Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

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Lumpazie
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Lumpazie »

Im Jahr 1987 erschien der Band 823 der Atlan-Heftserie:

Terakdschans Erbe

von Arndt Ellmer

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Innenillustration:

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Handlung:

Im Auftrag der beiden Hathor Yuga und Marduk Lethos fertigen neun Paddler-Sippen im Vorfeld der Galaxie Hathorjan ein Raumschiff, das Ewigkeitsschiff. Es soll eine sichere Unterbringung für ihren Sohn Tengri bieten, falls sie selbst bei ihrer Vermittlertätigkeit im Krieg zwischen Lemurern und Maahks zu Schaden kommen.

Trotz aller Vorsicht bleibt die Aktivität der Paddler während der achtzehnjährigen Bauzeit den Lemurern und ihren tefrodischen Abkömmlingen nicht ganz verborgen. Insbesondere bei der Lieferung des Zylinders, der dem Kind für viele Jahre als Schlafstatt dienen soll, kommt es zu heftigen Angriffen, bei denen hunderte von Strukturläufern ihr Leben verlieren. Dennoch gelingt es, den Bau des Schiffes zu vollenden.

Von einem Kurier informiert, bringen Yuga und Marduk ihren Sohn zu seinem Raumschiff, das für ihn sorgen und seine Erziehung übernehmen wird. Dann verschwindet das Ewigkeitsschiff mit dem Jungen in den Weiten des Alls, während seine Eltern sich auf ihre schwierige Mission begeben, den Krieg in Hathorjan zu beenden.

Ein heimlicher Beobachter dieser Ereignisse ist Tuschnor Terakdschan, ebenfalls einer der wenigen noch existierenden Hathor. Einige Zeit nachdem das Ewigkeitsschiff sich auf den Weg gemacht hat, tritt auch er eine Reise an. Er folgt dem Ruf seines Vaters Terak und fliegt nach Khrat, wo er Nofreta, seine künftige Gemahlin, treffen wird. Unterwegs lässt er die Geschichte seines Volkes Revue passieren.

Zweieinhalb Millionen Jahre zuvor, über Jahrzehntausende hinweg, besiedelten die Hathor die für sie geeigneten Welten ihrer Heimatgalaxie, allerdings nur soweit sie nicht selbst intelligentes Leben hervorzubringen versprachen. Erstaunlicherweise strebten die Kolonien keine kulturelle Eigenständigkeit, geschweige denn Unabhängigkeit von ihrer Ursprungswelt an. Die Hathor erfreuten sich an dieser übergreifenden Harmonie, niemand hinterfragte, ob dieses Verhalten tatsächlich natürliche Ursachen hatte. Tuschnor selbst vermutet inzwischen, dass es von irgend jemand gesteuert wurde.
Auf allen von Hathor besiedelten Welten entstanden hochmoderne Städte, die überragende Technologie war ein beherrschendes Element ihrer Kultur. Es ging soweit, dass die technischen Errungenschaften sich schließlich selbsttätig weiterentwickelten, sie stellten den Hathor zur Verfügung was diese sich wünschten, schafften aber gleichzeitig auch perfekte Lebensbedingungen für die Natur der bewohnten Planeten.
Mit der allgegenwärtigen Perfektion begann der Niedergang. Geistig und körperlich nicht mehr gefordert, verloren die Hathor nach und nach das Interesse an ihrer Umwelt. Auch ihr Fortpflanzungstrieb kam zum Erliegen. Selbst die hathorsche Technik stellte zunehmend den Dienst ein, sie weigerte sich schlicht für die wenigen Verbliebenen zu arbeiten. Der Aufwand schien den Maschinen einfach nicht mehr den Verhältnissen entsprechend.
Nur wenige Hathor hatten es rechtzeitig geschafft, sich dieser Entwicklung zu entziehen. Einer von ihnen war Tuschnors Vater, Terak Terakdschan. Als geistige Existenz lebt er inzwischen im Dom Kesdschan und kümmert sich im Auftrag der Kosmokraten um die Ritter der Tiefe.
Den wenigen Überlebenden des Niedergangs hingegen gelang es, auf Hathora im Laufe von Jahrhunderttausenden eine neue Kultur aufzubauen. Mit der Kraft des Sanskari wurden sie zu Mentoren und Wächtern anderer intelligenter Völker. Ihre Elite wurde zu den ursprünglich zwölf Hütern des Lichts.
Nun, da Tuschnor auf dem Weg nach Khrat ist, existieren nur noch zwei dieser Hüter, Yuga und Marduk Lethos.

Als er sein Ziel erreicht hat, muss der Hathor sich zunächst in der Stadt Naghdal einquartieren, der Dom ist bereits für die Nachtruhe geschlossen. Die Gedanken an Nofreta lassen Tuschnor lange nicht einschlafen.

Am nächsten Tag sucht der Hathor den Dom auf, wo man sich gerade auf einen Gedenktag an die bislang letzte Ritterweihe vorbereitet. Ohne Umschweife lässt er sich von einem der Domwarte zum Zugang in das Gewölbe bringen.

In einem der unterirdischen Räume kommt es zum Gespräch zwischen Tuschnor und seinem Vater. Terak eröffnet seinem Sohn die traurige Wahrheit, dass inzwischen nur noch drei Hathor existieren, Tengri Lethos, Nofreta Echnon und Tuschnor selbst.

Die Beziehung zwischen Nofreta und Tuschnor entwickelt sich zunächst nur schleppend. Erst als Nofreta ihrem Mann zum Jahrestag mit dem Dschan überrascht, ein Amulett seines Vaters, dass sie sich unter Lebensgefahr hat erkämpfen müssen, werden sie wirklich zu einem Paar. Monate später wird ihr gemeinsamer Sohn geboren.

Zusammen mit Nofreta findet Tuschnor einen Hinweis auf die Wesen die sein Volk manipuliert haben. Als die beiden mitsamt ihrem kleinen Kind dieser Spur folgen, landen sie in einem Zeitgruft-Operator, der sich als Falle entpuppt. Sie geraten durch einen ihrer eigenen Roboter unter Beschuss, werden aber von einem Fremden, der sich als Tigganoi bezeichnet, mit einem Time-Shuttle gerettet.

Die gemeinsame Flucht endet in einem weiteren Zeitgruft-Operator, dessen Sicherheit sich jedoch als trügerisch erweist. Stark bewaffnete Roboter nehmen die Gruppe unter Feuer, der Tigganoi und Nofreta sterben einen schnellen Tod. Auch Tuschnor wird tödlich getroffen, sieht aber noch wie vierbeinige Wesen mit einem Horn auf der Stirn die Roboter vernichten. Eines der Wesen kommt zu Tuschnor, der flehentlich bittet, man möge sein Kind Tuschkan retten.

Tuschkan, inzwischen erwachsen, erhält Besuch von Thendor, dem Bardoff, der ihn aufgezogen hat. Dieser berichtet, dass »sie« etwas für den Hathor bei ihm abgegeben haben.

Tuschkan hat verwirrende Erinnerungen an seine früheste Kindheit, an Wesen mit Hörnern und seltsame Reisen, bis er schließlich in der Obhut Thendors aufwuchs. Von diesem hat er auch eine bemerkenswerte Fähigkeit erlernt, er kann seine Gestalt verändern.

Als Tuschkan Thendors Heim erreicht, übergibt dieser ihm einen Anzug, der von seinem Vater stammt. Darin enthalten ist auch eine Botschaft, die Geschichte seines Volks und seiner Eltern einschließlich bruchstückhafter Informationen über deren Tod, mit dem klaren Bild eines Einhorns.

Dann liegt Thendor im Sterben, mit seinen letzten Worten informiert er Tuschkan, dass es sich bei den Einhornwesen um Zeitchirurgen gehandelt habe. Tuschkan ist überzeugt, dass sie die Schuld tragen am Tod seiner Eltern. Er kommt, gestützt auf die Vermutungen seines Vaters, sogar zu dem Schluss, dass der Orden der Zeitchirurgen den Untergang der Hathor herbeigeführt hat.

