Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

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Thoromir
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Thoromir »

Askosan hat geschrieben: 6. September 2021, 17:16
Thoromir hat geschrieben: 6. September 2021, 16:25Und das Castor mit seiner Vorgeschichte ja wohl irgendwie Bockmist gebaut hat, ist für mich jetzt doch klar geworden.
Bin auch nicht mit allem glücklich, was Rainer Castor so in die Serie eingebracht hat. Aber ohne ihn hätten wir m.E. eine wesentlich ärmere Serie. Alleine das Handbuch der RT, mit mehr als 100 Seiten Umfang, ist einen großen Applaus wert.
Klar, da hast du recht. Ich denke, er war manchmal einfach zu perfektionistisch. Er wollte offenbar mit der Vorgeschichte der AF etwas erklären, was ihn störte. Aber mit den Löchern, die er gestopft hat, hat er wieder neue Löcher aufgerissen. Vielleicht fehlte ihm auch so was wie ein Kontra-Computer, jemand, der ihm in einer Diskussion auch mal widerspricht.
Dieses kleine Zitat von Dir, in dem Perry Rhodan den Konflikt mit Ideologien erklärt, zeigt doch, das Rainer das nicht mehr auf dem Schirm hatte. Sonst wäre er wohl nicht auf die Idee gekommen, Tschian Kai Chek hätte den Bürgerkrieg gewonnen.

Mao mag zwischen 1961 und 1971 gestorben sein, kein Problem. Aber so wie China nach Maos Tod in der Realität kommunistisch blieb, so blieb es das auch im Perryversum.
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Andreas Möhn
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Andreas Möhn »

Thoromir hat geschrieben: 6. September 2021, 16:25 Und das Castor mit seiner Vorgeschichte ja wohl irgendwie Bockmist gebaut hat, ist für mich jetzt doch klar geworden. Für seine Version der Vorgeschichte sehe ich keinen Grund, es wäre nicht nötig gewesen, den chinesischen Bürgerkrieg anders enden zu lassen, als er tatsächlich geendet hat, denn wir sehen: Im Perryversum ist China nicht nationalistisch sondern kommunistisch. Das war ja die Diskussionsgrundlage.
Andererseits wird der chinesische Staatschef durchgehend als Präsident bezeichnet und nicht als Großer Vorsitzender. Die Gegenwart Marschall Roons ist aber wohl so zu deuten, dass auch Indien der AF angehört. Und dass das Indien von 1961 in wenigen Jahren dem Kommunismus anheim fallen würde, fände ich dann doch eine ziemlich fragwürdige Postulation K.H. Scheers, sollte er so etwas erwogen haben. Da scheint es wahrscheinlicher, er hätte angenommen, der Sinokommunismus würde Mao nicht überleben, denn der Präsident der AF ist doch recht eindeutig nicht Mao.

Interessant ist aber folgende Stellungnahme Moskaus in PR2: "Im Falle eines bewaffneten Konfliktes jedoch bleibt die Sowjetunion neutral." (Hervorhebung von mir)
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Thoromir »

Lieber Andreas, ich weiß nicht wie alt Du bist, aber ich vermute, das du einiges jünger bist als ich.
"Präsident" ist kein Exklusivtitel für westliche Staaten. In den 60er Jahren war es durchaus üblich, ausländischen Staatschefs auch einfach Präsident zu nennen, obwohl sie es in ihrer Muttersprache nicht waren.
Und das passiert sogar heute noch, wenn Du dir diese Schlagzeile anschaust:
https://www.tagesspiegel.de/politik/100 ... 81442.html
Davon abgesehen reden wir hier von der "Asiatischen Föderation", nicht von der "Volksrepublik China". Warum soll sich die AF nicht ganz offiziell einen Präsidenten als Staatschef gegeben haben? Die DDR hatte bei ihrer Gründung auch nocht das Amt eines Präsidenten.

