5. Auflage - Die Linguiden

Unvergessene Abenteuer, legendäre Zyklen - nachgelesen und neu diskutiert.
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JoeSchuh21
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Re: 5. Auflage - Die Linguiden

Beitrag von JoeSchuh21 »

Hole langsam auch auf:
Im Prinzip ist auch schon alles gesagt worden.
1557-1559
Interessante Geschichte, mir hat auch der 59er am besten gefallen.
1560
Das ging wirklich schnell, sonst dauert das über mehrere Bände.
Übrigens laut PP hat ab diesem Band EV die alleinige Expose-Herrschaft.
1561
Der Roman zäh wie Kaugummi mit vielen Fehlern. Mit Sicherheit keine Glanzleistung.
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Hamiller
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Re: 5. Auflage - Die Linguiden

Beitrag von Hamiller »

JoeSchuh21 hat geschrieben:Übrigens laut PP hat ab diesem Band EV die alleinige Expose-Herrschaft.
Das habe ich vor einigen Wochen auch in der PP gesehen und mich gewundert. Ich dachte immer, Kurt Mahr wäre bis zu seinem Tod Exposé-Autor zusammen mit Ernst Vlcek gewesen. Hat er nur noch Daten-Exposés und Ideen geliefert (Möbius-Universum klingt ja nach Mahr) oder ist die Perrypedia da falsch?
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LaLe
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Re: 5. Auflage - Die Linguiden

Beitrag von LaLe »

Band 1563 - Geheimsache RIUNAN - CD

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Nachdem sich aus der Chronik der Familie von Tereomin ergab, dass die Linguiden Nachfahren arkonidischer und tefrodischer Schiffbrüchiger sind, konzentriert sich die weitere Suche Atlans auf eine Erklärung für die Anwesenheit von Raumfahrern aus Andromeda vor mehr als 10.000 Jahren in der Milchstraße. Bei den Nachforschungen hierzu stößt er auf den Namen Garvan von Taphraig. Dieser gilt als zwielichtige Gestalt und befasst sich unter anderem mit der Geschichte der arkonidischen Forscher Crest und Epetran. Zu einem Austausch mit Gavran kommt es allerdings nicht mehr. Als Atlan dessen Unterschlupf aufsucht, vergeht dieser in einer verheerenden Explosion. Überlebende werden nicht gefunden und so setzt Atlan seine Hoffnungen verstärkt auf einen Unbekannten, der behauptet im Besitz des echten RIUNAN-Reports zu sein, der eine Aufzeichnung des Funkgesprächs zwischen Haemon von Tereomin und dem Kommandanten des tefrodischen Schiffes beinhalten soll.

Einige Tage später wird Atlan zu einem Treffen auf dem Asteroiden Cyrazo eingeladen. Dieser wurde von der Springersippe Alleg-Gammach zu einer wahren Lasterhöhle ausgebaut, die der Vetter des Anrufers, bei dem es sich also um einen Springer handelt, betreibt. Der Arkonide willigt ein, sorgt aber gleichzeitig dafür, dass er nicht ohne Rückendeckung auf Cyrazo operieren muss. Theta von Ariga lässt eine Gruppe Agenten auf dem Asteroiden einschleusen und Atlan sichert sich die Unterstützung Guckys zu, der an Bord der MONTEGO BAY in das Projekt UBI ES involviert ist. Der Ilt ist für die Abwechslung zur eintönigen und bislang erfolglosen Suche nach ES dankbar.

Am 10. November 1172 NGZ kommt es zum Treffen mit dem Springerpatriarchen Sanur Gibor Alleg-Gammach. Dieser stellt allerdings klar, dass er nur als Vermittler auftritt und sein Geschäftspartner, dessen Identität ihm ebenfalls nicht bekannt ist, über die gewünschten Daten verfügt. Nachdem die Verhandlungen abgeschlossen sind - für seine Dienste verlangt der Händler die Kleinigkeit von Atlans Raumyacht DEMARON - tritt Atlan eine Reise mit der ALLEGRO an. Sanur will ihn zu seinem Auftraggeber bringen, damit sich der Arkonide vorab von der Authentizität des Reports überzeugen kann. Gucky tritt die Reise ebenfalls an und versteckt sich an Bord der Springerwalze.

Der Flug bleibt zunächst ereignislos. Erst als der Mausbiber Zugang zum Bordsyntron sucht und dort eine geheime Datei herunterlädt, die mit dem RIUNAN-Report identisch zu sein scheint, löst er einen Alarm aus und wird durch einen Psi-Pressor außer Gefecht gesetzt. Nur mit Mühe kann er unentdeckt bleiben und sich in Atlans Kabine flüchten. Für Sanur besteht kein Zweifel, dass sein Passagier einen Mutanten an Bord seines Schiffes geschmuggelt hat und bricht den Flug ab. Die ALLEGRO kehrt nach Cyrazo zurück. In der von Gucky entdeckten Datei ist die rede davon, dass es sich bei den in der Milchstraße operierenden Tefrodern um Widerstandskämpfer gegen die Meister der Insel gehandelt haben soll. Das Funkgespräch mit Haemon führte ein Kalago von einem Schiff mit Eigennamen SAMUR aus. Atlan hat jedoch Zweifel an der Echtheit der Daten und misst diesen daher keine weitere Bedeutung bei.

Zurück auf Cyrazo erfährt Atlan, dass der Auftraggeber Sanurs ebenfalls den Asteroiden erreicht hat. Der Springer stellt daraufhin ein kurzfristiges Treffen in Aussicht. Die Zeit bis dahin nutzt Atlan um Jenner, den Leiter des arkonidischen Einsatzkommandos zu instruieren.

Am Folgetag kommt es dann endlich zu dem vereinbarten Treffen. Als unbekannter Auftraggeber Sanurs stellt sich der totgeglaubte Gavran heraus und niemand zeigt sich überraschter als der Springer. Als dieser von dem Arkoniden ausgebootet werden soll, überschlagen sich die Ereignisse. Sanur lässt seine Männer den Konferenzraum stürmen und als kurz darauf Jenners Leute ebenfalls eindringen verliert Gavran die Nerven. Es entwickelt sich eine kurze Schießerei und ein anschließendes Handgemenge, dass die Arkoniden mit tatkräftiger Unterstützung Guckys schnell für sich entscheiden können. Sanur nutzt das Durcheinander um zu fliehen und kann sich später mit seiner ALLEGRO absetzen.

Eine Stunde später trifft sich Atlan mit Gavran. Dieser ringt aber, vergiftet vom ebenfalls flüchtigen Bruder Sanurs, bereits mit dem Tode und kann nur vage Hinweise auf die Existenz einer Fundgrube und ein Crest-Archiv geben. Dort soll sich der echte RIUNAN-Report befinden.
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Re: 5. Auflage - Die Linguiden

Beitrag von LaLe »

Zu Band 1563 - Geheimsache RIUNAN - CD

Der Roman war - um das Positive einfach mal vorne weg anzubringen - absolut unterhaltsam zu lesen und ging mir richtig flott über die visuellen Rezeptoren. Ich hatte die ganze Zeit über das Gefühl, einen Roman aus der Anfangszeit der Serie zu lesen (die Spielhölle erinnerte mich schon ein wenig an die kürzlich im 8. Klassiker-Lesezirkel gelesenen Atlan 1 und 2).

Aber auch hier gab es leider einige Punkte, die den Lesespaß etwas eintrübten.

Die wenig überraschende Erkenntnis, dass der geheimnisvolle Dritte (schönen Dank dafür an den spoilernden Hauptpersonenkasten) mit Gavran identisch war, ist dabei noch das geringste Übel und dem Autoren nicht anzulasten.

Nicht wirklich verstanden habe ich den Ausflug mit der ALLEGRO. Selbst wenn der Autor unbedingt Gucky im Einsatz (wahlweise als Hacker oder Kuscheltier) zeigen wollte, welche Beweggründe hatte Sanur für den Flug? Die Einsichtnahme Atlans in den gefälschten Report hätte man auch auf Cyrazo abwickeln können und zum Auftraggeber wollte er ihn wohl auch nicht bringen. Der war ja zeitgleich auf dem Weg zum Asteroiden. Andere Ideen?

Völlig verdutzt nahm ich dann zur Kenntnis, dass man sich nach einem Gefecht incl. ausgesprochener Morddrohung eines Verbrechers erst einmal für eine Stunde zurückzieht und ausgiebig schlemmt nur um anschließend festzustellen zu müssen, dass der Informant zwischenzeitlich vergiftet wurde und nur noch Bruchteile der erhofften Informationen preisgeben kann bevor er verstirbt. Ansatzweise wird das zwar mit der (etwas nutzlosen weil erfolglosen) Überwachung Sanurs erklärt, überzeugen kann das Argument aber nicht wirklich. Da hat m. E. nicht nur der Extrasinn kurz ausgesetzt.