Atlan und seine Gefährten sind mit der STERNSCHNUPPE und der angekoppelten RANIKI in der Sonnensteppe unterwegs. In der Nähe des Kopfschweifs hoffen sie Colemayn und die HORNISSE zu finden. Gerade als sie meinen, das gesuchte Schiff geortet zu haben, wird Atlans Raumschiff einschließlich der RANIKI von einem unbekannten Einfluss in den Intern-Kosmos der Zeitfestung versetzt. Ein Kontakt mit der HORNISSE ist nicht mehr zustande gekommen.

Ein Versuch Dartfurs, die Paddlerwerft RA-perfekt über Hyperfunk zu erreichen schlägt fehl, die Plattform ist offenbar verschwunden. Kurz darauf meldet die STERNSCHNUPPE, dass auch die rote Sonne im Mittelpunkt des Intern-Kosmos nicht vorhanden ist. Messungen ergeben, dass sie noch nicht existiert. Die STERNSCHNUPPE und ihre Besatzung sind in einer fernen Vergangenheit gestrandet, vermutlich einige Jahrtausende vor ihrer Realzeit.

Atlan entscheidet, als nächstes Mystery anzufliegen. Der Planet weist eine deutlich höhere energetische Aktivität auf als in der Relativzukunft. Auch der Mond ist ein anderer, jedoch ist er genau wie später Temoau durch einen hyperenergetischen Schlauch mit Mystery verbunden.

Nachdem ein Kontaktversuch fehlgeschlagen ist, ordnet Atlan trotz möglicher Gefahren an, auf einem Raumhafen zu landen. Die RANIKI folgt, gesteuert von Dartfur und mit Goman-Largo sowie Chipol an Bord.

Als sie sich im Landeanflug befinden, geraten die beiden Raumschiffe unter Beschuss. Die STERNSCHNUPPE muss stark beschädigt auf einer metallenen Fläche hinter einem Wald notlanden. Mit Bordmitteln ist an eine Reparatur nicht zu denken.

Atlan und Anima verlassen das Schiff und erkunden die Umgebung mit ihren Flugaggregaten. Die beiden werden bald von Robotern beschossen und in der Folge voneinander getrennt. Als Atlan Schutz zwischen zwei Gebäuden sucht, bemerkt er eine silbrig schimmernde Gestalt – Tengri Lethos, wie der Arkonide glaubt. Kurze Zeit später findet sich er sich allerdings auf ein anderes Energieniveau versetzt und weiß, dass er sich geirrt hat.

Auch die RANIKI hat dem Beschuss nichts entgegenzusetzen. Das kleine Raumschiff schlägt in ein Gebäude ein und rutscht anschließend durch Gänge und über Rampen immer tiefer. Es hat nur noch Schrottwert.

Goman-Largo verlässt das Wrack zunächst allein um die Lage zu erkunden. Nach einiger Zeit gelangt er auf die Oberfläche, wo er beobachtet wie eine schattenhafte Gestalt von Robotern gejagt wird und dann spurlos verschwindet. Gleich darauf beobachtet der Modulmann einen dahin rasenden Gleiter in dem sich zehn vierbeinige Gestalten befinden, die den Einhörnern von Mohenn gleichen. Er nimmt die Verfolgung auf, kann jedoch die hohe Geschwindigkeit des Gleiters nicht halten und kehrt um. Dann erfolgen in der Nähe mehrere Explosionen, vermutlich von dem unbekannten Wesen ausgelöst.

Goman-Largo folgt robotischen Rettungskräften, die sich auf den Weg zum Unglücksort machen. Er muss jedoch gleich darauf in Deckung gehen, als sich weitere Detonationen ereignen und ein ganzes Stadtviertel in Schutt und Asche legen. Dabei werden nicht nur diverse Trümmer durch die Gegend geschleudert, auch ein Einhorn fällt in Goman-Largos Nähe zu Boden.

Obwohl tödlich verletzt kann das Wesen dem Tigganoi noch einige wichtige Informationen vermitteln. Es ist ein Metagyrru namens Gorodon und seinem Volk entstammt die zahlenmäßig kleine Gruppe der Zeitchirurgen, die sich auf Torwagg, dem Mond Mysterys, aufhalten. Abschließend bittet Gorodon den Modulmann, er möge das Volk der Metagyrrus vor dem Hathor Tuschkan warnen, der es vernichten will. Dann stirbt die einhornähnliche Intelligenz.

Da Tuschkan und er offenbar ähnliche Ziele verfolgen, versucht Goman-Largo den Hathor zu finden. Bei seiner Suche orten die Module des Tigganois ein Schwerkraftfeld, eine Falle der Metagyrrus für ihren Gegner. Der Modulmann rettet Tuschkan, dieser behauptet jedoch, sich nur zur Ablenkung in das Feld begeben zu haben, er habe eine Planetenbombe auf den Weg nach Torwagg gebracht. Dann verschwindet der Hathor.

An Bord der STERNSCHNUPPE tauschen Goman-Largo, der wieder aufgetauchte Atlan und die anderen ihre Erkenntnisse aus. Der Arkonide ist nicht gewillt, die Zerstörung Torwaggs hinzunehmen, sehr zum Missfallen Goman-Largos. Während der Blitzmonteur Dartfur seinem Beinamen mal wieder alle Ehre macht und die STERNSCHNUPPE wieder instand setzt, will Atlan die Bombe entschärfen.

Mit einer kleinen Kapsel von RA-perfekt, die sich noch an Bord befindet, fliegt der Arkonide in den hyperenergetischen Strudel, der Mystery und seinen Mond verbindet. Nach längerer Suche bemerkt er schließlich eine hölzerne Kiste, in der sich der Sprengkörper befindet. Vier Stunden schweißtreibende Arbeit später ist die Bombe entschärft.

Zurück in der STERNSCHNUPPE beobachtet Atlan mit seinen Gefährten, dass etliche Raumschiffe von Torwagg starten, verfolgt von einer leuchtenden Sphäre, dem Schiff Tuschkans.

Der obige Text und Bilder wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.
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Akronew
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Akronew »

Mich hat damals das Tibi von Marco Patrito beeindruck.
Soweit mir bekannt, leider sein einziges TiBi zur Serie,
aber seine Comics fand ich immer gut.
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Ich durchstreifte den Vorhof auf der Suche nach dem Aquarium, weil ich der Clansmutter eine Überraschung mitgebracht hatte.
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Yman
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Yman »

Lumpazie hat geschrieben: 15. Mai 2022, 10:06 Im Jahr 1987 erschien der Band 822 der Atlan-Heftserie:

Kein Kredit für die HORNISSE

von Hubert Haensel
Grauer Lord hat geschrieben: 19. Mai 2022, 09:33 Richtig viel weiter bringt uns das Heft mit dem originellen Titel „Kein Kredit für die HORNISSE“ nicht. Der Roman liest sich aber flott, ist stellenweise auch recht komisch, vor allem an der Stelle, an der Geselle dem Cshwinski beichtet, nicht bezahlen zu können. Überhaupt fand ich das durch den Kern von Alkordoom gondelnde Volk von Krämerseelen gut geschildert.
Den Anfang des Romans mit dem Raumschiff, das dem Hypersturm oder was es war, mehr schlecht als recht trotzt, fand ich noch etwas langweilig, das erinnerte mich sehr an den Kneifel-Roman vor kurzem, aber danach, mit dem Erscheinen des Völkchens, gefiel mir der Roman gut. Gegen Ende wurde es auch spannend. Atlan selbst kommt nicht vor, was der Spannung aber nicht schaden muss.

Manches war ganz witzig, da merkt man tatsächlich Hubert Haensels Hintergrund. Interessant war das Sambol als Zahlungsmittel. Etwas mysteriös, dass es am Ende wieder in Geselles Tasche war.
Grauer Lord hat geschrieben: 19. Mai 2022, 09:33Inhaltlich war natürlich so einiges eingestreut. So ist der Nukleus durch eine Art Barriere nach außen abgeschottet, nur am Rande des Jetstrahls könnte es die Chance geben, ins Zentrum der Galaxis vorzustoßen. Dazu werden uralte Ruinen der geheimnisvollen Alkorder entdeckt, die der Galaxis vor langer Zeit eine gemeinsame Sprache und einen Namen gegeben haben und von denen wir sicher noch hören werden. Achja, und der Hage Nockemann-Klon liegt noch im Tiefschlaf, auf sein Erwachen darf man gespannt sein. Vor allem interessiert mich, was die zweite Zellprobe eigentlich enthält, die der unbekannte neue Player „Breckcrown“ hinterlassen hat. Ganz interessant, wie Geselle mögliche Kandidaten durchgeht, etwa Twoxl, Bjo oder Sanny. Man kann sicher sein, dass keiner der Namen eine Rolle spielen wird.
Sternfeuer und Federspiel wurden im Roman auch noch genannt. Es wird wohl so sein, dass einer der Autoren eine seiner Lieblingsfiguren vermisst.

