Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

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Lumpazie
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Lumpazie »

Im Jahr 1987 erschien der Band 816 der Atlan-Heftserie:

Jenseits der Sonnensteppe

von Hans Kneifel

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Innenillustration:

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Handlung:

Dank der beiden Zeitkapseln, die der Paddler Raanak ihnen zur Verfügung gestellt hat, sind Atlan und seine Gefährten aus dem APSIDION entkommen. Allerdings haben sie ihr Raumschiff, die STERNSCHNUPPE, zurücklassen müssen. In einer Kapsel befinden sich neben dem Arkoniden noch Anima und Chipol, die Besatzung des zweiten Rettungsgeräts bilden Neithadl-Off und Goman-Largo.

Eigentlich sollte ihre Flucht im Intern-Kosmos der Zeitfestung, genauer an Bord der RA-perfekt, enden. Stattdessen finden der Aktivatorträger und seine Begleiter sich in einem unbekannten Teil des Universums wieder. Sie können nicht einmal sagen um welche Galaxie es sich handelt.

Auf RA-perfekt bemerkt die Besatzung über den Zeitfaden eine Annäherung der beiden Rettungskapseln, dann entfernen diese sich plötzlich wieder. Schließlich verschwinden sie sogar ganz aus der Ortung.

Die Kapselbesatzungen orten nach einiger Zeit 6-D-Potentiale aus einem nahe gelegenen Sonnensystem. Ein einzelner Planet umkreist dort auf einer extrem engen  Wikipedia-logo.png Umlaufbahn einen roten Zwergstern. Mittels des kapseleigenen Transitionstriebwerks reisen sie in das etwa sieben Lichtwochen entfernte Sternensystem. Atlan tauft das Zentralgestirn Big Sister, seinen planetaren Satelliten Little Brother.

Little Brother ist eine unwirtliche, heiße Schlammwelt auf der heftige Gewitterstürme toben. Nicht nur haben die Rettungskapseln mit den Umweltbedingungen zu kämpfen, plötzlich werden sie auch noch mit gezielten Blitzen beschossen. Dieser Belastung sind die Schutzschirme nicht mehr gewachsen. Die Insassen müssen weit über der Planetenoberfläche aussteigen und sich auf ihre Raumanzüge und deren Flugaggregate verlassen.

Neithadl-Off entdeckt eine Ansammlung würfelförmiger Gebäude, in deren Nähe sich die Schiffbrüchigen in einer Höhle treffen. Umfangreiche Antennenanlagen auf den Dächern lassen auf eine hochstehende Technik schließen. Gleich darauf zeigt sich ein Bewohner des Planeten, ein quallenartiges Wesen schwebt im Schutz eines Energieschirms in geringer Entfernung vorbei und verschwindet in der Station.

Goman-Largo schickt einige seiner Module zur Erkundung aus. Es stellt sich heraus, dass die Quallenwesen sich als Cransurger bezeichnen und Alkordisch sprechen. Während einer Unterhaltung fällt unter anderem der Begriff Dulugshur. Des weiteren können die Module herausfinden, dass die Planetarier über Psi-Fähigkeiten verfügen und dass sich in rund einhundert Kilometern Entfernung eine deutlich größere Station befindet. Dorthin machen die fünf Gestrandeten sich auf.

Als sie die große Ansammlung kubischer Gebäude erreichen, landen sie erneut auf einem Dach. Goman-Largo schickt wieder einige Module voraus, die in Erfahrung bringen, dass die Station von einem Zgmahkonen namens Nogurschan geleitet wird.

Plötzlich strömen einige Dutzend Roboter aus den Gebäuden, es kommt zu einem Feuergefecht. Die angreifenden Maschinen werden vernichtend geschlagen. Wütend wegen dieses Fehlschlags schickt Nogurschan fünfzig Cransurger aus. Wenngleich die Quallenwesen über keine Kampferfahrung verfügen, sollten sie als natürliche Multidimschalter in der Lage sein, die Fremden zu töten, so meint er.

Während sie von den Cransurgern mit Blitzen attackiert werden, gelingt es Atlan und seinen Leuten, das Chaos des Kampfs zu nutzen und in die Station einzudringen. Die einzelnen Gebäude sind durch ein Labyrinth unterirdischer Röhren verbunden. Auf dem Weg in das Hauptgebäude werden die Eindringlinge immer wieder in Kämpfe verwickelt, können sich aber letztendlich durchsetzen.

Goman-Largo findet mithilfe seiner Module heraus, dass sie sich in einer Gegenpolstation befinden, mit dieser soll der Invasionsflotte Dulugshurs der Weg nach Manam-Turu bereitet werden. Dafür spricht auch die Vielzahl komplizierter Gerätschaften zur Kontrolle multidimensionaler Energien, die von den Cransurgern virtuos bedient werden. Außerdem hat Nogurschan einen Verbündeten, einen Saboteur im Intern-Kosmos. Dieser hat offenbar im falschen Moment den Zeitfaden unterbrochen, und damit die beiden Zeitkapseln in der Nähe dieser Station stranden lassen.

Auf RA-perfekt wird für Raanak ein Time-Shuttle einsatzbereit gemacht. Die Paddler wissen inzwischen, wo die Verbindung zu den Rettungskapseln unterbrochen worden ist. In der Nähe, in der Korona einer Zwergsonne, befindet sich ein Zeitgruft-Operator, der erreichbar ist. Raanak macht sich mit dem Time-Shuttle auf den Weg.

Als Goman-Largo nach einiger Zeit ermittelt, dass die Roboter zentral gesteuert werden, lässt er diese Steuerung von seinen Modulen umprogrammieren. Die Maschinen erhalten den Befehl, Nogurschan festzusetzen. Sie benötigen nicht lange, dies in die Tat umzusetzen. Daraufhin stellen auch die Cransurger ihre Kampfhandlungen ein.

Atlan und seine Begleiter erreichen schließlich Nogurschans Wohnbereich, wo der Zgmahkone von seinen eigenen Robotern festgehalten wird. Die Eindringlinge nutzen die Gelegenheit sich zu erfrischen. Plötzlich schlägt ein Transmitter Alarm. Raanak hat den Zeitgruft-Operator erreicht, von dort gibt es eine Transmitterverbindung nach Little Brother.

Während der Paddler sich mit Anima, Neithadl-Off und Chipol auf den Weg zum Time-Shuttle macht, entschließen sich die Cransurger endlich einzugreifen. Sie befreien Nogurschan, der daraufhin den »Totalen Befehl« gibt. Die Multidimschalter sollen den Weg für Dulugshur öffnen.

Atlan und der Modulmann sind unterdessen in der Zentrale, um dort noch möglichst große Schäden anzurichten. Als sie mit ihren Quintadimwerfern Teile der Einrichtung in den Hyperraum schleudern, werden sie plötzlich von Nogurschan beschossen. Die beiden flüchten zum Transmitter.

Als alle im Time-Shuttle versammelt sind, beobachten sie, wie sich gewaltige Energiemengen zwischen Big Sister und Little Brother austoben. Der Planet ist den Gewalten nicht lange gewachsen, er wird zerstört.

Vermutlich aufgrund der freigewordenen Energien erweist sich die Rückreise als äußerst anstrengend für den Piloten des Time-Shuttles, so dass Raanak beschließt, einen Zwischenstopp einzulegen um sich zu erholen. In einer Fantasiewelt, einem Knotenpunkt der Verbindungen zwischen den Zeitgruft-Operatoren, kommt das kleine Schiff zum Stehen.

Die Insassen des Time-Shuttles beginnen nach einigen Stunden Pause damit, ihre Umgebung zu erkunden. Sie befinden sich anscheinend auf einem Asteroiden, der aber über eine atembare Atmosphäre ebenso verfügt wie über die gewohnte Schwerkraft. Statuen unbekannter Personen stehen verteilt im Gelände. Eine große Steinplatte mit einer Vielzahl merkwürdiger Symbole gibt den Reisenden ein Rätsel auf.

Dann finden Atlan und Anima Säulen, die ihnen bekannte Personen darstellen, Colemayn, Geselle und auch Goman-Largo. Auch Skulpturen eines Einhorns und eines Zgmahkonen sind vorhanden.

Eine Erklärung für diese Funde gibt es nicht. Atlan entscheidet, die Reise fortzusetzen.

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Grauer Lord
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Grauer Lord »

Mit „Jenseits der Sonnensteppe“ hat Hans Kneifel wieder mal gezeigt, was literarisch in ihm steckt. Das Heft wirkt auf mich wie ein Solitär, trotz oder gerade wegen der teilweise etwas seltsamen Handlung.

Erwartungsgemäß fallen die beiden RA-perfekt-Kapseln aus dem „Zeitfaden“, der sie in die Zeitfestung zurückbringen sollte. Das Team stürzt ab auf einem heißen, höllischen Planeten in Manam-Turu, der seine Sonne in 130 Minuten einmal umkreist. Über viele Seiten ohne Unterbrechung durch einzelne Kapitel oder Zwischenüberschriften schildert Kneifel eine Welt der Blitze, Sümpfe und merkwürdiger Lebensformen. Das ist normalerweise nicht so mein Fall, hier haben wir aber eine athmosphärisch sehr dichte, gelungene Beschreibung eines absolut fremden Planeten im „Dynamo-System“.

Gut gefallen hat mit die Story um den Zgmakohnen Nogurschan, der hier sozusagen als die Vorhut der geplanten Invasion von Sternenadmiral Dulugshur fungiert, von dem wir ja schon viel gehört, aber noch so gut wie nichts gesehen haben. Ein paar Details zu dem bizarren Sonnensystem gibt es, das durch eines der 18 Black Holes des Dakkardimballons in unser Universum geschleudert wurde; interessant auch, dass Nogurschan von einem „Verbündeten“ in der Zeitfestung weiß, der wohl für den Absturz der beiden RA-Kapseln verantwortlich ist. Und so am Ende für den Untergang des Dynamo-Systems mitverantwortlich ist. Das könnte z.B. Tuschkan gewesen sein, von dem wir jetzt längere Zeit nichts mehr gehört haben, der aber ganz klar gegen die Invasion der Zgmakohnen arbeitet. Auch wenn man sonst herzlich wenig über ihn weiß.

Was die merkwürdige Welt am Ende des Romans bedeuten soll, wurde mir nicht klar. Sie wird je mehrmals als „Phantasiewelt“ bezeichnet, was auch immer das in dem Kontext bedeutet. Entstammt sie dem Traum eines mächtigen Wesens, wie die Traum-Welt, auf der EVOLO mit Fartuloon und Geselle in Band 799 zusammentraf? In jedem Fall sind hier unsere Helden als idealisierte Statuen verewigt, dazu ein Einhorn und ein Zgmahkone. Vielleicht eine verklausulierte Vorwegnahme des Endes unserer Serie, als ein literarisches Denkmal für Atlan & Co.; ansonsten kann ich mir bei diesem Setting beim besten Willen keinen Sinn vorstellen. In jedem Fall hatte ich aber als Leser den Eindruck, dass es sich um etwas „Besonderes“ handelt.

Die RZ des DOMIUMS von Paul Delavier finde ich hervorragend und sehr ästhetisch, sie macht schon Lust auf die kommenden Romane im Nukleus
Lumpazie
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Lumpazie »

Im Jahr 1987 erschien der Band 817 der Atlan-Heftserie:

Vorstoß ins Domium

von Falk-Ingo Klee

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Innenillustration:

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Handlung:

Pilotiert von Raanak erreicht der Time-Shuttle mit Atlan, Anima und Chipol sowie dem Zeitteam Neithadl-Off und Goman-Largo die Zeitfestung. Als der Arkonide und seine Gefährten aussteigen, müssen sie feststellen, dass sie nicht wie erwartet im Inneren der Werftplattform RA-perfekt gelandet sind. Ihre Reise endete stattdessen in einer riesigen Halle innerhalb der Zeitfestung.

Während sie noch beratschlagen, taucht plötzlich ein eher harmlos aussehender Roboter auf. Als Atlan allerdings bemerkt, dass außerdem Raanak verschwunden ist, schließt er blitzschnell, dass sie angegriffen werden. Er kann seine Gefährten gerade noch aus der Halle schicken, schafft es aber nicht mehr hinter sich ein Schott zu schließen. In einer gewaltigen Explosion vergeht der Roboter und auch der Time-Shuttle wird völlig zerstört.

Der Aktivatorträger und seine Begleiter haben es nur ihren Schutzschirmen zu verdanken, dass die folgende Druckwelle sie nicht an einer Wand zerschmettert. Jedoch verlieren sie alle kurzzeitig das Bewusstsein. Raanak, der wenig später wieder erscheint, berichtet, dass er die Explosion abmildern konnte, sonst hätte vermutlich niemand überlebt. Die sechs beschließen eine Adaptionsschleuse zu suchen, um in den Intern-Kosmos zu kommen und Kontakt zur Station des Paddlers aufzunehmen.

Die Verteidigungspositronik der Zeitfestung hat das Time-Shuttle als unbefugten Eindringling identifiziert und daraufhin entsprechende Abwehrmaßnahmen eingeleitet. Als sie nun erkennt, dass ihr Vorhaben fehlgeschlagen ist, schickt sie zunächst Robotertruppen gegen die Eindringlinge ins Feld. Es entwickelt sich eine heftige Schlacht bei der insbesondere die Quintadimwerfer des Zeitteams hervorragende Dienste leisten.

