein glaubt, eine Botschaft der Dankbarkeit zu spüren.


Den Text zitiere ich mit freundlicher Genehmigung entsprechend den Bedingungen der GNU FDL aus der Perrypedia
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Baptist Ziergiebel
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von Baptist Ziergiebel »

Endspurt! 1698 - Die Schule der Theans und 1699 - Nachricht von Taurec sind durch.

Krawall und Remmidemmi herrschen in 1698. Moira und die Spindelwesen sind einen unheilvollen Pakt eingegangen. Kann man sich was Schlimmeres vorstellen? Die Theans mit Sicherheit nicht, wenn schon der bloße Anblick Moiras genügt, um den ein oder anderen von ihnen vor Schreck und Graus sterben zu lassen. Effektvoll wie dieser Moment auch war, angesichts ihres im folgenden enthüllten Werdeganges ist eine solch "wehleidige" Reaktion nicht recht nachvollziehbar.

Denn nachdem Susan Schwartz in 1652 das Netz des Quidors beschreiben durfte, über den Zweck des Ganzen Bull und den Leser aber noch im Ungewissen ließ, gibt sie jetzt hier Gewissheit: die Sieger des Netzspiels kommen in eine Art Finalrunde, in der sie auf ihre zukünftige Laufbahn als Theans vorbereitet werden. Dort wird mit harten Bandagen gespielt, Verlierer werden mit dem Tode bestraft. Die Sieger aus einem derartig brutalen Aussiebeverfahren sollten eigentlich abgebrüht/abgestumpft genug sein, als dass ihnen auf einmal bei ungewohntem Anblick das Herz stehenbleibt.

Ganz recht zufrieden bin ich mit dieser Auflösung also nicht, zumal diejenigen, die in 1652 an der Spitze des Spieles standen, mit ihrer als leicht ätherisch, entrückt beschriebenen Art einen völlig anderen Eindruck machten als die späteren Theans. Bulls damalige Vermutung, dass hier Material für eine Superintelligenz herangezüchtet würde, hatte mehr Reiz. Vielleicht hat dies auch etwas mit dem von mir vermuteten Stilwechsel im Zyklusverlauf zu tun, weg vom farbenfrohen Entdecken und Erforschen, hin zu mehr Bodenständigkeit und Düsterheit?

------

1699: Taurec, immer wieder Taurec! Der Grund schlechthin, weswegen man Wesen von jenseits der Materiequellen nicht trauen darf, sie besser mit allen Mitteln bekämpfen sollte, egal ob Ordnung oder Chaos in ihrem Ausweis steht. Einer der bis dato größten bekannten Verbrecher des Universums, der u.a. zwei Galaxien ruiniert hat, ist auch hier mal wieder auslösender Moment für alle kommenden Ereignisse. Wobei aber seine Trickserei, mit der er Moira an der Nase durch das Universum geführt hat, eine gute Idee war. Geschieht dieser aufgeblasenen Matrone auch mal ganz recht.

Dass Voltago sich als eines der Spindelwesen entpuppt ist eine Überraschung. Im Nachhinein denkt man sich jedoch, dass man das doch hätte wissen müssen. Auch erkennt man die Klimmzüge, die die Autoren unternahmen, um diesen Knalleffekt so eindrucksvoll wie möglich am Ende platzieren zu können. Erinnerungsverluste, plötzliche Erkenntnisse aus dem Nichts, unmotiviertes Erstarren, während nebenan die Spindelwesen randalieren - das ist schon ziemlich konstruiert gewesen.

Den folgenden Band 1700 werde ich hier, in diesem Thread, besprechen, da er meiner Meinung nach thematisch eher hierher gehört, als in den Ayindizyklus.

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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von LaLe »

Weil ich morgen wohl nicht dazu komme

Könige und Vagabunden von Ronald W. Klemp

Die Space-Jet HAN-3 erkundet einen Planeten am Rande der Großen Leere, den die Besatzung Paradise nennt. An Bord sind der Terraner und Teamleiter Solvil Sartun, die Cheborparnerin Cheborparczeta Raynyviil und der Kolonialterraner Galzaan Brakh.

