Requien für ES

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Elena
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Na, dann lasse ich mich mal überraschen, was Dir noch so alles einfällt! :st:
Ein bisschen gesunder Menschenverstand, Toleranz und Humor - wie behaglich es sich dann auf unserem Planeten leben ließe.
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Homer G Adams
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Elena hat geschrieben:Na, dann lasse ich mich mal überraschen, was Dir noch so alles einfällt! :st:

Moin Elena,

Da geht es dir wie mir. :D
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Elena
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Aha, Du wartest also noch auf die Inspiration. :D
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Homer G Adams
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Elena hat geschrieben:Aha, Du wartest also noch auf die Inspiration. :D
Eigentlich immer. Im Hintergrund existiert lediglich ein Rahmengerüst und einige diverse Textbausteine, aus noch unveröffentlichten Storys, die dann zu einer eigentlichen neuen Story zusammengefügt werden. ;)

Ein winziger Blick in die Storywerkstatt, eines Hobbyschreibers. Mehr als eine Werkstatt ist es anfangs nicht. Die richtigen Ideen, um daraus ein Storybogen zu machen, kommt während des Schreibens, oder beim Capputrinken, dem Stapfen durch gebahnte Schneewege und dergleichen. :rolleyes:
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Na dann weiterhin viel Glück!
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Homer G Adams hat geschrieben:
Elena hat geschrieben:Aha, Du wartest also noch auf die Inspiration. :D
Eigentlich immer. Im Hintergrund existiert lediglich ein Rahmengerüst und einige diverse Textbausteine, aus noch unveröffentlichten Storys, die dann zu einer eigentlichen neuen Story zusammengefügt werden. ;)

Ein winziger Blick in die Storywerkstatt, eines Hobbyschreibers. Mehr als eine Werkstatt ist es anfangs nicht. Die richtigen Ideen, um daraus ein Storybogen zu machen, kommt während des Schreibens, oder beim Capputrinken, dem Stapfen durch gebahnte Schneewege und dergleichen. :rolleyes:

Ein kleines Beispiel. Eigentlich wollte ich eine Wissenschaftlerin zur neuen von Atlan machen. Aber dann fiel mir ein Storysegment einer noch nicht veröffentlichten Story ins Blickfeld und die für mich unvergessenene Cyriell, die Atlan im 25. Jahrhundert von Kneifel im Planetenroman Zyklus der USO angedacht wurde in die Erinnerung und natürlich die unvergessene Original Mirona Thetin. Voila und Atlan bekommt eine völlig Neue, die alle diese Elemente in sich vereinigt. Die 'Wissenschaftlerin' bleibt eine kleine Episode. Atlan wird in einem neuen Undercovereinsatz gegen die Akonos und die Condos Vasac die Neue kennenlernen und letztlich eine Überraschung erleben. Alles nur im Hinterkopf. Aber es gärt. Schaun mer maal. :-=
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Re: Requien für ES

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Elena hat geschrieben:Na dann weiterhin viel Glück!
Danke, kann man auch sonst immer noch gebrauchen. :D
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Deine Hinterkopfgedanken finde ich sehr interessant.

Ja, auch für anderes - das stimmt.
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Beitrag von Homer G Adams »

Elena hat geschrieben:Deine Hinterkopfgedanken finde ich sehr interessant.

Ja, auch für anderes - das stimmt.

Schaun mer maal. :)
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Die Annalen der Menschheit

Teil 2

von Cyr Aescunnar
Spoiler:
Die humanoiden Völker/Planeten in der Lokalen Wolke

Seit die TOSOMA 2036 noch vor den ‚Zweiten Archaischen Perioden’ in jenen interstellaren Raum vordrang, den die Terraner und Ferronen, die ‚Lokale Wolke’ (Interstellarer Raum von dreihundert Lichtjahren Durchmesser mit Solsystem als Zentrum) nannten, wissen die Menschen dieser beiden Völker, die sich in der Terranisch- Ferronischen Union (TFU) zusammenschlossen, folgendes:

In diesem Raumsektor gründeten bereits die Urmenschen (welche 2036 namentlich noch unbekannt waren) viele Kolonien. Aus der Sicht des Jahres 2070 wissen wir, dass sich die Ersten Menschen Memeter/Liduuri nannten und ihre Kolonien in der Lokalen Wolke zum großen Teil bis jeweils auf kleine Reste vor etwa 50.000 Jahren von einer Allianz der Nichthumanoiden, die unter dem Kommando der negativen Superintelligenz ANDROS standen, in einem gewaltigen Krieg untergingen.

Aus den Resten dieser überlebenden Menschen auf diversen Planeten in der Lokalen Wolke gründeten sich im Laufe dieser 50.000 Jahre wieder humanoide Völkerschaften, deren höchstentwickelten Völker technologisch-wissenschaftlich, zumindest eine lichtschnelle Raumfahrt, wie die Ferronen entwickelten.
Die Terraner trafen auf die Ferronen und übernahmen ihre Technologie. Weitere Völker standen raumfahrttechnisch ebenfalls 2036 kurz vor der überlichtschnellen Raumfahrt, wie die Altaner, ein arkonidisches Kolonialvolk, die Akkakor, die Belaner und andere.

Dann kamen die ‚Zweiten Archaischen Perioden’ und eine Überlichtraumfahrt mit arkonidischer Technologie war nicht mehr möglich.
Die permanenten Hyperstürme kamen aus dem nördlichen und Ostteil der Galaxis, schon viele Jahre bevor sie den Raumsektor Sol (Lokale Wolke) erreichten. Die Front der Hyperstürme schob eine Welle von Überlichtfähige raumfahrttaugliche Völker vor sich her, die alle in Richtung Galaktischen Westen und Südwesten drängten. Viele wurden von den Hyperfronten auch eingeschlossen. Aber eine Vielzahl von Flotten und einzelnen Klans, hauptsächlich aus dem Bereich des Großen Arkon- Imperiums kamen direkt in den Galaktischen Süden. Unter anderem auch in den Bereich der Lokalen Wolke um Sol. Dort existierten sowieso bereits viele von den Liduuri abstammenden Völker, nicht nur Ferronen und Terraner. Deshalb drängten sich in der Lokalen Wolke mit seinem Durchmesser von dreihundert Lichtjahren mit dem Mittelpunkt des Centaurus Triple - und Solsystems viele neue Völker und Klans auch auf Planeten, die nicht unbedingt erdähnlich waren. Die Resttechnik in etwa auf dem Niveau der Ferronen reichte aus, um auch diese Planeten, Planetoiden oder Raumhabitate überlebensfähig zu machen und dauerhaft zu besiedeln.

Allen diesen humanoiden Völkern war gemeinsam, dass deren Planeten, Habitate usw. unter dem Schutz einer Wächterorganisation von ES standen, welche einige Hilfsvölker wie die Calurier einsetzten, um die Allianz der Nichthumanoiden daran zu hindern, diese neuen humanoiden Völker oder Gruppen auszulöschen. Es gab wohl harte Kämpfe hinter den Kulissen, zwischen diesen beiden konträren Parteien.

Die Strukturerschütterungen im Jahre 2036 und anfangs 2037 hervorgerufen durch die ständigen Flüge der TOSOMA und NESBIT BRECK zwischen dem Centaurisystem, dem Wegasystem und dem Solsystem, lockten einige Klans der Mehandor und eines Ara-Klans in diesen Raumsektor. Da allerdings kurz darauf die einsetzenden permanenten Galaktischen Hyperstürme eine Transitions-Raumfahrt unmöglich machte, kam es 2037 lediglich mit den Aras zu keinem Kontakt zwischen den Mehandor und den Terraner/Ferronen.

Ab Ende 2066 änderte sich alles, weil mit den plötzlich verfügbaren ‚Raumkrümmungsantrieben’ eine Überlichtraumfahrt wieder möglich wurde. Man konnte ab 2067 etwas mehr als 1 Lichtjahr pro Tag zurücklegen und die Raumfahrt innerhalb der Lokalen Wolke stand Allen zur Verfügung, die Raumschiffe bauen und die ÜL-Technologie von den Mehandor kaufen konnten.

Die Flotte der TFU und ab Ende 2070 die USO versuchten mit ihren jeweils etwa dreihundert überlichtschnellen Raumschiffen die Lokale Wolke zu kontrollieren.

Ihre Gegner waren: Schiffe der Allianz der Nichthumanoiden, der Condos Vasac, der Akonos, Raider und Piraten der Raumnomaden und auch terranische und ferronische kriminelle zur ÜL- Raumfahrt fähige Elemente und negative oder mafiöse Organisationen.

Kurz gesagt: Die USO unter dem regierenden Lordadmiral Atlan da Gonozal und Solarmarschall Reginald Bull als kommandierender Offizier der TFU-Flotte hatten alle Hände voll zu tun. Wir wollen allerdings der Geschichte nicht vorgreifen…

Ab 2067 stießen die ersten überlichtschnellen Explorerschiffe der TFU-Flotte und der privaten Organisationen und Konzerne in die Lokale Wolke vor und kontaktierten unzählige Völker auf entsprechenden erdähnlichen oder anderweitig besiedelten Planeten und Raumhabitate. Es entstanden diplomatische Beziehungen und Handelskontakte der humanoiden Völker untereinander. Und die positiv denkenden Völker sprachen erstmals über die Idee einer ‚Liga Freier Welten’. Noch war dies nur ein Traum, aber Träume sind dazu da, um realisiert zu werden!

Die Explorerschiffe trafen auf die unterschiedlichsten humanoiden Völker und auch Entwicklungsstufen. Viele Humanoiden waren seit den Zeiten der Liduuri vor 50.000 Jahren auf ihren Planeten mutiert. Es gab beispielsweiße die Ertruser 2,20 bis 2,50 große Humanoiden oder die ‚Zwerge’, 1,40 Meter große und 1,20 Meter breite kompakte Humanoiden, dann wieder langohrige schlanke auch viele psibegabte Völker oder Humanoide, die im Wasser lebten oder Flügel entwickelten. Und, und, und…

Die Bandbreite in den Entwicklungsstufen reichte von Völkern die noch in antiken oder mittelalterlichen Zuständen bis hin zu Planetenbevölkerungen, die kurz vor der überlichtschnellen Raumfahrt standen.

Eine solche Gruppe von drei Planeten mit spätmittelalterlichen Gesellschaften, die allerdings untereinander in Kontakt durch das Ferntransmitter- Netzwerk der Memeter standen, waren beispielsweise Cataphyl, Reetsag und Reniar. Diese Planeten dienten ab 2067 auch als geheimes Rückzugsgebiet der Interstellaren Piraten, Sklavenjäger und Riders. Bis ihnen die USO, ab 2071 auf die Schliche kamen.

Noch ein Wort zu dem Ferntransmitter-Netzwerk der Memeter

Offenbar nutzten die Memeter und ihre Nachfolger die Liduuri sogenannte ‚Faltpunkt’-Portale oder Astrale Porter, die nur an bestimmten ‚verdichteten’ Stellen im Psionischen Netz funktionierten, d.h. an den ‚Faltpunkten’ des hiesigen Psionischen Netzes. So existiert zumindest im Bereich der ‚Lokalen Wolke’, also im Dreihundertlichtjahreraumsektor, dessen Mittelpunkt das Solsystem und das Triple Centaurus System bilden, dieses Netzwerk aus Fern- Transmittern, die auch im Zeitalter der ‚Zweiten Archaischen Perioden’ funktionieren.

Inzwischen ist uns bekannt, dass diese Fern-Transmitter, welche Sonnensysteme miteinander verbinden, deshalb funktionieren, weil sie die höchststufigen Hyperfrequenzen und dort das sogenannte ‚Psionische Netz’ nutzen.

(Cyr, Aescunnar, Kosmohistoriker, 2071, Ares City, Mars)
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

So jetzt EA Band 2999 gelesen. Alles wartet auf Band 3000. Auch ich gebe der EA mit oder ohne Voltz- Kosmologie noch eine Chance, weil ich einfach neugierig bin, nach 53 Jahre PR lesen.

Elena, du bist ja dem Genesis und Atopenzyklus treu geblieben. Was kannst du aus deiner Sicht hier kurz auf die ‚Mission 3000’ erklären?

Wie kann die Erde ein ‚Mythos’ sein? Dann müssten ja zwischen Band 2999 und 3000 ein Jahrtausendelanger Zeitsprung liegen?

Übrigens einige Presseberichte gelesen. Die sind alle ganz baff, dass eine ‚Groschenromanserie’, wie sie sie früher beschimpften, solange überleben kann.

Wenn ich an die Presseberichte in den Siebziger Jahre denke, hat sich hier viel geändert.
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Moin, moin,

Ein weiterer Teil. Allerdings ohne Garantie, dass JEDE WOCHE ein Teil folgt. Vielleicht wieder eine Pause und dann einige Teile in rascher Folge.

Aus den Annalen der Menschheit


12. Teil
Spoiler:
Mitte 2070, TERRA I, - Jenseits der Heliopause des Sol-Systems
(ca.15 Lichtstunden von Sol entfernt)

„Noch keine brauchbaren Ergebnisse, Sir!“ fragte Professor Dr. Anara Sihartoin.
Leutnant Martin Hövel, momentan amtierender Kommandant der TERRA I, nickte. Die Chefwissenschaftlerin der T-1 konzentrierte sich weiter auf ihre verschiedenen Schirme der Station W 1.
Die seitlichen Sensorenphalanxen waren für die Aufgabe neu rekonfiguriert und rekalibriert worden. Das an sich kugelförmige Äußere des Kampfschiffs enthielt eine Reihe großer Sensorenphalanxen in modularen Anordnungen, die genügend Platz für Instrumente boten und eine optimale Drei-Phasen-Abdeckung garantierten.
Jede Phalanx bestand aus einem durchgehenden Gerüst, auf dem eine Reihe einzelner Instrumentenpaletten befestigt waren. Diese Module wurden für einen leichten Austausch und Verbesserungen konstruiert. Zwei Drittel der Paletten standen für wissenschaftliche Zwecke zur Verfügung und ein Drittel für missionspezifische Aufgaben. Diese modularen Anordnungen erzeugten oberhalb des normalen Ringwulstes der vierhundert Meter durchmessenden Raumkugel, eine Art von zweiten Gespinstring, welcher das Forschungsschiff umgab.

Als die Flotte der TFU von NATHAN dreihundert zum Überlicht fähige Kugelraumer (100, 200 und 400 Meter Durchmesser) erhielt, waren es ausschließlich Kampfschiffe. Die Explorereinheiten waren deshalb normale Kampfraumer mit diesen ringförmigen Anordnungen der Forschungsmodule. Sie blieben trotzdem Kampfschiffe. Entsprechend bestand die Crews von Explorereinheiten aus Wissenschaftler, Techniker und eben Kampfbesatzungen.

Neuerdings gehörten zur Ausrüstung der zwanzig Explorereinheiten Instrumentensteuerungs-Servomechanismen-Gruppen und zwei Subprozessor-Kybernetiken, welche man in den letzten dreißig Jahren aus ferronischer und arkonidischer Technik entwickelt hatte. Eine Technologie, die auch in den Zeiten der ‚Zweiten Archaischen Perioden’ funktionierte. Man entwickelte immer weiter diese Technologie. Von den insgesamt sechs verfügbaren Modul-Paletten wurden vor allem die Nummern vier und fünf für diese spezielle Forschungsmission neu rekonfiguriert und rekalibriert.

