Xirashos Tiefen - Was wirklich geschah - Teil 8

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Philmann Dark
Siganese
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Xirashos Tiefen - Was wirklich geschah - Teil 8

Beitrag von Philmann Dark »

Was bisher geschah:

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Xirashos Tiefen, Teil 8
Was wirklich geschah

Vorwort

Sie sind hinter mir her! Ich musste in letzter Zeit häufiger den Standort wechseln, daher die zeitliche Verzögerung bei der Veröffentlichung. Ich empfehle Kopien dieses Berichts zu sichern, weil sie wahrscheinlich in den nächsten Tagen aus dem Netz verschwinden werden!

Traut niemandem!

Hochachtungsvoll,

A. Nonym


Tschlupp

»Danke, dass du Zeit für mich hast,« begann der Ilt.

»Was liegt dir auf dem Herzen?« fragte Pau.

»Ich habe getan, was du von mir wolltest.« Tschlupp seufzte. »Aber ... Gucky war so ... anders. Als wir alle auf der THORA waren und du gegolft hast ... und dann all die Cairaner verstrahlt worden sind ...« Er schluckte bei der Erinnerung. »Ich bin ja jetzt nicht so ein toller Telepath, aber Gucky ... er hat mit keinem Haar gezuckt!«

Pau nickte verständnisvoll: »Gucky ist eben nicht die Person, die du dir vorgestellt hast. Wir alle haben unsere Illusionen. Manche sind schmerzhafter zu verlieren.«

»War das wirklich notwendig? All die Toten?«

»Ja.«

»Ich hoffe es,« seufzte Tschlupp. »Ich hoffe es wirklich. Danke für deine Zeit. Man sieht sich.«

Pau winkte zum Abschied. In ein paar Stunden würde Tschlupp erfahren, was er im Solsystem vorhatte. Es würde ihn ziemlich aus der Bahn werfen. Ein weiteres, notwendiges Opfer.


Solsystem, Bully

Sie waren alle gekommen, so weit Bully das beurteilen konnte. Cairaner. Ladhonen. Shenpadri. Thesanit. Tausende Raumschiffe flogen in einem engen Pulk im leeren Raum zwischen der Bahn des Jupiter und Saturn. Die Ladhonen bildeten einen Abwehrwall, dahinter flogen die Augenschiffe der Cairaner.

Es war 20 Minuten vor 12:00. Bully sah auf die Statistiken der strategischen Auswertung. Knapp 35.000 Raumschiffe. In der aktuellen Zeit immer noch eine gigantische Menge.

In der Nähe war die 22. TARUS Schutzflotte in Stellung gegangen. Sie hielten die relative Position zu den Schiffen des Cairanischen Friedensbundes.

»Sternenrad trifft ein!«

Die Begleitschiffe erschienen in einem perfekten Manöver. Dann das Sternenrad selbst. Für so ein gigantisches Objekt erzeugte es erstaunlich wenige Störungen im Raum-Zeit-Kontinuum. »Nicht übel,« kommentierte Bully. Er vermutete eine hochwertige Abschirmung, welche die Cairaner sicher abstellen konnten. So müsste es ihnen möglich sein, eine feindliche Flotte nebenbei auszuschalten, indem sie einfach das Sternenrad daneben auftauchen liessen.

Atlan nickte stumm.


Hovsursystem

»Hiermit übergebe ich dir das Panarchiv, wie abgemacht.« Der Cairaner wirkte erschöpft.

Pau nickte. Er wusste, diese Gruppe von 20 Cairanern würde es nicht bis zum Ende der Frist zum Solsystem schaffen.

Also tötete er sie hier. Sie glühten aus, dann verwehte ihre Asche zu Staub.

Seine höheren Funktionen nahmen das Panarchiv ins Visier. Einen Moment später gähnte ein 300 Meter tiefes Loch im Boden, welches rasch in sich zusammenfiel.

Pau dachte einen Moment nach, aber es gab in 10.000 Lichtjahren Umkreis keine Cairaner mehr.

Wieder ein Punkt auf der Liste abgehakt.


Solsystem, Atlan

»Die Cairaner haben sich wirklich Mühe gegeben,« meinte Bully.