Die Paradiser leben auf einem vermeintlich mittelalterlichen Zivilisationsniveau, das bei näherem Blick jedoch auch einige moderne Züge aufweist. So gibt es eine planetenumspannende Regierung, der ein König vorsteht. Die dazu notwendige globale Kommunikation wird durch sogenannte »Zauberer« bewältigt, bei denen es sich um Mutanten handelt. Die Paradiser sind fuchsartige Geschöpfe mit mehr oder weniger humanoiden Körperformen und Hermaphroditen. Der Translator verwendet bei den Übersetzungen Konstruktionen wie »ersie« und »desder«, bis Sartun ihn genervt anweist, den Hauptpersonen ein Geschlecht zuzuweisen, das dem Teamleiter angemessen erscheint.

Die Paradiser kennen Raumfahrer und bezeichnen sie als Götter, haben jedoch wenig Respekt vor ihnen. Mit »guten« Göttern treiben sie Handel, gegen »böse« schützen sie ihre Mutanten, wie die rund um den primitiven Raumhafen aufgespießten fremden Köpfe eindrucksvoll beweisen.

Nachdem die Galaktiker versichert haben, dass man zu den »guten« Göttern zählt, werden sie begeistert empfangen, und der König des Planeten, Lavandil, bittet die Besucher um Hilfe bei einem Konflikt.

Seit Jahrtausenden existieren die Da'danjis auf dem Planeten. Einst hatten sich drei Herrscher in die ursprüngliche Da'danji verliebt und waren in einen Krieg um sie gezogen. Um die Kriege zu beenden, hatte Da'danji sich viermal geklont, was für die Paradiser nur eine künstliche Selbstbefruchtung bedeutet, und drei ihrer Töchter an die Söhne der mittlerweile gefallenen Herrscher vermittelt, während ihre vierte Tochter diese Tradition weiterführte.

In der Gegenwart hat sich die Machtverteilung auf dem Planeten geändert, dem alleinigen Herrscher steht der »Vagabund« gegenüber, das Oberhaupt der Bardengilde und somit eine Art kultureller und spiritueller Führer der Paradiser. Beide erhalten der Tradition nach eine der Töchter Da'danjis zur Frau. Die alte Da'danji ist jedoch überraschend gestorben, so dass nur zwei Töchter zur Verfügung stehen, eine als Nachfolgerin, und eine für den König oder den Vagabunden, so dass der andere leer ausgehen muss.

Die Galaktiker besuchen den Vagabunden Shedunje und die zu verheiratende Da'danji, die nicht wie von Sartun vermutet ein Opfer dieser Tradition, sondern eine sich ihrer Macht bewusste und an Macht interessierte Person ist. In der Tat zeigt sie mehr Interesse an dem »Gott« Sartun, als an den beiden Rivalen.

Ein Treffen zwischen König und Vagabund wird arrangiert, was die Tradition eigentlich verbietet, in der Hoffnung, sie würden eine friedliche Lösung ihres Konflikts finden. In der Tat ist die Taktik erfolgreich, jedoch auf eine für das Team, die den Paradisers unbedingt Geschlechtsrollen zuweisen wollte, unerwartete Art. Lavandil und Shedunje haben sich ineinander verliebt und Da'danji geht leer aus. Die ganze Tradition der Da'danjis ist nun gefährdet.

Mit einem sehr schlechten Gefühl wegen dieses schweren Eingriffs in die Planetenkultur reisen die Galaktiker überstürzt ab.


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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von LaLe »

Weiter geht es mit einem bekannteren Autoren

Inferno von Dirk Hess

Der Terraner Linus Heltrup, der Kolonialterraner Margo Sino-Min und die Kartanin Kin Drak-Al sind am Rand der Großen Leere mit einer Space-Jet auf einem Erkundungsflug, um die Ursache von Strukturerschütterungen zu untersuchen, die Kin Drak-Al auf der BASIS angemessen hat.

An einer vom Syntron vorausgesagten Stelle erscheint die Ursache der Strukturerschütterungen aus dem Hyperraum, ein über zwölf Kilometer langes, zylindrisches Objekt, und attackiert die Space-Jet. Ehe die Besatzung reagieren kann, verliert sie das Bewusstsein.

