Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

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LaLe
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von LaLe »

Für die 10 Jahre gibt es eine bereits angedeutete Erklärung, die ich durchaus plausibel finde.
Die Katze grinste.
"Hierzulande ist jeder verrückt. Ich bin verrückt. Auch du bist verrückt."
"Woher weißt du, dass ich verrückt bin?"
"Sonst wärst du nicht hier", antwortete die Katze.

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Goshun
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Goshun »

20 Bände sind vergangen und es ist meiner Meinung nach Zeit für ein kleines erstes Resümee.

1) Gesamtsetting:

Die Idee mal nicht so sehr in die Ferne zu schweifen gefällt mir persönlich sehr gut. Es muss nicht immer in der Unendlichkeit sein.
Die Milchstraßenebene kommt nicht so richtig in die Gänge und Bully und Adams vermisse ich. Für Bully kommt die Zeit wohl noch.
Sichu fehlt mir zurzeit nicht.

Atlan hingegen geht mir nicht ab. Bin da noch aus dem letzten Zyklus übersättigt, eine Pause tut ihm gut.

2) Personen: die Guten

Die neuen Mutanten, Trojaner und ein Perry der gefällt. Gucky wird jetzt auch aus dem Spiel genommen ohne ihn jedesmal zu betäuben, der Charakter bekommt auch neue Facetten wenn er mal im Hintergrund bleiben muss.

Die Handlungsebene in der Milchstraße fällt etwas ab. Aurelia ist mir nicht sympathisch genug. Die Sache mit den Kastellanen naja...


3) Personen: die Bösen

Bis jetzt sind die Bösewichte meiner Meinung nach hervorragend charakterisiert. Selten gab es so stimmige Bösewichte die durchaus bedrohlich wirkten obwohl sie weder riesige Flotten kommandierten noch unfassbare Geisteswesen waren. Motive stimmen.


4) Personen: die Unsichtbaren

Es gibt meiner Meinung nach noch keinen "Obermotz" unter den Antagonisten. Das ist natürlich auf der einen Seite gut weil es "geheimnissvoll" wirkt, auf der anderen Seite aber auch schlecht weil man so meiner Meinung nach eine Charakterisierung verpasst.


5) Die Autoren

Besonders popsitiv heraus sticht meiner Meinung nach der Neuzugang!

(Darf man ihn schon so bezeichnen? oder ist er noch immer Gast?)

4 von 20 Romanen. Das ist 20% des aktuellen Zyklus, nur Kai Hirdt ist fleißiger. Die beiden schmeißen mehr als die Hälfte aller Romane. Obwohl ich das für eine schlechte Idee halte wenn wenige Autoren fast alles schreiben funktioniert es bis jetzt sehr gut. Noch keine Abnutzungserscheinungen sondern die Qualität ist hoch.

Tiefpunkt der 20 Bände bis jetzt war meiner Meinung nach 3103... die Sache mit der Hommage an die Star Trek Folge ist meiner Meinung nach in die Hose gegangen. Das meine ich jetzt nicht böse... man darf ja auch mal experimentieren.

Bester Roman bis jetzt für mich ist 3118

6) Das Unbekannte

Sehr viele Themen bleiben noch unberührt. Alaska, FENERIK, der Sternenruf. Klar ist wenig, vielmehr wurde in den ersten Bänden mehr aufgeworfen als gelöst. Es gibt ein paar Spekulationen wie alles zusammenhängen könnte aber da ist es noch zu früh.



Alles im allen ein gutes Fazit. Bis jetzt viel richtig gemacht meiner Meinung nach.
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Julian
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Julian »

Goshun hat geschrieben: 7. Juni 2021, 14:59 20 Bände sind vergangen und es ist meiner Meinung nach Zeit für ein kleines erstes Resümee.


3) Personen: die Bösen

Bis jetzt sind die Bösewichte meiner Meinung nach hervorragend charakterisiert. Selten gab es so stimmige Bösewichte die durchaus bedrohlich wirkten obwohl sie weder riesige Flotten kommandierten noch unfassbare Geisteswesen waren. Motive stimmen.

Bei den Bösen stimmen wohl nicht die Motive sondern sie gehören einfach den Chaostruppen an.

Wer will den wirklich bei solchen Leuten für immer sein?

Was mir aber weniger gefällt ist die Handlungsfähigkeit der Hauptpersonen so wie Atlan und Perry.

Wo ist denn eigentlich deren Intention sich immer wieder gegen das Schicksal zu stellen.

Ist ja beinahe reflexartig.

Damals war es so das sich diese dem ES irgendwie verpflichtet fühlten bzw. den Kosmokraten.

Nun scheint ein Bully sich doch dem Chaos in Form eines Porters (Truppentransporter usw.???) nähern zu müssen, weil eben irgendwie per geprägten Zellaktivator dies sein Schicksal vorher bestimmte!?

gr J
Ad Astra im Chaosporter, vielleicht oder auch nicht...wir werden es erlesen dürfen

Daher momentane Meinung...mal schauen was da noch so kommt
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Kritik ist wie Schleifpapier- es kratzt, aber es kann zu mehr Glanz verhelfen.

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Goshun
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Goshun »

Julian hat geschrieben: 9. Juni 2021, 07:52 Bei den Bösen stimmen wohl nicht die Motive sondern sie gehören einfach den Chaostruppen an.
Ich denke das habe ich missverständlich formuliert.

