Klassiker - Die Zeitabenteuer

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dandelion
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von dandelion »

Heiko Langhans hat geschrieben: In dem Roman sind noch weitere Anspielungen versteckt. B-)
Da ist ein Hinweis auf die napooleonischen Kriege, in dem K.H. Scheer durch Atlans Mund mit seinen Kenntnissen der Seefahrt glänzt. Atlan war da auf einem "Linienschiff seiner Britannischen Majestät gefahren", gegen den OLD MAN nur ein "jämmerlicher Dwarstreiber mit ausgeprägten Lee-Eigenschaften" ist. :D

Ob diese Seemannserfahrungen im TB 325 zur Sprache kommen, weiß ich nicht, da bisher nicht gelesen.

Auch von einer "galanten Epoche der irdischen Geschichte" im 18. Jahrhundert ist die Rede, die Atlan miterlebt hat. Diese Anmerkung könnte ihren Niederschlag in Tb 108 gefunden haben.
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piehdschäij
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von piehdschäij »

So, nun habe auch ich ihn endlich gelesen. Eine flotte, kurzweilige Geschichte mit viel Lokalkolorit, dir mir sehr gut gefallen hat. Das sind jetzt drei von vier des ersten Blaubands - eine gute Ausbeute!

Ich finde es sehr interessant, wie es HK schafft, aus den doch sehr ähnlichen Szenarien sehr verschiedene Geschichten zu machen. Da ist zum einen der jeweils unterschiedliche Einstieg: Nach der ausführlichen Einführung im ersten Teil, dem verwirrenden Beginn mit dem "Fremden in der Wüste" im zweiten und der Beauftragung durch ES im dritten nun der direkte Blick durch "Wolfsaugen", der einen unmittelbar in das neue Szenario holt.

Ebenfalls neu gegenüber den drei Vorgängern ist der kurze Zeitrahmen für die Geschichte: Das Treffen mit dem lokalen Herrscher, die Vorbereitungen für den Angriff, die eigentliche Auseinandersetzung - alles geht flott vonstatten. Dieses Tempo hat der Geschichte ausnehmend gut getan! Nicht, dass ich die langfristigen Planungen im vorherigen Abenteuer nicht gerne gelesen hätte - aber die Abwechslung gefällt.

Spannend, wenn auch etwas verwirrend, fand ich die Informationsbrocken zu den Fremden: Zunächst sieht man "Gestalten" im Gleiter, die dann mit seltsamen "Fadenpistolen" schießen und zumindest Hände haben, auch ihre Gesichter werden erwähnt. Ich vermutete hier einen humanoiden Typus, und Atlan meint: "Jetzt kenne ich den Gegner". Oder doch nicht? Später ist die Rede von "Fremden, die einer galaktischen Rasse entstammen mussten" - unter "kennen" verstehe ich etwas anderes. Und an der Stelle war ich mir nicht mehr sicher, ob es wirklich Humanoide sind. Aber schon auf der nächsten Seite lese ich von "Schatten dünner Männer, die mit den Menschen dieses Planeten Versuche anstellten" und mir wird klar: Das sind Aras! Interessanterweise erkennen sie Atlan sofort als Arkoniden, aber er hat von den "Galaktischen Medizinern" noch nie gehört. Aber was die Geschichte der Aras angeht, scheint ja sowieso im Perryversum Verwirrung zu herrschen :( Oder gibt es da inzwischen einen Konsens?

Noch eine Kleinigkeit, über die ich gestolpert bin: Atlan zerstört das Beiboot, statt mit ihm zur Venusbasis zu fliegen, was ihm eine deutlich bessere Ausrüstung verschafft hätte - ganz zu schweigen von den schicken Raumjägern. Naja, die braucht ja Perry noch in ein paar Jährchen ;)
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Richard
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Richard »

Wobei Atlan den Grossteil dieser 10.000 Jahre schlicht & ergreifend verpennt hat ..... ;).
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Wanderer777
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Wanderer777 »

piehdschäij hat geschrieben: ... Spannend, wenn auch etwas verwirrend, fand ich die Informationsbrocken zu den Fremden: Zunächst sieht man "Gestalten" im Gleiter, die dann mit seltsamen "Fadenpistolen" schießen und zumindest Hände haben, auch ihre Gesichter werden erwähnt. Ich vermutete hier einen humanoiden Typus, und Atlan meint: "Jetzt kenne ich den Gegner". Oder doch nicht? Später ist die Rede von "Fremden, die einer galaktischen Rasse entstammen mussten" - unter "kennen" verstehe ich etwas anderes. Und an der Stelle war ich mir nicht mehr sicher, ob es wirklich Humanoide sind. Aber schon auf der nächsten Seite lese ich von "Schatten dünner Männer, die mit den Menschen dieses Planeten Versuche anstellten" und mir wird klar: Das sind Aras! Interessanterweise erkennen sie Atlan sofort als Arkoniden, aber er hat von den "Galaktischen Medizinern" noch nie gehört. Aber was die Geschichte der Aras angeht, scheint ja sowieso im Perryversum Verwirrung zu herrschen :( Oder gibt es da inzwischen einen Konsens?

Noch eine Kleinigkeit, über die ich gestolpert bin: Atlan zerstört das Beiboot, statt mit ihm zur Venusbasis zu fliegen, was ihm eine deutlich bessere Ausrüstung verschafft hätte - ganz zu schweigen von den schicken Raumjägern. Naja, die braucht ja Perry noch in ein paar Jährchen ;)

Hans Kneifel, der ja nicht nur Perry Rhodan Geschichten schrieb, also auch andere fiktive Welten und Universen im Kopf hatte, hat hier einmalig von Faserpistolen geschrieben. In Star Trek, wo er sicherlich zu dieser Zeit auch Folgen im Fernsehen sich anschaute, gibt es als Waffe den Phaser - lautlich wie Faser [=Fäser] ausgesprochen. Das war also umgangssprachlich die Phaserpistole (=Faserpistole), die - so weit ich es überblicken kann - nur hier einmalig in den Perry Rhodan Geschichten vorkam.