»Das stimmt.« Doch etwas störte Atlan. »Pau kann doch angeblich gut die Zukunft vorhersagen.«

»Laut Tschlupp.«

»Warum hat er sich dann bei dem Treffen mit den Konsuln nicht festgelegt? Warum diese Unsicherheit? Auf der einen Seite versucht er immer den Eindruck zu erwecken, dass ihm das Schicksal von uns einfachen Lebensformen am Herzen liegt. Aber dann quält er sie selbst, indem er ihnen wichtige Informationen vorenthält. Das gefällt mir nicht.«

»Hm.« Bully sah auf die Uhr. »Noch eine Minute.«

Die Ortung gab Alarm. Innerhalb eines Moments war eine gigantische Flotte erschienen.

»Zwischen 40.000 und 55.000 Einheiten unbekannten Typs! Sie nehmen den Friedensbund in die Zange!« war die erste Meldung Sekunden später. »Keine Reaktion TARUS Schutzflotte. Friedensbund zieht seine Einheiten zu Abwehrformationen zusammen!«

»Verdammt,« fluchte Bully ungehalten.

»Ich habe ein ganz mieses Gefühl,« murmelte Atlan.


Solsystem, Pau Tai

Pau trat durch das Portal direkt in die Kommandozentrale der Robotflotte. Ein Sicherheitskokon umhüllte seinen Körper. Sein Bewusstsein löste sich davon. Teile spalteten sich ab, hielten aber den Kontakt. Er verteilte die Fragmente auf die Steuerschiffe. Die Flotte erwachte. Die Einheiten luden ihre Speicher und Waffensysteme. Mehrfach redundante Schutzschirme wechselten vom Passivmodus in Bereitschaft.

Typische Kampfstrategien der Einheiten des Friedensbunds wurden in die autonomen KIs der Kampfschiffe geladen. Dazu kamen Tausende von Detailanweisungen zu bestimmten Zeitpunkten und Ereignissen des Kampfes.

Pau Tai öffnete seinen Geist für die Wahrnehmung seiner Schiffe. Er spürte ihre Kraft. Fühlte den Hyperraum. Die leichten Abdrücke der anderen Schiffe. Den Druck vom Sternenrad. Mit seinen anderen Sinnen fühlte er nach den Seelen der Lebewesen. Nach endlosen Nanosekunden waren alle Einheiten bereit. Er war die Flotte und die Flotte war er. Seine Gegner würden sich nicht einzelnen Raumschiffen gegenüber sehen, sondern einer Hölle aus perfekt aufeinander abgestimmten Teilen eines gigantischen Konstrukts der Vernichtung. Eine Verschwendung seiner Fähigkeiten. Moralisch verwerflich. Absolut notwendig.

Es war 11:59:53. Auf seinem Plan waren noch knapp 10.000 Punkte offen.

Er rief das Führungsschiff der Cairaner.


Solsystem, Bully

»Es geht wohl los.« Zusammen mit Atlan verfolgte er das Funkgespräch zwischen Pau und Konsulin Galuu Alvaraidse, die als einzige prominente Cairanerin die Säuberung überlebt hatte.

»Wir haben ihre Forderungen erfüllt,« begann sie das Gespräch.

»Sie haben sich bemüht,« antwortete Pau. »Ein Raumschiff, 47 Cairaner, 2 Shenpadri und eine Thesanit sind nicht hier.«

Eine Pause entstand.

»Ich hoffe,« setzte Galuu an.

»Ich bedauere,« fiel Pau ihr ins Wort. »Worum ich gebeten hatte, waren die Minimalforderungen. Das Trajekt ist hiermit gescheitert.«

Galuu wurde bronzefarben.

»Bei den She’Huhan,« entfuhr es Atlan.

»Nein!« schrie Bully.

Pau eröffnete das Feuer. 1.200 Schiffe vergingen in blendenden Explosionen. In einem Moment fanden 2 Millionen Lebewesen den Tod. Pau feuerte weiter. Gnadenlos drangen seine Einheiten vor, nahmen Schiffe des Friedensbundes ins Visier und vernichteten sie. In den strategischen Holos fielen die Zahlen und stiegen die Verluste.

»Anfunken!« brüllte Bully. »Er soll damit sofort aufhören!«

»Erhalten Antwort!« hiess es einen Moment später. Dann: »Oh ... mein ... Gott.« Der Funker sandte die Antwort auf das Holo bei Bully.

