Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Akronew »

Meine, deine, eure, unsere Meinung.
Ich persönlich halte es anders aber gut,
ich habe die Finger nicht stillhalten können,
deshalb passt der Schuh vom Anfang also doch. :D

Fest steht, wiederholen ist erlaubt. Positiv. :)

@Yman
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dann kann doch bereits jeder einen sehr großen Teil des Gesamtwerk
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Ich glaube Perry Rhodan ist dann doch einfach nur Massenware wie ein Hamburger bei MC oder King. :wub:
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Akronew »

Klenzy hat geschrieben: 3. September 2021, 22:18
Klenzy hat geschrieben: 3. September 2021, 17:52
Thoromir hat geschrieben: 3. September 2021, 13:35
Klenzy hat geschrieben: 3. September 2021, 11:26 Frage in die Runde: Sind die Gesellschaftssysteme der AF und des Ostblocks (also der Kommunismus, oder ggf. etwas anderes) in der Heftserie überhaupt jemals thematisiert worden?
Der Russe sagt dann so was wie "Auch die zukunftsorientierten Sowjetrepubliken können dem nichts entgegensetzen."
Kalter Krieg ja. Aber Kommunismus? KPCh, KPdSU ...? Sowjetunion, das ist überraschend. Ok, Band 10 muss ich nochmal nachlesen.
Band 10 überflogen, nichts gefunden. Beim Start der GOOD HOPE waren Mercant, Petronskij, Kosselow und Pounder anwesend. Von Sowjetrepubliken oder UdSSR keine Rede. War das eventuell eine andere Stelle?
Im Hörspiel von Europa sagt Marschall Petronski diesen Satz so wörtlich.
Ich meine aber auch ihn im SiBa 1 gelesen zu haben.
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Lumpazie »

Askosan hat geschrieben: 3. September 2021, 14:37 Ich kenne das Buch von Andreas Eschbach nicht. Und in diese Diskussion hier habe ich nur ab und an mal "reingezappt". Mir ist aber gerade folgende Frage in den Sinn gekommen:

Wenn KNF und Co. für Andreas Eschbach ein Datenblatt zusammengestellt hätten, mit den historischen Fakten, die die entsprechenden Alt-Autoren wie Hans Kneifel in die Serie eingebracht haben, wäre das Buch dann inhaltlich völlig anders ausgefallen? Oder wäre es inhaltlich mehr oder weniger identisch, nur mit dem Unterschied, dass in diesem Buch die Fakten aus dem Datenblatt erwähnt worden wären?
Hier muss ich nochmal kurz darauf eingehen - auch für Thoromir interessant. Andreas Möhn hat hier einige Wiedersprüche der Blaubände/Eschbachbuch zusammen gefasst (sollte sich die eine oder andere Info von Andreas im Nachhinein als Irrtum herausgestellt haben, dann korregiert mich da bitte):
viewtopic.php?p=688681#p688681
Andreas Möhn hat geschrieben: 13. Mai 2021, 18:33
Ich hab mir mal den Spaß gemacht, ein paar wesentliche Abweichungen zwischen dem Eschbach und dem Kneifel/Castor (Blauband 13) aufzulisten:

Abzweigpunkt der alternativen Geschichtsschreibung:
K/C: Mao Tse-Tung kommt 1927 bei einem Erdbeben ums Leben.
E: Scheitern des Apollo-Programms durch Fehlschlag von Apollo 8.

Mitglieder der Asiatischen Föderation:
K/C: China, "Großkorea", Indonesien, Japan, Philippinen.
E: Nur China und Nordkorea.
(Die Heftromane nennen: China, Indonesien, Hongkong, Malaysia. Vietnam wird erstaunlicherweise von keiner Quelle der AF angegliedert.)

US-Präsidenten der 1960er Jahre:
K/C: John Fitzgerald Kennedy (nicht ermordet, bis 1968), Lyndon Baines Johnston (1969-1972; identisch mit US-Präsident Johnston aus PR5 - nicht in allen Auflagen namentlich genannt!). Richard Nixon wird durch Allan D. Mercant frühzeitig ausgeschaltet.
E: Kennedy (1963 ermordet), Lyndon B. Johnson (bis 1968, nicht identisch mit Johnston aus PR5), Richard Nixon (1969-1972)

Regierungschefs der Sowjetunion:
K/C: Nikita Chruschtschow (mindestens bis 1968, mutmaßlich bis 1972)
E: Chruschtschow (bis 1963), Leonid Breschnew (bis 1972)

NASA:
K/C: Ziviler Zweig der 1964 gegründeten U.S. Space Force, von Johnston in die Bedeutungslosigkeit gedrängt ("außenpolitisch eher eine Harpyie als ein Falke")
E: Führt das Raumfahrtprogramm bis 1968, von Nixon durch die U.S. Space Force ersetzt.

Atlan/Olaf Peterson:
K/C: von Johnston gefördert, maßgeblicher Einfluss auf das Nuklearantriebsprogramm TEFTRIS, Teilnahme an PRs Eignungstest als Risikopilot (konsistent mit PR50)
E.: Existiert nicht.

International Intelligence Agency:
K/C: Gegründet 1964
E: Gegründet 1969

Studentenunruhen in Paris:
Von K/C und E fast wortgleich geschildert.