Ungefähr 3 Jahrhunderte nach dieser Begegnung von Atlan auf Erden besiedelten die Aras Aralon und wurden danach zu den "Galaktischen Medizinern". Da die Aras von den Mehandor abstammen - es gibt eine zweite Abstammungsgeschichte wo Raumnomaden die Urväter waren - und dies nach den Archaischen Perioden der Arkonidischen Geschichtsschreibung (16.884 vChr bis 15.986 vChr) geschah, würde ich annehmen, daß die von den "herumspringenden" Springernachfahren, eben dann Raumnomaden genannt, da sie ohne organisiert in Händlersippen unterwegs waren, abstammen.


[2400] ... Atlan, Lordadmiral und Chef der USO, ging in sein Arbeitszimmer, sah die leuchtenden, weil aktivierten Tasten und drückte sie hinein oder ließ sie herausschnellen. Die Mikrophone seines Hauses wurden ausgeschaltet, die Bandapparatur lief aus. Seine Geschichte war festgehalten und konnte jemanden, der sie brauchen würde, als wertvolle Unterlage dienen.
Das Gesicht des Staragenten auf dem Wiedergabewürfel erinnerte ihn vollends.
„Ja", sagte Atlan mit einer vor Müdigkeit brüchigen Stimme. „Das war es. Es klingt unglaubwürdig, aber es stimmt. Ich habe vor Jahrtausenden in Sumer dagegen gekämpft, und heute kämpfen meine Männer dagegen.
Damals waren es die Vorfahren der Aras von Aralon, und heute...
[PRTB 63 . Hans Kneifel . Tempel des Todes . Februar 1969]

Nach dieser Erfahrung von Atlan mit den Vorfahren der Aras dürften diese schon damals sich intensiv mit medizinischen Dingen auseinandergesetzt haben und ähnlich wie dann später ihre grausamen Experimente in verschiedenen, weit abgelegenen Randwelten des Arkonidischen Imperiums durchgeführt haben.

:blink: :wacko: :susp:
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piehdschäij
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von piehdschäij »

Das ist ja phantastisch: Die Faserpistolen stammen von der Enterprise! Dabei mutierte allerdings der Energiestrahl (oder Betäubungsstrahl) zu Fäden - wohl ein Strangeness-Effekt beim Übergang von einem Universum zum anderen :devil: Gibt es eigentlich noch mehr Zitate aus dem Star-Trek-Universum in PR?
Wanderer777 hat geschrieben:Ungefähr 3 Jahrhunderte nach dieser Begegnung von Atlan auf Erden besiedelten die Aras Aralon und wurden danach zu den "Galaktischen Medizinern".
Ok, da habe ich wohl etwas durcheinandergebracht. Ich hatte die Aras nach der Lektüre von Ara-Toxin deutlich früher eingeordnet. Aber dass sie schon früher entstanden sind, heißt ja nicht, dass sie im Großen Imperium als Mediziner allgemein bekannt waren.
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dandelion
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von dandelion »

Wanderer777 hat geschrieben:
Ungefähr 3 Jahrhunderte nach dieser Begegnung von Atlan auf Erden besiedelten die Aras Aralon
Ist das richtig? Im Roman sagt einer der Aras: "Wir haben einen Planeten besiedelt, der noch keinen Namen hat. Die Sonne heißt Kesnar."

Ich denke schon, daß damit Aralon gemeint ist. Sowohl in PP als auch in derJahrmillionenchronik wird der Zeitraum um 3500 v. Chr. als Beginn der Besiedlung von Aralon genannt, also wenige Jahre vor der Handlungszeit von Tb 63.

Atlan ist mittlerweile 4 1/2 Jahrtausende von Arkon getrennt. Man möchte meinen, daß er brennend daran interessiert ist, zu erfahren, welche Verhältnisse im Großen Imperium herrschen. Die gute Gelegenheit die Aras zu befragen, läßt er aber ungenutzt verstreichen. Er forscht auch nicht nach, wie die Aras die Erde gefunden haben. Eigentlich ein nicht nachvollziehbares Verhalten.
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MHR
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von MHR »

Wanderer777 hat geschrieben:
Hans Kneifel, der ja nicht nur Perry Rhodan Geschichten schrieb, also auch andere fiktive Welten und Universen im Kopf hatte, hat hier einmalig von Faserpistolen geschrieben. In Star Trek, wo er sicherlich zu dieser Zeit auch Folgen im Fernsehen sich anschaute, gibt es als Waffe den Phaser - lautlich wie Faser [=Fäser] ausgesprochen. Das war also umgangssprachlich die Phaserpistole (=Faserpistole), die - so weit ich es überblicken kann - nur hier einmalig in den Perry Rhodan Geschichten vorkam.
Die Fakten:
– Das Taschenbuch »Die Tempel des Todes« von Hans Kneifel erschien Anfang Juni 1969.
– Abgeliefert wurde das Manuskript dazu spätestens ein halbes Jahr zuvor, im Dezember 1968. Der Vorlauf war damals so lange.
– Die erste Folge von Star Trek (damals noch als Raumschiff Enterprise) wurde in Deutschland allerdings erst am 27. Mai 1972 im ZDF gesendet. Wie kann Hans Kneifel sich also angeblich Folgen dieser Serie im Fernsehen angesehen haben?