Nur weil in Perry Rhodan der chinesische Staatschef Präsident genannt wird, ist das doch kein Grund da gleich auf die politisch/ideologische Staatsform zu schließen.
Andere Aspekte sind in diesem Zusammenhang doch viel offensichtlicher.
WENN Chiang Kai-shek den Bürgerkrieg gewonnen hätte, dann hätte China etwa die Verfassung, die heute Taiwan hat, denn dorthin hatten sich ja die unterlegenen geflüchtet. Und Taiwan hat ideologisch wohl kaum Differenzen mit den USA oder dem Westblock.
Und das es ideologische Unterschiede gab, haben wir ja wohl durch das Zitat aus dem ersten Heft bestätigt bekommen.

Ich weiß nicht, was an Marshall Roon zu "deuten" wäre. Wenn K.H.Scheer deutlich machen wollte, das er aus Indien kommt, dann hätte er das wohl geschrieben, denn äußerlich sehen Inder eben nicht wie Chinesen aus. Er hätte vielleicht sogar einen Turban getragen. Ne, also ernsthaft, im ganzen Text weist nichts darauf hin, das er ein Inder ist. Aber wenn Du da eine Textpassage gefunden hast, kannst du die ja auch mal posten.

Aus der bei Scheer nicht hervorgehenden Mitgliedschaft Indiens in der AF leitest Du ab, das die AF nicht kommunistisch sein könne, weil es unwahrscheinlich sei, das Indien kommunistisch geworden sei? Was ist das denn für eine Argumentation?

Es ist wahrscheinlicher, China sei nicht kommunistisch, als das Indien kommunistisch wird?
Und aus dieser Logik leitest Du ab, die AF sei so demokratisch wie Taiwan und hätte deshalb einen ideologischen Konflikt mit den USA?

Ich weiß auch nicht, warum du beweisen willst, das der chinesische Präsident nicht Mao sei. Wer behauptet denn, das Scheer Mao beschreiben wolle? Vielleicht starb in Scheers Vorstellung Mao am 8. September 1961. Vielleicht verzichtete Mao auch auf die Präsidentschaft der AF, und blieb Parteichef in China? das ist doch völlig egal.

Das Zitat aus Heft 2 in allen Ehren - ich kann es bestätigen. Aber was willst Du damit sagen?
Das es kein militärisches Bündnis a la §5 des NATO Vertrages gab, wissen wir doch und bestreitet auch keiner. Das Moskau dann doch nicht neutral geblieben ist, wissen wir auch :-)
Was sollen wir aus diesem Zitat herauslesen, das in der Diskussion strittig ist?
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Andreas Möhn
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Andreas Möhn »

Von Marschall Roon heißt es, er sehe aus, als sei er kein (Han-)Chinese, sondern komme "aus Indien" oder "von den Inseln" (was immer damit gemeint ist - Indonesien? Die Philippinen?) Ich schließe daraus, dass Indien der AF angehört, sonst hätte Rhodan es als ungewöhnlich betrachtet, dass ein Nichtstaatsbürger dort solch einen hohen militärischen Rang einnimmt. Ein kommunistischer Umsturz in Indien oder gar eine chinesische Machtübernahme aber scheint mir aus westlicher (Scheerscher) Perspektive des Jahres 1961 keine plausible Grundannahme, auch wenn der Bundesstaat Kerala 57-59 eine kommunistische Regionalregierung gehabt hat - die aber eher Sowjet- als chinaorientiert war. (Erdmann, K.-D.: Die geschichtliche Situation des Kommunismus in Indien, in: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, Jahrgang 12 (1964), Heft 2) Eher dürfte Scheer die AF als Fortentwicklung der im Westen durchaus kritisch gesehenen Bewegung der Blockfreien Staaten aufgefasst haben, deren offizielle Konstitution in den September 1961 fällt, in denselben Monat, in dem PR1 erscheint. Insbesondere von den sozialistischen Mitgliedsstaaten wurde sie schon mal als Embryo eines "third power blocs" bezeichnet, also einer dritten Macht (die sie freilich nie werden sollte). Daher nimmt Peking in der AF zwar die führende Rolle ein, lässt aber durchaus zu, dass Landsleute anderer Mitgliedsstaaten auch höchste Ämter besetzen. Das spräche für eine Öffnung Chinas im Perryversum, die eher dem Kneifel/Castorschen Alternativmodell entspricht als dem Maoismus der realen 1960er und einer hypothetischen sozialistischen Revolution im Indien des Perryversums.
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Askosan »

