Klassiker - Die Kosmischen Burgen (PR 900 - 999)

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Alexandra
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Re: Klassiker - Die Kosmischen Burgen (PR 900 - 999)

Beitrag von Alexandra »

Zum Glück sind wir mit 907 in der Fortsetzung, die Franzoden haben das ja zusammengestellt.
Und da waren schon Ferien, süße Ferien!
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GruftiHH
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Re: Band 904 - Murcons Burg (19.12.1978)

Beitrag von GruftiHH »

Untertitel: Der Quellmeister im Reich der Zaphooren – gejagt von den Bruderschaften

Autor: Kurt Mahr

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Salsaparú

Die Anführerin der Bruderschaft der Unabhängigen Frauen versucht den Quellmeister Pankha-Skrin vor den Angriffen Boronzots Truppen zu schützen. Sie flieht mit ihm in die Katakomben unterhalb des Turmes. Sie erzählt, dass die Zaphooren schon hunderte Male versucht hätten, das Große Gasthaus zu verlassen, jedoch es nie geschafft hätten. Irgendwann ist immer das Große Glashaus wieder erschienen.

Pankha-Skrin

Auf der Flucht trickst der Quellmeister Salsaparú aus: Er stürzt sich in einen Antigrav-Schacht, der im dem Reich des Blinden Zaphooren Zullmaust endet. Dieser soll ein grausmer Herrscher sein und alle töten lassen, die Sehen können. Vorsichtig dringt der Quellmeister vor und rettet eine Zaphoorin vor einem unheimlichen Wesen, dass sich von den Emotionen seines Opfers ernährt. Rein zufällig ist diese auch noch die Favoritin des Herrschers und so wird Pankha-Skrin ein großer Empfang bereitet.

Zullmaust ist überhaupt nicht grausam, sondern sehr freundlich. Er erzählt die Legende, dass die Zaphooren von Arqualov, dem Urvater, und Iritt, der Urmutter abstammen. Sie würde eines Tages wieder erscheinen und den Zaphooren aus dem Dunkel befreihen, wenn von ihnen nur Gutes gesprochen worden ist. Das Donnern in der Unterwelt des Asteroiden stammt von Arqualov und dessen Geist.

Zullmaust möchte Pankha-Skrin dazu bewegen für immer bei den Zaphooren zu leben. Dieser verneint, will aber die Zeit für die Suche nach dem Teil des AUGES nutzen um die Zaphooren Geschichten von der Oberwelt zu erzählen.

Durch Signard, seinen Betreuer, erfährt der Quellmeister jedoch, dass Arqualov und Iritt die Einladung von Murcon angenommen, ihn später jedoch beseitigt hatten. Seiner Auffassung nach ist das Donnern und die Beben der Geist von Murcon.

Er bricht mit einem Stoßtrupp auf um die Unterwelt zu erkunden.

Nach dem er aus dem Technospürerbereich (siehe letzer Absatz bei Vajlan) fliehen konnte durchsucht der Quellmeister die Burg nach einem Komunikationsgerät. Als er dieses findet hallt kurze Zeit später seine Stimme durch alle Bereiche der Anlage. Er sei zwar kein Gastwirt, würde aber gerne den Zaphooren helfen. Da es für den Quellmeister normal ist, ein Kommunikationsgerät zu benutzen, denkt er nicht mal daran, dass es für die Zaphooren wie Zauberrei anmuten mag, seine Stimme überall zu hören. Denn das tut es.

Pankha-Skrin will ein Treffen mit den Gruppen arangieren und wartet bei den Roboterschiffen. Zum Glück hat er sich versteckt, denn schon bald kommt es zu einem erneuten Kampf. Diesmal sind die Truppen der Unabhängigen Frauen, der Orden der Einäugigen und die Truppe von Boronzot beteiligt. Es gibt keine Gnade, denn alle wollen den Gastwirt für sich.

Der Quellmeister kann erneut entkommen und ist über das unenteliche Verhalten der Zaphooren erschüttert. Da trifft er auf den humpelnden Tantha, der von Signard gebeten wurde, auf Pankha-Skrin aufzupassen. Er erzählt dem Quellmeister von einer Sagengestallt, die sich Palukhian nennt.

Vajlan

In einem scheibenförmigen Fahrzeug nähern sich Vajlan, der Vorsteher der Bruderschaft der Techno-Spürer, und seine Begleiter, Ochridon und Szallo, dem Start- und Landefeld der Robotschiffe, den Grauen Boten. Im Augenblick waren sechs zu gegen, die auf einen Auftrag warten. Sie beratschlagen, wie sie an den Gastwirt gelangen können, der ja zweimal entführt worden ist. Vajan ist sich sicher, dass sie in den Untergrund gehen müssen, um den Quellmeister zu befreien. Nur er kann ihnen helfen.

Vajlan verhandelt mit Salsaparú und durch "Zahlung" von 63 Technogeräten, darf er mit einer 12 Mann starken Gruppe durch das Gebiet der Frauen gehen.

Auch er findet den Antigravschacht. Durch die technische Überlegenheit der Techno-Spürer wird der Begleittrupp des Quellmeisters überwältigt und Pankrah-Skin ist wieder in den Händen Vajlans. Bevor Signard fliehen kann flüstert er Pankha-Skrin zu, dass er im Zweifel Parlukhian vertrauen soll.

Überschwänglich kommt Vajlan mit dem Gastwirt in sein Territorium zurück. Dort wartet jedoch Boronzot mit seinen Truppen. Es kommt zu einem Gemetzel. Boronzots Truppen masakrieren die Techno-Spürer. Doch diese werden durch Kampfroboter "gerecht", die zur Hilfe eilen. Nur Boronzot und Pankha-Skrin können dem Gemetzel entfliehen.

Persönliche Meinung

Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Der Quellmeister wird mir immer sympathischer und ist eine gute Figur, in die man sich einfühlen kann.

Typisch ist auch das Verhalten der Zaphooren. Alle wollen den Gastwirt für sich beanspruchen. Irgendwie ist es heute auch nicht anders, wenn sich Parteien oder Gruppen, um eine Person streiten.

Leider müssen wir jett bis Band 915 (laut Perrypedia) warten, bis dieser Handlungsstrang weitergeführt wird.
* Am Ende des Regensbogen sehen wir uns wieder. *
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Re: Klassiker - Die Kosmischen Burgen (PR 900 - 999)

Beitrag von HOT »

Ich war ja nun besonders beeindruckt, mich auf einer der geheimnisvollen Kosmischen Burgen zu befinden ...
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Alexandra
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Re: Klassiker - Die Kosmischen Burgen (PR 900 - 999)

Beitrag von Alexandra »

So, ein Trunkenbold und ein Geck haben mich abgelenkt.

Ich habe jetzt auch erst die ersten 15 Seiten, ob es die Umstellung von Vlcek auf Mahr ist oder der Wechsel von Handlungsort und Personal oder der andere Übersetzer, diesmal Jean-Michel Archaimbault, ich musste den Anfang mehrfach lesen und den Silberband dazuholen, um reinzukommen.

Also, in den Anfang von tome 308, der mit "Der Quellmeister" beginnt.
Hier sind wir wieder ganz tief in der menschenfernen Welt der loowerschen Ideale. Der Höchststehende lebt länger, und Burnetto-Cup bringt durch seie Zweifel - Skandal!! - Bewegung rein. Als Gegenbewegung zur vorherigen Veränderung der Hoffnung zur Gewissheit: "C'est notre espoir, dit Burnetto-Kap de manière protocolaire. - Non, c'est notre certitude ! corrigea Pluran-Valt" (p.33)

Der Text strotzt vor Zahlen und Geometrie. Wobei ich mich schon nach einer eventuellen inneren Verbindung zwischen dem seligen konischenTork und den konischen Loowerschiffen frage.
Und dass der Quellmeister nicht nur alles misst und nachrechnet, sondern auch meditiert und alles mit seiner Gegenwart erfüllt, diese Esoterik fällt auch auf. Oder geht es auch wieder um die innere Nachvollziehbarkeit der Messwerte, Wissenschaft als Teil des inneren Lebewesens, so wie auch Margor intuitiv und wirksam erfasst, was sein Hyperphysiker nur berechnen kann?

Das Schiff jedenfalls, das die ideale Form besitzt: "Ses huit cents mètres de longuer correspondaient à la mesure idéale pour un croiseur", mit der "base du cône, de trois cents mètres de diamètre". Also ein Kegel von 800m Höhe auf 300 m Durchmesser der Bodenplatte. Hat das irgendeine Entsprechung?
Die Riesterbaal ist "un peu moins pointu que les autres unités de la Kairaquola" (p.39), im Deutschen "weniger spitzkegelig".

Die Technospürer sind die "Fraternité des Technistes", der dreiarmige Riese Vajlan ist der "Frère Superieur", der Zwerg, "nain", Ochridon ist der "Frère Second" (p.33) und die Grauen Boten sind die "Messengers Gris" (p.34). Der Gastwirt ist "l'Hôte" (p.36).

Die Diskusformen der Raumschiffe sind wieder da wie bei den Leuten, die Ganerc auf der Baustelle seiner ehemaligen Burg traf.
Übrigens halte ich Murnoc einfach für angepasst, es passt so besser in de Reihe mit Ganerc und Bardioc als Murcon. Da versteht man schneller, dass es wieder um die Kosmischen Burgen geht, denke ich.
Spannend die Übersetzung der Grenze zwischen "Sein- und Nirgendraum" (SB 107, S.13) als "la frontière entre l'espace réel et le non-espace" (p.36). Einen Nichtraum kann es doch nur geben, wenn die normalen Naturgesetze weg sind, oder?

GruftiHHs Besprechung habe ich diesmal nur überflogen, ich will das selber rauskriegen. Wobei sich beim Durchblättern der Eindruck festigt, dass alles voll Zahlen steckt. Die Stimmung ist beeindruckend.
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GruftiHH
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Band 905: Sendboten des Alles-Rads (26.12.1978)

Beitrag von GruftiHH »

Untertitel: Sie sind Todfeinde der Kryn – denn sie verkünden die Wahrheit

Autor: H.G. Francis

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Courselar

Der Kommandant der Flotte, Courselar, macht sich Gedanken über das Alles-Rad. Er will die Disziplin seiner Flotte steigern, doch der Wimbey, dem obersten Kryn der 1-ÄTHOR-Flotte, weißt ihn zurecht. Die Gesetze des Alles-Rades brauchen keine Ergänzungen.