Der Angriff der Roboter ist jedoch eine Finte. Die Sicherheitsautomatik der Zeitfestung vermutet inzwischen einen Zusammenhang zwischen den Fremden und einem Eindringling in den Intern-Kosmos. Die Positronik beschließt, die unbefugten Wesen als Waffe zu nutzen. Es gelingt ihr durch einen Roboter, Atlans Metabolismus gründlich zu erkunden. Sie lässt in einem Labor tödliche und hoch infektiöse Viren herstellen.

Im weiteren Verlauf drängen die Roboter die Eindringlinge immer weiter in Richtung einer Adaptionsschleuse. Speziell ausgerüstete Maschinen schießen dabei winzige Infektionsnadeln auf den Arkoniden ab und infizieren ihn mit den frisch produzierten Viren.

Atlan und seine Begleiter merken bald, dass die Roboter sie nicht mehr mit voller Kraft bekämpfen. Obwohl sie einen Trick dahinter befürchten, können sie nur das Beste aus der Situation herausholen. So schnell wie möglich bewegen sie sich fort und erreichen schließlich die Schleuse. Raanak funkt seine Station an, wenig später wird die Gruppe abgeholt.

An Bord der RA-perfekt erwartet sie eine erfreuliche Überraschung. Raanaks Blitzmonteur Dartfur ist zurückgekehrt. Er hat es zwar nicht vermocht, den Saboteur zu stellen, aber er ist sich sicher, dass dieser in eine tödliche Falle geraten und ungezielt in den Hyperraum abgestrahlt worden ist. In unmittelbarer Nähe des Hinterhalts hat der Roboter in Paddlergestalt noch etwas gefunden, das Atlan und Anima sofort als Horn eines Einhorns von Mohenn identifizieren.

Der Arkonide will baldmöglichst zum DOMIUM aufbrechen um sowohl Geselle zu retten als auch weitere Informationen über ihren Gegner zu sammeln. Da die STERNSCHNUPPE beim letzten Versuch zurück gelassen werden musste, benötigt er ein anderes Raumschiff. Raanak kann ihm die RANIKI zur Verfügung stellen, ein Expeditionsschiff, das eingemottet in einem Hangar liegt. Die Besatzung bilden neben Atlan, Anima und Chipol, der über leichtes Unwohlsein klagt, sowie das Zeitteam und Dartfur.

Mittels Nullzeit-Transfer wird das Paddler-Schiff in die Sonnensteppe von Alkordoom geschickt. Versuche, per Hyperfunk Kontakt zu Colemayns HORNISSE zu bekommen, scheitern leider. Schließlich entscheidet Atlan, direkt die Koordinaten anzufliegen, die er auch mit der STERNSCHNUPPE angesteuert hat. Der Aktivatorträger ist nach wie vor überzeugt, dass er seinerzeit im DOMIUM gelandet ist.

Die RANIKI materialisiert in einer Art Hangar. Die atmosphärischen Bedingungen sind lebensfreundlich, die Besatzung geht von Bord, nicht ahnend, dass man sie bereits erwartet. Atlan und seine Leute verlassen die Halle um die Umgebung zu erkunden. Kurz darauf treffen sie auf eine menschliche Gestalt. Zu aller Überraschung handelt es sich um Geselle.

Der Roboter bestätigt, dass sie sich im DOMIUM befinden und schlägt vor, dieses zu erforschen. Obwohl Atlans Extrasinn vor einem möglichen Trick warnt, ist die Verlockung zunächst zu groß für den Arkoniden. Erst nachdem Geselle sie einige Zeit ohne großen Erkenntnisgewinn herumgeführt hat, stellt Atlan ihn schließlich auf die Probe. Er erwähnt nebenbei Hage Nockemann, erzielt jedoch keine Reaktion bei dessen früherer Laborpositronik.

Der angebliche Geselle ist als Kopie entlarvt, widersteht jedoch einem Versuch Atlans ihn zu überrumpeln. Nachdem er den Aktivatorträger und seine Gefährten entwaffnet hat, enthüllt er noch, dass er die Falle im Auftrag eines Roboters namens Dopur gestellt hat. Dann werden die Eindringlinge in Einzelzellen untergebracht. Die Geselle-Kopie macht sich derweil einen Spaß daraus, ihr Original zu verhöhnen, indem sie mit ihrem Erfolg prahlt.

Trotz seiner hervorragend abgesicherten Zelle schafft es Goman-Largo, einige seiner Module durch die Nahrungsmittelversorgung auszuschleusen. Noch erfolgreicher ist Dartfur. Der Blitzmonteur nutzt sein Schlafendes Arsenal und entkommt unbemerkt der Haft. Es gelingt ihm in der Folge einen Techniker auszuhorchen sowie eine interne Funkverbindung abzuhören. Dadurch erfährt er nicht nur, dass die STERNSCHNUPPE ins APSIDION gebracht wurde, sondern auch von einem Ferntransmitter innerhalb des DOMIUMS.

Derart informiert befreit der Paddler-Robot zunächst Goman-Largo. Anschließend suchen die beiden Atlan in dessen Zelle auf. Dort besprechen sie das weitere Vorgehen.

Mithilfe des Schlafenden Arsenals ist es ein Leichtes für Dartfur alle Gefangenen zu befreien und ihnen ihre Waffen zu besorgen. Anschließend macht sich die Gruppe auf zum Ferntransmitter. Kurz bevor sie ihn erreichen, geraten sie in eine Falle. Als sie sich in einem Verteiler befinden, tauchen von allen Seiten Roboter auf. Die Lage scheint aussichtslos, Atlan und seine Leute werfen ihre Waffen weg um sich zu ergeben. Seltsamerweise reagieren die Angreifer völlig irrational. Ein Teil stellt einfach den Betrieb ein, andere laufen ziellos herum. Völlig verblüfft nehmen die Eindringlinge ihre Waffen wieder auf und setzen ihren Weg fort.

Was sie nicht wissen können ist, dass die biologischen Komponenten der Roboter sehr empfindlich auf gewisse eingeschleppte Viren reagieren. Viren, die so genau auf Atlan abgestimmt sind, dass sie seine Begleiter nicht infizieren, und der Arkonide ist als Aktivatorträger ohnehin immun.

Die Module des Tigganoi haben bei ihrer Erkundung ermittelt, wo der echte Geselle untergebracht ist. Auch dieser wird befreit – und von Atlan einer kurzen Prüfung unterzogen.

Etwas später erreichen Atlan und seine Gefährten den Ferntransmitter. Goman-Largo, Geselle und der Blitzmonteur schalten den Weg ins APSIDION. Anschließend macht sich Dartfur allein auf den Weg zur RANIKI. Er kann das ihm anvertraute Schiff nicht zurück lassen.

Als der Arkonide mit seinen Begleiter bereits im Transmitterbereich steht, sieht er im letzte Moment wie sich die eingestellten Werte ändern. Die Transmission beginnt…

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Yman
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Yman »

Lumpazie hat geschrieben: 3. April 2022, 09:37 Im Jahr 1987 erschien der Band 816 der Atlan-Heftserie:

Jenseits der Sonnensteppe

von Hans Kneifel
Grauer Lord hat geschrieben: 3. April 2022, 15:23 Mit „Jenseits der Sonnensteppe“ hat Hans Kneifel wieder mal gezeigt, was literarisch in ihm steckt. Das Heft wirkt auf mich wie ein Solitär, trotz oder gerade wegen der teilweise etwas seltsamen Handlung.

Erwartungsgemäß fallen die beiden RA-perfekt-Kapseln aus dem „Zeitfaden“, der sie in die Zeitfestung zurückbringen sollte. Das Team stürzt ab auf einem heißen, höllischen Planeten in Manam-Turu, der seine Sonne in 130 Minuten einmal umkreist. Über viele Seiten ohne Unterbrechung durch einzelne Kapitel oder Zwischenüberschriften schildert Kneifel eine Welt der Blitze, Sümpfe und merkwürdiger Lebensformen. Das ist normalerweise nicht so mein Fall, hier haben wir aber eine athmosphärisch sehr dichte, gelungene Beschreibung eines absolut fremden Planeten im „Dynamo-System“.
Im realen Universum gibt es definitiv extreme Sonnensysteme, was man so genau im Jahr 1987 noch nicht wissen konnte. Das Dynamo-System wird dennoch vermutlich physikalisch nicht möglich sein, aber für den Roman spielt das nur eine geringe Rolle. Entscheidend ist, was Hans Kneifel daraus, und auch ich finde den Roman sehr gelungen, vor allem wegen der Beschreibungen. Solche Erkundungsgeschichten, in denen das Atlan-Team vor Rätseln steht, interessieren mich sehr.

Nicht ganz so einverstanden war ich mit der technischen Leistungsfähigkeit der beiden RA-perfekt-Kapseln. Die haben ja nur wenige Meter Durchmesser, erreichen aber 1/3 der Lichtgeschwindigkeit und haben auch noch ein Transitionstriebwerk? Mit dieser Technik müsste man dann ja auch die Shifts der Solaren Flotte ausstatten können. Kommt mir übertrieben vor. Die ÜBERZONE aus dem Arsenal der Superintelligenz Anti-ES hatte immerhin einen Durchmesser von 10 Metern. Ich kann es auch immer noch nicht nachvollziehen, wie die Meister der Insel die Paddler fast ausrotten konnten. Sie sind vielleicht keine Porleyter, aber offenbar in der Lage mit Technik auf SI-Niveau zumindest zu hantieren. (Nicht ganz zufällig ist vermutlich die Koinzidenz mit der Werbung für Silberband 26, in dem die Paddler ebenso wie im Atlan-Roman eine gewisse Rolle spielen.)


Etwas irritiert hat mich auch das sehr interessante Titelbild, es zeigt nicht den Planeten "Little Brother", sondern die Phantasie ganz am Ende des Romans. Das ist auch okay. Die Illustration hat mich auch sehr gut gefallen. Mir ist nur nicht so klar, wer oder was Jobruck mit Symbiont war.
Grauer Lord hat geschrieben: 3. April 2022, 15:23Gut gefallen hat mit die Story um den Zgmakohnen Nogurschan, der hier sozusagen als die Vorhut der geplanten Invasion von Sternenadmiral Dulugshur fungiert
Ja, die Geschichte mit dem Kampf um die Station war nicht schlecht, nur leider war der Zgmahkone von der Persönlichkeit her nicht besonders interessant. Das war leider so eine kleine Schwachstelle des Romans. Er nimmt so sein Bad in heißem Wasser, das war die Einführung des Charakters, aber wenig ergiebig. Auch die untergebenen Cransurger waren nicht gerade herausragende Persönlichkeiten.
Grauer Lord hat geschrieben: 3. April 2022, 15:23Was die merkwürdige Welt am Ende des Romans bedeuten soll, wurde mir nicht klar. Sie wird je mehrmals als „Phantasiewelt“ bezeichnet, was auch immer das in dem Kontext bedeutet. Entstammt sie dem Traum eines mächtigen Wesens, wie die Traum-Welt, auf der EVOLO mit Fartuloon und Geselle in Band 799 zusammentraf? In jedem Fall sind hier unsere Helden als idealisierte Statuen verewigt, dazu ein Einhorn und ein Zgmahkone. Vielleicht eine verklausulierte Vorwegnahme des Endes unserer Serie, als ein literarisches Denkmal für Atlan & Co.; ansonsten kann ich mir bei diesem Setting beim besten Willen keinen Sinn vorstellen. In jedem Fall hatte ich aber als Leser den Eindruck, dass es sich um etwas „Besonderes“ handelt.
Ich denke auch, dass es etwas Besonderes ist, das ich aber auch nicht enträtseln konnte. Anima spekuliert, man könnte hier eine "Landkarte der Zeit" sehen. Das ist auch der Titel einer Trilogie von Felix J. Palma, aber schwer zu sagen, wer diesen Ausdruck erstmals irgendwo verwendet hat, und was er bedeuten soll. Klingt vielleicht auch nach mehr als es wirklich ist.
Grauer Lord hat geschrieben: 3. April 2022, 15:23Die RZ des DOMIUMS von Paul Delavier finde ich hervorragend und sehr ästhetisch, sie macht schon Lust auf die kommenden Romane im Nukleus
Das finde ich wirklich auch. Auf der LKS des nächsten Bandes erklärt Peter Griese, dass er immer einen Vorrat von Risszeichnungen hat, die er dann in Exposes einbaut, so dass die RZs in der Serie immer aktuell und keine "Nachzieher" sind. Griese hat sicher auch einige Schwächen, vor allem als Autor von Romanen, in denen höhere Wesen Monologe halten, aber vieles macht er auch richtig. Ich freue mich jedenfalls auch schon auf die nächsten Romane.
Lumpazie hat geschrieben: 9. April 2022, 04:09 Im Jahr 1987 erschien der Band 817 der Atlan-Heftserie:

Vorstoß ins Domium

von Falk-Ingo Klee
Ich hoffe, mir fällt noch mehr zu diesem Roman ein, vorerst nur ein Unterschied zu dem Roman von Kneifel: Während dort das Atlan-Team persönlichkeitstechnisch etwas schwächelte, aber sehr geschlossen auftrat, lässt Falk-Ingo Klee wieder einige Unstimmigkeiten oder auch Zwistigkeiten im Team auftreten, wodurch die Persönlichkeiten wieder stärker zum Vorschein kommen, aber so ganz gelungen fand ich dies nicht immer. Auch fand ich sehr auffällig, dass Klee wieder mal einige Nachhilfestunden in Biologie erteilt.