Zur Faserpistole selbst können wir den Text lesen:

-------------------------

„Narren!" schrie Ilku-un donnernd. „Halt! Das ist nicht Enlils Fackel, das sind Dämonen!"
Er wog seine Waffe kurz in der Hand, dann riss er den Arm hoch. In dem Augenblick, als Ilku-un die schwere Kupferaxt schleudern wollte, fauchte etwas kurz und hoch auf. Eine der Gestalten hatte eine kurze, vierkantige Waffe in der Hand und drückte ab. Blitzschnell bewegten sich von einem leuchtenden Mittelpunkt, der sich auf der Brust des Anführers bildete, Fäden nach allen Richtungen. Sie schossen zum Kopf hinauf, den Arm entlang, fesselten das Handgelenk in einem weißen Netz aus Energiemustern. Kraftlos öffneten sich die Finger, und das schwere Beil fiel auf Ilku-uns Schulter. Der Anführer krümmte sich zusammen und krachte zu Boden. Ein zweiter Schuss löste sich aus der rätselhaften Waffe. Unheimlich schnell wickelten sich Fäden um Unterleib und Beine des Soldaten, kreuzten sich und bildeten ein Netz.
Ilku-un kämpfte schweigend.
Sein Keuchen drang bis an die Ohren des Wolfes. Der riesige Anführer stemmte sich gegen die weißleuchtenden Fesseln aus der Faserpistole, spannte die Muskeln und zerriss seinen Rock.
Schließlich gab er auf.
Der Gleiter schwebte drei Meter vor dem Feuer. Das Fleisch der Gazelle verbrannte mit ätzendem Rauch und einem Gestank, der die Geruchszonen des Wolfes betäubte.
Aus dem Gleiter stiegen lautlos zwei Gestalten.
Sie waren humanoid und sehr schlank; sie wirkten halbverhungert. Sie trugen hochmoderne, weiße Anzüge mit leichten Stiefeln und metallenen Bändern um die Handgelenke.
An den Gürteln befanden sich die Schutzhüllen für die Faserpistolen und kleinere Halterungen für Waffen, die tödlicher schienen. Der Wolf fing einige kurze Kommandos auf; er kannte die Sprache nicht.
„Shyrkal!"
Ein aufmerksamer Impuls schlug augenblicklich zurück.
„Näher heran! Aber zeige dich nicht."
Eine Impulsgruppe besagte Zustimmung.
Lautlos bewegte der Wolf seine Füße, umrundete die Zeder und glitt hinter einer Reihe dunkler Büsche nach unten. Binnen weniger Sekunden stand er nicht mehr hinter dem Gleiter, sondern neben ihm. Die beiden Fremden waren jetzt voll sichtbar.
Soldaten und Mädchen bildeten einen Halbkreis. Sie hatten sich zu Boden geworfen und die Gesichter in das Laub und gegen die Gräser gepresst. Im Gleiter summte etwas durchdringend. Die zwei Gestalten, deren Augen rötlich zu schimmern schienen, bewegten sich auf weichen Sohlen zwischen den Erstarrten. Einer von ihnen bückte sich, die Faserpistole in der Rechten.
Er sagte etwas, der andere antwortete kurz und bestimmt.
Eine magere Hand in einem hellen Handschuh griff nach unten, umfasste eine Haarsträhne und zog den Kopf eines Mädchens hoch. In der gezielten Bewegung lag eine schweigende Brutalität. Das erschreckte Gesicht mit den geschlossenen Augen wurde von den Scheinwerfern angestrahlt; das Mädchen starb fast vor Angst.
Die andere Hand steckte die Pistole zurück, zog ein aufblitzendes Messer aus dem Stiefelschaft und durchtrennte in einer schnellen Bewegung die Fesseln, mit denen das Mädchen an die Nachbarin gebunden war. Dann zischte die Faserpistole auf, und das Mädchen fiel zurück, unbeweglich in ein Netz weißer Linien verstrickt. Das gleiche wiederholte sich noch einmal.
Zwei Mädchen und der Anführer lagen regungslos am Boden.
Der andere Fremde betrachtete die Soldaten, dann lachte er kurz auf. Nach einigen Sekunden hob er die Waffe, zielte kurz und drückte ab. Ein zweiter Soldat wurde voll getroffen und wagte nicht einmal, sich zu bewegen, gegen die tödliche Umstrickung anzukämpfen.

-------------------------

Es handelt sich also um eine Art Fadenpistole, deren Munition, die »Fasern«, den Getroffenen wie mit einem Netz einhüllen und hat mit Phasern nichts zu tun.
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Wanderer777
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Wanderer777 »

Wanderer777 hat geschrieben:Ungefähr 3 Jahrhunderte nach dieser Begegnung von Atlan auf Erden besiedelten die Aras Aralon
dandelion hat geschrieben:Ist das richtig? Im Roman sagt einer der Aras: "Wir haben einen Planeten besiedelt, der noch keinen Namen hat. Die Sonne heißt Kesnar."

Ich denke schon, daß damit Aralon gemeint ist. Sowohl in PP als auch in derJahrmillionenchronik wird der Zeitraum um 3500 v. Chr. als Beginn der Besiedlung von Aralon genannt, also wenige Jahre vor der Handlungszeit von Tb 63.

Atlan ist mittlerweile 4 1/2 Jahrtausende von Arkon getrennt. Man möchte meinen, daß er brennend daran interessiert ist, zu erfahren, welche Verhältnisse im Großen Imperium herrschen. Die gute Gelegenheit die Aras zu befragen, läßt er aber ungenutzt verstreichen. Er forscht auch nicht nach, wie die Aras die Erde gefunden haben. Eigentlich ein nicht nachvollziehbares Verhalten.

Danke für diese Korrektur. Es ist völlig unklar wie ich zu diesen falschen Handlungszeitdaten kam. :o( :o( :o(

Es ist anzunehmen, daß für Atlan derartige Besuche der Erde sowie all den anderen Randwelten des Arkonidischen Imperiums keinen großen Seltenheitswert haben. Nicht zuletzt die Springer grasen ja für den Handel jede Menge auch noch unbekannter Erdplaneten ab.