Dann habe ich mich gefragt, warum sich Atlan relativ sicher war, dass es sich bei der Sanur-Datei um eine Fälschung handeln muss. Zuerst nahm ich an, dass die Tatsache, dass plötzlich von Widerstandskämpfern gegen die MdI die Rede war, ein ganz heißer Hinweis darauf sein könnte. In 1555 - Zu Arkons Ruhm und Ehre war nämlich noch die Rede von Vertretern der Machthaber in Andromeda. Ich zitiere mal von Seite 127: [...] Das Symbol, mit dem der Fremde, der zu Haemon von Tereomin gesprochen hatte, sich ausweisen wollte: zwei goldene Galaxien auf dunklem Hintergrund! Das Wahrzeichen der Meister der Insel! ... Gab es damals schon einen Invasionsplan der Meister der Insel? [...]. Laut Handlungszusammenfassung zum Folgeband in der PP ist das "Rebellen-Modell" aber wohl korrekt. Sollte die Aufzeichnung in der Chronik der Familie von Tereomin diesbezüglich fehlerhaft sein? Warum? Ich hoffe mal, dass die Lektüre von 1564 diesbezüglich eine Erklärung liefert.
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Re: 5. Auflage - Die Linguiden

Beitrag von LaLe »

Es gibt ein paar Meinungsäußerungen von eurer Seite (wie schön das hier zur Zeit flutscht), da will ich mal kurz Stellung zu beziehen.
Meiner Einer hat geschrieben:Das Titelbild,

vertauscht mit dem 1560/61 vom 24.8. ;)
Wir haben einen Gewinner :D .
Schnurzel hat geschrieben:Hinzu kommt, wie bereits erwähnt, HGE. Mein Gott, war der mal gut drauf. Seine Dalaimoc Rorvic/Tatcher a Hainu-Romane habe ich mal genossen (aber da war ich Teenager; mit über 50 weiß ich nicht, ob sie mir noch gefallen würden).
Aber was der nach meinem Wiedereinstieg ab Band 1200 alles verbrochen hat. Ich denke nur an die nervigen Giffi Marauder-Romane, an die Stallion Dove-Romane im Raumriesen (für mich unlesbar!) oder an den Doppelband 1310/1311, in dem die GOI-Agenten dermaßen vor sich hin dilletieren, dass Mr. Bean oder Leslie Nielsen es noch besser hinbekommen hätten.
Unvorstellbar, dass den in seinem Egotrip noch jemand gebremst haben könnte!
Mit Giffi Marauder fing es bei mir an, dass der Name Ewers auf einem Roman alles andere als Glücksgefühle auslöste. Der Astralfischer war dermaßen - keine Ahnung wie ich das beschreiben soll. Weiter ging es dann mit Iruna von Bass-Thet, einen Charakter zu dem ich nie einen Zugang gefunden habe. In dem Zusammenhang erinnere ich mich allerdings an eine halbe Seite, auf der Ewers etwas von Träumern in ihren weißen Türmen oder so schrieb. Da hat er mal kurz etwas angedeutet und ich war im absolut positiven Sinne hin und weg. Das war SoW pur. Wenn er aber zu sehr ans Ausschmücken geht und seine Eigenkreationen handlungstragend werden, dann bin ich weg vom Fenster des Textverständnisses.
Heute könnte ich mir gut vorstellen, dass Wim in der Lage wäre, das ein oder andere aus dem Ewers-Kosmos aufzugreifen und abzurunden. Der kann auch so herrlich schöne Andeutungen in seinen Romanen unterbringen.
Günther Drach hat geschrieben:Aber trotzdem: er hat wahnsinnig viel für den Hintergrund der Serie getan (Hathor, Shuwashen, IPC, Gys Volberaah, Tba, ...) und bleibt deshalb für mich einer der wichtigsten PR-Autoren.
Das bestreite nicht einmal ich ernsthaft.
Waringer hat geschrieben:Und hier kommt der Treppenwitz des Linguiden-Zyklusses. In der Fähigkeit der Linguiden spiegelt sich interessanterweise auch das Verhältnis Autor - Leser wieder, was möglicherweise die Quelle der Inspiration war. Denn der Autor möchte gerne, dass seine propagierte Realität, seine mehr oder weniger plausible Fiction, zur Realität des Lesers wird, wobei er versucht dieses Ziel durch möglichst geschickte, intelligente Wortwahl oder Auslassung, also eine Manipulation, zu erreichen. In diesem Sinne sind die Linguiden bzw. ihre Fähigkeit auch gleichzeitig ein Spiel mit einer sogenannten Metaebene, sozusagen eine Art linguidische Manipulation der Autoren.
Hervorhebung von mir. Daran fehlt es m. E. mitunter etwas. Und mit dem ultimativen Schreibstil eines KHS habe ich diesbezüglich mitunter so meine Schwierigkeiten. Bei dessen Erklärungsversuchen im Stile von Das kann-nur-so-und-nicht-anders-sein fühle ich mich immer von oben herab behandelt und für dämlich, weil des logischen Denkens nicht fähig, befunden.
Zuletzt geändert von LaLe am 11. September 2012, 13:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: 5. Auflage - Die Linguiden

Beitrag von LaLe »

Dann habe ich noch einen ganz anderen Punkt, der mir speziell zu Band 1563 (3. Auflage) mal wieder auffiel.

Mich würde mal interessieren, wie der Text in die gedruckte Form kommt. Mitunter habe ich den Eindruck, dass dieser von einer Vorlage (EA?) eingescannt wird und so Schreibfehler der Art zustandekommen, dass z. B. tr wie h gelesen wird u. ä. Ich könnte mich jetzt ärgern, dass ich die Fundstellen wieder nicht aufgezeichnet habe :angry: . Der Roman lieferte aber noch ganz andere Sachverhalte, die mir erst einmal wichtiger waren. Ist das mit den Schreibfehlern auch ein Problem in der 5. Auflage?

Wird der Text vor dem Druck noch einmal Korrektur gelesen?

Weiß da jemand mehr, vielleicht der Klaus :unschuldig: ?
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Re: 5. Auflage - Die Linguiden

Beitrag von Waringer »

Zu Nr. 1560 (Die Agenten des Bewahrers):
Die Expedition PRs mit der BASIS nach Truillau läßt mich merkwürdig kalt, vermutlich weil mich das Schicksal von Gesil und Eirene, subjektiv betrachtet, wenig interessiert. Spannung kommt in diesem Zusammenhang natürlich nicht auf. Was steht auf dem Spiel? Der Linguiden-Zyklus entblößt sich hier wieder als halbgarer, unglücklicher Mischma(t)sch, aus verschieden Problemen u. Richtungen. Mein Kritikpunkt wäre, dass man diesen Teil besser ausgeklammert oder bereits früher, z. B. im Cantaro-Zyklus bereinigt hätte. Die Kontaktaufnahme mit den Topar, den Rebellen von Truillau, gelingt schnell, BASIS u. PR machen gute Fortschritte. Das mehr oder minder grausame Regime in Truillau mit ihren Agenten und Regeln wird vorgeführt, die Todesrate ist hoch. Wichtig wäre es gewesen einmal darzulegen, was PR sich exakt von dieser Expedition erwartet!? Die Charaktere, also PR, Sato Ambush, Goodman Goyd und die Kontiden etc. bleiben aber merkwürdig flach und interessieren mich herzlich wenig. Das jemand ab und zu einige Zitate von sich gibt, wie Goodman Goyd, und während des Einsatzes sein Leben verliert, macht noch keinen interessanten Charakter aus.