Ich habe mal für alle Beteiligten Diskutanten ein paar Fakten als Diskussionsgrundlage zusammengetragen:

Die dominanten Mächte waren auf der einen Seite die USA/NATO (Westblock). Und auf der anderen Seite die Asiatische Föderation:

„Wir haben jetzt die Chance, einzugreifen. Der Westblock und die Asiatische Föderation stehen einander gegenüber. Der Ostblock mit Moskau spielt nur noch eine untergeordnete Rolle, seit die Chinesen sich zur größten Atommacht aufgeschwungen haben.“ (Band 2)

Die Bezeichnung des Staatschefs bei allen Machtblöcken lautete „Präsident“:

„Der Präsident des Westblocks nickte. Zögernd schlössen sich ihm der Präsident der Asiatischen Föderation und der des Ostblocks an.“ (Band 7)

Der Präsident der Föderation war ein Chinese:

„Der Präsident der AF, ein stämmiger und hochgewachsener Chinese mit intelligenten Gesichtszügen, schüttelte den Kopf.“ (Band 7)

Zu Indien gibt es unter KHS nicht viel. Auch in Blauband 13 steht nur, dass Indien blockfrei geblieben ist, allerdings mit deutlichen AF-Sympathien.

In den ersten zehn Heften wird der Begriff „Kommunismus“ kein einziges Mal erwähnt. Und später vermutlich auch nicht.
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Thoromir
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Thoromir »

Ich habe jetzt zumindest die Stelle gefunden, auf die Du dich beziehst.
In Heft 2 unterhält sich Perry mit Roon und im Verlauf des Gesprächs stellt er für sich fest:
"Roon war kein Chinese, sondern stammte sicherlich aus Indien oder kam von den Inseln."

Ich würde diesen Gedankengang nun aber tatsächlich als ein "sich darüber wundern" interpretieren. Was man aber auch noch im Hinterkopf behalten muss: Heft 2 stammt von Clark Darlton, der js ganz gern sein eigenes Ding machte. Wir bekommen ja jetzt die beiden Exposes zu den ersten beiden Bänden zu sehen. Da bin ich gespannt, ob Scheer dort geschrieben hat, Roon sei ein Inder :-)

Aber davon jetzt abgesehen: Die Wahrscheinlichkeit, das Indien kommunistisch geworden sein soll, ist genauso hoch, wie dass China nationalistisch wird.
Der Gedanke mit den Blockfreien Staaten hat aber etwas für sich.
Wenn Indien also Mitglied der AF ist, Rhodan aber Crest gegenüber von ideologischen Konflikten zwischen Westblock und AF spricht, dann muss Indien wohl kommunistisch sein, wie unglaublich das aus unserer realen Welt heraus auch sein mag.

Und ja: Bei Eschbach wird das anders beschrieben. Das Eschbach aber im Besonderen Castor und Kneifel widerspricht und in Einzelfällen auch der Erstauflage selbst, stellt ja auch niemand in Abrede :-) die Widersprüche sind für mich einfach deutlich geringer, als bei Castor/Kneifel, bzw die dazugedichteten Elemente von Castor halte ich für unglaubwürdiger.
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Beitrag von Lumpazie »