Der Roman hat sich aber noch weitere Rätsel bewahrt. Die Handlung um die Ruinenstadt der Alkorder fand ich gelungen, der Vorstoß in den Nukleus zieht sich zwar ein wenig, bleibt aber spannend.

Wo ich auch einige Zeit rätselte, war eine Formulierung (S. 55), wo Colemayn sich anschickte einen Wagen der Magnetbahn zu "beseitigen". Gemeint war wohl "besteigen".

Ansonsten war es auch interessant, wie Haensel sich die Zukunft vorstellte. Das Innenleben von Roboter und Ähnliches.
Grauer Lord hat geschrieben: 19. Mai 2022, 09:33Das TiBi von Jonny Bruck fand ich super, schön old-fashioned; die InnenIllu sagte mir nicht so zu, das Einbauen von Space Shuttles in die Serie passt für mich nicht so recht.
Das Titelbild gefiel mir auch gut, erinnerte mich ein wenig an PR 296 "Die Herrin der Sterne". Die Illu gefällt mir auch, die hat aber mit dem Inhalt des Romans wenig zu tun. Da hätte ich mir eine Ansicht der Ruinenstadt gewünscht. Oder eine Darstellung der Falkenschiffe.
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Yman
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Yman »

Lumpazie hat geschrieben: 22. Mai 2022, 10:52 Im Jahr 1987 erschien der Band 823 der Atlan-Heftserie:

Terakdschans Erbe

von Arndt Ellmer
Grauer Lord hat geschrieben: 21. Mai 2022, 10:12 Was für ein Roman! Mit „Terakdschans Erbe“ hat Arndt Ellmer einen Meilenstein der Serie vorgelegt, der erstmals die Geschichte der geheimnisvollen Hathor und der Hüter des Lichts vertiefend beleuchtet und raffiniert mit der Atlan-Serie verknüpft. Und das alles in einem geradlinigen, unaufgeregtem Stil; ich möchte mir gar nicht vorstellen, mit wie vielen Action-Szenen und Nebenhandlungen angereichert wir diese Info-Fülle in der heutigen PR-Gegenwart serviert bekommen hätten.
Mir ist der Stil dieses Romans auch lieber. Ich fand den Roman sehr angenehm zu lesen, manches etwas wirr geschrieben, typisch für Ellmer, aber noch durchschaubar. Neben dem Roman fand ich auch Titelbild und Illustration ganz schön.

Womit ich mir allerdings schwer tue, ist die Vorstellung, dass die Paddler gegen die Tefroder keine Chance gehabt haben sollten. Überhaupt, der ganze von Lemurernachkömmlingen angezettelte Krieg in Andromeda, den die Hüter des Lichts beenden wollten, wurde doch eigentlich mit relativ primitiven Waffen geführt. Mich wundert, dass die überlegene Technik der Hathor da nichts ausrichten konnte.
Grauer Lord hat geschrieben: 21. Mai 2022, 10:12Wir erleben am Anfang mit, dass es Paddler in Andromeda waren, die im Auftrag von Marduk und Yugha das Ewigkeitsschiff erbauten, um ihr Kind, „unseren“ altbekannten Tengri Lethos, in Sicherheit zu bringen. Ein weiterer Hathor namens Tuschnor ist der Sohn Terak Terakdschans, der 2,2 Millionen Jahre vor unserer Zeit in der Nachfolge der Porleyter den Orden der Ritter der Tiefe gründete. Mit der Hathor Nofreta bekommt er einen Sohn - Tuschkan, der auf tragische Weise auf die schiefe kosmische Bahn gerät.
Tuschkan ist auf jeden Fall eine interessante Persönlichkeit, auch wenn seine Gestaltwandlerfähigkeit etwas angedichtet erscheint. Rückwirkend ist dann auch noch mal einiges interessant, wie und in welcher Gestalt er bereits aufgetreten ist und ob das rückblickend zu den neueren Enthüllungen passt. Immerhin kann man sagen, dass die Serie, so sie dem Ende entgegen geht, wenigstens nach Erklärungen von Zusammenhängen strebt und nicht immer nur weiter neue Rätsel aufeinander türmt, die nie gelöst werden.
Grauer Lord hat geschrieben: 21. Mai 2022, 10:12Die Infos über Stagnation und Niedergang der Hathor in Andromeda fand ich auch sehr interessant; es wäre ja durchaus möglich, dass da jemand mittels Zeitchirurgie für Entwicklungen gesorgt hat, die am Ende ein mächtiges Volk haben verkümmern lassen. Ob’s wirklich die Zeitchirurgen waren, blieb offen. Meine Probleme mit den „Einhörnern“ bestehen weiter, die Körperform passt für mich nicht zu einer Zivilisation mit Supertechnik, auch wenn sie sich mit Telekinese aus dem Dilemma retten können, keine Hände und Finger zu haben; immerhin wissen wir nun, dass die Einhörner von Mohenn degenerierte Nachkommen der Metagyrrus sind und dass nicht alle dieses merkwürdigen Volkes zum Orden gehören. In Manam-Turu waren sie ja früher auch unterwegs, im Kugelsternhaufen Simmian der Tessaler.
Ich fand das auch alles sehr interessant, sehe aber auch das Problem, dass es unwahrscheinlich ist, dass Einhörner eine Supertechnik entwickeln. Ihre Telekinese ist da auch nicht wirklich eine befriedigende Erklärung. Das wäre sehr viel logischer, wenn die Einhörner ein Hilfsvolk kontrollieren, das für sie eine Technik entwickelt hat, die sie telekinetisch bedienen können.

Wer jetzt genau diejenigen sind, die für den Untergang der Hathor verantwortlich sind, halte ich auch für noch offen, auch welches Verhältnis zwischen Zeitchirurgen und dem übrigen Volk der Metagyrrus besteht, ist noch unklar.
Grauer Lord hat geschrieben: 21. Mai 2022, 10:12Arndt Ellmer war damals Spezialist für die gekonnte Weiterentwicklung von Serien-Tafelsilber, man denke nur an seinen Planeten-Roman über Samkar („Zeit der Schattenboten“, der auch auf Kraht spielt) oder die Termioc-Trilogie. Mir hat’s gut gefallen und freue mich auf das Nochmallesen der weiteren Romane.
Ich freue mich auch auf die weiteren Romane, leider kommen nicht mehr allzu viele, auch nicht von Arndt Ellmer. Wäre allerdings schön, wenn Arndt Ellmer oder der Chefredakteur sich noch mal an das eine oder andere erinnern könnten.
Lumpazie
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Lumpazie »

Im Jahr 1987 erschien der Band 824 der Atlan-Heftserie:

Brennpunkt Vergangenheit

von Harvey Patton

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Innenillustration:

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Handlung:

Atlan und seine Gefährten verfolgen mit der STERNSCHNUPPE vierunddreißig Raumschiffe der Metagyrrus, genauer gesagt der Zeitchirurgen, die sich auf der Flucht vor Tuschkan in seiner Sphäre befinden. Nach einer kurzen Linearetappe erreichen die Schiffe eine blaue Riesensonne, jedoch ist Tuschkans Sphäre nicht mehr zu orten. Die Sonne wird auf den Namen Blue Eye getauft.

Die ovalen Raumer der Metagyrrus fliegen so dicht an den Stern heran, dass man den Eindruck erhält, sie wollten sich hineinstürzen. Plötzlich flammt jedoch ein roter Ring vor den Schiffen auf, der Atlan sofort an die Situationstransmitter der Meister der Insel denken lässt.