Sicher amüsant, wenn man den Roman heutzutage als Hörbuch konsumiert (S. 8):
"Eigentlich schon", erwiderte Rhodan. "Die meisten lassen sich von ihrer Syntronik mit Literatur versorgen. Sie finden es bequemer, sich etwas vorlesen zu lassen."
Zu Nr. 1561 (Der Überfall):
HGEs Charakterisierungen der Hauptpersonen gefallen mir etwas besser als die von HGF zuvor. Auch die Schilderungen der Aktionen sind besser, wenngleich sich auch hier eine Flucht u. Jagd an die andere anschließt. Aber auch in diesem Roman bleibt die Auseinandersetzung mit der Problematik seltsam blutleer, erst als die Rede auf Stalker u. die ROBIN kommt, gehen die Emotionen hoch her. Ein bißchen fehlt in diesen Romanen auch Rhodans Gegenpart, den sonst Atlan immer in solchen Situationen innehatte. Dieser hat sich aber in der Milchstrasse mit Linguiden auseinanderzusetzen. Chosel Achberad, Ischgur Legreldi und diese Saurier-Eier, die sich als Roboter entpuppen, sind wieder so eine typische Ewers Kreation.
LaLe hat geschrieben: Ich beginne mal mit einem Absatz von Seite 68 (3. Auflage): [...]Toshan tat endlich etwas Sinnvolles. Er ließ den Grigoroff Grigoroff sein und aktivierte das zweifach gestaffelte Paratronschirmfeld. Die unsichtbare Sphäre aus sechsdimensionalen Energien schützte vor sehr vielen Fremdeinwirkungen. Gegen ein Black Hole war sie allerdings auch völlig machtlos. [...].
1. Toshan tut also etwas Sinnvolles indem er etwas Nutzloses (völlig machtlos) tut? Wogegen sollte der Paratron denn schützen?
2. Ein Paratronschirm ist unsichtbar? Ist der nicht in der Regel rötlich oder bläulich-violett?
3.) Sechsdimensionale Energien? Okay, auf Dimesexta-Triebwerke oder pedogepolte Paratrons mag das evtl. zutreffen (da wäre ich mir aber auch nicht so sicher - bin auch kein besonders guter Pseudo-Physiker) aber den "normalen" Paratron hätte ich jetzt mit 5-D in Verbindung gebracht. Oder wollte der Autor uns weismachen, dass durch die zweifache Staffelung ein 6-D-Effekt erzielt wird? Bei dreifacher Staffelung nähern wir uns dann 7-D (ach ne, das kommt ja später noch)?

Auf Seite 69 heißt es, dass der Tod Goodman Goyds tragischen Umständen geschuldet ist und nicht auf direkte Feindeinwirkung zurückzuführen war. Ich zitiere mal aus dem Vorgänger (Seite 51/52): [...] Als sie Goyd erreichten und den Angreifer zur Seite rissen - ein Wesen, das an einen mit Beißzangen versehenen Seeigel erinnert - war schon alles vorbei. Goodman Goyds Anblick ließ keinen Zweifel zu. Er war tot. [...]. Und das lag jetzt ganz sicher nicht am direkten Eingreifen des Angreifers?
Hm, ja, das ist natürlich Murks. Paratron war immer hochfrequente Hyperstrahlung, also 5D. Keine Glanzleistung von HGE, die Unstimmigkeiten, sind auch mir aufgefallen. Ein hyperphysikalisch ausgebildeter Lektor hätte so etwas entdecken müssen. :D Goodman Goyd starb durch diesen "Seeigel", was man evt. tatsächlich nicht als direkte Feindeinwirkung bezeichnen könnte, sondern als Unfall mit einem wilden Tier, oder?
LaLe hat geschrieben: Völlig fertig war ich dann nach dieser Aussage von Poshosh auf Seite 100: [...] Ich konnte eine Kopie meines Bewusstseins auf den Syntron Little Buckets übertragen. [...]. Nach diesem Satz konnten mich nicht einmal mehr die etwa eine Milliarde alten Roboter-Eier mit 7-D-Komponente (da haben wir sie ja, die nächste Dimension) schocken. Danach war ich nicht einmal mehr gewillt, die Innenillustration als mögliche Hommage an C-3PO ausreichend zu würdigen.
Das mit der Bewusstseins-Übertragung hat Ewers schon gerne früher praktiziert. Damals im M87-Zyklus um die Geschehnisse mit OLD MAN, Aser Kin, Cronot u. Perish Mokart auf dem Neptunmond Triton. Die Mokarts fanden damals auf Triton einen Lemurer, Einaklos, der sein Bewußstein auf eine Kugel übertragen hatte, mit dessen Hilfe es später gelang OLD MAN von den Zweitkonditionierten zurückzuerobern. Erwähnungen von 6 u. 7D gab es früher auch schon öfter (Takerer, Kelosker etc.). Vielleicht nicht sooo schlimm. Sollte wohl so eine Art BOAH-Effekt sein. Neben den erwähnten Schnitzern war der Roman aber ímmer noch, wie ich finde, unterhaltsam und lesenwert. Vielleicht kein Vergleich zu HGEs früheren Werken. Mit Giffi Marauder konnte ich auch nie etwas anfangen…


Zu Nr. 1562 (Bastion des Bewahrers):
Vermutlich der beste Roman dieser Truillau-Trilogie. Mahr, wie schon von LaLe erwähnt, mit ungeahnten poetischen Qualitäten u. guten Zusammenfassungen der bisherigen Geschehnisse. Endlich erahnt man etwas von Rhodans Gedankengängen bezüglich Gesil u. Eirene, aber einen richtigen Plan hat er auch nicht. Nur dass er hofft, Gesil wieder zurückzubringen. Eirene, seine Tochter, hat er mehr oder weniger abgeschrieben.

Die CASSADEGA, ein Residenzschiff des Bewahrers von Truillau, steht über dem Planeten Duur-I-Rasht in einer Dunkelwolke, weshalb Rhodan u. die Topar sich entschließen, es zu kapern. Es fällt wieder einmal merkwürdig auf, wie schwach das Regime des Bewahrers in Truillau eigentlich zu diesem Zeitpunkt geschildert wird. Sieht man einmal von den Sonnensatelliten ab, so werden selbst wichtige Planeten nur von wenigen Raumschiffen, einigen "Muschelschiffen" hier u. dort, geschützt. Ein Raumschiff wie die BASIS bringt das Regime scheinbar mehr oder weniger sofort an den Abgrund. Dass sich ein Residenzschiff, die CASSADEGA, ohne Begleitschutz im Orbit einens Planeten befindet, ist nur ein weiteres Beispiel dafür. Zufällig ist das Residenzschiff dort, um menschenähnliche Klone an Bord zu nehmen, so dass Rhodan und sein Team, BASIS-Besatzungsmitglieder u. Kontiden, sich auf dem Planeten unter diese Klone mischen und an Bord des Todessterns, äh, Residenzschiffes gelangen können. Sich mit so einem kleinen Team an Bord eines so wichtigen Schiffes zu begeben, welches durch vorhergehende Angriffe gewarnt ist, erscheint mir etwas verwegen. Nebenbei gesagt, schöne Schilderung der Atmosphäre des Planeten von Mahr, obwohl solche Extremwelten immer etwas überzogen dargestellt werden. Bei so hohen Temperaturen existieren keine Lebewesen mehr. Die Übernahme der CASSADEGA erfolgt schließlich nur mit Hilfe von Sato Ambushs Ki und weil die Anlagen der Zentrale "nur unter sorgfältig kontrollierten Bedingungen funktionierten". Der Kommandant ergibt sich lieber, als das Schiff zu beschädigen. Naja. Gesil ist aber nicht mehr an Bord. Rhodan erfährt von Meliserad, dem Zentrum der Macht des Bewahrers, was er auch früher hätte erfahren können. Am Ende stellt sich auch noch heraus, dass die BASIS nebenbei irgenwie aufgebracht wurde. Wie genau das geschehen ist, bleibt verborgen, bzw. es wird nur erwähnt, dass sie sich einer Übermacht ergab. Na gut. Rhodan erhält eine Einladung vom Bewahrer von Truillau, Taurec, und trifft schließlich auf Gesil u. Eirene, die sich aber Taurec angeschlossen haben. Sehr schöne Auseinandersetzung am Ende zwischen Rhodan, Taurec, Gesil u. Eirene, die mit einem Kliffhänger endet. Warum hat man nur das Gefühl, dass Taurec, für all das was er angerichtet hat, unter anderem zwei Galaxien in den Abgrund zu stürzen, viel zu billig davonkommen wird.

Nun kann man sich die Frage stellen, ob Rhodans Fortschritte in Truillau nicht viel zu schnell erfolgt sind. Wohl eher nicht schnell genug. Viel Lärm um nichts. Die Todesrate unter den Beteiligten wäre sehr viel niedriger ausgefallen, wenn man eine Kontaktaufnahme auf diplomatischen Kanälen energischer verfolgt hätte. Ein richtiger Konflikt existiert überhaupt nicht, da der Bewahrer, Taurec, sich im Prinzip sowieso zurückziehen wollte. Diese drei Bände hätte man auch locker in 1-2 Bände zusammenfassen können. Was mich auch interessiert hätte, wäre gewesen, was die Besatzungsmitglieder der Basis darüber denken, dass Rhodan seiner Ex-Frau hinterherläuft... B-)
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Re: 5. Auflage - Die Linguiden

Beitrag von Waringer »

LaLe hat geschrieben:Dann habe ich noch einen ganz anderen Punkt, der mir speziell zu Band 1563 (3. Auflage) mal wieder auffiel.