Sehr interessant finde ich Robert Straumanns Yin-Yang-Illustration von Chipol. Als Karate-Kid mit Bruce-Lee-Oberkörper habe ich Chipol nie gesehen, auch die Dualität des Yin-Yang ist neu, aber einen solchen Sidekick kann Atlan gut gebrauchen. Bei den Kämpfen haben sich aber eher Neithadl-Off und Goman-Largo hervorgetan, im Wesentlichen durch den Besitz von Quintadim-Werfern. Ich bin nun auch mal sehr gespannt, wie Chipol sich entwickeln wird. Er verdient ja eine Entwicklung, so dass er nicht am Ende des Zyklus einfach noch irgendwo herumsteht und irgendwie "dabei war".
Grauer Lord
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Grauer Lord »

„Vorstoß ins DOMIUM“ von Falk-Ingo Klee ist ein gut lesbarer Roman, der sein Grundversprechen aber nicht so richtig einlöst: Zwar verschlägt es unsere Helden ins sagenumwobene DOMIUM - wir erfahren aber so gut wie gar nichts über seine Struktur oder Funktion. Genauso abstrakt und wenig konturiert ist auch der Anfang des Heftes in der Zeitfestung, wo wir uns durch Gänge, Hallen und Maschinenräume bewegen, wie es sie überall im Kosmos gibt. Da wurden Chancen vertan, zwei spannende und exotische Handlungsorte auch dementsprechend darzustellen. Immerhin wurde zur Vertiefung der Rätsel ein Horn der Einhörner von Mohenn im Innern der Zeitfestung gefunden. Dass Dartfur nach seiner Einführung durch Marianne Sydow vor einiger Zeit mal wieder größer gespielt wurde, hat mir auch gefallen.

Ganz gelungen ist der Kniff, dass die angeblich so tödlichen Viren, die die Sicherheitseinheit der Zeitfestung kreiert hat, an Atlans ZA scheitern, bei den anderen teilweise nur Bauchgrimmen verursachen (oder gar nichts) dafür am Ende aber die Plamazusätze der Roboter des DOMIUMS ausschalten. Auf die endlosen Abhandlungen über Biologie konnte ich schon damals gut verzichten; vermutlich wollte Klee etwas Science in die Fiction-Suppe rühren. Mich stören diese Abschnitte aber eher, da sie sich irgendwie schulmeisterlich-belehrend lesen.

Der Internraum dient dann einmal mehr als Transmitter, der die weit voneinander liegenden Orte der Handlung verbindet (wahrscheinlich seine Hauptfunktion in diesem Zyklus); im DOMIUM wird dann viel Action und Geballer geboten, es kommt zum Zusammentreffen mit Geselle. Der Cliffhanger macht dann Lust auf mehr: Der Handlanger der bösen Mächte im Hintergrund lässt Atlan und seine Freunde nicht ins angepeilte APSIDION, was auch immer das ist, abstrahlen, sondern lenkt sie auf den „Tödlichen Stahlplaneten“ der nächsten Woche um. Und irgendwo im Nukleus sind dann ja auch noch Sarah Briggs und Arien Richardson gestrandet. Vielleicht führt die Handlung ja zu einem Wiedersehen.

Das TiBi fand ich eher schwach, die Chipol-Darstellung finde ich auch gut, ist evtl. ein bisschen von „Karate Kid“ inspiriert.
Lumpazie
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Wohnort: Neben der Furth von Noricum

Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Lumpazie »

Im Jahr 1987 erschien der Band 818 der Atlan-Heftserie:

Tödlicher Stahlplanet

von Peter Terrid

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Innenillustration:

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Handlung:

Atlan, Anima und Chipol sowie Geselle, Neithadl-Off und Goman-Largo materialisieren in einer Transmitterstation auf einer unbekannten Welt und nicht wie geplant im APSIDION. Eine freundliche, Krelquanisch sprechende Stimme, die direkt aus der Luft zu kommen scheint, heißt die Neuankömmlinge auf Läveress, der Welt des ewigen Lebens, willkommen. Ihre einzige Chance zu überleben, läge darin, binnen drei Tagen die Unsterblichkeit zu erlangen oder zumindest das MEGANOM zu erreichen.

Mit sanfter Gewalt werden die sechs Gefährten aus der Transmitterstation befördert. Sie finden sich auf einer Welt aus Stahl wieder. Hinter ihnen hüllt sich die Station in Nebel, um anschließend spurlos zu verschwinden.

Rund um die Gruppe erstreckt sich eine endlose Öde. Als sie etwa eine Stunde mit den Gravo-Jets geflogen sind, nimmt Neithadl-Off etwas wahr. Sie spürt etwas Lebendiges, ohne diesen Eindruck präzisieren zu können.

An der von der Vigpanderin bezeichneten Stelle findet sich eine Struktur im Stahl, die entfernt an eine Stadt erinnert. Kurz nachdem Atlan, Anima und Chipol gelandet sind, beginnt der Stahl sich zu bewegen. Schichtweise, Zentimeter für Zentimeter, verschwindet der Boden. Chipol versucht davonzufliegen, stürzt aber sofort wieder ab. Sie müssen klettern, doch immer wieder rutschen sie zurück. Irgendwann beginnt sich über ihnen eine Decke zu bilden, die Wände kommen immer näher.

Als alles verloren scheint, ziehen sich die Wände plötzlich zurück, die Falle öffnet sich. Anima bemerkt einen Riss an Atlans Kombination, genau über dem Zellaktivator, als hätte der Stahl ihn daran als Unsterblichen – und damit anscheinend Unantastbaren – erkannt.

Nachts grübelt Atlan über die Geschehnisse, sollte es wirklich Zellaktivatoren auf Läveress geben? Auch Neithadl-Off geht noch einmal in sich und spürt dem Leben nach, das sie zu fühlen glaubt. Sie behauptet anschließend, die Essenz von Millionen Lebewesen, oder mehr, stecke in dem Stahl des Planeten.

Einige Stunden später fliegen der Arkonide und seine Gefährten weiter. Nach einiger Zeit treffen sie auf eine Gruppe von fünf Fremden. Atlan kommt ihnen nahe genug um zu erkennen, dass sie Zellaktivatoren um den Hals tragen. Als man ihn bemerkt, ziehen die Fremden Waffen und eröffnen sofort das Feuer. Der Arkonide flieht. Bei der Verfolgung geraten die Unbekannten in eine Falle des Stahlplaneten, auch unter ihnen verschwindet der Boden. Atlan und seine Begleiter können nur einem der Fremden helfen. Schwer verletzt bringen sie ihn aus der Gefahrenzone. Als sie später die Stelle untersuchen, ist sie um etwa einen halben Zentimeter gewachsen und etwas wärmer als die Umgebung. Ansonsten gibt es keine Spur von den Opfern.

Der Gerettete ist ein Kerniktor, der in Symbiose mit einem Leedskörper lebt. Er berichtet von einem Berg, auf dem es tausende und abertausende von Zellaktivatoren gibt, aber nur einen pro Person. Kurz darauf erliegt er seinen Verletzungen.

Als die Gruppe den Zellaktivator des Toten untersucht, bemerken Atlans Begleiter eine belebende Wirkung. Für ihn selbst fühlt sich die Strahlung des fremden Aktivators anders an als gewohnt, irgendwie künstlich. In Ermangelung eines besseren Zieles beschließen die sechs, den Berg zu suchen.

Die Frist von drei Tagen ist fast abgelaufen, als die sechs Gefährten sich ihrem Ziel schließlich nähern. Eine kleine Streitmacht aus Kerniktors mit Fahrzeugen und Geschützen erwartet sie rund einhundert Meter vor dem Berg. Plötzlich erklingt wieder die bereits bekannte Stimme und teilt ihnen wiederum auf Krelquanisch mit, dass ihre Zeit abgelaufen sei. Weiter erfahren sie, dass Läveress nur eine Testwelt ist, die Zellaktivatoren verlieren nach einiger Zeit ihre Wirkung. Aber die Geräte hätten ihnen erlaubt, die echte Welt des ewigen Lebens aufzusuchen.

Zu guter Letzt beschuldigt die Stimme sie, Frevler zu sein und Feinde des Guten, das sich gegen die finstere Herrschaft der Kosmokraten erhebt. Das Urteil für diese Vergehen laute auf Tod und werde umgehend vollstreckt. Ein Gong beendet die Ansprache, die Kerniktors greifen an.

Ebenfalls auf dem Weg den Berg voller Zellaktivatoren hinauf, befinden sich Al'Masura und Elq'azar, zwei Kerniktors die der Zufall auf Läveress zusammengeführt hat. Auch sie kamen per Transmitter, wie schon so viele ihres Volkes in den letzten Jahrhunderten. Zwar sind sie bereits im Besitz von Zellaktivatoren, die sie unterwegs von herumliegenden Leichen einsammeln konnten, doch auch sie wissen nicht wohin sie gehen sollen. Ihre einzige Hoffnung ist der Berg, vielleicht gibt es dort einen Transmitter oder ein Raumschiff.

Während die beiden den rund zweitausend Meter hohen Anstieg in Angriff nehmen, hören sie ebenfalls die Stimme, allerdings auf Alkordisch. Auch sie müssen wohl damit rechnen attackiert zu werden. Doch für den Moment richtet sich die Aufmerksamkeit der Angreifer auf die sechs Fremden, so erreichen die beiden Kerniktors schließlich den Gipfel. Eine Vertiefung voller Zellaktivatoren liegt vor ihnen. Plötzlich taucht ein weiterer Kerniktor auf, er stellt sich ihnen als El'bahir vor. Es gibt eine Gemeinschaft die beschlossen hat, auf dem Gipfel zu bleiben. Sie führt ein einfaches Leben, von einer Servoeinheit mit dem nötigsten versorgt. Sie sind nicht bereit den Preis für einen Abtransport zu entrichten. Elq'azar schließt sich ihnen an. Al'Masura hingegen will den Planeten verlassen. Sie macht sich an den Abstieg um unten jemanden zu finden, den sie töten kann.

Atlan und seine Gefährten versuchen ihren Gegnern zu entkommen, sie halten sich dicht am Berg, jede Deckung nutzend. Ihre Gravo-Jets haben aufgehört zu funktionieren, sie müssen also klettern. Plötzlich taucht ein Raumschiff am Himmel auf – es ist die RANIKI. Sie sind gerettet.

Dartfur hat es geschafft zu seinem Raumschiff zurückzukehren. An Bord hat er sich verstecken müssen, eine große Zahl Kerniktors hat das Schiff übernommen und nach Läveress gesteuert. Kurz danach ist die neue Besatzung aber an einer Krankheit gestorben. Das Schiff wird gereinigt und es geht weiter Richtung Nukleus.

Der obige Text und Bilder wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.
Grauer Lord
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Registriert: 1. Januar 2014, 13:41

Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Grauer Lord »

„Tödlicher Stahlplanet“ ist ein wirklich genialer Roman von Peter Terrid! Die fugenlos mit Metall bedeckte Welt Läveress soll der geheimnisvolle Planet des Ewigen Lebens sein, nach dem in Alkordoom so viele Wesen suchen. Und wo am Ende doch nur eine sadistische Tötungsmaschine waltet; wobei offen bleibt, ob die Transformation der Getöteten in „gefrorene Seelen“, bzw. die alles bedeckenden Stahlplatten, auf die Hinterlassenschaft eines untergegangenen Volkes zurückgeht und die aktuellen Strippenzieher im Hintergrund sich dieser Technik nur bedienen. Ist im Grunde auch egal, Terrid erschafft eine absolut lebensfeindliche, tödliche Atmosphäre, die im Kontrast zu der eigentlichen Erwartung steht, hier das ewige Leben zu finden. Eingeflochten sind Gedanken Atlans, in denen er sich mit den ZAs, den Meistern der Insel etc. befasst. Für einen Moment ist er sogar eifersüchtig, dass es offenbar so viele Zellaktivatoren geben könnte und er nicht mehr relativ einzigartig ist.

Auch die Rahmenhandlung mit den beiden Kerniktors war spannend. Was konkret hinter ihrer Kultur und der Symbiose (?) mit den „Leeds-Körpern“ steckt, kann man nur erahnen, wird nicht eindeutig geklärt, Elq‘ azar und Al‘ Masura sind aber ja auch nur Protagonisten für ein Heft. Ihr Leidens-Weg auf den „Schicksalsberg“, der Anblick der Skelette mit ZAs, das war stark geschildert. Die Stimme am Schluss, die von den „Mächten des Guten“ sprach, die die „finstere Herrschaft“ der Kosmokraten brechen will, macht dann klar, dass es in Alkordoom jetzt langsam zur Sache geht.