Desweiteren demonstirert der Kryn seine Macht, in dem er Courselar ins Gesicht sagt, dass dieser Informationen über Plondfair nach dem ersten Gespräch eingeholt hat.

Doch auch der Flottenkommandant war nicht untätig. Im Streit gehen die beiden außeinander.

Es folgen mehrere Gespräche mit Plondfair, Perry und den restlichen Terranern.

Um die Aussagen von Plondfair zu überprüfen schickt Courselar Vertraute aus, um auf Starscho und den anderen Monden Välgerspäres Erkundungen einzuholen. Langsam fügt sich ein Bild zusammen. Die "Wunder" werden nicht durch die Kryn Priester getätigt, sondern durch Maschinen.

All die Jahrtausende wurden sein Volk durch einen Roboter gelenkt.

Er sichert Rhodan seine Hilfe zu.


Perry Rhodan

Perry Rhodan und Plondfair klären behutsam Courselar über die Umstände auf, wie die Terraner nach Algstogermah gekommen sind und warum die SOL und die BASIS immer noch da sind.

Der Terraner hat noch eine weitere Baustelle. Er will die Verhältnisse an Bord der PAN-THAU-RA so schnell wie möglich klären. Um der Ansken im Sporenschiff Herr zu werden muss eine Königin her. Doch Bruilldana steht nichts zur Verfügung. Sie muss ihr Volk auf Datmyr-Urgan am Leben halten. Somit Gavro Yaal soll mit einem Beiboot der BASIS nach Datmyr-Urgan fliegen und dort die Jungkönigin Doranig finden.

Wimbey

Der oberste Kryn der Flotte ist außer sich. Heimilch hat er das Gespräch zwischen Perry Rhodan, Plondfair, Demter und Courselar belauscht. Er kann es nicht fassen. Sein Weltbild ist zerstört. Aber das kann nicht sein. Die Fremden sind Ketzer und müssen ausgeschaltet werden.

Als der Kommandant der Flotte bemerkt, dass der Kryn in belauscht hat, wird Wimbey festgenommen. Doch kurze bekommt Courselar von einem hochrangigen Kryn Besuch in der Zentrale. Dieser nimt Wimbey mit nach Starscho. Courselar muss den Befehl einens hochrangignen Kryn folge Leisten, denn er "unterstellt Wimbey, Plondfair und Demeter der Gerichtsbarkeit des Alles-Rads". Da es sich dadurch nur um religiöse Fragen geht, sind die Gennanten automatisch außerhalb seines Kompetenzbereich. Er darf auch nicht mit Plondfair und Demeter Kontakt aufnehmen, ohne seine Karriere zu gefährden.

Plondfair und Demeter

Die beiden sollen auf Starscho landen und den Wynnern langsam an das Ende des Alles-Rades gewöhnen. Als sie das Shuttle aufsuchen werden sie von 2 Männern, die Wimbey auf sie gehetzt hat, angegriffen. Gerade so können sie in das Raumschiff einsteigen und entkommen.

Demeter ist sich sicher, das nur Laire hinter der Sache stecken kann und ein falsches Spiel spielt. Als die Funkverbindung mit 1-ÄTHOR immer durch einen Störsender verhindert wird, wird auch Plondfair misstrauisch.

Doch der Kryn hat vorgesorgt. Als sie auf Starscho landen wollen werden sie von einem aufgebrachten Mob begrüßt.

Trotzdem gelingt es ihnen über Mikrofone zum Volk zu sprechen. Danach werden sie wegen Ketzerei über das Alles Rades verhaftet.

Persönliche Meinung

Es ist schon merkwürdig, aber mir kommt es so vor, als ob sich die früheren Bände schneller und einfacher lesen, obwohl die Story doch sehr gehaltvoll ist. Vielleicht liegt es auch an der "alten" Schreibe, die mir einfach besser liegt. Mir hat der Roman wieder sehr gut gefallen.
* Am Ende des Regensbogen sehen wir uns wieder. *
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Re: Klassiker - Die Kosmischen Burgen (PR 900 - 999)

Beitrag von HOT »

Ganz toll, wie H.G. Francis den Courselar und seine Reaktionen auf die Eröffnungen über das Alles-Rad beschreibt. Auch das Timing am Anfang des Romans ist sehr gut gelungen, kleine Schritte, es entwickelt sich alles präzise.

Merkwürdig schnell und einfach gehen dann allerdings die Nachforschungen auf den Monden von Välgerspäre vor sich: Jahrhunderttausende wurden die Wynger von Laire an der Nase herumgeführt, dann kann plötzlich, wer es drauf anlegt, hinter die Kulissen gucken. Kam mir etwa sehr einfach gestrickt vor.

Dann geht es aber wieder sehr gut weiter.

Das Thema ist: Wie geht man damit um, wenn das bisherige Glaubenssystem, das Weltbild, nicht mehr stimmt? Spannend zu sehen, wie der Kryn Wimbey und der Flottenkommandant Courselar völlig verschieden darauf reagieren. Der eine setzt auf Machterhalt wider besseres Wissen, der andere erkennt die Realitäten an und richtet sich - wenn auch unter Anstrengungen - darauf ein.

Dass Plondfair und Demeter damit Probleme haben könnten, es ihren Artgenossen schonend beizubringen ist m.E. nicht ganz so gut herausgearbeitet, aber gut beschrieben ist zum Schluss, wie sie dann vor der gegen sie aufgehetzten Menschenmenge mit ihrer Botschaft auflaufen.
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Alexandra
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Re: Klassiker - Die Kosmischen Burgen (PR 900 - 999)

Beitrag von Alexandra »

Eröffnung in kleinen Schritten, gute Struktur, ja.
Aber schon wieder der ewig gleiche Konflikt der Wynger mit dem Zerbröckeln ihres Gaubenssystems, das wird mir langsam zu viel. Auch zu stereotyp.

Bin gesprungen, habe erst mal das erste Kapite, also fast die Hälfte, von lHeft 905 im tome 306 "Laire" gelesen, weiß jetzt, dass der Übersetzer nichts mit meinen Problemen mit dem Mahr-Text zu tun hat, aber so richtig vom Hocker reißt mich diese neu augelegte Wynger-Handlung jetzt nicht mehr.
Mir passt es ganz gut, dass der Roman auf die Seiten 108 bis 167 gekürzt ist.
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GruftiHH
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Re: Band 906 - Das Gericht der Kryn (2.1.1979)

Beitrag von GruftiHH »

Untertitel: Entscheidung auf Starscho – die Sendboten sollen sterben

Autor: H.G. Francis

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Gavro Yaal und Galto Quohlfahrt

Die beiden sind mit dem Leichten Kreuzer TUNDRA unterwegs um auf den Planeten der Ansken, Datmyr-Urgan, die Jungkönigin Dorania zu finden. Sie soll auf der PAN-THAU-RA die neue Königin der Ansken werden und dadurch deren Angriffe im Sporenschiff stoppen.

Gavro Yaal steht im telepathischen Kontakt zu Bruilldana, die Königin der Ansken auf dem Planeten. Sie weiß nicht, wo Dorania steckt, übermittelt ihm aber die letzten bekannten Koordinaten.

Auf dem Planeten finden sie leere Hügel und Erdhöhlen mit toten Ansken, oder toten Larven, deren Todesursache nicht erkennbar ist.
Im Tal Purtguhr-Stuuv, dem Tal des Ursprungs, werden sie in einer Höhle von einem Roboter angegriffen. Der ist jedoch schnell ausgeschaltet, und man stellt fest, das er uralt sein muss. Daraufhin beschließt Gavro Yaal für die Untersuchungen nur noch Sonden einzusetzen. Er will die Terraner schützen, da man nicht sicher ist, ob eventuell eine Krankheit die Ansken hingerafft hat.

Galto Quohlfahrt überredet die Strahlentechnikerin Anja Veronese dazu, sich nicht an die Vorgabe den Expeditionsleiters zu halten. Sie erkunden das Tal des Ursprungs. Da die Ansken um Zentrum hin älter sind, vermuten sie als Todesursache eine veränderung der auraempfindlichen Organe. Die Jungtiere sind zu erst verstorben.

Als sie wieder einmal von einem Roboter angegriffen werden, schalten sie diesen mit einem gezielten Schuss aus. Die nachfolgenden Felsentrümmer legen eine Roboterfabrik frei, die ebenfalls sehr alt sein muss. Da die Roboter humanoid und nicht wie Ansken aussehen, wird dem Team schnell klar, dass die Fabrik über eine Millionen Jahre alt sein muss und von Bardioc auf dem Planeten installiert worden sein muss. Dort hatte er die ersten Experimente mit den Ansken durchgeführt. In dieser Fabrik stoßen sie auf die leblose Jungkönigin Dorania. Sie bringen sie sofort zur TUNDRA. Dort wird die Ansken wieder aufgepeppelt und für ihre Aufgabe aufgebaut.

Plondfair und Demeter

In seiner Gefängniszelle bekommt Plondfair, der von Demeter getrennt wurde, Besuch von Wimbey, der jetzt wieder Oberwasser gewonnen hat. Dieser erklärt ihm, das Demeter schon die Ketzerei gestanden hat. Doch Plondfair glaubt ihm kein Wort.

Dann erhält er die Nachricht, dass eine Gerichtsverhandlung ansteht. Jetzt ist der Wynger niedergeschlagen. Denn er hat noch nie gehört, dass solch eine Gerichtsverhandlung der Kryn zu Gunsten des Angeklagten ausgegangen wäre.

Ihr Strafverteidiger Alizker, DER berühmteste Begrenzer, ist ebenfalls von Plondfairs und Demeters Schuld überzeugt. Somit ist die nachfolgende Verhandlung nur eine Farce.

Eigentlich sollten sie zum Tode verurteilt werden, doch Wynger hat einen gemeinen hinterhältigen Plan. Die beiden "Boten des Alles-Rades" sollen in die Verbotene Zone fliegen, die es ja angeblich nicht mehr gibt. Wenn sie unbeschadet dort ankommen, dann haben sie die Wahreit gesprochen. Doch Plondfair und Demeter bemerken, dass heimlich eine Bombe im Shuttle versteckt wurde. Sie würden so oder so sterben und die Kryn hätten den Beweis, dass das Alles-Rad noch existiert.

Wynger ist voller Hass. Sein ruhiges Leben hat ein Ende. Somit müssen Demeter und Plondfair sterben, denn die haben seine Situation verursacht.