Thoromir hat geschrieben: 7. September 2021, 11:52 .......Und ja: Bei Eschbach wird das anders beschrieben. Das Eschbach aber im Besonderen Castor und Kneifel widerspricht und in Einzelfällen auch der Erstauflage selbst, stellt ja auch niemand in Abrede :-) die Widersprüche sind für mich einfach deutlich geringer, als bei Castor/Kneifel, bzw die dazugedichteten Elemente von Castor halte ich für unglaubwürdiger.
Geht mir genau umgekehrt. Ich finde Eschbachsbuch wiedersprüchiger und Castors Elemente westenlich passender zur fiktiven Perry Rhodan Timeline. Ist halt schade, das Kneifel damals den Bock mit seinen TB "Palast der Legenden" geschossen hat. Eine alternative Zeitlinie ganz ohne Apollo, Armstrong, kosmisches Schachspiel wäre mir wesentlich lieber. So wie halt in Heft 1 beschrieben.
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Andreas Möhn
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Andreas Möhn »

Thoromir hat geschrieben: 7. September 2021, 11:52 Ich habe jetzt zumindest die Stelle gefunden, auf die Du dich beziehst.
In Heft 2 unterhält sich Perry mit Roon und im Verlauf des Gesprächs stellt er für sich fest:
"Roon war kein Chinese, sondern stammte sicherlich aus Indien oder kam von den Inseln."

Ich würde diesen Gedankengang nun aber tatsächlich als ein "sich darüber wundern" interpretieren.
Er mag sich darüber wundern, aber sicher nur über Roons hohen Rang, nicht über das Auftreten von Indern in der AF an sich.
Thoromir hat geschrieben: 7. September 2021, 11:52 Der Gedanke mit den Blockfreien Staaten hat aber etwas für sich.
Wenn Indien also Mitglied der AF ist, Rhodan aber Crest gegenüber von ideologischen Konflikten zwischen Westblock und AF spricht, dann muss Indien wohl kommunistisch sein, wie unglaublich das aus unserer realen Welt heraus auch sein mag.
Auf der anderen Seite spricht die Ankündigung der UdSSR, sich aus dem atomaren Schlagabtausch rauszuhalten, nicht gerade für Blutsbrüderschaft mit der AF. Und die beiden Blöcke unterhalten auch unterschiedliche Raumfahrtprogramme.
Thoromir hat geschrieben: 7. September 2021, 11:52 Und ja: Bei Eschbach wird das anders beschrieben. Das Eschbach aber im Besonderen Castor und Kneifel widerspricht und in Einzelfällen auch der Erstauflage selbst, stellt ja auch niemand in Abrede :-) die Widersprüche sind für mich einfach deutlich geringer, als bei Castor/Kneifel, bzw die dazugedichteten Elemente von Castor halte ich für unglaubwürdiger.
Auf der anderen Seite ist das Kosmische Schachspiel nicht allein auf Castors M*** gewachsen. Auch Hubert Haensel verarbeitete es z. B. in der KC1. Zugrunde liegt die Aussage aus den 600ern, die Terraner hätten bereits früher mit Anti-ES zu tun gehabt, ohne es zu merken. Ich finde, das haben die Autoren hier schon recht gut umgesetzt.
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Thoromir »

Andreas Möhn hat geschrieben: 8. September 2021, 19:59
Auf der anderen Seite spricht die Ankündigung der UdSSR, sich aus dem atomaren Schlagabtausch rauszuhalten, nicht gerade für Blutsbrüderschaft mit der AF. Und die beiden Blöcke unterhalten auch unterschiedliche Raumfahrtprogramme.
Komm, jetzt übertreibe es nicht. Diesen Satz mag jeder so interpretieren wie er mag.
Du neigst manchmal echt dazu, wie eine Art "Chefideologe" vorzugeben, wie man diesen oder jenen Aspekt zu verstehen hat. Lass die Ansicht eines anderen doch einfach mal stehen. Ich kann doch auch damit leben, das andere eine andere Sicht haben.

