Vor 50 Jahren - Das zweite Imperium

Unvergessene Abenteuer, legendäre Zyklen - nachgelesen und neu diskutiert.
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dandelion
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Re: Vor 50 Jahren - Das zweite Imperium

Beitrag von dandelion »

Es gab also wenig Berührungspunkte zwischen Arkoniden und Blues und das geringe Wissen darüber wurde aus der arkonidischen Geschichtsschreibung gelöscht. Trotzdem muß die Ostseite der Milchstrasse für das Imperium interessant gewesen sein, sonst wäre dieses Drei-Sterne-Projekt wohl nicht gerade dort versucht worden. Steckte dahinter der allgemeine Expansionsdrang oder gab es dort etwas Besonderes zu entdecken und zu erobern? Wird sich wohl nicht mehr klären lassen. Für mich sind die weniger bekannten Gebiete in der Ost- und Südseite der Milchstrasse aber schon noch für einige Überraschungen gut.
RolfK
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Re: Vor 50 Jahren - Das zweite Imperium

Beitrag von RolfK »

dandelion hat geschrieben:... die weniger bekannten Gebiete in der Ost- und Südseite der Milchstrasse...
Auch in der aktuellen Serienhandlung - Atopisches Tribunal - wird die Southside der Galaxis als unerforscht bezeichnet.

Das ist zwar als Setzung des Autoren- und Expokratenteams aus dramaturgischen Gründen - Storyreserve! - hinzunehmen; im Serienkontext überzeugend ist es aber nicht: Abgesehen von Krisen- und Aufbauzeiten hatten SI, LFT und andere 2000 Jahre Serienzeit, um sich einen Überblick über die Verhältnisse in der Ms zu verschaffen. Schon aus simplen Sicherheitsüberlegungen wäre zu erwarten, das es Forschungs- und v.a. Aufklärungsmissionen in alle Regionen der Ms gab und gibt, denen eine 5D.Technologie anwendende Zivilisation nur entgehen kann/konnte, wenn sie sich auf das sorgfältigste tarnt und versteckt.
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dandelion
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Re: Vor 50 Jahren - Das zweite Imperium

Beitrag von dandelion »

RolfK hat geschrieben: Schon aus simplen Sicherheitsüberlegungen wäre zu erwarten, das es Forschungs- und v.a. Aufklärungsmissionen in alle Regionen der Ms gab und gibt, denen eine 5D.Technologie anwendende Zivilisation nur entgehen kann/konnte, wenn sie sich auf das sorgfältigste tarnt und versteckt.
Man müßte eigentlich annehmen, daß dies geschehen ist. Ob es tatsächlich so durchgeführt wurde und mit welcher Konsequenz und Häufigkeit wurde wohl nie ausdrücklich beschrieben (ich kenne die Serie nicht so gut), so daß es meiner Meinung nach schon noch versteckte Winkel in der Milchstrasse geben könnte, in denen Unbekanntes entweder schon lange existiert oder sich in jüngerer Vergangenheit angesiedelt hat.
Waringer
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Re: Vor 50 Jahren - Das zweite Imperium

Beitrag von Waringer »

dandelion hat geschrieben: Man müßte eigentlich annehmen, daß dies geschehen ist. Ob es tatsächlich so durchgeführt wurde und mit welcher Konsequenz und Häufigkeit wurde wohl nie ausdrücklich beschrieben (ich kenne die Serie nicht so gut), so daß es meiner Meinung nach schon noch versteckte Winkel in der Milchstrasse geben könnte, in denen Unbekanntes entweder schon lange existiert oder sich in jüngerer Vergangenheit angesiedelt hat.
Das kann man wohl mit der großen Ähnlichkeit zum Römischen Reich erklären, welches sich auch hinter den Limes zurück gezogen hatte und nur hin und wieder Expeditionen entsandte. Später kamen dann vielleicht noch Intrigen und eine wachsende Schlafmützigkeit bei den Arkoniden hinzu...
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Langschläfer
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Re: Vor 50 Jahren - Das zweite Imperium

Beitrag von Langschläfer »

Vielleicht sollte man auch noch berücksichtigen, dass Wissen auch immer wieder verloren gehen kann und wird. Etwa wenn Reiche untergehen. Egal ob durch Krieg oder Dekadenz oder Krankheiten.
Wenn deren Bibliotheken nicht für die Ewigkeit gebaut sind, fängt jedes neue aufstrebende Reich erst mal mehr oder weniger ganz von vorn an, bis zum "Erstkontakt" mit anderen Lebensformen.
Dann kann man zwar von diesen anderen (noch lebenden und kooperativen) Völkern deren Karten und so weiter übernehmen, aber Lücken wird es auch mit diesen Daten immer geben.