Mich würde mal interessieren, wie der Text in die gedruckte Form kommt. Mitunter habe ich den Eindruck, dass dieser von einer Vorlage (EA?) eingescannt wird und so Schreibfehler der Art zustandekommen, dass z. B. tr wie h gelesen wird u. ä. Ich könnte mich jetzt ärgern, dass ich die Fundstellen wieder nicht aufgezeichnet habe :angry: . Der Roman lieferte aber noch ganz andere Sachverhalte, die mir erst einmal wichtiger waren. Ist das mit den Schreibfehlern auch ein Problem in der 5. Auflage?

Wird der Text vor dem Druck noch einmal Korrektur gelesen?

Weiß da jemand mehr, vielleicht der Klaus :unschuldig: ?
Keine Ahnung, wie es tatsächlich gemacht wird, aber einscannen per OCR ist sicher billiger und weniger fehlerträchtig als abtippen für Folgeauflagen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Originaltexte bzw. files von 1991 nicht mehr vorhanden, gespeichert oder verwendbar sind und man jetzt deshalb bei der späteren 5. Auflage auf OCR zurückgegriffen hat, was diese Übertragungsfehler ähnlicher Zeichen verursacht hat.


In der 1. Auflage gibt es z.B. in Nr. 1562, S. 33 noch einen kuriosen Fehler:
"Die Pflanzen waren in Bewegung. Irgendwo schrie ein Tiger in Todesangst. Lianen peitschten durch die feuchte, heiße Luft. Der schlanke Leib eines Geschöpfs, das einem terranischem Wiesel nicht unähnlich war, wurde in die Höhe geschleudert. Das Tier kreischte, zuckte und schlug mit allen vieren um sich. Aber sein Schicksal war besiegelt."
Da wurde aus dem Tier ein Tiger.
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Re: 5. Auflage - Die Linguiden

Beitrag von JoeSchuh21 »

1562
Richtige Erholung im Vergleich zum Vorgängerband.

1563
Der Altmeister in alter bekannter Art und Weise. Die Suche nach der "Crest-Datei". Ein Hauch von Nostalgie. Gucky nicht ganz so lebensfroh wie früher.

1564
Die Fortsetzung von 1563 und die Suche geht weiter, Hat was von Indiana Jones mit Atlan in der Hauptrolle. :D
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Re: 5. Auflage - Die Linguiden

Beitrag von LaLe »

Waringer hat geschrieben:Zu Nr. 1560 (Die Agenten des Bewahrers):
Die Expedition PRs mit der BASIS nach Truillau läßt mich merkwürdig kalt, vermutlich weil mich das Schicksal von Gesil und Eirene, subjektiv betrachtet, wenig interessiert. Spannung kommt in diesem Zusammenhang natürlich nicht auf. Was steht auf dem Spiel?
Na ja, daneben geht es immerhin noch um die Klärung der Identität des Bewahrers, des Vaters von Monos, sowie dessen Motive für das Wirken seiner Truppen in der Milchstraße. Da tappt zumindest Perry ja noch im Dunklen.
Der Linguiden-Zyklus entblößt sich hier wieder als halbgarer, unglücklicher Mischma(t)sch, aus verschieden Problemen u. Richtungen. Mein Kritikpunkt wäre, dass man diesen Teil besser ausgeklammert oder bereits früher, z. B. im Cantaro-Zyklus bereinigt hätte.
Das sehe ich eigentlich etwas anders. Vordergründig scheint das alles ziemlich zusammenhanglos zu sein. Wenn man aber mal etwas tiefer schaut, dann hängt doch alles (Linguiden, ESTARTU, UBI ES) mit der ES-Verwirrung zusammen. Und um nicht zu spoilern, gibt es ja noch andere Handlungsfäden, die da mit reinspielen. Unter diesem Gesichtspunkt stellt sich für mich eher die Frage, ob der Zyklus so glücklich bezeichnet wurde. Und da wäre er wohl nicht der letzte, bei dem ich dies verneinen würde.
Goodman Goyd starb durch diesen "Seeigel", was man evt. tatsächlich nicht als direkte Feindeinwirkung bezeichnen könnte, sondern als Unfall mit einem wilden Tier, oder?
Denkbar, ich hatte das aber mehr so verstanden, dass die Gruppe sämtliche Putam-Mönche gegen sich aufgebracht hatte und dass es sich bei dem Seeigel um einen solchen handelte - genau wie später das pilzartige Wesen, das sich auf Perry stürzte. Kann mich aber auch irren.
Waringer hat geschrieben:In der 1. Auflage gibt es z.B. in Nr. 1562, S. 33 noch einen kuriosen Fehler:
"Die Pflanzen waren in Bewegung. Irgendwo schrie ein Tiger in Todesangst. Lianen peitschten durch die feuchte, heiße Luft. Der schlanke Leib eines Geschöpfs, das einem terranischem Wiesel nicht unähnlich war, wurde in die Höhe geschleudert. Das Tier kreischte, zuckte und schlug mit allen vieren um sich. Aber sein Schicksal war besiegelt."
Da wurde aus dem Tier ein Tiger.
Das hatte ich schon so gelesen als ob es sich um zwei verschiedene Wesen handelt. Irgendwo ein Tiger (wie auch immer der anhand seines Schreis erkannt werden konnte - darüber hatte ich mich an dieser Stelle gewundert) und das wieselähnliche Tier, das in der Nähe Rhodans getötet wurde (wodurch er abgelenkt war). Die Stelle findet sich in der 3. Auflage übrigens auf Seite 30 :D .
JoeSchuh21 hat geschrieben:1564
Die Fortsetzung von 1563 und die Suche geht weiter, Hat was von Indiana Jones mit Atlan in der Hauptrolle. :D
Schön, dass du aufholst, aber der war noch nicht dran ;) .
Die Katze grinste.
"Hierzulande ist jeder verrückt. Ich bin verrückt. Auch du bist verrückt."
"Woher weißt du, dass ich verrückt bin?"
"Sonst wärst du nicht hier", antwortete die Katze.

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Re: 5. Auflage - Die Linguiden

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LaLe hat geschrieben:
JoeSchuh21 hat geschrieben:1564
Die Fortsetzung von 1563 und die Suche geht weiter, Hat was von Indiana Jones mit Atlan in der Hauptrolle. :D
Schön, dass du aufholst, aber der war noch nicht dran ;) .
Ich weiss, daß ich eins voraus bin, aber dafür habe ich an dieser Stelle wieder abgebrochen und lese die nächsten Wochen wieder im Aphilie-Zyklus weiter. :D
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Re: 5. Auflage - Die Linguiden

Beitrag von LaLe »

Band 1564 - Report der Unsterblichkeit - HH

Bild

Nachstehenden Text zitiere ich mit freundlicher Genehmigung gemäß den Bedingungen der GNU FDL aus der Perrypedia

Am 23. November 1172 NGZ leitet Atlan auf Arkon I einen Einsatz gegen Sklavenhändler, die Bionten an Angehörige des arkonidischen Adels verkaufen. Das Raumschiff der Verbrecher, die HUNOR, wird schnell erobert und dessen Kommandant, der Arkonide Spathar von Saleon, abgeführt. Bei diesem handelt es sich aber lediglich um ein Roboterdouble und in der Folge gerät der Einsatz zu einem Fiasko. Als der an Bord seines Schiffes untergetauchte Spathar mit dessen Waffen das Feuer eröffnet, können nur vorsorglich errichtete Schirmfelder verhindern, dass der Raumhafen großflächige Schäden davonträgt. Die HUNOR vergeht jedoch in einer verheerenden Explosion, bei der neben dem Kommandanten auch etwa 1000 Bionten zu Tode kommen.

Später am Tag erhält Atlan Besuch von Theta von Ariga. Diese hat herausgefunden, dass Garvan von Taphraig, ein Gauner, von dem er den RIUNAN-Report hatte kaufen wollen, auf Arkon für den Erhalt eines mehr als zehntausend Jahre alten Gebäudes gesorgt hat. Atlan kann nicht glauben, dass Garvan ohne Aussicht auf Gewinn gehandelt hat, und beschließt, das als Museum eingerichtete Haus zu untersuchen.