Wanderer777 hat geschrieben:
Hans Kneifel, der ja nicht nur Perry Rhodan Geschichten schrieb, also auch andere fiktive Welten und Universen im Kopf hatte, hat hier einmalig von Faserpistolen geschrieben. In Star Trek, wo er sicherlich zu dieser Zeit auch Folgen im Fernsehen sich anschaute, gibt es als Waffe den Phaser - lautlich wie Faser [=Fäser] ausgesprochen. Das war also umgangssprachlich die Phaserpistole (=Faserpistole), die - so weit ich es überblicken kann - nur hier einmalig in den Perry Rhodan Geschichten vorkam.
MHR hat geschrieben:
Die Fakten:
– Das Taschenbuch »Die Tempel des Todes« von Hans Kneifel erschien Anfang Juni 1969.
– Abgeliefert wurde das Manuskript dazu spätestens ein halbes Jahr zuvor, im Dezember 1968. Der Vorlauf war damals so lange.
– Die erste Folge von Star Trek (damals noch als Raumschiff Enterprise) wurde in Deutschland allerdings erst am 27. Mai 1972 im ZDF gesendet. Wie kann Hans Kneifel sich also angeblich Folgen dieser Serie im Fernsehen angesehen haben?
...
Es handelt sich also um eine Art Fadenpistole, deren Munition, die »Fasern«, den Getroffenen wie mit einem Netz einhüllen und hat mit Phasern nichts zu tun.

Danke auch für diese Korrektur.
Ohne jetzt zu recherchieren habe ich angenommen, daß auch 1969 Star Trek in Europa oder Österreich lief.
Daher ist meine Annahme, daß es sich um Phaser handeln könnte haltlos.
Auch bei Hans Kneifel muss ich mich da entschuldigen, denn er hat daher nicht Begriffe aus einer anderen fiktiven Serienwelt unbedacht verwendet.
:o(

Meine Spekulitis ist da ganz einfach "fahrlässig" mit mir durchgegangen.

Aber ich konnte hier nun korrigiert werden, vielleicht könnt ihr mir vergeben ...
:o( :) :)


:blink: :wacko: :susp:
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von MHR »

Wanderer777 hat geschrieben:
Ohne jetzt zu recherchieren habe ich angenommen, daß auch 1969 Star Trek in Europa oder Österreich lief.
Daher ist meine Annahme, daß es sich um Phaser handeln könnte haltlos.

....................

Meine Spekulitis ist da ganz einfach "fahrlässig" mit mir durchgegangen.

Aber ich konnte hier nun korrigiert werden, vielleicht könnt ihr mir vergeben ...
:o( :) :)
Alles in Ordnung. Es ist nichts passiert, bis auf ein paar »temporäre Irrungen« ... :unschuldig: :)
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dandelion
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von dandelion »

Auch die Blabandmacher leisteten sich einen Rechenfehler. Die Handlung von Tb 63 wird auf die Jahre 4015/16 nach dem Untergang von Atlantis datiert. Es waren aber wohl die Jahre 4515/16. Vielelicht ist es aber auch nur ein Druckfehler.
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Wanderer777
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Wanderer777 »

dandelion hat geschrieben:Auch die Blaubandmacher leisteten sich einen Rechenfehler. Die Handlung von Tb 63 wird auf die Jahre 4015/16 nach dem Untergang von Atlantis datiert. Es waren aber wohl die Jahre 4515/16. Vielleicht ist es aber auch nur ein Druckfehler.
... Ein Band speicherte die Geschichte.
Im Bungalow war es still und von mäßiger Temperatur. Die Robots warteten mit instrumentenhafter Geduld, niemand hörte, was er sprach, niemand half ihm, kein anderer Mensch war imstande, sich in ihn zu versetzen.
Die Gedanken glitten zurück.
4493 Jahre.
4493mal 365, 26 Tage.
Zurück... in einer schnellen, linearen Bewegung. Französische Revolution, portugiesische Segler, Mittelalter, chinesische Kulturen... vorbei, vorbei an der großen Stadt Babylon, vorbei an Narmer oder Menes am Nil. Mesopotamien. Das Land um die zwei Flüsse Euphrat und Tigris. Das Land der Sumerer. Städte: Maari, Ninive, Lagash, Larsa, Susa... Kish und URUK.
Atlan holte Atem und berichtete weiter. ...
[PRTB 63 . Hans Kneifel . Die Tempel des Todes . Juli 1969]

Der Zeitpunkt wo Atlan dies dachte, wird ca. 2400 nChr zugeordnet. Es finden sich leider keine genauen Angaben im Text von Hans Kneifel selbst. Wenn man nun 4515/4516 Jahre nach dem Untergang von Atlantis mit der Jahreszahl 3485/3486 nChr gleichsetzt, und daher nun der Rückblick 4493 Jahre in der Zukunft liegt, müsste der Aufenthalt im Bungalow von Atlan in Terrania im Jahre 1007 nChr stattgefunden haben.

Da nun dieser Textpassus der 4493 Jahre nicht im Blauband 1 mehr vorkommt, wurde diese Angabe von den Bearbeitern (Rainer Castor & Hans Kneifel) offensichtlich gestrichen, weil offensichtlich die Handlungszeit um den Tempel des Todes so nicht stimmen konnte.


