Ich fand es auch gut lesbar, schön nostalgisch, aber mit der ganzen langjährigen Leseerfahrung wirkt das heute natürlich auch so ein bisschen wie aus der Anleitung für PR-Autoren. Man weiß, dass die Autoren den Lesern etwas Entsprechendes bieten müssen, Figuren, die sich nicht nur im Offiziersrang und der Haarfarbe unterscheiden. Witzig fand ich die Rauchabzugsvorrichtung über der Pilotin Sandra.Grauer Lord hat geschrieben: ↑6. Dezember 2019, 17:58 Da hat Peter Griese einen mit nur wenigen Abstrichen spannenden, actionreichen Roman abgeliefert, der auf mehreren Ebenen unterhält: Einmal lernen wir die Besatzung der VIRGINIA kennen, eines 60-Meter-Schiffes der Celester unter dem Kommando von Arien Richardson. Die Vorstellung der vielen abenteuerlichen Typen der Besatzung lief damals im Grunde so ähnlich ab, wie auch heute noch bei den Raumern der Erstauflage und ihrer Crew üblich. Viele kantige Typen, manche mit Schrullen, Beziehungen untereinander, dazu ein Bordmaskottchen. Und eine Positronik nahmens „Kätzchen“ ist auch dabei. Das alles kommt irgendwie wunderbar nostalgisch daher, ist immer noch sehr gut lesbar.
Bemerkenswert fand ich, dass bei den Schutzschirmen nur von Defensivschirmen die Rede ist und allgemein die Waffentechnologie sehr generisch wirkt, so als ob man es vermeiden wollte, sich festzulegen und den Überblick zu verlieren. In der Hauptserie gibt es ja unüberschaubar viel an Waffen und Schirmen, wobei der gute alte Paratronschirm ja in der Milchstraße immer noch Standard, aber in Alkordoom offenbar unbekannt ist.
Zuzutrauen ist es ihnen (auch den Expokraten), aber interessanter fand ich dann sogar noch den Ausflug ins Theologische. Es wurde auch hier schon angedeutet, dass es noch eine gottähnliche Stufe über den Kosmokraten gibt. In der Erstauflage kam dann THEZ.Grauer Lord hat geschrieben: ↑6. Dezember 2019, 17:58 Interessant: Bei seinem Auftritt auf Crynn spricht Colemayn nicht nur über den kosmischen Kampf von Ordnung und Chaos. Er bringt auch die Idee ins Spiel, die Celester könnten mittels der Voorndaner von jenen Kräften nach Alkordoom gebracht worden sein, die auch Atlan dahin versetzt haben. Die Ansiedlung der Celester als Baustein eines langfristigen Planes also? Zuzutrauen wäre es den Kosmokraten ja.
Diesen Teil des Romans fand ich sehr unterhaltsam. Es wird einiges geboten, das achtköpfige Wesen, dass sich selbst sechs Köpfe vernichtet, damit Atlan eine Runde weiter kommt, dann das formwandelnde Wesen Klecks mit seinen Gedankensehnen, mobile Flüssigkeitsbahnen mit kleinen Pumpstationen, Sensoren für Gravitationsschwingungen, das einen Säurebehälter in sich transportiert und Stromleitungen belauschen kann. Am krassesten ist aber Yog-Mann-Yog selbst, mit seiner Fähigkeit, immer wieder neu zu erstehen, was auch einige philosophische Probleme aufwirft, ebenso wie bei dem Achtkopfwesen.Grauer Lord hat geschrieben: ↑6. Dezember 2019, 17:58Spannend wird‘s dann in der Zentrale des eindrücklich geschilderten Zwillings Yog-Mann-Yog, der offenbar stärksten Facette Alkordooms. In der immer wieder als Kunstwelt bezeichneten, aber leider in gar keiner Weise näher geschilderten Szenerie, lernt Atlan im Zweikampf die unheimliche Fähigkeit des Leuchtenden kennen, dessen Körper sich nach seinem Tod immer wieder neu materialisiert. Ein letztlich unbesiegbarer Gegner mit großen Plänen, eines Tages sogar den Erleuchteten anzugreifen. Atlans Flucht aus dem Adlerhorst im Zusammenspiel mit dem rebellischen Gen-Produkt Klecks sowie den Almergurd-Zwillingen lief überzeugend ab, auch wenn ich gerne gewusst hätte, ob der „Spucknapf“ (äußerlich) so etwas wie der Todesstern aus Star Wars war.
Schade ist tatsächlich, dass man relativ wenig über Yog-Mann-Yogs Planeten erfahren hat.
Schon wieder wird eine neue geheimnisvolle Gruppe eingeführt, dieses Mal die Samariter, die mit dem Sambol gerufen werden können. Da bin ich mal gespannt, wie das im nächsten Roman weitergeht, ob das 60-Meter-Schiff VIRGINIA mit seinen knapp 50 Mann Besatzung dem Untergang geweiht ist oder zumindest mittelfristig noch bestehen bleibt. In diesem Zyklus ist ja vieles recht kurzlebig, Handlungsorte werden schnell gewechselt und Nebenfiguren sterben schnell. Aber zumindest dieser Arien Richardson dürfte wohl eine zunehmend größere Rolle spielen, ebenso Colemayn.Grauer Lord hat geschrieben: ↑6. Dezember 2019, 17:58Die wahre Macht Yog-Mann-Yogs zeigt sich am Schluss, als seine Notschaltung aktiviert wird: Tödliche Sporen, die normalerweise wohl inaktiv in seinen Raumschiffen und Stationen schlummern, aus der Ferne zur tödlichen Seuchen-Waffe aktiviert werden können.
Arien Richardson bleibt nur noch die letzte Hoffnung: das ihm von Colemayn geschenkte Sambol zu bedienen, den verzweifelten Hilferuf an die Samariter von Alkordoom abzusenden. Damit haben wir es wohl mit einer uralten, hilfreichen Macht der Kugelgalaxis zu tun, die von einem Tabu geschützt wird und zur Stelle ist, wenn man sie ruft.
Ich bin auch mal sehr auf Band 700 gespannt. Ist ja nicht mehr lange hin.