Ich fasse mal kurz zusammen was in dem Zyklus meiner Meinung nach als "Antagonist" durchgeht:

Lat-Antin -> Verantwortung im Geheimdienst, Chefin
Gardari Thont -> unbekannt
Das Zyu -> Motiv "chaosversale Querung"
Khosen -> Sammlung von Exponaten, Narzissmus
Khsanap -> Beziehung und Ehrgeiz
Oudenkerk -> Krankhafter Wahn
Bonella Krueger -> Ehrgeiz
Jochzor -> Ideologisch
Der Swekkter -> unbekannt
Masurosh -> Ehrgeiz
Bharsud -> unbekannt

Ich könnte da noch auf jede Person eingehen warum, wieso aber das wäre zu lange ;)

Fast jede Person hat "persönliche" Motive. Es sind keine simplen Befehlempfänger die einer Agenda folgen die sie wahrscheinlich nichtmal kennen (wie es bei den Cairanern im letzten Zyklus für mich oft wirkte)


Besonders gut stechen meiner Meinung nach hervor:

Khosen, Jochzor und Krueger. Bei allen 3 Personen erfolgte in den Romanen eine Auseinandersetzung mit ihren Motiven und wo diese Motive mit denen der "Helden" sich kreuzen.

Sowas finge ich gut, es gehört für mich zu einer tollen Geschichte die ich gerne lese dazu.
Julian hat geschrieben: 9. Juni 2021, 07:52 Wo ist denn eigentlich deren Intention sich immer wieder gegen das Schicksal zu stellen.
Das beschränkt sich meiner Meinung nach nicht nur auf Atlan und Perry. Atlan hat in dem Zyklus meiner Meinung nach noch die besten Motive obwohl er gar nicht vorkommt: er kümmert sich um Arkon.

Meine persönliche Meinung ist es wäre völlig unerklärlich wenn Atlan sich jetzt wieder ins Getümmel stürzt ohne vorher den Müll "Zuhause" zusammenzukehren.

Perry wird als Charakter geschildert der von Verantwortung getrieben ist. Es ist bei ihm schon fast ein wenig krankhaft das gebe ich zu. Ohne Verschnaufpause immer nur Diener der Verantwortung zu sein? Natürlich spielt auch die Lust am Entdecken eine Rolle. Nicht umsonst drängt er sich bei solchen Expeditionen immer vor und überlässt Bully die Politik.

Bully ist ja noch klar, er ist persönlich durch den ZA betroffen.
Gucky möchte sich profilieren, zeigen warum er nicht nur Befehlsempfänger ist sondern in den letzten paar 1000 Jahren auch mal was gelernt hat wie man sich als Anführer positioniert und selber mal eine Organisation auf die Beine stellt.

Ob das aber ein Motiv ist das groß genug ist um die Suche nach den Ilts zurückzustellen?
Stellen wir uns das mal vor Perry oder Bully wären in Guckys Lage. Ob die brav immer mitdackeln würden ohne sich auf die Suche nach Menschen zu machen?

Bei vielen anderen Charakteren wird die Motivationslage noch dünner.

Adams, Monkey und Icho fehlt es irgendwie an Motivation meiner Meinung nach.
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Julian
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Julian »

Goshun hat geschrieben: 9. Juni 2021, 12:02 Khosen -> Sammlung von Exponaten, Narzissmus
Nimm doch mal nur den Khosen als erläuternde Definition. Nero war nichts gegen ihn dem herrlichen Diki.
die Perrypedia schreibt ja über ihn als extrem :D

Mir ist er suspekt. Narzissmus liegt mir halt fern.

Doch strebt jeder bei denen dies an. gibt es keine Feindenker wie einen Goethe bei denen?

Das fremdartige passiert hier auch nicht. Es ist einfach eine andere Art von Gesellschaftsform. Okay, natürlich auch noch gespickt mit deren Talenten über PSI Fühligkeit usw.

Einen Vogel der frei in der Luft schweben kann würde ich auch nicht verstehen. Eher einen Hund der vor Freude aus dem Stand sein Herrchen anspringt.

Schwierig für mich das zu beschreiben was ich meine.

Für mich ist wohl das oder im Chaos zu sein eben keine freilebende Gesellschaftsstruktur. Eher Kasten und andere Dinge spielen hier eine für mich gefühlte Rolle.
Natürlich kann auch kein Autor seine menschliche Prägung ganz verschwinden lassen wenn dieser eben für den Leser Figuren agieren lässt.
Das wäre eher absolut weltfremd dies anzunehmen.

Wahrscheinlich wäre ich dann sogar nicht mehr in der Lage überhaupt zu verstehen warum diese Figur an sich dies im Roman so tun musste.

Vielleicht würde ein Fremder einfach anders handeln nur weil er es kann oder eben deswegen auch gerade nicht.
Goshun hat geschrieben: 9. Juni 2021, 12:02 Adams, Monkey und Icho fehlt es irgendwie an Motivation meiner Meinung nach.
Diese würde ich eher als eine Art Eingreiftruppe sehen, wenn es ganz brenzlig wird, daher brauchen die für mich auch keine überzeugende Motivation.