Die drei wachen in individuellen Schreckensvisionen wieder auf. Heltrup vermeint, nach der Zerstörung der Space-Jet im All zu treiben. Sino-Min findet sich in einem Kampfgebiet an einem unbekannten Ort wieder und wird von einem fremden Wesen attackiert und (angedeutet) vergewaltigt. Drak-Al kommt inmitten eines Ozeans treibend wieder zu Bewusstsein.

Ein Wesen, das sich Alhazrar Kanshar Fin Jurnimoy oder kurz Navigator nennt, nimmt telepathischen Kontakt zu Drak-Al auf und klärt sie über ihre Lage auf. Sie befindet sich in einer Strafzelle eines vollautomatischen Gefängnisses. Die Erbauer sind längst verschwunden, aber das Raumgefängnis fährt mit seiner ursprünglichen Aufgabe fort, Eindringlinge einzukerkern. Der Navigator selbst ist seit undenklichen Zeiten dort gefangen, zusammen mit Millionen anderen Lebewesen, die künstlich am Leben erhalten werden. In dieser Zeit hat er seinen Körper verloren, jedoch seine ursprünglich nur schwachen Psi-Fähigkeiten trainiert.

Der Navigator hilft Drak-Al dabei, sich aus ihren Illusionen zu befreien. Sie findet sich in einer kleinen Zelle wieder, die sie mit der telekinetischen Hilfe des Navigators öffnet. Im Gang vor der Zelle trifft sie mit dem Navigator zusammen, einem fußballgroßen, schwebenden Ball. Die beiden überwältigen einen Robotwächter und befreien Heltrup und Sino-Min aus ihren Zellen. Über Wartungsschächte erreichen die vier die gekaperte Space-Jet, die bereits von Robots zerlegt werden soll. Man entkommt, während die Systeme des Zylinders mit den Vorbereitungen zu einem neuen Eintritt in den Hyperraum beschäftigt sind.

Zusammen mit dem Navigator kehrt die Besatzung zur BASIS zurück.


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Baptist Ziergiebel
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von Baptist Ziergiebel »

Finale! Band 1700 ist durch - und wird von mir hier besprochen, da er meiner Ansicht nach eher hierher, als in den Ayindithread gehört. Nicht nur das Geheimnis der Sampler wird gelöst, auch die Handlung um die Spindelwesen kommt zu einem Ende. Möbius ist ein typischer Abschlußroman, eigentlich ein -99er, alles was daraus folgt, startet im nächsten Band.

Robert Feldhoff legt einen furiosen Roman hin. Spannend aufgebaut, in der Art, wie sich Voltago immer weiter aufheizt, fiebert auch der Leser dem großen Knall zum Ende entgegen. Dass Zehn auf einmal Probleme mit ihrer Aufgabe hat, wirkt kein bisschen unglaubwürdig, durch die mangelhafte Konstellation der Spindelwesen ist dies hinreichend erklärt und durch die Einblicke in Voltagos Gedanken zusätzlich anschaulich geschildert.

Der Feuersturm, der die Samplerplaneten frißt, muß für die Tabuwächter der Gestalt gewordene Albtraum schlechthin sein. Hat schon der bloße Anblick Moiras gereicht, dass alle durchdrehen, manche gar vor Schock sterben, wie muß dann der Eindruck der brennenden Samplerwelten wirken? Auf jeden Fall sollten Rhodan und die Seinen sich jetzt vorsehen, denn dieses Fanal muß selbst so eine steife verkrustete Truppe wie die Damurial bis aufs Äußerste aufrütteln. Und sieh mal an, es wurden alle bewohnten Sampler verschont. Haben die Autoren ihren Kreationen aus der Erkundungsphase des Zyklus das Gnadenbrot gewährt?

Hochinteressant ist die Retrospektive Moiras. Allerdings ist mir doch einiges unklar geblieben. Moira sagt, dass Quidor die Sampler damals nicht sprengen ließ, da sonst die Gefahr bestünde, dass sich ein Korridor bilden würde, durch den die Ayindi weiter ins Parresum dringen könnten. Nun, dieser Korridor hat doch die ganze Zeit bestanden, wie sollten die Ayindi sonst herübergekommen sein? Abgesehen davon, erwiesen sich die Ritter der Tiefe mit Porleyterwaffen im Verbund mit der Tanxtuunra den Ayindi gewachsen
Spoiler:
und wie Permanoch von Tanxbeech bewies, auch überlegen.
Wieso also diese Bange? Na, sei`s drum.
Insgesamt ein guter Roman und gelungener Zyklusabschluß.

