Du verquickst da einige Sachen miteinander, glaube ich. So wie es bislang aussieht, enthalten die Romane weniger direkte Exposé-Vorgaben, dafür mehr von den Autoren beschriebene Abenteuer, die natürlich in einen Rahmen passen müssen, der wiederum von einem übergreifenden Rahmenexposé vorgegeben wird. Damit würde ich mal meinen, dass die Autoren mehr Freiheiten haben - und damit die "bestmöglichen Stories" schreiben. Ich hoffe mal, dem ist wirklich so und ist nicht nur gefühlt so. Jedenfalls schätze ich die derzeitige Qualität der Romane sehr.Ce Rhioton hat geschrieben:Meines Erachtens liegt der Kardinalfehler der EA-Handlung darin, alle Lesergruppen (Stammleser, Wiedereinsteiger, Neuleser) gleichermaßen bedienen zu wollen.
Ich meine, dass diese Herangehensweise einen Bremsklotz der Kreativität darstellt, wenn man ständig im Hinterkopf haben muss, "kommt das an ... oder nicht ...oder vielleicht doch?"
Scheren im Kopf sind meist kontraproduktiv.
Warum nicht zur Abwechslung der eigenen Kreativität Lauf lassen und die bestmöglichen Stories schreiben? Ist die Geschichte toll, kommt sie bei allen Lesergruppen gut an, dessen bin ich mir sicher.
Sichtbar wird in den Romanen seit Band 3000 passend zur zumindest gefühlten größeren Freiheit für die Autoren eine gewisse Entschleunigung, die alle Lesergruppen gleichermaßen bedienen kann. Darauf muss man sich einlassen, sonst ergeht es einem wie den Lesern, die immer alles sofort erlesen und haben wollen - und dann aus lauter Frust, weil sie nicht sehen, was sie sehen wollen, die wirklich wichtigen Punkte im Text einfach überlesen und nicht finden. Diese Entschleunigung macht es dann wiederum einfacher für die Exposé-Autoren, die den Autoren nicht so viel zuarbeiten und erklären müssen.
Ähnlich gut ging es zuletzt in 27xx, spätestens mit 279x kam ein Bruch, der bis 299x andauerte und ich hatte immer wieder das Gefühl, die Exposé-Autoren wären überfordert, da zuviele Details und Einzelheiten vorgegeben werden mussten, die am Ende niemand mehr wirklich überblicken und den Autoren erklären konnte.
Kleinere Fehler sind seit 3000 durch die (zumindest gefühlte) kleinere Detailversessenheit und die größeren Freiheiten der Autoren damit aber eher möglich geworden, zum Beispiel das nicht mehr angesprochene Organoid im Körper von Perry Rhodan oder der plötzlich fehlende Terranova-Schirm in 3019. Da sehe ich aber eher weniger den Fehler bei den Autoren als vielmehr bei den Lektoren, die in solch einem System einfach mehr leisten und notfalls die Lücken schließen müssen - die hätten die beiden genannten Schwächen bemerken und korrigieren müssen (falls die Autoren nicht ohnehin viel zu spät abgeliefert haben, dann nämlich sind die Lektoren halbwegs entschuldigt)...
Summa summarum genieße ich derzeit einfach und finde die Abenteuer Klasse. Und - um auf Band 3020 zurückzukommen - mir hat der Roman sehr gut gefallen.