Fazit:
K/C vermeiden betont größere Widersprüche zu den Heftromanen. Andere Quellen, die sich auf Blauband 13 rückbeziehen, sind: Traversan 12, Rotes Universum 3, Kosmos-Chroniken 1, Kanonizität muss daher vermutet werden.
E. weicht für den Zeitraum 1961-1971 beträchtlich von den Heftromanen ab und sollte daher wohl nicht als kanonisch betrachtet werden.
Die Hervorhebung des Fazit ist von mir - das sind einfach die Gründen, warum auch ich den Blauband 13 einfach näher am PR-Universum verorte, als den Eschbachband. Selbst wenn der Großteil dieses Blaubandes in einem entstehenden Anti-Universum gespielt hat, der Eschbach Roman hält sich (MEINER MEINUNG NACH!) zu wenig an die Perry Rhodan Historie.
Klenzy hat geschrieben: 3. September 2021, 22:18 Den Planetenroman habe ich nicht. Im Blauband 13 jedenfalls keine Spur davon, dass Atlan alias Olaf Peterson auch nur irgendwie an der Technik der STARDUST mitwirkte. Weder in diesem noch einem anderen Universum.
Mmmmhhhh....das wird aber in der Perrypedia als Quelleangabe geführt:

Zitat: 1970/71 unterstützte Atlan die Raumfahrtbestrebungen der Menschheit, indem er als C im TEFTRIS-Camp neue Ideen einbrachte. Nach der Rückkehr Rhodans vom Mond glaubte er jedoch nicht an die Möglichkeit einer friedlichen Lösung und zog sich für weitere 70 Jahre in die Fluchtkuppel zurück, um der seiner Meinung nach unvermeidlichen atomaren Katastrophe zu entgehen. (Blauband 13)

Vermutlich dann von irgend jemanden falsch eingepflegt?

Aber die Tarnidentität Olaf Peterson wird doch schon in Heftroman Nr. 50 erwähnt, oder? Wird da nicht auch ausgesagt, das er an den Triebwerken der Stardust mitwirkte? :gruebel: Weis nicht mehr genau.
Tiberius hat geschrieben: 3. September 2021, 22:00 Wenn ich das hier richtig verstanden habe, dann schrieb Hans Kneifel ein Zeitabenteuer in den Planetenromanen, in dem Atlan in den 60er Jahren aktiv war und dabei geholfen hatte, dass die STARDUST zum Mond gelangen konnte. Jedoch starb Mao bereits 1927, sodass sich die Geschichte Chinas anders entwickelte. Die NASA jedoch hatte ihr Apollo-Programm bis Apollo 13, dann wurde dieses eingestellt. Kennedy überlebte Dallas, somit wurde sein Vize ab 1969 nächster Präsident (ähnlicher Nachname).
Allerdings widersprach diese Version den Angaben, die in den Heften gemacht wurde (z.B. erster Mensch auf dem Mond). Deshalb legten Hans Kneifel und Rainer Castor in Blauband 13 fest, dass dieses Abenteuer von Atlan in einem Paralleluniversum, genauer dem Anti-Universum des Kosmischen Schachspiels, stattfand, was Atlan jedoch nicht auffiel. Atlan gelangte später wieder ins Perryversum zurück, verzog sich in seine Kuppel und tauchte in PR-Band 50 wieder auf.
Also: Atlan gelangte in das Anti-Universum, half bei der Entwicklung der STARDUST, sah Armstrong auf dem Mond, testete Rhodan II, kam ins Perryversum zurück, sah die Atomraketen fliegen, floh in seine Kuppel und verschlief rund 70 Jahre.

Hm ... das würde dann bedeuten, dass die Jahr(zehnt)e im Perryversum ab dem Zeitpunkt, an dem Atlan ins Anti-Universum gelangte, gar nicht in Blauband 13 geschildert wurden. Atlan lernte Perry Rhodan somit erst in Heft 50 kennen.

Prinziepell richtig - auch Olaf Peterson wäre da kein Wiederspruch - Atlan erinnert sich ja an diese Ereignisse.
Tiberius hat geschrieben: 3. September 2021, 22:00 Somit würden die Geschehnisse vor PR-Band 1, die zu dem Flug von Perry Rhodan zum Mond führten, im Roman von Andreas Eschbach zum ersten Mal geschildert.
Zwar korrekt - aber halt mit zuvielen Wiedersprüchen zu der Perryversum-Historie. (Atlan/Olaf Peterson lassen wir da mal aussen vor).
Akronew hat geschrieben: 3. September 2021, 22:35 ich habe die Finger nicht stillhalten können,
Warum kann ich das nur so gut nachvollziehen :lol: Achja, weil mir es genauso geht :rolleyes:
Akronew hat geschrieben: 3. September 2021, 22:35 deshalb passt der Schuh vom Anfang also doch. :D
Frechigkeit!!! :o Ich will meine Socken wieder zurück }-D
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Askosan »

Akronew hat geschrieben: 3. September 2021, 22:42Im Hörspiel von Europa sagt Marschall Petronski diesen Satz so wörtlich.
Ich meine aber auch ihn im SiBa 1 gelesen zu haben.
Die Sowjets wurden in der Anfangszeit der Serie durchaus erwähnt:

"Im August 1949 explodierte in Sibirien die erste Atombombe der Sowjetunion." (Band 27)
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Askosan »