Atlan wagt es nicht, die STERNSCHNUPPE in den Transmitter zu schicken, er lässt sein Schiff auf Abstand gehen. Goman-Largo hingegen kann es nicht riskieren, die Spur der Zeitchirurgen hier und jetzt zu verlieren. Während Neithadl-Off die anderen mit hypnotischer Musik ablenkt, die sie mit dem Prem erzeugt, begibt sich der Tigganoi zu dem einzigen Beiboot über das die STERNSCHNUPPE seit ihrem letzten Aufenthalt auf RA-perfekt verfügt, einer kleinen Raumkapsel.

Von der Zentrale der STERNSCHNUPPE aus beobachtet Atlan wie die vierunddreißig Raumschiffe in das Transmitterfeld fliegen, gefolgt von dem Modulmann in seiner kleinen Kapsel. Trotz der geringen Ausdehnung des Intern-Kosmos kann die STERNSCHNUPPE den Wiedereintrittspunkt der Flotte nicht ohne weiteres orten, eine exakte Berechnung wird einige Zeit in Anspruch nehmen.

Goman-Largos Schiff rematerialisiert in geringer Entfernung zu einem Planeten, der eine grüne Sonne umkreist. Die Transmission hat die Aggregate der Kapsel schwer beschädigt, sie ist nicht mehr zu steuern und droht in der Atmosphäre zu verglühen. Hilflos muss der Tigganoi auf einem Bildschirm zuschauen, wie die Raumschiffe der Zeitchirurgen problemlos in den Landeanflug gehen.

Die Temperatur in der Kapsel steigt auf bedrohliche Werte, der Modulmann hat bereits mit seinem Leben abgeschlossen. Plötzlich erschüttert ein Stoß das kleine Schiff, anschließend scheint es stillzustehen, die Temperatur sinkt wieder. Auf dem Bildschirm ist zu erkennen, dass die Kapsel sich in einer Art Raumschiffshangar befindet. Nach kurzer Zeit öffnet sich ein Schott, dann betritt ein Roboter mit einem Schweißgerät die Halle, gefolgt von Tuschkan. Die beiden befreien den Tigganoi aus seinem Schiff.

Zu Goman-Largos Überraschung bietet der Hathor ihm eine Zusammenarbeit an. Tuschkan klärt seinen Gast kurz darüber auf, warum er die Zeitchirurgen hasst. Anschließend informiert er ihn, dass die Schiffe der Metagyrrus verschwunden seien. Der Planet müsse der Umsetzer sein, ähnlich einem Transmitter, der Objekte direkt in einen stabilen Bereich der eigentlichen Zeitgruft bringt.

Damit die beiden der Flotte der Einhornwesen folgen können, müssen sie zunächst die entsprechende Stelle finden, an der die Schiffe verschwunden sind. Die Oberfläche des Planeten ist übersät mit tausenden kilometergroßer metallischer Waben, von denen eine die richtige ist. Nach mehrfacher Umkreisung des Planeten entdeckt Tuschkan eine energetische Anomalie bei einer der Waben, nach der er auf Anregung Goman-Largos gesucht hat.

Tuschkan landet seine Sphäre direkt auf der Wabe, rund einhundert Meter über der Planetenoberfläche. Die zwei steigen aus und untersuchen die metallische Bodenstruktur, finden jedoch keinen Eingang. Der Hathor muss den Mikro-Spontantransmitter seines Anzugs einsetzen. Das Gerät reicht völlig aus um zwei Personen zu transportieren.

Als Goman-Largo wieder zu sich kommt, liegt er auf dem Rücken, er befindet sich nach wie vor auf der Oberfläche der Metallwabe, einige Meter entfernt liegt Tuschkan, noch bewusstlos, und droht über den Rand zu stürzen. Der Modulmann schafft es, ihm vorher zu Hilfe zu kommen.

In der Hoffnung dort einen Eingang zu finden, versuchen es die beiden nun an der Basis der Wabe. Tatsächlich ist in der Mitte einer der Wabenseiten eine Art Schott auszumachen. Dem Tigganoi gelingt es, mit seinen Modulen den Zugang zu öffnen.

Durch Gänge und Verteiler kommen Goman-Largo und sein Begleiter zu einem Antigravschacht, von dem sie sich nach oben tragen lassen. Als der Lift nach etwa sechzig Metern endet, kommen sie in eine riesige Maschinenhalle, die der Hathor als Zentrale identifiziert. Messungen zeigen Restenergien einer kürzlich erfolgten Umsetzung. Schließlich findet Tuschkan einen Steuerungscomputer, den er glaubt bedienen zu können. In diesem Moment betreten Kampfroboter die Halle.

Gegen die rund einhundert Kampfmaschinen helfen die Individualschirme der beiden Eindringlinge wenig, sie retten sich auf eine der riesigen Maschinen. Als ihnen auch dorthin Roboter folgen, nutzt der Hathor den Niveautransmitter seines Anzugs, um die beiden auf einem anderen Energieniveau in Sicherheit zu bringen.

Nach rund sechs Stunden fallen Tuschkan und Goman-Largo auf ihr gewohntes Energieniveau zurück. Sie müssen feststellen, das die Roboter »ihren« Maschinenblock inzwischen in einen Energieschirm gehüllt haben. Sie sitzen fest.

Der Hathor ist mit seiner Weisheit noch nicht am Ende, sein Anzug verfügt über eine weitere technische Raffinesse, einen Zeittransmitter. Damit transportiert er sich und seinen Begleiter rund sieben Stunden in die Vergangenheit. Nun kann er sich in Ruhe dem Computer widmen.

Tuschkan gelingt es, einen Einflugschacht in der Wabe zu öffnen, er lässt seine Sphäre hereinschweben, und programmiert den Umsetzungsvorgang. Zusammen mit Goman-Largo geht er an Bord, dann beginnt die Umsetzung.

Mit einer leichten Erschütterung setzt die Sphäre auf. Die Bildschirme zeigen zu Goman-Largos Überraschung, dass sie im Vorhof eines Zeitgruft-Operators zum Stehen gekommen sind. Von Zeitchirurgen ist weit und breit nichts zu sehen. Als die zwei das Raumschiff verlassen, erkennt der Tigganoi den ZGO wieder. Sie befinden sich auf Tessal.

Der STERNSCHNUPPE gelingt es nach einiger Zeit drei mögliche Ziele zu definieren, an denen die Flotte der Zeitchirurgen und damit auch Goman-Largo materialisiert sein können. Nachdem sich die ersten beiden als Nieten erwiesen haben, erreichen Atlan und seine Gefährten das System einer grünen Sonne, deren sechster Planet eine atembare Atmosphäre aufweist.

Messungen innerhalb der Atmosphäre ergeben, dass Goman-Largos Kapsel zunächst abgestürzt, dann aber mitten im Flug verschwunden ist. Neithadl-Off vermutet, dass Tuschkan den Modulmann gerettet hat. Atlan beschließt, den Planeten eingehend zu beobachten.

Der obige Text und Bilder wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.
Zuletzt geändert von Tiberius am 29. Mai 2022, 21:48, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Autor und Link zur Perrypedia repariert
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Scrooge »

Lumpazie hat geschrieben: 29. Mai 2022, 10:05 Im Jahr 1987 erschien der Band 824 der Atlan-Heftserie:

Brennpunkt Vergangenheit

von Arndt Ellmer

...
Autor ist doch Harvey Patton, oder?
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Yman
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Yman »

Atlan 824: "Brennpunkt Vergangenheit" von Harvey Patton

Es hatte sich ja schon einige Male angedeutet, dass Goman Largo sich von Atlan lösen und eigene Ziele verfolgen könnte, und nun ist es soweit: Mit dem Hathor Tuschkan findet der Modulmann den idealen Partner, um den Zeitchirurgen nachzustellen und gegen sie vorzugehen. Seine "Partnerin" Neithadl-Off ist gerade noch gut genug, um ihm zur Flucht von der STERNENSCHNUPPE zu verhelfen.

Atlan und sein Team nehmen die Verfolgung auf, kommen aber konstruktionsgemäß zu spät, da der Roman kaum mehr als eine Überleitung zum nächsten Roman von Peter Terrid darstellt, in dem es um die weiteren Vorgänge auf der "Wabenwelt" geht. Der Roman war gut zu lesen, und es bleibt interessant, was es mit den Zeitchirurgen wirklich auf sich hat. Gut gefallen haben mir Risszeichnung, Illustration und Titelbild.