Gruß.
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von DelorianRhodan »

Argh, ich hab vergessen, meinen IQ-Dimmer zu deaktivieren......... :(
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Richard
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von Richard »

IQ Dimmer kommen erst im Tolkanderzyklus zum Einsatz.
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von LaLe »

Heute kommt die vorerst letzte Kurzgeschichte

Begegnung am Rand der Großen Leere von Michael Mühlehner

Der Leichte Kreuzer SPIRIT entdeckt am Rand der Großen Leere ein System mit einem kollabierenden Roten Riesen im Zentrum. Sechs der ehemals sieben Planeten sind in der ausgeschleuderten Sternmaterie bereits vernichtet worden, nur der siebte und entfernteste Planet existiert noch. Der Planet ist geologisch instabil geworden und hat seine ursprüngliche Atmosphäre längst verloren. Nur in einem eng begrenzten Bereich in der Nähe des Äquators wird seltsamerweise eine Sauerstoffkonzentration gemessen. Innerhalb dieses Bereichs befinden sich die Ruinen einer Stadt.

Ein Team landet mit einer Space-Jet bei den Ruinen, bestehend aus dem Kommandanten des Kreuzers Abraham Donegal Kelly, dem Ersten Piloten, dem Mehandor Gonthar, dem Hyperphysiker Thor Hellstrom, dem marsianischen Ethnologen Nor Tremon und der ertrusischen Sicherheitsspezialistin Jira Sankal.

Die Stadt ist fünfeckig angelegt, mit Stufenpyramiden an den fünf Ecken, in denen sich riesige Tore befinden, die in das Innere der Stadt führen. Ansonsten wird die Stadt von schwarzen Obelisken begrenzt, die sich zu Hellstroms Verblüffung einer Analyse widersetzen.

Man betritt die Stadt durch eines der Pyramidentore. Die Außenseite der Pyramide und das Innere sind von Runen übersät. Im Inneren der Pyramide befinden sich dämonenartige Fratzen an den Wänden. Die gesamte Szenerie wirkt unheimlich auf das Untersuchungsteam; besonders Tremon ist verstört. Im Inneren der Pyramide meint er, Symbole galaktischer Zivilisationen wiederzuerkennen. Nach Durchschreiten der Pyramide erreicht man das noch alptraumartiger wirkende Innere der Ruinenstadt.

Da verliert das Team plötzlich den Funkkontakt zur SPIRIT, SERUNS und Waffen fallen aus. In den Pyramidentoren und zwischen den Grenzsteinen versperren auf einmal schwarze Energiefelder den Durchgang. Die Expedition sitzt auf dem von Beben heimgesuchten, immer instabiler werdenden Planeten in der Falle.

Die Galaktiker halten in einem Gebäude der verlassenen Stadt Kriegsrat. Es wird vorgeschlagen, die Kraftstation für die Energiebarriere zu suchen und zu zerstören. Der merklich in Panik geratene Tremon macht die ominöse Bemerkung, man werde in der Ruinenstadt keine technischen Einrichtungen finden.

Versuche, Steine durch oder über den Energiewall zu schleudern, führen nur zu deren Zerstörung. Tremon beschwört Kelly, sofort eine Flucht über die Stufenpyramiden zu versuchen. Dieser stellt den Ethnologen nun wegen seiner übergroßen Angst zur Rede. Tremon führt ihn zu einem Spitzkegel, den er untersucht hatte. Auf der Oberfläche befinden sich Symbole aus anscheinend hunderten von Schriftsprachen, zu Kellys Verblüffung auch altterranischen. Tremon will auf diesem Kegel Hinweise auf die Cruden gefunden haben.

Die Cruden, erklärt Tremon, seien ein mythisches Volk von unvorstellbar fremdartigen, magischen Kreaturen, deren Spuren in den Überlieferungen vieler Kulturen zu finden seien. Auf Terra seien sie unter anderem als die Alten bekannt, unter den Jülziish als Schattenkreaturen und bei den Maahks als die Kalten. Hier hätte man nun eine Stadt der Cruden entdeckt.