... Der Kopf des Mannes hob sich; der Blick wischte über die Platte und glitt hinaus zum großen Panoramafenster. Vor dem Fenster war ein Park: Gräser, exotische Büsche und uralte Bäume - die Uferzonen des Goshunsees waren Naturschutzgebiet. Die schönsten Parks des Sonnensystems hatten ein Alter von mehr als vierhundert Jahren und waren gepflegt wie Barockgärten. Hinter der flachen grünen Fläche sah er das Wasser, auf dem ein Segelboot schräg vor dem Wind wendete. ...
[PRTB 63 . Hans Kneifel . Die Tempel des Todes . Juli 1969]

Die Entstehung der schönsten Parks in Terrania fand spätesten in den Neunziger Jahren des Zwanzigsten Jahrhunderts (Zeitrechnung Perry Rhodan Universum) statt. Mehr als 400 Jahre danach kann man nun die Handlungszeit mit ca. 2400 nChr relativ konkret (auch im Sinne des Autors) angeben. Wenn man nun mit Atlan gemeinsam 4493 Jahre zurückgeht, kommt man ins Jahr ca. 2093 vChr.

... Vor rund einem Tag war ich erwacht. Einen Tag dieses Planeten meinte ich natürlich, und auch sämtliche Geräte, die etwas mit Zeitmessung zu tun hatten, waren auf diesen Wert geeicht worden. Von Rico, meinem treuen Robot. Ich brauchte, um nicht wahnsinnig zu werden, im Augenblick meines Erwachens akustische und optische Eindrücke, die jeweils an die Phase anschlössen, die vor dem Einschlafen akut gewesen war. Vor viereinhalb Jahrtausenden hatte ich, in einem Anfall von Sendungsbewußtsein und in der Hoffnung, die Zivilisation würde sich mit Riesenschritten entwickeln, fünf Gruppen steinzeitlicher Jäger auf verschiedenen Knotenpunkten dieses Planeten ausgesetzt. ...
[PRTB 63 . Hans Kneifel . Die Tempel des Todes . Juli 1969]


7888 vChr hat Atlan diese Impulse zur Weiterentwicklung gesetzt. Wenn man 4500 Jahre wegnimmt, ergibt das die Handlungszeit der Erinnerung an den Tempel des Todes von etwa 3388 vChr. Nun ist die Handlungszeit laut Blauband allerdings mit 3485 vChr angesetzt. Also etwa ein Jahrhundert später -- äh, früher.
Das ist nicht weiter schlimm, denn das mit viereinhalbtausend Jahre ist ja nur eine ungefähre Bezeichnung.


Hans Kneifel hat mit den 4493 Jahren Blick in die Vergangenheit, von einer nicht näher benannten Handlungsgegenwart etwas hinterlassen, das ja auch mit seiner Mithilfe später korrigiert wurde, was allerdings rätselhaft im Sinne der seinerzeitigen Absicht bleibt!
*


* Oder habe ich noch nicht weit genug recheriert :susp:
In den Jahren 2000 vChr gab es auch noch die sumerische und ägyptische Kultur ...

:blink: :wacko: :susp:
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von dandelion »

Wie man es auch dreht und wendet, diese 4493 Jahre ergeben keinen rechten Sinn. Es sei denn, daß Hans Kneifel ursprünglich einen anderen chronologischen Ablauf der ersten Zeitabenteuer im Sinn hatte.
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Wanderer777
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Wanderer777 »

dandelion hat geschrieben:Wie man es auch dreht und wendet, diese 4493 Jahre ergeben keinen rechten Sinn. Es sei denn, daß Hans Kneifel ursprünglich einen anderen chronologischen Ablauf der ersten Zeitabenteuer im Sinn hatte.

Das würde ich aus so auslegen. Bei den Blaubänden wurde eine neue Einteilung und Systematisierung durch Hans Kneifel mit der Hilfe von Rainer Castor gemacht. Wer weiß - Hans Kneifel wollte vor seinem Tod die Zeitabenteuer nochmals überarbeitet auflegen - wie da die Gesamtzusammenhänge dann neu interpretiert werden könnten ...

:blink: :wacko: :susp:
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von piehdschäij »

Für mich, der ich nur die Blaubandversion kenne (genauer: die Ebook-Version), ist die Diskussion manchmal etwas verwirrend.

Der allen Geschichten gemeinsame Erzählrahmen mit Cyr Aeskunnar im Blauband ist ja wohl, zumindest teilweise, im Blauband neu. Sehr hilfreich fand ich dabei den Einschub mit der Zeittafel - man muss ja nicht ständig die Perrypedia nebenbei lesen. Witzig auch die Idee, die Rahmenerzählung des Planetenromans zusätzlich mit einzubauen. Damit sind beide Versionen gleichermaßen "wahr" ("kanonisch") - die Fans müssen nicht darüber streiten, was denn jetzt gilt :-D

In dem Zusammenhang habe ich eine Frage an die Experten: Gibt es eigentlich im "historischen" Teil - abgesehen von oben angesprochenen zeitlichen Korrekturen - Unterschiede zwischen den Versionen? Oder wurden die komplett übernommen? Hans Kneifel hätte ja die Gelegenheit nutzen können, historische Ungenauigkeiten oder neue Erkenntnisse zu berücksichtigen. Ist so etwas geschehen?
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von dandelion »

piehdschäij hat geschrieben:Hans Kneifel hätte ja die Gelegenheit nutzen können, historische Ungenauigkeiten oder neue Erkenntnisse zu berücksichtigen. Ist so etwas geschehen?
In seiner Einführung hat Heiko von einer " historisch überarbeiteten Neufassung" der Zeitabenteuer in den Blaubänden geschrieben. Wäre natürlich interessant, wenn sich dies an Beispielen festmachen ließe.
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Heiko Langhans »

Kurzer Rundumschlag:

Die 4493 Jahre beziehen sich in der TB-Veröffentlichung auf den zeitlichen Abstand zwischen den Haupthandlungen von PRTB 56 und PRTB 63.