Nicht so dolle war die überraschende Rettungsaktion durch die RANIKI mit Dartfur an Bord und das neuerliche Besiegen der lokalen Gegner durch die Viren aus der Zeitfestung. Einmal müsste für diesen Kniff eigentlich genug sein; vor allem hatte ich im letzten Heft den Eindruck, dass Atlan gar nicht wusste, dass er und die anderen diese Viren in sich tragen. Hier wird plötzlich ganz selbstverständlich darüber geredet.

Bleibt zu hoffen, dass der Arkonide bei seinem Vorstoß in den Nukleus jetzt langsam eine aktivere Rolle bekommt. Das Thema „Ewiges Leben“ dürfte jetzt jedenfalls erstmal abgeräumt sein, mehr als eine Leimrute für anzulockende Geschöpfe von überall her in der Galaxis steckt hinter dem Thema nicht. Warum ein so extremer Aufwand getrieben wurde? Terrid hat sich jedenfalls auch im Bereich der Planetenromane mit dem Thema ZAs auseinandergesetzt, etwa in „Unsterblichkeit x 20“, oder in dem (wie ich es empfinde) fatalen (Mach)Werk „Schmied der Unsterblichkeit“, das die Unsterblichkeit der MdI auf die allerschlichteste Art und Weise auf einen Kristall (Altrit) zurückzuführt. In einem PR-Chronik-Band habe ich früher mal gelesen, dass Terrid eine Aktivator-Schwemme für die damalige PR-Handlung vorgeschlagen hatte, finde die Stelle aber gerade nicht. Gut möglich, dass er diese (abgelehnte) Idee hier in einem Einzelheft verarbeitet hat.

Frohe Ostern an alle Foristen, die hier mitlesen!
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Yman
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Yman »

Auch ich wünsche allen Foristen hier frohe Ostern!
Grauer Lord hat geschrieben: 14. April 2022, 15:52 „Vorstoß ins DOMIUM“ von Falk-Ingo Klee ist ein gut lesbarer Roman, der sein Grundversprechen aber nicht so richtig einlöst: Zwar verschlägt es unsere Helden ins sagenumwobene DOMIUM - wir erfahren aber so gut wie gar nichts über seine Struktur oder Funktion. Genauso abstrakt und wenig konturiert ist auch der Anfang des Heftes in der Zeitfestung, wo wir uns durch Gänge, Hallen und Maschinenräume bewegen, wie es sie überall im Kosmos gibt. Da wurden Chancen vertan, zwei spannende und exotische Handlungsorte auch dementsprechend darzustellen.
Ja, das hätte spannender und exotischer sein können. Dafür hätte ich gerne auf die Schulbuch-Passagen zur Biologie verzichten können. Es gibt ja nun so eine ganze Reihe ganz gut lesbarer Romane, die aber dennoch kaum im Gedächtnis bleiben, weil sich nichts wirklich Interessantes tut, die Gegner namenlos oder blass bleiben, usw.
Lumpazie hat geschrieben: 16. April 2022, 03:48 Im Jahr 1987 erschien der Band 818 der Atlan-Heftserie:

Tödlicher Stahlplanet

von Peter Terrid
Grauer Lord hat geschrieben: 16. April 2022, 10:55 Terrid erschafft eine absolut lebensfeindliche, tödliche Atmosphäre, die im Kontrast zu der eigentlichen Erwartung steht, hier das ewige Leben zu finden. Eingeflochten sind Gedanken Atlans, in denen er sich mit den ZAs, den Meistern der Insel etc. befasst. Für einen Moment ist er sogar eifersüchtig, dass es offenbar so viele Zellaktivatoren geben könnte und er nicht mehr relativ einzigartig ist.

Auch die Rahmenhandlung mit den beiden Kerniktors war spannend. Was konkret hinter ihrer Kultur und der Symbiose (?) mit den „Leeds-Körpern“ steckt, kann man nur erahnen, wird nicht eindeutig geklärt
Bei diesem Roman bleibt auf jeden Fall das Setting in Erinnerung. Läveress ist ein reiner Metallplanet, trostlos und sehr gefährlich, aber auch geheimnisvoll. Vermutlich wird auch da sehr wenig aufgeklärt werden. Von den Kerniktors wird man vielleicht auch nichts mehr lesen. Der Planet ist so eine Art Vorhölle und Hölle zugleich. Was mit den Lebewesen passiert, von denen an der Oberfläche nur Metallreste übrig bleiben, bleibt der Phantasie überlassen.

Immerhin gab es ja eine Art Sanktarium, wo sich knapp 1000 Kerniktors ein bescheidenes Dasein mit Unterstützung der ins "Jenseits" gegangenen einrichten konnten. Wie genau Läveress seinen Zweck als Testwelt erfüllt, bleibt auch unklar. Angeblich gibt es ja einen Weg runter vom Planeten. Sicher spielt auch eine Rolle, ob jemand als Feind der Kosmokraten dienen kann. Es scheint ja gerade so zu sein, als ob es darum geht, Leute auszubilden, die Jagd auf Aktivatorträger im Dienst der Kosmokraten machen sollen. Vielleicht ist Letzteres auch schon alles.

Reiner Zufall ist natürlich die Werbung für ein Zeitabenteuer am Ende des Heftes, mit einer Szene, in der Atlan seinen Aktivator schluckt, um ihn vor Verlust zu schützen.

Nicht wirklich ergiebig war der Extrasinn am Endes des Heftes.
Grauer Lord hat geschrieben: 16. April 2022, 10:55 Nicht so dolle war die überraschende Rettungsaktion durch die RANIKI mit Dartfur an Bord und das neuerliche Besiegen der lokalen Gegner durch die Viren aus der Zeitfestung. Einmal müsste für diesen Kniff eigentlich genug sein; vor allem hatte ich im letzten Heft den Eindruck, dass Atlan gar nicht wusste, dass er und die anderen diese Viren in sich tragen. Hier wird plötzlich ganz selbstverständlich darüber geredet.
Dieselbe Karte direkt nacheinander zwei Mal auszuspielen ist nicht so schön, aber es gibt immerhin noch eine halbwegs logische Erklärung: Die Kerniktors scheinen ja auch im DOMIUM aktiv gewesen zu sein, denn sie haben anscheinend die RANIKI nach Läveress geflogen. Vielleicht wurde Zellmaterial der Kerniktors für die biologischen Komponenten der Roboter im DOMIUM verwendet, aber eigentlich waren die Viren ja auf Atlan abgestimmt. Scheint wohl alles ein wahnsinniger "Zufall" zu sein.

Ansonsten bleibt das Team um Atlan herum etwas blass. Immerhin gibt es eine schöne Illustration von Anima, und auch das Titelbild stellt eine Szene im Roman dar: Die Verfolgung des Atlan-Teams durch ca. 300 Kerniktors, die auch über Panzer mit Energiegeschützen verfügen.

Insgesamt war der Roman recht gut, der Zyklus bleibt interessant, aber allmählich wird es Zeit, für ein paar kleinere Erfolge des Atlan-Teams bei der Aufklärung, was eigentlich gespielt wird.
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Richard »

Grauer Lord hat geschrieben: 16. April 2022, 10:55 ....
In einem PR-Chronik-Band habe ich früher mal gelesen, dass Terrid eine Aktivator-Schwemme für die damalige PR-Handlung vorgeschlagen hatte, finde die Stelle aber gerade nicht. Gut möglich, dass er diese (abgelehnte) Idee hier in einem Einzelheft verarbeitet hat.
Es gab dann im Band 2598 - Der Tag des Zorns einen "Fiebertraum" von ES, in der rund 5 Mrd ZAs eine gewisse Rolle spielten.
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Scrooge »

Grauer Lord hat geschrieben: 16. April 2022, 10:55 In einem PR-Chronik-Band habe ich früher mal gelesen, dass Terrid eine Aktivator-Schwemme für die damalige PR-Handlung vorgeschlagen hatte, finde die Stelle aber gerade nicht. Gut möglich, dass er diese (abgelehnte) Idee hier in einem Einzelheft verarbeitet hat.
Das war der Werkstattband aus dem Jahr 1986, genauer: Der Beitrag von Ernst Vlcek "Was wäre wenn..." zu alternativen Handlungsabläufen. Immer noch ein sehr lesenswerter Artikel!
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Lumpazie »

Richard hat geschrieben: 17. April 2022, 20:20
Grauer Lord hat geschrieben: 16. April 2022, 10:55 ....
In einem PR-Chronik-Band habe ich früher mal gelesen, dass Terrid eine Aktivator-Schwemme für die damalige PR-Handlung vorgeschlagen hatte, finde die Stelle aber gerade nicht. Gut möglich, dass er diese (abgelehnte) Idee hier in einem Einzelheft verarbeitet hat.
Es gab dann im Band 2598 - Der Tag des Zorns einen "Fiebertraum" von ES, in der rund 5 Mrd ZAs eine gewisse Rolle spielten.
Scrooge hat geschrieben: 19. April 2022, 12:27 Das war der Werkstattband aus dem Jahr 1986, genauer: Der Beitrag von Ernst Vlcek "Was wäre wenn..." zu alternativen Handlungsabläufen. Immer noch ein sehr lesenswerter Artikel!
Beide haben recht - Ernst Vlcek beschreibt diesen Vorschlag von Peter Terrid zuerst in seinem Werkstattband-Artikel von 1986. Peter Terrid greift seinen eigenen Vorschlag dann noch einmal in Heft 1598 (nicht 2598 - da hat sich bei Richard ein Vertippser eingeschlichen) auf und zwingt Atlan zusammen mit Mirona im Fiebertraum von ES mit dieser Massnahme das Solare Imperium in die Knie.

Von Vlceks Artikel im Werkstattband liesen sich dann auch Christian Montillon und Wim Vandemaan zu der Idee von GESHOD, die Gemeni und die Sprosse in dem Gensis-Zyklus (2900-2999) inspiriereren.
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Lumpazie »

Im Jahr 1987 erschien der Band 819 der Atlan-Heftserie:

Endstation Jarkadaan

von Harvey Patton

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Innenillustration:

Bild


Handlung:

An Bord der RANIKI beratschlagen Atlan und seine Begleiter das weitere Vorgehen. Plötzlich gellen die Alarmsirenen. Ein Gebilde, das die Ortungsgeräte nicht genau qualifizieren können nähert sich. Die RANIKI wird in Kampfbereitschaft versetzt.

Geselle schlägt vor, Funkkontakt aufzunehmen. Tatsächlich antwortet die Gegenseite, zu Atlans Überraschung in Interkosmo, eine Sprache die in Alkordoom außer dem Arkoniden und Geselle niemand kennen dürfte. Trotzdem gestaltet sich die Unterhaltung problematisch. Der Unbekannte, der über eine jugendliche Stimme verfügt, weigert sich standhaft sein Inkognito aufzugeben. Er verweist auf die Schwarzen Sternenbrüder, er könne es nicht riskieren, dass sie seinen Namen erfahren.

Unterdessen ist es Geselle an der Ortung gelungen, das andere Raumschiff zu identifizieren, es ist die STERNSCHNUPPE. Als er Atlan informiert, bittet dieser den Unbekannten darum, direkt mit seinem Schiff sprechen zu dürfen. Die STERNSCHNUPPE teilt mit, dass der Unbekannte sie aus dem APSIDION befreit habe. Leider sei er aber auch für sie unsichtbar. Neithadl-Off vermutet, dass das Wesen sich um einen Sekundenbruchteil in der Zukunft befindet.

Wie sich im weiteren Verlauf des Gesprächs herausstellt, hat der Unbekannte Atlans Schiff nicht ganz ohne Hintergedanken befreit. Er möchte die STERNSCHNUPPE tauschen – gegen den Roboter Geselle. Nachdem er sich dessen Einverständnis geholt hat, stimmt Atlan zu.

Ein unsichtbares Wesen erscheint in der Zentrale der RANIKI, nur für Anima schemenhaft wahrnehmbar, und verschwindet wieder, mitsamt der ehemaligen mobilen Laborpositronik der SOL.

Arien Richardson sitzt zusammen mit tausenden anderen Verschleppten auf einem unbekannten Planeten fest. Eine Spur von Sarah Briggs hat er dort jedoch nicht gefunden. Die Entführten werden nur von Robotern versorgt, eine Fluchtmöglichkeit gibt es nicht. Zusätzlich sorgt eine Substanz im Essen dafür, dass die Leute ihr Schicksal klaglos akzeptieren. Im Gegensatz zu seinen Mitgefangenen scheint Arien jedoch immun zu sein gegen die Droge.

Näheren Kontakt pflegt Richardson lediglich zu einer Kryll namens Blatz. Sie hat herausgefunden, dass an diesem Ort wohl nur Raumfahrer untergebracht sind.

Eines Tages landet ein Raumschiff. Ein Teil der Gefangenen wird abtransportiert, darunter auch Arien. Mit 49 anderen Gefangenen wird er in einem großen Raum untergebracht, der lediglich Etagenbetten, einige Tische und Stühle sowie Automaten zur Nahrungsversorgung enthält. Des weiteren gibt es noch zwei angeschlossene Hygienekabinen. Auf Richardson wirkt das Schiff wie ein Truppentransporter.