Hellstrom tut Tremons Worte als abergläubisches Gerede ab, und auch Kelly will ihm nicht glauben. Die anscheinende Abwesenheit jedweder Technik in der Ruinenstadt, die die Schirmfelder erklären könnte, lässt ihn jedoch zweifeln. Das Team beginnt auf der Suche nach der Energiequelle tiefer in die Stadt einzudringen, mit dem zunehmenden Gefühl, von etwas oder jemanden verfolgt zu werden.

Da trifft ein Beben die Stadt. Gebäude brechen zusammen und Lava quillt aus der Erde. Aufsteigender Qualm verschlechtert die Sicht. Kelly befiehlt den Rückzug zur Torpyramide. In dem Chaos von Lava, Ruß und Asche wird Kelly von seinem Team getrennt. Er meint einen grauenhaften Schrei zu hören, und von einem halbmateriellen Wesen verfolgt zu werden, bei dem es sich, davon ist Kelly nun überzeugt, um einen Cruden handelt. In die Enge getrieben stellt er sich mit seinem nutzlosen Vibratormesser zum Kampf.

Da packt jemand Kelly von hinten. Es ist Sankal, deren SERUN wieder funktioniert. Sie fliegt ihn aus der Stadt, die von der Lava überrollt wird.

Zurück auf der SPIRIT vermutet Sankal, dass die Beben in der Stadt die Maschinerie, die für Schirmfelder und Technikausfall verantwortlich war, zerstört haben muss. Die Reste der Stadt werden durch ein Transformbombardement vernichtet.


Den Text zitiere ich mit freundlicher Genehmigung entsprechend den Bedingungen der GNU FDL aus der Perrypedia
Die Katze grinste.
"Hierzulande ist jeder verrückt. Ich bin verrückt. Auch du bist verrückt."
"Woher weißt du, dass ich verrückt bin?"
"Sonst wärst du nicht hier", antwortete die Katze.

Lewis Carroll, Alice im Wunderland
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Baptist Ziergiebel
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von Baptist Ziergiebel »

Ohne ein paar abschließende Worte will ich den Thread nicht in die Tiefen des Klassikerforums absinken lassen. Wie ist mein Eindruck? Besser, als ich Die Große Leere von damals in Erinnerung hatte. Die zweiundfünfzig Romane (1649 und 1700 zählen für mich mit dazu) boten doch allerhand. Der Zyklus läßt sich in zwei Teilzyklen unterteilen, der eine, etwa dreissig Bände, beinhaltet u.a. eine kunterbunte Entdeckungstour entlang der Großen Mauer, während der andere, die restlichen rund 20 Romane, sich mit den Ergebnissen daraus, den Spindelwesen, beschäftigt.

Zum ersten Teil.
Was hat mir gefallen? Der Schauplatz an sich ist recht interessant und die Autoren erhielten Gelegenheit, ihrer Fantasie auf den Samplern mal freien Lauf zu lassen. Feldhoff, Hoffmann und Griese lieferten tolle Romane, die beiden Doppler von Feldhoff und Hoffmann sowie Grieses Beitrag Insel der Schatten stellen auch die besten Hefte des Zyklus. Wer als Leser sich mal neue, geheimnisvolle neue Welten in weiter Ferne gewünscht hat, kommt hier voll auf seine Kosten. Große Zusammenhänge werden angedeutet und machen Lust auf mehr, woran auch Neu-Autorin Susan Schwartz mit ihrem gelungenen Einstieg Im Netz des Quidor ihren Anteil hat.

Nach den Erkenntnissen aus dem Ennoxzyklus scheint klar, was hier versucht wurde. Ein altbekannt-klassisches Schema, Schiff und Besatzung erleben Abenteuer in unbekannten Weiten, wurde reaktiviert, um Schwund bei den Leserzahlen zu stoppen. War der Vorgängerzyklus wohl vielen zu undurchsichtig, unkosmisch und zerfahren, wollte man hier auf Nummer sicher gehen. Das kann klappen, aber auch, wie die zweite Hälfte des Cappinzyklus bewies, in die Hose gehen. Hier möchte ich sagen, hat es hingehauen, auch wenn nicht alles astrein war.