Lumpazie hat geschrieben: 3. September 2021, 22:55Vermutlich dann von irgend jemanden falsch eingepflegt?
...er lernte als Kind Atlan unter dessen Tarnnamen Olaf Peterson 1970/71 im TEFTRIS-Camp auf der Baja California kennen. (Blauband 14)
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Batman »

'Als Kind'? War unser Perry 1971 nicht irgendwasunddreissig?
'My hamster is getting antsy. If we be adventurers, let us adventure!'
'Ah, nighttime. Good for sneaking up on enemies.'
'Magic is impressive, but now Minsc shall lead. SWORDS FOR EVERYONE!'
'Butt-kicking for goodness!'
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Askosan »

Batman hat geschrieben: 3. September 2021, 23:42'Als Kind'? War unser Perry 1971 nicht irgendwasunddreissig?
Das Kind ist der Hyperphysiker Manolito Almeda.
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Batman »

Okay, also nicht Perry als Kind sondern nur Atlan zu der Zeit involviert. Danke für die Klärung
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Richard »

Akronew hat geschrieben: 3. September 2021, 22:35 @Yman
Wenn man dem Forum glauben kann,
dann kann doch bereits jeder einen sehr großen Teil des Gesamtwerk
mit sich herumtragen und jederzeit darauf zugreifen. Kostenlos.

Ich glaube Perry Rhodan ist dann doch einfach nur Massenware wie ein Hamburger bei MC oder King. :wub:
Nur wenn man stets online ist. Und im Zweifelsfall zahlt man eher mal noch dafuer ;).
@Akronew: du unterliegst - wie viele andere Leute auch - hier einen gewissen Irrtum, noch (?) ist flächendeckend gratis Inetzugang nicht Realität. Zudem ist diese das Teil nicht stets up to date.
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Batman »

Akronev hat nichts von 'gratis' gesagt? Als ich das letzte mal nachgesehen habe wollten McD und BK immer noch Geld für ihre Burger haben. Genau das war der Punkt-Internet ist nicht für Lau, aber es ist 'billig' und so ziemlich jeder 'hat' es oder 'kann' es haben
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Lumpazie »

Askosan hat geschrieben: 3. September 2021, 23:37
Lumpazie hat geschrieben: 3. September 2021, 22:55Vermutlich dann von irgend jemanden falsch eingepflegt?
...er lernte als Kind Atlan unter dessen Tarnnamen Olaf Peterson 1970/71 im TEFTRIS-Camp auf der Baja California kennen. (Blauband 14)
Danke für die Klarstellung! :st:
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Lumpazie »

Askosan hat geschrieben: 3. September 2021, 23:37
Lumpazie hat geschrieben: 3. September 2021, 22:55Vermutlich dann von irgend jemanden falsch eingepflegt?
...er lernte als Kind Atlan unter dessen Tarnnamen Olaf Peterson 1970/71 im TEFTRIS-Camp auf der Baja California kennen. (Blauband 14)
Danke fürs NAchsehen und die Klarstellung! :st:

Askosan hat geschrieben: 3. September 2021, 23:46
Batman hat geschrieben: 3. September 2021, 23:42'Als Kind'? War unser Perry 1971 nicht irgendwasunddreissig?
Das Kind ist der Hyperphysiker Manolito Almeda.
Manolito Almeda als Kind wurde aber auch nicht von Andreas Eschbach erwähnt * duck und :saus:

Spässle!

Aber das auch so ein Fall, der es schwer macht beide Vorgeschichten zu verquicken. Selbst wenn man jetzt sagen würde, eine Zeitlinie ist das Anti-Universum (Blauband 13), das andere ist das von der "Original-PR-Zeitline" (Eschbachbuch), dann stellt Manolito Almeda da ein Problem da. Er folgt 2045 Atlan nach Arkon, erinnert sich an Olaf Peterson 1970/71. Kommt aber nicht im Eschbachbuch vor. Das heist, er müßte dann mit Atlan in irgendeinerweise mit "rüber" gekommen sein? Mmmhhh...... :gruebel: Ich glaube, solche Fälle gibt es mehr und die wurden von Andreas Möhn hier auch schon genannt.
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Lumpazie »

Askosan hat geschrieben: 3. September 2021, 23:23
Akronew hat geschrieben: 3. September 2021, 22:42Im Hörspiel von Europa sagt Marschall Petronski diesen Satz so wörtlich.
Ich meine aber auch ihn im SiBa 1 gelesen zu haben.
Die Sowjets wurden in der Anfangszeit der Serie durchaus erwähnt:

"Im August 1949 explodierte in Sibirien die erste Atombombe der Sowjetunion." (Band 27)
Du bist in auffinden solcher Originalzitate echt TOP!

Ich denke Scheer und der Rest des Autorenteams haben bewusst nicht gar soviel über die Sowjets und das ganze System des Ostblock geschrieben. Man bedenke, damals im kalten Krieg war man bestimmt nich erbicht darauf, viel über den aktuellen "Feind" zu schreiben. Scheer war sowieso sehr Sowjet-Pro eingestellt (das meine ich jetzt keinesfalls negativ). Er benutzte ja auch ein russisches Pseudonym für andere Romane (nicht Perry Rhodan).
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Askosan »

Lumpazie hat geschrieben: 4. September 2021, 04:27Du bist in auffinden solcher Originalzitate echt TOP!
Danke für die Blumen. :)
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Askosan »

Diese Diskussion hat meines Erachtens auch einen humoristischen Aspekt.