Gruß J
Ad Astra, die Siebenschläfer sind meines Erachtens jedenfalls etwas menschlich aber auch irgendwie fremdartig. Als würden diese auch nur eine aufgedrückte Funktion wahrnehmen.
So eine Hauptperson wie der Glasperlenfischer, das ist wirkliches Leben und Freude und wurde von mir daher als besonders feinfühlig wahrgenommen...der Autor der ihn agieren lässt spricht mir wahrscheinlich damit aus dem Herzen
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Goshun »

Julian hat geschrieben: 9. Juni 2021, 13:48 Nimm doch mal nur den Khosen als erläuternde Definition. Nero war nichts gegen ihn dem herrlichen Diki.
die Perrypedia schreibt ja über ihn als extrem :D
Gharsen werden ja schon von "Natur" aus als "überheblich" beschrieben. Wo endet das gesunde Selbstvertrauen und wo beginnt die Selbstherrlichkeit?

Wie überlegen sie sich halten sieht man schon daran wie sorglos sie agieren. Auch die Tötungshemmung passt ins Bild: wer so überlegen ist muss nicht töten. Ein Wesen mit Tötungshemmung welches trotzdem Freude daraus bezieht anderen den eigenen Willen aufzuzwingen.

Das geht für mich schon in Richtung Sadismus, auf jeden Fall aber transportiert es Überlegenheitsgefühl. Für mich als Leser konnte ich diese Motive aus der Figur anhand ihrer Handlungen völlig nachvollziehen.

Woran mache ich das fest? Ich musste kaum (wie bei sehr vielen Szenen im Mythos Zyklus) denken: na das passt jetzt aber überhaupt nicht zu dem Charakter.
Julian hat geschrieben: 9. Juni 2021, 13:48
Doch strebt jeder bei denen dies an. gibt es keine Feindenker wie einen Goethe bei denen?
Jochzor scheint so ein Freidenker zu sein. Seine Art Aufträge abzuwickeln und wie er reagiert hat als sein Auftrag unmöglich geworden ist zeigt das Meiner Meinung. Streng bürokratisch und sobald er machen kann was er will: chaotisch.
Julian hat geschrieben: 9. Juni 2021, 13:48
So eine Hauptperson wie der Glasperlenfischer, das ist wirkliches Leben und Freude und wurde von mir daher als besonders feinfühlig wahrgenommen...der Autor der ihn agieren lässt spricht mir wahrscheinlich damit aus dem Herzen
Das sehe ich auch so. Es war eine gute Charakterisierung, eine Identifikation mit dem Charakter war für mich als Leser sogar ein Vergnügen.
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Julian
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Julian »

Bei Motiven fiel mir doch der Maslow mit seiner Pyramide ein.

Natürlich kann man herrlich darüber spekulieren warum ein Gucky überhaupt sich den Terranern also der Menschheit angeschlossen fühlt.
Er hat als ET dort Freunde gefunden für das Leben, allerdings ist dies auch nur relativ unsterblich.

Wie wäre es denn wenn das Chaos an sich eine ganz andere Unsterblichkeit anbietet.

Wie diese Kollektive als die einzelnen Bewusstseine in ES zwischen gelagert zu den Konzepten heranreiften.

Das wäre auch für die verbliebenen und kommenden relativ unsterblichen ein gewisses Motiv was ich mir vorstellen könnte als Leser.

Nicht nur um andere zu beschützen und zu behüten, dies führt wieder zu der absoluten Grenzbetrachtung hinter dem Horizont so ähnlich wie bei THEZ.

Vielleicht ist es noch zu früh am Morgen, universal gedacht, doch spätestens am späten Nachmittag würde ich mir als heldenhafter Protagonist doch mal Gedanken darüber machen wohin meine Reise gehen soll. Auch so einen Weg kann man später immer noch von einem anderen Expo-Team wieder anders beschreiben lassen.

Lasse ich mich halt überraschen welche Beweggründe die jeweiligen Kreativen finden werden um den Handlungsrahmen noch realistischer als bisher bereits gelungen erscheinen zu lassen.

Gruß J
Ad Astra...obwohl...schließlich ist alles vergänglich...das liegt nur einmal in der Natur der Sache
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von ZEUT-42 »

Kurzer Rundumschlag:
  1. 44 Leser haben sich bei der angebotenen Umfrage bislang dafür entschieden, dass ihnen der Zyklus gefällt, 1 Leser gefällt der Zyklus nicht. Ich gehöre zu den 44.
  2. Ich möchte der Redaktion und dem Redakteur bescheinigen, dass sich die Serie in diesem Zyklus stark zum Besseren gewandelt hat - und dass die Redaktion vielen (allen) Anmerkungen der Leser gefolgt ist und entsprechend Schlussfolgerungen gezogen und den Kurs geändert hat. Dazu ein besonders Lob von mir.
  3. Das Positive betrifft vor allem die Charaktere, die sich gut entwickeln - vor allem die Nebenfiguren. Besonders positiv fällt mir auf, dass es mit den neuen Charakteren mal wieder eine Handlungsebene gibt, die ohne Perry Rhodan, Atlan und Gucky funktioniert. Mutig, aber konsequent. Das hat besonders in den 8xx-Bänden der Serie auch schon mal sehr gut funktioniert, dieses Agieren ohne Hauptpersonen war aber in den letzten Zyklen eher nicht mehr gesetzt (da war eine zu starke Fokussierung auf die Hauptfiguren da).
  4. Die Redaktion sollte sich bei dem neuen Kurs nicht verrückt machen lassen, sollten die Leserzahlen derzeit sinken (was ich annehme, aber nicht weiß). Schlechte Zyklen (und der vorhergehende Mythos-Zyklus war grottenschlecht und in der zweiten Hälfte - ausgenommen die Dyo-B-Romane - katastrophal) machen sich zeitverzögert bemerkbar, das war meiner Meinung nach auch im Linguiden-Zyklus der Fall, der bei den Leserzahlen zumindest teilweise den Cantaro-Zyklus ausbaden musste.
  5. Einziger Kritikpunkt ist die Geschwindigkeit beim Handlungsfortschritt. Die Munuam sind jetzt ausgenudelt und sollten nicht mehr in der Serie auftauchen. Wenn es um den Zeitpunkt geht, zu dem die Galaktiker auf den leibhaftigen Chaotarchen treffen, da erhoffe ich mir eher den Zeitpunkt 3149/3150 denn 3199/3200.
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R.B.
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von R.B. »