Im Grunde betrat die Terranisch-Ferronische Unions Flotte (TFUF) mit diesem Projekt Neuland. Die riesige wissenschaftliche Abteilung der TERRA I hatte nicht weniger vor als eine Singularität und einen Quantentunnel oder Wurmloch zu untersuchen, dessen Existenz vor knapp vier Jahren der TFU bekannt wurde. Wahrscheinlich hatte die Anomalie schon seit langem existiert, aber sie war noch nicht entdeckt worden, weil so weit draußen normalerweise keine Schiffe unterwegs waren. Die neuen ÜL- Raumschiffe gingen bereits üblicherweise bis zu einer Lichtstunde Entfernung von Terra in den Subraum. Die lichtschnellen Raumschiffe, die zwischen 2037 und 2066 benutzt wurden, hatten diesen Raumsektor nie beflogen. Zumindest war dem Flottenkommando der TFU keine Daten bekannt, die dieser These widersprachen. Vielleicht benutzten ja bereits private Raumschiffe die Möglichkeiten der Anomalie. Aber dem Flottenkommando war dies eben nicht bekannt, zumal ja erst seit vier Jahren wieder überlichtschnelle Ortertechnologie zur Verfügung stand.

Der Chefpilot Laurel Kinthara setzte die Navigationssensoren ein. Der Terraner aus dem TFU- Bundesstaat Nigeria schüttelte den Kopf.

„Nichts Sir. Sie sind nicht genau genug. Wir können nur auf die wissenschaftliche Abteilung hoffen. Ihre Sensoren sind auf den uns immer noch neuen Subraum besser eingestellt.“

Der ‚Subraum’ war eine neu entdeckte Zwischenstufe zwischen der interdimensionalen Membran, welche parallele Universen voneinander trennte und dem Standardraum. Diese Membran wurde auch die ‚Tiefe’ genannt. Im Sub- oder Halbraum konnten trotz der galaxienweiten permanenten Hyperstürme, ein Überlichtfaktor von vielen Tausend erreicht werden. Die Subraum - oder ‚Raumkrümmungstriebwerke’ der TFU erreichte allerdings erst Überlichtfaktoren von Vierhundert. Immerhin etwas mehr als ein Lichtjahr pro Tag. Auch die neuartigen Gravoabsorber und die Sublichttriebwerke basierten auf Subraumtechnologie.

Hövel nickte und wölbte leicht die rechte Augenbraue nach oben.
„Das war zu erwarten. Halten Sie das Schiff auf dieser Position, Ensign.“
„Yes, Sir!“
Das Flaggschiff der genau zwanzig Explorereinheiten der TFUF stand in gebührender Entfernung von jener Koordinate, in der die wracke KALDUR mit Commondore Nigel Talbot und Commander Lehmann an Bord eintauchten. Der Steuermann und Navigator hatte keine Probleme, die T-1 auf Position zu halten. Im Moment hatten sie kein Fremdschiff im Umkreis von einhundert Millionen Kilometern geortet. Auch keine Riders. Aber was wollten diese auch an der Heliopause? Sie waren auf Beute aus, nicht auf wissenschaftliche Forschung. Und diese gab es bis zu etwa fünf Lichtstunden Entfernung von Sol.

„Ich bin aufgeregt, Sir. Immerhin ist die Wissenschaft nach drei Jahren Vorbereitung dabei eine Sternstunde zu erleben.“
Hövel nickte.
„Wem sagen Sie das, Ensign. Der auch im Zeitalter der galaxisweiten Megahyperstürme funktionierende Raumkrümmungsantrieb, der uns bislang mit vierhundertfacher Überlichtgeschwindigkeit beglückt, hat bereits seit dreieinhalb Jahren gut funktioniert.

Im Sektor Alpha Centaurus sind wir bekanntlich noch 2036 auf fremde Humanoiden, u.a. auch sogenannte ‚Galaktische Händler’, die sich Mehandor nennen, gestoßen. Sie verkaufen jetzt, dreißig Jahre später die ‚Warptechnologie’ mit ihrem vierhundertfachen Überlichtfaktor, an Alle, die bezahlen können. Wir wissen nicht, ob die Syno auch den Mehandor diese ÜL- Technologie zur Verfügung stellten. In jedem Falle hat sich innerhalb dem Raumsektor der Lokalen Flocke diese Technologie bereits wie ein Virus ausgebreitet und bereitet der TFU- Flotte unter Solarmarschall Bull immer mehr Probleme, weil er den Raum der Solaren Flocke als ureigenes TFU- Gebiet betrachtet und mit seinen nunmehr dreihundert Schiffen, die NATHAN zur Verfügung stellte, versucht zu kontrollieren.

Zudem sind wir auf eine geheime mächtige Organisation, die ‚Akonos’, gestoßen, die jetzt ebenfalls über diese Technologie verfügt, weil sie unser erstes überlichtschnelle Schiff, die FANTASIA, 2066 enterten und deren Technik kopierten. Jetzt haben wir zum Überlicht fähige Raumpiraten, die seit ein eineinhalb Jahren unser Solares System als ‚Riders’ heimsuchen. Zum Glück legen sie sich mit Solarmarschall Reginald Bull an. Er wird sie mit seinen Spezialeinheiten der TFUF in die Hölle schicken. Allerdings soll die Akonos schon mindestens fünf Jahre im Solsystem tätig sein. Verfügte diese bereits unabhängig von der Entwicklung der Synos über eine Subraum-Technologie und den Raumkrümmungsantrieb?“

„Keine Ahnung, Sir“, meinte Laurel, während sich die operative wissenschaftliche Leiterin der Mission Dr. Anara Sihartoin meldete: „Die Werte der Sensoren sind von der zentralen Kybernetik ausgewertet worden. Die einzelnen Instrumente melden ihre Daten, Sir.“

Auf Spekulationen darüber, wie die Akonos bereits vor der Kaperung der FANTASIA zur Warptechnologie kam, wollte sich Hövel nicht weiter einlassen. Es spielte keine Rolle mehr. Die Katze, sprich Überlichttechnologie, war aus dem sprichwörtlichen Sack!

„Lassen Sie hören, Doktor Sihartoin“, sagte Hövel deshalb voller Spannung.
Sein Blick richtete sich immer noch auf das Bild der vorderen optischen Scanner, das in einem Fenster des ‚Panoramaschirms’ dargestellt wurde.

Nichts als scheinbar leerer Raum und das diamantene Gefunkel der Sterne vermochte er zu erkennen. Weit im Hintergrund strahlte ein etwas hellerer Punkt, die heimatliche Sonne Sol. Die einzelnen Planeten waren optisch nicht von den anderen Sternen des Alls zu unterscheiden.

„Sensorenmodul 4: magnetischer interferometrischer Scanner – negativ!
Parametrischer Subraumfeldbelastunksensor und Subraumflux-Scanner - negativ. Sensorenmodul 5: Virtueller und Hochauflösender Graviton-Flux-Spektrometer - negativ.
Quarkpopulations-Analyse – negativ. Auch die anderen Instrumente liefern keine genauen Werte. Ich schlage vor die Mittelstrecken-Multimissions-Wurmlochsonde einzusetzen. In ihr sind alle nötigen Instrumente eingebaut. Die Ingenieure haben die Detektoren und Sensoren auf die neue Aufgabe kalibriert. Der Subraumsender ist stark genug, um die Werte aus der Anomalie heraus zu senden.“
„Einverstanden, Doktor. Starten Sie die Sonde. Optische Sensoren auf den Großschirm umschalten.“
„Aye, Kommandant.“
Die wunderschöne Doktorin Anara Sihartoin, geboren im indischen TFU- Bundesstaat, hantierte in einem rasanten Tempo an ihrer Konsole herum. Über den Torpedoschacht, wurde die einem Torpedo ähnelte Sonde abgeschossen.

Das flugfähige Gerät nahm Kurs auf die Anomalie-Öffnungskoordinate. Alle hielten sie den Atem an, als sich der Weltraum regelrecht auftat und die Sonde in der Singularität verschwand und diese sich wieder schloss.
Hövel wartete wie alle gespannt auf die Daten, die von der zentralen Kybernetik ausgewertet und als digitale Videosequenz auf den Schirm generiert werden würde.
Hövel blickte einen Moment zulange Anara an, die den Blick kühl und professionell erwiderte, dann arbeitete die wissenschaftliche Leiterin der T-1 weiter an ihrem Terminal.

Hövel wusste, dass Anara und Commondore Nigel Talbot miteinander gingen. Dies war flottenunüblich und wurde von der Hierarchie nicht gedeckt. Aber die beiden scherte das nicht. Anara war deshalb besonders daran interessiert, den Verschollenen in die Anomalie zu folgen. Anara strahlte eine Erotik aus, die niemand kalt ließ. Ihre blaue Uniform lag eng an ihrem Körper und brachte ihre weiblichen Attribute sehr vorteilhaft zur Anschauung.

„Es ist für den Mannschaftsfrieden nicht so gut, wenn einige Mitglieder und gar Wissenschaftler egal welchen Geschlechts zu gut aussehen!“ dachte Hövel und ignorierte erfolgreich seine Libido, weil er seine Gedanken voll auf die Mission ausrichtete.
Trotzdem fragte er sich, wieso Commondore Nigel Talbot die Frauen nachliefen und ihm nicht.
Martin war mal Zeuge gewesen, als Talbot Anara fragte, ob sie eine Maske trüge und für irgendjemanden in einer Undercoveraktion tätig wäre. Anara hatte nur umwerfend gelächelt und gesagt: „Nicht das ich wüsste, Commander. Und Sie selbst?“ Nigel Talbot hatte nach dieser Frage seiner Liebhaberin etwas irritiert gewirkt und nur leicht brummig den Kopf geschüttelt.

Allerdings fragte sich Hövel später heimlich, ob Talbot vielleicht in einer Undercoveraktion unterwegs sein könnte. Es gab da einige Kandidaten, die als Auftraggeber in Frage kämen. Der Leutnant war schon immer fasziniert von Geheimdienstarbeit. Neben seiner Tätigkeit als Offizier der Raumflotte tätig zu sein, war diese Geheimniskrämerei seine große Leidenschaft. Diesbezüglich arbeitete er deshalb auch heimlich für eine inoffizielle Stelle, der Interstellaren Abwehr, der Sektion 66.
Martin Hövel der damals als Zweiter Offizier fungierte hatte es daraufhin gefröstelt. Noch immer fühlte er diese innerliche Kälte in sich, wenn er an diese kleine Szene zurückdachte. Könnte Talbot ein schlafender Agent von ANDROS sein? Oder von ES? Oder, oder? Und Dr. Anara Sihartoin?

Wie dem auch sei!

Hövel dachte jetzt an die Mission und an die Ersatzcomputer für Positroniken, da diese Hyperkristalle benötigten und deshalb nicht funktionierten, wegen den permanenten Hyperstürmen.
Kybernetiken basierten auf Quantencomputertechnologie und besaßen im Gegensatz zu Positroniken deshalb keine Elemente, welche auf 5D basierten. Deshalb funktionierten sie. Ihre Leistungskraft unterschied sich nur um zehn Prozent von Positroniken, da jene Elemente die bei den Positroniken in den 5D-Raum hineinreichten, nun auf den Quantenraum zugriffen. Bei den Kybernetiken, mit ihren innewohnenden KI’s handelte es sich um eine Meisterleistung von ferronischer, terranischer und neuerdings Syno- Technik; welche die von den Syno geschaffene, aber unabhängige Mond-Entität NATHAN von Luna zur Verfügung stellte. NATHAN wurde auch zunehmend mit der Superintelligenz ES in Zusammenhang gebracht und löste in vielen Flottenoffizieren, auch in Hövel Magengrummeln aus.

Wenn Hövel an diese Über-Entitäten dachte, fröstelte es ihn nicht nur, sondern er fror regelrecht ein. Dachte er an den negativen Widerpart von ES, ANDROS, dann könnte er glatt in Panik geraten. Aber diese Emotionen hatte Hövel gelernt zu kontrollieren, sonst wäre er nicht zweiter Offizier und jetzt amtierender Kommandant der TERRA I und zusätzlich Geheimagent der Sektion 66 der InAb.
<<<
Tage später

„Wir müssen verrückt sein, aufgrund der vorliegenden Daten, das seltsame Wurmloch, zu benutzen“.

Hövels Gedanken deckten sich wohl mit denen der Zentralebesatzung. Zumindest Laurel, Anara und Aiko dachten so. Martin spürte ihre skeptischen und furchtsamen Blicke, obwohl er sich immer noch über den Hauptschirm in der wissenschaftlichen Station beugte. So sehr er sich auch nach weiteren Ergebnissen sehnte, um seine Entscheidung wissenschaftlich zu untermauern, so sah er sich doch getäuscht. Es war seine Entscheidung und Verantwortung.
Aber er hatte keine Wahl, wenn er Commondore Nigel Talbot und Commander Lehmann und wohl auch Tirana retten wollte.
Irgendein Gefühl sagte ihm, dass sich auch Tirana jenseits der multiversalen Anomalie befand.
„Aiko, immer noch keine Antwort von der Aurora?“

„Nein, Kommandant. Sie haben offensichtlich über Subraum Richtfunkorder erhalten nach Birdtown zurückzukehren und Funkstille zu bewahren. Wer weiß wie die Lords der Raumnomaden, die jetzt, nachdem sie die Technik der FANTASIA kopierten und innerhalb der Lokalen Flocke tätig sind, nach dem mysteriösen Verschwinden der KALDUR reagieren werden. Vielleicht machen sie Bird dafür verantwortlich. Wo bleibt nur die Kyberno- Flottille der Synos, wenn wir sie mal benötigen. Aber seit diese künstlichen Wesen, wie aus dem Nichts auftauchten, ist nichts mehr wie zuvor. Auch Bull kann das riesige Sterngebiet in der Lokalen Wolke nicht allein kontrollieren. Zumal in diesem Bereich konzentriert Dutzende von humanoiden Sternenvölker leben, die ihre Herkunft alle auf die ‚Ahnen’, also die Liduuri und damit auf die Erde, die einst Liduur hieß, konzentrieren. Die TFU ist in diesem Interstellaren Raum, jetzt mit diesen dreihundert äußerst kampfkräftigen Schiffen die stärkste Macht und alle humanoiden Völker wollen sich unter den Schutz ihrer wehrhaften Flotte stellen.“
Aiko meinte: „Wir verdanken den Syno, denn auch NATHAN entstammt ihren Reihen, den Raumkrümmungsantrieb und die Antigravplatten, die bis zu eintausend Gravo kompensieren. All diese Technologie, die auf dem Subraum basiert, mag im Vergleich zu der arkonidischen Technik vor dem Zeitalter der Hyperstürme unterentwickelt wirken, aber sie funktioniert wenigstens.“
An Aikos Gesichtsausdruck war anzumerken wie sehr sie sich um die irdische Kolonie Birdtown Sorgen machte, die auf dem Planeten Centauri Prime im System Alpha Centauri florierte. Sie war noch 2036 mit der TOSOMA gegründet worden. Diese machte damals nicht nur Flüge zur Wega und zum Mars, sondern auch zum von der TFU verheimlichten Planeten Centauri Prime im Centauri- System. Sie mochte den Koloniegründer, trotz ihrer kurzzeitigen Gefangenschaft, beim ersten Anflug vor einem Jahr. Damals wusste außer einigen Wenigen in der TFU noch niemand etwas von der TFU- Kolonie, welche mehr als dreißig Jahre vor der Öffentlichkeit verheimlicht wurde. Allerdings immer wieder von einem Klan der Raumnomaden der dort ebenfalls wegen den ab 2037 aufkommenden Hyperstürmen strandete.
Bis eben die FANTASIA ihren missglückten Erstflug mit dem neuen Raumkrümmungsantrieb (RKA), den die Flotte jetzt ‚Warpantrieb’ nannte, erfolgreich 2066 durchführte. Zuerst als Witz gedacht, setzte sich der Name „Warpantrieb“ im Flottenjargon durch, während die Ingenieure und Wissenschaftler diesen Begriff hassten.