Im ersten Blauband tauchen noch einige Rechenfehler auf, die Cyr Aescunnar (!) in späteren Bänden korrigiert.

Die historische Überarbeitung greift in den chronologisch ersten Bänden naturgemäß noch nicht sehr tief -- jedwede Geschichte aus jener Zeit ist zu zwei Dritteln oder mehr Spekulation. B-)
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Heiko Langhans »

Um den 24. Oktober 1969, ungefähr zeitgleich mit PR 425 und kurz nach Atlan 1, erschien der 68. Band der PERRY RHODAN-Planetenromane:

Hans Kneifel: Die Säulen der Ewigkeit

Bild

Handlung
Juli 3430: Claudine Delaterre konfrontiert Atlan in seinem Apartment in Terrania mit den Artefakten einer Ausgrabung in Ägypten. Sie vermutet, dass die Inschrift einer Stele auf Atlans Anwesenheit dort zu Zeiten des ersten Großreiches hinweist. Atlan bestätigt ihr dies. Das Gespräch löst einen Erinnerungsschub aus, und er beginnt, zu erzählen.

Etwa sechshundert Jahre nach seinem letzten Abenteuer, das ihn bis dicht an die Grenzen der sich entwickelnden Nil-Kulturen gebracht hatte, wird Atlan erneut geweckt. Ricos Sensoren haben ein Raumschiff gemeldet, das jedoch anscheinend in der Nähe des Niltals abgestürzt ist. Der Verbleib etwaiger Überlebender des Absturzes ist unklar. Um Informationen zu sammeln, nimmt Atlan eine Maske als Arzt und Krieger aus einem fernen Land an und reist in jene Region des »Hapi-Landes«, in der ein neues Großreich im Entstehen ist. Schon zuvor sind durch das Wirken eines Herrschers, den man nur als »Skorpion« kennt, aus vielen kleinen Stämmen und Siedlungen zwei Reiche entstanden. Menes, Herrscher über das südlichere Reich, hat es sich zur Aufgabe gemacht, beide Teile zu vereinen und zu einem festgefügten Staat zu formen. Bei diesem Vorhaben will Atlan ihn unterstützen und nebenbei seinen eigenen Nachforschungen nachgehen.

Bereits bei seiner Ankunft im Nildelta zieht Atlan die Aufmerksamkeit der herrschenden Schichten auf sich, als er dem Heeresführer Neter-Nacht nach einem Jagdunfall mit Hilfe seiner medizinischen Ausstattung das Leben rettet. Die Priester des Anubis betrachten ihn jedoch mit Misstrauen und stiften sogar Männer zum Angriff auf ihn an. Dennoch wird er, als einige Zeit später Menes selbst beim Kampf schwere Verletzungen erleidet, in den Anubis-Tempel gerufen, um den Herrscher zu heilen. Er hat Erfolg, und in der folgenden Genesungsphase des Königs kann Atlan in dessen Schwester Nefer-Meryt eine weitere Verbündete gewinnen. Atlans Vermutung, dass etwas in der Priesterschaft nicht stimmt, bestätigt sich wenig später bei einem Anschlag auf sein Leben. Einer der Attentäter, die getötet werden, ist der Anubis-Priester, der ihn zu Menes gebracht hatte. Er gibt sich Atlan vor seinem Tod als Außerirdischer zu erkennen. Der Arkonide weiß nun, dass die überlebenden Raumfahrer sich im Tempel verbergen. Er unternimmt jedoch vorerst nichts weiter.

König Menes hat indessen einen Auftrag für seinen Arzt: Nachdem der ganze Süden unter seiner festen Kontrolle ist, hat der ehrgeizige Herrscher sein Heer in den Norden geschickt, um die dortigen Städte ebenfalls zu seinem Reich hinzuzufügen. Die Krankheiten aus den Sümpfen des Deltas kosten jedoch mehr Männer das Leben als der Kampf selbst. Atlan stößt zum Heer und kann durch Hygienemaßnahmen und seine Heilkunst die Verhältnisse deutlich verbessern. Mit seiner Hilfe gelingt es Menes, seinen ersten Feldzug im Norden erfolgreich zu beenden. Zum Dank gibt er Atlan seine Schwester zur Frau.

Rico hat indessen Energieabstrahlungen aus den Gewölben unter dem Ptach-Tempel gemessen. Er vermutet, dass dort eine Sendeanlage repariert wird. Es scheint, dass die Aktivitäten der Raumfahrer sich nicht auf den Anubis-Tempel beschränken. Atlan beauftragt ihn, weiter zu beobachten. Der Arkonide selbst geht indessen seiner zweiten selbstauferlegten Bestimmung nach, indem er vorsichtig Verbesserungen in die sich entwickelnde Nilkultur einführt. Bald wird er ein weiteres Mal in den Krieg zwischen Norden und Süden verwickelt: Er soll helfen, die wichtigste verbliebene Stadt des Nil-Deltas schnell und möglichst unblutig zu nehmen. Mit einem Trick gelingt es ihn, den Herrscher der Stadt mit geringer Bedeckung fortzulocken und festzusetzen. In der Folge kann die Stadt ohne Blutvergießen eingenommen werden, und Meni-Narmer wird König über das gesamte Nil-Reich. Dabei wird jedoch ein Funkspruch zwischen Rico und Atlan von den Raumfahrern aufgefangen.

Als Atlan in die Hauptstadt Menefru-Mire zurückkehrt, wird er in den Ptach-Tempel gerufen. Man führt ihn durch ein Labyrinth in einen Raum unter dem Tempel. Dort wird er von dreien der verbliebenen überlebenden Raumfahrer erwartet, die sich als Akonen offenbaren. Sie haben ihn gerufen, um in seiner Gegenwart mit der reparierten Hyperfunkanlage den Funkspruch abzusetzen, der sie retten und die Erde zur akonischen Kolonie machen wird. Danach wollen sie ihn im fallengespickten Labyrinth sich selbst überlassen. Atlan verwickelt die falschen Priester in einen Kampf, in dessen Verlauf die Funkanlage zerstört wird. Nachdem er die Akonen getötet hat, bringt er das unterirdische Gewölbe zum Einsturz.