Ich kann die Logikfehler, die Andreas Eschbach eingebaut hat, gut ignorieren. Das gelingt mir natürlich auch, weil ich den ganzen Teil um Maos Tod 1927 und Kennedys Rettung einfach für mich nicht als Teil des Perryversums sehe. Mir fällt es leicht, denn ich habe die entsprechenden Romane gar nicht gelesen. Aber jeder Hinweis, "... aber da hat sich doch der und der auch auf Castor bezogen..." gehen an mir vorbei, da ich die Ausgangslage ja schon nicht übernommen habe.

Ich gebe zu, jetzt, wo es den Eschbach gibt wird meine Lesart belohnt, während andere Leute, die sich an eine andere Vorgeschichte gewöhnt habe, sie integriert haben, nichts dagegen tun können. Denn es ändert sich ja jetzt nichts mehr. Jetzt gilt der Eschbach.
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Andreas Möhn
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Andreas Möhn »

Lumpazie hat geschrieben: 7. September 2021, 12:30 Geht mir genau umgekehrt. Ich finde Eschbachsbuch wiedersprüchiger und Castors Elemente westenlich passender zur fiktiven Perry Rhodan Timeline. Ist halt schade, das Kneifel damals den Bock mit seinen TB "Palast der Legenden" geschossen hat. Eine alternative Zeitlinie ganz ohne Apollo, Armstrong, kosmisches Schachspiel wäre mir wesentlich lieber. So wie halt in Heft 1 beschrieben.
Ich finde es schon in Ordnung, dass das Kosmische Schachspiel mit einfloss. Castor monierte zu Recht die eigenartige Darstellung der Zeitabenteuer, dass ES andauernd irgendwelche Androiden weglaufen und Atlan deswegen Jahrtausende lang den Blade Runner geben muss. Dass es sich bei ihnen um Agenten von Anti-ES handelte und ES darum auf Geheiß der Hohen Mächte nicht direkt eingreifen durfte, hört sich erheblich plausibler an.

Davon abgesehen, dass ja schon Ewers Apollo 1 mehr schlecht als recht ins Perryversum integriert hatte. Es lässt sich heute nicht mehr rekonstruieren, aber vielleicht waren diese Bezüge überhaupt erst der Anlass für Kneifels TB.
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Lumpazie »

Andreas Möhn hat geschrieben: 9. September 2021, 11:20
Spoiler:
Ich finde es schon in Ordnung, dass das Kosmische Schachspiel mit einfloss. Castor monierte zu Recht die eigenartige Darstellung der Zeitabenteuer, dass ES andauernd irgendwelche Androiden weglaufen und Atlan deswegen Jahrtausende lang den Blade Runner geben muss. Dass es sich bei ihnen um Agenten von Anti-ES handelte und ES darum auf Geheiß der Hohen Mächte nicht direkt eingreifen durfte, hört sich erheblich plausibler an.
Davon abgesehen, dass ja schon Ewers Apollo 1 mehr schlecht als recht ins Perryversum integriert hatte. Es lässt sich heute nicht mehr rekonstruieren, aber vielleicht waren diese Bezüge überhaupt erst der Anlass für Kneifels TB.
Ich finde es natürlich auch in Ordnung und einen gelungenen Lösungsansatz. Lieber wäre mir gewesen, Kneifel hätte es ganz sein lassen - schade, das wir ihn nicht mehr fragen können, was sein Ansatz dazu war.
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Thoromir »

Ich habe mir jetzt gerade das Expose zu Heft 2 angeschaut, das im Perry Rhodan Sonderband zu sehen ist. Ich bin mittlerweile auf Kindle umgestiegen und kann keine Textpassagen mehr kopieren.
Marshall Roon kommt im Expose nicht vor. Auch werden die Machtblöcke der Erde nicht wirklich ausgeleuchtet. Es wird deutlich, das der Ostblock eigene Interessen verfolgt und in erster Linie verhindern will, dass Westblock oder AF in den Besitz der Stardus kommen.