Doch die beiden können den Sprengsatz noch rechtzeitig entschärfen. Wynger drückt wie ein Besessener den Auslöseknopf, doch nichts passiert. Voller Schmach muss er erkenne, dass er alles auf eine Karte gesetzt und verloren hat.

Die beiden höchsten Kryn auf Starscho, Venres und Kapterar, merken, dass ihr Weltbild zerstört ist. Kaptetars Herz setzt aus und er stirbt.

Plondfair und Demeter werden zurück nach Starscho geflogen.

Persönliche Meinung

Mich hat etwas diese Streitereien zwischen Gavro Yaal und Galto Quohlfahrt,die dann auch noch mit einem Fusstritt eskalieren, gestört. Auch die Liebelei zwischen Anja Veronese und Galto Quohlfahrt wirkte zu aufgesetzt. Und wie der erst mit seiner Posbi Spinne umgeht. Sorry. Das macht ihn mir nicht sympathisch.

Ansonsten war es eine gute Story, die die Handlung sehr weit gebracht hat. Auch der Hass von Wynger und den daraus resulierenden Tätigkeiten (bis hin zur Bombenplazierung) wirken echt und plausibel.

Die Gerichtsverhandlung ist natürlich eine Anspielung auf die damalige Zeit: Aus Machterhalt müssen Gegner ausgeschaltet werden, um jeden Preis. Das ist heute auch noch genauso.
* Am Ende des Regensbogen sehen wir uns wieder. *
Haywood Floyd
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Re: Klassiker - Die Kosmischen Burgen (PR 900 - 999)

Beitrag von Haywood Floyd »

Bei den 900ern - dem letzten Zyklus, der mich dann auch zum Ausstieg bewegte - habe ich manche Romane gar nicht erst gelesen, oder nach 5 bis 10 Seiten weggelegt.

Dies war einer davon...
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HOT
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Re: Klassiker - Die Kosmischen Burgen (PR 900 - 999)

Beitrag von HOT »

Haywood Floyd hat geschrieben: habe ich manche Romane gar nicht erst gelesen, oder nach 5 bis 10 Seiten weggelegt.

Dies war einer davon...
Da hast Du was versäumt, denn glücklicherweise hat H.G. Francis den unsäglichen Galto Quolfahrt nur „dazwischengeschoben“. Der ging mir schon nach ein paar Auftritten im Aphilie-Zyklus auf den Geist, obwohl mir anfangs seine Comedy-Einlagen sympathischer waren, als das sinnlose sich von einem Gegner zum nächsten durch irgendwelche Dschungel/Raumschiffe/Planeten sich kämpfen PR-Standardhandlungen.

Dieser Roman ist die Fortsetzung des vorherigen mit einer zusätzlichen Handlungsebene und es geht mit Plondfair und Demeter in gleicher Qualität weiter - spannend bis zum Schluss. Demeter wird mir übrigens gegenüber Plondfair als zu zurückhaltend dargestellt. Wer sie noch aus den Anfängen kennt (Band 864: Demeters Flucht), der weiß, wie eigenwillig und durchsetzungsfähig sie sein kann.

Bin sehr gespannt, wie es bei den Wyngern weitergeht – aber nun bekommen wir erst mal ein Baby…
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Alexandra
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Re: Klassiker - Die Kosmischen Burgen (PR 900 - 999)

Beitrag von Alexandra »

LA JUSTICE DES KRYNS (dans „Laire“, tome 306)

Den Schauplatzwechsel hat H.G. Francis über die jeweiligen Landemanöver verknüpft.Der Vorroman hätte mich vom Thema her eigentlich interessieren sollten - eine dem Selbstzweck dienende Priesterkaste tut alles, um die Wahrheit zu unterdrücken, und glaubt sich selbst im Recht dabei – war mir aber zu statisch geschrieben, zu tableauartig, und dann habe ich vielleicht zu viele Stargate-Szenen im Kopf, in denen jemand sich hinstellt und falsche Götter mit ein paar Worten enttarnt, als dass mich die Beredsamkeit unserer Helden hier vom Hocker reißen würde. Wobei ich das Innenleben des Priesters für durchaus adäquat geschildert halte.

Der Einstieg in den Folgeroman fällt mir schwer, weil ich die vorherigen Romane um Bruilldana (PR 896 und 897) von Ewers zurückgestellt hatte, ich finde ihn auf Französisch sehr schwer zu lesen und habe mir auch die ungekürzte Heftversion geholt, aber noch nicht wieder gelesen.
Immerhin: Endlich fand ich die Übersetzung des ominösen „triscaphe“ (p.169) – es ist ein Shift. Der Flugpanzer wird auch mit „blindé aerién“ (p.170) übersetzt.
Aus „Insekten-Sue, dem spinnenbeinigen Posbi“ wurde „Arach-Suzy, un Bioposbi“ (p.169).
Der Kombistrahler mit Paralysewirkung ist der „combiradient […] réglé sur l'effet paralysant“ (p.170). Der Brustscheinwerfer heißt „le projecteur de poitrine“ (p.171), der Antigrav ist „l'unité antigrav“ (p.172).

Es geht insektoid zu in diesem Roman, zumindest jetzt am Anfang. Schließlich sind wir im Reich der Ansken. Ihr „monticule […] constitué de matériau organique qui avait été moulu, puis agglutiné (avec) diverses overtures d'un diamètre de trois mètres et plus (qui) ressemble à une fourmilière inachevée“ (p.170) – ein einem unvollendeten Ameisenhaufen gleichender Aufbau aus gekautem und verklebten organischen Material mit drei Meter durchmessenden Öffnungen. Zahlreiche Kleintiere leben auch darin, und ihre „squelettes […] rongés“, ihre abgenagten Skelette, verstärken die niederdrückende Atmosphäre.

Die alberne Posbifrau bringt die tote Umgebung indirekt ein bisschen näher an den Leser, als sie Quolfahrt das Essen der weißen Masse verbietet, die zu einer Öffnung führt und von der kleine Vögel auffliegen. So kommt die Idee des In-den-Mund-Nehmens überhaupt ins Spiel, und die jetzt toten Ansken, die das honigähnliche Zeug produzierten und ins „nid“ (p.171) Nest bringen. Die Menschen kommentieren in formaler Sprache: „Ils n'ont pas inhumé les dépouilles“ (p.172) ist sogar noch ein wenig gehobener als „Sie haben nicht einmal ihre Toten bestattet“.

Dann kommen, 50 Meter unter der Oberfläche, die „cocons transparents à structure alvéolée“, wabenförmige, durchsichtige Kokons, mit 50 Zentimeter langen toten Larven drin. Es „quarante-quatre“ (p.172), also 44 an der Zahl. Nichts riecht, aber das gespenstisch Weiße begegnet uns ein drittes Mal , als die weiße Haut der „Kadaver bei Berührung zerbröckelt: „la peau blanche s'émittait, et la creature se délitait“ (p.172). Mit den verblüffenden wissenschaftlichen Methoden, den „méthodes ahurissantes“, an die der „cosmobiologiste“ und „Solanien“ Yaal und der „Olliwynien“ Quolfahrt denken, wird die Szenerie in die Science fiction eingebunden.
-
In Plondfairs Gefängnis geht es insektoid weiter, wenngleich die „Südberg-Libelle, die mit ruckenden Bewegungen zwischen den Gitterstäben des schmalen Fensters kroch“ (SB 106, S.118) zur „libellule qui volait entre les barreaux de la mince fenêtre“ (p.173) runtergekürzt wurde.
Sie ist giftig, und ein Stich kann das ganze große Unternehmen vereiteln und den Priestern die Deutungshoheit zufallen lassen.
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Günther Drach
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Re: Klassiker - Die Kosmischen Burgen (PR 900 - 999)

Beitrag von Günther Drach »

Alexandra hat geschrieben: Aus „Insekten-Sue, dem spinnenbeinigen Posbi“ wurde „Arach-Suzy, un Bioposbi“ (p.169).
Doppelt hält besser? Bioposbi -- das bi steht doch schon für biologisch.
yesterday, upon the stair, i met a man who wasn't there!
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― william hughes mearns: antigonish

nolite te bastardes carborundorum.

Der PR-Fanroman des NGF (2004-2008) (und ein paar meiner Kurzgeschichten sind da auch zu finden)
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Alexandra
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Re: Klassiker - Die Kosmischen Burgen (PR 900 - 999)

Beitrag von Alexandra »

In Sachen Deutungshoheit zeigt der Doppelroman eine weite Bandbreite von Sicherungsmaßnahmen auf: Kommentare, Mikrophonausfall, durch Intrigen ausgelöstes Verhalten, nach dem Plondfair und Demeter hinter einer schallsicheren Energieglocke von der vorbereiteten Meute beschimpft werden können, und zum Schluss noch ein zugefügter Sprengsatz, damit die Gottheit auch ganz sicher tut, was man von ihr erwartet.

Ihren Höhepunkt findet diese Meinungsmache mit Alitzker, dem "limiteur", den Plondfair oft bei Gerichtsverfahren bewundert hat. Schnell erkennt er, dass der ehrwürdige Weißkopf ihn für schuldig hält und nur da ist, um sein Verderben umso unausweichlicher erscheinen zu lassen. Reuevoll denkt er an die vielen Verfahren, in denen ihm die Angeklagten ausnahmslos schuldig und verabscheuenswert erschienen. Jetzt sieht er, wie er sich hat hereilegen lassen. Der Gipfel ist dann noch, dass Alizker ihm vorhält, der Erfolg seines Lebens sei zerstört, wenn Plondfair sich wehrt, deshalb solle er jetzt bitteschön mitmachen.

Im Weiteren fallen die parallelen Verläufe auf: Während die beiden Wynger mit ihrer fliegenden Bombe unterwegs in die wahrscheinlich noch nicht deaktivierte Todeszone sind, bewegt sich Galto Quohlfahrt mit der hübschen Anja in die Todeszone der Ansken. Passend zum Weiß der Anfangsszenerie treffen sie auf eine weiße Säule, die er (natürlich er!) zerschießt, woraufhin etwa Schwarzes, für unser Unterbewusstsein Satanisches, erscheint und sich auflöst. Die eine Million alte Anlage, die die manipulierten Ansken fernhält, ist nicht mehr.