»Tut mir Leid,« erklang Paus ruhige Stimme. »Ich bin im Moment sehr beschäftigt. Du kannst eine Nachricht ...«

Bully hieb auf die Stop-Taste. Er war knallrot angelaufen. »Ein verfluchter Anrufbeantworter! Vollalarm für die Flotte!« befahl er. »Ich will Vorschläge hören, wie wir diesen Wahnsinn stoppen können!«

»Die 22. Flotte ruft uns!«

Bully sah auf die Anzeige. Die Schutzflotte hatte sich weder bewegt noch Schutzschirme oder Waffensysteme aktiviert. »Her damit!« Sobald das Bild stabil war, fuhr er das Wesen an: »Wie können wir ihn aufhalten?«

»Haben sie irgendwo eine Million Schiffe?« fragte der dunkelbraune Baumstumpf mit dem Kugelkopf dumpf zurück. »Wir beide empfinden Entsetzen über das, was hier passiert. Aber ich habe nicht genug Schiffe, um etwas auszurichten.«

»Wir greifen ihn gemeinsam an!« rief Bully aus. »Schaffen einen Fluchtweg!«

»Das ist nur die halbe Flotte,« warnte der TARUS Kommandant ihn. »Pau hält noch mal 50.000 Einheiten als Reserve bereit. Sobald wir uns in Bewegung setzen, wird er sie gegen uns in Stellung bringen.«

»Wir müssen es versuchen!« beschwor Bully ihn. »Jede Sekunde sterben dort eine Million Lebewesen!«

»Wer steuert diese Schiffe?« fragte Atlan dazwischen.

»Pau,« antwortete der TARUS Kommandant.

»Ganz allein?«

»Es sind automatische Schiffe, vorbereitet für die Fernsteuerung durch ihn.«

»Dann können wir etwas tun!« Atlan grinste finster. »Wenn wir ihn zwingen, die Reserve einzusetzen, muss er seine Aufmerksamkeit aufspalten. Dann hat der Friedensbund vielleicht eine Chance.«

»Also los!« befahl Bully. »Alle Schiffe: Kampfbereit machen!«

»Ich nehme die linke Flanke,« rief Atlan und eilte zum Transmitter.

»Gute Idee,« nickte Bully. »Kommandant Harris, sie übernehmen das erste bis fünfte Geschwader! Das Sechste bis Zehnte folgt mir!«

Auf dem Holo kommt er kurz sehen, wie sich die TARUS Schutzflotte ebenfalls aufspaltete.

Dann wurde es dunkel.


Solsystem, Pau Tai

Entschlossen arbeitete Pau seine Liste ab. Die meisten Schiffe waren irrelevant und wurden vernichtet. Er verschwendete eine Unmenge an Energie. Selbst kleine Bruchstücke zerstrahlte er noch zu Atomwolken. Höhere Funktionen seines Selbst wandten sich dem Sternenrad zu. Manipulierten physikalische Grundgesetze. Wirkten auf die Reste von HATH'HATANG ein.

Das weisse Loch in der Mitte begann zu pulsieren. Der Weisse Schirm setzte an zu zerfasern. Jets aus tödlicher Strahlung bildeten sich, rasten mit Lichtgeschwindigkeit auf das Rund der Planeten im Sternenrad zu. Sobald die tödliche Saat ausgebracht war, stabiliserte sich das weisse Loch wieder. Das würde die Strahlung im Innern halten, nachdem sie die Planeten sterilisiert hatte.

Derweil ging der Kampf ausserhalb weiter. Speziellen Einheiten stattete Pau einen kurzen Besuch ab. Lagerte einige Zielpersonen ein und dafür ein Gemisch aus Chemikalien aus, welches ihrem Körpergewicht und -zusammensetzung entsprach. Damit würden Untersuchungen der Gaswolken nach der Schlacht keinen Hinweis darauf bringen, dass jemand entkommen sein könnte.

Noch bevor Bully seine Schiffe in Bewegung versetzen konnte, liess er die Reserve aus der Hyperraumblase fallen. Gleichzeitig aktivierte ein Timer auf der THORA ein kleines Programm. Mit hochwertigen Vollmachten ausgestattet, verteilte es sich mit den Befehlen von Bully auf den Schiffen der Flotte. Dann lief ein weiterer Timer ab. Das Programm schaltete einige wichtige Systeme auf den Schiffen ab.

In der Zentrale der THORA wurde es finster, als alle Ortungsholos ausfielen. Bully stiess einen frustrierten Schrei aus.

Für entscheidende Minuten waren die Schiffe der LFG Flotte handlungsunfähig.

Die 22. Flotte machte ihm da schon grössere Schwierigkeiten. In weiser Voraussicht hatte Kommandant Toomtom die Systeme seiner Schiffe isoliert. Auch war der Stand der Technik und die Ausbildung seiner Einheiten besser. Pau musste einige der Einheiten schwer beschädigen, bis sie keine Möglichkeit mehr hatten, in das Geschehen einzugreifen. Er würde Toomtom deswegen verlieren.