Ernst Vlcek hatte in Band 1573 die Geschichte der MdI in der Erstauflage erzählt. Aber Rainer Castor war es, der diese Geschichte ebenfalls in der Erstauflage revidiert hatte, indem er die Geschichte aus dem Taschenbuch "Schmied der Unsterblichkeit" bestätigt hatte.

Rainer Castor hatte sich zur Vorgeschichte der "Stardust-Mission" viele Gedanken gemacht und diese in die Serie eingebracht. Diese Vorgeschichte wiederum wurde von Andreas Eschbach revidiert.

Was lernt man daraus? Karma is a bitch... :D
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Thoromir »

Akronew hat geschrieben: 3. September 2021, 22:42
Im Hörspiel von Europa sagt Marschall Petronski diesen Satz so wörtlich.
Ich meine aber auch ihn im SiBa 1 gelesen zu haben.
Ja, da hat mich meine Erinnerung getäuscht, ich habe die Hörspiele offenbar so oft gehört, das ich Textpassagen auswendig gelernt und für Bestandteil der Romane gehalten habe :-)
Tatsächlich kommt der Satz aber auch NICHT im Silberband vor. Der Satz ist ganz hundertprozentig Hörspieldrehbuch von H.G. Francis.


Lumpazie hat geschrieben: 3. September 2021, 20:03 Aber ich möchte jetzt mal anders herum fragen - warum MUSS das Perryversum so nah an unserer Realität sein? Zu mindestens für mich ist es doch schon immer die Frage und der viel größere Reiz an der Geschichte: WAS ist den da im Perryversum anders gelaufen, als in unserem?

Daher bin ich wohl auch so anfällig für diesen Thread. Sorry - hoffentlich bin jetzt nicht auch ein Troll. (für manche wahrscheinlich schon, kann ich aber dann nicht ändern und möchte es auch nicht).
Ja, warum soll das so nah an unserer Realtitä?

Für mich persönlich gibt es da zwei Gründe.
Der erste ist ganz persönlich. Ich sagte schon mal an anderer Stelle, das ich mir schon 1979 vorgestellt habe, wie und wann sich die Perry Rhodan Welt von unserer abgespalten hat.
Ich habe das sogar mit einem Freund diskutiert, weil für uns die Mondlandung von Perry natürlich in der Vergangenheit lag. Und wir kamen damals zu dem Ergebnis, das irgendwann zwischen September 1971 und Juli 1969 die Abweichung eingesetzt haben muss. Wir erklärten das damals mit "Zeitparadoxon" :-)

Als ich den Eschbach-Roman las, erzählte er die Zeit von 1961 bis 1969 fast exakt so, wie wir uns das damals vorgestellt hatten. Ich war einfach nur begeistert, das zu lesen, was ich mir selbst schon immer so vorgestellt hatte.

Den zweiten Grund habe ich hier schon einmal angerissen: Ich gehe nicht davon aus, das K.H. Scheer die zukünftige Entwicklung eines Paralleluniversums schildern wollte, das sich bereits vonn seiner Gegenwart 1961 unterschied. Für die Existenz der Asiatische Föderation im Perryversum ist es nicht nötig, das Mao 1927 gestorben sein müsse. Real starb er 1976. Diesen Kunstgriff von Kneifel finde ich schon mal völlig daneben und unsinnig.

Lumpazie hat geschrieben: 3. September 2021, 22:55 Hier muss ich nochmal kurz darauf eingehen - auch für Thoromir interessant. Andreas Möhn hat hier einige Wiedersprüche der Blaubände/Eschbachbuch zusammen gefasst (sollte sich die eine oder andere Info von Andreas im Nachhinein als Irrtum herausgestellt haben, dann korregiert mich da bitte):
viewtopic.php?p=688681#p688681
Andreas Möhn hat geschrieben: 13. Mai 2021, 18:33
Ich hab mir mal den Spaß gemacht, ein paar wesentliche Abweichungen zwischen dem Eschbach und dem Kneifel/Castor (Blauband 13) aufzulisten:

Abzweigpunkt der alternativen Geschichtsschreibung:
K/C: Mao Tse-Tung kommt 1927 bei einem Erdbeben ums Leben.
E: Scheitern des Apollo-Programms durch Fehlschlag von Apollo 8.

Mitglieder der Asiatischen Föderation:
K/C: China, "Großkorea", Indonesien, Japan, Philippinen.
E: Nur China und Nordkorea.
(Die Heftromane nennen: China, Indonesien, Hongkong, Malaysia. Vietnam wird erstaunlicherweise von keiner Quelle der AF angegliedert.)

...

Fazit:
K/C vermeiden betont größere Widersprüche zu den Heftromanen. Andere Quellen, die sich auf Blauband 13 rückbeziehen, sind: Traversan 12, Rotes Universum 3, Kosmos-Chroniken 1, Kanonizität muss daher vermutet werden.
E. weicht für den Zeitraum 1961-1971 beträchtlich von den Heftromanen ab und sollte daher wohl nicht als kanonisch betrachtet werden.
Die Hervorhebung des Fazit ist von mir - das sind einfach die Gründen, warum auch ich den Blauband 13 einfach näher am PR-Universum verorte, als den Eschbachband. Selbst wenn der Großteil dieses Blaubandes in einem entstehenden Anti-Universum gespielt hat, der Eschbach Roman hält sich (MEINER MEINUNG NACH!) zu wenig an die Perry Rhodan Historie.
Lumpazie, ich kenne diese Auflistung von Andreas. Habe sogar im Kopf, das er sie als Antwort oder Reaktion auf eines meiner Postings gestellt hatte.