Umso gespannter wartet man nun, was aus der ebenso alten Anlage um die PAN-THAU-RA wird. Der Dialog zwischen Demeter und Plondfair spiegelt die Spannung zwischen den jungen Terranern und dem alten Laire, die in den Bänden vorher immer wieder zum Tragen kam. Beeindruckend auch Demeters Aussage, sie habe sehr lange gelebt und sich entschlossen, dem Tod mit Fassung zu begegnen. Während Plondfair die Mechanismen der Medien benutzt, um durch Logik den Standort der Bombe zu finden. Allerdings kann nur die schlanke Demeter an den Sprengsatz heran, der zum Glück trotz Raumfahrttechnik über einfache, herausziehbare Kabel gezündet werden soll.

Kurz blendet Francis um zur PAN-THAU-RA, Atlan erlebt Laires Bewältigung der Krise mit. Natürlich weiß der Roboter alles und schafft es, den entsprechenden Abschnitt der Todeszone Sekunden vor dem Eintreffen der beiden abzuschalten.

Die Heimkehr erleben wir aus der Sicht der versammelten Priester. Der vorgetäuschte Herzanfall, mit dem der eine sich vor der Stellungnahme drückt, wird durch den echten Herzanfall des anderen abgelöst, so wie durch die Rückkehr der Berufenen mit dem Augensymbol in der Hand die Wahrheit die Lüge ablöst.

In diesen Roman kam ich leichter rein, wahrscheinlich wegen der Szenerien und der konkreten Handlung. Wodurch die Konfliktdarstellungen nicht so tableauartig erschienen.
Die Schilderung der Machterhalter mit ihren Intrigen und ihrem Medieneinsatz ist hervorragend.
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Band 907 - Das Weltraumbaby (9.1.1979)

Beitrag von GruftiHH »

Untertitel: Abschied von der SOL – ein Raumschiff wechselt den Besitzer

Autor: Marianne Sydow

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Perry Rhodan

Die Anskenkönigin Dorania ist auf der BASIS und wird dort gesund gepflegt. Perry Rhodan kann im Augenblick nichts weiter tun und so löst er sein Versprechen gegenüber Gavro Yaal ein. Er will die SOL übergeben. Gravo Yaal legt den Termin auf den 18. Dezember fest. Perry Rhodan weiß nicht, warum genau dieser Termin gewählt wird. Er muss eine besondere Bedeutung haben. Auch bemerkt er eine merkwürdige Stimmung in Wesen der Solaner. Er wil der Sache auf den Grund gehen.

Als Perry Rhodan bei der Übergabezeremonie eröffnet, dass SENECA auf die BASIS überführt werden soll, da der Rechner der gesamten Menschheit zustehen würde, kommt es zum Eklat. Mit Waffengewalt zwingt der radikale Solaner Terph Perry die SOL zu verlassen.

Doch Perry hat ein Hintertürchen eingebaut. SENECA schaltet sich (scheinbar) langsam aber sicher ab. Die SOL kann nicht weg. Diese Hemmnisschaltung wurde aktiviert, als Perry angegriffen worden ist. Sie soll die SOL vor Eindringlingen schützen.

Terph ist nicht zu bremsen. Er nimmt Joscan Hellmut als Geisel und verlangt von Perry die Schaltung rückgängig zu machen. Er wird jedoch von SENECA überwältigt.

Perry Rhodan übergibt nun ohne irgendwelche Bedingungen die SOL endgültig. Am 24. Dezember wird das Weltraumbabie geboren, jedoch stirbt dabei Helma Buhrlo. Zum Feiern ist nun keinem mehr zumute.

Nachdem Perry zur BASIS übergewechselt ist, startet die SOL in die unendlichen Weiten des Weltalls.

Douc Langur

Douc Langur meint, dass Perry zu misstrauisch gegenüber den Solanern ist. Er informiert in jedoch über einen abgesperrten Sektor, der nach der Rückkehr von Gavro Yaals von Datmyr-Urgan eingerichtet worden ist. Perry denkt an eine Seuche oder eine andere eingeschleppte Bedrohung.
Selbst SENECA schätzt den Sektor nicht als Gefahr ein.

Die Zwillinge Sternfeuer und Federspiel erzählen Douc Langur, dass in dem Sektor die hochschwangere Solanerin Helma Buhrlo, wohnt. Die Geburt des sogennanten Raumbaies steht kurz bevor.

Persönliche Meinung

Mir gefällt der Zyklus sehr. Die Story ist rasant und gut erzählt.

Aber mir sind hier doch ein paar kleine Kritikpunkte aufgefallen:

1) Das Misstrauen der SOLANERN fand ich doch sehr übertrieben.
2) Diese Hemmnisschaltung fand ich doch sehr an den Haaren herbei gezogen.
3) Und auch die Reaktionen der Solaner auf Perry, diese Hasswelle, fand ich zu übertrieben.

Irgendwie empfand ich die ganze Geschichte doch als sehr sehr konstruiert, aber trotzdem gut.

Ach ja, wegen der Ostertage kommt der nächste Band ausnahmsweise erst am Dienstag.
* Am Ende des Regensbogen sehen wir uns wieder. *
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Re: Klassiker - Die Kosmischen Burgen (PR 900 - 999)

Beitrag von Quinto »

Was war ich damals froh, dass die nervigen Solaner samt nervigem "Das wüsste ich aber"-SENECA und seinen nervigen Ablegern Romeo und Julia endlich verschwanden. Leider nicht auf Nimmerwiedersehen. Ein immer wieder auftauchender Fliegender Holländer, passend zu den verschiedenen Untoten der Serie. Schrecklich.
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HOT
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Re: Klassiker - Die Kosmischen Burgen (PR 900 - 999)

Beitrag von HOT »

Am Anfang wird von Doug Langur die große Frage gestellt: Was bin ich und wohin gehöre ich? Seit Langur auf der verlassenen Erde gelandet ist - ein Doppelband-Meisterwerk (Hefte 757 & 758) des Aphilie-Zyklus von WiVo - gehört er für mich zu den faszinierendsten Aliens der Serie.

Welche Identität haben die Solaner?

Wer bin ich? Eine Frage, die sich jedem stellt. Bin ich Terraner oder Solaner? Bin ich Hamburger, oder ist die Herkunft meiner Eltern noch wichtig? Muss es da einen Bruch geben, oder ist das einfach nur eine Weiterführung? Muss Papa Rhodan verärgert sein, wenn seine Kinder den Laden übernehmen und etwas anderes anstreben? Perry braucht da so lange, um das zu akzeptieren, wie fast jeder Vater, wenn der Sohn/die Tochter rebellieren.

Und dann befürchtet Papa auch noch, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, dass er von irgendwas nichts weiß, vielleicht ist ihm der neue Freund/Freundin nicht vorgestellt worden, mit dem das „Kind“ zusammenziehen will. Sohn/Tochter sind so komisch gut drauf, ohne dass Papa weiß, warum. Klar, die nehmen Drogen, die sind krank. Naja, und etwa Wäschewaschen zuhause von Mutti machen lassen, das kann er/sie sich abschminken, denn SENECA wird mitgenommen.

Das so etwas harmloses wie ein Baby dahinterstecken kann, dass kann Papa Rhodan natürlich nicht ahnen. Spannend ist, wie hier Rhodans Autorität demontiert wird. Das hätte KHS nicht zugelassen! Bei ihm waren alle Gegner Rhodans aus den Reihen der Terraner „böse“ und Papa Rhodan hatte natürlich immer Recht. Marianne Sydow spielt in ihrem hervorragend geschriebenen Roman mit dieser Erwartung der Leser und ich hing sozusagen bis zum Schluss an ihren Lippen und fing eben in der U-Bahn fast an zu flennen, als er Helma Buhrlo bei der Geburt die Hand hielt und diese dann starb.

Wer - wie ich kürzlich - die leider eingestellte Taschenheftserie „Atlan – das absolute Abenteuer“ ein Stück weit gelesen hat, der kann mit dem Namen „Buhrlo“ übrigens etwas anfangen …
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Richard
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Re: Klassiker - Die Kosmischen Burgen (PR 900 - 999)

Beitrag von Richard »

Der Begriff/Name "Buhrlo" wird spaeter dann auch in der EA ge/erklaert (also im Kosmische Hanse Zyklus)
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Alexandra
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Re: Klassiker - Die Kosmischen Burgen (PR 900 - 999)

Beitrag von Alexandra »

PR 907 dans tome 306: L'ENFANT STELLAIRE de Marianne Sydow

Marianne Sydows Satzbau verträgt sich anscheinend gut mit dem Französischen, es gibt kaum Umstellungen, und abgesehen von paar kleineren Anpassungen kann man alles eins zu eins lesen. Es geht um Abschied und Neubeginn, Distanz und Veränderung, Unreife und Aufbruch und die Geburt des Neuen, versinnbildlicht im Weltraumkind, dem ersten Buhrlo. Rhodan ist die Autorität, die Vaterfigur, deren Zugriff verhandelt wird. Nicht der biologische Vater natürlich, wie früher beim aufbegehrenden Roi Danton, aber immerhin als vorbildlich autonomer Geburtshelfer.

Ich mache erst mal das erste Kapitel, das in der französischen Ausgabe als CHAPITRE XII auf den Seiten 227 bis 243 zu finden ist und im Silberband 106, ebenfalls als 12. Kapitel, auf den Seiten 159 bis 172. Die Handlung beginnt in medias res, Bull, Yaal, Rhodan und Hellmann diskutieren über den Gesundheitszustand der jungen Insektenkönigin Dorania, was an die Handlung der Vorromans anbindet und so den Schauplatzwechsel überbrücken hilft, und über den ominösen 18. Dezember, an dem Rhodan das Schiff an die Solaner übergeben soll, was den neu beginnenden Handlungsabschnitt einführt. Danach setzt Rhodan zur veränderten SOL über, beobachtet die Solaner und trifft sich mit Douc Langur.

Sydows Charaktere, hier Bull, lächeln spöttisch, was meist als „d'un air narquois“ (p.227) übersetzt wird, einmal, im Folgekapitel, als „avec ironie“ (p.246). Bull regt sich auf, schimpft und hat „l'air provocative“(p.227), was einen nachvollziehbareren emotionalen Gegenpol zu Rhodans übermenschlicher Toleranz aufbaut, die später auf der SOL im Text kontrovers diskutiert wird.

Der Sprung von der Personencharakteristik zur Grammatik ist weit, jedoch passt her perfekt dazu, dass wir gleich im Anfangsdialog Aktiv und Passiv verschoben finden, wenn Bull Yaal fragt: „Haben Sie es wirklich so eilig“ - „Êtes-vous vraiment si pressés?“ und Rhodan die Äußerung entschärft mit „Einmal muss es doch sein“ - „Il faut que je le fasse, de toute facon“(p.227).