Und wenn eine Zivilisation nicht gefunden werden will, dürfte das durchaus machbar sein. Etwa wenn man auf Welten von vornherein weitgehend auf Hypertechnik verzichtet oder das Zeugs gut abschirmt (und Kabelfernsehen/-internet/-kommunikation statt Satelliten benutzt), weitestgehend auf natürliche Energiequellen statt Fusion und Co setzt und so weiter. Dann hat diese Welt fast keine Hypersignatur. Und wenn man per Passivortung (hat iirc allgemein eine um einiges höhere Reichweite als aktive Taster) anfliegende Raumschiffe im Gebiet ortet, kann man das Hyperzeugs auch ganz abschalten. Große Anlagen sollten sowieso entweder unterirdisch oder in Monden und Asteroiden untergebracht sein (wie etwa auf in Quinto Center).
Und schon wird man wesentlich leichter übersehen.
Perfekt ist so eine Tarnung natürlich nicht, aber Perfektion existiert eh nicht. Und auch ohne das Hyperzeugs muss man nicht auf Annehmlichkeiten verzichten.
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Re: Vor 50 Jahren - Das zweite Imperium

Beitrag von Heiko Langhans »

Die meisten Zivilisationen haben bisher weder die Zeit noch die Ressourcen (oder auch nur das Interesse) aufgewandt, sämtliche zig Milliarden Sonnensysteme der Milchstraße zu katalogisieren und aus der Nähe zu untersuchen. Ihr unterschätzt die Zahlen.
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Re: Vor 50 Jahren - Das zweite Imperium

Beitrag von Heiko Langhans »

Am 6. November 1964 erschien der 166. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

Kurt Mahr: Im Labyrinth von Eysal

Bild

Handlung
Nachdem Lemy Danger unbeabsichtigt vor einigen Monaten einen Zellaktivator vernichtete und dieser einen damals noch unbekannten Mechanismus aktivierte, ist ein Trupp terranischer Spezialisten und Wissenschaftler dabei, die Maschinen und die bisher noch nicht bekannten Teile des Höhlensystems auf Eysal zu erforschen.

Zwischenzeitlich ist in Erfahrung gebracht worden, dass eines dieser Geräte ein Stoßfrontgenerator der Huldvollen ist, welcher alle Eierschoten der Hornschrecken im Umkreis zahlreicher Sonnensysteme erweckte.

Die Terraner müssen nun schmerzvoll erfahren, dass das Höhlensystem zum Teil künstlich erweitert wurde und ein noch aktiver Posten der Huldvollen ist.

Es kommt zu einem Duell beider Parteien in dem unterirdischen labyrinthartigen Gewölbe. Dort lernen die Terraner auch, dass das Molkex zu einem aluminiumartigen Anzug verarbeitet werden kann, welches den Träger immun gegen Strahlungswaffen macht. Dennoch können einige Huldvolle durch gezielte Schüsse auf ungedeckte Stellen getötet werden.

Auch werden die Huldvollen das erste Mal gesichtet. Sie besitzen zwei längere Arme und zwei leicht zu kurz geratene Beine in Bezug auf die menschliche Humanoidenform, aber einen schmalen Hals und einen Schädel, welcher die Form zweier aufeinander gestülpter Schüsseln hat. Sie haben je zwei Augen vorne und hinten und genießen so eine Rundumsicht. Aufgrund ihres blauen Pelzes werden sie nun Blues genannt.

Zwischenzeitlich treffen noch weitere Raumschiffe der Blues ein, und es kommt über Eysal zu einer Schlacht zwischen zwei befeindeten Gruppen von Molkexraumern.

