Papageorgiu hat geschrieben:Verstehe den Zusammengang zwischen Carrie und Jupiter aber trotzdem nicht.
Ich denke, bei Christian ging es mehr um The Stand und die erweiterte Fassung. Was ähnliches gibt es i. Ü. auch von Heinleins Stranger in a strange world. (Da darf man sich dann drüber streiten, ob die gekürzte Fassung nicht doch besser war …)
Alexandras Verweis auf Carrie bezieht sich, wenn ich ihr Posting richtig lese, auf die diversen Ergänzungen und Veränderungen, die der Stoff auf dem Weg vom Buch zum Film genommen hat. Da ist eben nicht nur gekürzt worden, sondern auch sinnvoll ergänzt.
Etwas Ähnliches machen wir auch gerade. Wenn man einen Stoff von einem Medium in ein anderes transportiert, müssen Anpassungen vorgenommen werden, damit die Geschichte im neuen Medium funktioniert. Isso … Deshalb habe ich auch wenig Verständnis dafür, wenn jemand darüber meckert, dass bei Verfilmungen irgendetwas wegfällt. Auf dem Weg vom Buch zum Film *muss* üblicherweise gekürzt werden, geht nicht anders. Eine Beschwerde "Bei der Verfilmung fehlen aber die und die Elemente" lässt sich also, soll sie sinnvoll sein, nur übersetzen zu: "Man hätte dieses Buch meiner Ansicht nach nicht verfilmen dürfen." Was ein bisschen unfair ist gegenüber Leuten, die nicht gerne lesen, aber gerne Filme schauen.
(Etwas anderes ist es, wenn man sagt, "Der Film wird dem Buch nicht gerecht." Drehbuchautor, Produzent und alle anderen, die auf dem Weg zum Kinostart beteiligt sind, sollten verstehen, worum es in ihrem Ausgangsstoff geht, wenn sie ihn in ein anderes Medium transponieren. Mediumbedingte Kürzungen: okay. Dümmliche, effekthascherische Vereinfachungen am Kern der Story vorbei: nicht okay.)
Die Übertragung vom dicken Roman in eine Heftromanserie ist tatsächlich ein interessantes Projekt. Ich wüsste tatsächlich nicht, ob so etwas schon mal gemacht wurde. Bei allem Gemecker über Zweitverwertung: Es könnte *tatsächlich* sein, dass PERRY RHODAN hier mal wieder literarisches Neuland betritt …
Auf jeden Fall: Eine Heftromanserie hat ihre dramaturgischen Anforderungen, und die unterscheiden sich vom Tausend-Seiten-Ziegel. Unsere Umarbeitung wird diesen Anforderungen gerecht. Es ergibt sich dadurch die etwas kuriose Situation, dass wir den Stoff an manchen Stellen erweitern müssen statt zu kürzen, wie bspw. auf dem Weg vom Buch zum Film üblich. Wir haben dadurch die Chance, ein paar Schwächen des Buches zu kompensieren.
Ob durch den Wechsel des Mediums neue Schwächen dazukommen? Wir tun unser Bestes, das zu verhindern. Der Erfolg kann erst nach Fertigstellung beurteilt werden.
In nuce: In unterschiedlichen Medien funktionieren Geschichten halt anders. Und als Romanserie braucht Jupiter halt vier Handlungsstränge, nicht nur drei.
Ich kann mich i. Ü. nicht entsinne, dass viel gemeckert wurde, als Douglas Adams beschlossen hat, seine kleine Radioserie The Hitchhiker's Guide to the Galaxy zum Roman zu erweitern …