Yaal will keine Zeit verschwenden, „ne pas gaspiller plus du temps“ (p.228), Rhodan reagiert. Die Metaphern zu übersetzen war sicherlich eine Herausforderung. Der Übersetzer, Jean-Michel Archaimbault, entschied sich, „den Wind aus den Segeln genommen“ mit „coupé l'herbe sous le pied“ (p.227) und „Sie finden mich gestiefelt und gespornt“ (S.159) mit „Vous me voyez fin prêt“ (p.228). Das Bild aus der Seefahrt wurde, passend zur späteren Parkhandlung, durch eins aus der Natur ersetzt – jemandem das Gras unter den Füßen schneiden - und die zweite Reisemetapher durch ein einfaches Idiom.

Obwohl er das Schiff noch nicht übergeben hat, bedankt Rhodan sich mit einem „sourire chaleureux“, einem warmen Lächeln, für die „hospitalité“ der Solaner, die „le plus grande entrepôt“, den größten Lagerraum, für eine Feier herrichten, auf der Rhodan eine Rede halten soll, „vous devriez même faire un discours détaillé, pas seulement quelques mots“, nicht nur ein paar Worte, sondern eine ausführliche Rede, und Yaal verspricht ihm die Aufmerksamkeit de Solaner. Rhodans Formulierung ist doppeldeutig: Steht er wirklich so weit über den parteiischen menschlichen Empfindungen oder agiert er mit diplomatischer Geschicklichkeit? So bleibt offen, an welche der beiden Optionen Yaal denkt, als er „aurait aimer certaines paroles qu'il avait dites à la légère“, also gerne „einiges von dem, was er so unbedacht gesagt hatte, zurückgenommen“ (S.160) hätte.

Der zweite Abschnitt des 12. Kapitels beginnt wieder mit einer gekappten Metapher: Der „bodenlose Leichtsinn“ (s.160), den Kenthall Rhodan vorwirft, wird zum einfachen „C'est simplement incroyable“(p.228). Wie vorher Bull, bringt er Gefühle ein, bezeichnet die Solaner als „loufoques“, also „übergeschnappt“ und spricht davon, wie „apprécié“, also „beliebt“, Gucky auf der SOL sei. Der geheimnisvolle 18.12. müsse ein mit der Geschichte des Hantelschiffes verknüpftes Ereignis sein, da die Solaner „n'attribueraient pas un tel sens à un evenement de l'histoire terranienne“ (p.229) – einem Ereignis aus der terranischen Geschichte keine solche Bedeutung beilegen würden.

Der dritte Abschnitt stellt erneut Vergangenheit und Neues einander gegenüber. Wobei ich beim französischen „Où irez-vous“ (p.229) für „Wohin werden Sie fliegen?“ (S.160) unwillkürlich ans biblische „Quo vadis, domine“ denken muss, der Frage nach Jesus Chistus' entrücktem Zustand. Im Deutschen habe ich diese Assoziation nicht.

Rhodan erinnert sich, lässt „d'importants souvenirs“ Revue passieren: „l'anéantissement de la galaxie Balayndagar, le voyage infernal à travers un trou noir, le séjour dans la bulle Dakkar“ - der Untergang Balayndagars, die Reise durchs schwarze Loch und der Aufenthalt im Dakkardimballon, dann die Kaiserin von Therm und Bardiocs Gehirn, das ebenfalls in einem Lagerraum reiste. Diese Lagerräume als Aufenthaltsorte verstärken den Eindruck des Vorübergehenden. Rhodans „wie oft hatte es ausgesehen, als wäre die SOL am Ende ihres Fluges angelangt gewesen“ (S.160) wurde gekürzt, so wie in der Folge mehrere andere Stellen, die von individuellen emotionalen Vorgängen handeln.

Es folgt ein innerer Panoramablick: Rhodan denkt an die Menschen auf Terra und Gaia und versteht, dass die Solgeborenen keinen Sinn für die Tragweite der Geschehnisse haben, wenn sie notgedrungen überall mit müssen, „droit en enfer“ (p.230), auch wenn sie gar nicht nachvollziehen können, welche Auswirkungen Rhodans Kampf um die „liberté“ ganzer Völker hat. Gegen den Helden Rhodan stinken sie ab, gerade er überlegt jedoch, dass sie wohl lediglich normale Menschen sind. Er will Yaal danach fragen, aber der wendet sich ab, „(il) se détourna“ (p.230).

Der vierte Abschnitt beginnt mit den Schließen des Schotts hinter dem Beiboot, „le sas se referma derrière l'unité embarquée“ (p.230). Im Innenraum der SOL trifft Rhodan zu seiner Freude auf den gemäßigten Joscan Hellmut, den Katzer – „le Félide“ (p.232) - Bjo Breiskoll und Douc Langur, „le chercheur de l'Imperatrice du Therm“. Sie sprechen über Doranias Gesundheitszustand, wobei Yaals „voix étrange“ (p.230) auffällt und Rhodan problematische „rétroactions psychiques“ (p.231) der isolierten Königin anspricht. Dieses später weitergeführte Motiv der Isolation bildet die eine Kompentente des Inhalts, die andere sind die Gefühle der Solaner, die denen von Bull und Kendall entsprechen: Yaal wirft einen zornigen Blick, „un regard furieux“, auf den Terraner, denn er fühlt sich missvraucht, „(il) se sentit abusé“, antwortet „amèrement“, also „verbittert“.

Während er im Original „geflissentlich“ (S.162) die eigene Beteiligung an den Spannungen übersieht , „fragt“ der freundlichere Hellmut „hastig“, „s'immisca“ (p.231), ob Rhodan die „transformations“, die „Umbauten“, sehen will, um von Yaals Verhalten abzulenken. Als Rhodan offensichtlich zweideutig antwortet, wendet er sich ab. Rhodans Antwort „Man hört so allerlei“, lässt sich wieder auffällig einfach ins Französische übertragen: „On entend tellement de choses.“ (p.231).

Im fünften Abschnitt bewegt Rhodan sich durch „le modul médian“ (p.232), den Mittelteil der SOL und begutachtet das Unveränderte. Ihm fällt nur auf, dass „il n'avait pas un seul robot“, und der Katzer erklärt ihm, dass er nur „une miniscule partie des preparatifs“ ssehe, die Dekorationen des Festortes seien „pas constituées de matière“, nicht materiell, sondern Lichtspiele, „jeux de lumière. Elles symboliseront le commencement de notre nouvelle vie“ (p.233). Bei dieser Gelgenheit greift Rhodan das Motiv der Isolation, das durch die kranke Dorania eingeführt wurde, wieder auf, er hinterfragt, ob die Solaner überhaupt etwas von den Wundern des Universums mitbekommen, wenn sie sich derart isolieren: „Une vie dans l'espace. […] Ne craignez-vous pas de ne pas profiter des plus grands mystères de l'Univers si vous vous isolez dans le Sol loin de la vie sur les mondes étrangères“ (p.233).

Auch Bjo Breiskoll reagiert „embarassé“, „verlegen“, als Rhodan nachfragt, und sucht Douc Langurs Blick, der ihm ausweicht. Sehr geheimnisvoll. Rhodan sucht in seinen Erinnerungen nach irgendeinem Grund für die Wahl des 18. Dezembers, aber er findet nichts. Wie denn, das Datum scheint ja gerade nicht Teil seines Lebens zu sein. Nun nimmt Rhodan den Forscher in die Zange und erinnert ihn ausgerechnet an die Freundschaft mit Alaska Saedelaere, dem einsamsten der Terraner. Langur geht davon aus, dass er ihn verstehen würde: „Il me comprendra.“ (p.233).

Der sechste Abschnitt: Während sie weiterlaufen, überlegt Rhodan, ob es vielleicht an ihm selber liegt, „si cela provenait de lui (si) le vaisseau lui semblait de plus en plus étanger“ (p.234). Im Gegenzug zeigen ihm die Solaner die neuen Anlagen, mit denen sie „hydrogène“ aus dem „espace interstellaire“ filtern wollen, um von den planetarischen Rohstoffen, den „matières premières planétaires“ (p.234) unabhängig zu werden. Dieser Schritt erschreckt Rhodan, er scheint ihm überstürzt. Der Solaner Oyssario, dessen Name wohl nicht von ungefähr an die englische Auster erinnert, ist denn auch nicht wortkarg wie sonst, sondern aufgekratzt und redselig. Die Beschreibung seines Verhaltens ist in der Übersetzung gekürzt.

Um die Situation zusammenzufassen: Rhodan läuft isoliert durch die fremd gewordene SOL, um Gerechtigkeit bemüht und trotzdem misstrauisch, während Getreue wie Solaner gleichermaßen emotional handeln. Wobei die Solaner im Zuge ihrer Abgrenzungsmaßnahmen stärker aus sich herausgehen, aber ohne Rhodan offen Auskunft zu geben. Alle Beteiligten befinden sich im Mittelteil der SOL, und irgendwo scheint ein Geheimnis versteckt. Rhodan befindet sich in seinen alten Räumlichkeiten, im Deutsch passenderweise als seine „Kabinenflucht“ (S.165) bezeichnet, und in seiner alten Vaterrolle: Er gesteht den Solanern die Selbstbestimmung zu und sich das Recht, sich Sorgen zu machen.

Im siebten Abschnitt wird diese neue Konstellation weitergeführt, als Gavro Yaal immer wieder per Interkom, „le terminal radio“ (p.245) oder persönlich kontrolliert, ob Rhodan „joignable“ (p.235) ist, als erreichbar, sprich: Da, wo er ihn haben will. Er ficht Rhodans Vaterrolle an und will ihn zum Abhängigen degradieren, allerdings ohne Selbstbestimmung. Das er durch dessen vermeintliche Bevormundung, „la prétendu tutelle“ (p.236) der Solaner gerechtfertigt sieht. Umgekehrt bemerkt Rhodan selbstkritisch seinen verletzten Stolz, „un peu de fierté offensée“ und denkt über die vielen durchtrennten Bande der „parenté, amitié, amour“ nach, die die Entscheidung der Solaner mit sich bringt und die diese ohne Rücksicht auf Verluste, „sans aucun égard pour des pertes éventuelles“ (p.236) durchziehen. Hier spricht er das leitmotivisch gestaltete Thema des Romans aus: die Trennung.