Ein notwendiges Opfer.

Bully würde ihn für eine lange Zeit hassen. Daran liess sich nichts ändern. Der Terraner durfte nie erfahren, was hier passiert war, oder die ganze Geheimhaltung wäre umsonst. Tatsächlich wäre der Hass von Bully der beste Schutz für die Geretteten: Jeder würde glauben, dass er den Friedensbund hier und heute wirklich ausgerottet hatte.

Noch 34 Sekunden, bis die LFG Flotte wieder einsatzbereit war.

22 Sekunden später verwehte die letzte Einheit des Friendensbundes. Trotz heroischer Einsätze der Cairaner und Ladhonen war ihm niemand entkommen. 150 Einheiten waren bereits unterwegs das letzte Schiff der Cairaner in der Milchstrasse zu stellen und zu vernichten. Danach blieb nur ein Wesen übrig: Zemina Paath. Für sie hatte er sich etwas ganz Spezielles ausgedacht.

Seine Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf das Sternenrad. Verzweifelte Kommandanten scheiterten an den versiegelten Schleusen. Er beeinflusste die von den Cairanern aktivierten Abwehrmechanismen. Machte sie ihnen zum Feind. Als er sich zurückzog war das Schicksal der 40 Milliarden Lebewesen im Sternenrad besiegelt, auch wenn ihr Sterben noch nicht einmal begonnen hatte.

Pau brauche einige Minuten, um sich nach der Anstrengung zu fangen. Er zog seine Bewusstseinsfragmente wieder zusammen. Integrierte sie sorgfältig. Glich die Inhaltsverzeichnisse seines Reservoirs ab, damit niemand verloren ging. Speicherte die Erinnerungen auf einem Kristall, den er ebenfalls auslagerte. So wusste er nicht einmal selbst, was er hier getan hatte.

Alles, was von den Cairanern, den Ladhonen, den Shenpadri, den Thesanit geblieben war, war eine schnell expandierende Gaswolke.


Solsystem, Bully

Fassungslos starrte Bully auf das Holo. Das Ausmass der Zerstörung verschlug ihm gleichzeitig den Atem und machte ihn ungeheuer wütend.

»Pau ruft uns,« kam die Meldung.

»Zu mir,« zwang Bully sich zu sagen.

»Du wolltest mich sprechen.« Pau zeigte sein normales, sanft lächelndes, leicht gelangweiltes Gesicht.

Bully atmete ein paar Mal tief durch. »Für dieses Verbrechen wirst du bezahlen! Das schwöre ich!«

Pau nickte und wartete ruhig ab.

Schliesslich hielt Bully es nicht mehr aus: »Warum? Warum? «

»Die Cairaner haben sich einiger Verbrechen schuldig gemacht,« wiederholte Pau seine Vorwürfe. »Sie wären sowieso gejagt und ausgerottet worden. Ich hatte die Mittel, ihnen dieses Leid zu ersparen. Ausserdem sind meine Gefühle nur Werte in Speicherzellen. Darum hat meine Seele keinen Schaden genommen. Im Gegensatz zu dir, zum Beispiel.«

Bully lief tiefrot an. »Dafür muss man sie doch nicht gleich ausrotten! So etwas kann man nicht tun! Das ist unverantwortlich!«

»Absolut korrekt, aus deiner Warte. Ich bedauere, dass dir das Erlebte so sehr zusetzt.«

»Du,« schnaubte Bully, »wirst es bedauern, mir jemals begegnet zu sein!«

Pau lächelte nachsichtig. »Nein.«

Mit einem wütenden Schrei hieb Bully auf den Taster, der die Verbindung unterbrach.

Gucky tauchte neben ihm auf. »Uns wird schon was einfallen,« versuchte er seinen Freund zu trösten.