Schließlich können die Terraner einen Gefangenen machen und sich mithilfe eines Transmitters auf die ERIC MANOLI retten. Der Gefangene gibt im Laufe eines Verhörs die Zusammenhänge des Blues-Imperiums preis:

Die Blues beherrschen in der Eastside der Galaxis ein Imperium, dass sich durchaus mit dem terranisch-arkonidischen Imperium vergleichen lässt. Die Blues kolonialisieren aber im Gegensatz hierzu, indem sie rigoros andere Rassen und Völker vernichten. Sie haben außerdem eine erstaunlich hohe Reproduktionsrate. Der Heimatplanet der Blues nennt sich Gatas und liegt im System Verth. Die Gataser nehmen aus geschichtlichen Gründen eine Vormachtstellung ein und haben dementsprechend auch das Molkexmonopol. Auch existieren Unabhängigkeitsbewegungen auf einzelnen Kolonien.

Eine dieser Bewegungen, die der Apasos, bekam einige Schreckwürmer in ihre Gewalt und wollte nun trotz der Monopolstellung beginnen, eine eigene Molkexherstellung zu initiieren. Doch mit Eysal fanden sie, ohne es zu wissen, einen ersten Berührungspunkt mit den Terranern, wodurch es zu diesem Scharmützel kam.

---
Der obige Text wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.
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dandelion
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Re: Vor 50 Jahren - Das zweite Imperium

Beitrag von dandelion »

Das ist einer der wenigen Romane, die mir über Jahrzehnte im Gedächtnis geblieben sind, ebenso das eindrucksvolle Titelbild. Die erste direkte Begegnung mit den Huldvollen. Ich war überwältigt.
Waringer
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Re: Vor 50 Jahren - Das zweite Imperium

Beitrag von Waringer »

Nr. 166 Im Labyrinth von Eysal:

Die Rückkehr nach Eysal, dem Planeten mit dem Gravestog Generator. Das Titelbild des sitzenden Blues ist, denke ich, ein Klassiker, da zum ersten Mal diese Spezies detailliert dargestellt wird. Wenn man genau hinsieht, kann man aber eine anatomische Ungenauigkeit auf dem Bild von Bruck erahnen. Blues besitzen eine Halsöffnung, während sich auf dem Titelbild eine Öffnung am Tellerkopf abzeichnet.

Die Handlung des Romans beschränkt sich auf die Entdeckung der versteckt lebenden Blues in den alten, unterirdischen Anlagen auf Eysal. Am Ende gelingt die Flucht der eingesetzten Terraner von Eysal mit Hilfe eines Transmitters, wobei ein Gefangener Blue, Kody, mitgenommen wird. Außerdem erfährt man, dass die Blues untereinander zerstritten sind, wobei die Gataser eine vorherrschende Rolle spielen und die Apasos eine Gruppe sind, die sich mit eigenen Schreckwürmern unabhängig machen wollten.

Ein etwas zäher Roman, der mehr von den technischen Beschreibungen und der Entdeckung und bizarren Fremdartigkeit der Blues zehrt. Die Auseinandersetzungen mit den Blues werden nach einiger Zeit repetetiv. Mit den Blues wird aber deutlich, dass man bestrebt war, eine möglichste fremdartige Spezies zu entwerfen und einzuführen.

Fundstellen (4. Auflage):
S. 46:
""Die Blues sitzen übrigens schon", sagte Paddie und machte eine weitausholende Geste.
John sah an ihm vorbei. Ihm gegenüber, etwa vier Meter entfernt und in einer Reihe aufgebaut, saßen die drei Fremden. Ihre Katzenaugen bewegten sich nicht.
"Blues?" fragte John verwundert. "Was ist Blues?"
"Na, die da", antwortete Paddie. "Das mit den Huldvollen hat mir noch nie so richtig gefallen. Und weil sie doch einen blauen Pelz haben, dachte ich, könnten wir sie..."
John sah ihn an.
"Einverstanden, Paddie. Gute Idee. Wir werden sie die 'Blues' nennen.""

Woher die Blues, heute korrekt Yülziish, ihren Namen haben....
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Alexandra
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Re: Vor 50 Jahren - Das zweite Imperium

Beitrag von Alexandra »

Waringer hat geschrieben:...Wir werden sie die 'Blues' nennen.""