Der Raumer landet schließlich auf einem mittelgroßen Raumhafen auf einem unbekannten Planeten. Die unterschiedlichsten Schiffstypen stehen auf dem Landefeld. Die Gefangenen werden in kleinere Gruppen unterteilt. Roboter teilen ihnen mit, dass sie auf ihre Fähigkeiten getestet werden sollen.

Zusammen mit anderen wird Arien in ein kleineres Raumschiff geschickt. Sie sollen den Raumer fliegen, für Fehler werden Strafen angedroht. Unter seinen Begleitern ist auch der ehemalige Eigner des Schiffes, Torr Brok. Dieser will sein Schiff unterwegs zurückerobern, das erweist sich jedoch als unmöglich. Die Maschinenräume sind unzugänglich, das Ziel ist bereits vorprogrammiert. Alle Tätigkeiten der Besatzung dienen offensichtlich nur dem Test.

Nach einiger Zeit erreicht das Schiff das System einer großen weißen Sonne, es gibt keine Planeten aber tausende von Asteroiden. Einer davon ist das Ziel. Eine Computerstimme informiert sie, dass dieser Stützpunkt den Namen Jarkadaan trägt, die Sonne wird als Kappa-14* bezeichnet.

Ihr Schiff fliegt einen eiförmigen Felsbrocken von etwa zwanzig Kilometern Länge an. Eine Schachtabdeckung öffnet sich, das Raumschiff landet in einer riesigen Halle. Dutzende Raumer unterschiedlicher Bauarten parken dort bereits.

Als sie aussteigen, werden sie nur von wenigen Robotern bewacht. In einem verzweifelten Versuch sie zu überwältigen, rennt Torr Brok auf die Maschinen los. Arien, besorgt um das Leben des Mitgefangenen, versucht ihn daran zu hindern. Beide werden von den Robotern paralysiert.

Als Richardson wieder zu sich kommt, liegt er auf einem Bett in einer kleinen Kabine. Bei ihm ist ein Roboter, der sich als Dopur-421 vorstellt. Er hat Arien ein Medikament zur Aufhebung der Paralyse gespritzt, und teilt diesem nun mit, dass seine Herren den Celester für höhere Aufgaben vorgesehen hätten. Er zeige Initiative und selbst seine Immunität gegen die Droge könne nützlich sein. Man könne sich Arien als Kommandant einer Flotte von Schiffen vorstellen, die ausschließlich mit Celestern bemannt werden. Arien hält es für klug zunächst darauf einzugehen.

Das rettet ihm für den Moment das Leben, wie er gleich darauf von Dopur erfährt. Der Roboter informiert ihn weiterhin, dass Arien zunächst einen weiteren Test bestehen muss, einen Zweikampf, allerdings nicht auf Leben und Tod, sondern nur bis zur Kampfunfähigkeit.

Etwa acht Stunden später wird Arien von Dopur-421 abgeholt. Auf dem Weg zur Kampfstätte kommen sie an einem riesigen Gebilde vorbei, dem Sextaspürer der Yekdemper, wie der Roboter sagt. Schließlich erreichen sie die Kampfarena. Dort erhält Arien eine Kombiwaffe, ausgewählt von Jassal, der Hauptpositronik des Asteroiden. Dann schickt Dopur ihn in eine Halle, die von naturbelassenen Felswänden begrenzt wird.

Kaum ist Arien eingetreten, gerät er schon unter Beschuss mit tödlichen Energiestrahlen, Sein linkes Bein wird verletzt, mit knapper Not kann er sein Leben retten und in Deckung gehen. Richardson verflucht seinen brutalen Gegner und will diesen mit Lähmstrahlen außer Gefecht setzen. Er muss jedoch feststellen, dass der Paralysemodus der Waffe nicht arbeitet. Jassal will offenbar, dass nur einer diesen Kampf überlebt.

Richardson kann den Standpunkt seines Gegners ermitteln. Er feuert auf die Decke, sein Kontrahent wird von Felsbrocken verschüttet. Als er nach dem anderen sehen will, trifft ihn ein weiterer Schuss, genau in die Hüfte. Er verliert das Bewusstsein.

Wie nach einer Teleportation rematerialisiert Geselle auf einem öden Planeten, den er für sich Wasteworld tauft. Er versucht, seinen neuen Herrn in ein Gespräch zu verwickeln, erhält aber keine wesentlichen Informationen. Jedoch erinnert eine Redewendung den Roboter an Breckcrown Hayes, den High Sideryt der SOL. Deshalb beschließt er, den Unsichtbaren künftig Breckcrown zu nennen. Diesem ist der Name so recht wie jeder andere.

Nach einiger Zeit befiehlt Breckcrown Geselle sich zu tarnen und jegliche energetische Aktivität zu minimieren. Das Maschinenwesen gräbt sich ein, kurz darauf landet nur einen halben Kilometer entfernt ein würfelförmiges Raumschiff. Stundenlang passiert nichts. Nach Anbruch der Dunkelheit jedoch startet das Schiff wieder, allerdings nur um in einigen Kilometern Entfernung vor einer Hügelkette erneut zu landen. Dort beginnt eine hektische Aktivität. Um das weitere Geschehen verfolgen zu können, transportiert Breckcrown Geselle auf die bekannte Art näher heran.

Roboter beginnen den Hügel auszuhöhlen, große Mengen Material werden ausgeladen, genug um eine zwanzig Meter hohe Halle mit einer Grundfläche von 2400 Quadratmetern zu bauen. Die Bauteile werden in der Kaverne zusammengesetzt, anschließend wird die Öffnung mit Felsblöcken verschlossen. Die Arbeitsroboter gehen zurück an Bord, das Schiff startet wieder und verschwindet.

Wie Geselle kurze Zeit später feststellt, ist das Bauwerk von außen nicht zu erkennen, das einzig sichtbare Anzeichen des nächtlichen Geschehens sind die Abdrücke der Landestützen des fremden Raumers. Nach einiger Suche entdeckt der Roboter jedoch einen Eingang, der mit einer Kunststoffabdeckung der Umgebung angepasst wurde. Zusammen mit Breckcrown dringt er in die Halle ein. Dort gelangen sie nach einiger Zeit in einen Funkraum, der neben Normal- und Hyperfunkgeräten auch ein Dakkarkom-Relais aufweist. Geselle nimmt das Gerät in Betrieb, Sekunden später werden die beiden Eindringlinge Zeuge einer Unterhaltung zwischen mindestens zwei Sternenbrüdern.

Obwohl Geselle den Dakkarkom einwandfrei justieren kann, wird das Gespräch immer wieder durch Störungen unterbrochen. Es wird aber klar, dass einer der Sender in Manam-Turu sitzt. Außerdem wird ein Zerotrafer erwähnt und es geht um den Transport von Arbeitskräften. Endlich kann Geselle die Störungsquelle identifizieren, es ist Breckcrown. Kaum hat er diesen aus dem Empfangsbereich geschickt, werden die beiden von einer Sicherheitsautomatik entdeckt.

Verfolgt von Robotern gelingt die Flucht nur knapp. Mehrfach entgeht Geselle nur der Zerstörung, weil Breckcrown eingreift und sich dabei als äußerst wehrhaft erweist. Als sie in Sicherheit sind, weist der Unsichtbare Geselle an sich zu entfernen, Momente später erschüttern Explosionen den Hügel.

Dann verabschiedet sich der Unsichtbare unvermittelt, jedoch hinterlässt er seinem Roboter noch zwei kleine Kapseln und befiehlt ihm Stillschweigen über seine Existenz. Gleich darauf landen drei Raumschiffe, eiförmige Roboter steigen aus und verschleppen Geselle. Sie teilen ihm aber noch mit, dass er nach Jarkadaan gebracht wird.

Der Roboter wird in einer sicheren Zelle untergebracht, er nutzt die Zeit eine der beiden Kapseln zu öffnen. Der Inhalt entpuppt sich als eine Gewebeprobe eines wichtigen Bewohners der SOL.

Als Arien Richardson wieder zu sich kommt, spürt er grauenhafte Schmerzen. Er ist nicht allein, bei ihm ist Sarah Briggs. Sie ist seine Gegnerin gewesen. Beide sind schwer verletzt, man gesteht ihnen auch keine medizinische Versorgung zu. In ihrer kleinen Zelle gibt es lediglich zwei Matratzen und eine Wasserversorgung.

Sarah Briggs und Arien Richardson tauschen sich aus und schlafen schließlich erschöpft ein. Als Arien aufwacht, fällt ihm das Sambol ein. Damit kann er die Samariter von Alkordoom zu Hilfe rufen – wenn das kleine Gerät noch funktioniert. Er erhält ein mentales Bestätigungssignal.

Anmerkung

Im Romantext ist ein Druckfehler enthalten. Die Sonne Kappa-14 wird irrtümlich als Kappe-14 bezeichnet. Auch in den folgenden Romanen wird zwischen den beiden Namen des Öfteren gewechselt.

Der obige Text und Bilder wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Yman »

Lumpazie hat geschrieben: 24. April 2022, 10:39 Im Jahr 1987 erschien der Band 819 der Atlan-Heftserie:

Endstation Jarkadaan

von Harvey Patton
Ich bin mit dem Roman zufrieden. Atlan hat zwar nicht viel zu tun, aber auf den beiden Handlungsebenen kommt etwas Spannung auf.

Auf mysteriöse Art erhält Atlan die STERNSCHNUPPE zurück, und Geselle gerät unter die Fuchtel eines Unsichtbaren, der anscheinend einen Bezug zur SOL-Vergangenheit hat, während Arien Richardson sich als Gefangener unbekannter Drahtzieher durchschlagen muss.

Die Fäden laufen dann auf Jarkadaan zusammen, wobei es jedoch nicht zu einer Begegnung Geselles mit Arien Richardson (schöne Illu im Heft) kommt. Der "findet" jedoch immerhin die verschollene Sarah Briggs. Ich will jetzt gar nicht so viel spekulieren, bin aber mal auf die nächsten Hefte gespannt.

Das Restprogramm, nach Autoren:

H.G. Ewers: 826, 831, 842, 847, 850
Falk-Ingo Klee: 821, 828, 840
Harvey Patton: 824, 833, 844
Hans Kneifel: 820, 827, 835, 839, 846
Hubert Haensel: 822, 834, 838, 849
Peter Griese: 829, 830, 841, 848, 850
Arndt Ellmer: 823, 832, 836, 837, 843
Peter Terrid: 825, 845
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Grauer Lord »

„Endstation Jardakaan“ von Harvey Patton ist ein guter Roman mit vielen Handlungsebenen, fast schon zu viel für ein Heft. Dazu kommen rätselhafte Andeutungen und mögliche Bezüge, die neugierig machen.

In der kurzen Atlan-Ebene kommt es zum Zusammentreffen mit einem gänzlich Unbekannten Wesen, das mit kindlicher Stimme spricht, sich ansonsten aber komplett unter einem Tarnschirm verbirgt. Immerhin bringt dieses, später „Breckcrown“ genannte Wesen endlich den Namen der Gegenspieler in diesem Unterzyklus ins Spiel: die Schwarzen Sternenbrüder. Hört sich beeindruckend an und erinnerte mich damals ein bisschen an den Dunklen Oheim. Im Tausch gegen die STERNSCHNUPPE nimmt der Unbekannte, der gegen die Schwarzen Sternenbrüder zu arbeiten scheint, ausgerechnet den Multi-Persönlichkeiten-Roboter Geselle mit sich; dazu wimmelt es von Erinnerungen und Einschüben an die SOL, an Blödel und Hage Nockemann. Ein Zitat von Breckcrown Hayes wird später noch genannt, der Namen „Brick“ wird als möglicher Bezug zu früheren SOL-Abenteuern eingeflochten. Interessant!

Spannend ist auch die Ebene um Arien Richardson, der mit anderen Deportierten aus Alkordoom noch tiefer in den Nukleus gebracht wird, wo er sich im Asteroidengürtel Jarkadaan im Kampf bewähren soll, um dann irgendwann eine große Flotte der Celester zu befehligen. Sein Kontrahent im Kampf ist ausgerechnet - und ziemlich überraschend - Sarah Briggs; schwer verletzt dreht Arien das Sambol, ruft die sagenumwitterten Samariter von Alkordoom zur Hilfe.

Geselle und Breckcrown belauschen derweil in einer Relaisstation ein Dakkarkomgespräch der Sternenbrüder, das aus dramaturgischen Gründen natürlich verstümmelt aufgefangen wird. Da ist von einem Ablenkungsmanöver die Rede, der sogenannte „Zerotrafer“ soll eingesetzt werden, es gibt einen „großen Plan“. Letztlich geht es in Alkordoom also langsam ans Eingemachte, es dürfte klar sein, dass die beiden Psi-Pakete EVOLOS als „Sternenbrüder“ auftreten, und der Plan, vor dem die Kosmokraten angeblich zittern, kurz vor der Verwirklichung steht.
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Lumpazie »

Jenseits der Sonnensteppe

Innenillustration:

Bild


Zu dieser Innenillustration hat mir Robert Straumann eine interessante Information zu kommen lassen - Ihr findet Sie im Threath:

Die Bilderwelten des Robert Straumann

hier der Direkt Link zu dem Kommentar von Robert:

viewtopic.php?p=799703#p799703

:st:
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Lumpazie »

Im Jahr 1987 erschien der Band 820 der Atlan-Heftserie:

Die Asteroiden der Sonnensteppe

von Hans Kneifel

Bild

Innenillustration:

Bild


Handlung:

Unter dem Kommando von Colemayn erforscht die HORNISSE den inneren Randbereich der Sonnensteppe.