Atlan verbringt noch einige Jahre als Meni-Narmers Arzt und Baumeister in Menefru-Mire, ehe er in seine Fluchtkuppel zurückkehrt. In dieser Zeit baut er auch jene Struktur, die später als die »Säulen der Ewigkeit« bezeichnet werden wird. Über fünfzig Jahre später wird er wieder geweckt. Menes hat einen Sender benutzt, den Atlan ihm für Notrufe überlassen hatte. Atlan kehrt in das Niltal zurück, wo Meni-Narmers Reich inzwischen zu einem stabilen und sicheren Großreich geworden ist. Der über siebzig Jahre alte Herrscher spürt den Tod nahen, und er hat Atlan gerufen, um ein letztes Mal gemeinsam mit ihm auf Jagd zu gehen. Während der Jagd wird Meni von einem Nilpferd über Bord gezogen, und der Fluss reißt ihn mit, ehe Atlan ihn retten kann. Der Körper des Herrschers bleibt verschwunden, und sein Sohn übernimmt die Doppelkrone. Er bittet Atlan um seine Hilfe, und dieser bleibt für drei Monate bei ihm, um ihn zu lehren, was er wissen will. Es wird für den Arkoniden eine unerwartet glückliche Zeit. Doch schließlich kehrt er in die Fluchtkuppel zurück, um die nächste Tiefschlafphase anzutreten.

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Der obige Text wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.

Der Roman ist das dritte geschriebene und zeitlich fünfte Zeitabenteuer; er ist in Blauband 2 enthalten.

Die PP-Zusammenfassung des Taschenbuchs erwähnt bereits die von Hans Kneifel für die Blaubände recherchierten, zeitlich korrekten Ortsbezeichnungen (z.B. Hapi statt Nil).

Erinnerungssplitter: In PR 216 erwähnt Atlan einen Aufenthalt im alten Ägypten.
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piehdschäij
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von piehdschäij »

Das neue Abenteuer Atlans kommt sehr "down-to-earth" daher, will meinen: bodenständig und erdverbunden, aber auch unkompliziert. Hans Kneifel spielt seine Vorliebe für historische Romane voll aus, der Roman "atmet" Geschichte, ist (genauer: erscheint mir) historisch plausibel und athmosphärisch dicht. Mir hat's gefallen.

Die fremden Raumfahrer spielen eher eine Nebenrolle, bis sie ohne großen Aufwand ausgeschaltet werden - man sollte eben immer seinen Energieschirm dabei haben! Akonen natürlich, immer gut als Bösewichte :D Trotzdem müsste Atlan doch mehr an ihnen interessiert sein als an der Einigung des ägyptischen Reiches. Schließlich sehnt er sich ja explizit nach einem Raumschiff oder wenigstens nach einem "Raumfahrzeug[]..., mit dem ich risikolos den Planeten Larsaf II anfliegen konnte." Tja, das Beiboot der Aras letztes Mal hatte ihm ja irgendwie nicht gefallen. Muss ich das verstehen? :unsure:

Das Muster aus dem letzten Abenteuer - Atlan gewinnt Zugang zur Oberschicht, indem er einen schwer Verletzten heilt - wird hier gleich zweimal angewandt. Aber diesmal liegt der Schwerpunkt der Geschichte ja komplett auf Atlans Fähigkeiten als Heiler. Er hat sich anscheinend eine Menge "primitiver" medizinischer Techniken angeeignet, die ihren Ursprung irgendwo zwischen arkonidischer Hightech und früher Bronzezeit haben - wenn ich mal raten soll: ungefähr 1969 :P Interessant, dass der Zellaktivator hier auch bei Fremden gute Dienste tut. Er ist doch auf Atlan geeicht, und wenn ich an das Schicksal das armen Thomas Cardiff denke ... Gibt es da eine akzeptierte PR-konforme Erklärung?

Insgesamt ist die Geschichte sehr lang, in der Zählung meines Ebooks 150 Seiten statt wie bisher eher 100. Ist das auch im Original-Taschenbuch schon so? Da mag die Rahmenerzählung einiges beigetragen haben, aber auch der merkwürdige Nachklapp mit Menis Sohn, dessen Funktion mir irgendwie entgangen ist. Was sollte das?
dandelion hat geschrieben:Im Blauband 2 ist eine Karte mit den Schauplätzen der ersten beiden Bände enthalten ...
Im Ebook sind leider keine Karten enthalten :angry: Gibt es die im Netz?
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Wanderer777
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Wanderer777 »

Die erste Begegnung Atlans mit den Akonen auf Erden war 7887 vChr. Nun, 2869 vChr, trifft Atlan wieder auf Akonen auf der Erde. Diesmal sind sie sozusagen als "Götter" in Ägypten vertreten. 5018 Erdenjahre liegen zwischen diesen Begegnungen.

Klar, die Akonen dienen hier als typische ungute Raumfahrer, die zufällig hierherkamen ...

Nach Beendigung des Zentrumskrieg gegen ihre Kolonisten, die Arkoniden, 18.316 vChr, zogen sich die Akonen hinter ihren Blauen "sonnensystemweiten" Energieschirm zurück. Ab wann diese Isolation tatsächlich begann wird nicht überliefert. Der Kontakt zu einigen "linientreuen" Erdplaneten mit akonischen Kolonisten mittels Transmitter blieb allerdings aufrecht.