Grundsätzlich hätte ich es besser gefunden, wenn die Aussagen darin durch Zitate aus den Heften belegt worden wären oder zumindest in welchen Heften diese Aussagen gestanden haben.
Ich kann mich z.B. nicht daran erinnern, das es eine Liste mit Mitgliedsstaaten der AF irgendwo gegeben hätte. Ich weiß, es steht so in der Perrypedia, aber eine belegende Textpassage wäre da echt hilfreich. Sonst könnte ja auch jemand sich an Texte aus einem Hörspiel erinnern und diese als Beleg aufführen :o(
Ich habe den ersten Zyklus mehrmals gelesen, aber eine solche Auflistung ist mir nicht in Erinnerung.

Aber ich denke, die Punkte werden schon ihre Richtigkeit haben.
Meine persönliche Haltung ist aber: Mir ist das völlig egal. Mich stören die Widersprüche nicht, da mir die Kneifel/Castor Vorgeschichte an sich schon nicht gefällt.
Ich muss mir die Widersprüche nicht vor Augen führen, weil ich diese Widersprüche bewusst in kauf nehme.
Wobei wie gesagt: Textpassagen wären hilfreich, um die Widersprüche hervorzuheben.
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Akronew »

Richard hat geschrieben: 4. September 2021, 02:28
Akronew hat geschrieben: 3. September 2021, 22:35 @Yman
Wenn man dem Forum glauben kann,
dann kann doch bereits jeder einen sehr großen Teil des Gesamtwerk
mit sich herumtragen und jederzeit darauf zugreifen. Kostenlos.

Ich glaube Perry Rhodan ist dann doch einfach nur Massenware wie ein Hamburger bei MC oder King. :wub:
Nur wenn man stets online ist. Und im Zweifelsfall zahlt man eher mal noch dafuer ;).
@Akronew: du unterliegst - wie viele andere Leute auch - hier einen gewissen Irrtum, noch (?) ist flächendeckend gratis Inetzugang nicht Realität. Zudem ist diese das Teil nicht stets up to date.
Also bei mir ist es immer Teil eines Telefonvertrags.
Darin steht das ich für Telefon Bereitstellung bezahle und den Rest gibt es dazu. :P

Zu der App kann ich gar nicht viel sagen, habe es mir am PC angeschaut.
Lesen ist heute halt für mich schwieriger als hören. :rolleyes:
Aber wenn die Not groß ist und man schnell etwas nachschauen möchte?
Zumindest hatte ich Ymans "Wunsch" so interpretiert.

Aber das man einen kurzen Satz vielfältig interpretieren kann,
wird in diesen Thread signifikant unter Beweis gestellt. :lol:
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Askosan »

Thoromir hat geschrieben: 4. September 2021, 12:11Ich kann mich z.B. nicht daran erinnern, das es eine Liste mit Mitgliedsstaaten der AF irgendwo gegeben hätte.
Diese Aufzählung stammt aus dem Atlan Blauband 13:

"Chinesische Truppen besetzen Nord- und Südvietnam. China greift in den indisch-pakistanischen Krieg ein, in Indonesien ist der kommunistische Umsturzversuch erfolgreich, Ferdinando Marcos verliert die Präsidentschaftswahlen auf den Philippinen – innerhalb weniger Monate kommt es zur Bildung der Asiatischen Föderation, der neben China Groß-Vietnam, Japan, Indonesien auch die Philippinen angehören, während Indien vorerst blockfrei bleibt, allerdings mit deutlichen AF-Sympathien."

In der Perry Rhodan Chronik: "Biografie der größten Science-Fiction-Serie der Welt" (Band 4) von Rainer Nagel und Alexander Huiskes wird die AF in dieser Zusammenstellung ebenfalls erwähnt.

Es gibt in diesem Buch ein interessantes Essay (Perryversische Mondverstrickungen), wo es genau um diese Thematik geht. Das Essay ist auch in Band 3024 abgedruckt.
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Askosan »

Hier mal das komplette Essay:

Perryversische Mondverstrickungen

»Das Schiff heißt STARDUST. Kommandant der ersten Mondlande-Expedition ist Major Perry Rhodan, Risikopilot der Space Force, 35 Jahre alt, Astronaut und Kernphysiker, Nebengebiet atomare Strahltriebwerke. Perry Rhodan dürfte hinreichend bekannt sein. Er ist der Mann, der als erster Pilot der Space Force den Mond umkreiste.«
(General Pounder in PR-Band 1) 
 
Realität und Wirklichkeit
 
Dass Neil Armstrong am 20. Juli 1969 als erster Mensch den Mond betreten hat, ist hier schon ausreichend behandelt worden – nennen wir das einmal (um eine Begrifflichkeit zu verwenden, wie sie schon die alten Ägypter kannten) die Realität. Im Perryversum hingegen war das ja alles ganz anders. Das wäre dann für uns PR-Leser im altägyptischen Sinne die Wirklichkeit.