„Wir können uns im Moment nicht um Birdtown kümmern, Ensign. Der Commondore, Jack und Tirana haben eindeutig Vorrang. Außerdem wird sich Solarmarschall Bull auch mit seiner Spezialflotte, die alle den Warpantrieb besitzen, darum kümmern.“
„Natürlich, Sir!“ Aiko verzog den Mund, auch sie hasste diesen Begriff, während ihn Hövel geradezu liebte. Er wuchs damit auf. Er hatte sogar die Retro- Videos gesammelt, die jetzt im Retromarkt in den Blockchains Höchstpreise erzielten. Heutzutage wurden alle Filme gestreamt und standen jedem Terminal zu jeder Zeit zur Verfügung. Das alte TV stand kurz vor dem Ende.
„Alle subraumfähigen Sensoren sind für den Wurmlochflug rekonfiguriert und kalibriert, Sir. Nach dem Ausfall der letzten Wurmlochsonde bleibt uns nichts anderes übrig, als selbst in den Quantentunnel einzufliegen.“
„Danke, Operator der wissenschaftliche Mission. Wir haben keine Wahl, oder?“
„Nein, Kommandant. Die OPS- Wissenschaftler sind alle dieser Meinung. Das Risiko gehört zum Menschsein. Ohne das Eingehen von Risiken würden wir noch auf den Bäumen leben“, meinte die wissenschaftliche Leiterin Dr. Anara Sihartoin sarkastisch und überspitzt. Sie zwinkerte dabei dem momentanen Kommandanten vertraulich zu.

Martin Hövel seufzte. Niemand konnte ihm die Verantwortung abnehmen. Aber Ihre Mission, war neue Welten und neue wissenschaftliche Erkenntnisse für die Menschheit zu gewinnen. Er blickte in die Augen der Missionswissenschaftler. Ob Frau oder Mann, sie fieberten regelrecht nach neuem Wissen. Vor allem Anaras Augen brannten vor Erregung. Sie standen vor einer epochalen Entdeckung, einem eindeutigen Höhepunkt ihrer Karrieren. Dafür waren sie bereit ins Unbekannte vorzustoßen, selbst wenn es in andere Dimensionen ging. Neben der Entdecker- und Pioniermentalität, die jedes einzelne Besatzungsmitglied besass, sonst wäre es nicht an Bord, ging es noch um die drei führenden Offiziere der TERRA I.
„Sir?“
Ensign Kinthara blickte ihn fragend an. Hövel seufzte tiefer, dann gab er sich einen inneren Ruck.
„Laurel, setzen Sie die T-1 nach dem Plan HEUREKA in Bewegung. Energie!“
„Aye, Aye, Sir. Gestatten Sie die Bemerkung: es wird Zeit!“

Der amtierende Kommandant des Schiffes hatte einen scharfen Kommentar auf der Zunge. Er unterdrückte ihn, weil er die Spannung fast nicht mehr ertrug. Ein kurzer Blick zu Anara hinüber. Sie nickte ihm lediglich kurz lächelnd zu. Da war sich Hövel sicher, richtig gehandelt zu haben.
Die TERRA I nahm Kurs auf die Anomalie.
Sie wussten inzwischen auch durch die neuen Informationen, welche ihnen die befreundeten? Synos via NATHAN gaben, einiges über Wurmlöcher, die unter anderen Passagen zu parallelen Universen UND zum Kosmischen String im heimatlichen Universum darstellten.

Über das theoretische Reisen mit dem Kosmischen String wussten sie noch nicht viel. Dagegen würden Subraum- oder Hyperraumflüge, wie ein Steinspeer gegen ein modernes Gewehr anmuten.

Knapp vor dem Ereignishorizont des Wurmloches hing ein ringförmiges einige Kilometer durchmessendes Aggregat, ein Teilchenbeschleuniger höherer Wertigkeit, welcher zum einen das Wurmloch generierte, gleichzeitig normale Materie mit negativer Energiedichte erzeugte. Diese sogenannte ‚exotische Materie’ wurde von dem gigantischen Ring, eine memetische Anlage, in das Innere des Wurmloches injiziert. Diese Art von Exotischer Materie war zur Aufrechterhaltung der Stabilität von Wurmlöchern notwendig. Wurde dieser Vorgang unterbrochen kollabierte das Wurmloch augenblicklich zu einem alles vernichtenden Black Hole.

Wenn ein Schiff in den Ereignishorizont des Wurmloches eintauchte, welche eine Verbindung zum universalen interdimensionalen Netzwerk dem Kosmischen String schuf, geschah dies in einem bestimmten Winkel. Nur an den Knoten existierten Zugänge zu diesem Netzwerk, das über das Wurmloch möglich wurde. Knoten existierten neben großen Gravitationserzeugern, wie zumindest erdgroße Planeten, Sonnen, Galaktische Kerne, Anomalien und dergleichen. Im Kosmischen String, der eine besondere Raumzeitstruktur schuf, welche die normale Geschwindigkeit die man in den String mitnahm, eine Milliarde mal höher darstellte. Wenn man mit der halben Lichtgeschwindigkeit in das Wurmloch ging, erreichte man einen Überlichtfaktor von einer halben Milliarde, gegenüber dem Standardraum. Man legte also in etwa einer Minute im String etwa ein Lichtjahr zurück. Ging man mit Lichtgeschwindigkeit in das Wurmloch, d.h. mit der höchst möglichen Geschwindigkeit im Normalraum, dann legte man im String in etwa zwei Lichtjahre pro Minute zurück. Von den Memetern künstlich geschaffene Wurmlochpassagen waren also keine normalen Nullzeit- Transmitter, die eben eine fünf- oder sechsdimensionale Technologie voraussetzten. Sie stellten etwas Eigenes dar, das die Menschen so gut wie nicht verstanden. Noch nicht! Dr. Anara Sihartoin und Doktor Arno Kalup hatten mal vorausgesagt, dass Stringreisen nichts mit der üblichen arkonidischen oder Liduuritechnik zu tun hatten. Nur die Memeter, die Vorfahren der Liduuri und Terraner hatten sie via Wurmlocher benutzt.

Ihr Vorhaben war also der reine Wahnsinn. Zumindest für das normale Empfinden. Sie konnten ohne genaue Daten durch den String reisend irgendwo rauskommen oder in ein paralleles Universum verschlagen werden. Die Schiffe von ES, wie jene seltsamen kobaltblauen Walzen und die Dolan- Schiffe von ANDROS, sollten den Gerüchten nach sogar direkten Zugang zum Kosmischen Stringnetz haben. Etwas wovon die normalen Völker nur träumten…

Die Besatzung der T-1 benutzte jetzt jene Daten, welche sie über die Reise der KALDUR gewonnen hatten.

Ein leichtes Vibrieren versetzte das Schiff in Schwingung, als sie die Grenze passierten.
Die Schiffszelle begann zu singen. Anders konnte es nicht bezeichnet werden. Um bei der Bezeichnung zu bleiben, es war ein unheimlicher Gesang, der Hövel durch Mark und Bein ging. Die T-1 schien sich gegen die artfremden exotischen Energien zu wehren, mit der sie konfrontiert wurde. Dann von einer Sekunde zur anderen baute sich ein Subraumtunnel, Raum-Zeit-Knoten und multidimensionaler Energien um den Kreuzer auf. Ein seltsames regenbogenfarbenes Leuchten spannte sich um das menschliche Flaggschiff der Explorerflotte der TFU. Eines war Hövel jetzt klar. Sie reisten nicht zum Kosmischen String, sondern gerieten in den Subraumtunnel, der sie in ein paralleles Universum führen würde.

Woher der momentane Commander das wusste, konnte er später nicht erklären. Vielleicht Intuition. Die automatisch arbeitenden Sensoren der TERRA I zeichneten alle Daten auf, die sie hoffentlich später wieder zurückkehren ließ.

Leutnant Martin Hövel hatte das seltsame Gefühl zu schweben. Eine Millisekunde lang glaubte er dass sie nun materialisieren würden.

Aber es blieb nur bei diesem ‚Schweben‘. Dann wuchs aus einem grellen Punkt direkt über dem Ereignishorizont ein Ring heran, am Rand geformt als weißer Energiewirbel, im Innern erfüllt von regenbogenfarbenen Fluten und Wallen. Ein Gebilde das sich im Zentrum plötzlich vorstülpte, zur alles mitreißenden Woge, zu einem wabernden Ballon wurde, der lang geschweift herbei schoss und sich zu einem pulsierenden ultaviolettem Tunnel formte und ständig in den Farben des Spektrums variierte. Ein einziges Blenden, Gleißen, Funkeln, Toben und Brodeln erfüllte die Brücke des Raumschiffes. Reines weißes Licht riss die TERRA I mit sich..
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Moin, moin,

So nochmals ein Teil.

13. Teil
Spoiler:
In einem ‚nahe’ liegendem Paralleluniversum

{Anmerkung Autor: Durch das Beinahe-Berühren von mehreren Paralleluniversen im Raum Solsystem, gab es keine nennenswerte Strangeness mehr. Nur eine Weile eine Art von zerstreuter Desorientiertheit. Seit Atlans GdN- Sprung hatten sich die Paralleluniversen weiter angenähert, sodass sich an manchen Stellen ihre Membrane bereits berühren und durchdringen.}


Planet Erde II, Heliopolis, Paralleluniversum Dabor

„Der Hafen!“

Commondore Nigel Talbot blickte auf etwa zwei Dutzend Boote und die Brennstoffzellenbetriebene Schiffe aller Größen, die ständig anlegten oder abfuhren. Der See war groß und es gab Dutzende von Seedörfer und kleine stadtähnliche Siedlungen, die allesamt zum Einflussbereich der Zweistädte-Union Konstanz und Heliopolis gehörten.

Ihre Rettungskapsel von der KALDUR landete in der Nähe der Doppelstadt und sofort wurden sie von den Rettungskräften von Heliopolis in Empfang genommen. Das lag nun schon einige Tage zurück.
„Nehmen wir das kleine Boot dort?“
Dr. Magnus Hellström deutete auf ein schlankes Wasserfahrzeug.

„Einverstanden“ Nigel ging voraus und betrat es. Der neue heliopolitanische Regent, in Stellvertretung von Arthur de Wynther folgte. Hellström wollte dem wichtigen Neuankömmling die Zwillingsstädte vom See aus zeigen und anschließend den Herbstmarkt besuchen.
„Ich übernehme das Steuer“, beschloss Magnus. Nigel Talbot lächelte nur. Hellström schien der heutige ‚Ausflugstag‘ Spaß zu bereiten. Oft kam er anscheinend nicht zu solchen Alltagsunterbrechungen. Im Grunde zwang ihn sein Amt und seine Verantwortung dazu ein Workaholic zu sein.
Hellström grinste wie ein Wildgewordener Teenager, der seine Grenzen testen wollte, als er das Boot mit Höchstgeschwindigkeit aus dem Becken hinausfuhr, das in den See hineingebaut war. Sie umfuhren die Felsenfestungsstadt und machten einen großen Bogen um die Insel herum. Nigel Talbot machte sich klar, dass in seiner Realität diese Festungsinsel vor Konstanz nicht existierte.

Nigel bemerkte amüsiert, dass sie eine kleine Armada von Patrouillenbooten begleitete.
„Wieso belustigt Sie es, dass meine Leibwächter mich auch auf dem See begleiten?“
Das Lächeln verschwand auf seinem ausdrucksvollen Gesicht. Nigel zuckte mit den Schultern, sagte aber nichts.
„Sie vergessen immer wieder Nigel, dass diese für Sie parallele Erde II im Grunde ein Höllenplanet darstellt. Dort draußen lauern das Chaos und der Tod. Es ist nicht nur das Neue Römische Imperium, die Dunkle Allianz oder mordgierige Plünderer und Mörderbanden. Der Planet ist ein Tummelplatz von mutierten Kreaturen künstlicher und natürlicher Ursache. Unter anderen haben wir generzeugte halbintelligente Raptoren, und hundegroße Rattenwesen, die uns großes Kopfzerbrechen bereiten. Der Bereich des Grossen See ist zwar sicher, aber jenseits davon...“
Nigel blickte seinen Gastgeber verblüfft und ungläubig an.
„Sie behaupten ernsthaft, dass diese Kreaturen und wahrscheinlich auch die Spezi der Ghule, von der mir Eleonora erzählte, generzeugte Wesen sind?“
Hellströms Gesicht wirkte ernst.
„Ganz genau, Nigel. Um es genauer zu definieren: Die Urheber waren Humanoiden aus der Urzeit, die hier hemmungslos ihren Trieben und Wünschen nachgingen. Diese Mutanten kamen mit den mystischen paranormalen Siegeln auf diese Erde!“
Der Mensch aus einer parallelen Erde wurde blass. Er war breitschultrig, hoch gewachsen, besaß eine längliche Kopfform, braune lange gepflegte Haare, die er trotz seiner Flottenzugehörigkeit so tragen durfte. Ein Einverständnis der Flottenhierarchie, wegen seinen Führungsqualitäten. Nigel schaffte es in vier Jahren zum Commondore und zweitwichtigsten Mann in der TFUF, nach Solarmarschall Bull, aufzusteigen. Was spielte es da für eine Rolle, ob er seine Haare lang trug und ein überhebliches aristokratisches Gehabe an den Tag legte. Seine Führungsqualitäten sprachen für sich. Manche in der Flotte nannten ihn auch in Erinnerung an die Flottenhierarchie der einstigen britischen Royal Navy ‚Lordadmiral’, was Nigel als Engländer, so lauteten zumindest seine Identitätspapiere, nur mit Ironie quittierte. Manchmal kam in ihm allerdings Gedanken hoch, die ihn irgendwie an seiner momentanen Realität zweifeln ließ.

„Verstehen Sie mich jetzt etwas besser, wieso ich mich immer noch mit dem Neo-BRAINIUM verbunden habe, welche die „Bunkermenschen“ nach dem Untergang des originalen BRAINIUM schufen? Dieses Neo-BRAINIUM können wir kontrollieren, wenn es auch in unserer Republik extrem umstritten ist?“
„Eleonora erzählte mir von genetischen Experimenten an Menschen und Metahumanoiden. Die ‚Nachkommen‘ ihres Vorgängers und wohl auch ihre sind menschliche Meta Hybriden oder genveränderte Normalmenschen. Eigentlich ein Verbrechen an dem was wir Menschenrechte nennen. Man sollte nicht alles tun, nur weil man es kann.“
Hellströms Gesicht wurde immer dunkler und erstarrte zu einer Maske.