2102 nChr durchbricht die FANTASY mit Perry Rhodan mittels Linearantrieb das Blaue System, und die Akonen sind seither wieder Teil der offiziellen galaktischen Geschichtsschreibung.

Also immer noch nach etwa 15.000 Erdenjahren seit der freiwilligen Isolation, sind Akonen offensichtlich mit Raumschiffen in den Randwelten des Arkonidischen Imperiums unterwegs.
Und - sie wollten die Erdenbewohner verklaven. (!) Die Erde dürfte daher aber nicht der Erste Sklavenplanet der Akonen sein!

<_<

:blink: :wacko: :susp:
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von piehdschäij »

Wanderer777 hat geschrieben:Und - sie wollten die Erdenbewohner verklaven. (!) Die Erde dürfte daher aber nicht der Erste Sklavenplanet der Akonen sein!
Tja, was soll man von denen schon erwarten :devil: Ihre Schandtaten sind Legion, und wenn sie sich dann auch noch mit den anderen miesen Typen der Galaxis zusammen tun - ich sage nur: Methanatmer, oder gar: Condos Vasac :o

Aber bevor wir weiter Akonen-Bashing betreiben, denken wir mit Schrecken an Akons Ende, und gewähren ihnen Asyl auf einer künstlichen Insel im Pazifik (besser nicht im Atlantik). Und träumen, wie schon seit frühester Jungend, von Auris von Las-Toór :wub:
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Wanderer777 »

Wanderer777 hat geschrieben:Und - sie wollten die Erdenbewohner versklaven. (!) Die Erde dürfte daher aber nicht der Erste Sklavenplanet der Akonen sein!
piehdschäij hat geschrieben:Tja, was soll man von denen schon erwarten :devil: Ihre Schandtaten sind Legion, und wenn sie sich dann auch noch mit den anderen miesen Typen der Galaxis zusammen tun - ich sage nur: Methanatmer, oder gar: Condos Vasac :o

Aber bevor wir weiter Akonen-Bashing betreiben, denken wir mit Schrecken an Akons Ende, und gewähren ihnen Asyl auf einer künstlichen Insel im Pazifik (besser nicht im Atlantik). Und träumen, wie schon seit frühester Jungend, von Auris von Las-Toór :wub:

Da haste Recht! * Und in einem parallelen Universum (dem der PopArtComics) wurde Auris die Frau von Perry - dem Glücklichen!
:wub:
Bild

* Andererseits sind die Akonen ein zu Recht stolzes Volk, und vielfach zu Unrecht kollektiv verurteilt worden. Die Bösen gibt es eben immer und überall!

:blink: :wacko: :susp:
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Richard »

Wobei man auch erwaehnen sollte, dass spaeter mal klar wurde, dass den Akonen eigentlich bekannt sein sollte, dass Terra der Ursprungsplanet der Akonen ist. Aber entweder war das den Akonen egal oder aber dieses Wissen um Terra als Urprungsplanet unter dem Namen Lemur zb.w das gemeinsame Stammvolk der Lemurer als Vorfahren der Akonen und Terraner kam ja erst mal spaeter in Spiel.
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dandelion
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von dandelion »

piehdschäij hat geschrieben:
dandelion hat geschrieben:Im Blauband 2 ist eine Karte mit den Schauplätzen der ersten beiden Bände enthalten ...
Im Ebook sind leider keine Karten enthalten :angry: Gibt es die im Netz?
Ich weiß nicht, ob die Karte im Netz zu finden ist, sie ist auch nicht sonderlich detailliert. Es handelt sich um eine schlichte Weltkarte, auf der die Handlungsorte der ersten 8 Taschenbücher mit Kreisen und Nummern markiert sind. Also Rhonetal, Zweistromland, Ägypten, Indien. Zusätzlich sind noch die Aussetzungsorte der Jägergruppen aus "Bruder der stählernen Wölfe" angegeben.

Es gibt im Blauband 2 auch noch eine Karte mit der Inselgruppe der Azoren, auf der allerdings das Wichtigste fehlt, nämlich der Standort von Atlans Unterwasserkuppel. Zumindest kann ich nichts Derartiges entdecken. Die Karte hat also nur geringen Wert.
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dandelion
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von dandelion »

Heiko Langhans hat geschrieben:
Die wesentlich längere "Paladin-Staffel" enthiet Erlebnisse, an die sich der Protagonist - wie auch? -. in den "Anhalter-Bänden" nicht erinnern konnte. Kneifels Lösung: Teilweise Gedächtnislöschung durch ES.
Wann hat denn diese Gedächtnislöschung stattgefunden? Wohl nicht zeitnah, denn in der Blaubandversion von "Säulen der Ewigkeit" erinnert sich Atlan schon an die vorhergegangenen Androidenabenteuer:

"Was hatte mich ... zum fünftenmal an die Oberfläche des Planeten Larsaf Drei getrieben."
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von piehdschäij »

dandelion hat geschrieben:Wann hat denn diese Gedächtnislöschung stattgefunden? Wohl nicht zeitnah, denn in der Blaubandversion von "Säulen der Ewigkeit" erinnert sich Atlan schon an die vorhergegangenen Androidenabenteuer: ...
Reine Spekulation meinerseits: Für die Blauband-Version war die Gedächtsnislöschung ja eigentlich nicht mehr nötig und hätte sogar komplett gestrichen werden können. Möglicherweise hat Kneifel das genutzt, um die Gesamt-Plausibilität gegenüber der Originalversion etwas zu erhöhen, indem er doch gelegentliche "Quer-Erinnerungen" eingebaut hat. Vielleicht schreibt Heiko deswegen auch "Teilweise Gedächtnislöschung".

Aber das sollte jemand genauer wissen, der die beiden Versionen verglichen hat. Gibt es so jemanden? B-)
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