Zum Roman von Harvey Patton fällt mir nicht sonderlich viel ein. Atlans Team bleibt trotz einiger Versuche, Stimmung an Bord der STERNENSCHNUPPE aufkommen zu lassen, relativ farblos. Die eigentliche Handlung dreht sich um die neu aufgekommene Beziehung zwischen Modulmann und Hathor, die ihr erstes gemeinsames Abenteuer bestehen.
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Tiberius
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Tiberius »

Scrooge hat geschrieben: 29. Mai 2022, 21:30
Lumpazie hat geschrieben: 29. Mai 2022, 10:05 Im Jahr 1987 erschien der Band 824 der Atlan-Heftserie:

Brennpunkt Vergangenheit

von Arndt Ellmer

...
Autor ist doch Harvey Patton, oder?
Das ist laut Perrypedia richtig, ich habe das mal in Lumpazies Beitrag korrigiert.
Das Forum kann weg. Sofort.
Lumpazie
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Lumpazie »

@ Scrooge
@ Tiberius

Habe ich wieder vergessen, den Autor zu wechseln - sorry :o( - ich werde alt. >-<

Danke Euch beiden für den Hinweis und die Korrektur :st:
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Tell Sackett
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Tell Sackett »

Lumpazie hat geschrieben: 29. Mai 2022, 10:05 Im Jahr 1987 erschien der Band 824 der Atlan-Heftserie:

Bild
...und das Titelbild idt geklaut :sn:

[url]http://www.romanhefte-info.de/Bilderweitere1/terranauten_45_300.jpg[/url]

Um so ärgerlicher, als es auch noch einen der Hauptcharaktere der Heftserie "Die Terranautren zeigt:
Llewellyn 709, den Riemenmann...
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Scrooge »

Tell Sackett hat geschrieben: 1. Juni 2022, 19:03
...und das Titelbild idt geklaut :sn:
:o Oha, das ist ja...! Was mich interessiert: War das wirklich "geklaut", oder hat der Verlag für den erneuten Abdruck bezahlt? Und wo liegt eigentlich der Sinn, so etwas zu tun, gab es wirklich keine noch unveröffentlichten Bilder? :gruebel:

Was steht eigentlich im Impressum des Hefts bez. des Covers?
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Grauer Lord
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Grauer Lord »

Vom Setting her hätte „Brennpunkt Vergangenheit“ ein interessanter, bunter Roman sein können. Immerhin wird innerhalb der Zeitfestung mit der Wabenwelt ein äußerst mysteriöser Planet entdeckt, der den Metagyrrus/ Zeitchirurgen als „Umsetzer“ dient. Ob damit Versetzungen in Raum UND Zeit möglich sind, ist mir dabei noch nicht ganz klar geworden. Ebenfalls spannend ist das Vorhandensein eines Situationstransmitter, der Atlan zu Überlegungen in Richtung MdI anregt. Da wir ja schon viele Reminiszenzen an die PR-Vergangenheit serviert bekommen haben, ein naheliegender Gedanke. Etwas verwirrt war ich über den Satz, dass Mirona Thetin in Atlans Gegenwart Selbstmord begangen haben soll. Ich dachte immer, da sei diese Sache mit dem Speer gewesen ……

Die Schwäche des irgendwie fade und platt wirkenden Romans ist aber mal wieder die Zeichnung der Charaktere; Tuschkan, aus dem nun wirklich einiges an Tiefe herauszuholen wäre, wirkt in seinem plötzlich und immer wieder aufkommenden Hass auf die Zeitchirurgen eher wie eine plumpe Comicfigur, auch die Darstellung Goman-Largos am Anfang passt nicht zu früheren Schilderungen. Dass Neithadl-Offs Gedudel auf dem Prem auch den Extrasinn einlullen konnte, nun ja.

Haken wir den Roman einfach ab, Tuschkan und Goman-Largo sind jetzt in grauer Vergangenheit auf Tessal in Manam-Turu gelandet, wo die Metagyrrus ja bekanntlich Spuren hinterlassen haben. Und das Team Atlan kümmert sich weiter um die geheimnisvolle Wabenwelt.

Zum TiBi-Künstler habe ich im Impressum übrigens nix gefunden.
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Lumpazie »

Scrooge hat geschrieben: 2. Juni 2022, 13:29
Tell Sackett hat geschrieben: 1. Juni 2022, 19:03
...und das Titelbild idt geklaut :sn:
:o Oha, das ist ja...! Was mich interessiert: War das wirklich "geklaut", oder hat der Verlag für den erneuten Abdruck bezahlt? Und wo liegt eigentlich der Sinn, so etwas zu tun, gab es wirklich keine noch unveröffentlichten Bilder? :gruebel:

Was steht eigentlich im Impressum des Hefts bez. des Covers?
Nein, das Titelbild wurde natürlich NICHT "geklaut" und der Künstler steht auch nicht im Impressum. Es ist halt so, das internationale Künstler Ihre Tibi über Agenturen zur Verfügung stellen, die dann von Verlagen gekauft werden. Solche Fälle gibt es z.B. auch von Johnny Bruck, wo das Tibi von Heft 200 auf einer englischen Ausgabe eines Captain Future Romans erschien. Gerade zum Schluss der Atlan-Serie wurden viele Agenturbilder in der Atlan-Serie verwendet, weil Johnny Bruch auch mal wegen Unfällen ausgefallen ist.
Ich möchte aber jetzt nicht zu genau darauf eingehen, den Robert Straumann liest hier intensiv mit und hat mir zu Euren Fragen eine sehr ausführliche Antwort geschrieben. Diese bekommt Ihr die nächsten Tagen präsentiert :)
Tell Sackett hat geschrieben: 1. Juni 2022, 19:03 Um so ärgerlicher, als es auch noch einen der Hauptcharaktere der Heftserie "Die Terranautren zeigt:
Llewellyn 709, den Riemenmann...
Ohne jetzt den Inhalt der Terranautenhefte zu kennen, glaube ich eher, das dieses TIB zuerst da war und der Autor des Terranautenbandes es entsprechend in den Roman eingebaut hat. Beweisen kann ich das natürlich nicht, aber damals war das eine gängige Methode. Die Inspiration sieht mir sehr nach Chris Foss (Raumschiff) und Star Wars (Lichtschwerter) aus.
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Lumpazie »

Kurzer Nachtrag noch zu dem Tibi 824. Bitte seit da etwas vorsichtiger, mit "Verdächtigungen" über Diebstahl usw. auch wenn das jetzt schon Jahrzehnte her ist. So leicht kann es sich ein Verlag nicht machen und einfach von einer ehemaligen Konkurrenzserie (respektive einem anderen Verlag) einfach ein Titelbild nehmen und für seine Serie verwenden. Entweder werden solche Bilder direkt beim Künstler in Auftrag gegeben (wie seinerzeit Bruck und heute Papenbrock, Kelsner, Drechsler etc) oder sie werden schon fertig gezeichnet beim Künstler bzw einer Agentur eingekauft. Nicht das Bild selbst, aber die Abdruckrechte.

Interessant wäre das mal bei den aktuellen Bildern der Erstauflage. Dürfen die Künstler wie Swen, Alfred, Dirk usw die Abdruckrechte an andere Verlage verkaufen, wenn die Motive nicht zu PR-Spezifisch sind? Ich glaube, das wird nicht gehen und ist vertraglich geregelt sein.
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Akronew »

Ist vielleicht auch eine Frage der "Laufzeit"?
Zwischen den beiden Romanen lagen, so glaube ich ca. 7 Jahre?
Wenn man z.B. pro Auflage mit 5 Jahren rechnen würde? :unsure:

Wobei es auch eine Frage ist, ob diese Bilder mit Exklusivrechten versehen sind?
Man stelle sich das Titelbild von 287 auf einen Fremdprodukt vor. :o :D
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Lumpazie »

Akronew hat geschrieben: 3. Juni 2022, 14:24 ......
Wobei es auch eine Frage ist, ob diese Bilder mit Exklusivrechten versehen sind?
Man stelle sich das Titelbild von 287 auf einen Fremdprodukt vor. :o :D
Genau das meinte ich - ähnlich wie bei dem Captain Future Buch mit Bruck Motiv von Heft 200. Ich denke, damals nahm man das noch nicht so genau, mit exklusiv Rechten. Aber heute zu tage schon. Und ich denke in den 1980er auch. ^_^