Obwohl Atlan in Momeron einen sehr fachkundigen Führer zugewiesen bekommt, findet er zunächst nichts Außergewöhnliches, bis er in eine Abteilung geführt wird, die Epetran gewidmet ist. Jetzt hält er es für durchaus möglich, eine Spur zu den Aufzeichnungen von Crest finden zu können.

Um seinen Spezialisten ungestörte Untersuchungen zu ermöglichen, lässt Atlan das Museum für den Publikumsverkehr sperren und alles gründlich untersuchen und durchleuchten, jedoch ohne Erfolg. Erst als er sich zeigen lässt, welche Stellen in der Epetran-Abteilung Garvan bevorzugt aufgesucht hat, fällt seine Aufmerksamkeit auf ein Buch, in das Epetran handschriftliche Aufzeichnungen vorgenommen hat. Durch einen Wärmestrahler erscheint auf einer Seite eine Notiz mit unsichtbarer Tinte geschrieben. Atlan reißt die Seite heraus, liest die Notiz und merkt im selben Moment, dass er dadurch einen Zünder ausgelöst hat. Geistesgegenwärtig verhindert er, dass seine Begleiter zu Schaden kommen, aber das Buch mit den Geheimplänen ist vernichtet.

Dank seines fotographischen Gedächtnisses hat sich Atlan die wesentlichen Informationen einprägen können, so dass er mit einem schwerbewaffneten Team in das unterirdische Labyrinth des Museums eindringen kann, das durch etliche Fallen geschützt ist. Zu Beginn erfährt er von einer Projektion Epetrans, dass dieser eine Kopie des Wissens des Robotregenten angelegt hat. Die Aufzeichnungen sollten nach seinem Willen von Arkoniden fortgeführt werden, die nicht der fortschreitenden Dekadenz ihres Volkes anheim fallen. Dies bestärkt Atlan in seiner Hoffnung auch die Aufzeichnungen Crests finden zu können.

Im Verlauf des Unternehmens muss sich das Einsatzkommando weiteren Fallen stellen, die teilweise erst von Gavran installiert oder manipuliert wurden. Ein Mitglied der Einsatzkräfte wird schwer geschädigt, als es versucht, eine Sperre zu überwinden. Atlan wird an dieser Stelle auf seine Berechtigung und Gesinnung hin getestet. Die Prüfung verläuft erfolgreich und schließlich erhält Atlan Zugang zu einer privaten Datei von Crest, in der er Hinweise darauf findet, dass dieser den Inhalt des Funkspruchs der SAMUR an die RIUNAN kannte. Der Zugriff auf das SAMUR-Log wird ihm jedoch verweigert. So versucht Atlan einen Zugang zur Positronik zu finden, um dort die erforderliche Zugriffsberechtigung zu erlangen. Auf dem Weg dorthin werden zunächst die Mitglieder seines Teams und schließlich er selbst bewusstlos.

Als Atlan wieder zu sich kommt, erkennt er, dass mittlerweile ein Selbstzerstörungsmechanismus läuft, der in wenigen Minuten zur Zerstörung führt, weil die außerhalb des Museums postierten Truppen begonnen haben, mit Gewalt in den unterirdischen Teil des Museums einzudringen. Atlan gelingt es, den Angriff zu stoppen, der nur begonnen wurde, weil während Atlans Bewusstlosigkeit zehn Tage vergangen sind und man sich um ihn und sein Team Sorgen gemacht hat.

Atlan erhält endlich Zugriff auf Crests Datei. Crest berichtet, dass das tefrodische Raumschiff SAMUR mit Widerstandskämpfern bemannt war, die auf eine Welt gestoßen waren, die unter einem Zellaktivierungsfeld lag. Es gelang den Rebellen, herauszufinden, dass die Herrscher ihrer Galaxie, die Meister der Insel, so genannte Zellaktivatoren trugen, die nach einem ähnlichen Prinzip arbeiteten wie das Feld um den Planeten, und dass sie diese von Wesen aus der Milchstraße erhalten hatten. Die Rebellen rechneten sich mit solchen Geräten Chancen aus, die Macht der Meister der Insel eines Tages zu brechen, und machten sich über die Sonnentransmitter auf den Weg in die Milchstraße. Hier fanden sie zwar das System, in dem die gesuchten Wesen leben sollten, aber diese waren samt ihres Planeten verschwunden. Ein Hinweis führte die Rebellen dann in den östlichen Teil der Galaxie, wo sie auf Haemon von Tereomins Schiffe trafen und infolge des Kampfes zusammen mit der RIUNAN abstürzten.

Nachdem Atlan der Inhalt der Datei bekannt ist, ist ihm klar, dass er eine Expedition nach Andromeda durchführen muss, von wo aus die Legende vom Planeten des Ewigen Lebens durch Widerstandskämpfer gegen die Meister der Insel in die Milchstraße gelangt ist. Der Grund dafür, so meint Kassian, kann nur sein, dass Wanderer einst in Andromeda gewesen sein muss. Ziel der Expedition soll zunächst der Planet History sein, denn dieser dürfte mit der im Bericht beschriebenen Welt, die unter einem Zellaktivierungsschild gelegen haben soll, identisch sein.
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Re: 5. Auflage - Die Linguiden

Beitrag von LaLe »

Mit Band 1564 - Report der Unsterblichkeit hat Horst Hoffmann m. E. einen gelungenen Wiedereinstieg in die Erstauflage hingelegt. Die Handlung des Romans war für mich aufgrund der historischen Dimension ein durchaus dankbares Thema, kann ich mich für solche Rückblicke doch durchaus begeistern. Hier sind es auch nicht gleich Jahrmillionen, die einem um die Ohren gehauen werden (nicht, dass ich diesen Zeiträumen nicht auch etwas abgewinnen könnte, aber auf Dauer ermüden diese schon), es geht lediglich knapp 11.000 Jahre zurück. Und auch in dieser jüngeren Vergangenheit liegen eine Menge Geheimnisse verborgen.

Ansonsten machte die gefällige Schreibweise HoHos Spaß und selbst Kassian nervte mich erstmals nicht. Der Revisor in mir erlaubt sich aber noch auf einen kleinen Fehler hinzuweisen. Auf Seite 43 der 3. Auflage lässt Horst Crest vom "Zeitalter Demarons" berichten. Den Begriff dürfte es zu Lebzeiten Crests noch nicht gegeben haben ;) .

Mein kurzes Fazit: So berechtigt die Zwangspause nach dem 1111er-Verbrechen auch war, schön, dass der Horst wieder dabei ist/war :st: .
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Re: 5. Auflage - Die Linguiden

Beitrag von LaLe »

Band 1565 - Der Intrigant - AE

Bild

Nachstehenden Text zitiere ich mit freundlicher Genehmigung gemäß den Bedingungen der GNU FDL aus der Perrypedia

Während sich die ROBIN weiter auf ihrem Flug nach Estartu befindet, versucht Dao-Lin-H'ay, zunächst alleine, später zusammen mit Leander Feyering, hinter das Geheimnis von Stalkers Kriegskiste zu kommen. Sie ist überrascht, dass der Lagerraum, in dem die Kiste liegt, nicht mehr verriegelt ist, muss aber feststellen, dass die Kiste für sie ein unüberwindbares Hindernis darstellt.

Stalker treibt währenddessen seine Psychospielchen weiter und bringt in der Maske eines buckligen Bordpsychologen Unruhe in die Besatzung, indem er geschickt die verschiedenen Volksgruppen der eintausend Mann starken Mannschaft gegeneinander ausspielt. Es scheint, als gehe es ihm darum, die Besatzung dazu zu bringen, die Reise nach Estartu vorzeitig zu beenden. Er bringt 150 Plophoser dazu zuzustimmen, in der nahegelegenen Galaxis Vilamesch zu bleiben und auf die Rückkehr der ROBIN aus Estartu zu warten. Er möchte möglichst alleine, ohne die Besatzung der ROBIN, nach Estartu gelangen, was auch die Schiffsführung langsam zu verstehen beginnt. Dazu bedient er sich unter anderem des Maaliters Gunziram Baal, einem Anti mit paranormalen Fähigkeiten, der die Emotionen anderer Personen verstärken kann. Shina Gainaka versucht, Stalker mit Hilfe des Ophalers Salaam Siin zu verhören, was aber misslingt. Die Gesänge des Ophalers zeigen bei Stalker keine Wirkung.