„Sehen Sie mich nicht so vorwurfsvoll an, Nigel. Dies ist der Preis, den wir für die Existenz von Heliopolis bezahlen mussten. Ohne diese Zugeständnisse gäbe es Heliopolis nicht. Bedenken Sie, dass es eine Lichtinsel der Ethik, Vernunft und der Freiheit ist. Die einzige Hoffnung unzähliger gequälter bewusster Kreaturen auf dieser Welt der Unfreiheit und Ausbeutung.“
„Ethik? Sprachen nicht auch alle Kriegstreiber von wo auch immer von Moral? Wollten Sie nicht ihre engstirnigen Meinungen der ganzen Welt aufdrängen?“
„Sie haben ja Recht, aber bitte verurteilen Sie meinen Vorgänger oder mich nicht, Nigel. Denken Sie daran was ein großer spiritueller Lehrer der Menschheit sagte: Wer werfe den ersten Stein? Sie können sich nicht vorstellen wie es nach dem Untergang des alten BRAINIUM vor knapp neun Jahren hier aussah. Beide Städte waren zerstört, wir begannen neu und die Gefahren um uns herum waren Legion. Wir unterstützten deshalb das neue Projekt der überlebenden Bunkerleute.
„Das mag alles stimmen. Aber meiner Meinung nach ist die Gefahr viel zu groß, dass die überlebensfähigen generzeugte Wesen sich von dem Rest der humanoiden Bevölkerung absondern, sich als neuen HOMO SAPIENS SUPERIOR definieren und zu etwas mutieren, dass wir alle nicht wollten.“
„Das ist bereits geschehen...“
„Sie reden von der Dunklen Allianz?“
„Selbstverständlich.“
Nigel schwieg und wandte sich ab.
„Ihre Reaktion macht mich traurig, Nigel!“
Abrupt blickte ihn der Kapitän der TERRA I und der Chief- Commondore der terranisch-ferronischen Explorerflotte wieder an.
„Sie haben sich längst entschieden, Magnus. Als Sie sich mit dem Neo-BRAINIUM verbanden, dessen wirkliches Wesen, ich mir trotz der hier kursierenden Gerüchte nur widerwillig vorstellen möchte.“
„Sie sitzen auf einem ganz schön hohen moralischen Ross, Commondore Talbot von der Flotte einer parallelen Erde.“
„Dieses ‚Ross‘, Dr. Hellström, sind die ethischen Grundprinzipien der terranisch-ferronischen Flotte, egal ob menschlich oder Kybernetics. Wir sind dabei Richtlinien und Prinzipien zu entwickeln, auf denen künftige Flotten-Kapitäne aufbauen können.“
„Ein interstellares Heliopolis!“
Magnus Gesicht veränderte sich abrupt. Es strahlte wieder.

„Nur die guten Seiten davon, Regent. Immerhin überwiegen diese eindeutig. Wenn das BRAINIUM nicht wäre, könnte es tatsächlich ein Vorbild sein. Wenn ich beispielsweise nur an ihre Sozialpolitik denke? Soweit ich mich erinnern kann, ist es der erste gelungene größere Versuch, eine sozial-gerechte Gesellschaft ohne Geldwesen aufzubauen.“
„Danke für Ihre Komplimente! Es war Gwydion de Wynther, seinem Sohn Arthur und mir immer ein wichtiges Anliegen soziale Gerechtigkeit auf der gesellschaftlichen Ebene anzustreben. Heliopolis ist in dieser Beziehung ein einziges großes Experiment. Aber sagen Sie mir, wie entwickelt sich Ihre Beziehung zu Eleonora? “

Nigel grinste. Endlich ein Thema von Mann zu Mann, ohne dass es gleich zu Disharmonien kam. Im Grunde bewunderte er Hellström, einmal für sein Werk mit Heliopolis. Vielleicht hatte Magnus wirklich Recht und er Nigel benahm sich überheblich. Es war immer noch das moralische Erbe seines ehemaligen Landes. Die TFUF wollte nicht die Fehler der mächtigen Politiker der ersten sechsunddreißig Jahre des 21. Jahrhundert machen.

Er wollte den ethischen Zeigefinger gegenüber dem Nachkommen von Gwydion de Wynther nicht zu sehr erheben. Wer weiß wie er sich entschieden hätte, wenn er in de Wynthers Schuhen gesteckt hätte, nachdem die POSEIDON von ihrem Bermuda-Dreieck in den hiesigen Bodensee, der größer, als ihrer war, versetzt wurde? Offenbar war hier wie dort jeweils ein natürlich entstandenes ‚Faltpunktportal’, gewissermaßen ein natürliches ‚Wurmloch’, wie auch immer parallel und gleichzeitig aktiviert worden. Oder hatte ein Überwesen wie ES seine wie auch immer gearteten ‚Finger’ im Spiel? Vielleicht existierte in dieser Realität kein ES und ‚ihre’ SI betrachtete beide parallele Universen, als ihr Machtbereich, vielleicht auch hier im Kampf mit ANDROS?

Währendessen wendete das Boot und machte sich auf den Rückweg. Der Herbstmarkt wartete. Nach einer Phase des Schweigens wandte sich Magnus wieder an Nigel.

„Wer kennt die Zukunft, Commondore? Eleonora arbeitet am Neutralisationsgift und wenn alle Stricke reißen, sind vielleicht die Psiheilerinnen von Valon erfolgreich. Sie kommen übrigens Morgen an. Unser Abholkommando musste Umwege fahren. Überall schwirren die imperialen Auxilaris herum. Ich befürchte innerhalb einer Woche sind wir in Kampfhandlungen mit ihnen verstrickt. Nun, wir sind bereit! Das Bündnis mit Neo- Pyreene steht auf festen Füßen. General Orwell ist bereits mit einer Tausendschaft nach Pyreene gezogen. Dort wird wohl der erste Angriff der Imperialen erfolgen.“

Hellströms Gesicht zuckte bei diesen Worten. Die große Bewährungsprobe Heliopolis stand noch aus. Er hasste Krieg und den Kampf. Er war ein Mann des Aufbaus. Trotzdem musste Gwydion und er in den vergangenen fünfzig Jahren ständig Krieg führen. Aber diese waren im Verhältnis zum Kommenden nur kleine Vorgeplänkel gewesen. Nigel konnte nicht anders. Er legte seine Rechte, beruhigend auf Hellströms linke Schulter.
„Wir werden die Herausforderung meistern, Magnus.“

In den Zügen des Regenten zuckte es. Er beherrschte sich mühsam. Talbot konnte dessen Einsamkeit, vor allem was die Verantwortung für ein wirklich großes Werk anging, förmlich spüren. Nigel erholte sich nur langsam vom Strangeness-Schock. Dieser wirkte besonders negativ auf sein Gedächtnis ein. Auch schien er diese Einsamkeit in einem besonderen Maße selbst zu kennen. Als hätte er Jahrtausende Erfahrung darin. Was für blödsinnige Gedanken, sagte sich Nigel Talbot. Manchmal kamen ihm die absonderlichsten Gedanken. Oft dachte er, dass er kurz vor der psychischen Spaltung stände. Nein, als befände sich irgendwo in seiner Denksphäre, eine Art von zweitem Bewusstsein.
„Unsinn!“ dachte er und verdrängte die anderen Gedanken aus sich.
„Es ist gut, wenn man die politische Verantwortung teilen kann, Nigel. Ihre militärischen Führungsqualitäten werden uns helfen, die Krise zu meistern.“
„Jack und ich stehen an Ihrer Seite, Regent. Heliopolis ist ein Ideal für diese Höllenerde, um das zu kämpfen es sich lohnt.“
„Das werde ich, Nigel. Sie können sich darauf verlassen, selbst wenn es mein Leben kostet!“
„Reden Sie nicht so, Magnus.“

Aber dieser wandte sich ab und konzentrierte sich auf das Lenken des Bootes. Der von einer leistungsfähigen Brennstoffzelle angetriebene Elektromotor erzeugte eine beachtliche Antriebskraft. Sie pflügten regelrecht durch das Wasser. Schaumkronen gischten über die Reling. Einige Tropfen trafen die beiden einzigen Passagiere. Um sie herum fuhren etwa zwölf Patrouillenboote.
Bald landete das Boot, mit der kleinen Armada im Schlepptau. Ein komisches Bild. Zumindest für ihn. Er war auch nur Kapitän und Commondore einer neu entstandenen Raumflotte einer parallelen Erde und nicht der verantwortungsschwere Regent einer kompletten, wenn auch kleinen Zivilisation.

Das ‚Landhaus‘ entpuppte sich als ein Schloss auf einem einsamen Hügel direkt am Meer gelegen. Die Mauern Konstanz mochten einen Kilometer entfernt Richtung Osten liegen. Sie betraten das Schloss über einen Tunnel, der zu einem Aufzug führte. Überall postierten sich Wächter. In Kürze würde das Gebäude nur so von Militär wimmeln. Zwei Sicherheitsbeauftragte gingen voraus und überprüften, ob alles gefahrenfrei sei. Hellström ertrug es mit stoischer Gelassenheit. Nigel dagegen hatte bereits Probleme seinen Ärger über das Vorgehen der archaisch wirkenden Krieger nicht in sarkastischen Bemerkungen loszuwerden.
Schließlich gaben sie grünes Licht. Magnus und in seinem Schlepptau Nigel Talbot betraten den Hauptraum. Von ihm hatte man einen herrlichen Ausblick über die Stadt, den See und Heliopolis. Im Süden konnte er heute sogar die unglaublich eindrucksvolle Gebirgsfront der hiesigen Alpen erkennen, die weit höher als die in seiner Heimat waren. Durch ihre Vergletscherung ab 1500 Meter Höhe wirkten sie unbezwingbar. Er wusste auch, dass Italien nur an dem Gletschergebirge vorbei im Osten zu erreichen sein würde, nicht über direkte Pässe, wie auf seiner gewohnten Erde.
Die Landschaft wirkte wirklich grandios.
Die Schlossausstattung war ihm allerdings zu protzig.

„Entschuldigen Sie die Einrichtung. Hier wohnen mehr Gäste. Aber manchmal komme ich einfach hierher und genieße das Panorama und die Ruhe.“ Nigel nickte.
„Verstehe. Was wollten Sie mir zeigen.“ Magnus blickte ihn sonderbar an. Nigel wurde es ein wenig mulmig. Er hatte ein ungutes Gefühl.
Nigel fasste sich an seinen Kopf. Ein dumpfer Schmerz bohrte schon einige Zeit darin.
„Merkwürdig. Mein Kopf fühlt sich seltsam an. Auf der einen Seite fühle ich, als ob darin neue Ganglien arbeiten und auf der anderen Seite ist er so merkwürdig leer. So wie nach einer durchgezechten Nacht. Außerdem scheint irgendetwas mit meiner Realität nicht zu stimmen.“
„Soll ich nach Eleonora rufen?“
„Nein. Wir sehen uns sowieso heute Abend. Sie soll die Zeit dazu nutzen um ihre Forschung voranzutreiben.“
„Das sehe ich auch so“, stimmte ihm Hellström zu, der ihn allerdings nachdenklich musterte, wie ein Lehrer seinen begabten Schüler. Seltsam, Nigel meinte plötzlich zu wissen, dass Hellström nicht der war, der er vorgab zu sein. Flüchtige Gedanken eines löwenmähnigen Humanoiden tauchten in ihm auf, als er Magnus anblickte.

Was bei den Sternenvorfahren stimmte mit ihrer beiden Realität nicht? Irgendwie kam ihm der Gedanke, dass sie zusammengebrochen wäre, wenn Magnus nicht psionisch anwesend wäre und ihn als Psioniker beeinflusste? Welche eigentliche Realität wohnte dann in ihm und in Magnus? Wer zum Henker waren sie beide?
Magnus Freundlichkeit wirkte wie eine Maske. Nigel wusste nicht so recht, wieso er ihn plötzlich so sah: geheimnisvoll, skrupellos und mächtig.

Dann redeten sie über die unterschiedlichsten Dinge, als Nigel plötzlich einen Schwindel spürte und kurz zusammensackte. Er wurde wieder klar und Magnus beugte sich besorgt über ihm.
„An was können Sie sich zuletzt noch erinnern? Sie hatten nämlich einen kurzfristigen Blackout. Ich musste telepathisch kurz eingreifen und sie mental stabilisieren“ sagte und fragte Magnus mitfühlend.
Aber wieso meinte Nigel darin Sarkasmus herauszuhören? Er musste heute Abend dringend mit Eleonora reden und mit ihr zusammen sein. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm, seit diesem kurzen wohl von der Strangeness herrührenden Aussetzers. Und Magnus hatte jetzt Nigels Vermutung bestätigt, dass er zumindest telepathisch begabt war.

„Wir philosophierten über Gott und die Welt. Über das holografische Prinzip des Multiversums, morphogenetische Felder und die theoretische Funktionsweise von multidimensionalen Anomalien, die sie ‚PORTALE nennen und der Transportertechnologie, als Abarten der MG-Feldstruktur des Multiversums.“
„Genau, ich kann mich wieder erinnern!“ bestätigte Nigel.
„Was ist, Commondore?“ Der Kapitän vergrub seinen Kopf in seinen beiden Armen.
„Parallele Zeitebenen und temporale Manipulationen!“
Hellström blickte ihn merkwürdig an.
„Sie sollten jetzt Eleonora aufsuchen!“

Verdammt noch mal, wieso bewies er nicht mehr Mut? Wenn er nur noch einen Monat zu leben hatte? Nein, es lag an der Gegenwart dieses Psionikers.

„Wesen wie ihn sollte es nicht geben. Sie erheben sich über das normale Menschsein. Er besitzt eine Dunkle verborgene Seite. Sei vorsichtig!“

Verflucht, was war nur los mit ihm? Wieso reagierte er plötzlich so feindlich gegen Dr. Hellström? Im Gegensatz zu seinem Intellekt, der ihn bewunderte für seine Aufgabe und wie er sie bewältigt hatte. Der Gram in des Regenten Augen verstärkte sich. Schimmerten da nicht Tränen? Aber Nigel musste sich irren.
„Wenn Sie sich nicht wohl fühlen, bringe ich sie augenblicklich zu Doktor Eleonora.“

„Wieder diese falsche Fürsorge..“

Der Gestrandete aus einem parallelen Universum hörte nicht mehr auf seine innere Stimme. Aber er hätte am liebsten dreimal Ja, geschrieen. Niemand sonst als sie würde er jetzt lieber sehen. Trotzdem blieb er.
Nigel Talbot hatte keine Ahnung wieso. Es war so, als würde er damit den unsichtbaren Seelenkampf gegen ‚Merlin‘ gewinnen. Sein Verstand konnte seine Verhaltensweise nicht mehr rational erklären. Die Trauer im Gesicht des Gegenübers verstärkte sich schmerzhaft. Las er seine Gedanken komplett? Wieso? Was ging diesen Fremden seine Seele oder ÜBSEF- Kostante an? Um nicht endgültig durchzudrehen, stand Nigel auf.
„Gehen wir zum Markt, Regent.“
Nigel hatte keine Lust, ihn weiter ‚Magnus‘ zu nennen. Irgendwie verdiente er es nicht. Wieso fühlte er plötzlich so negativ?

„Der Bastard hat dich verraten. Er benutzt dich nur! Für irgendetwas Gewaltiges, das in unserer Raumzeit existiert. Er fühlt sich als Bote von Mächten, die er nicht versteht.“

Nigels Intellekt weigerte sich auf die innere Stimme zu hören, die sich vermehrt meldete. Auch diesbezüglich schien sich der Strangeness-Schock zu reduzieren. Trotzdem nahm er sich vor Abstand zu halten.
Wurde er langsam schizophren? Verdammt, er brauchte frische Luft. Nigel blickte Hellström nicht mal mehr an. So entging ihm, wie sich nun tatsächlich Tränen in den grünen Augen des Psionikers sammelten.
„Wie Sie wünschen, Commander. Ich gehe voraus.“
„Gut!“
Danach herrschte das große Schweigen. Die beiden Männer hatten sich nichts mehr zu sagen...
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Wie ich hier bereits betonte, fördere ich möglichst Fanprojekte.