Naja, mittlerweile gefällt der neue Zyklus zwei Lesern nicht (mehr). Der Zweite bin ich.

Der Zyklus fing für mich interessant und vielversprechend an, die Romane waren gut zu lesen, die Handlung diesmal nicht am Ende des Universums, sondern vor der Haustür und alles war gut. Bis ich Band 3109 (Siebenschläfer von Arndt Ellmer) in der Hand hatte und Reginald Bull über Schafsköttel referierte. Seit diesen paar wenigen Sätzen komme ich mit der Handlung zwar noch klar, sie interessiert mich aber nicht mehr. Ich meine, in Band 3100 kommt irgendwas von einem Sternenruf, der augenscheinlich Bull zu einer der Haupthandlungsträger machen soll und der redet über Schafsköttel. In der Handlung der MS Ebene verschwindet er, um auf der Rhodan Ebene mit ein paar Sätzen vor jedem Roman zu erscheinen. Natürlich soll das Spannung erzeugen. Bei mir führt das dazu, dass die Bull - Sätze zu Beginn interessanter sind als der gesamte Rest der folgenden Geschichte.

Tatsache ist, dass mir die Handlung seit diesem Roman 3109 (der nicht schlecht geschrieben war) völlig egal ist. Ich kriege keinen Kontakt mehr zu den handelnden Personen, zu Rhodan und Gucky zwar noch, aber der gesamte Rest ist mir total peng. Es klappt einfach nicht mehr. Ich überfliege die Bände, lege sie weg und wende mich Anderem zu. Das hat nichts mit den jeweiligen Autoren zu tun. Es hat auch nichts mit dem Gesamtkonzept des Zyklus zu tun, es ist einfach so.

Vielleicht sollte ich mal 10 Romane sammeln und die hintereinander an einem Stück lesen. Vielleicht klappt es dann besser. Vielleicht brauche ich aber ebenso wie so einige Andere mal eine längere PR - Auszeit. Zum ersten Mal seit seit über 50 Jahren. Aber wie heißt es doch so schön: Alles hät sing Zick (Alles hat seine Zeit).
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Julian
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Julian »

ZEUT-42 hat geschrieben: 13. Juni 2021, 13:08 Kurzer Rundumschlag:
  1. 44 Leser haben sich bei der angebotenen Umfrage bislang dafür entschieden, dass ihnen der Zyklus gefällt, 1 Leser gefällt der Zyklus nicht. Ich gehöre zu den 44.
Nun gehöre ich zu den 4 denen es momentan nicht mehr gefällt bzw. sich dazu äußern per Abstimmung oder auch nicht.

Ein ganzer Zyklus kann mir nicht gefallen wenn dazwischen solche Exkurse stattfinden wie jetzt passiert, die ich aber als wesentlich hilfreicher empfunden hätte, wären diese bereits am Anfang als Roman-Mini-Serie erfolgt.

Es bleibt halt das Timing für mich nicht begreiflich. So wäre auch der vorherige Zyklus viel stimmiger für mich geworden wenn bestimmte Romane und Ideen in diesem eher, also früher gekommen wären. Statt bestimmte Romane wie mit dem Ilt als Verschwinde-Nix zu propagieren in aller Deutlichkeit.
Andere Hinweise jedoch so zu verstecken das es mir keine Freude machte diese nachzulesen obwohl sie für einige hier wohl offensichtlich waren.

Diese ganze Andeuterei macht mich eher zu einem Meuterer und seekrank. Bisher weiß ich weder was für eine Bedrohung da wirklich entsteht oder entstanden ist noch ob es Sinn macht diese Siebenschläfer zu verfolgen. So richtig was Handfestes bezüglich eines Endgegner oder diesem hier geschilderten imaginären Gegner sehe ich einfach nicht. Es macht mir überhaupt keinen Spaß den Zyklus chronologisch so wie er momentan erschienen ist zu lesen. Da springe ich lieber nach meiner Fassion zu den Inhalten die mich überhaupt interessieren könnten.

Mag ja Spaß machen den Leser immer und immer wieder hinters Licht zu führen, nur irgendwann wird es für mich langweilig.