Woher die Blues, heute korrekt Yülziish, ihren Namen haben....
Für mich war die Interferenz mit der Musikrichtung zu stark, das hat mich ewig gestört, weil inhaltlich wohl kine Entsprechung da ist, oder weiß jemand eine?
Yülziish hört sich wenigstens bisschen mehr nach Ultraschalltönen an, also, ganz ein bisschen.
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Re: Vor 50 Jahren - Das zweite Imperium

Beitrag von Haywood Floyd »

Alexandra hat geschrieben:
Waringer hat geschrieben:...Wir werden sie die 'Blues' nennen.""

Woher die Blues, heute korrekt Yülziish, ihren Namen haben....
Für mich war die Interferenz mit der Musikrichtung zu stark, das hat mich ewig gestört, weil inhaltlich wohl kine Entsprechung da ist, oder weiß jemand eine?
Yülziish hört sich wenigstens bisschen mehr nach Ultraschalltönen an, also, ganz ein bisschen.
Mir ist dieses 'Yülziish' ein bissle zu angestrengt 'politisch korrekt', weil es mich an alles mögliche erinnert, was der brav angepasste Gutmensch jetzt angeblich nimmer sagen (und am Besten auch nimmer denken, gell?) soll: Migranten statt Einwanderer/Flüchtlinge, Sinti&Roma statt Zigeuner, Inuit statt Eskimos, Studierende statt Studenten, Straftäter statt Verbrecher/Kriminelle usw. usf.

Der Gipfel der Perversion der Sprache war, als wir bei einem Elternabend zu Beginn der Oberstufe unseres Jüngsten vor 2 Jahren vom Schulrektor ständig die Bezeichnung 'SuS' vernahmen, was auch auf den Handouts so geschrieben wurde. Unsere Nachfrage ergab, dass dies 'natürlich' die korrekte Bezeichnung für 'Schülerinnen und Schüler' sei... :übel:

Also: für mich bleiben das die Blues! :P
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Langschläfer
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Re: Vor 50 Jahren - Das zweite Imperium

Beitrag von Langschläfer »

Haywood Floyd hat geschrieben: Der Gipfel der Perversion der Sprache war, als wir bei einem Elternabend zu Beginn der Oberstufe unseres Jüngsten vor 2 Jahren vom Schulrektor ständig die Bezeichnung 'SuS' vernahmen, was auch auf den Handouts so geschrieben wurde. Unsere Nachfrage ergab, dass dies 'natürlich' die korrekte Bezeichnung für 'Schülerinnen und Schüler' sei... :übel:
<OT>
Dann mach doch den Herrn Sprachkorrektheits-Rektor mal darauf aufmerksam, dass du es für eine Sauerei ohne Gleichen hältst, dass die Kinder mit einer solchen Abkürzung allesamt zu Schweinen degradiert werden.

(Für die Nicht-Lateiner: "sus" = Schwein, Sau)
;)
</OT>
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Re: Vor 50 Jahren - Das zweite Imperium

Beitrag von Haywood Floyd »

Weiß ich und war mein erster Gedanke. Aber der ehrenwerte Herr Gymnasialdirektor (so steht's an seiner Bürotür) ist Mathematiker, kein Philologe und schon gar kein Lateiner - im Übrigen ist diese 'schweinemäßige' Abkürzung anscheinend ganz üblich an hiesigen Schulen und laut hiesigem (Südwestdeutschland) Regierungspräsidium, Abt. Ober-Schulamt gendermainstreamingmäßig korrekt . Sorry für OT, aber manchmal muss man auch ein bissle abschweifen... :o(
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Re: Vor 50 Jahren - Das zweite Imperium

Beitrag von Heiko Langhans »

Jül. Nicht Yül.

Vor hundert Jahren sprach man übrigens ganz offiziell von den "Studirenden" (jep, ohne e). Als Studenten wurden jene mit Band und Mütze bezeichnet, also Korporierte.
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Rainer Nagel
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Re: Vor 50 Jahren - Das zweite Imperium

Beitrag von Rainer Nagel »

Langschläfer hat geschrieben: Dann mach doch den Herrn Sprachkorrektheits-Rektor mal darauf aufmerksam, dass du es für eine Sauerei ohne Gleichen hältst, dass die Kinder mit einer solchen Abkürzung allesamt zu Schweinen degradiert werden.