Hier stellte ich bereits die Crest- Datei vor, die bekannt für ihre hochwertigen Zyklus-Zusammenstellungen ist. http://www.crest-datei.de/
(Reiter: Projekte)

Sie geht leider nur bis zum Zyklus 31 (Bände 2000-2099)

Ab Zyklus 32 – Das Reich Tradom habe ich jetzt ein weiteres Fanprojekt entdeckt, welches sehr gute Zykluszusammenfassungen bringt. Und eine sehr umfangreiche Einzelheft-Zusammenfassung mit guten Kommentaren.

Hier die Adresse: http://www.kreis-archiv.de/
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Homer G Adams hat geschrieben:Wie ich hier bereits betonte, fördere ich möglichst Fanprojekte.

Hier stellte ich bereits die Crest- Datei vor, die bekannt für ihre hochwertigen Zyklus-Zusammenstellungen ist. http://www.crest-datei.de/
(Reiter: Projekte)

Sie geht leider nur bis zum Zyklus 31 (Bände 2000-2099)

Ab Zyklus 32 – Das Reich Tradom habe ich jetzt ein weiteres Fanprojekt entdeckt, welches sehr gute Zykluszusammenfassungen bringt. Und eine sehr umfangreiche Einzelheft-Zusammenfassung mit guten Kommentaren.

Hier die Adresse: http://www.kreis-archiv.de/
Die Kritik des Zyklus Genesis im Kreis-Archiv kann ich nicht beurteilen, weil ich ja außer den kosmologischen Romane keine Zyklusromane gelesen habe.

Trotzdem finde ich die Kommentare interessant.
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Hier nochmals zusammengefasst interessante Fanprojekte. Dies alles kann natürlich auch in Perrypedia alles gelesen werden, außer den Kritiken in den Zyklus-Zusammenfassungen. :-=

Aber viele von uns möchten ja die Fanprojekte unterstützen. Das sind immer gigantisch fleißige Arbeiten, die gewürdigt werden sollten. :st:


Hier stellte ich bereits die Crest- Datei vor, die bekannt für ihre hochwertigen Zyklus-Zusammenstellungen ist. www.crest-datei.de/
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Sie geht leider nur bis zum Zyklus 31 (Bände 2000-2099)

Ab Zyklus 32 – Das Reich Tradom habe ich jetzt ein weiteres Fanprojekt entdeckt, welches sehr gute Zykluszusammenfassungen bringt. Und eine sehr umfangreiche Einzelheft-Zusammenfassung mit guten Kommentaren.

Hier die Adresse: www.kreis-archiv.de/

Eine weitere Fan-Empfehlung. Der PR-Sternenatlas mit tollen Sternenkarten. Neu überarbeitet 2019. www.pr-sternenatlas.de/karten.htm

Und nochmals eine Empfehlung. Ebenfalls mit Zyklenzusammenfassungen und Einzelheft-Zusammenfassung. www.pr-materiequelle.de/
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Homer G Adams hat geschrieben:So jetzt EA Band 2999 gelesen. Alles wartet auf Band 3000. Auch ich gebe der EA mit oder ohne Voltz- Kosmologie noch eine Chance, weil ich einfach neugierig bin, nach 53 Jahre PR lesen.

Elena, du bist ja dem Genesis und Atopenzyklus treu geblieben. Was kannst du aus deiner Sicht hier kurz auf die ‚Mission 3000’ erklären?

Wie kann die Erde ein ‚Mythos’ sein? Dann müssten ja zwischen Band 2999 und 3000 ein Jahrtausendelanger Zeitsprung liegen?

Übrigens einige Presseberichte gelesen. Die sind alle ganz baff, dass eine ‚Groschenromanserie’, wie sie sie früher beschimpften, solange überleben kann.

Wenn ich an die Presseberichte in den Siebziger Jahre denke, hat sich hier viel geändert.
Sorry für die späte Rückmeldung. Bin mal wieder am Hinterherhinken. Nur, wie soll ich die Frage beantworten? Ich kann leider nicht in die Zukunft sehen und die, die es wissen, behalten es aus verständlichen Gründen für sich. Sie wollen ja, dass man die Romane kauft.

Ich weiß also nicht mehr als alle Anderen und danach gibt es einen Zeitsprung, Terra ist ein Mythos, was eigentlich nur geht, wenn es verschwunden oder nicht mehr erreichbar ist, Perry wird die ganze Schuld in die Schuhe geschoben und deshalb wird er mal wieder zum Gejagten. Mal gucken, was daraus am Ende wird.

Tja, so ist das mit den sog. Groschenromanen. Der eine liebt Klassik, der andere Unterhaltung und die sog. Groschenromane gehören nunmal zur Unterhaltung.

Vielen Dank für die Annalen. Echt interessant! :st:

Dann les ich mal weiter. :)
Ein bisschen gesunder Menschenverstand, Toleranz und Humor - wie behaglich es sich dann auf unserem Planeten leben ließe.
- William Somerset Maugham


Ich bin wie ich bin - Wise Guys

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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Elena hat geschrieben:Sorry für die späte Rückmeldung. Bin mal wieder am Hinterherhinken. Nur, wie soll ich die Frage beantworten? Ich kann leider nicht in die Zukunft sehen und die, die es wissen, behalten es aus verständlichen Gründen für sich. Sie wollen ja, dass man die Romane kauft.

Ich weiß also nicht mehr als alle Anderen und danach gibt es einen Zeitsprung, Terra ist ein Mythos, was eigentlich nur geht, wenn es verschwunden oder nicht mehr erreichbar ist, Perry wird die ganze Schuld in die Schuhe geschoben und deshalb wird er mal wieder zum Gejagten. Mal gucken, was daraus am Ende wird.

Tja, so ist das mit den sog. Groschenromanen. Der eine liebt Klassik, der andere Unterhaltung und die sog. Groschenromane gehören nunmal zur Unterhaltung.

Vielen Dank für die Annalen. Echt interessant! :st:

Dann les ich mal weiter. :)

Moin, Elena,

So nochmals die letzten Zusammenfassungen der letzten zehn Bände der EA und die Kommentare im Kreis-Archiv gelesen.

Manche würden im normalen PR-Forum, Einigen sauer aufstoßen. :devil:

Aber im Großen und Ganzen stimme ich dir mit deinen Kommentaren bzg. Mythos 3000 überein. Ich steige nur wieder ein, weil ich wirklich gespannt auf 3000 ff bin.
Eine neue Chance sollte auch eine ‚Non-ES’ EA nochmals erhalten. Schaun mer mal.

Es freut mich ferner, dass dir die Annalen der Menschheit in jenem Mischuniversum von Neo und EA gefallen. Es könnte noch viel geben. Material ist viel vorhanden.

Solange die Klickzahlen noch stimmen wird es Fortsetzungen geben, wenn mir auch nicht gefällt, dass sich so wenige am Thread beteiligen :o
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Tja, vielleicht wissen viele ja auch nicht, was sie hier schreiben sollen. Könnte doch auch sein.
Ein bisschen gesunder Menschenverstand, Toleranz und Humor - wie behaglich es sich dann auf unserem Planeten leben ließe.
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Elena hat geschrieben:Tja, vielleicht wissen viele ja auch nicht, was sie hier schreiben sollen. Könnte doch auch sein.
Spoiler:
[/Spoiler

Moin Elena,

Das überlasse ich den Klickern. Bsp. über die 'Warptechnik' in den 'zweiten archaischen Perioden', da dort ja keine Transitionsantriebe mehr funktionieren. Bei den Lineartriebwerken, keine Ahnung. Muss mir noch was überlegen. :-=


Ad Astra
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

So, jetzt eben gerade PR-Nosta aus dem Jahr 1969 von Kneifel (Band 418 Kurier der Galaxis) gelesen. Dort führte Kneifel die Figur von Joaquin Cascal ein. Glaube der zweite Band von Cascal. Kneifel Figuren damals sind ja alle ‚Marlboro Männer’, die sich ziemlich gleichen. :lol:

Was mich an solchen Retro-Romanen fasziniert ist folgende Szene. Da wird Cascal von Solab-Agenten zu einem Solab-Treffen überraschend abgeholt. Seine Freundin wartet mit dem Frühstück auf ihn und er ‚ruft’ sie schnell mal an, dass er drei Tage weg ist. Dabei benutzt er natürlich KEIN Handy oder Komlink, sondern muss rasch in die nächste Tarsi…äh, Visiphon-Zelle, um die Freundin zu kontaktieren.
Dann hört er Musik auf Kassetten und das im Jahr 3433.

Selbst SF-Autoren konnten sich 1969 nicht vorstellen, wie rasch vor allem die Kommunikationstechnik sich entwickelt. Auf der anderen Seite setzt er sich in Transmitterkabinen und überwindet mal geschwind 7000 Lichtjahre und geht durch ein temporales Feld, dass ihn einige Sekunden in die Zukunft versetzt, um ins Solsystem zu gelangen. Wen es interessiert es ist der Cappin- Zyklus.

Das mit den Telefonzellen und Kassettenrekorder sind einfach köstliche Retro-Momente die zur EA-Serie gehören.

Wir Alt-Leser lieben einfach diese Nostalgie- Szenen. Oder? ^_^

Ach ja, jeden Tag erwarten wir Band 3000. Jetzt steigt auch bei mir langsam die Spannung an. Wer konnte sich damals 1966 mitten im MdI-Zyklus, als ein Junge in die Serie einstieg. Band 3000 vorstellen.

Allein aus diesem Grunde gebe ich der EA wieder eine Chance. :st:

Aber wenn sie dort zu sehr dem Zeitgeist hinterher hecheln, kehre ich sofort um und lese nur noch die Retro- Geschichten. Es gibt genug davon! :devil:
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Atlans Extrasinn

Kosmologien in diversen Universen
Spoiler:
In der Kosmologie des Universums aus dem Atlan und ich stammen wissen wir, dass jedes Universum Teil eines größeren Ganzen, des Multiversums ist. Die einzelnen parallelen Universen unterscheiden sich untereinander durch eine physikalische Konstante, der „Strangeness“ sowie durch unterschiedliche Naturkonstanten. So wissen wir nicht nur von der Existenz diverser Paralleluniversen, sondern beispielsweise einem Antimaterieuniversum oder beispielsweise dem Arresum einem Spiegelbilduniversum. Alle Universen werden durch die Dimension der ‚Tiefe’ voneinander getrennt.

Dann existiert ein kosmisches Schöpfungsprogramm in Form des „Moralischen Codes“, welcher in der Gestalt einer langen Kette von psionischen Feldern, den „Kosmonukleotiden“
das Universum umspannt. Sie haben die Form einer Doppelhelix. Wie der genetische Code die materielle Evolution des Körpers bestimmt, determiniert der „Moralische Code“ die biologische Evolution und physikalische Struktur des Multiversums.

Die Evolution des Lebens im Universum wird durch das Zwiebelschalenmodell beschrieben. Im Innern der Zwiebel sind unbelebte Strukturen. In den Schichten darüber Viren und Bakterien, Einzeller, Vielzeller, Pflanzen, Tiere, planetare Intelligenzen, raumfahrende Völker und auf der äußersten Schalen schließlich die Entitäten wie Superintelligenzen, Geistwesen, Materiequellen, Kosmokraten und Chaotarchen ihr Gegenpol.

Die Kosmokraten und ihre Helfer, wie einst die Sieben Mächtigen, dann die Porleyter und schließlich die Ritter der Tiefe kämpfen gegen ihre Gegenpole die chaotarchische Grundordnung für die Kosmische Ordnung, durch die erst Leben möglich ist, wie wir es kennen und vom Moralischen Kode repräsentiert und gesteuert wird. So gesehen sind die kosmokratischen Helfer nur Wächter des Moralischen Kodes.

Einst beschleunigten die Kosmokraten die Entwicklung des Lebens und der Intelligenz im Universum durch die Sporenschiffe und Sternenschwärme.
Ihre wichtigsten Hilfsmittel waren dabei, die Lebensspore, Biophore in Form von ON- und NOON-Quanten.

Wichtig für die Höherentwicklung von multidimensionaler Energie ist die ÜBSEF-Konstante, die von vielen Intelligenzen auch die ‚Seele’ genannt wird.
Jedes höherentwickelte vernunftfähige Lebewesen spiegelt sich in einem sechsdimensionalen Kontinuum wider, das mit unseren vierdimensionalen Sinnen naturgemäß nicht erfassbar ist. Erst in der Wechselwirkung zwischen den Dimensionen können wir Intelligenz und Individualbewusstsein entwickeln.

Gelten diese von uns erkannten Gesetzmäßigkeiten wirklich für alle Dimensionen?
Wieso mein Zweifel? Nun Atlan wurde im Absoluten Sprung als Gänger des Netzes aus dem hiesigen Psionischen Netz herausgeschleudert. So als würde die Verdichtung des Psionischen Netzes, wie es in unserem heimatlichen Universum existiert, hier nicht möglich sein.

Was wissen wir bislang über die Kosmologie des hiesigen Universums?

Wir fanden heraus, dass ES vor 80.000 Jahre durch die Vergeistigung des hiesigen menschlichen Urvolkes, die sich Memeter nannten, hervorging. Eine der Anomalien, welche sich in der Sonne Sol manifestiert und einen psionisch höchst aktiven Stoff namens ‚Halation’ absondert ist für die Vergeistigung eines Großteils der Memeter verantwortlich. Sie benutzten ihn, um daraus Physiotrone, Zellaktivatoren und Multiduplikatoren zu erzeugen.

Wenn du so willst, ist die Existenz von ES und wohl auch sein Gegenpart ANDROS diesen Anomalien und damit dem Zufall zuzuschreiben. Wir wissen noch nicht, ob hier ein ‚Zwiebelschalenmodell’ und weitere Superintelligenzen existieren. Aber zwischen Andromeda und der Milchstraße scheint ein ‚dimensionaler Riss’ zu existieren, wie in der Sonne. Aus dem großen Riss kommt nichts Gutes, wie beispielsweise Kreaturen, das Suprahet und paramentale Entitäten samt Hilfsvölkern, die sich in diesem Universum breit machen. Dieser Riss bildet sich allerdings nicht zwischen Paralleluniversen, sondern zweier Kontinua, einmal dem Einsteinraum und einer Dimension, die sich ‚Crea’ nennt. Wie es in diesem Kontinuum aussieht wissen wir noch nicht. Nur dass dort Zustände herrschen könnten, wie in einer Negasphäre unseres Heimatuniversums, könnte durchaus sein.

Laut dem Kosmokraten Taurec:

"Ist eine Negasphäre ein Ort. in dem das Chaos herrscht. Wo es keine Stabilität, keine Sicherheit, keine Logik, keine dauerhaften Naturgesetze gibt, wo alles pervertiert ist. Wenn die Informationsübertragungen durch Kosmonukletoide abgebrochen werden, löst sich das Schöpfungsprogramm in der Negasphäre auf. Das Universum zerfällt an diesem Ort. Der Zerfallsprozess begann vor vielen Jahrmillionen und ist noch nicht abgeschlossen, er dauert an und nähert sich unaufhaltsam seinem Ziel. Und dieses Ziel - ist das Nichts."