Voun Braata, der an Bord als Einzelgänger gilt, lüftet vor der Schiffsführung sein Geheimnis. Er ist persönlicher Bevollmächtigter Perry Rhodans und soll dafür sorgen, dass die ROBIN ihr Ziel unbeschadet erreicht. Braata ist machtlos gegen Stalkers Intrigen, sorgt aber mit Sprengsätzen an verschiedenen Stellen des Schiffs dafür vor, dass Stalker das Schiff nicht in die Hände fallen kann. Einige der Sprengsätze verschwinden später wieder, offenbar hat Stalker sie entdeckt.

Ein plötzlicher Alarm markiert den Höhepunkt der Auseinandersetzungen. Durch Manipulationen am Grigoroff-Projektor baut sich die Grigoroff-Schicht ab, und die ROBIN droht unkontrolliert aus dem Hyperraum zu fallen. Die Besatzung kann rechtzeitig gewarnt werden und ihre SERUNs anlegen, und trotz aller Befürchtungen kommt es nicht zur Katastrophe, da Stalker, der hinter dieser Manipulation steckt, nicht daran gelegen ist, die ROBIN zu zerstören. Er möchte lediglich, dass diese einen Zwischenstopp in Vilamesch einlegt, was ihm auch gelingt.

Zurück im Normalraum empfängt die ROBIN Signale vom 3,8 Lichtjahre entfernten Planeten Paro. Da eine Reparatur nötig ist, nimmt man Kurs auf diesen Planeten, auf dem sich auf über zwanzigtausend Quadratkilometern Ruinenanlagen befinden, in denen auch die Quelle der Funksignale liegt. Bei Untersuchungen der Ruinen finden sich zahlreiche ESTARTU-Symbole vom Dritten Weg, die auffallend neu aussehen.

Voun Braata, der Stalker außer Gefecht setzen möchte, um zu verhindern, dass er sich der ROBIN bemächtigt, gerät in einen Zweikampf mit diesem und kann ihn besiegen, indem er den ehemaligen Sotho in eine auf dessen Körpermaße ausgelegte Falle lockt. Während dieser feststeckt, schreiten die Reparaturen des Schiffs und die Untersuchungen der Ruinen voran, an der sich jetzt auch Alaska Saedelaere und Siela Correl beteiligen, die mit MUTTER den Planeten erkunden. Dao-Lin stößt zufällig auf den immer noch feststeckenden Stalker und befreit ihn gegen die Bedenken Braatas.

Gunziram Baal nutzt Wochen nach Ankunft der ROBIN auf Paro die Gelegenheit, dass Großteile der Besatzung mit Reparaturen und Untersuchungen beschäftigt sind, um in Stalkers Auftrag die ROBIN unter seine Kontrolle zu bekommen. Als er jedoch sieht, dass Stalker tödliche Waffen einsetzt, bricht er den Angriff gegen die Kommandozentrale des Schiffes ab. Stalker nutzt diese Gelegenheit, um Siin in die HARMONIE zu schaffen und diese von der ROBIN zu lösen. Er verschwindet mit dem Ophaler und dessen Schiff. Alaska Saedelaere und Siela Correl heften sich mit MUTTER an Stalkers Fersen.

Inzwischen ist jedem klar geworden, dass die ESTARTU-Symbole offenbar von Stalkers Helfern verteilt wurden, aber es finden sich auch echte Anzeichen dafür, dass die Völker aus Estartu auf Paro waren: das Heldengrab eines Somers sowie ein maßstabsgetreues Modell des ESTARTU-Denkmals von Pailkad. Diese liefern Hinweise auf die Entwicklung der Völker im Reich der Zwölf Galaxien während der Dunklen Jahrhunderte.
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Re: 5. Auflage - Die Linguiden

Beitrag von Heiko Langhans »

Warum soll Crest den Begriff "Zeitalter Demarons" nicht kennen? Lt. Imperatoren-Tafel (zugegeben erst 1998 im Traversan-Zyklus veröffentlicht) herrschen Demaron I. und II. von 6151 bis 6052 v. Chr. - unmittelbar vor dem ersten Reomir.

... und so wird aus HoHos Flüchtigkeitsfehler ein stimmiger Sachverhalt ... :unschuldig:
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Re: 5. Auflage - Die Linguiden

Beitrag von LaLe »

Zu Band 1565 - Der Intrigant - AE

Zur eigentlichen Handlung will ich mich gar nicht äußern, da reicht eigentlich ein Verweis auf den letzten ROBIN-Roman. Sinngemäß gilt für Band 1565 dasselbe.

Ansonsten gab es eine Stelle (Seite 120 der 3. Auflage), die bei mir für einen kleinen Aufreger sorgte. Da schreibt Arndt zu Dao-Lin Folgendes: [...] und dachte wieder an das, was Tek in der Zentrale gesagt hatte: "Fast habe ich das Gefühl, als wolle er uns auf ein Ereignis vorbereiten..." [...]
Ich will jetzt nicht ausschließen, dass ich die Stelle auf die hier Bezug genommen wird überlesen habe, aber ich behaupte jetzt einfach mal, die gibt es nicht. Mein Problem mit der Formulierung ist, dass dem Leser eine neue Information so vorgesetzt wird, als ob er diese schon hätte. Und all dies dient vordergründig nur dem Zweck eine ansonsten völlig sinnfrei erscheinende Handlung, nämlich die Befreiung Stalkers, als beinahe zwingend logisch und nachvollziehbar zu verkaufen. Von der moralischen Begründung, die ich mal mit dem Begriff politisch korrektes Gutmenschen(kartanin)tum umschreiben würde, will ich hier gar nicht reden. Jetzt mal ganz ehrlich, da liegt Stalker seit 2 Wochen in einem Loch und darf da bis zum Abflug der ROBIN nicht weiter drin liegen? Und das von der ansonsten auch nicht als sonderlich zimperlich beschriebenen Dao-Lin?

Und was für ein Ereignis soll das sein, auf das Stalker seine Reisebegleiter möglicherweise (war ja nur ein Bauchgefühl des Kriminologen Tekener) vorbereiten wollte? Die Übernahme der HARMONIE nach einem vorherigen Ablenkungsmanöver in der Zentrale der ROBIN wird das ja wohl kaum gewesen sein, oder?

Mit solcher Pseudologik kann ich einfach nichts anfangen und so richtig ärgert mich das, wenn es im Lesefluss stört. Das war hier der Fall.

Eine schöne Stilblüte gab es dann auch noch (Seite 107): [...] Die Energieanzeigen der Schiffsanlagen schlugen für einen mit den Augen kaum wahrnehmbaren Augenblick aus, ... [...] :o) .

Und geguckt hatte ich nochmal wegen der Schreib-/Druckfehler, die mir zuletzt zu Band 1563 auffielen.
Zu Band 1564 kann ich nur einen vergleichbaren Fehler anführen. Bei der ersten Nennung wurde aus dem TRUV ein TRW.
In Band 1565 ist mir dreimal das "Umlaut-Problem" aufgefallen:
Seite 86, rechts, 3. Absatz: [...] "Aber ich zahle mich in diesem ... [...]
Seite 92, rechts, 2. Absatz: [...] "Das fallt uns doch nur auf ... [...]
Seite 97, links, 2. Absatz: [...] "Aus eigener Kraft gelang es mir nicht, mich aus dem Bann zu losen. [...].
Die Katze grinste.
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Re: 5. Auflage - Die Linguiden

Beitrag von Heiko Langhans »

Das klingt nach/liest sich wie Scanning-Fehler(n) ...
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Re: 5. Auflage - Die Linguiden

Beitrag von LaLe »

Heiko Langhans hat geschrieben: :unschuldig:
Wenn der nicht wäre, könnte ich ernsthaft versucht sein in dieser Sache zu argumentieren :unschuldig: .
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Re: 5. Auflage - Die Linguiden

Beitrag von Heiko Langhans »

... aber nicht doch :unschuldig: :D
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Tennessee
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Re: 5. Auflage - Die Linguiden

Beitrag von Tennessee »

"Wenn einer eine Reise tut..."

Salut,

die Reise der ROBIN, der MUTTER und der HARMONIE nach Estartu ist im vollen Gang und ich würde gerne mal über die Gestaltung der Reise an sich sprechen. Dabei soll jetzt weniger die tatsächliche schriftstellerische Ausgestaltung der einzelnen Romane, die ja nicht immer die herrlichste ist, im Vordergrund stehen, sondern eher die Frage, wie denn die Reise an sich, also als Erlebnis, exposeetechnish geplant worden ist. Kurz: Was ist passiert, um die Reise spannend oder abenteurerlich zu gestalten? Und ebenso: Sind dies Möglichkeiten für die PR-Serie Fernreisen zu "planen".