Wenn ich hier zum Puzzeln mal wieder per Sternenruf aufgefordert werde und zum Schluss irgendeinen verqueren alsperryvers ver-klaus-ilierten Schlussstein bekomme mit dem allerletzten Band (beim letzten Zyklus betraf dies sogar den Inhalt, viele fühlten sich verschaukelt) ja dann...

vielleicht setze ich einfach mal ein paar Monate Aus und kümmere mich um so lesenswerte Planetenromane wie sie früher mal geschrieben wurden in meiner verstaubten Bibliothek Antiquaria eine zu alt anscheinend gewordenen Rhodan-Fan für die neue Struktur der Erzählweise von Zyklen.
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Tennessee
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Tennessee »

Also,

Band 3125 ist vorbei und damit ist nicht nur der zweite Andromeda-Block beendet, auch ein Viertel des Zyklus' ist vorbei. Zeit für eine Rückschau. Vieles, was mich beschäftigt, habe ich ja schon in den Einzelbänden besprochen, weswegen ich an dieser Stelle nur nochmal ein paar für mich wichtige Gedanken zum Zyklus aufführen möchte.

1) Jauchzen bei Jochzor!
Gott, was habe ich gewartet diese Wortkombination nutzen zu können! Sie ist nicht nur phonetisch wundervoll, sie ist auch noch wahr! Denn würde ich den Teil wählen dürfen, der mir bisher rückblickend am besten gefallen hat, so wäre das sicher der Viererbloiadzf (sorry, meine psychische Sperre) um die Meute Jochzor mit Kai Hirdt, Susan Schwarz und, mit Abzügen, Leo Lukas als autorliche Tausendsassa, die nicht nur vier spannende und reichhaltige Romane anboten, sondern PR auch mit serienphilosophischen Aspekten bereicherten, dass es mir eine Freude war.
Bis heute weiß ich allerdings nicht, ob ich mir in meinen Betrachtungen einen zurecht spinne, oder ob mein Blick auf FENERIKS Meute und ihre/seine Philosophie dauerhaften Gehalt hat. Denn geben wir zu, bereits eine Meute später war nichts mehr zu spüren von dem homo ludens, statt dessen gab es eine verbissen eintönige Verfolgungsschlacht mit den Helden in Andromeda.
Wie auch immer, ich habe mich entschieden, dass ich meinen Blick super finde und sollte mir später jemand sagen, dass das alles doch anders gedacht war, so würde ich antworten, dass dies eine Chance hätte sein können und ich meinen Blick dann eben in mein ganz privates Tenneversum integrieren würde.
(Das Tenneversum ist übrigens der Handlungsschauplatz meiner ganz persönlichen PR-Fangeschichten, mit denen ich es halte wie Katia Mann mit ihren ungeschriebenen Memoiren.)

2) Gerade eben noch!
Jochzor war auch dafür verantwortlich, dass ich mich mit der sehr langweiligen Milchstraßenebene wieder aussöhnen konnte. Ich gebe zu, dass mir die Geschichten um die Kastellane, eines erneuten Langzeitplanes von ES, die in ähnlicher Anmesie sind wie die FENERIKflüchtlinge in ihrer Erinnerungsblockade, so erquicklich erschienen wie eine fünftägige Wanderung auf einem Aldi-Parkplatz. Ich verstehe es nun mal als Leser nicht, Spannung aus einem Erzählsegment zu ziehen, das damit arbeitet, dass den Protagonisten und den Lesern bewusst nichts erzählt wird. Hier wirkte das Nicht-Erzählen nämlich wie eine Strategie, die davon ablenken sollte, dass man letztendlich entweder noch gar nicht weiß was man erzählen soll oder das zu Erzählende ist doch so dünn, dass man dehnen muss. Hinzu kommt, dass der Zyklusauslöser, nämlich die Flüchtlinge des Chaoporters, ganz schnell in den Hintergrund gerieten. Und dabei hätte ich doch so sehr auf einen "Wissenschaftsroman" gehofft, in dem Psychologen, Onkologen, Podologen und natürlich auch Hyperphysikologen gemeinsam mit Sichu und den Flüchtlingen an einer paramechanischen Blockentfernungsmaschine auf n-dimensionaler Basis mit eigenreferierenden Wechselfeldern arbeiten. Statt dessen lese ich von einem verrückten Agenten und ein Kastellan, den ich aufgrund seiner Amnesie noch nicht einmal als Leser wertschätzen kann, blickt auf sein Leben zurück. Ich fand es nicht spannend.

3) Da war doch mal was!
Andromeda ist definitiv die bessere Handlungsebene, dafür hat Robert Corvus schon zu Beginn mit einem fulminanten Doppelband gesorgt. Die Schnitzeljagd die darauf folgte, sorgte aber schon im zweiten Andromedablolskdhsdlk dafür, dass ich mit quasi starren Blick auf den Wanderweg stiere, aber nicht bemerke, ob ich nun durch den Hunsrück, der mongolischen Weite oder den Dolomiten unterwegs bin. Statt einer Welt wurde mir ein Weg präsentiert, was Cassiopeia gerade im zweiten Block zu einer Abhakgeschichte machte. Ich begann im zweiten Andromedateil Dinge zu vergessen, die im ersten Teil eifrig eingeführt wurden, wie z.B. den Planet der Fledermausartigen, dessen Namen ich mittlerweile nicht mal mehr raussuchen möchte. Statt vorherige Handlungsorte, und Bhanlamur würde sich z.B. perfekt anbieten, in die weiterschreitende Handlung zu reintegrieren, wurde immer wieder Neues in die Handlung geworfen, was mich irgendwann überforderte und sogar in einem bösen Moment zum Aufflackern des Begriffs "oberflächlich" führte. Cassiopeia bleibt für mich sehr vage erzählt, obwohl man die Hälfte dieser Kleingalaxie mittlerweile durchflogen hat. Mir wäre es lieber, wenn die Galaxis erzählt werden würde, wenn man Welt kreiert statt eines Weges durch die Galaxis.