Ein nicht unerheblicher Prozentsatz der Memeter, die sich nicht der kollektiven Vergeistigung anschloss, formte sich zum humanoiden Urvolk der Liduuri, die bis 50.000 vor der Jetztzeit lebten und die Galaxis von der Erde aus kolonisierten. Dabei trafen sie auf eine Allianz von Nichthumanoiden, die von einer gegnerischen Superintelligenz namens Andros, beherrscht wird. Im Konflikt dieser beiden Parteien, verloren die Liduuri, wie bei uns die Lemurer gegen die Bestien. Ein Großteil der Liduuri zog nach Andromeda um. Aus den zurückgebliebenen Resten der humanoiden Völker bildeten sich viele Jahrtausende später die Calurier, Arkoniden, Ferronen und Terraner. Ein heimlicher Wächterorden und ein humanoides Hilfsvolk die Calurier beschützten seit 30.000 Jahren die wieder aufstrebenden humanoiden Völker in der Galaxis vor der Allianz der Nichthumanoiden. Diesen Wächterorden konnten wir noch nicht definieren. Wir wissen nur, dass es sogenannte ‚Wächterfamilien’ gibt, welche zusammen mit den Calurier, die Wächterfunktion über die humanoiden Völker übernehmen.“
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Erstauflage ab Band 3000

Überlegungen in kosmologischer Hinsicht


Extrasinn Atlan
Spoiler:
Keine Ahnung, woher es kommt. Neuerdings ist es mir plötzlich möglich zum Informationspool des Multiversums, das offenbar in dem multiversalen Psionischen Netz in einem ‚Knoten’ organisiert ist, Kontakt aufzunehmen.

Früher nannten es die Spirituellen die ‚Akasha-Chronik‘ oder Philosophen wie Carl G.Jung, das Kollektiv Unterbewusste.

Wie dem auch sei, offenbar sind darin, wahrscheinlich mittels kollektiver Telepathie, sämtliche Informationen, die irgendein intelligentes Wesen mit einer ÜBSEF-Konstante denkt gespeichert. Der Informationspool kann wohl von Superintelligenzen und ähnliche Entitäten angezapft werden.

Allerdings scheinen auch intuitiv arbeitende Autoren – das ist allerdings eine Theorie von mir - diesen Informationspool anzapfen und in ihrem Paralleluniversum darüber schreiben zu können. :devil: :lol:

Wie dem auch sei, ich kann offenbar jene Daten anzapfen, welche Autoren in ihrem Universum, zu einer Perry Rhodanserie verarbeiten, die ansonsten nichts mit ihrem Prä-
Hypertechnik-Alltag zu tun hat.
:-=
Auf dieser Basis versuche ich künftig kosmologische Überlegungen von meiner Sicht aus zu machen.

Wir haben das chaosterminale Feld um Wanderer mit der RAS TSCHUBAI (RT) überwunden und checken die Hyperfunksendungen, die uns den arkonidischen Sternengöttern sei Dank, anders als bei der Rückkehr zur von den Cantaro beherrschten Milchstraße im Jahre 1147 NGZ, zugänglich sind.
Daraus entnehmen wir, dass wir offenbar das Jahr 2050 NGZ schreiben. Wir sind also dank dem terminalen Feld fast 500 Jahre in die Zukunft versetzt worden. Rhodan und Co erkunden in der BJO BREISCOL die Milchstraße und versuchen Rudyn anzulaufen. Die Milchstraße wird offenbar durch eine humanoide Alienrasse, den Cairaner, zu einem Frieden gezwungen. Die Zellaktivatorträger der RAS TSCHUBAI werden offenbar von den Aliens, wieso auch immer, als Galaktische Hauptfeinde gejagt. In einer Gesellschaft, die nur eine Meinung, eben die der Cairaner kennt, wird uns die Galaktische Öffentlichkeit eben auch jagen. Wir werden sicherlich bald durch unsere Aktionen als ‚Terroristen’ gejagt werden.

Offenbar hat Reginald Bull mit einigen Terranern überlebt und sich in die zentralgalaktische Festung Rudyn, die wie mir der Informationspool mitteilt, von einem Kristallschirm abgeschottet wird. Wir sind sicher diese Terraner und auch Tefroder, wohl auch Akonen haben sich in den fünfhundert Jahren auch technisch weiterentwickelt. Über die Arkoniden liegen mir noch keine Infos vor. Die Terraner aus den vielen Kolonialplaneten werden als potentielle Unruhestifter vom herrschenden System, ebenfalls kritisch beäugt.

Perry versucht mit seinem Schiff, einem ‚Beiboot’ der RT, auch mit Bully Verbindung aufzunehmen.
Die aufgefangenen Hypersendungen lassen auch vermuten, dass Terra und Luna von wem auch immer geklaut wurde. Sie sind anscheinend aus dem Solsystem verschwunden und ein Mythos.

Was geschah mit der Hauptmasse der Solaren Terraner? Gerichte nach in die Larengalaxis Larhaton per Exodus, entfleucht.

Kosmologisch wissen wir bislang, dass Wanderer offensichtlich in ein fremdes, d.h. wohl paralleles Universum entflohen ist. ES wurde wahrscheinlich immer noch ‚weggeschert’ und mein Meister hat wohl jetzt auch seine Ritteraura verloren?

Die Galaktiker, was für ein doofer Name, d.h. die intelligenten Bewohner der Milchstraße, wissen offenbar nichts mehr von der Voltzischen Kosmologie, wie es die Autoren nennen, welche die Serie in einem parallelen Universum schreiben.

Also kein Wissen mehr über das Zwiebelschalenmodell, von Superintelligenzen und den Hohen Mächten und deren Diener, wie auf der positiven Seite, die Ritter der Tiefe.

Mehr kann ich noch nicht sagen. Ich warte auf den nächsten Informationsstoß vom multiversalen Infopool und die eigenen Erlebnisse von Atlan.

Dieser ist gerade mit mir in der RT unterwegs zu einer geheimen Werft bei den Posbis. Ob die nach fast 500 Jahren noch existiert und die RT flicken und modernisieren kann?

Schaun mer mal.

Ad Astra
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Moin, moin

14. Teil
Spoiler:
Planet Mysteria, Paralleles Universum Dabor, Einige Lichtjahre von Terra II entfernt

Eine gewaltige immer noch fremde Sonne schob sich über den Horizont Mysterias. Weiches fahles Licht fiel über die bereits dampfenden Urwälder und die darin versteckten Tempel-Pyramiden. Arthur de Wynther, der hiesige Leiter der Morphischen- oder Para- Akademie streckte sich und vertrieb mit einer mentalen Entspannungsübung die Müdigkeit aus seinen Gliedern. Innen im Zelt regte sich Aurania.

Der Heliopolitaner genoss die frühe Stunde, indem der Urwald erwachte. Myriaden verschiedenartiger Düfte und Aromen stachen in seine Nase. Er unterschied mit geschlossenen Augen den würzigen kräuterartigen Duft der schwertförmigen Dimoslilien und den süßlichen Geruch von an blühenden Orchideen erinnerten Pflanzen. Wieder einmal versuchte er PSI einzusetzen, aber außer einem leichten Kräuseln im universalen Netzwerk des psionischen oder morphischen Netzes, brachte er nichts zustande. Noch immer verhinderte der fremde Einfluss die Ausübung seiner transzendentalen Kräfte. Er konnte sich nahezu an nichts mehr erinnern. Arthur konzentrierte sich weiter, er wollte nicht so schnell die Flinte ins Korn werfen und weitete mit geöffneten Händen sein Bewusstsein und tatsächlich spürte er die mentalen Ausstrahlungen der unzähligen Lebensformen Mysterias.

Mit seinen geschärften mentalen Sinnen konnte er jetzt deutlich die Schwingungen der Pflanzen von denen der Tiere unterscheiden. Arthur nahm wahr wie ein kleines Tier in den Fängen einer riesigen Raubechse starb. Er konnte die nach oben strebenden Pflanzensäfte der nahen Bäume spüren und dann war da noch etwas Fremdes Disharmonisches und gleichzeitig für ihn unfassbar Faszinierendes. Vor seinem geistigen Auge konnte er wie auf einer Holokartenprojektion den Weg zum Unheimlichen erkennen.
Arthur schälte sich aus der Trance, als er die starken und gleichzeitig filigran wirkenden Hände der Dilmunanerin auf seiner rechten Schulter spürte.

„Wie mir scheint kehren deine PSI-Kräfte langsam zurück. Meine paramentale Heilarbeit scheint Erfolge zu zeigen.“
„Ich bin mir nicht sicher, Aurani. Zu Beginn meiner Entspannungsübung war alles wie gewohnt und ich spürte nur ein schwaches mentales Kräuseln im Pararaum. Am Ende der Übung schien ich allerdings Fortschritte gemacht zu haben. Ist dies normal?

Nachdenklich blickte der designierte Chef von Heliopolis das Grüngefleckte, erstaunlich humanoid wirkende Reptiliengesicht an. Ein großer Knochenkamm krönte ihr Haupt. Nur am Kopf konnte er die Schuppenhaut erkennen. Der Rest ihres Körpers steckte in dem weiten Adeptenmantel.
„Eigentlich nicht. Eine solche sprunghafte Veränderung in der Anwendung der mentalen Arbeit ist mir noch nicht vorgekommen. Aber was wissen wir wirklich über die Fähigkeiten, die uns die Psionik verleiht? Wir stehen alle erst am Anfang, selbst wir Lehrer und Meister. Ich stelle mir vor, dass die ersten Guardians so ähnlich begonnen haben die universalen Strukturen des Pararaumes und die sich in dieser Dimension befindliche psionisch-kosmische Matrix zu erforschen.“
„Was ist mit den Memetern?“
Der Reptilienkopf der Nachkommin einer vegetarischen Dino-Art fuhr herum, erstaunt wie es Arthur schien.
„Wie kommst du jetzt ausgerechnet auf diese Frevlerrasse, die einst die meisten heute existierenden humanoiden Urrassen schuf. Vielleicht sogar auch meine Art, als Dienerrasse?“
„Liegt es auf dieser Welt nicht nahe, hier wo einst vor langer Zeit einer der Auseinandersetzungen zwischen dem hiesigen Wächter-Orden von ES und der Dunklen Allianz getobt hatte? Ist dieser Planet nicht einer der archäologisch bestimmten Zufluchtsorte der Letzten der direkten Nachkommen der Memeter in unserem Universum, von dessen geistigen Resten, gewissermaßen den Brotkrumen, der Orden auf mehreren Parallel-Kosmen gezehrt hatte?“
Aurania blickte den humanoiden Mann aus dem künstlich aktivierten jetzt allerdings morphisch aktiven Clan der de Wynthers mit ihren großen Augen entsetzt an.

„Du sprichst ein Tabu-Thema an, Arthur. Wir würden nie wagen, nach archäologisch-technischen Artefakten der Memeter zu suchen. Es ist einfach unvorstellbar was ein kleiner Orden fehlgeleiteter Ordnungswächter mit dem geistigen Erbe, wie du richtig erwähnt hast, nicht mehr als den Brotkrumen, bereits angerichtet hat und wahrscheinlich noch in mehreren parallelen Universen anrichtet. Wir tun in der Tat gut daran, über die Memeter- Thematik ein Tabu zu verhängen.“
Die Dilmunanerin hatte sich in Rage geredet. Ihr Gesicht glühte vor missionarischen Eifer.

Arthur seufzte. Diese Art von Fanatismus lag ihm fern. „Ich muss dich leider enttäuschen, Heilerin. Wenn wir wirklich alle meine genetischen Nachkommen finden wollen, müssen wir genau dieses Tabu brechen. Wieso sind wir denn zu diesem Urwelt-Trip aufgebrochen? Wir sind eins von zehn Teams, das nach den verschwundenen Geschwistern sucht. Wie konntet ihr nur zulassen, dass die Zwei zu ihrem Ausflug aufbrachen, wo auf diesem Höllenplaneten nicht nur viele dimensionale Anomalien, sondern an jeder Ecke dinosauriergroße Raubechsen auf Beute lauern. Es war eine Schnapsidee von mir meine inzwischen bekannten psiaktiven Nachkommen hierher zur Ausbildung zu bringen!“

„Dann wären die beiden vielleicht längst in den Händen deiner Feinde.“
Arthurs Vorwürfe trafen die PSI-Heilmeisterin schwer. Der Mensch konnte erkennen und fühlen wie widersprüchliche Gefühle und Empfindungen in Aurania tobten. Einmal war es das Tabu-Thema: Memeter, und zum anderen ihr schlechtes Gewissen, dass sie dem Dschungelausflug der Kinder zugestimmt hatte. Zudem hatte sie Recht. Falls sie sich noch auf Heliopolis oder sonst wo auf der hiesigen Erde aufhielten, wer weiß was aus ihnen geworden wäre.
„Du meinst also tatsächlich, dass sie eine verborgene technische Anlage der Memeter entdeckt haben und nun erforschen?“
Arthur nickte ernst. „Vorhin hatte ich eine Vision. Eine Art von Fernwahrnehmung. Ich bin mir sicher, daß ich den Weg durch den Urwald finde und dich führen kann. Vor meinem geistigen Auge ist so etwas wie eine mentale Spur, welche die Kinder wohl unbewusst gelegt haben, zu erkennen. Es ist übrigens nicht mehr weit. Vielleicht ein Zweistunden-Marsch. Ich schlage vor wir frühstücken einen Konzentrat-Riegel, dann marschieren wir los.“
„Nehmen wir an, du hast Recht und wir finden das Memeter- Artefakt. Diese Dinger können sowohl zu guten wie bösen Zwecken verwendet werden. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich dort einen Fuß hineinsetze?“
„Nicht einmal wenn es um die Rettung der Kinder geht?“ Alles in der Dilmunanerin schien sich gegen die Vorstellung einer Tabuverletzung zu sträuben, aber die Sorge um die psibegabten Kinder schien stärker zu sein.
„Wir werden sehen, wenn wir am Ziel ankommen.“
Arthur blieb wie angewurzelt stehen, und die Reptilien-Frau, die knapp hinter ihm durch den Dschungel stapfte, prallte mit ihm zusammen.
„Wieso hältst du so plötzlich an, Arthur?“ Aurania hielt mitten in ihren Worten inne, als sie die große Lichtung und das darin befindende Objekt erblickte. Der Morphiker konnte es regelrecht spüren, wie es in der Dilmunanerin arbeitete. Arthur ließ ihr allerdings keine Chance zur langen Überlegung. Rasch betrat er den granitähnlichen Boden, der absolut frei von jeglichem Pflanzenwuchs war. Ein elektrisches Prickeln lief seine Wirbelsäule entlang, als das PSI-Potential sprunghaft zu ihm zurückkehrte. Dieser befreiende Umstand kompensierte nahezu den Druck, der plötzlich auf seinem Körper lastete, nachdem er den Felsenboden betreten hatte. Die Lichtung unterlag offensichtlich einer höheren Schwerkraft.