Guckt mal - besagtes Captain Future Buch mit Bruck Bild von Heft 200:
Spoiler:
Bild
:D
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Akronew »

Also ich habe ja die DVD mit allen Captain Future Folgen,
aber ein Haluter kommt da gar nicht vor! :o

Aber es ist ein Bruck, daher hätte ich es auch genommen,
wenn ich es bekommen hätte. :D
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Ich durchstreifte den Vorhof auf der Suche nach dem Aquarium, weil ich der Clansmutter eine Überraschung mitgebracht hatte.
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Tell Sackett »

Lumpazie hat geschrieben: 3. Juni 2022, 13:14
Tell Sackett hat geschrieben: 1. Juni 2022, 19:03 Um so ärgerlicher, als es auch noch einen der Hauptcharaktere der Heftserie "Die Terranautren zeigt:
Llewellyn 709, den Riemenmann...
Ohne jetzt den Inhalt der Terranautenhefte zu kennen, glaube ich eher, das dieses TIB zuerst da war und der Autor des Terranautenbandes es entsprechend in den Roman eingebaut hat. Beweisen kann ich das natürlich nicht, aber damals war das eine gängige Methode. Die Inspiration sieht mir sehr nach Chris Foss (Raumschiff) und Star Wars (Lichtschwerter) aus.
Das glaube ich hingegen weniger, da der Riemenmann eine - auch optisch - ziemlich unikate Person ist, der kaum zufällig soooo exakt getroffen worden sein kann.
Aber beweisen kann ich das natürlich auch nicht... ;)

Das mit dem "geklaut" war übrigens eher ironisch gemeint.
Ich bin mir sicher, dass der Verlag die Nutzung des Covers bezahlt hat...
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Lumpazie »

Tell Sackett hat geschrieben: 3. Juni 2022, 17:23 Das glaube ich hingegen weniger, da der Riemenmann eine - auch optisch - ziemlich unikate Person ist, der kaum zufällig soooo exakt getroffen worden sein kann.
Aber beweisen kann ich das natürlich auch nicht... ;)
Kam den der Riemenmann schon vorher in den Heften vor? Evtell war es so, wie bei dem legendären Bild des Hexers von Salam - Wolfgang Hohlbein sah damals das Bild - es hat ihm so gut gefallen, das er es unbedingt als Titelbild wollte und die ganze Geschichte von Robert Craven drum herum bastelte. :-))
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Lumpazie »

Akronew hat geschrieben: 3. Juni 2022, 15:40 Also ich habe ja die DVD mit allen Captain Future Folgen,
aber ein Haluter kommt da gar nicht vor! :o

Aber es ist ein Bruck, daher hätte ich es auch genommen,
wenn ich es bekommen hätte. :D
In einer Folge um den Herrscher von Megara wird mal eine Art Westernstadt auf Megara (?) gezeigt. Da läuft ein Wesen durchs Bild, das könnte man mit vieeeelllllll Phantasie (auch nur, wenn man nicht ganz genau schaut) für einen Haluter halten (hat halt 2 Beine und vier Arme :unschuldig: ). Da kamen aber durchaus mehr "bekannte" Wesen aus SF-Filmen vor - z.B. schwebt der Kopf von Zardoz durchs Bild und ein Wesen, das dem Mutant von "metaluna 4 antwortet nicht" sehr ähnelt.

Ich habe die DVDs von Captain Future auch - schaue Sie immer noch sehr gerne. Allein der klasse Soundtrack....*schwärm. :st:
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Lumpazie »

Scrooge hat geschrieben: 2. Juni 2022, 13:29 Was steht eigentlich im Impressum des Hefts bez. des Covers?
Hier jetzt noch wie versprochen, Robert Straumanns Meinung zu Atlan- Cover 824:

Aus aktuellem Anlass (Titelbild ATLAN 824) möchte ich auch kurz meinen "Senf" dazugeben. In der kurzen Zeit, seit ich mich im Forum umsehe, ist mir aufgefallen, dass es viele "Polizisten/Detektive" gibt. Da wird schnell das Wort geklaut verwendet, ohne sich über etwaige Hintergründe zu informieren.
Ich habe mich betreffend des Titelbildes etwas umgesehen. Eigentlich ist es ganz einfach, da in der Perrypedia darauf eingegangen wird. Es wurde ja auch schon erwähnt, dass gegen den Schluss der ATLAN Serie Agenturbilder verwendet wurden. Ich glaube kaum, dass eine Agentur, das Abdruckrecht der Bilder ohne Bezahlung vergibt. Die Titelbilder der Heftserie Die Terranauten" (Bastei Verlag) wurden hauptsächlich von internationalen Künstlern (zb. Chris Foss, Michael Whelan usw.) ausgewählt. Da die meisten davon schon für andere Romaninhalte verwendet wurden, ist eine Überreinstimmung in der Zweitverwendung eher zufällig. Das Titelbild (Die Terranauten Nr. 45) erschien 1980, wurde dann für eine italienische Publikation (Adventure Speziali e Fantasy) 1981 verwendet und nochmals für den besagten ATLAN Roman. Nun lässt sich darüber spekulieren ob dieses Cover speziell für diese Ausgabe gemacht wurde, oder aus dem Fundus der Agentur entnommen. Von dem Künstler, Franco Storchi, gibt es zahlreiche tolle Bilder welche sicher besser zum Roman gepasst hätten. Wer das Verlagswesen kennt, weiss jedoch, dass es dort mitunter recht turbulent zugeht und schnelle Entscheidungen (ohne langes suchen) getroffen werden müssen. Einfach so von "geklauten" Bildern zu sprechen, halte ich daher für etwas übertrieben.
Zu der Frage von Scrooge betreffend des Impressums: Ich habe mir den Roman hevorgeholt um ganz sicher zu sein. Damals wurde im Impressum der Titelbildkünstler noch nicht erwähnt.


Bild

Franco Storchi-Cover
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Beispiel für eine Wiederverwendung vor Atlan 824:

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Chriss Voss Cover:

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Michael Whelan - Cover:

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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Tell Sackett »

Lumpazie hat geschrieben: 3. Juni 2022, 22:28 Kam den der Riemenmann schon vorher in den Heften vor? Evtell war es so, wie bei dem legendären Bild des Hexers von Salam - Wolfgang Hohlbein sah damals das Bild - es hat ihm so gut gefallen, das er es unbedingt als Titelbild wollte und die ganze Geschichte von Robert Craven drum herum bastelte. :-))
Llewellyn 709 tauchte erstmalig im 1. Band der Serie auf und wurde vorher definitiv nirgends erwähnt.
Und zumindest mir ist keine SF-Figur bekannt, die auch nur ansatzweise so aussieht, wie der Supertreiber...
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Lumpazie »

Im Jahr 1987 erschien der Band 825 der Atlan-Heftserie:

Die Wabenwelt

von Peter Terrid

Bild

Innenillustration:

Bild


Handlung:

Atlan und seine Gefährten haben auf der Suche nach Goman-Largo den nächsten Planeten erreicht. Auf Vorschlag von Neithadl-Off nennen sie ihn Nimroy. Untersuchungen ergeben, dass zumindest die 34 Raumschiffe der Metagyrrus, denen der Modulmann gefolgt ist, auf dieser Welt gelandet sind. Weitergehende Messungen lassen schließlich vermuten, dass die Kapsel des Tigganois von Tuschkans Sphäre aufgegriffen wurde. Wahrscheinlich haben die beiden die Jagd nach den Zeitchirurgen dann gemeinsam fortgesetzt.

Die gesamte Oberfläche Nimroys ist in eine wabenförmige Struktur unterteilt. Fünfdimensionale Schockfronten umlaufen den Planeten in unregelmäßigen Abständen und lassen eine Landung mit der STERNSCHNUPPE zu riskant erscheinen, deshalb springen Atlan, Anima, Chipol sowie Neithadl-Off und Dartfur aus niedrigem  Wikipedia-logo.png Orbit ab und gehen mit ihren Gravojets langsam tiefer.

Die fünf landen innerhalb einer Wabe, die von einer Steinmauer umgeben ist. Bei der Suche nach einer Öffnung in der Mauer, gerät Atlan in eine Falle, kann diese jedoch entschärfen. Anschließend öffnet sich ein Durchgang, schließt sich allerdings wieder, sobald die Gruppe hindurch gegangen ist.