Dann begibt er sich an einen öffentlichen Ort, den „Freizeitbereich“ (p.166), auf Französisch das „solarium“, einem künstlich geschaffenen Ort mit Rasen, Brunnen und einer Antigravfontäne, in der Kinder spielen. An diese knüpft die Metapher „coupé l'herbe sous le pied“ (p.227) an, denn Rhodan hatte schon befürchtet, dass die Solaner die Natur völlig entfernt hätten. Gekürzt wurde hier, dass die Kinder in der Antigravfontäne dem „künstlichen Himmel“ entgegenschweben und „mit ausgebreiteten Armen“ (S.167) wieder herabschweben. Dann kommt Douc Langur.

Im neunten Abschnitt nimmt er Rhodan mit, der das Gefühl hat, er werde versteckt, was Douc bestreitet: „Je ne vous le cache pas!“ (p.237). Als er sich in eins der „typischen offenen Lokale, ein „restaurant“, setzt, bleibt der Forscher stehen. Rhodan ist überrascht über die reduzierte Auswahl: ein Getränk, ein Gericht, und zwar „und boisson jaunâtre“, eine Art fremdartig schmeckenden Fruchtsaft, und „quelque chose qui ressemblait un pain blanche“ (p.238); im Original aber kein weißes, sondern „etwas wie ein belegtes Brot“ (S.168). Die Übersetzung ist nun mal von 2014, und wir können uns jede Art synthetischer Nahrungsmittel viel leichter vorstellen, kennen Riegel und alles.

Rhodan ist überrascht, kommentiert „nourissant et bon“, also „gesund und nahrhaft“, und isst es. Langur schweigt weiterhin und führt ihn an einen verstaubten Ort, an dem schon seit Wochen keine der sonst allgegenwärtigen Reinigungsroboter waren. Als er nun endlich Rhodans Beschwerde, „Dois-je vous tirer les vers du nez“ (p.239) – ob er ihm alles aus der Nase ziehen müsse, verrät er ihm aber kein Geheimnis, sondern kritisiert ihn heftig für sein Herumschnüffeln.

Eine neue Gelegenheit für Rhodan, seine Befürchtungen darzustellen: Alles ginge zu schnell, und er zweifle an ihnen, weil sie Menschen sind, von der Erde stammen und deshalb nach der Freiheit greifen, die sie sich vorstellen: „Ils sont ni stupides ni ingrats, mais ce sont des Humains, et qu'ils le veuillent ou non, ils descendent en dernier lieu de la Terre. Ils ne peuvent pas faire autrement que d'accepter ce qu'ils considèrent comme une sorte de liberté qui leur est donnée.“ (p.240) Somit zweifelt er an Seinesgleichen, das den Forscher in Erstaunen versetzt.

Nun fragt Rhodan ihn direkt nach Verdachtsmomenten, was ihn seine „griffe préhensile“, seine Greifklaue, in einer hilflosen Bewegung heben lässt. Sie sprechen über einen „secteur verroillé“ (p.240), einen abgeriegelten Sektor, der das Zentrum des großen Geheimnisses zu sein scheint. Der Forscher erklärt, die Solaner seien, gleich ihm, aud der Suche nach „d'inconnu“, und dies „interessiert (ihn) persönlich sehr stark“ (S.170): „cela me passionne fortement“ (p.241).

Nun arbeiten die beiden zusammen: Langur zieht „plastofeuillet“ (p.242) mit einem geheimen Plan der SOL heraus und erzählt von einem „sector sphérique“, der bewacht sei und in dem es ein reges Kommen und Gehen gäbe. Dass man Rhodans Frage „Ist er bewacht“ mit „Qu'en est-il de la frontière „ (p.242) übersetzen kann, war mir neu. Douc erklärt, dass nur Erwachsene dorthin gehen und dass er viele der Herausgekommenen später „dans les sections médicales“ gefunden hätte. Deshalb vermuten sie eine Seuche, die die Solaner verstecken wollen.

Nachdem er beim Abflug gefragt hatte „„Où irez-vous“ (p.229), ergreift Rhodan nun die Initiative: „“J'irai au bout de cette affaire“ (p.243), womit sich der Kreis schließt. Er ist der offen und selbstkritisch, aber zugleich die Vaterfigur, die die Heranwachsenden behüten möchte, nicht zu ihrer ungeeilten Freude.

Was mir an der Schreibweise auffällt, ist die stringent komponierte Motivbindung des ersten Kapitels, die den Text zusammenhält und innere wie äußere Handlung gleichermaßen weiterbefördert.
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GruftiHH
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Re: Band 908 - Aura des Friedens (16.01.1979)

Beitrag von GruftiHH »

Untertitel: Sie ist die Königin – sie soll die PAN-THAU-RA-Gefahr bannen

Autor: William Voltz

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Perry Rhodan und Dorania

An Bord der BASIS geraten Gucky und Icho Tolot aneinander. Der Ilt kann es nicht verstehen, warum Perry gerade den Haluter in den Außeneinsatz mitnehmen will und nicht ihn. Auch die Erklärung, dass auf dem Sporenschiff die Parafähigkeiten beeinträchtigt werden können den enttäuschten Ilt nicht beruhigen.

Perry Rhodan kehrt - nun mit der genesenen Dorania, der Jungkönigin der Ansken, und Icho Tolot im Schlepptau - zur PAN-THAU-RA zurück.

Auf dem Weg dorthin spricht die Königin ihre Zweifel an. Sie kann ihre Aura nicht so entwickeln. Der Zellaktivatorträger kann sie beruhigen.

Auf der PAN-THAU-RA werden sie gleich von pelzigen Biophoren Wesen angegriffen. Der Haluter versucht sie abzulenken, doch es kommt zu einem Kampf. Kurz bevor eines der Wesen die Königin tödlich verletzen kann, bricht sie den Angriff ab. Offensichtlich beeinflusst die Aura der Königin nicht nur die Ansken und Dorania hat sie in der höchsten Not doch doch aufbauen können. Voller Zuversicht läßt er die Königin alleine durch den Transmitter gehen und Hilft Icho Tolot.

Als die beiden nachfolgen finden sie die Königin in den Fängen einer riesigen spinnenartigen Kreatur wieder. Sofort wird klar, dass nicht alle Lebewesen der Aura verfallen können. Durch gezielten Waffeneinsatz ist die Königin befreit und wird zur Zentrale geführt. Laire ist überhaupt nicht glücklich und sieht die Anske als Feindin an. Doch mehre Unterredungen lassen ihn einen "Waffenstillstand" schließen. Die Königin bezieht einen kleinen Raum neben der Zentrale. Schon bald durchströmt die Aura der Königin das Sporenschiff und erreicht die Ansken. Etwas verwirrt macht Prisaar Honk, der Anführer der Ansken, der Königin seine Aufwartung - und ist dann von der Aura überzeugt. Die Ansken lassen die Waffen ruhen und werden zu willigen Helfern der Königin. Langsam wird die PAN-THAU-RA friedlich.

Im Epilog: Jahre später stirbt Prisaar Honk in der Nähe seiner Königin.

Laire und Atlan

In der Zentrale warten Atlan und Laire zusammen mit den 300 Terranern des Einsatzkommandos auf die Rückkehr Rhodans. Laire entwickelt einen irren Plan. Er will auch das letzte 13stel des Sporenschiffes in den Hyperraum bringen.

Als er jedoch merkt, dass die Königin mit der Aura doch die PAN-THAU-RA befrieden kann ändert der Roboter seine Meinung. Er will jetzt das Sporenschiff in den Normalraum steuern und damit nach seinem Auge suchen.

Die Terraner können ihn noch vom Gegenteil überzeugen. Und so wird das Sporenschiff in den Hyperraum geschickt und das Einsatzkommando kehrt zur BASIS zurück.

In einem letzten Gespräch auf dem Sporenschiff erwähnt Laire das erste mal genüber Perry Rhodan die Kosmokraten.

Roi Danton, Payne Hamiller und Hytawath Borl

Die drei unterrichten Perry Rhodan, dass sie die Trennung von Demeter nicht mehr aushalten und sie suchen wollen. Der Unsterbliche läßt sie ziehen, will aber 10 Tage warten bevor er mit der BASIS startet.

Plondfair und Demeter

Die beiden sind auf Starscho nachwievor als Beauftragte des Alles-Rades tätig. Sie erklären, dass sich vieles ändern wird. Doch sie machen sich dadurch Feinde. Allen voran natürlich die Kryn, die ihre Machtstellung nicht so einfach aufgeben wollen.

Doch Demeter will zurück zur BASIS. Ihre Liebe zu Roi ist zu stark. Sie verläßt Plondfair, der nun auf sich alleine gestellt ist. Er muss nun das Alles-Rad vertreten und die Änderungen ausführen.


Persönliche Meinung

Mich hat der Anfang sehr irritiert. Da hat WV für mich voll ins Klo gegriffen. Den Streit zwischen Gucky und Icho Tolot kann ich nun überhaupt nicht nachvollziehen. Eigentlich sind sie die dicksten Freunde. Und jetzt das. Für mich kam es nicht als eine freundschaftliche Kabbelei herüber (Wie zwischen Gucky und Bully z.B.). Wenn selbst im Perryversum Freunde nicht nett zu einander sind, wie soll sich dass dann in der realen Welt ändern bzw. verfestigen?

Dafür hat mich der Epilog für alles entschädigt. Ich hatte wirklich Pipi in den Augen bei der Sterbeszene von Prisaar Honk. Und die Güte der Königin.....
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Alexandra
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Re: Klassiker - Die Kosmischen Burgen (PR 900 - 999)

Beitrag von Alexandra »

Ich bin noch ein bisschen mit dem kleinen Christkind beschäftigt, habe den Roman jetzt zügig auf Deutsch gelesen, dann geht das Französische flotter durch.
Die Problematik berührt mich dann doch, der Umgang mit Unreife...
...die Geburt finde ich dann aber doch bisschen arg weihnachtsgeschichtenmäßig. Warum machen die keinen Kaiserschnitt, wenn die Mutter so schwach ist, und wie bekommt sie in diesem Zustand das Kind noch raus???
Zuletzt geändert von Alexandra am 7. April 2015, 12:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Klassiker - Die Kosmischen Burgen (PR 900 - 999)

Beitrag von Alexandra »

He, das Cover des Silberbandes 106 "Laire" ist das Heftcover von 908.
---
PR 908 war der Grund, dass ich mir gleich einen Stapel der Taschenbücher bestellen musste, denn es ist in Band 311!!, erschienen im Mai 2014. Übersetzer ist diesmal Yann Cadoret.
Die Geschichte heißt L’AURA DE PAIX unhd bildet die ersten sechs Kapitel.
http://www.perry-rhodan.fr/perryrhodan/vf.php?init=311
Das Cover ist bisschen phallisch geraten.