4) It's drama, Baby! Die Handtasche muss leben!
Es ist wohl das, was ich am stärksten kritisieren würde bisher: Die Geschichten sind schön. Und viele Romane sind sehr unterhaltsam geschrieben. Aber godverdomme die Dramaturgie des Zyklus' ist echt überarbeitungswürdig. Ob es "Life on Mars" ist oder "In my life" oder "Out of time" - einige Elemente wie der erste Milchstraßenbloshg oder der "flotte Dreier" um Anzug-Anja und Boulder hätten gerne eine Straffung oder einer andere Reihenfolge gebraucht. Hier bekam ich den Eindruck, dass das Zurückfallen in eine Blockerzählweise erneut ihre Schwächen nach vorne treten lässt, nämlich die Gefahr, dass sich Erzähltes und Erzählendes zum Teil in Dehnungen und Streckungen verlieren. Wie schon bei Andromeda angemerkt, habe ich das Gefühl, dass zu viel erzählt werden will oder soll und dass sich dadurch ein roter Faden zu einem roten Erzählsee ausbreitet. Mittlerweile nutzt sogar Rhodan wie selbstverständlich das Wort einer "präliminaren Bastion" ohne dass überhaupt geklärt wurde, was diese ganzen Wörter, die uns seit Beginn des Zyklus' um die Ohren fliegen, denn bedeuten. Statt dessen lese ich die Lebensgeschichte eines Cyborgs, der ein Roman später aus der Handlung verschwindet. Fokussiert liest sich für mich anders.

5) Also?
Ich versuche ja in diesem Zyklus eine Art von "Lesertagebuch" zu führen. Gnadenlos subjektiv, launisch und widersprüchlich. Und ich finde bisher genügend Gründe, um dies weiter zu führen. Der Zyklus ist gut! Aber ich bemerke dennoch erste Ermüdungserscheinungen, die sich für mich hauptsächlich aus der Dramaturgie und der Erzählweise entwickeln. Die "hätte-hätte-Fahrradkätte" des Tenneversums schlägt mittlerweile häufiger zu als ich das vermutet hätte. Aber auch das ist vielleicht ein Qualitätsmerkmal eines Zyklus': Er inspiriert Leser zu Geschichten. Die Frage ist nur, ist das denn dauerhaft gut?

lg
Ten.
Zuletzt geändert von Tennessee am 24. Juli 2021, 14:26, insgesamt 1-mal geändert.
„Ein Wort“, sagte Humpty Dumpty, „bedeutet genau das, was ich es bedeuten lasse, nichts anderes.“
„Die Frage ist“, sagte Alice, „ob du Worten so viele Bedeutungen geben kannst“.
„Die Frage ist“, sagte Humpty Dumpty, „wer die Macht hat – das ist alles.“
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Ce Rhioton »

Mir hat der Zyklus (der wirklich rasant startete) von Beginn an gut gefallen. Nach einem Viertel der Wegstrecke bin ich nun doch geneigt, meine Wertung bis auf weiteres auf "geht so" zu ändern.

Was ich befürchtete, ist dann doch wieder eingetreten: Das Zyklustempo verliert an Fahrt, der Handlungsfortschritt wird - gerade durch die Einführung der Kastellane - nach meinem subjektiven Empfinden ausgebremst, bzw. verzögert.

Das alte Dilemma eines 100er-Zyklus: Meine Geduld als Leser wird auf die Probe gestellt.
Aber noch bin ich gespannt auf das, was kommen mag.
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Julian
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Julian »

Ce Rhioton hat geschrieben: 24. Juli 2021, 14:23 - gerade durch die Einführung der Kastellane - nach meinem subjektiven Empfinden ausgebremst, bzw. verzögert.


Aber noch bin ich gespannt auf das, was kommen mag.
https://perry-rhodan.net/shop/item/9783 ... -book-epub :devil:
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von nanograinger »

Geiler Fund!

Nachdem ich den dortigen Teaser-Text gelesen habe, verstehe ich auch, warum die Reihe "Irrlicht" genannt wird. B-)
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Dlassior
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Dlassior »

Die Romane mit den Kastellanen habe bzw. werde ich weglassen. Die erinnern mich zu viel an die Romane "Oben, unten, links und rechts oder so ähnlich bei diesem Atopen-Zyklus. Ich steige wieder ein, wenn wieder was passiert.
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Tennessee
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Tennessee »

Also,

es sind doch nur fünf Viertel geworden, bis sich die Milchstraßenebene wieder schloss. Nächste Woche geht es wieder nach Andromeda. Zeit für einen Rückblick auf die vergangene Milchstraßenebene.

Weiterhin ist diese Ebene für mich die langweiligere und betulichere Handlung in dem aktuellen Zyklus. Mich überrascht dafür umso mehr, dass die beiden für mich bisher besten Romane des Zyklus' aus dieser Ebene stammen.
Die Entwicklung der Handlung macht Sten Nadolnys berühmten Romantitel alle Ehre und ich fragte mich, ob es wirklich noch nötig war, zu diesem Zeitpunkt im Zyklus einen weiteren biographischen Roman zu einer Kastellanin einzuschieben. Leo Lukas zeigte in 3130, dass es doch auch anders geht. Außerdem hat dieser Roman die schöne Blockregelung gnadenlos zerschossen.