Zunächst treffen sie im System der Sonne Gargantua auf eine kleine Flotte von Raumschiffen. Es kommt zu einer friedlichen Kontaktaufnahme. Die Fremden beabsichtigen, auf einem der Planeten zu siedeln.

Später empfängt die HORNISSE einen Notruf. Ein Schiff der Syphonen hat Maschinenschaden erlitten. Das beschädigte Schiff wird in Schlepp genommen und zu seiner Heimatwelt Neosyphon gebracht. Auch der Nachbarplanet Pseudosyphon wird von den intelligenten Pflanzenabkömmlingen bewohnt.

Verwundert über die Namen der Planeten befragt Colemayn die Syphonen über ihre Vergangenheit. Leider reicht deren Geschichtsschreibung nicht weit genug zurück, lediglich eine Legende erzählt von den damaligen Ereignissen.

Demnach sind die Vorfahren der Syphonen vor rund 4500 Jahren aus dem Nukleus vertrieben worden. Ihre Zivilisation hat daraufhin zunächst einen Niedergang erfahren, mittlerweile verfügen sie jedoch wieder über Raumschiffe mit Transitionstriebwerken. Des weiteren berichtet die Legende von einem Volk namens Alkordern, dass damals im Nukleus gelebt haben soll.

Die Syphonen kennen die Position ihres ursprünglichen Heimatplaneten angeblich nicht, sie wissen lediglich, dass es sich um einen von dreizehn Planeten einer weißgelben Sonne namens Cappafiersehn gehandelt hat. Aber sie planen gerade eine Expedition in den Nukleus um ihre ehemalige Heimat wiederzufinden.

Dazu haben sie zwei Raumschiffe gebaut, die SUCHER und die FINDER. Die Besatzung der HORNISSE ist gerne bereit, den Syphonen technische Unterstützung zu gewähren und die beiden Schiffe zu verbessern und vor allem sicherer zu machen. Colemayn hat jedoch inzwischen den Verdacht, dass die Pflanzenabkömmlinge mehr über ihre Ursprungswelt wissen, als sie zugeben. Deswegen lässt er heimlich Abhörgeräte und Hyperfunksender in die SUCHER und die FINDER einbauen.

Die beiden Syphonenschiffe arbeiten sich nach und nach in den Nukleus vor, immer unter den wachen Augen der Besatzung der HORNISSE, die ihnen unbemerkt folgt oder gar voraus fliegt, wenn aus den Gesprächen das nächste Ziel zu erkennen war.

In einem der angeflogenen Sonnensysteme gibt es Ruinen einer untergegangenen Zivilisation. Handelt es sich um Überreste der Alkorder, fragt sich Colemayn. Eine Antwort findet sich nicht. Die HORNISSE fliegt in den Ortungsschutz der Sonne.

Als die Syphonen in dem System eintreffen, werden sie nach kurzer Zeit von zwei kleinen Kugelraumschiffen bedrängt. Im Namen der Schwarzen Sternenbrüder fordert man sie auf, den Nukleus umgehend zu verlassen. Die unerwünschten Eindringlinge versprechen, der Anweisung Folge zu leisten, sobald ihre Schiffe zum nächsten Sprung bereit sind. Die Kugelraumer verschwinden wieder.

Colemayn sieht die Zeit gekommen, das Versteckspiel zu beenden, er nimmt Kontakt zu den Syphonen auf. Seine Vermutung, dass die Pflanzenabkömmlinge besser informiert sind als sie zugegeben haben, bestätigt sich. Sie verfügen tatsächlich über die Koordinaten ihres ehemaligen Heimatsystems – und sie sind bereit diese mitzuteilen, damit die HORNISSE ihnen Geleitschutz geben kann.

Colemayn lässt sein Schiff zu den erhaltenen Koordinaten vorausfliegen. Zu seinem Erstaunen endet die Reise mitten im freien Raum, Lichtjahre entfernt vom nächsten Sonnensystem. Berechnungen der Besatzung ergeben, dass es an der vergangen Zeit liegt, das entsprechende Sonnensystem hat sich einfach weiterbewegt. Als wahrscheinlichstes Ziel wird eine Sonne in zwei Lichtjahren Entfernung ausgemacht.

Die Besatzung der HORNISSE muss einige Stunden warten bis auch die Syphonen eintreffen. Kaum haben die beiden Raumer ihre Transition beendet, tauchen erneut zwei Kugelraumschiffe auf. Sie sind deutlich größer als die beiden anderen und feuern sofort Warnschüsse auf die syphonischen Eindringlinge ab. Die HORNISSE greift ein und lenkt die Angreifer ab. Über Funk lässt Colemayn den Pflanzenabkömmlingen die Position der zwei Lichtjahre entfernten Sonne als Treffpunkt mitteilen. Die Syphonen bringen sich in Sicherheit, auch die HORNISSE entkommt.

Am Ziel stellt sich heraus, dass die Sonne über keinerlei Planeten verfügt, sie wird lediglich von einem gigantischen Asteroidenring umkreist. Die HORNISSE begibt sich zunächst in den Ortungsschutz der Sonne. Von dort aus beobachtet die Besatzung etwas später wie die beiden syphonischen Raumschiffe das System erreichen. Man tauscht sich über Funk aus und kommt gemeinsam zu dem Schluss, dass man sich im System der Sonne Cappafiersehn befindet, der Asteroidengürtel besteht vermutlich aus den Überresten der ehemals dreizehn Planeten.

Die Syphonen wollen genauer nachforschen und landen auf einem der großen Asteroiden. Unvermittelt öffnen sich Schleusentore auf dem Kleinplaneten, Traktorstrahlen bugsieren die Syphonenraumer in das Innere.

Während die Besatzung der HORNISSE noch das Geschehen diskutiert, empfängt das Schiff einen überraschenden Funkspruch, er kommt von Geselle. Dieser ist in einen der Asteroiden verschleppt worden. Dann wird die HORNISSE angegriffen, das Schiff wird auf einen unberechenbaren Fluchtkurs gebracht, der aber nur knapp an einem der Asteroiden vorbei führt. Diese Gelegenheit nutzt Colemayn um in einem Raumanzug alleine auszusteigen. Die HORNISSE entkommt in den Hyperraum.

Der Sternentramp landet auf dem Kleinplaneten, kurz darauf meldet sich eine Stimme. Ein unsichtbares Wesen namens Breckcrown behauptet, Geselle zu kennen und will den Sternentramp zu ihm bringen. Obwohl Colemayn mit einer Falle rechnen muss, lässt er sich auf das Angebot des Fremden ein. Sie dringen in den Asteroiden ein und kommen zunächst gut voran. Dann ruft Breckcrown, ein anderer Unsichtbarer lauere auf ihn, er müsse fliehen. Gleich darauf wird Colemayn von Robotern umzingelt und ergibt sich.

Der obige Text und Bilder wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.
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Registriert: 6. März 2016, 08:48

Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Yman »

Grauer Lord hat geschrieben: 29. April 2022, 18:29 „Endstation Jardakaan“ von Harvey Patton ist ein guter Roman mit vielen Handlungsebenen, fast schon zu viel für ein Heft. Dazu kommen rätselhafte Andeutungen und mögliche Bezüge, die neugierig machen.
Der Roman ist praktisch das Gegenteil des nachfolgenden Romans von Hans Kneifel.
Lumpazie hat geschrieben: 30. April 2022, 22:49 Im Jahr 1987 erschien der Band 820 der Atlan-Heftserie:

Die Asteroiden der Sonnensteppe

von Hans Kneifel
Ich fand den Roman ziemlich langweilig. Sehr gemütlich erkundet Colemayn mit der HORNISSE die Sonnensteppe, bis er ein ebenso gemütliches Völkchen von Pflanzenwesen trifft, die ihm die Koordinaten liefern, die ihn zu dem Asteroiden führen, auf dem Geselle gefangen ist.

Spannung und Action gehen gegen Null, statt dessen versucht Kneifel mit müden Wortwitzchen die Leser bei der Stange zu halten. Nach einer kosmetischen Behandlung findet Colemayn, dass er nicht mehr wie ein 80-jähriger, sondern wie ein 76-jähriger aussieht. Das Wurm-Wesen Shah Run Tai ist das einzige Wesen, das neben Colemayn noch ein wenig Persönlichkeit besitzt und aus dem faden Romanbrei heraussticht.

Am besten gefällt mir noch das Titelbild. Roman, Risszeichnung und Illustration nehmen sich da gegenseitig nichts von der Langeweile, die diesem Heft eigen ist. Dabei ist das alles durchaus sehr stimmig. Rein "technisch" kann man dem Heft kaum etwas vorwerfen, außer eben Langeweile.
Grauer Lord
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Grauer Lord »

Ganz so negativ sehe ich „Die Asteroiden der Sonnensteppe“ nicht. Die Geschmäcker sind halt verschieden, so blättere ich immer an den üblichen Schiessereien mit Robotern im letzten Drittel vieler Romane vorbei, weil mich genau so etwas langweilt. Denn seit Mrothyr, einer großen Ausnahme, stirbt aus dem Kreis unserer Helden ja sowieso niemand mehr.

Kneifels ausgeruht-gemächliche Rundreise mit der HORNISSE und ihrer Crew in Richtung Nukleus las sich für mich sehr gut; wir lernen einen Teil von Alkordoom kennen, der wohl durch den Erleuchteten vor 5000 Jahren mehr oder weniger entvölkert wurde. Zurück blieb z.B. das riesige Gargantua-System mit dem rätselhaften steinernen Kopf, eine Ruinenstadt auf einer anderen Welt, und natürlich die Syphonen. Die laut uralter Legenden einst aus dem Nukleus umgesiedelt wurden. Darin verpackt ist der entscheidende Hinweis auf die Alkorder, die von ihrem Namen her früher mal sehr wichtig in Alkordoom gewesen sein müssen.

Das Heft endet dann mit ein wenig Action im Asteroidengürtel Jarkadaan, der vom einstigen Zuhause der Syphonen übriggeblieben ist. Ein Volk, das ganz originell als „Mischung“ aus tierischem und pflanzlichen Leben gezeichnet wurde, wenn auch ihre darauf wurzelnde (kleiner Scherz am Rande) Ausdrucksweise viele Klischees und Plattitüden enthält. Warum Geselle eigentlich so wichtig ist, dass ein jeder sein eigenes Leben riskiert, um ihn zu retten, verstehe ich allerdings nicht. Jetzt ist Colemayn jedenfalls gefangen im Asteroidenring, wo sich ja auch Arien, Sarah und Geselle aufhalten. So langsam kulminiert es, wenn man den sehr gemächlich aufeinander aufbauenden Heften doch auch anmerkt, dass das Ende der Serie zu diesem Zeitpunkt noch nicht verkündet wurde.

InnenIllu von Robert, TiBi und RZ waren top!
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Lumpazie »

Im Jahr 1987 erschien der Band 821 der Atlan-Heftserie:

Die sanften Retter

von Falk-Ingo Klee

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Innenillustration:

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Handlung:

Auf dem Asteroiden Jassal im System der Sonne Kappe-14 sitzen zwei Celester in einer kleinen Zelle. Nach wie vor verweigert man ihnen jegliche medizinische Hilfe, lediglich Wasser und Nahrung stehen ihnen zur Verfügung. Sarah Briggs leidet unter starken Schmerzen an ihrem gebrochenen Schlüsselbein, ihren Arm trägt sie in einer notdürftig zusammengeflickten Schlinge. Noch deutlich schlechter ist es um ihren alten Freund Arien Richardson bestellt. Seine Hüftverletzung ist so schwerwiegend, dass sich seine Lebenserwartung eher nach Stunden bemisst als nach Tagen.

Die einzige vage Hoffnung der beiden liegt auf dem Sambol. Vielleicht ist es ihnen tatsächlich gelungen die Samariter von Alkordoom herbeizurufen. Dagegen spricht allerdings, dass man außerhalb des Nukleus schon seit fast zwei Jahren nichts von ihnen gehört hat.

Als ein unbekanntes Raumschiff ins Jarkadaan eindringt und den Asteroiden Jassal anfliegt erhält dessen gleichnamige Hauptpositronik auf Nachfrage bei den Schwarzen Sternenbrüdern den Befehl, den Eindringling zu vernichten. Als das Schiff nahe genug ist, um den Typ zu identifizieren, gerät Jassal in einen Konflikt, denn Raumschiffe dieses Typs dürfen laut ihrer Programmierung nicht angegriffen werden. Ein Peilstrahl des fremden Raumers, der aus dem Gefängnistrakt beantwortet wird, ermöglicht der Positronik aber, den Stützpunkt abwehrbereit zu machen. Sie lässt verstärkt Kampfroboter patrouillieren, wartet ansonsten aber ab.