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GruftiHH
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Re: Klassiker - Die Kosmischen Burgen (PR 900 - 999)

Beitrag von GruftiHH »

Wow, Alexandra. Ich habe gerade mal Deinen Beitrag zu 907 durchgelesen. OHA. Es war eine Menge zu lesen.

Ich stelle mir das als Übersetzer sowieso sehr schwer vor. Egal aus welcher Richtung. Es gibt halt in jeder Sprache Ausdrücke oder Sprichwörter, die schwer zu übersetzten sind. "You have a wheel off." ;)

Umso schöner (auch wenn ich der französischen Sprache nicht mächtig bin) finde ich Deine Ausführungen.

L'ENFANT STELLAIRE klingt sooooo, soooo flüssig und schön. Besser als Weltraumbaby. Das Kind der Sterne.... :wub:
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Re: Band 908 - Aura des Friedens (16.01.1979)

Beitrag von HOT »

GruftiHH hat geschrieben:
Mich hat der Anfang sehr irritiert. Da hat WV für mich voll ins Klo gegriffen. Den Streit zwischen Gucky und Icho Tolot kann ich nun überhaupt nicht nachvollziehen. Eigentlich sind sie die dicksten Freunde. Und jetzt das. Für mich kam es nicht als eine freundschaftliche Kabbelei herüber (Wie zwischen Gucky und Bully z.B.). Wenn selbst im Perryversum Freunde nicht nett zu einander sind, wie soll sich dass dann in der realen Welt ändern bzw. verfestigen?
Der Anfang hat mich auch sehr gewundert, war eine völlig überflüssige Auseinandersetzung. Ich überlegte, ob es zwischen Gucky und Tolot irgendetwas gegeben hat, was ähnlich war oder es rechtfertigte: Nein.

Das Gerangel um Demeter finde auch ich etwas nervig. Ich hatte mir schon als damaliger junger Leser mehr Frauen in der Serie gewünscht, einfach um der Realität Genüge zu tun und vielfältigere Charaktere zu ermöglichen, als immer diese Raumsoldaten, aber dass nun drei oder vier gestandene Männer bei Demeter weiche Knie bekommen und pubertäre Gefühle ausleben müssen, hatte ich nicht damit gemeint. (Oje, das geht im nächsten Band ja weiter ....)

Obwohl: Man merkt schon irgendwie, dass etwas anderes hinter dieser vordergründigen Verliebtheit stecken muss (hoffentlich…). Vielleicht ist es auch sehr bewusst so gemacht, denn immerhin dürften die damaligen Leser noch in der Phase der sich um die Klassenschönheit balgenden Jugend befunden haben. Trotzdem: Hoffentlich löst sich diese pubertär anmutende Faszination bald in einem kosmischen Sinne auf.

Das Grundthema der Handlung war dennoch, ob die Schatten der Vergangenheit die veränderten Beziehungen von heute (Ansken - Laire) beeinträchtigen sollen/müssen, oder ob auch ein gewisses Vertrauen in die "neuen" Ansken möglich sein kann. Laire ist ein Roboter und deswegen hatte ich so meine Schwierigkeiten, seine Verstocktheit nachzuvollziehen. Erklären wir es mal damit, dass er ein so komplexes "Wesen" ist, dass er sollche "menschlichen" Züge entwickeln konnte. Ganz schlüssig fand ich das aber nicht.

Der Rest war gut geschrieben, aber ich fand das Heft trotzdem etwas langweilig, weil der positive Ausgang so absehbar war – daher kam bei mir keine wirkliche Spannung auf, wenngleich es wieder ein Schlüsselroman ist: Die Kosmokraten werden zum ersten Mal erwähnt.
GruftiHH hat geschrieben:Wow, Alexandra. Ich habe gerade mal Deinen Beitrag zu 907 durchgelesen. OHA. Es war eine Menge zu lesen.
Ich bin da auch immer sehr beeindruckt, etwas Ahnung von Französisch habe ich ja, aber sehr verblasst... Auf jeden Fall eine interessante und nicht alltägliche Facette des PR-Lesens.
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GruftiHH
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Re: Klassiker - Die Kosmischen Burgen (PR 900 - 999)

Beitrag von GruftiHH »

Durch Zufall bin ich auf den Planetenroman No. 219 "Bote des Unsterblichen" gestoßen. Dort schreibt Kurt Mahr in der Einleitung:
Murcons Burg wurde in den Perry-Rhodan-Bänden 903/904 sowie 915/916 so ausführlich wie möglich beschrieben. Nichtsdestoweniger blieben eine Reihe von Unklarheiten übrig. Warum bedurfte es eines derartigen Monstergebildes, um einen einzigen Unsterblichen darin unterzubringen? Wie kam es, daß es den Nachkommen der Freibeuter niemals gelang. Raumschiffe nach Murconschem Vorbild herzustellen? Wie erklärt sich, daß die Burg in der relativen Jetztzeit, d. h. als Pankha-Skrin dort auftauchte, zwar vor Überbevölkerung fast aus den Nähten platzte, jedoch keiner der Burgbewohner Hunger litt?

Nach dem „Aussterben“ der sieben Mächtigen schien den Kosmokraten nichts mehr an deren Burgen /u liegen. Sie blieben im Mikrokosmos versteckt, bis die Demonteure erschienen, um sie wieder heimzuholen - wo immer „heim“ auch sein mag. Was wäre geschehen, wenn durch einen vorzeitigen Ausbruch der Zaphooren aus Murcons Burg das Geheimnis nicht nur der Burgen, sondern auch das des Mikrokosmos verraten worden wäre?

Ich bekenne, daß mich Murcons Burg seit jener Zeit vor mehr als zwei Jahren, als ich die oben erwähnten Bände schrieb, fasziniert hat. Ich versuchte, mir auszumalen, wie das alles hergegangen sein könne.

Vor Ihnen liegt das Resultat.
Somit gehört dieser Planetenroman zu unserem "aktuellen" Zyklus. :D

Also Grufti schön bis Heft 916 warten, dann darfst Du den Roman lesen....... :unschuldig:
* Am Ende des Regensbogen sehen wir uns wieder. *
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Alexandra
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Re: Klassiker - Die Kosmischen Burgen (PR 900 - 999)

Beitrag von Alexandra »

Sorry, hier noch der Rest von 907, war mir wichtig, weil ich mich an Sydows Sprache im Französischen gewöhnen musste und diese ihre Themen sich später weiterentwickelt haben z.B. in der Atlan-Reihe und gewisse kleine sprachliche Sachen auch im Linguiden- Zyklus.

Für den Rest des Romans möchte ich nur noch Vokabular im Kontext zusammentragen und gelegentlich kommentieren. Dabei lasse ich die Zitattechnik schleifen. Ich habe mich jetzt auch gründlich daran gewöhnt, dass die Franzosen die wörtliche Rede nicht markieren.
Weil das doch bisschen speziell ist, tue ich die reinen Vokabellisten in Spoilertags und habe wichtige Stichworte noch mal in den äußeren Teil kopiert.


CHAPITRE XIII
(pp. 224f – SB S.173f)

Streitgespräch zwischen Gavro Yaal und Perry Rhodan, „le Terranien“, der sich selbstständig gemacht hatte.
Rhodan voulait ramasser ses effets personnels (seine persönlichen Habseligkeiten zusammensammeln).
Spoiler:
Yaal demanda sèchement (schroff)
Rhodan réprima l'envie (unterdrückte die Lust) de rabrouer (anzubrüllen) cet homme impoli.
Le Solanien, embarrassé (verlegen, peinlich berührt; im Original „ratlos“) attendait...
Rhodan oevrit bruyamment (laut, lautstark; im Original „demonstrativ“) la porte de la douche.
Douc Langur a un tube alvéolaire antigrav (eine Antigravwabenröhre)
Rhodan voulait ramasser ses effets personnels (seine persönlichen Habseligkeiten zusammensammeln).
Le Voyage avait pourtant („rund“) duré quarante-cinq ans.
le terminal radio: der Interkomanschluss
Ils se détournèrent, l'air gêné (verlegen)
Joscan Hellmut sursauta (sah erschrocken auf) quand le Terranien s'approcha du pupitre (Pult) sur lequel il travaillait.
Que signifie cette cachotterie (Geheimniskrämerei)?
Yaal ne me quitte pas des yeux (lässt mich nicht aus den Augen) et il aimerait vous tenir au courant (auf dem Laufenden halten).
Beeindruckt hat mich in diesem Abschnitt, wie Rhodan feststellt, dass nach so vielen Jahren kaum was zum Mitnehmen da ist.

(pp.246-249, SB S.175 – 177)
Rhodans Versuch, Romeo und Julia Informationen zu entlocken.
Roméo et Juliette: „Nous le saurions“ („Das wüssten wir aber“)
Spoiler:
sceller l'affaire: die Sache besiegeln
mettre des bâtons dans les roues: jdm. einen Strich durch die Rechnung machen
la première étape ne se présentait sous un bon jour: „stand unter einem denkbar ungünstigen Stern“
valable: gültig
Roméo et Juliette: „Nous le saurions“ („Das wüssten wir aber“)
l'êtat-major du vaisseau: die Schiffsführung. Der Abschnitt legt nahe, dass Rhodan noch etwas in Petto hat.
(pp.250f, SB S. 177f)
Rhodan rencontra (traf) Douc Langur dans le solarium (in der Freizeitanlage) où il se sensait plus en sécurité („vor jedem Lauscher sicher fühlte“).
Spoiler:
Rhodan: „Je me suis fait envoyé promener (Ich habe Körbe gesammelt) – j'ai essuyé un refus après l'autre“
les jumeaux Emraddin: die Emraddin-Zwillinge
un example pertinant: ein prägnantes Beispiel
des mutations surprenantes et étonnentes: überraschend (la surprise) und erstaunlich
Rhodan erfährt vom Sternenkind.