Nach also beinahe einem Drittel des Zyklus' hat sich in der Milchstraße das Schachbrett aufgestellt, die Figuren sind positioniert und nun kann endlich gespielt werden. Die Milchstraßenebene hat viel Zeit verbraucht, die Kastellane einzuführen und ich frage mich, warum man die guten KerlInnen nicht auch ein wenig anders hätte darstellen können. Statt der konfrontativen Retter eher die kooperativen Ratgeber, statt der mysteriösen Fremden die offenen Kameraden. Naja, ein Konflikt muss hat her, nicht wahr? Vielleicht komme ich deswegen mit der bisherigen MS-Ebene nur bedingt klar. Abgesehen von der Jauchzenden Meute finde ich den Milchstraßenkonflikt sehr künstlich und kopfgeboren. Er wirkt für mich nicht sehr organisch. Aber ich denke mir, die Expokraten sind schon auf Zack und wissen was sie tun.
Eigentlich ist damit auch schon alles gesagt, denn sehr viel gibt dieser Handlungsblock für mich nicht her.

Es bleibt also noch mein Ranking, da ich ja nicht über die Statistik abstimme:
1) 3127
2) 3126
3) 3130 und 3129
NN) 3128, da nicht gelesen wegen für mich uninteressanter Geschichte.

lg
Ten.
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Ce Rhioton
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Ce Rhioton »

Tennessee hat geschrieben: 21. August 2021, 19:41[...]
Die Entwicklung der Handlung macht Sten Nadolnys berühmten Romantitel alle Ehre [...]
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Richard
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Richard »

Nichts, was nicht auch schon in der PR Serie gehabt haben ...:

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Baptist Ziergiebel
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Baptist Ziergiebel »

So, habe jetzt auch 30 Hefte durch, wie ist denn die Lage?

In der von ES verlassenen Milchstrasse haben sich allem Anschein nach mit den Yodoren Kosmokratendiener niedergelassen, die, wie`s aussieht, "hier" etwas konstruieren bzw. vorhaben. Ganz unbedeutend scheint es nicht zu sein, immerhin ist das Vorhaben den Ordnungsmächten eine ausgesprochene Eskalation wert, indem sie einem anscheinend sehr mächtigen Gefährt der Chaosmächte, einem in der Nähe (zufällig? angelockt?) vorbeiziehenden Chaoporter eine blaue Walze opfernd gewaltsam den Weg versperren, im Grunde ein kriegerischer Akt. Was das bedeuten kann, kann man in früheren Romanen am Schicksal Kohagen-Pasmereix`nachlesen, für die Milchstraße und auch Andromeda besteht hier die große Gefahr, als Kollateralschaden unterzugehen. Wirklich konkrete Gegenmaßnahmen hat der Porter bisher zum Glück noch nicht vorgenommen, anscheinend betreibt man Schadensbegrenzung und betoniert sich erstmal ein.

Für Rhodan und die Seinen erschließt sich allerdings erstmal nur eine Bedrohung durch den havarierten Chaoporter und dessen Bemühen, seine augenscheinlich missliche Lage wieder zu beheben, wobei naturgemäß auf die Interessen der niederen Lebensformen hier die Völker von Cassiopeia wenig Rücksicht genommen wird. Die eigentlichen Urheber des Schlamassels, nämlich die kosmokratische Gegenseite, bleiben lange im Verborgenen, werden erst von den jetzt auftauchenden sog. Kastellanen mehr oder weniger offenbart. Eine reichlich obskure Gruppe angeblich von ES installierter "Bewahrer" der Milchstraße, deren Legitimation mir allerdings recht zweifelhaft scheint. Ihre Vorstellung des "Wappnens" der Milchtrasse wirkt auf mich zudem ähnlich konfrontativ wie das Auftreten FENNERICKS ,wobei ich dessen Aufbau von Bastionen interessanterweise instinktiv der Ordnungsseite zuordnen würde. Die Gefahr eines Stellungskrieges mit all seinen Folgen der betroffenen Gebiete drängt sich dabei auf.

Bei den Kastellanen sticht vor allem Alschoran in`s Auge, der eine gänzlich andere Biographie und anscheinend mehr Möglichkeiten(Venusstation) als die anderen Gruppenmitglieder hat und zumindest für mich deren Richtung bestimmt. Meine Vermutung ist, das Alschoran als ein Agent der Yodoren diese alte, evtl. von ES als nicht brauchbar verworfene und übriggebliebene, Organisation infiltriert hat und nun unter ESscher Flagge quasi die Frontmachung gegen Fennerick betreibt. Zugegebenermaßen spricht allerdings die Bekanntmachung der Existenz der Yodoren dagegen.

Insgesamt also eine recht brenzlige Situation, deren Risken erst nach und nach durchscheinen, ein Szenario, welches mir durchaus gefällt und auch Spannung erzeugt. Was das Ziel der Yodoren ist, dürfte der erste große Wegpunkt des Zyklus sein, die evtl. Lösung des Konfliktes der nächste.