Der Boden vibrierte, so als ob im subplanetaren Bereich unterhalb des Plateaus mächtige Generatoren und Maschinen liefen. Aurania zögerte immer noch die Lichtung zu betreten. Sie erinnerte an einen runden Felsen der seiner Kappe beraubt wurde. Mitten auf der Fläche stand eine golden schimmernde Pyramide, die sich auf den ersten Blick nicht von den übrigen Tempeln auf Mysteria unterschied. Daneben entdeckte er den allerdings von Pflanzen überwucherte obligatorische dunkle Obelisk. Beide wurden von den geheimnisvollen Uralten immer gebaut, wenn sie einen nutzbaren Faltpunkt entdeckten. Sie symbolisierten immer, dass hier ein morphisches Portal generiert werden konnte. Eingeweihte Psioniker ab einer hohen Stufe vermochten in der Regel diese Portale zu benutzen. Leider gehörte er nicht zu dieser Gruppe. Er benötigte dazu einen Quantenmanipulator, den er nicht besaß. Trotzdem zögerte er keine Sekunde.
„Komm schon Auri. Wenn du mir helfen willst die Kinder zu finden, dann führt der Weg nur über diese uns noch unbekannte Faltpunktstation der Memeter.“

Über diese uralte humanoide Rasse wussten sie nur, dass sich ein Teil zu ES, ein Teil zu den Liduuri und ein Teil zu Dunklen Psionikern und Führer der Dunklen Allianz entwickelt hatte, weil sie die Macht des PSI ins Böse verkehrten.
Noch immer zögerte die PSI-Heilerin. Sie schien einen inneren Kampf mit sich zu führen. Schließlich traf sie eine Entscheidung und betrat die Lichtung. Sofort taumelte sie zurück, als sie die höhere Schwerkraft und den Druck auf ihr Bewusstsein spürte.
„Was ist los mit dir, Aurania? Du bist eine ausgebildete Raumfahrerin und PSI-Lehrerin. Wirst du mit der erhöhten Schwerkraft und dem mentalen Druck nicht fertig? Es geht schließlich um die Kinder!“
„Langsam finde ich deine Erpressungen widerlich, Arthur. Ja, ich weiß, daß ich den Ausflug hätte nie zulassen dürfen. Sollen wir nun deshalb blind in das Verderben rennen?“

Arthur gab keine Antwort und setzte sich stattdessen Schritt für Schritt in Richtung Tempel in Bewegung. Mit dieser Gangart war es leichter der etwa doppelten Gravitation standzuhalten. Aurania seufzte laut und sagte etwas von kindlichen Erdenmenschen, die in ihrer Jugendlichkeit nicht die Realität begriffen. Dann folgte sie dem Menschen doch. Ihre Schritte waren noch langsamer und schwerer als Arthurs, aber nach endlos scheinenden Minuten erreichten sie beide das Ziel. Während Arthur sich auf die Pyramide konzentrierte und seltsamerweise keine Probleme mit der Wiederkehr seiner PSI-Kräfte hatte, holte die genetisch modifizierte Nachkommin einer vegetarischen Dinosaurier-Art, ihr Kom-Link aus einer Tasche ihrer weißen Kombination, um Hilfe kommen zu lassen. Aus den Augenwinkeln heraus stellte Arthur fest, dass die Freundin ihr Kom-Gerät nicht einsetzen konnte.
„Was ist denn los? Wieso funktioniert das Kom-Link nicht?“ Immer wieder fummelte sie an dem Gerät herum, aber sie brachte es nicht zum funktionieren.
„Heh, Arthur, gib mir bitte dein Kom..., was ist denn jetzt schon wieder los?“
Mit weit aufgerissenen Augen registrierte Aurania, wie sich ein Tor in der ersten Stufe nach unten öffnete. Arthur konnte später nie erklären, wie es ihm gelungen war, den Öffnungsmechanismus zu finden und zu betätigen. Es war ihm so vorgekommen, als ob etwas Fremdes ihn geführt hätte. Dieser mysteriöse Einfluss bestimmte auch ihr weiteres Handeln. Ohne auf die Einwände der PSI-Lehrerin zu achten, betrat der Erdenmensch den Treppenschacht nach unten. Ein seltsames Glimmen aus den Wänden gab genug Licht, um den Weg in die Tiefe zu finden. Mit Hilfe seiner langsam wieder erwachenden Para-Sinne stellte er fest, dass Aurania ihm langsam folgte und ständig über die Unvorsichtigkeit des Menschen schimpfte. Mit einer gewissen Schadenfreude stellte der Heliopolitaner fest, dass die Dilmunanerin ihre Beherrschung verlor. So etwas hatte er an ihr noch nicht erlebt. Immerhin folgte sie ihm in die Tiefe. Oben gab es ein Geräusch, als ob sich die Tür wieder geschlossen hätte. „Auch gut, jetzt gibt es wenigstens kein Zurück mehr!“
„Was sagst du?“

Arthur zog es vor nicht zu antworten. Je tiefer sie hinabsteigen, desto stärker wurde das Vibrieren. Auch das Glühen in den Wänden wurde immer stärker, sodass sie fast an die Leuchtkraft von Lichtpaneelen herankamen. Dann erreichten sie endlich ihr vorläufiges Ziel. Der Leiter der Para- Akademie konnte nicht sagen, ob sie eine Stunde oder nur zehn Minuten hinunter gestiegen waren. Sie hatten jedes Zeitgefühl verloren. Eine Obsidiantür versperrte den weiteren Weg. Wieder setzte Arthur seine seltsamen neuen Fähigkeiten ein und eine Tür öffnete sich, als Aurania mit kalkweißem Gesicht die letzte Treppenstufe nahm. Sie musste beim Abstieg von Visionen heimgesucht worden sein, aber sie schwieg und blickte Arthur nur vorwurfsvoll an. Sie konnte und wollte auch nicht auf ihre berechtigten Argumente eingehen, dazu schien es längst zu spät zu sein.

Ein schmaler, etwa zwei Meter hoher Gang tat sich vor ihnen auf, der von dem Glühen in den Wänden ausreichend beleuchtet und von irgendwoher künstlich belüftet wurde. Sie marschierten schweigend den etwa einen Kilometer langen Tunnel entlang, der sich leicht nach unten neigte. Die Vibrationen besaßen hier bereits die Mächtigkeit eines leichten Erdbebens, aber sie ließen sich davon nicht beeindrucken, zumal Aurania offensichtlich beschlossen hatte vorerst zu schweigen. Dann versperrte eine weitere Tür den Weg. Wieder suchte Arthur mit seinen PSI-Sinnen nach einem Öffnungsmechanismus, aber diesmal war die Reptilienfrau schneller und drückte auf eine verborgene Erhebung. Das Öffnungsgeräusch hörte sich anders an, so als ob es eine Titanium-Stahltür wäre. Arthur fragte sich, ob die Dilmunanerin inzwischen ebenfalls dem fremden Einfluss unterlag.

Hinter dem Schott erwartete sie eine Halle, die mit unbekannten Maschinen und Aggregaten angefüllt war. Ein sanftes Blaulicht erfüllte den etwa dreißig Schritt großen und zehn Meter hohen Raum, dessen Wände, aus einem unbekannten blauen Metall bestanden. Eine Galaxiespirale, als drei Meter durchmessendes Hologramm in der Mitte des Raumes, zog sie in ihren Bann. Arthur atmete tief durch, als er das Bild anschaute, eine riesige Hand, welche die Galaxis umspannte. Natürlich kannte er inzwischen dieses Symbol der uralten Memeter, das auch der nachfolgende Orden benutzte.

„So, da wären wir also“, meinte Aurania, „wie geht es nun weiter?“
Statt einer Antwort begab sich Arthur zu der großen zentralen Instrumentenkonsole und drückte den ersten, in Rot leuchtenden Knopf in einem zu einem Pentagramm angeordneten Schaltersystem.

„Verflucht, Arthur, was tust du da? Ich..“ Die Worte blieben der Dilmunanerin im Halse stecken, als sich der ‚Raum‘ nach unten in Bewegung setzte. Arthur empfand nur tiefe Leere in sich, so als ginge ihn das Ganze nichts mehr an. Der raumgroße Fahrstuhl wandelte sich in eine Plattform, die auf ein unfassbares Objekt zuschwebte, dass mitten im dunkeln Nichts hing. Die Leere im Heliopolitaner verwandelte sich in mildes Interesse, als er das Dimensionsportal anblickte, das ultraviolett leuchtete und neben der Helligkeit, welche die Plattform ausstrahlte, die einzige Lichtquelle in einer riesigen domartigen Kaverne darstellte.
Instinktiv wusste Arthur, dass sie sich in einem Dom aufhielten, dessen Größe sie nur ahnen konnten. Ein Fach am Pult öffnete sich und eine menschenkopfgroße Energiekugel schwebte daraus hervor. Sie blieb einen halben Meter oberhalb der Konsole in der Schwebe, so als wäre dies ihr Platz.
Von der Energiekugel schossen tentakelähnliche Energiebahnen in Richtung Pult und betätigten weitere Schaltungen.
„Der formenergetisch generierte Zentralroboter nimmt die notwendigen Schaltungen vor“, hörte sich Arthur selbst sagen, obwohl er keine Ahnung hatte, was er eigentlich von sich gab. Aurania blickte ihn stumm und mit weit aufgerissenen entsetzten Augen an, so als stände eine Fabelgestalt einer längst vergangenen Zeit vor ihr. Der Morphiker hatte keine Zeit für lange Überlegungen, denn er fühlte sich plötzlich schwerelos und von diesem Tor ins Nirgendwo, angezogen.
„Es handelt sich um einen sechsdimensionalen Transporttunnel, ihr umschreibt es in eurer Unwissenheit als Wurmloch!“
Langsam befürchtete Arthur den Verstand zu verlieren. Jetzt hörte er bereits mentale Stimmen in sich. Zu was würde dies alles führen? Wo würde er ankommen? Neben dem Sog, wurde er in ein golden schimmerndes Energiefeld gehüllt, dass seine Gestalt lückenlos umfasste.
„Das 6D- Anpassungsfeld verhindert den Kontakt mit den Kräften des n-dimensionalen Raumes. Nur so kannst du ohne Materialisation die Zersetzungskräfte des Überraumes kompensieren.“
Arthur gab es auf sich Fragen zu stellen, wer ihm diese Gedanken eingab. Ihn umgab eine unsagbar überlegene Supertechnik der uralten Memeter, gegenüber dem der Nachfolge-Orden ein winziges Nichts dargestellt hatte.
„Was wäre dann, wenn der Orden der negativ gewordenen Psioniker wiedererstehen würde und diesmal teilweise die Super-High-tech der Uralten zur Verfügung hatte?“

Erklang da nicht ein belustigendes Lachen tief in seinem Geist? Er konnte diesem Phänomen keinen weiteren Raum geben, denn er hörte den gellenden Schrei Auranias, als auch sie von dem Sog erfasst und von dem golden leuchtenden Feld umschlossen wurde. Fast gleichzeitig mit der Freundin begann eine rasende Fahrt in den Tunnel hinein. Er passierte den punktförmig erscheinenden Rand des Tores. Obwohl die Fahrt unglaublich schnell war, fühlte er sich leicht wie eine Feder und meinte tief ‚unten‘ kugelförmige Gebilde sehen zu können, die sich ineinander verschoben und sich im gegenseitigen Licht widerspiegelten. Auf seine mentale Frage, was das dort sein könnte, gab die ‚Stimme‘ keine Auskunft und so gab sich Arthur ganz den Empfindungen der seltsamen Reise hin. Geist und Körper blieben selbst im Hyperraum eins, dafür sorgte das goldene Anpassungsfeld der Memeter. Relativ gesehen konnte sie sich mit milliardenfacher Lichtgeschwindigkeit innerhalb des Tunnels bewegen. Zeit und Raum hatten hier ihre Bedeutung verloren. Die Farben des Wurmlochs wechselten permanent von Violett nach Orange, weiße Schlieren erschienen, wurden von schwarzen Strichen und dunklen Klecksen ersetzt. Immer wieder brachen aus den n-dimensionalen Wänden Schleier hervor, taumelten in sich selbst geschlossene Flächen vorbei. Muster in Blattgrün, Rosa und Gelb wanden sich korkenzieherartig um den vierdimensionalen Raum. Dann raste das Trichternde heran und spie die Passagiere regelrecht aus.

Übergangslos landete Arthur, und nur eine Sekunde später Aurania, schreiend auf einer ähnlichen Plattform, wie im Mysteria-Dom.
Noch immer benommen rappelten sich die Beiden auf und sahen sich um. Dieser Dom hier war taghell erleuchtet und neben dem Hyperraumgebilde konnten sie tief unten auf eine gigantische Maschinenkonstellation, die nicht nur den Boden bedeckte, sondern wahrscheinlich noch in weitere Subbereiche hinunterreichte, blicken. Nahezu unsichtbare Energiebahnen reichten von den Projektoranlagen im Untergrund bis zum Hyperraum-Tunneltor hinauf. Die technische Überlegenheit der Memeter war deprimierend genug.
Wo waren sie nur gelandet?

Ein Holoschirm leuchtete auf und sie blickten erstaunt auf die Erde, die wie ein kleines Juwel in der Schwärze des Alls leuchtete. Sie mussten sich wieder im Solaren System befinden. Aber in welcher Realität?
Dann saugte sich sein Blick auf einen bestimmten Punkt des Weltraums fest, der in der Nähe der riesigen Raumstation lag. Dort erkannten seine Augen ein seltsames Brodeln und Wallen. Der Weltraum schien dort zu leben. Arthur richtete seine paranormalen Sinne darauf und diese griffen in eine Art von weißem Licht hinein. Erschreckt zog er seine morphischen Taster zurück, denn er ahnte, dass sich dort eine Anomalie befand. Es handelte sich um eine Art von „Weißem Loch“!

Die ganze Zeit empfand er sich in einer Art von Scannerfeld, weil ständig Licht um ihn flackerte und seine komplette genetische und wohl auch psychische Struktur durchleuchtet wurde.
In diesem Augenblick verkündete eine telepathische Stimme in ihm.

„Paramentale und Gesamtheitliche Scannung ihrer genetischen Struktur und ihrer morphischer Grundsubstanz erfolgreich abgeschlossen. Hier spricht die Psitronik der memetischen Station 144 zu Ihnen. Sie werden als direkter Nachkomme der Erbauer dieser Station, akzeptiert. Wir gewähren Ihnen einen gewissen Status, der sie zu einigen Rechten qualifiziert. Haben Sie Fragen?“

„Natürlich“, gab er telepathisch zurück. „In welcher Raumzeit befinden wir uns?“
„In jener, in der Sie geboren wurden. Sie sehen vor sich Ihre Heimatwelt, welche Sie Erde II nennen. Sie liegt innerhalb einer vier Millionen Kilometer durchmessenden interdimensional geschützten Zone, welche ein Eindringen von Außen mit der Technologie der Klasse Delta abwärts nicht erlaubt. Diese Technologie nutzen beispielsweise die Nachfolger des „Alten Goldenen Galaktischen Reiches“ in dem benachbarten Parallel-Universum.
Zwischen beiden Realitäten gibt es Dutzende raumzeitliche Portale.
Die Vertreter der technologischen Zivilisation der parallelen Raumzeit haben hier keinen Zutritt. Wenn sie herkommen, müssen sie ihre primitive Technologie jenseits des Feldes lassen.
Dieses Feld ermöglicht ferner einen Zugriff auf die Erde als Ankerplanet im Kampfe gegen die Verschmelzung der beiden benachbarten Universen, welche wir Alpha und Omega nennen. Ein Ankerplanet ermöglicht den Austausch von Landschaften, welches Sie unter dem Begriff „Siegelsetzungen“ kennen.
Weitere Informationen stehen Ihnen im Moment nicht zu. Bitte nennen Sie noch ihr Endziel auf der Erde. Es müsste einer der 144 Faltpunkt-Portale sein.“

Arthur fühlte sich völlig überrumpelt, um weitere Fragen zu stellen und nannte sein Ziel: das raumzeitliche Portal in der subplanetaren Station unterhalb der Ruinen des Schlosses der Mainau. Übergangslos öffnete sich das Portal und er trat hindurch ohne sich nochmals umzusehen. Er hatte vor zusammen mit Aurania von dort nach Area 66 zu gehen, um sich über die momentanen Verhältnisse auf der Erde zu informieren und sich dort notfalls für das weitere Vorgehen auszurüsten. Irgendwann würden sie seine beiden vom untergegangenen BRAINIUM genetischen Invitro gezeugten Nachkommen wieder suchen.
„Cappuccino und Earl Grey ☕🍵🥐 ist uebrigens ein Hauptgrund, der die Existenz Terras berechtigt erscheinen lässt. “ etwas abgeändert.
Atlan, PR 470

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Homer G Adams
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Und noch ein Teil. Dann wieder eine Pause.