(Für die Nicht-Lateiner: "sus" = Schwein, Sau)
Der Sprachkorrektsheits-Rektor würde ihm dann klarmachen, dass das lateinische Schwein ein langes "u" hat.

Ich bin dann mal weg.

Rainer
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Alexandra
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Re: Vor 50 Jahren - Das zweite Imperium

Beitrag von Alexandra »

Heiko Langhans hat geschrieben:Jül. Nicht Yül.
Hmm tja, an eine Schweinediskussion hatte ich jetzt nicht gedacht.

Aber da wir schon bei Buchstaben sind - wer hat sich das Jül denn ausgedacht?

Mit dem habe ich auch eine starke Interferenz, "Yül" heißt auf Tibetisch "Land", aber das ist wohl ein Minderheitenproblem meinerseits.


Im übrigend ist der Name genauso hochgradig diskriminierend, weil er auf die typische Sprechweise abhebt.
<OT an> Erinnert mich jetzt an die Diskussion mit Siebtklässlern damals in Bayern darüber, dass sie den türkischen Mitschüler nicht Döner nennen sollen: "Da ist doch nix dabei, da, der Ludwig heißt Fisch (der ewig Schweigende grinst), der Tobias heißt Schwabbelbombe, und warum soll der net Döner heißen?"
- wegen der Festlegung auf ein ethnisches Merkmal statt auf ein persönliches, deshalb! <OT aus>

Wobei das indirekt schon wieder passt, weil die Blauen lange wie individualitätsverachtendes Insektenvolk rüberkommen, aber das kommt hier im Thread wohl erst noch.
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Re: Vor 50 Jahren - Das zweite Imperium

Beitrag von Waringer »

Alexandra hat geschrieben: Für mich war die Interferenz mit der Musikrichtung zu stark, das hat mich ewig gestört, weil inhaltlich wohl kine Entsprechung da ist, oder weiß jemand eine?
Hm, ja, die Bezeichnung als Blues hat mich wegen der Musikrichtung auch immer etwas gestört, heute eher weniger. Liegt das an der zunehmenden Vereinnahmung und doppelten Verwendung von Begriffen durch (Konsum-)Produkte? "Blues", hm, vielleicht kein schlechter Name für einen neuen Schokoriegel. Werbeslogan: "Ich hab' den Blues - und du nur ein Mars." :D
Allgemein haben die Autoren wohl immer nach sehr griffigen Bezeichnungen mit einem guten Klang für ihre Schöpfungen gesucht, was ihnen oft gelungen ist. In den Sechzigern kamen auch viele Anglizismen auf. Die Gazelle wurde zur Space-Jet, die USO war die United Stars Organisation, die Blues eben die Blues.
Heiko Langhans hat geschrieben:Jül. Nicht Yül.
Eigentlich sollte man annehmen, dass eine Spezies, die so viele Ypsilons in ihren Bezeichnungen besitzt, auch eins in ihrem Namen führt. Aber Heiko hat natürlich recht, es heißt Jülziish.
Haywood Floyd hat geschrieben: Mir ist dieses 'Yülziish' ein bissle zu angestrengt 'politisch korrekt', weil es mich an alles mögliche erinnert, was der brav angepasste Gutmensch jetzt angeblich nimmer sagen (und am Besten auch nimmer denken, gell?) soll: Migranten statt Einwanderer/Flüchtlinge, Sinti&Roma statt Zigeuner, Inuit statt Eskimos, Studierende statt Studenten, Straftäter statt Verbrecher/Kriminelle usw. usf.
Es handelt sich hierbei vermutlich eher weniger um eine Korrektur oder politische Korrektheit, als vielmehr um eine notwendige Ergänzung der egozentrischen Terra-Perspektive, welche die Serie zu Beginn beherrschte. Natürlich müssen solche Spezies auch ihre eigenen Bezeichnungen besitzen. In der damaligen Zeit wurde so etwas aber gerne übersehen oder vergessen, erst später hat man sich anscheinend darüber Gedanken gemacht. Man kann sein Auto gerne als "Möhre" bezeichnen, aber in Wirklichkeit ist es vielleicht ein Audi A4. Abgesehen davon ist in der Tierwelt eine Namensgebung aufgrund der äußeren Erscheinung verbreitet.
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Re: Vor 50 Jahren - Das zweite Imperium

Beitrag von Alexandra »

Waringer hat geschrieben:Man kann sein Auto gerne als "Möhre" bezeichnen
Unsere Nachbarn nennen ihren Einjährigen so. :D

Waringer hat geschrieben:... ist in der Tierwelt eine Namensgebung aufgrund der äußeren Erscheinung verbreitet.
Klar, es ist direkter und unschuldiger, deshalb hat es einen gewissen Charme - und eine gewisse Problematik, so wie "Rothäute".