Vielleicht einfach mal als kurze Auflistung (mit kleinen Vorgriffen):

- rätselhafte und unbekannte "Eigenpläne" einzelnder Mitreisender
- Untersuchung von archäologischen Funden
- gefährdende Überbleibsel aus der "Abstammung" des Schiffes
- mehrere kleine Schiffe statt eines großen Fernraumschiffes
- (unfreiwillige) Trennung der Gesamtexpedition in mehrere Reiseeinheiten
- ... ?

Sind diese Elemente (und die sind sicher noch unvollständig) eigentlich gelungene Gestaltungsmittel, um eine (Fern)Reise spannend zu machen?

lg
Ten.
„Ein Wort“, sagte Humpty Dumpty, „bedeutet genau das, was ich es bedeuten lasse, nichts anderes.“
„Die Frage ist“, sagte Alice, „ob du Worten so viele Bedeutungen geben kannst“.
„Die Frage ist“, sagte Humpty Dumpty, „wer die Macht hat – das ist alles.“
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Re: 5. Auflage - Die Linguiden

Beitrag von Waringer »

Zu Nr. 1563 (Geheimsache RIUNAN):
Der drittletzte Roman von Clark Darlton mit einem ebenso altersweisen, verhältnismäßig gemäßigten Gucky und detaillierten Beschreibungen, die manchmal von einem Hauch Selbstironie geprägt sind, was aber kein Nachteil ist. Ein langer Weg von "Die dritte Macht" bis hierher. CD ergeht sich hauptsächlich in detaillierten Beschreibungen der Charaktere und Örtlichkeiten, zumal die Story keine übermäßig spannenden Konflikte bietet. Atlan erhält ein Angebot über den sogenannten RIUNAN-Report. CD hat sichtlich Spaß an der Schilderung der Springerfamilie des Patriarchen Herkules, die einen Glücksspiel Asteroiden, Cyrazo, betreibt, auf dem Atlan sich Informationen über den RIUNAN-Report erhofft. Der Roman erinnert an vielen Stellen an den Beginn der PR-Serie im ersten Zyklus mit Gucky u. diversen Springern. Amüsante Szene, wie Gucky den Springer-Mädchen in die Hände fällt. Nicht das ich dies dem Mausbiber gegönnt hätte. Dem Springer den Namen "Herkules" zu geben, halte ich allerdings für keine gute Idee, weil er einfach zu vorbelastet ist. Am Ende erfährt man keine wesentlich neuen Erkenntnisse bzw. es ergeben sich keine Handlungsfortschritte, so dass man den Roman wohl getrost als Lückenfüller bezeichnen kann.

Fundstellen:
S. 18:
"Das ist der Preis, den Genies zu zahlen haben", murmelte er und biß kräftig zu, und das mit seinem einzigen Nagezahn.
Wie er das problemlos schaffte, war noch immer sein Geheimnis.

Zu Nr. 1564 (Report der Unsterblichkeit):
Schöner, unterhaltsamer Roman mit vielen interessanten Details über die Arkoniden von Horst Hoffmann. Man merkt, dass hier jemand geschrieben hat, der sich mit der Materie auskennt. Ein kurzer Rückblick zu Beginn auf die Anfänge der Serie mit Crest u. Thora. Super, gefällt mir und verdeutlicht wie wenig man eigentlich über Crest und seinen Lebensweg bisher geschrieben hat. Aufregende Idee mit den Crest-Dateien, in denen sich Hinweise auf die Entstehung der Linguiden befinden sollen. Allerdings offenbart sich auch hier wieder ein Manko des Zyklusses. Man setzt sich mehr mit der Entstehung der Linguiden, als mit den Linguiden selber auseinender, was aber nicht zwingend ein Nachteil sein muss. Die Menge der Exposition darf nur nicht überhand nehmen. Gut gefallen hat mir auch die Schilderung mit der Auseinandersetzung zwischen den imperialen Garden u. der HUNOR bzw. Spathar von Saleon zu Beginn. Detailliert wird unter anderem beschrieben, wie man auf der Planetenoberfläche mit solchen Schiffs-Explosionen umgeht. Es gibt ein Wiedersehen mit Epetran, dem Konstrukteur des arkonidischen Robotregenten, sowie Theta von Ariga u. Kassian. Grinsen musste ich an der Stelle, als Atlan und sein Team in die Falle mit dem lähmenden Gas gerät und Atlan sich verzweifelt fragt, warum sein Zellaktivator die Wirkung nicht neutralisiert. Tja, das kommt davon, wenn man sich an bestimmte Dinge erst einmal gewöhnt hat…

Am Ende erfährt der Leser, dass die Tefroder im Haemon-System aus dem Andromeda-Nebel gekommen sind, um Hilfe im Kampf gegen die MDI zu finden. Nur einen kurzen Kommentar dazu, da es in einem späteren Roman noch näheres dazu gibt. Dass ich mit dieser Idee, dieser Umdeutung, die sich hier andeutet, woher die MDI angeblich ihre Zellaktivatoren haben, aus diversen Gründen nicht besonders glücklich bin, muss ich aber unbedingt erwähnen.

Interessant war auch die Stelle über das Ende der MDI und die Auseinandersetzung zwischen Tefrodern u. Maahks in Andromeda:
S. 66:
"Danach waren wir froh, daß sich die Maahks und die Tefroder nicht gegenseitig an die Kehle gingen."
War das so? Da klingt irgendwie ein Hauch von Schuldbewußtsein und Umdeutung durch, da man die Tefroder u. Maahks gegeneinander ausgespielt und dann sitzen gelassen hat. Denn in den Romanen damals am Ende des MDI-Zyklusses klang das ganz anders:
Nr. 298, S. 11:
"Außerdem besteht zwischen den Terranern und den wasserstoffatmenden Maahks ein Bündnis. Beide Rassen bekämpfen sowohl die MDI als auch die Tefroder, und die Terraner werden nach dem Sieg tatenlos zusehen müssen, wie die Maahks ihre Rachegelüste an den Nachkommen der Urbewohner Terras kühlen."
Nr. 298, S. 64:
"Doch was sollen wir zu ihrer Rettung tun? Wir können die Maahks nicht zwingen, die tefrodischen Welten ungeschoren zu lassen. Oder soll ich einen endlosen Krieg zwischen Menschen und Maahks riskieren? Das würde ein allmähliches Verbluten beider Rassen bedeuten. Wir und sie würden untergehen in einem noch nie dagewesenen Chaos."
Er sah den Oxtorner fast flehend an.
"Zwischen den Maahks und den Menschen existiert ein Vertrag!"
Tengri Lethos neigte leicht den Kopf. Seine bernsteingelben Augen glitzerten kalt.
"Wollen Sie damit sagen, daß Sie in dem Vertrag auf die Rettung der Tefroder verzichtet haben? Wie mir Oberleutnant Hawk berichtete, gibt es in Andromeda mindestens fünfunddreißigtausend von Tefrodern besiedelte Welten.
Sollen alle diese Welten verwüstet werden? Sollen Milliarden und aber Milliarden intelligenter Wesen gequält und gemordet werden? Wollen Sie das verantworten, Perry Rhodan?"
Der Großadministrator zuckte die Schultern.
"Ich sehe keinen Weg, das Unheil abzuwenden."

Fundstellen (Nr. 1564):
S. 16:
"Eintausend Bionten, Genmüll aus der Monos-Zeit. Dazu bestimmt, in hohen arkonidischen Familien als niederste Sklaven Dienst zu tun oder in Laboratorien von Gen-Verbrechern für grausame Experimente mißbraucht zu werden."
Hui, ich wusste gar nicht, dass es im arkonidischen Reich noch Sklaventum gibt, oder!? Waren diese Sklaven nun illegal oder nur illegal wegen ihrer Herkunft? Sind Roboter nicht viel angenehmer? Wird mal Zeit für eine soziale Revolution dort…


S. 62:
Der Offizier bekam große Augen.
"Ein… Tag, mein Imperator?" stammelte er. "Bei Arkons Göttern! Seitdem ihr die subplanetaren Anlagen betreten habt, sind mehr als zehn Tage vergangen! Ich will verdammt sein, wenn es anders ist!"
Interessant! Verehrten die Arkoniden in ihrer Frühzeit tatsächlich einmal Götter, so dass diese arkonidische Redewendung erhalten geblieben ist? Wieder so ein Beispiel für die Ähnlichkeit zwischen den Arkoniden u. Roms Imperium.
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Re: 5. Auflage - Die Linguiden

Beitrag von Waringer »