15. Teil

TERRA I – Paralleles Solsystem
Spoiler:
Leutnant Hövel verlor für einige Augenblicke die Orientierung. Wie lange konnte er nicht sagen. Aber die KI der zentralen Kybernetik ließ sich nicht desorientieren, wie die Organischen und übernahm das Schiff.

Als Martin wieder klar denken konnte, sah er mit wachsender Faszination das Szenario auf dem Hauptschirm. Ein Teil seines Intellektes wusste, daß die Darstellungen von dem Zentrale-Subprozessor aus Daten der Subraumsensoren generiert wurden.
Trotzdem bildete es die Wirklichkeit ab, wenn auch nur eine für seinen dreidimensionalen Verstand herausgefilterte Realität.
Ein regenbogenfarbenes Strahlen, der heran schießende Ring, am Rand als silbrig-weißer Lichtkreis geformt, im Innern erfüllt von violettem Fluten, Wabern und Wallen vermochte er wieder zu sehen.
Das Gebilde stülpte sich im Zentrum plötzlich vor, wurde zur alles mitreißenden Woge und schließlich zu einem wabernden pulsierenden weißen Tunnel. Ein einziges Blenden, Gleißen, Funkeln, Toben und Brodeln erfüllte wie kurz zuvor oder mochten es Tausend Jahre sein? die Zentrale der TERRA I.

Martin Hövel fühlte sich plötzlich in einer Art von Zeitschleife gefangen? Hatte er dies alles nicht kurz zuvor bereits erlebt? Der Wahnsinn griff nach seinem Denken, verzerrte und zerfaserte es. Alles wurde unwirklich, unreal.
Sah so das Ende seines bewussten Seins aus?
Dann aber veränderte sich wiederum Alles.
Zuerst wurden sie von einem blendenden weißen Etwas ausgespuckt, als wären sie Sektkorken.
Eine Explosion! Irgendwo.
Wahrscheinlich eine EPS- Leitung...
Hövel hörte das charakteristische Prasseln eines Plasmafeuers. Er setzte auf die Automatik, die es mit einem Eindämmungsfeld bekämpfte. Hövel fühlte sich im Moment einfach nicht einsetzbar, nicht wenn er sich nur aus Fleisch und Blut sah...

Die raumzeitlichen Strukturen formierten sich neu. Einige Bildschirme implodierten. Etwas traf seinen Kopf. Wieder verlor er kurzfristig die Orientierung und hörte ein Zischen. Wahrscheinlich ein Hypospray. Die Medikamente holten ihn zurück.
Sein Kopf hatten sie bandagiert, ebenso den linken Arm.

„Sir! Sie wurden von herumfliegenden Explosionssplittern getroffen. Glücklicherweise haben Sie keine ernsthaften Verletzungen erlitten. Trotzdem sollten Sie sich so schnell wie möglich von Doktor Tanur behandeln lassen.“

Rauch erfüllte die Zentrale. Die automatischen Brandbekämpfungssysteme arbeiteten gegen chaotische Zustände. Hektik herrschte um ihn. Sie wich allerdings rasch wieder einer gewissen Ordnung. Ernsthaft schien niemand verletzt worden zu sein. Die zerstörten Konsolen, Bildschirme und EPS- Leitungen konnten rasch ersetzt werden. Die T-1 schien die ungewohnte Reise durch die Raum und Zeit erstaunlich gut überstanden zu haben.
Hövels Augen tränten.
Nur mit Mühe realisierte er, dass Dr. Anara Sihartoin als seine Samariterin fungiert hatte. Sie saß inzwischen bereits wieder an ihrer Konsole und kommunizierte mit den verschiedensten Abteilungen. Martins Augen beruhigten sich langsam. Die Medikamentenbreitbandwirkung setzte ein.
Bohrende Kopfschmerzen reduzierten sich auf ein erträgliches Maß.
Laurel Kinthara während seines Black- Out, der offensichtlich länger gedauert hatte, als er zuerst vermutete, meldete sich.
„Ich übernehme, Ensign.“
„Wirklich Sir? Sollten Sie sich nicht von Dr...“
„Laurel! Nichts gegen ihre Ambitionen auf meinen Stuhl. Sie haben Ihre Sache verdammt gut gemacht, aber jetzt bin ich wieder da!
Verstanden!?“
Der Pilot und Navigator blickte ihn zuerst perplex an, dann lächelte er leicht, wie es schien amüsiert.
„Selbstverständlich, Sir!“
„Bericht, Fähnrich!“
Während Martin Hövel den Worten unterlegt von holografischen Videosequenzen lauschte, erkannte er, wie knapp es wirklich gewesen war.
Laurel hatte sich als ein hervorragender Pilot erwiesen, der sich voll auf seine Instinkte und die hoch entwickelte Navigationstechnik des Flaggschiffs der Explorerflotte der TFU verließ. Aber letztlich verdankte er es seiner Intuition, dass sie nicht hilflos im Orbit, um den dritten Planeten einer namenlosen gelben Sonne kreisten und die Gefahr bestände, schlussendlich infolge von Energiemangel abzustürzen.

Nicht nur das stabile Wurmloch stellte sich als ein Phänomen heraus, sondern auch jene Anomalie rund um den Planeten, der die auf Subraum- und Hypertechnik basierende Technologie versagen ließ. Dazu gehörte natürlich der individuelle neuartige immer noch experimentelle Wurmlochantrieb, die SIF- und TDS- Systeme, Exotische Materie-Reaktor, Fusionsgeneratoren und den neuartigen von den Kybernos übernommenen Antrieb. Dieser funktionierte auch im Zeitalter der galaxienweiten Hyperstürme. Die Fusionsgeneratoren wurden durch Magnetfelder eingedämmt, die in ihrer Wirkungsweise bis in den Subraum reichten. Beim neuen Impulsantrieb kamen jetzt Subraumantriebsspulen in den Einsatz. Diese Spulen, die auch beim experimentellen Wurmlochantrieb benutzt wurden, bewirkten eine geringe Dimensionsverzerrung, ohne es allerdings über die Wurmlochgrenze hinaus zu schieben. Ohne diese Raumverzerrung wäre lediglich ein Impulsflug bis zu o,4 c möglich und keine Überlichtraumfahrt.

Die Masse und Energieaufwendung hierzu wäre exorbitant. Der Reaktionsschub allein reichte dazu nicht aus. Ohne die von den Kybernos stammende und funktionierende Übertechnik, die jetzt ‚Subraumtechnologie’ genannt wurde, wäre die TERRA I im Grunde nicht einsetzbar, lediglich ein Wrack.
All dies hatte Laurel durch seine intuitive Reaktion, direkt nach dem Austritt aus dem Interdim-Tunnel, verhindert, indem er das Schiff blitzschnell in ausreichende Entfernung zu dem multidimensionalen Eindämmungsfeld um den Planeten gebracht hatte.

Das Feld besaß einen Durchmesser von vier Millionen Kilometer. Im Zentrum lag die Klasse M-Welt. Sie konnten sich also bis auf eine Entfernung von zwei Millionen Kilometer nähern.
Die telemetrischen Sensoren, ausgestattet mit Heißgas-RKS-Manöverdüsen und Sarium-Krellid- Speicherzellen lieferten bereits die ersten Daten. Alle waren sie fasziniert, als sie die Städte auf dem Planeten zu sehen bekamen.
Der Zentralesubprozessor generierte wie üblich aus den Orterergebnissen die Bilder.

Die Daten schlugen wie eine Bombe ein. Der Planet war eine parallele Erde. Sie wurden in ein paralleles Universum verschlagen!!

Besonders eine riesige Stadt im dichtbesiedelten Italien: Rom, fiel den Betrachter ins Auge.
Der Rest des Planeten war mehr oder weniger schwach besiedelt. Kaum größere Städte, keine EM-Signaturen, bis auf eine Ausnahme, am Bodensee. Diese Welt schien in der Spät-Renaissance hängen geblieben zu sein. Kein Schiffsverkehr wurde gescannt. Die Meere wogten wild hin und her. Unzählige Riesenwellen konnten sie sehen. Manchmal erkannten sie fischähnliche Tiere, die in ihrer Größe mehr maritimen Sauriern glichen. Eine Schifffahrt schien deshalb nicht möglich zu sein.
Die optischen Sensoren lieferten immer bessere Ergebnisse.

Statt auf dem Ozean erkannten sie überall wo es möglich schien, eine ausgedehnte Binnenschifffahrt auf Flüssen, Kanälen und Seen. Auch viele Dampfschiffe konnten sie erkennen. Ihre Abgassäulen vermochten die Sensoren gut darzustellen.
Während die Auswertungen weiterliefen, checkte Martin die internen Schadensmeldungen. Es gab keine Toten, lediglich zwölf mittlere bis leichte Verletzte. In der Medoabteilung wurde es im Moment Überschichten geben. Wie die Meldungen lauteten, allerdings nichts Gravierendes.
Das Gleiche galt für das Schiff.
In ein bis zwei Tagen würde die T-1 wieder voll einsatzfähig sein.
Die wissenschaftlich-operative Missionsleiterin Prof. Dr. Anara Sihartoin meldete sich wieder.
„Kommandant. Unsere Subraumsensoren scannten beim Durchgang eine dreidimensionale Struktur nahe dem B-Ereignishorizont. Die erste Auswertung liegt vor. Ich gebe sie auf einen Ausschnitt des Hauptschirms.“
Hövel nickte und konzentrierte sich auf die Darstellung.
„Das sieht nach einer Raumstation aus.“
„Eine memetische Station, um es genau zu sagen“, ergänzte die noch junge blendend aussehende indische Professorin, die mit Commondore Nigel Talbot ging.
„Woher wollen sie das so genau wissen, Dr. Sihartoin.“ Die Wissenschaftlerin in der knappen blauen wissenschaftlichen Uniform lächelte überlegen, ohne Arrogant oder nerdhaft zu wirken.

„Ich habe mich schon immer für untergegangene interstellare technische Hochzivilisationen interessiert. Auf diesem Sachgebiet halten die Synos und auch NATHAN mit den Informationen nicht hinter dem Berg. Jeder Interessierte kann sich in das Subraum-Datennetz einloggen. Über die Memeter sind erstaunlich viele Informationen vorhanden. Nicht nur Mythen und Legenden. Vor 50.000 Jahren sind die letzten Reste dieser faszinierenden Hochzivilisation untergegangen. Ihre Vorfahren, die Memeter, bauten ein multidimensionales interstellares Transportnetz, das wir Faltpunktportale nennen.
Wenn ich die Impulse vom dritten Planeten und das planetenweite Dämpfungsfeld richtig interpretiere, existiert auf dieser parallelen Erde ein solches Faltpunktportal. Dazu der interdimensionale Raumtransporttunnel. Ich kann es einfach nicht fassen!“

Doktor Sihartoins Begeisterung griff allerdings nicht auf Hövel oder die anderen über. Die Sorge um Commondore Talbot, Commander Lehmann und Tirana ließen es nicht zu. Nur die Wissenschaftler teilten die Begeisterung ihrer Chefin. Trotzdem konnte Hövel die Besorgnis über das Verschwinden, wahrscheinlich vor allem von Nigel Talbot in Anaras Augen erkennen.
„Ja, was gibt es Laurel?“
Der Navigator und Chefpilot setzte sein Pokerface auf. Aber Martin kannte Kinthara gut genug, um zu erkennen, dass er mit seiner Fassung rang.
„Die telemetrischen Scans auf dem Planeten ergeben eindeutig, dass es sich bei der einzigen Trümmerwolke im Orbit um die Reste der KALDUR handelt.“
Martin Hövel schluckte ein paar Mal. In seinem Hals bildete sich ein dicker Kloß. Das rechte Auge tränte leicht. Der kommandierende Schiffsoffizier fing sich rasch.
„Das bedeutet noch nichts, Ensign. Ein Grossteil der Besatzung kann sich mit Rettungskapseln abgesetzt haben. Die RKS- Triebwerke funktionieren, wie wir durch die Sonden erfahren haben auch im Dämpfungsfeld zu etwa dreißig Prozent. Damit könnten sie sehr holprig auf der Oberfläche gelandet sein.“
„Natürlich Sir!“
Aber Laurel Gesicht war anzumerken, dass er nicht wirklich daran glaubte, dass ausgerechnet Nigel und Lehmann überlebt hätten. Hövel spürte die Blicke der Brückenbesatzung. Er musste dringend etwas für die Moral tun. Ihm kam plötzlich eine Idee.
Er erklärte sie ihnen.
Danach schauten einige Offiziere optimistischer drein. Das Bordkom meldete sich. Martin betätigte, die im Commondore- Sessel integrierte Rundrufanlage. Er drückte einen Knopf.
„Leutnant Hövel, hier.“
„Forschungslabor Medo I, an Brücke. Kommandant. Bitte kommen Sie in das Hauptlabor der medizinischen Abteilung!“
„In Ordnung, Doktor, ich komme, in wenigen Minuten. Laurel, Sie übernehmen die Leitung über das Projekt: Feuerreiter! Ihr Stellvertreter soll den Steuermannsposten übernehmen.“ Kintharas Augen glänzten in einem undefinierbaren Feuer.
„Aye, Sir!“ Er sagte es, stand auf und verließ mittels Turbolift die Brücke. Seinen Posten nahm der zweite Pilot ein.
„Ja, Aiko?“
„Ich möchte ebenfalls Teammitglied der Mission werden.“
„Ausgeschlossen. Sie scannen das ganze System nach Subraumfunkimpulsen und Wurmlochspuren ab. Ich habe das dumme Gefühl, dass wir nicht allein im System sind.“
Aiko Anzus Augen schauten ihn fragend an. Sie sagte aber nichts. Der Blick war Antwort genug.
„Wie gesagt, Ensign. Es ist nur Intuition. Tun Sie es einfach! Ich bin im Medo- Forschungslabor I.“
„Aye, Sir!“
„Cappuccino und Earl Grey ☕🍵🥐 ist uebrigens ein Hauptgrund, der die Existenz Terras berechtigt erscheinen lässt. “ etwas abgeändert.
Atlan, PR 470

"Wenn der letzte Ritter der Tiefe gegangen ist, werden alle Sterne erlöschen." Alte kosmische Weisheit über die RdT

PR ohne ES. Wirklich? Die ES Fragmente bringen Hoffnung!
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