Als Atlan ein Relief berührt, löst er einen Transmittersprung aus. Er materialisiert in einer einfachen Hütte. Das primitive Gebäude gehört zu einem kleinen Dorf, das von Reptilienwesen bewohnt wird. Auch die Gefährten des Arkoniden sind in diesem Dorf gelandet, jeder in einer anderen Hütte.

Die Echsenwesen, die sich Brxtl nennen, greifen die Neuankömmlinge zunächst an, müssen sich aber schnell geschlagen geben. Anschließend gelingt eine friedliche Verständigung. Atlan und seine Gefährten erfahren von einem Loch im Boden, das sich als Antigravschacht entpuppt. Als sie ihn benutzen, landen sie in einem Gang.

Der Weg endet vor einer Art Drehtür. Obwohl zu erwarten ist, dass man sie trennen will, hat die Gruppe keine Wahl, der Rückweg ist durch ein Energiefeld versperrt. Atlan geht voran und gerät in ein System tödlicher Fallen, denen er nur dank seiner Erfahrung und der speziellen Fähigkeiten seines Extrasinns entrinnen kann.

Der Arkonide findet schließlich einen Kontrollraum, in dem er Kontakt zu einer Positronik aufnehmen kann, die das Fallensystem steuert. Er kann sie überzeugen, seine Gefährten zu erlösen, die in unterschiedlichen aussichtslosen Lagen festsitzen.

Das Fallensystem diente ursprünglich einem mittlerweile verschwundenen Volk als Trainingsanlage, hat sich jedoch im Verlauf der Jahrtausende verselbständigt. Atlan befiehlt der Positronik künftig zur Unterhaltung und Versorgung der Brxtl zu dienen und die tödlichen Fallen zu entschärfen.

Nach einer Ruhepause setzen der Arkonide und seine Begleiter ihre Suche nach Goman-Largo fort. Ein Roboter, der von der Positronik zur Verfügung gestellt wird, zeigt ihnen einen Weg bis zum Ende des unterirdischen Reichs, wo er sich verabschiedet.

Die Gruppe steht erneut vor einer Energiebarriere, es gelingt Neithadl-Off jedoch diese zu umgehen. Stunde um Stunde setzen die fünf ihren Weg durch unterirdische Hohlräume fort, bis sie schließlich in einer Höhle auf eine Gestalt treffen. Es handelt sich um Posariu, eine der Erscheinungsformen Tuschkans. Dieser bietet ihnen an, sie mittels des Umsetzers zu Goman-Largo zu bringen. Atlan willigt ein, obwohl ihm das Verhalten Posarius verdächtig erscheint.

Tuschkan/Posariu führt die Gruppe zu einer Umsetzer-Sektion, wie er sie nennt, wo es auch eine Landemöglichkeit für die STERNSCHNUPPE gibt. Atlan und seine Gefährten gehen an Bord, Posariu folgt, nachdem er sich noch an einigen Geräten zu schaffen gemacht hat. Kurz darauf beginnt der Umsetzvorgang.

Die Reise endet nach einigen Minuten voller seltsamer Effekte in einem leeren Gewölbe. Posariu macht einen irritierten Eindruck, etwas scheint schiefgegangen zu sein. Sie haben offensichtlich nicht das angepeilte Ziel erreicht.

Die Gruppe verlässt das Raumschiff und erkundet die Umgebung. Atlan, der die Führung übernimmt, fällt auf, dass das Gewölbe uralt sein muss, Millionen von Jahren. Nach einiger Zeit treffen die Gefährten auf einen angeketteten Roboter. Dieser bittet Atlan um dessen Strahler und versucht anschließend, damit Selbstmord zu begehen, scheitert jedoch.

In einer weiteren Zelle sitzt ein Lebewesen ein, es kommt zu einer Unterhaltung. Der Gefangene muss sich schon seit undenkbaren Zeiten hier befinden, kann jedoch keine nützlichen Informationen liefern. Trotzdem bedankt sich Atlan, indem er ihm einen neuen Namen gibt – Abbé Faria. Damit erhält der Gefängnisinsasse etwas, worüber er nachdenken kann.

Der Arkonide und seine Begleiter stoßen auf ihrem weiteren Weg auf unzählige Gewölbe und ganze Hallen voller technischer Geräte, die scheinbar ziellos angehäuft wurden. Schließlich gelangen sie zu einer Treppe, ebenfalls vollgestellt mit allerlei Gerätschaften. Der Aufstieg endet an einer Falltür.

Sie finden sich in einer großen domartigen und sehr beeindruckenden Halle wieder. Anima fühlt sich von der Umgebung eigentümlich berührt, irgendwie wird sie an ihre Vergangenheit erinnert. Atlan stellt fest, dass Posariu verschwunden ist.

Kurz darauf taucht der Vermisste wieder auf, er hat die Maske abgelegt und die Gestalt Tuschkans angenommen. Atlan ist sich jedoch mittlerweile sicher, dass es sich nicht um den echten Tuschkan handelt. Der angebliche Hathor trägt einen Omega-Fixator bei sich und ruft nach jemandem. Er fordert Terak Terakdschan auf, seinen Enkel zu begrüßen.

Eine mentale Stimme antwortet. Sie nennt den angeblichen Tuschkan einen Frevler, der den Dom Kesdschan entweihe, den Sitz der Ritter der Tiefe. Dann beginnt der Dom zu schwingen, psionische Wellen üben einen lähmenden Einfluss auf Atlan und seine Begleiter aus. Der falsche Tuschkan jedoch ist immun, er hebt seine Waffe und beginnt auf die Wandung des Doms zu feuern. Dunkelheit breitet sich aus, der angebliche Hathor verschwindet.

Atlan kann sich nur schwer von einer nahezu tödlich depressiven Stimmung befreien, die ihn plötzlich erfasst. Er schafft es, seine Gefährten, denen jeder Lebenswille entzogen scheint, zurück zur Falltür zu bringen.

Als die fünf versuchen zur STERNSCHNUPPE zurückzugehen, müssen sie feststellen, dass sie sich verirrt haben. Das Labyrinth von Gängen hat sich völlig verändert, auch das Fotografische Gedächtnis des Arkoniden bietet in dieser Situation keine Hilfe.

Neithadl-Off, die unterwegs mit irgendwelchen Messungen beschäftigt scheint, meldet sich plötzlich zu Wort. Sie behauptet, dass sie sich in einem uralten Zeitgruft-Operator befänden. Dieser sei jedoch dezentralisiert worden um ihn zu verstecken. In diesem Zustand sei er nicht benutzbar, man bräuchte Goman-Largo und seine Module, erklärt die Parazeit-Historikerin weiter.

Die Gruppe setzt ihre Suche nach der STERNSCHNUPPE fort, bis es erneut die Vigpanderin ist, die eine Entdeckung macht. In einer Kammer mit monströsen Statuen erkennt sie einen verborgenen Ein-Mann-Transmitter. Sie untersucht das Gerät und findet heraus, dass es auf das Zeitauge von Magadan justiert ist.

Während Neithadl-Off und Atlan diskutieren, wer den Transmitter benutzen soll, bemerkt Dartfur eine Sprengladung an dem Gerät. Trotzdem lässt sich Atlan von dem von Neithadl-Off gesteuerten Gerät, abstrahlen. Er spürt noch die Hitze der Explosion, dann sieht er Goman-Largo vor sich – und Tuschkan.

Der obige Text und Bilder wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.
Grauer Lord
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Grauer Lord »

Mit „Die Wabenwelt“ von Peter Terrid greift die Atlan-Serie auf das damals wohl „Allerheiligste“ des Rhodan-Kosmos zurück: den Dom Kesdschan, in dem die Ritter der Tiefe seit dem Rückzug der Porleyter vor 2,2 Millionen Jahren geweiht wurden. Dem Ordensgründer Terak Terakdschan sind wir ja bereits als Urahn und Großvater Tuschkans begegnet, jetzt werden Atlan, Chipol, Anima und Neithadl-Off von der rätselhaften Wabenwelt im Internkosmos der Zeitfestung mitsamt der SCHNUPPE in ein uraltes Gewölbe unter dem Dom versetzt. Die Rätsel der Nimroy genannten Welt der Waben und der damit verbundenen Fragen nach den Erbauern und der zugrunde liegenden Technik bleiben hinter uns zurück - und eine leidlich spannende erste Hälfte des Romans, in der wir diversen Hinterlassenschaften von Völkern begegnen, die irgendwann einmal dort gestrandet sind und in
einer der vielen Waben ihr Dasein fristen.