Bully fuhr herum: »Wo steckt dieser Tschlupp?«

»Wow! Krieg dich wieder ein!« Gucky hob abwehrend die Hände. »Hat uns gestern verlassen. Befehl von Pau. Sollte das wohl nicht mitbekommen. Schau,« er deutete auf das Holo. »Sie haben versucht zu helfen. Nicht jeder von Paus Mitarbeitern ist ein Verbrecher.«

Bully schloss die Augen. »Ja. Du hast ja recht. Es ist nur ... ich habe mich noch nie so hilflos gefühlt ... Das ...« Er deutete auf die Ortungsanzeigen und konnte nicht weitersprechen. »Da ist nichts mehr, was grösser als ein Zuckerwürfel ist.«

Gucky lehnte seinen Kopf an die Hüfte von Bully. »Ja.«

Kurze Zeit später traf Atlan ein. »Wie geht es euch?«

»Beschissen.«

In den Holos flog die Robotflotte ab. So weit Atlan es erkennen konnte, hatte Pau kaum ein Dutzend Einheiten im Kampf verloren. Ihn schauderte bei dem Gedanken ihm auf dem Schlachtfeld entgegentreten zu müssen.

»Was machen wir mit der Schleuse in seiner Kabine?«

»Sprengen,« befahl Bully sofort.

Atlan öffnete den Mund, dann nickte er. »Ich mache mich sofort auf den Weg. Wenn ich dort bin, rufe ich dich.«

»Werde meine Meinung nicht ändern,« behauptete Bully.

»Soll ich ...?« bot Gucky an.

»Ich muss mich ein bisschen bewegen,« lehnte Atlan ab. »Sonst platze ich.« Er grinste zynisch. »Ein Gutes hat es.«

»Was?«

»Mein Extrasinn schweigt vor Entsetzen.«

Zwei Minuten später meldete er sich. »Die gute Nachricht: Du musst deine Meinung nicht ändern. Die Schlechte: Die Schleuse ist weg.«

Bully nickte nur. Eine grimmige Entschlossenheit hatte sich in ihm breitgemacht. »Wir müssen dafür sorgen, dass er in Zukunft keine seiner Kabinen mehr nutzen kann. Alle Geheimdienste müssen die Sensoren auf ihn richten. Wenn er sich hier irgendwo zeigt, will ich das sofort wissen.«


Solsystem

Durch seine schiere Grösse starb das Sternenrad am langsamsten. Pau wusste, wann die Strahlung oder die Abwehrsysteme alles Leben darin ausgelöscht haben würden. Einige Minuten später erschien er in einer der Steuerzentralen. Machte seine Eingaben. Das Sternenrad schrumpfte und nahm Fahrt auf. Unter den misstrauischen Blicken der Terraner wechselte es in den Hyperraum und sprang 97 Lichtjahre in Richtung Rand der Galaxis.

Die Terraner nahmen umfangreichen Messungen vor. Bully bekam den abschliessenden Bericht einige Tage später. Anhand der Energieabstrahlung und der verbleibenden Masse des Gases kamen die Wissenschaftler zum Schluss, dass niemand Pau entkommen war. Es gab Aufzeichnungen von etwas, das Teleportationen gewesen sein könnten, aber die Ereignisse hatten alle innerhalb des Raumgebiets des Gefechts stattgefunden. Es hatte viele Versuche der vier Sternenvölker gegeben, sich über Transmitter in Sicherheit zu bringen. Kein einziger erfolgreicher Transport konnte nachgewiesen werden.

Zu allem Überfluss kam dann noch die Meldung von Monkey, dass jemand Zemina Paath ermordet hatte. »Die Hinweise deuten auf Pau Tai,« schloss er den Bericht.

»Wir werden einige Kapazitäten darauf verwenden,« antwortete Bully, »seine Aktivitäten in Zukunft genau zu überwachen.«

»Ich stimme dem vollkommen zu. Ich habe meine Leute bereits entsprechend instruiert.«

Bully stutzte. Etwas war anders an Monkey. »Sie hat dir etwas bedeutet.«

Lange Pause. »Ich habe ihre Anwesenheit ...« Wieder eine lange Pause. »... zu schätzen gelernt.«

Einen Moment war Bully sprachlos. Monkey hatte sich verliebt! Ausgerechnet Monkey, der Eisklotz! Dem Terraner schauderte es. Er wollte nicht in der Haut von Pau stecken, wenn Monkey ihm auf die Spur kam.

»Leider wird es mir nicht möglich sein, etwas wirkungsvolles zu Unternehmen,« sprach Monkey weiter. »Dafür ist Pau wohl zu mächtig.«

Bilder von explodierenden Raumschiffen blitzen in Bulls Gedanken auf. »Wir haben schon andere Gegner besiegt.«

»Rhodan oder Atlan haben das getan. Aber wir haben sie unterstützt.«

»Ja. Mein Beileid.«

Pause. »Danke. Sie hören von mir, Resident. Monkey, Ende.«
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