Gut gefallen tut mir die Herangehensweise an FENNERICK schon mal. Ich habe immer noch den Verdacht, es hier mit einer Art Chaotender zu tun zuhaben, der anscheinende Aufbau in "Säume" erinnert schon an die Kabinette ZENTAPHERS. Das stark heterogene Völkergemisch im Inneren vermittelt recht glaubhaft ein "chaotisches" Prinzip. Auch die Sonderrolle Bulls verspricht noch interessant zu werden.

Bei den Kastellanen stört mich die Art und Weise, wie sie im SOL System schalten und walten und Bull ausbooten konnten. Erstens wurden die Terraner hier wieder schwachgeschrieben, mit einem angemessenen Flottenaufgebot zur Kontrolle der Kastellanboote sowie mit einem Einsatz etwa von Mutanten (was war mit TIPI?) zum Aufspüren der Kastellane wäre das nicht so gelaufen. Zweitens wirkte die LFG hier nicht wie ein mehrere tausend Welten umspannendes Bündnis, sondern wie ein Hinterwäldlersystem, in dem vor allem populäre Meinungsmache und Hinterzimmerkungelei von Eliten das Geschehen bestimmen.

Dennoch: in Gänze eine spannende Gemengelage, viele interessante Figuren und viele gute Romane. Gefällt mir bisher wirklich gut.

Gruß.
Das ist ... TERRA!
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Tennessee
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Tennessee »

Baptist Ziergiebel hat geschrieben: 29. August 2021, 18:24 [...] mit einem Einsatz etwa von Mutanten (was war mit TIPI?) [...]
Also, das wundert mich ja auch. Aus der "Biographie" von Shema und Damar wissen wir, dass die ja mit mehreren "Schülern" im TIPI waren. Und auch wenn ich mal davon ausgehe, dass nicht alle Mutanten dort a) mächtig genug, b) stabil genug sind und vor allem c) nicht automatisch in den Staatsdienst wollen (vielleicht möchte ein TelepathIn ja ein ganz normales Standardleben leben), so wundert es mich doch, dass es so gar keinen Mutanten in der Milchstraßenebene zu geben scheint...
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Akronew »

Man soll ja auch nicht gleich die besten Karten aufdecken? :D
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von AushilfsMutant »

Ich frag mich ja immer noch wo die Schlafi Geschwister abgeblieben sind.

Ob man für die eine Vitalenergie Batterie gefunden hat?
„...der Gastgeber fragt in die Runde, was den jeder gerne zu trinken hätte. Der Kosmokrat reagiert verwirrt, man kann mehr als nur Wasser trinken? Der Chaotarch, der gleich neben an sitzt, fragt sich ob es auch genug Tee/Wasser/Kaffee....Arten im Angebot gibt. Darauf hin, kommt es zum Streit zwischen den Beiden, was den nun die richtige Flüssigkeit zum Trinken sei...“

Auszug auf dem Buch: Die Hohen Mächte und der Moralische Code (Band 14, Seite 345, Absatz 2)
heppen shemir
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von heppen shemir »

Baptist Ziergiebel hat geschrieben: 29. August 2021, 18:24 So, habe jetzt auch 30 Hefte durch, wie ist denn die Lage?

In der von ES verlassenen Milchstrasse haben sich allem Anschein nach mit den Yodoren Kosmokratendiener niedergelassen, die, wie`s aussieht, "hier" etwas konstruieren bzw. vorhaben. Ganz unbedeutend scheint es nicht zu sein, immerhin ist das Vorhaben den Ordnungsmächten eine ausgesprochene Eskalation wert, indem sie einem anscheinend sehr mächtigen Gefährt der Chaosmächte, einem in der Nähe (zufällig? angelockt?) vorbeiziehenden Chaoporter eine blaue Walze opfernd gewaltsam den Weg versperren, im Grunde ein kriegerischer Akt. Was das bedeuten kann, kann man in früheren Romanen am Schicksal Kohagen-Pasmereix`nachlesen, für die Milchstraße und auch Andromeda besteht hier die große Gefahr, als Kollateralschaden unterzugehen. Wirklich konkrete Gegenmaßnahmen hat der Porter bisher zum Glück noch nicht vorgenommen, anscheinend betreibt man Schadensbegrenzung und betoniert sich erstmal ein...
schöne zusammenfassung ... und vor allem interpretation ... des bisherigen geschehens.
die frage nach ursache/wirkung oder dem tatsächlich "schuldigen" an der aktuellen situation finde ich interessant beantwortet :st:
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von heppen shemir »

AushilfsMutant hat geschrieben: 29. August 2021, 22:30 Ich frag mich ja immer noch wo die Schlafi Geschwister abgeblieben sind.
bist du wohl still :o
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nanograinger
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von nanograinger »

Tennessee hat geschrieben: 29. August 2021, 19:48... so wundert es mich doch, dass es so gar keinen Mutanten in der Milchstraßenebene zu geben scheint...
Mulholland ist da (im Sol-System).

Der TARA-Psi und vermutlich auch Dancer und Schlafner (sofern sie noch leben) dürften sich bei Atlan in M13 tummeln.

Mit Ghessow und Feyerlant haben wir zwei neue Mutantys in der Serie. Mit den Kastellanys haben wir weitere Parabegabtys in der Handlung. Die Expokraten müssen meines Erachtens schon aufpassen, dass nicht alle Probleme durch Psikräfte gelöst werden. Bei der Cassiopeia-Ebene haben wir schon einen gewissen Overkill an Parabegabtys auf beiden Seiten, meiner Meinung nach.
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