In dieser landet Perry Rhodan am 19. Juni 1971 als erster Mensch auf dem Mond, den er auch als Erster umrundet hat – und keinesfalls Frank Borman, William Anders und James Lovell, die dies in der Realität bereits am 24. Dezember 1968 tun. Von Neil Armstrong erfahren wir in K. H. Scheers »Unternehmen STARDUST« natürlich ebenfalls nichts. Und auch nicht von der NASA (gleichwohl es die seit 1958 gibt) – stattdessen ist Perry Rhodan Angehöriger der »US Space Force«.

All das wird verständlich, wenn wir uns vor Augen halten, dass Band 1 der PR-Serie 1961 erschienen ist. Da lief das Apollo-Programm gerade an; die berühmte Rede von US-Präsident Kennedy am 25. Mai 1961, bis zum Ende des Jahrzehnts Amerikaner auf den Mond geschickt zu haben, mag Scheer inspiriert haben, aber zählbare Erfolge hatte sie damals noch nicht gezeigt.

Und so fliegt Perry Rhodan mit einem gänzlich anderen Raumschiff zum Mond als in der Realität: ein wiederverwendbarer Raumgleiter, der mit einem kernchemischen Atomtriebwerk versehen ist und die Strecke von der Erde zum Mond nicht in dreieinhalb Tagen, sondern in ein paar Stunden zurücklegt. (Ein solcher Entwurf war zwar in der Realität tatsächlich in der Diskussion, aber das »Wegwerfmodell« mit einer Saturn-V-Trägerrakete galt als schneller durchführbar.) Und eine Raumstation namens FREEDOM-1 verfolgt Rhodans Weg. Das Landedatum entspricht bekanntlich Scheers Geburtstag – man gönnt sich ja sonst nichts.

Nun könnte man das einfach als (von der Realität überholte) Science Fiction einstufen. Oder man könnte sich die Mühe machen, die Wirklichkeit mit der Realität in Einklang zu bringen und sich zu überlegen, was zu den in PR 1 beschriebenen Änderungen geführt haben könnte – wann und wo aus der Realität die Wirklichkeit wurde, in der die NASA keine Bedeutung hat, es eine US Space Force gibt und Perry Rhodan sich schließlich mit seiner »Dritten Macht« neben den USA und der Asiatischen Föderation etablieren kann. In der Alternativ-Weltliteratur nennt man dies den »Punkt der Abweichung«.

Von diesen Erklärungsversuchen gibt es mittlerweile sogar zwei. 
 
Die Wirklichkeit nach Rainer Castor
 
Für die Buchausgabe der ATLAN-Zeitabenteuer hat Rainer Castor 1998 im »Blauband« 13 (»Die letzten Masken«) detailliert ausgearbeitet, an welchen Stellen sich die Wirklichkeit des Perryversums von der irdischen Realität getrennt hat.

Bei Castor sind die späten Vierzigerjahre entscheidend. Zum einen geht er davon aus, dass sich 1949 Chiang Kai-shek im chinesischen Bürgerkrieg durchsetzen kann – gegenüber den Kommunisten aber Kompromisse machen muss – und Staatspräsident bleibt; dabei hilft es, dass Mao Zedong schon 1927 beim Großen Erdbeben in der Provinz Jiangxi stirbt.

Dies führt zu verstärktem Rüstungsaufbau, Nuklearforschung und einem Raumfahrtprogramm. Die Volksrepublik China läuft somit der Sowjetunion den Rang als Hauptkonkurrent der USA ab.

Gleichzeitig ändert sich gegenüber der Realität die amerikanische Politik durch den Einfluss Allan D. Mercants (der später für Perry Rhodan die Terranische Abwehr-Föderation aufbauen wird), der seit 1947 im Geheimdienstgeschäft unterwegs ist.

Insbesondere wird aufgrund seiner Aktivitäten Präsident Kennedy nicht ermordet, sondern wiedergewählt. Erst nach zwei vollen Amtsperioden wird Lyndon B. Johnson sein Nachfolger. Als letzte Amtshandlung gründet Kennedy die »California Academy of Space Flight«, deren Direktor Prof. Dr. F. Lehmann wird. Bereits zu Beginn seiner zweiten Präsidentschaft (1964) ruft Kennedy die US Space Force ins Leben, um die USA zur führenden Macht im erdnahen Raum zu machen.

Da der NASA keine große Bedeutung zukommt, setzt sich die Idee, kernchemische Antriebe zu entwickeln, durch. Dies wird dadurch begünstigt, dass aufgrund von Mercants Protektion der Kernphysiker Robert Oppenheimer nicht, wie in der Realität, wegen angeblicher kommunistischer Umtriebe aus dem militärischen Wissenschaftsbetrieb entfernt wird, sodass er zusammen mit Edward Teller erfolgreich die Kalte Kernfusion erforschen kann.

Da sich die Entwicklung der Atomstrahl-Triebwerke länger hinzieht als erwartet, kündigt Präsident Kennedy eine erste bemannte Mondumkreisung bis zum Jahr 1970 an.

In der Castor-Wirklichkeit ziehen die USA ihre Truppen bereits 1964 aus Vietnam ab, und so besetzen chinesische Truppen sowohl Nord- als auch Südvietnam. China greift zudem in den indisch-pakistanischen Krieg ein, in Indonesien ist der kommunistische Umsturzversuch erfolgreich, Ferdinando Marcos verliert die Präsidentschaftswahlen auf den Philippinen – innerhalb weniger Monate kommt es zur Bildung der Asiatischen Föderation (AF), der neben China Groß-Vietnam, Japan, Indonesien und auch die Philippinen angehören.