(pp. 251 – 254, SB S.178f)
Rhodan betritt den festlich geschmückten Saal, in dem die Solaner die Übergabe erwarten. Wieder sind viele Beschreibungen menschlicher Reaktionen der Solaner gecancelt, Fokus auf den Chef.
Spoiler:
tout l'empêchait de continuer: alles in ihm sträubte sich dagegen, weiterzugehen
Ils ne s'écartèrent pas non plus (wichen auch nicht aus) lorsque (als) les premiers Solaniens se mirent en travers de leur chemin (sich ihnen in den Weg stellten).
la torpeur: Erstarrung, Lähmung
Interessant das Aufeinanderprallen der Weltbilder: Die Solaner leben so sehr in ihrer Erwartung, dass das Schiff ihnen schon gehört, dass Rhodans Aktionen ihnen Unrecht taten („C'était sa recherche ! Pas la leur ! Il personnifiait tout ce qui représentait la Terre“) und die Übergabe nur eine Formalie sei, un processus juridique, dass die Forderung nach SENECAS Übergabe sie völlig schockiert.

(pp. 255 – 258; SB S.182 – 187)
Der Weg aus dem Saal gegen den Widerstand zorniger Solaner.
MSol, la zone médiane: der SOL-Mittelteil
désolidariser Sénèque du vaisseau: SENECA aus dem Schiff „herausschneiden“

Rhodans Ansprache an die Solaner stellt diese in de Rolle von Teenagern. Der Satz mit der Traumreise und dem konfliktfreien Leben ist gestrichen, es bleibt die Ankündigung des harten, selbstbestimmten Lebens, gleich gestellt mit allen anderen Völkern des Universums: „Vous serez contraints de combattre pour votre existence comme toutes les autres créatures intelligentes qui doivent se charger de l'existence de leur monde“ - diesen Satz zum Leben außerhalb des Hotels Rhodan/ Mama und des Schutzraums SOL/ Schule müsste man einer ganzen Reihe von sich selbst eingenommener Heranwachsender ins Stammbuch schreiben.Rhodans „Je suis navré“ - „Ich bin betrübt", ist vereinfacht. Das Original lautet „Es tut mir nicht einmal Leid“. Ich mag das Original.
Spoiler:
Vous serez débarrassé de nous: Dann sind Sie uns los.
Vous avez renié l'Humanité: Sie haben sich von der Menschheit losgesagt
le cybernéticien: der Kybernetiker
Interessant auch, das Rhodan gegen die mediale Einflussnahme via passend gemachte Informationsprogramme protestiert, so die Umbenennung Terras als Sol-3, was jede Identifikation unterbinde. Wieder das Medienthema.
programmes du quotidien: alltägliche Programme, im Original „Lernstoffe“
les matières d'enseignement: Lehrstoffe

Nach so viel Theorie Action, Zorn und Waffen.
Spoiler:
un tir: ein Schuss, Feuer
atteindre sa cible: sein Ziel erreichen
la prochaine rafale paralysera tout le monde: die nächste Salve wird alle paralysieren
(pp. 259f, SB S. 186f)
Eine halbe Seite Auseinandersetzung mit Terph wurde gekürzt,der Rest hier:
Spoiler:
Weiter mit Terph avait beaucoup des partisans: Terph hatte viele Anhänger
Il ne se rendait même pas compte qu'il allait dans le sens de ses plans: (im Original:) „einem Mann wie Terph wäre es nicht in den Sinn gekommen, hinter einer solchen Drohung einen Bluff zu sehen“
uns sourire moquer: ein spöttisches Lächeln
revenir en catimini: heimlich zurückkehren
L'aviso fut ejecté: Die Space-Jet wurde ausgeschleust
le contact radio: die Funkverbindung
Reginald Bulls Wutausbruch erdet die Handlung und lässt sie ausklingen.
Ils t'ont mis la porte !: Sie haben dich hinausgeworfen.
Et tu voudrais les laisser faire ?: Willst du dir das gefallen lassen?
Bull se contesta, Rhodan resigna und fragt, im Deutschen „versonnen“, „Wer weiß“ - „Qui sait?“ Er weiß es!

(pp. 260 – 263, SB S. 187 - 189)
Auf der SOL:
Hellmut s'était penché (beugte sich) sur le Felide.
Il demande avec amertume (bitter), ob Yaal das alles organisiert hat.
Die beiden beraten, welche Außenwirkung auf die Wynger die Geschehnisse haben können und reden über SENECA. Yaal will das Bild von Rhodans Abflug (l'image du décollage de Rhodan) auf allen Interkomempfängern (sur tous les récepteurs intercom).

Und man sorgt sich um Helma Buhrlo:
Si elle ou l'entant a souffert du manque d'égards du Terranien: wenn sie oder das Kind durch die Rücksichtslosigkeit des Terraners gelitten haben


CHAPITRE XIX

(pp. 264 – 272, SB S. 90 - 197)

Bei Helma Buhrlo. Yaal denkt über seinen Traum vom Weltraummenschen nach. Auf der jungen Frau und dem Kind, das sie als männlich empfindet -die Ärzte trauen sich nicht an das Kind heran, also weiß keiner etwas darüber - lastet eine unvergleichlich hohe Heilserwartung. Sie vertritt die Ideologie, ohne Planet zu leben, und möchte nicht einmal in der Nähe von BASIS und Wyngern gebären, das sei ein schlechtes Omen. Hellmut ärgert sich: Les Solaniens eux-mêmes étaient enclins dans une fâcheuse mésure à imputer à tort à l'enfant les derniers événements - „die Solaner selbst neigten in gefährlichem Maße dazu, dem Ungeborenen Geheimnisse anzudichten“.
Die Mutter trägt fleißig dazu bei, wohl ohne die Tragweite der Situation zu durchschauen. Die betrachtet die Bilder von Asteroidenschwärmen und Galaxien, fest überzeugt, dass sie dem Kind gefallen. Die perfekte Übermutter, die sogar für ihr Kind sieht.
Es darf nicht geboren werden, während die propulseurs à long rayon d'action (Ferntriebwerke) arbeiten.

„Man hätte die berüchtigte Nadel fallen hören, als der Pilot die SERT-Haube aufsetzte“ ist übersetzt als „On entendit même la résille T.R.E.S. Tomber lorsque le pilote exécuta l'ordre.“ „La résille“ ist „das Netz“, aber das T.R.E.S. verstehe ich nicht.
Als nichts geschieht und der Pilot Helcos „est évanoui“ (bewusstlos wird), schreit Yaal Zeter und Mordio, Rhodan habe ihn ermordet. Hier zeigt sich wieder die überaus aufgeheizte Stimmung an Bord.
Le pilot est évanoui et le Sol est paralysé. Nichts geht, Sonderbefehl von Rhodan an SENECA.

Terph folgt Hellmut auf Schritt und Tritt.
Spoiler:
ne pas lâcher/ quitter qn d'une sémelle: jdm auf Schritt und Tritt folgen
la sémelle: die Sohle
dem Schlamassel entkommen: échapper au gâchis
Als Terph von SENECA betäubt wird, fällt er „au sol“, auf den Boden. Dieses Wortspiel haben wir ihm Deutschen nicht.
Ein Medorobot kommt aus einer niche murale (Wandnische).
Joscan Hellmut erfährt von SENECA, wie die Sicherheitsschaltung geht. Wieder kommen mir die Solaner wie Unmündige vor, und ich genieße es, wenn la bio-inpotronique die Gewalttätigkeit als Auslöser nennt und ankündigt „Je me désactive. - Ich schalte mich ab.“ Ja!

Als Hellmut ohne Terph zurückkommt, Yaal l'apostropha (herrrschte ihn an) et tenta de lui couper la parole (versuchte ihm das Wort abzuschneiden). Er wirkt äußerst emotional. Aber als Terph dann aber aus der Paralyse erwacht und nüchtern meint, er hätte Rhodan töten sollen, damit die Gehorsamsschaltung nicht greift, Yaal perdit définitivement patience et abattit je jeune Solanien. Dies relativiert Yaals Zorn, weil bei ihm doch Moral im Spiel ist, und verschafft dem Leser Genugtuung, Yaal aber nicht. Was ihn doch sympathischer macht.

(pp. 272 – 277, SB S. 197 – 202)
Weiter geht es mit Douc Langur und den Zwillingen Federspiel und Sternfeuer, auf Französisch „les jumeaux Estrella et Alfonso“. Sie erzählen vom „bébé d'éspace“ und Alfonso „connai(t) un chemin qui mène là-bas“, einen Weg hinein, aber Douc Langur will ihn nicht in Gefahr bringen. .
Über eine „liaison hypercom“ kann er die BASIS nicht informieren, das würde man bemerken, als will er den Hüpfer probieren, „le Bondissant“. Er fragt sich, ob Rhodan die Sol freigeben wird, wenn er erfährt, dass das große, gefährliche Geheimnis nur ein Baby ist.

Hier endet das Taschenbuch 306, an einer sich natürlich anbietenden Stelle.
Rhodans Rückkehr, die Freigabe der SOL und die Geburt füllen 16 Seiten von Band 307, der ansonsten nur Vlcek-Romane enthält. Mit Baya haben wir jedoch die logische Fortsetzung zu den Zwillingen, dem Weltraumbaby und den unreifen Solanern.

Wir haben also die Reihenfolge:
In 306 LAIRE
900 Laire von Voltz
905 Sendboten des Alles-Rads von H.G.Francis
906 Das Gericht der Kryn von H.G.Francis
907 Das Weltraumbaby (Teil I) von Marianne Sydow

In 307 L'ENFANT ET LES LOOWERS

907 Das Weltraumbaby (Teil II) von Marianne Sydow
PR 901 Die Zweidenker von Ernst Vlcek
PR 902 - Das Mädchen und die Loower von Ernst Vlcek
PR 911 - Der Helk des Quellmeisters von Ernst Vlcek

In 308 LA CITADELLE DE MURNOC

PR 903 - Der Quellmeister von Kurt Mahr
PR 904 - Murcons Burg von Kurt Mahr
PR 915 - Murcons Vermächtnis von Kurt Mahr
PR 916 - Der Quellmeister und die Bestie von Kurt Mahr

Der kleine Ausreißer von Heft 908 in den überübernächsten Band ist von den Silberbänden vorgegeben. Diese Ordnung nach Geschichten und Autoren stammt von dort. Sie wird halt noch ein wenig getoppt, wenn man mit den Taschenbüchern dann so richtige Autorenbändchen vorliegen hat. Denn 313 FRONTIÈRE DANS LE NEANT hat auch einen Kneifel auf drei Voltz.
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