Das fremde Raumschiff identifiziert sich als HOFFNUNG und kündigt die Landung eines Beibootes an. Dabei handelt es sich um ein kleines Walzenraumschiff, das eindeutig nicht schützenswert ist. Jassal beschließt es zu vernichten. Bevor es soweit kommt wird das Beiboot von einem Energieschirm geschützt, den das Mutterschiff aufbaut. Dann wird das kleine Schiff wieder eingeschleust. Die HOFFNUNG, ein Raumschiff der Samariter von Alkordoom, nähert sich weiter.

Für eine kurze Zeit gewinnt der Gehorsam gegenüber den Sternenbrüdern die Oberhand, Jassal nimmt die HOFFNUNG unter Feuer. Der Angriff verpufft an den Defensiveinrichtungen. Dann wird im Inneren der Hauptpositronik ein lange verborgener Befehl höchster Priorität ausgelöst, sie muss die Angriffe einstellen, und verfällt weitestgehend in Inaktivität.

Im Gefängnistrakt Jassals befindet sich ein weiterer Insasse. Der Roboter Geselle hat festgestellt, dass alle Robotwächter bis auf einen vor seinem Gang verschwunden sind. Er überlistet die verbliebene Maschine zunächst, damit er freikommt, dann zerstört er sie.

In einem anderen Asteroiden des Jarkadaan gibt es ebenfalls einen Häftling, es ist Colemayn. Er bekommt einen merkwürdigen Zellengenossen namens Poliff zugeteilt, der ihm durchaus suspekt erscheint. Der Neuankömmling schleppt ein wahres Arsenal an miniaturisierter Technik mit sich herum. Die meisten Sachen sind allerdings selbst gebaut und nicht getestet. Trotzdem ist der Alte zuversichtlich, schnellstens ausbrechen zu können.

Poliff baut zunächst eine Abhörvorrichtung für die interne Kommunikation auf. So erfahren er und Colemayn von den Ereignissen auf Jassal. Als schließlich der Name Geselle fällt ist der Sternentramp wie elektrisiert. Er wirft seine Bedenken zunächst über Bord und erzählt Poliff, dass es sich dabei um seinen Sohn handelt.

Die beiden entschließen sich auszubrechen, mithilfe eines kleinen Codeknackers öffnet der Alte die Tür. Ohne Schwierigkeiten kommen die beiden voran. In einem Lagerraum führt Poliff Colemayn zunächst seine technischen Schätze vor. Dann machen sie sich auf in Richtung Transmitter um nach Jassal zu gelangen.

Im weiteren Verlauf erweisen sich nicht nur Poliffs technische Spielereien als äußerst hilfreich, der Alte kennt sich auch überraschend gut aus.

Die HOFFNUNG schleust zwei menschenähnliche Roboter aus und schaltet Strukturlücken in den eigenen Schutzschirmen und auch in denen Jassals. Temper und Visor erreichen unbehelligt den Asteroiden und dringen in eine Schleuse ein.

Geselle hat inzwischen einen weiteren Kampfroboter ausgeschaltet und befindet sich jetzt in einem Wohntrakt, wo er sich zunächst umfassend informiert. Als er von einer Sperrzone erfährt, will er diese aufsuchen, ändert seine Pläne aber im nächsten Moment wieder, als er von den eingedrungenen Robotern hört. Er beschließt, sich mit ihnen zu treffen.

Die beiden Samariter von Alkordoom kommen eine Zeit lang gut voran, schließlich geraten sie aber doch in eine Falle. In einem Verteiler werden sie von Fesselfeldern gestoppt und anschließend unter Beschuss genommen. Es ist nur eine Frage der Zeit bis ihre Schutzschirme zusammenbrechen.

Teils mit List, teils mit Gewalt setzt Geselle sich auf seinem Weg gegen die feindlichen Roboter durch und erreicht schließlich den Verteiler, in dem Temper und Visor festgesetzt worden sind. Er zerstört die Waffen und die Fesselfeldprojektoren, die Samariter sind wieder frei. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg in den Gefängnistrakt.

Die drei Roboter erreichen die Zelle der Celester. Arien und Sarah werden verarztet, müssen aber zur endgültigen Behandlung auf die HOFFNUNG gebracht werden. Für Richardson wäre die Belastung aber noch zu groß, er braucht ein Transportmittel. Zunächst ziert er sich noch, lässt sich dann aber von Geselle tragen.

Colemayn und Poliff materialisieren im Transmitter innerhalb Jassals. Der Sternentramp versucht Funkkontakt mit Geselle aufzunehmen, stattdessen meldet sich aber Temper. Nach einer kurzen Erklärung verabreden sie sich an einer Schleuse.

Die Gruppen treffen wie geplant zusammen. Gemeinsam gehen alle durch einen Energieschlauch an Bord eines kleinen Walzenraumers und fliegen anschließend zur HOFFNUNG. Das Schiff startet. Als es sich etwas von Jassal entfernt hat, erwacht dessen Hauptpositronik aus ihrer Starre. Sie verhindert gemeinsam mit Hammasat, Stenhen und Mortas mit Fesselfeldern seine Flucht und nimmt den Raumer gleichzeitig unter schweres Dauerfeuer. Als die Lage schon aussichtslos scheint, meldet sich ein Schwarzer Sternenbruder über Hyperfunk und untersagt jeden weiteren Angriff auf das Samariterschiff. Dieses fliegt davon.

Natürlich verfügt die HOFFNUNG über hervorragend ausgestattete Labore. Geselle nutzt die Gelegenheit und bittet Temper und Visor darum, aus der DNA-Probe, die er von Breckcrown erhalten hat, einen Menschen zu klonen. Sie sagen zu – bald wird es wieder einen Hage Nockemann geben.

Colemayns Verdacht gegen Poliff ist nach dem Funkspruch des Sternenbruders deutlich größer geworden. Er macht sich auf den Weg zu dem Alten, um ihn endlich zu entlarven. Als er mit ihm redet, meldet sich Breckcrown bei dem Sternentramp und warnt ihn, dass Poliff ein Teil eines Schwarzen Sternenbruders sei. Mit Colemayns Strahler und Breckcrowns Mentalkräften vertreiben – oder töten? – sie das Fragment. Auch Breckcrown verschwindet.

Der obige Text und Bilder wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.
Grauer Lord
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Grauer Lord »

Der Clou des Romans steht im letzen Satz: Hage Nockemann ist wieder da! Die DNA in einer der Kapseln, die der mysteriöse „Breckcrown“ an Geselle übergeben hat, ist die Erbsubstanz des Scientologen von der SOL. Das war damals eine faustdicke Überraschung, denn nach den vielen Rückgriffen auf die PR-Historie (Paddler, kosmische Burg, Symboflex-Partner, Zgmahkonen etc.) griffen die Expokraten nun auch noch auf die jüngere Vergangenheit der Atlan-Serie zurück, bedienten sich nach der Einführung Blödels Anfang der 700er-Bände erneut am SOL-Zyklus. Ob das der Serie gut getan hat, ist angesichts ihrer Einstellung mit Band 850 schwer von heute aus zu beurteilen. Interessant ist dagegen die Frage, ob der geklonte Nockemann auch wirklich wie der „alte“ denkt, fühlt und agiert. Oder ob es ein komplett neuer Mensch mit dessen schnauzbärtigen Äusseren ist; Geselle plant ja schon, ihn mit einer Art Erinnerungs-Implantat auszustatten. Wer wohl der Unbekannte ist, der durch die Handlung spukt und unsere Helden ab und zu unterstützt?

Ansonsten bietet der über weite Strecken hölzern verfasste Roman mit seinen Klee-typischen Abschnitten über Biologie und Genetik ein Wiedersehen mit den Samaritern von Alkordoom, die über bedeutende Machtmittel (z.B. ihre Schutzschirme) verfügen und Arien, Sarah sowie Geselle und Colemayn aus dem Asteroidengürtel befreien. Den inneren Konflikt der Stützpunkt-Positronik fand ich gut beschrieben, auch der Hinweis, dass sie eine gemeinsame Vergangenheit mit der Samariter-Technik hat. Dass der geheimnisvolle Poliff ein Splitter /Agent der Schwarzen Sternenbrüder war, lag auf der Hand: Seitdem die Handlung nach Alkordoom zurückgekehrt ist, werden eigentlich alle geheimnisvollen Bösewichte ähnlich geschildert: mit Mantel, dicken Handschuhen und die Ohren verdeckender Mütze.

Stilistisch sehr merkwürdig war das Ende des Romans, in dem der Showdown mit Poliff erst auf die Spitze getrieben und dann nur in ein, zwei Zeilen Rückschau rekapituliert wurde. Seltsam.
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Yman »

Lumpazie hat geschrieben: 8. Mai 2022, 12:13 Im Jahr 1987 erschien der Band 821 der Atlan-Heftserie:

Die sanften Retter

von Falk-Ingo Klee
Grauer Lord hat geschrieben: 2. Mai 2022, 16:53 Ganz so negativ sehe ich „Die Asteroiden der Sonnensteppe“ nicht. Die Geschmäcker sind halt verschieden, so blättere ich immer an den üblichen Schiessereien mit Robotern im letzten Drittel vieler Romane vorbei, weil mich genau so etwas langweilt. Denn seit Mrothyr, einer großen Ausnahme, stirbt aus dem Kreis unserer Helden ja sowieso niemand mehr.
Ja, scheint so. Und selbst Tote werden wieder zurückgebracht: Hage Nockemann ist wieder zurück, auch wenn ich ihn gar nicht vermisst habe. Es ist zwar nur ein Klon, aber das ändert wenig. Immerhin, die Illustration ist sehr gelungen!

Auch dieser Roman hatte einige langweilige Roboterkämpfe. Ich blättere zwar nicht gerade an denen vorbei, aber mit voller Aufmerksamkeit lese ich die auch nicht immer.

Im Wesentlichen geht es wieder einmal darum, voneinander getrennte Figuren zusammenzuführen, nun also Sarah Briggs, Adrien Richardson, Geselle und Colemayn, die sich nun an Bord eines unbewaffneten Schiffes der Samariter von Alkordoom befinden, deren Ursprung auch etwas mit dem Ursprung der Verwalterpositronik des Gefängnisasteroiden Jassal zu tun hatte.

Das einzig wirklich Spannende am Roman war jedoch die Begegnung mit Poliff, einem Alten, der ein undurchsichtiges Spiel spielte und sich am Ende als Teil der Schwarzen Brüder entpuppte.

Zu erwähnen ist noch, dass wir wieder einiges an Lehrbuchbiologie bekommen. Dabei fiel mir auch, dass Falk-Ingo Klee sich hier ganz gut auskennt, beim Thema Informatik aber auf einem anderen Kenntnisstand schreibt. Zumindest wirken die Roboter und Positroniken oft allzu menschlich, manchmal sehr primitiv, manchmal schlau, gelegentlich neurotisch.
Grauer Lord hat geschrieben: 2. Mai 2022, 16:53 Kneifels ausgeruht-gemächliche Rundreise mit der HORNISSE und ihrer Crew in Richtung Nukleus las sich für mich sehr gut; wir lernen einen Teil von Alkordoom kennen, der wohl durch den Erleuchteten vor 5000 Jahren mehr oder weniger entvölkert wurde. Zurück blieb z.B. das riesige Gargantua-System mit dem rätselhaften steinernen Kopf, eine Ruinenstadt auf einer anderen Welt, und natürlich die Syphonen. Die laut uralter Legenden einst aus dem Nukleus umgesiedelt wurden. Darin verpackt ist der entscheidende Hinweis auf die Alkorder, die von ihrem Namen her früher mal sehr wichtig in Alkordoom gewesen sein müssen.
Grundsätzlich habe ich ja auch nichts gegen solche gemächlichen Romane, in denen es weniger um Kämpfe gegen Roboter und mehr um das Lösen von Rätseln geht. Aber manchmal darf es schon noch etwas mehr Tempo und etwas konfliktreicher sein. Dasselbe gilt auch für den Zyklus im Großen. So oder so, ich finde es gut, dass der Zyklus nicht unbedingt mehr verspricht, als er halten kann.

Zwar war bzw ist EVOLO nicht die ganz große Gefahr für die Kosmokraten, wie es ursprünglich mal hieß, aber mittlerweile kann man die Dimensionen doch einschätzen, und ich bin mit der Entwicklung zufrieden. Atlans Triumph am Ende wird nicht übertrieben sein, aber er wird in diesem Teil des Universums etwas Positives bewirkt haben.
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Lumpazie »

Im Jahr 1987 erschien der Band 822 der Atlan-Heftserie:

Kein Kredit für die HORNISSE

von Hubert Haensel

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Innenillustration:

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Handlung:

Die HOFFNUNG, das Raumschiff der Samariter von Alkordoom, ist nach ihrer Flucht aus dem Jarkadaan unterwegs im Nukleus. An Bord befinden sich neben den drei Samariter-Robotern Colemayn und sein angeblicher Sohn Geselle sowie die Celester Sarah Briggs und Arien Richardson. Außerdem liegt der Klon von Hage Nockemann in einer Krankenstation. Er ist allerdings bislang nur ein Kleinkind im Körper eines Mannes. Hinzu kommt dass er vor kurzem kollabiert ist und nur knapp gerettet werden konnte.