Das Expose weicht an anderer Stelle deutlich von der späteren Romanfassung ab:
Es scheinen nämlich nur Rhodan und Bully die Dritte Macht bilden zu wollen, während Flipper und Manoli darauf bestehen, zu gehen. (Die beiden haben im Expose gar keinen Namen sondern wern nur als die beiden anderen Mondfahrer bezeichnet). Sie werden auch schon hier direkt freigelassen und laufen der AF in die Hände. Bully verlässt auch im Heft die Kuppel um Material zu besoren. Das kommt ja später alles erst in Nr. 3. Und dort lässt Bully dann auch Flipper in Australien frei und nicht schon in der Gobi.

Interessant, wie viel sich nach dem Expose dann doch noch verändert hat.
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Akronew »

Thoromir hat geschrieben: 9. September 2021, 12:58 Interessant, wie viel sich nach dem Expose dann doch noch verändert hat.
Stellt sich also die Frage, in wie weit das Expose Kanon ist? :D
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Lumpazie »

Akronew hat geschrieben: 9. September 2021, 14:10 Stellt sich also die Frage, in wie weit das Expose Kanon ist? :D
Gott sei Dank gar net - sonst hätten wir einen Atlan, das es einem die Sau graust :rofl:

Ich denke, gerade am Anfang der Serie ist zwischen Ideenpapier und Expose noch kein so großer Unterschied. Heutige Exposes sind da wohl mehr Kanon, was die Fakten zur Serie betrifft (wenn z.B. ein Raumschiff, ein Planet oder ein Gegenstand beschrieben wird, der schon in der Serie etabliert ist). Bei neuen Figuren des Autors kann das noch gar nicht der Fall sein.
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von M13 »

Wenn Kanon die Hölle ist, dann ist Exposé die Vorhölle.
:D
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Akronew »

So habe ich es auch verortet. :devil:
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Ich durchstreifte den Vorhof auf der Suche nach dem Aquarium, weil ich der Clansmutter eine Überraschung mitgebracht hatte.
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Andreas Möhn »

Lumpazie hat geschrieben: 9. September 2021, 14:48 Ich denke, gerade am Anfang der Serie ist zwischen Ideenpapier und Expose noch kein so großer Unterschied.
Von Werner Fleischer habe ich ein Exposee aus dem Atlantiszyklus bekommen, auf dem es ausdrücklich heißt, der Autor möge sich daran halten und keine Eigenmächtigkeiten einbringen, da man kurz vor Zyklusende sei. Und gerade dieser (Doppel-)Roman ist mit dem Exposee völlig unvereinbar.
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Lumpazie »

Sich an das Expose halten, das ist ein Ding - was darin steht, ein anderes. Was war den genau in diesem Expose gestanden und was hat der Autor daraus gemacht? Kannst Du uns da Einblicke geben, anhand Deines Beispiels.
Mir liegt ein Expose vor - so um den 1600er Bereich - da stand ziemlich genau drin, was wichtig ist (woran sich der Autor auf jeden Fall halten soll) und wo wer Freiheiten hat......
Dennoch denke ich, das zwischen Exposes von damals und heute gewaltige Unterschiede gibt.
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Andreas Möhn »

Lumpazie hat geschrieben: 9. September 2021, 20:17 Sich an das Expose halten, das ist ein Ding - was darin steht, ein anderes. Was war den genau in diesem Expose gestanden und was hat der Autor daraus gemacht? Kannst Du uns da Einblicke geben, anhand Deines Beispiels.
Laut Exposee sollten in dem Doppelband die Roboter von Pthor im Vordergrund stehen und mit ihren Kollegen auf anderen in der Hohlwelt vereinten Weltenfragmenten Kontakt aufnehmen, wobei auch aufgeklärt werden sollte, welche Funktion sie auf diesen überhaupt ausüben. In den beiden veröffentlichten Romanen jedoch taucht dieser Handlungsstrang nicht einmal auf, stattdessen erlebt ein humanoides Pärchen auf einem fremden Weltenfragment ein Abenteuer, von dem im Exposee überhaupt keine Rede ist. Werner konnte diese Diskrepanz nicht erklären, und ich kann es auch nicht.
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Lumpazie »