Was hat mir nicht gefallen? Ähnlich wie wie der MARCO POLO-Reise gab es Längen, wenn auch nicht annähernd so schlimme. 21 Sampler war eine hochgefasste Zahl, die alle zu beschreiben, den Rahmen gesprengt hätte. Schon so bremsten die Erkundungen den Handlungsfortschritt aus, so dass Feldhoff dann die meisten Sampler im Hopplahop-Verfahren in Durchgang zur Spiegelwelt abreißen mußte. Eine Reduzierung der Anzahl wäre hier dienlicher gewesen. Auch waren die Dimensionen des Einsatzes zu hoch gefasst. Die Galaktiker waren teils Jahre unterwegs, was aber in Nebensätzen abgehandelt werden mußte. Ein Gefühl für das Umfelt kam so nur schlecht auf.
Mißlungen war die Nebenhandlung um Lyndara. Nach ihrem Durchgang durch das Dimensionstor verlor dieser Strang schnell an Sinn, wurde aber als Füllhandlung weiterbehalten.

Der zweite Teil.
Was hat mir gefallen? Ein kurzer, knackiger Teilzyklus, in dem es teils heftig zur Sache ging. Nach den unglaublichen Weiten der Großen Mauer bekommt mir hier im Vergleich ein Kammerspiel geboten, welches sich im Rahmen der Milchtrasse meist in Versuchslabors und engen Raumschiffsumgebungen abspielt. Ein interessanter Wechsel der Perspektive, welcher den Leserblick wieder etwas fokussiert. Die Handlung wird flott vorangetrieben....

Was hat mir nicht gefallen? ... weist aber ab einem gewissen Zeitpunkt ebenfalls Längen auf. Zudem wird sie zunehmend unglaubwürdiger. Trotz aller Macht der SW müssen die Terraner quasi mit Gewalt unfähig geschrieben werden, damit die ausgeflippten Aktionen der SW gelingen können. Die Art und Weise etwa, wie sie NATHAN besiegen konnten, war komplett hanebüchen und Inbegriff dessen, was man heutzutage plotdriven nennt.
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Auffällig fand ich, dass sich mit dem Übergang der beiden Unterzyklen auch eine Art Stilwechsel vollzog. War die Handlung zuvor eher von einem Staunen und Wundern begleitet, mit eher harmlosen Entdecken und Forschen, ändert sich die Tonart auf einmal sehr. Die noch zuvor tolle Technik der Terraner verliert stark an Wert, es hagelt Rückschläge, viele Tote, teils drastisch beschrieben, die Terraner als Getriebene, kaum Handelnde - dem eher farbenfrohen Bild der ersten Zyklushälfte gegenüber wird es düster und dreckig. Ist hier schon verstärkt die Handschrift Robert Feldhoffs spürbar? Die folgenden Zyklen unter seiner Ägide hatte ich alle als eher düster, mit teils drastischen Elementen in Erinnerung.

Man könnte noch viel schreiben, etwa zu Moira und ihrer zwiespältigen Rolle. Für mich soll`s aber erstmal genug sein. Alles in allem ein doch recht ordentlicher Zyklus, den ich gerne wieder gelesen habe.

Gruß.
Das ist ... TERRA!
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nanograinger
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von nanograinger »

Baptist Ziergiebel hat geschrieben:Ohne ein paar abschließende Worte will ich den Thread nicht in die Tiefen des Klassikerforums absinken lassen. Wie ist mein Eindruck? Besser, als ich Die Große Leere von damals in Erinnerung hatte.
Ich habe ihn "erst" vor etwa 10 Jahren in der 3. Auflage gelesen und stimme deiner Meinung weitestgehend zu. Der (Halb-) Zyklus hatte seine Längen (hatte ich schon mal gepostet), aber eben auch echte Highlights. Im Vergleich zum Ennox-(Halb-) Zyklus waren das Verhältnis von Highlights zu Längen deutlich besser, aber besser als gutes Mittelmass kam im Ganzen nicht heraus. Allerdings setzte hier ein Aufwärtstrend ein, mit der sich die Serie auch mit neuen Autoren und besserer Qualität der Romane der "alten" Autoren aus der Krise herausschrieb (zumindest, was die Qualität der Romane angeht, wenn auch wahrscheinlich nicht unbedingt aus der Absatzkrise).
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