Die Celester würden gern nach New Marion zurückkehren, ihr Wunsch wird aber von den Samaritern ignoriert. Stattdessen kreuzt die HOFFNUNG scheinbar ziellos durch den Kernbereich Alkordooms, verfolgt von Falkenschiffen im Auftrag der Schwarzen Sternenbrüder. Irgendwann gelingt es diesen, das unbewaffnete Schiff der Samariter zu stellen. Unter dem Dauerfeuer einer Übermacht drohen selbst die hervorragenden Schutzschirme der SvA zusammenzubrechen.

Geselle sendet schließlich einen Notruf, in der vagen Hoffnung Hilfe zu erhalten. Tatsächlich taucht nach einiger Zeit die HORNISSE auf und greift die Falkenschiffe an. Die HOFFNUNG ist gerettet.

Etwas später steigen Colemayn und seine Begleiter samt Hage Nockemann um auf die HORNISSE, die Samariter fliegen davon. Zuvor haben sie Geselle noch ein Sambol überreicht.

Die Celester versuchen per Hyperfunk New Marion zu erreichen, scheitern jedoch. Messungen ergeben, dass sich die HORNISSE in einem Bereich mit ungewöhnlich hoher und zudem schwankender Energiedichte befindet. Das Schiff muss den Nukleus verlassen, um Funkkontakt über eine lange Distanz zu erhalten.

In Etappen nähert sich das Schiff der Sonnensteppe. Etwa 4500 Lichtjahre vom Rand des Nukleus entfernt passiert es, energetische Gewalten setzen dem Schiff zu, es hängt zwischen Linear- und Normalraum. Geselle schafft es schließlich eine Transition auszulösen, die HORNISSE kommt frei, hat aber heftige Schäden erlitten. Außerdem befindet sie sich nach wie vor im Nukleus.

Im Verlauf der nächsten Tage gelingt es der Mannschaft die notwendigen Reparaturen vorzunehmen. Colemayn lässt einen zweiten Versuch starten, den Innenbereich Alkordooms zu verlassen. Diesmal schaffen sie es bis auf 1800 Lichtjahre an den Rand heran, dann wird das Schiff erneut von unüberwindlichen Gewalten ergriffen.

Die HORNISSE kommt schließlich irgendwo im Nukleus zum Stehen, zu schwer beschädigt um noch einmal von der Besatzung instand gesetzt zu werden. Auch die Überlichtantriebe der Beiboote sind unbrauchbar.

Ihnen bleibt keine andere Wahl als zu versuchen jemanden über Hyperfunk zu erreichen, auch wenn sie damit riskieren, die Schergen der Schwarzen Sternenbrüder auf sich aufmerksam zu machen. Nach einiger Zeit gibt es tatsächlich Kontakt, obwohl dieser sich sehr schwierig gestaltet. Die Fremden kommunizieren nämlich über Farben. Trotzdem gelingt es, die Fremden dazu zu bringen, ein Raumschiff zu schicken.

Eine Plattform nähert sich der HORNISSE. Sie gehört einem Volk, das sich als Cschwnskis bezeichnet, damit übersetzt zumindest ihr Translator die Ansammlung von Farben. Sie sind in Sippen organisiert, das Oberhaupt dieses Familienverbandes heißt Krzptl. Nach eigener Aussage sind sie erfahrene Techniker und sie bieten an, die HORNISSE zu reparieren, verlangen dafür aber einen nicht unwesentlichen Betrag. Geselle kann zwar mit den genannten Zahlen nichts anfangen, aber da es keine Alternativen gibt, sagt er nach kurzer Verhandlung einfach zu. Die HORNISSE wird auf die Plattform gebracht, in großen Lettern steht ihr Name an der Bordwand, KROVA-ONORO, KEIN KREDIT.

Die KROVA-ONORO fliegt mit ihrer Fracht ein wenige Lichtjahre entferntes Sonnensystem an und landet auf dem zweiten Planeten. Geselle, dem inzwischen nichts Gutes schwant, nennt die Sonne Mahnbescheid und den Planeten Hypothek.

Die Cschwnskis behaupten von sich, geniale Kopisten zu sein und so ziemlich jede Art Technik nachbauen zu können, solange ihnen nur die nötigen Rohstoffe zur Verfügung stehen. Für die Instandsetzung der HORNISSE veranschlagen sie etwa zwölf Tage. Sie beginnen zunächst damit, das Schiff in weiten Teilen zu demontieren und die beschädigten Aggregate auf ihre Plattform zu transportieren. Wie sich dort zeigt, verstehen die Techniker ihr Handwerk.

Nach einigen Tagen müssen die Cschwnskis eine Expedition starten um gewisse Metallerze zu besorgen. Geselle schließt sich ihnen an. Unterwegs überfliegen sie eine Ruinensiedlung. Krzptl verweigert jedoch eine Landung, er meint, es gäbe dort nichts zu holen. Im weiteren Verlauf des Gesprächs berichtet Krzptl, dass auch er von den Alkordern gehört hat, aber nichts Näheres weiß. Außerdem stellt sich heraus, dass die Cschwnskis ursprünglich von einer Welt im Nukleus stammen, diese aber in grauer Vorzeit verlassen haben.

In der Nacht sitzt Geselle in der Zentrale der HORNISSE, zufällig beobachtet er wie ein Raumschiff in wenigen Kilometern landet. Es handelt sich um eines der bereits bekannten Falkenschiffe. Zusammen mit Colemayn, versucht er zum Landeplatz zu kommen, das Schiff ist jedoch schon wieder gestartet.

Am nächsten Tag beschließen Geselle und Colemayn mit einem Beiboot die Runinenstätte aufzusuchen, Sarah Briggs und Shah Run Tai begleiten sie.

Der Sternentramp und der Vermes suchen im Untergrund nach Informationen, dabei aktivieren sie versehentlich eine Kompanie schrottreifer Roboter, die allerdings noch in der Lage sind sie anzugreifen. Die beiden entkommen knapp.

Sarah und Geselle finden eine Statue eines Reptilienabkömmlings, die laut der verwitterten Inschrift einen Alkorder zeigt. Plötzlich taucht erneut ein Falkenschiff auf, Kampfroboter werden abgesetzt und greifen Sarah und Geselle an. Zusätzlich beginnt das Schiff auf sie zu schießen, trifft aber nur die Ruinen. Dort gibt es offensichtlich noch funktionierende Waffen, der Angreifer wird abgeschossen. Zeitgleich fallen die Roboter aus.

Mit Höchstgeschwindigkeit fliehen die vier zurück zur HORNISSE. Dort sind die wichtigsten Arbeiten inzwischen abgeschlossen, einem Start steht nichts im Wege – außer der Bezahlung. Geselle gesteht Krzptl, dass er nicht zahlen kann. Das einzige, was er zum Trost anbieten kann, ist das Sambol. Für den Roboter ist das nicht mehr als eine höfliche Geste, der Cschwnski ist jedoch völlig aus dem Häuschen. Nach seiner Einschätzung ist das Sambol sehr viel wertvoller als die ganze HORNISSE. Angesichts dieser Großzügigkeit verrät er der Besatzung noch eine Möglichkeit den Nukleus zu verlassen, sie sollen den Durchbruch am Kopfschweif versuchen.

Kaum ist Krzptl auf die KROVA-ONORO zurückgekehrt, greifen Falkenschiffe an. Die HORNISSE entkommt, jedoch muss die Besatzung mit ansehen wie die Reparaturplattform vernichtet wird. Anschließend sind etliche Rettungskapseln und Beiboote zu orten, es gibt also die Hoffnung auf Überlebende.

Auf dem Weg zum Kopfschweif greift Geselle aus unerfindlichen Gründen in seine Tasche. Dort befindet sich zu seiner Überraschung das Sambol.

Die Rückkehr in den Außenbereich Alkordooms gelingt. Die HORNISSE fliegt nach New Marion.

Der obige Text und Bilder wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Lumpazie »

:lol: .....das ist ja mal ein lustiger Titel für einen Atlan-Roman. Und natürlich von Hubert Haensel. Warum natürlich? Weil der Titel wohl durch seinen damaligen Hauptberuf als Angestellter einer Sparkasse inspiriert wurde (ich glaube Hubert war da für Immobielen zuständig). :unschuldig:

Die Innenillu von Robert Straumann ist wieder ein herrliches Abbild seiner Entstehungszeit - das Space Shuttle im Himmel, die Frisur der Dame im Vordergrund - die Motive sind Kinder Ihrer Zeit und doch irgendwie ......zeitlos. :st:
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Grauer Lord »

Richtig viel weiter bringt uns das Heft mit dem originellen Titel „Kein Kredit für die HORNISSE“ nicht. Der Roman liest sich aber flott, ist stellenweise auch recht komisch, vor allem an der Stelle, an der Geselle dem Cshwinski beichtet, nicht bezahlen zu können. Überhaupt fand ich das durch den Kern von Alkordoom gondelnde Volk von Krämerseelen gut geschildert.

Inhaltlich war natürlich so einiges eingestreut. So ist der Nukleus durch eine Art Barriere nach außen abgeschottet, nur am Rande des Jetstrahls könnte es die Chance geben, ins Zentrum der Galaxis vorzustoßen. Dazu werden uralte Ruinen der geheimnisvollen Alkorder entdeckt, die der Galaxis vor langer Zeit eine gemeinsame Sprache und einen Namen gegeben haben und von denen wir sicher noch hören werden. Achja, und der Hage Nockemann-Klon liegt noch im Tiefschlaf, auf sein Erwachen darf man gespannt sein. Vor allem interessiert mich, was die zweite Zellprobe eigentlich enthält, die der unbekannte neue Player „Breckcrown“ hinterlassen hat. Ganz interessant, wie Geselle mögliche Kandidaten durchgeht, etwa Twoxl, Bjo oder Sanny. Man kann sicher sein, dass keiner der Namen eine Rolle spielen wird.

Das TiBi von Jonny Bruck fand ich super, schön old-fashioned; die InnenIllu sagte mir nicht so zu, das Einbauen von Space Shuttles in die Serie passt für mich nicht so recht. Bruck hatte da nach Band 1700 auch das ein oder andere TiBi mit Shuttle (einmal auch mit der Enterprise), das war damals wohl angesagt.

Ja, und wenn man sich den Titel der nächsten Woche so anschaut: Ich würde sagen, da geht’s dann langsam auf die Zielgeraden des Zyklus.
Grauer Lord
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Grauer Lord »

Da ich mich jetzt mal ein paar Tage in den Urlaub absetze, heute schonmal ein paar Takte zum fulminanten Roman dieser Woche.

Was für ein Roman! Mit „Terakdschans Erbe“ hat Arndt Ellmer einen Meilenstein der Serie vorgelegt, der erstmals die Geschichte der geheimnisvollen Hathor und der Hüter des Lichts vertiefend beleuchtet und raffiniert mit der Atlan-Serie verknüpft. Und das alles in einem geradlinigen, unaufgeregtem Stil; ich möchte mir gar nicht vorstellen, mit wie vielen Action-Szenen und Nebenhandlungen angereichert wir diese Info-Fülle in der heutigen PR-Gegenwart serviert bekommen hätten.

Wir erleben am Anfang mit, dass es Paddler in Andromeda waren, die im Auftrag von Marduk und Yugha das Ewigkeitsschiff erbauten, um ihr Kind, „unseren“ altbekannten Tengri Lethos, in Sicherheit zu bringen. Ein weiterer Hathor namens Tuschnor ist der Sohn Terak Terakdschans, der 2,2 Millionen Jahre vor unserer Zeit in der Nachfolge der Porleyter den Orden der Ritter der Tiefe gründete. Mit der Hathor Nofreta bekommt er einen Sohn - Tuschkan, der auf tragische Weise auf die schiefe kosmische Bahn gerät. Und entweder wahnhaft (oder doch berechtigt ?) die vom Orden der Zeitchirurgen für den Tod seiner Eltern und seine Einsamkeit verantwortlich macht. Was seine Lebensgeschichte angeht, werden wir sicher noch einiges an Details erfahren, etwa zum „Schwert des Rächers“, sein gebrochener Charakter erinnert mich aber schon etwas an Anakin Skywalker in Episode 3.

Die Infos über Stagnation und Niedergang der Hathor in Andromeda fand ich auch sehr interessant; es wäre ja durchaus möglich, dass da jemand mittels Zeitchirurgie für Entwicklungen gesorgt hat, die am Ende ein mächtiges Volk haben verkümmern lassen. Ob’s wirklich die Zeitchirurgen waren, blieb offen. Meine Probleme mit den „Einhörnern“ bestehen weiter, die Körperform passt für mich nicht zu einer Zivilisation mit Supertechnik, auch wenn sie sich mit Telekinese aus dem Dilemma retten können, keine Hände und Finger zu haben; immerhin wissen wir nun, dass die Einhörner von Mohenn degenerierte Nachkommen der Metagyrrus sind und dass nicht alle dieses merkwürdigen Volkes zum Orden gehören. In Manam-Turu waren sie ja früher auch unterwegs, im Kugelsternhaufen Simmian der Tessaler.

Arndt Ellmer war damals Spezialist für die gekonnte Weiterentwicklung von Serien-Tafelsilber, man denke nur an seinen Planeten-Roman über Samkar („Zeit der Schattenboten“, der auch auf Kraht spielt) oder die Termioc-Trilogie. Mir hat’s gut gefallen und freue mich auf das Nochmallesen der weiteren Romane.
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