:lol: :rofl: Auweia....wer war der Schurke?? Oder darfst Du es nicht sagen. Ich vermute ja mal
Spoiler:
der Ewers war es
, das würde zu ihm passen. Irgendwas klingelt da bei mir im Hinterkopf - denke die Geschichte hat Werner (oder Du) schon mal im Klassikerthreath des Atlantis-Zyklus erzählt, oder?
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Thoromir »

In dem Geburtstagsheft schreibt Christian Montillion ja auch ein bisschen was über Exposes.
Bei jedem Expokraten/team ist es anders und ich behaupte mal: Ein Expose zum Zyklusanfang hat auch einen anderen Stellenwert als eines am Zyklusende.

Wenn ein Autor in seinem Roman vom Expose abweicht, muss das ja eventeull in späteren Exposes übernommen werden, nachvollgende Autoren müssen also ein korrigiertes Expose bekommen. Das ist beim Zyklusende nicht mehr so nötig, weil der Zyklus ja eh zu ende ist.
Stelle ich mir halt so vor.

Und was das Expose zu Heft 2 betrifft: Da wird wohl wirklich noch so viel im Fluss gewesen sein, das es da ständig zu Änderungen kam. Das haben Scheer und Darlton dann vielleicht am Telefon besprochen.
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Lumpazie »

Wir stellen also fest, die Exposes sind nur bedingt Kanon und das ist auch gut so. Am gestrigen Online-Jubiläumsabend stellte Hartmut Kasper fest, das die Altvorderen und auch er sich nicht immer ans Expose halten. Z.B. war der Extrasinn von Atlan exposestechnisch nicht vorgegeben, die Idee kam Scheer einfach beim Schreiben. Interessant fand ich Hartmuts Aussage, das er selbst für seine Romane auch ein Expose benötigt - also nicht einfach darauf losschreibt. Meist gibt ihm das dann Christian vor. Andreas Eschbach war übrigens auch da und Mark A. Herren. Andreas wird Heftroman Nr 3199 schreiben (war zwar latent schon bekannt, wurde gestern aber meines Wissens nach offiziell bestätigt). Mark A. Herren hat verkündet, das es noch 2 Missionen/Ziele hat. Einerseits einen Roman (oder eine Miniserie) in der er Alaska Saedeleare mit seiner Tochter zusammenbringt und beide forschen nach dem Nexus. Die andere, das er beweist, die Vorfahren Rhodans kommen aus der Schweiz! Auf einen Kommentar eines Besuchers, das diese Frage doch durch den "Eschbachwälzer" geklärt ist, meinte er:"......es gibt immer ein Schlupfloch, er schafft das!". Na - wenn das soweit ist, freue ich mich auf eine weitere Kanondiskussion hier im Forum :lol:
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Thoromir
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Thoromir »

Kann man das irgendwie auf Video sehen?
Marc A. Herren? Ich hänge noch 80 Wochen zurück... Ist er wieder zurück gekommen?
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Akronew
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von Akronew »

Bisher noch nicht, aber er hat sich für einen Alaska Roman angeboten. :D
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Re: Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

Beitrag von AushilfsMutant »

Alaska zusammen mit seiner Tochter auf der Suche nach dem komischen Nexus Dings. Ja das hätte was.

Schade find ich auch das Alaska die Friedensfahrer verlassen hat. Hoffentlich kommt diese Organisation mal wieder vor.
„...der Gastgeber fragt in die Runde, was den jeder gerne zu trinken hätte. Der Kosmokrat reagiert verwirrt, man kann mehr als nur Wasser trinken? Der Chaotarch, der gleich neben an sitzt, fragt sich ob es auch genug Tee/Wasser/Kaffee....Arten im Angebot gibt. Darauf hin, kommt es zum Streit zwischen den Beiden, was den nun die richtige Flüssigkeit zum Trinken sei...“

Auszug auf dem Buch: Die Hohen Mächte und der Moralische Code (Band 14, Seite 345, Absatz 2)
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