Die Entsprechung in der Realwelt, die uns die fiktionale Realität der Jülzisch leichter glauben lässt, müsste aber schon das yy-üü-reiche Türkisch der damaligen "Gastarbeiter" sein.
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Re: Vor 50 Jahren - Das zweite Imperium

Beitrag von dandelion »

Die Bezeichnung Blues war nicht sonderlich einfallsreich, aber halt naheliegend. Immer noch besser als Tellerköpfe. Eine irgendwie geartete Beziehung zur Musikrichtung habe ich nie vermutet, dafür war der Hintergrund für die Namensgebung zu eindeutig.

Den Roman finde ich immr noch gut. Da ist der Schockeffekt zu Beginn, der die Spannung sofort in die Höhe treibt. Dann die lange Suche im Labyrinth, der zerstörte Aussenposten und schließlich die Konfrontation mit einer ungewöhnlichen Spezies. Nur am Schluß ging es mir zu schnell. Da werden auf zwei Seiten sämtliche Geheimnisse der Blues aufgedeckt. War schade, aber der Roman gehört auf jeden Fall zu meinen Favoriten.
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Re: Vor 50 Jahren - Das zweite Imperium

Beitrag von Heiko Langhans »

Seit ein paar Wochen schreibt Klaus Frick im PR-Blog über die vor 50 Jahren erschienenen Romane. So auch hier:

http://perry-rhodan.blogspot.de/2014/11 ... volle.html

Warum er das nicht hier tut :nixweis: ... aber immerhin :st: .
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Re: Vor 50 Jahren - Das zweite Imperium

Beitrag von Alexandra »

Heiko Langhans hat geschrieben:... http://perry-rhodan.blogspot.de/2014/11 ... volle.html Warum er das nicht hier tut :nixweis:
Wahrscheinlich verlässt er sich auf die Linkleger.
RolfK
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Re: Vor 50 Jahren - Das zweite Imperium

Beitrag von RolfK »

Heiko Langhans hat geschrieben:Die meisten Zivilisationen haben bisher weder die Zeit noch die Ressourcen (oder auch nur das Interesse) aufgewandt, sämtliche zig Milliarden Sonnensysteme der Milchstraße zu katalogisieren und aus der Nähe zu untersuchen. Ihr unterschätzt die Zahlen.
Die Argumentation überzeugt mich nicht: Man muss nicht sämtliche Systeme anfliegen und untersuchen, um - im Interesse der eigenen Sicherheit - einen Überblick zu gewinnen. Serienkanon seit den ersten 100 Bänden ist, dass die Strukturerschütterungen, die von transitierenden Raumschiffen ausgelöst werden, aus mehreren hundert Lj Entfernung geortet werden können. Es bedarf also nur einer durchaus finanzierbaren Anzahl von Fernerkundungsschiffen, um alle Transitionen verwendenden Zivilisationen der Ms aufzuspüren.
Und - gegeben die Technologie des Perryversums - aus welcher Entfernung wären die elektromagnetischen Ausstrahlungen einer Zivilisation auf heutigem Realniveau wahrnehmbar?

Und zur Frage des Interesses: Eine Zivilisation, die Einblick in die Verhältnisse des Perryversums hat (Interstellare Kriege, Genozide, etc) hat die Wahl zwischen Tarnung und Isolation oder - heimlicher - Fernaufklärung; der Anreiz dürfte hoch sein! Deshalb: M.E. können allenfalls hochentwickelte, "alte" und auf Tarnung und Isolation bedachte Zivilisationen im Jahr 1500 NGZ noch unentdeckt sein.