Ein Wettrüsten vor allem zwischen den Staaten des Westblocks unter US-Führung sowie der AF zeichnet sich ab; die Rolle der UdSSR tritt wegen innenpolitischer Schwierigkeiten in den Hintergrund. Mercant ist zu diesem Zeitpunkt bereits Chef der 1964 gegründeten International Intelligence Agency (IIA) und einzig der NATO-Vollversammlung verantwortlich. Das politische Klima, das deutlich vergifteter ist als in der Realität, verlangt nach einer militärischen Einrichtung für die Eroberung des Weltraums, nicht nach einer zivilen Behörde. 
 
Die Wirklichkeit nach Andreas Eschbach
 
In seinem Anfang 2019 erschienen Roman »Perry Rhodan – Das größte Abenteuer« bleibt Andreas Eschbach deutlich näher an der Realität. Es gibt zwar ein Programm für einen atombetriebenen Flug zum Mond, doch wird dieses Mitte der Sechzigerjahre aus politischen Gründen eingestellt. Der Starglider, den Perry Rhodan (in West Point ausgebildeter Offizier der US Air Force) dort zu fliegen lernt, ist der Vorläufer der STARDUST.

Erst einmal kommt allerdings die NASA zum Zug und entwickelt ihr Apollo-Programm. Dieses funktioniert, wie wir es aus der Realität kennen, bis zum Ende des Jahres 1968: Apollo 8 geht nach einigen Umkreisungen auf der Rückseite des Mondes verloren, das Programm wird aufgrund der zu hohen Risiken (wie auch in der Realität sterben die Astronauten von Apollo 1, Apollo 7 hat massive technische Probleme) eingestellt.

Kennedy stirbt wie in der Realität am 22. November 1963 an den Folgen des Attentats von Dallas, und Präsident Johnson erteilt General Pounder den Auftrag zum Aufbau einer US Space Force sowie der Akademie in Kalifornien, und mit Perry Rhodan als führendem »Risikopiloten« beginnen die Vorbereitungen. Die vom Mondprojekt ausgeschlossene NASA verlegt sich auf den Bau einer erdnahen Raumstation, deren erster Kommandant Neil Armstrong wird.

Die Asiatische Föderation ist in der Eschbach-Wirklichkeit eher eine Publicity-Aktion Chinas als ein tatsächlicher Machtblock, die Sowjetunion weitaus stärker, als wir dies bei Scheer und später bei Castor sehen, und Mercants Rolle ist auf die des Leiters der IIA beschränkt. Die Weltgeschichte nimmt im Großen und Ganzen ihren Lauf wie in der Realität. So fliegt Perry Rhodan Einsätze in Vietnam, da erst Präsident Nixon (wie aus der Realität bekannt) ab 1969 schrittweise die amerikanischen Truppen abzieht.

Pounders Eröffnung, Perry Rhodan habe als erster Mensch den Mond umkreist, erklärt Eschbach als bewusste Lüge des Generals gegenüber den Journalisten, mit denen er deren Fähigkeit und Willen zur Hinterfragung von Informationen testen möchte. 
 
Am Ende aller Wirklichkeiten
 
Wie dem nun auch sei: In der Wirklichkeit des Perryversums hebt die STARDUST am 19. Juni 1971 um 3:02 Uhr Ortszeit in Nevada Fields ab und landet wenige Stunden später auf dem Mond. Was dann geschieht, wissen wir alle.

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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Thoromir »

Askosan hat geschrieben: 4. September 2021, 13:33 Diese Aufzählung stammt aus dem Atlan Blauband 13:
Ah, danke. Ich hatte es so verstanden schon bei Scheer hätte es diese Mitgliedsliste gegeben.
Askosan hat geschrieben: 4. September 2021, 13:33 In der Perry Rhodan Chronik: "Biografie der größten Science-Fiction-Serie der Welt" (Band 4) von Rainer Nagel und Alexander Huiskes wird die AF in dieser Zusammenstellung ebenfalls erwähnt.

Es gibt in diesem Buch ein interessantes Essay (Perryversische Mondverstrickungen), wo es genau um diese Thematik geht. Das Essay ist auch in Band 3024 abgedruckt.
Ich lese gerade Band 4 der Chronik und hatte schon das Gefühl, das Rainer und Alexander auch ein bisschen mehr Sympathie für die Eschbach Version zeigten :-)
Gestern bin ich nun noch über einen anderen Punkt gestoßen, der ein Hinweis darauf sein könnte, das die Kneifel/Castor Version schon längere Zeit als nicht kanonisch angesehen wird.
In der Chronik las ich die ausführliche Inhaltsangabe zu Heft 2222 von Horst Hoffmann.
Der Roman ist an sich zwar nicht ganz ernst zu nehmen, aber er hat nicht die Absicht, dem Kanon zu widersprechen. Und danch wundert sich Perry Rhodan offenbar über eine Welt, in der Neil Armstrong zum Mond geflogen ist. Und als man das ganze untersucht, stellt man Abweichungen ab 1969 fest. Aslo exakt da, wo Eschbach die Abweichung ansetzt. Der Roman schreibt nicht, das es die Abweichung schon im Zusammenhang mit China gegeben hätte.
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von nanograinger »