Die Szenen unter dem Dom Kesdschan haben mir gut gefallen; Terrid beschreibt sehr schön die Atmosphäre von Verfall und verstaubter Ewigkeit. Da reicht schon die Szene mit dem angeketteten Roboter, der Selbstmord begehen will, auch die Seiten mit Abbé Faria waren sehr eindrucksvoll und illustrieren, wie alt dieses Gewölbe wohl wirklich sein muss. Warum direkt unter dem Dom des Wächterordens Wesen derartig gequält werden, bleibt aber noch im Dunkeln. Dass der „Magier Posariu“ mit Tuschkan identisch ist, glaubt man natürlich zu keinem Zeitpunkt; und tatsächlich ist es wohl entweder ein Bote der Chaosmächte, der über die Verbindung Internkosmos/ Dom hier eingedrungen ist, oder es handelt sich um ein Geschöpf der Schwarzen Sternenbrüder, bzw. eines der Psi-Pakete selber. Dass sogar das allerheiligste des Ritterordens in Gefahr ist, unterstreicht nochmal, wie ernst die Gefahr ist, um die es in diesem Zyklus geht. Gut fand ich, dass Anima sich schwach an den Dom „erinnerte“, sicher wegen ihrer Verbindung zum Ritter Hartmann vom Silberstern, Atlan aber erst durch den Disput zwischen Terakdschan und dem falschen Posariu den Namen des Domes erfuhr. Denn zur Handlungszeit 3820 war der Dom zwar schon Jen Salik bekannt, auf den in PR 969 das Ritterwissen des Igsorian von Veylt überging; bevor in der Milchstraße aber weitere Einzelheiten bekannt wurden, müsste Atlan längst schon von Laire hinter die MQs geholt worden sein. Das alles spielte sich für die Leser 1980/81 „unserer Zeit“ ab, die Atlan Hefte dieses Zyklus wurden dann 1987 geschrieben.

Das Heft endet mit der Erkenntnis, dass das verstaubte Gewölbe unter dem Dom ein uralter Zeitgruft-Operator in dezentralisiertem Zustand ist, von dem wohl nicht einmal die Hüter des Domes etwas wissen. Wenn ich mich an einen Kommentar von Horst Hoffmann in einem der Chronik-Bände erinnere, war die Vernetzung von Atlan mit alten Perry-Themen im Prinzip aus Redakteurssicht wohl völlig ok, nicht aber die Verwendung des eminent wichtigen Themas Kraht/ Dom Kesdschan ohne jede Absprache mit Hoffmann. Die Stelle dazu suche ich nochmal raus. Nächste Woche ist es dann an Expokrat Ewers, die doch sehr verwirrenden Zeitlinien und Handlungsstränge wieder etwas zu entwirren.


Im Heft ist eine schöne Illu von Rober Straumann, die entweder Dartfur oder Raanak zeigt; von den vielen Lichtpunkten auf dem Anzug her tippe ich aber eher auf den Robot-Monteur.
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Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Yman »

Lumpazie hat geschrieben: 5. Juni 2022, 10:04 Im Jahr 1987 erschien der Band 825 der Atlan-Heftserie:

Die Wabenwelt

von Peter Terrid
Grauer Lord hat geschrieben: 5. Juni 2022, 12:46 Die Rätsel der Nimroy genannten Welt der Waben und der damit verbundenen Fragen nach den Erbauern und der zugrunde liegenden Technik bleiben hinter uns zurück - und eine leidlich spannende erste Hälfte des Romans, in der wir diversen Hinterlassenschaften von Völkern begegnen, die irgendwann einmal dort gestrandet sind und in einer der vielen Waben ihr Dasein fristen.
Dieser Teil hat mich etwas enttäuscht. Wirklich spannend war es nicht. Zu Peter Terrids Spezialität gehören gewisse Computerkenntnisse, die damals noch etwas Neues darstellten, und er versucht, Handlungsteile seines Romans nach dem Vorbild irgendwelcher Computer-Spiele zu gestalten. Experten könnten vermutlich sagen, um welche Spiele es sich handelt. Auf Dauer, bzw. als alleiniges Mittel, Spannung zu erzeugen, sind diese mehr oder weniger detalliert beschriebenen Fallen-Systeme nicht allzu aufregend.
Grauer Lord hat geschrieben: 5. Juni 2022, 12:46Die Szenen unter dem Dom Kesdschan haben mir gut gefallen; Terrid beschreibt sehr schön die Atmosphäre von Verfall und verstaubter Ewigkeit. Da reicht schon die Szene mit dem angeketteten Roboter, der Selbstmord begehen will, auch die Seiten mit Abbé Faria waren sehr eindrucksvoll und illustrieren, wie alt dieses Gewölbe wohl wirklich sein muss. Warum direkt unter dem Dom des Wächterordens Wesen derartig gequält werden, bleibt aber noch im Dunkeln. Dass der „Magier Posariu“ mit Tuschkan identisch ist, glaubt man natürlich zu keinem Zeitpunkt; und tatsächlich ist es wohl entweder ein Bote der Chaosmächte, der über die Verbindung Internkosmos/ Dom hier eingedrungen ist, oder es handelt sich um ein Geschöpf der Schwarzen Sternenbrüder, bzw. eines der Psi-Pakete selber. Dass sogar das allerheiligste des Ritterordens in Gefahr ist, unterstreicht nochmal, wie ernst die Gefahr ist, um die es in diesem Zyklus geht.
Den zweiten Teil des Romans fand ich auch wesentlich besser. Die Handlung nach Khrat zum Dom Kesdschan zu verlegen, war eine gute Idee, die entsprechenden Auseinandersetzungen schon wesentlich interessanter und spannender als die titelgebende "Wabenwelt", die als solche natürlich nichts dafür kann.
Grauer Lord hat geschrieben: 5. Juni 2022, 12:46Das Heft endet mit der Erkenntnis, dass das verstaubte Gewölbe unter dem Dom ein uralter Zeitgruft-Operator in dezentralisiertem Zustand ist, von dem wohl nicht einmal die Hüter des Domes etwas wissen. Wenn ich mich an einen Kommentar von Horst Hoffmann in einem der Chronik-Bände erinnere, war die Vernetzung von Atlan mit alten Perry-Themen im Prinzip aus Redakteurssicht wohl völlig ok, nicht aber die Verwendung des eminent wichtigen Themas Kraht/ Dom Kesdschan ohne jede Absprache mit Hoffmann. Die Stelle dazu suche ich nochmal raus. Nächste Woche ist es dann an Expokrat Ewers, die doch sehr verwirrenden Zeitlinien und Handlungsstränge wieder etwas zu entwirren.
Ich bin mal sehr gespannt, wie das entwirrt wird, und wie das damals mit der Redaktion und dem Verhältnis der beiden Serien zueinander war. Die Art und Weise wie die Atlan-Serie der PR-Serie untergeordnet wurde, stößt bei mir kaum auf Zustimmung.

Grauer Lord hat geschrieben: 5. Juni 2022, 12:46Im Heft ist eine schöne Illu von Rober Straumann, die entweder Dartfur oder Raanak zeigt; von den vielen Lichtpunkten auf dem Anzug her tippe ich aber eher auf den Robot-Monteur.
Titelbild und Illustration haben mir sehr gefallen, besonders auch die Illustration, ich tippe auch mal auf den Robot-Monteur. Etwas mehr Ambiente hätte sein dürfen, aber die Figur kommt so auch gut zur Geltung. Ich würde mir wünschen, dass auch in der aktuellen PR-Serie Illustrationen von Robert verwendet würden, da sie einfach zehn Mal besser sind als fast alles, was in den letzten zehn Jahren dort zu sehen war. Künstlerisch liegen da einfach Welten dazwischen, was ein Robert Straumann zustande gebracht hat, und was die aktuellen Künstler in der PR-Erstauflage abliefern. Meine Meinung.
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