LaLe hat geschrieben:
Waringer hat geschrieben:Der Linguiden-Zyklus entblößt sich hier wieder als halbgarer, unglücklicher Mischma(t)sch, aus verschieden Problemen u. Richtungen. Mein Kritikpunkt wäre, dass man diesen Teil besser ausgeklammert oder bereits früher, z. B. im Cantaro-Zyklus bereinigt hätte.
Das sehe ich eigentlich etwas anders. Vordergründig scheint das alles ziemlich zusammenhanglos zu sein. Wenn man aber mal etwas tiefer schaut, dann hängt doch alles (Linguiden, ESTARTU, UBI ES) mit der ES-Verwirrung zusammen. Und um nicht zu spoilern, gibt es ja noch andere Handlungsfäden, die da mit reinspielen. Unter diesem Gesichtspunkt stellt sich für mich eher die Frage, ob der Zyklus so glücklich bezeichnet wurde. Und da wäre er wohl nicht der letzte, bei dem ich dies verneinen würde.
Hm, ja, das mit den Zusammenhängen ist mir bekannt und ich halte es in Grenzen auch für interessant u. sinnvoll. Aber spätestens seit dem Ende des Tarkan-Zyklusses mit der Nicht-Aufklärung wer oder was der Herr HEPTAMER und das HEXAMERON nun tatsächlich war, habe ich eine tiefe Abneigung gegen das hinüberschleppen von irgendwelchen Fakten u. Zusammenhängen in andere Zyklen. Die Details wurden im Fall des HEXAMERON häppchenweise Jahre (!) später in diversen Romanen und im PR-TB Nr. 357 (Der Herr des Siebten Tages) nachgereicht. Solche Sachen akkumulieren sich sonst über die Jahre und "müllen" neue Zyklen mit jahrealten Fakten voll. Interessiert das nach Jahren wirklich noch jemanden? Nun gut, ich denke das lag damals auch daran, dass es einige 'Unstimmigkeiten' gab. In Bezug auf Taurec bedeutet es, dass er praktischerweise gleich für mehrere Zyklen verantwortlich ist…
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Re: 5. Auflage - Die Linguiden

Beitrag von LaLe »

Tennessee hat geschrieben:Kurz: Was ist passiert, um die Reise spannend oder abenteurerlich zu gestalten? Und ebenso: Sind dies Möglichkeiten für die PR-Serie Fernreisen zu "planen".

Vielleicht einfach mal als kurze Auflistung (mit kleinen Vorgriffen):

- rätselhafte und unbekannte "Eigenpläne" einzelnder Mitreisender (Nein, da kommt meist nur abstruses Zeugs bei rum)
- Untersuchung von archäologischen Funden (Ja, für so etwas kann/könnte ich mich begeistern)
- gefährdende Überbleibsel aus der "Abstammung" des Schiffes (Nein, vor allem nicht in Verbindung mit dem ersten Punkt)
- mehrere kleine Schiffe statt eines großen Fernraumschiffes (Kann für Abwechslung sorgen)
- (unfreiwillige) Trennung der Gesamtexpedition in mehrere Reiseeinheiten (Ja, aber bitte die freiwillige Variante)
- ... ?

Sind diese Elemente (und die sind sicher noch unvollständig) eigentlich gelungene Gestaltungsmittel, um eine (Fern)Reise spannend zu machen?
Ich fand z. B. seinerzeit die Idee mit den ausgesetzten Roboterstämmen während der Coma-Expedition klasse :st: .
Waringer hat geschrieben:Solche Sachen akkumulieren sich sonst über die Jahre und "müllen" neue Zyklen mit jahrealten Fakten voll. Interessiert das nach Jahren wirklich noch jemanden?
Soweit es mich betrifft, kann ich die Frage mit einem eindeutig Ja beantworten :D .
Die Katze grinste.
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"Woher weißt du, dass ich verrückt bin?"
"Sonst wärst du nicht hier", antwortete die Katze.

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Re: 5. Auflage - Die Linguiden

Beitrag von Axo »

LaLe hat geschrieben:
Waringer hat geschrieben:Solche Sachen akkumulieren sich sonst über die Jahre und "müllen" neue Zyklen mit jahrealten Fakten voll. Interessiert das nach Jahren wirklich noch jemanden?
Soweit es mich betrifft, kann ich die Frage mit einem eindeutig Ja beantworten :D .
Aus Redaktionssicht denke ich, gilt hier: das macht das Einbinden von neuen Lesern schwieriger. Deshalb wird so ein "Aufarbeiten" nur sehr sehr dosiert stattfinden. Querverbindungen eher ja, liegengebliebene Fragen eher nein.
Aber das sind nur meine zwei Cents.
Der Umgang mit Büchern bringt die Leute um den Verstand.
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Re: 5. Auflage - Die Linguiden

Beitrag von Waringer »

Tennessee hat geschrieben:"Wenn einer eine Reise tut..."

Salut,

die Reise der ROBIN, der MUTTER und der HARMONIE nach Estartu ist im vollen Gang und ich würde gerne mal über die Gestaltung der Reise an sich sprechen. Dabei soll jetzt weniger die tatsächliche schriftstellerische Ausgestaltung der einzelnen Romane, die ja nicht immer die herrlichste ist, im Vordergrund stehen, sondern eher die Frage, wie denn die Reise an sich, also als Erlebnis, exposeetechnish geplant worden ist. Kurz: Was ist passiert, um die Reise spannend oder abenteurerlich zu gestalten? Und ebenso: Sind dies Möglichkeiten für die PR-Serie Fernreisen zu "planen".
Sehr schöne Frage, Tennessee. Ich denke, die besten Gestaltungsmittel in der Literatur für solche Reisen sind bunt gemischte, sympathische Gemeinschaften, die ein gemeinsames Ziel verfolgen, unterwegs noch Bekanntschaften machen und ferne merkwürdige Orte besuchen. Dabei müssen sie Gefahren überwinden, Grenzen überschreiten, Konflikte lösen, Dinge über sich selbst erfahren und deswegen andere Menschen werden. Das heißt, ich würde mich immer auf die Charaktere konzentrieren, die einen Kampf zwischen Gut u. Böse ausfechten. Also so, wie man es von der klassischen Mythologie z.B. "Herr der Ringe" etc. kennt. Vieles von dem gab es früher in der PR-Serie bei den entsprechenden Raumschiffsbesatzungen (Crest III, Crest IV, Marco Polo, Sol, Basis). Mit der Besatzung der ROBIN kann man nicht unbedingt zufrieden sein. Sie ist zwar bunt gemischt, aber liebenswerte Charaktere, denen man gerne folgt, findet man eher selten. Wer? Tekener? Stalker? Saedelaere? Der einzige, der ein konkretes Ziel auf dieser Reise verfolgt, ist Stalker. Aber der nervt eigentlich nur noch mit seinem Rumgehopse. Was sind z.B. die Ziele der Kommandantin der ROBIN, Shina Gainaka? Oder Gunziram Baals oder Voun Braatas? Früher gab es z.B. Charaktere, die sehr realistisch gezeichnet wurden. So realistisch, dass es sogar Anleihen bei realen Personen gab. Man denke nur einmal an Curt Bernard, den Zahlmeister der Crest III, der Kurt Bernhard nachempfunden war.
Tennessee hat geschrieben: - rätselhafte und unbekannte "Eigenpläne" einzelnder Mitreisender
Ist eigentlich auch ein Klassiker der Mythologie (siehe Herr der Ringe: Boromir, Gollum etc.).
Tennessee hat geschrieben: - Untersuchung von archäologischen Funden
Trägt zur Atmosphäre und zum SOW bei.
Tennessee hat geschrieben: - gefährdende Überbleibsel aus der "Abstammung" des Schiffes
Trägt ebenfalls zur Atmosphäre bei und schafft eine bedrohliche Grundstimmung.
Tennessee hat geschrieben: - mehrere kleine Schiffe statt eines großen Fernraumschiffes
Benötigt man, wenn man die Gefährten trennen will.
Tennessee hat geschrieben: - (unfreiwillige) Trennung der Gesamtexpedition in mehrere Reiseeinheiten
Ist ok, ein Klassiker, siehe diverse Mythologien (Herr der Ringe etc.). Wenn die Gemeinschaft wegfällt, erhöht es die Gefahren und die Bedrohung für einzelne Charaktere.

Wenn man alle diese Stilmittel richtig einsetzt, kommt sicherlich spannende Unterhaltung dabei heraus. Als Bonus gibt es auch noch die Rißzeichung der ROBIN in Nr. 1567, was eine sehr schöne Idee war.
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