Askosan hat geschrieben: 4. September 2021, 13:37 Hier mal das komplette Essay:

Perryversische Mondverstrickungen
...
Der Essay aus Band 3024 ist übrigens von Rainer Nagel, sollte man vielleicht erwähnen. B-)
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Askosan »

nanograinger hat geschrieben: 4. September 2021, 15:24Der Essay aus Band 3024 ist übrigens von Rainer Nagel, sollte man vielleicht erwähnen. B-)
Hast Du ja jetzt gemacht. Für mich zählt der Inhalt und nicht das "Etikett". B-)
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Richard »

Akronew hat geschrieben: 4. September 2021, 12:21
Richard hat geschrieben: 4. September 2021, 02:28
Akronew hat geschrieben: 3. September 2021, 22:35 @Yman
Wenn man dem Forum glauben kann,
dann kann doch bereits jeder einen sehr großen Teil des Gesamtwerk
mit sich herumtragen und jederzeit darauf zugreifen. Kostenlos.

Ich glaube Perry Rhodan ist dann doch einfach nur Massenware wie ein Hamburger bei MC oder King. :wub:
Nur wenn man stets online ist. Und im Zweifelsfall zahlt man eher mal noch dafuer ;).
@Akronew: du unterliegst - wie viele andere Leute auch - hier einen gewissen Irrtum, noch (?) ist flächendeckend gratis Inetzugang nicht Realität. Zudem ist diese das Teil nicht stets up to date.
Also bei mir ist es immer Teil eines Telefonvertrags.
Darin steht das ich für Telefon Bereitstellung bezahle und den Rest gibt es dazu. :P
Dann schau mal in den Verträgen, was da zu Datenroamingkosten steht, speziell bei nicht EU Ausland :).
Akronew hat geschrieben: 4. September 2021, 12:21 Zu der App kann ich gar nicht viel sagen, habe es mir am PC angeschaut.
Lesen ist heute halt für mich schwieriger als hören. :rolleyes:
Aber wenn die Not groß ist und man schnell etwas nachschauen möchte?
Zumindest hatte ich Ymans "Wunsch" so interpretiert.

Aber das man einen kurzen Satz vielfältig interpretieren kann,
wird in diesen Thread signifikant unter Beweis gestellt. :lol:
Natuerlich sind auch kleine Dinge vielfaeltig interpretierbar, speziell wenn man diese relativ "offen" formuliert.
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Lumpazie »

Thoromir hat geschrieben: 4. September 2021, 15:12
Askosan hat geschrieben: 4. September 2021, 13:33 In der Perry Rhodan Chronik: "Biografie der größten Science-Fiction-Serie der Welt" (Band 4) von Rainer Nagel und Alexander Huiskes wird die AF in dieser Zusammenstellung ebenfalls erwähnt.

Es gibt in diesem Buch ein interessantes Essay (Perryversische Mondverstrickungen), wo es genau um diese Thematik geht. Das Essay ist auch in Band 3024 abgedruckt.
Ich lese gerade Band 4 der Chronik und hatte schon das Gefühl, das Rainer und Alexander auch ein bisschen mehr Sympathie für die Eschbach Version zeigten :-)
Das würde ich aber auch ein bisschen mit Vorsicht genießen. Beides sind Mitarbeiter des Verlages (und schreiben ein Buch für einen anderen Verlag in dem es um Ihren Hauptarbeitgeber geht). Natürlich liegt da die Vermutung nahe, das die "Sympathie" auch etwas hausgemacht ist ;) Aber ich unterstelle beiden nichts! Nur eine Vermutung.
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Lumpazie »

Askosan hat geschrieben: 4. September 2021, 10:39 Diese Diskussion hat meines Erachtens auch einen humoristischen Aspekt.

Ernst Vlcek hatte in Band 1573 die Geschichte der MdI in der Erstauflage erzählt. Aber Rainer Castor war es, der diese Geschichte ebenfalls in der Erstauflage revidiert hatte, indem er die Geschichte aus dem Taschenbuch "Schmied der Unsterblichkeit" bestätigt hatte.

Rainer Castor hatte sich zur Vorgeschichte der "Stardust-Mission" viele Gedanken gemacht und diese in die Serie eingebracht. Diese Vorgeschichte wiederum wurde von Andreas Eschbach revidiert.

Was lernt man daraus? Karma is a bitch... :D
Ganz ehrlich - als Klaus N. Frick das Eschbach-Buch zum alleingültigen neuen Kanon ausgerufen hatte, dachte ich mir dasselbe. Und damals wusste ich noch gar nicht, das es wirklich soviele Unterschiede gibt. :rolleyes: Aber ich hatte ein echtes Deja vu und dachte mir: Haben die in Rastatt nix aus der Geschichte dazu gelernt :(
Askosan hat geschrieben: 4. September 2021, 08:38
Lumpazie hat geschrieben: 4. September 2021, 04:27Du bist in auffinden solcher Originalzitate echt TOP!
Danke für die Blumen. :)
Ehre, wem Ehre gebührt und das meine ich ehrlich. Du bist ein Garant für sehr gute Recherche in den Originaltexten und ich finde unheimlich wichtig bei solchen Diskussionen! Das schätze ich sehr an Dir :st:
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