Und eigentlich hätte man ein Imperium wie das der Blues durch eigene Fernerkundung viel früher entdecken müssen, wenn nicht die Seriendramaturgie etwas anderes erfordert hätte.

Letztlich gibt die Logik der Seriendramaturgie den Ausschlag: Wenn denkbare Gegner oder Partner schon lange als bekannt gelten müssen, lässt sich deren überraschendes Auftauchen am Beginn eines neuen Zyklus nicht mehr darstellen.
Waringer
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Re: Vor 50 Jahren - Das zweite Imperium

Beitrag von Waringer »

RolfK hat geschrieben: Die Argumentation überzeugt mich nicht: Man muss nicht sämtliche Systeme anfliegen und untersuchen, um - im Interesse der eigenen Sicherheit - einen Überblick zu gewinnen. Serienkanon seit den ersten 100 Bänden ist, dass die Strukturerschütterungen, die von transitierenden Raumschiffen ausgelöst werden, aus mehreren hundert Lj Entfernung geortet werden können. Es bedarf also nur einer durchaus finanzierbaren Anzahl von Fernerkundungsschiffen, um alle Transitionen verwendenden Zivilisationen der Ms aufzuspüren.
Und - gegeben die Technologie des Perryversums - aus welcher Entfernung wären die elektromagnetischen Ausstrahlungen einer Zivilisation auf heutigem Realniveau wahrnehmbar?
Mit der Messung von Strukturerschütterungen in Bezug auf die Blues hatte es eine besondere Bewandtnis - sie benutzten bereits Lineartriebwerke und besaßen keine Transmitter. Woher diese Lineartriebwerke stammten ist eine andere Frage. Man kann, wie gesagt, davon ausgehen, dass die Arkoniden ungenaue Kenntnisse von den Blues besaßen, diese Kenntnisse aber evt. wegen div. Machenschaften oder Desinteresse nutzlos waren. Und später war das Arkonidische Reich am verrotten.
RolfK
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Re: Vor 50 Jahren - Das zweite Imperium

Beitrag von RolfK »

Ich habe nicht das arkonidische Imperium gemeint, sondern das SI mit seinen Explorerflotten, seinen Forschungsraumern und seiner unstillbaren menschlichen Neugier. Da hatte man Zeit von ca. 2100 bis 2435, danach wieder von ca. 2500 bis 3430, danach als LFT bzw. KH von 1 bis 425 NGZ, und scchließlich noch mal grobe 300 Jahre - mit Unterbrechungen - von 1200 NGZ bis 1500 NGZ, und in Bostichs Imperium einen umtriebigen Rivalen/Partner. In solchen Zeitspannen lässt sich eine Menge patrouillieren, finden und erforschen. Und dann hatte man ja auch noch das famose Galors - zumindest für einen Zyklus.
Heiko Langhans
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Re: Vor 50 Jahren - Das zweite Imperium

Beitrag von Heiko Langhans »

Das ist ja auch alles gemacht worden und hat auch nicht mehr als 10 Prozent erbracht. Und das GALORS hielt sich drei Zyklen lang, aber was soll's.

Jaja, die berühmten Strukturerschütterungen - nimm mal an, es ist Nacht, Du steht in einem Talkessel und um Dich rum sind Hügel, Bergketten, ein bisschen Wald etc. Und jetzt siehst Du irgendwo im Dunkeln eine Taschenlampe blitzen. Und Deine terranische Neugier treibt Dich zum Licht. Das natürlich längst wieder erloschen ist. Weiter angenommen, Du hast die ungefähre Richtung und brichst Dir nicht den Hals beim nächtlichen Stolpern. Dann weißt Du immer noch nicht, ob das eine ganz kleine Funzel vom nächsten Waldhang oder ein Suchscheinwerfer mit Wackelkontakt aus der dritten Hügelkette war. Und wenn Du per Zufall ungefähr in der richtigen Gegend gelandet bist, ist der Funzler längst weg. Oder hinter dem nächsten Eichenbaum, wechselt den Griff an der Lampe und holt aus.

Warum habe ich nur das Gefühl, dass hier viele Leute mitlesen, die sich ganz toll darüber freuen, dass jetzt bald jeder Dosenöffner und jeder Fön eine eigene IP-Adresse bekommt?

:rolleyes:
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