Die moralische Integrität eines Rhodan

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heppen shemir
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Re: Die moralische Integrität eines Rhodan

Beitrag von heppen shemir »

Elena hat geschrieben:Das ist schon richtig, aber völlig ohne Fehler, sorry, aber das gibt es meiner Meinung nach nicht. Das ist nicht realistisch! Dass sie weniger Fehler machen, okay, aber gar keine?
die machen doch seit je her ihre fehler, treffen fehlentscheidungen, haben macken, vertreten sogar gegensätzliche positionen wie im Larenzyklus...


aber mal eben verantwortungslos das leben von 4 milliarden zivilisten auf den zockertisch zu werfen, um zu sehen was passiert -

das ist für mich keines der kleinen verzeihlichen fehlerchen aus deinem plädoyer.


das ist ein unfasslicher wahnsinn.
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wepe
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Re: Die moralische Integrität eines Rhodan

Beitrag von wepe »

Elena hat geschrieben: Geht es hier wirklich um Macht und nicht vielmehr um Notwehr seitens der Milchstraßenvölker? Das macht den Tod von Lebewesen nicht moralischer, aber mit "Bitte, bitte, tut das nicht. Bitte, bitte geht wieder nach Hause." wirst Du die Atopen nicht los. Die grinsen sich nur eins und lachen Dich aus.
Seit geraumer Zeit ist ein Dunkelplanet der Onryonen bekannt - Warum greifen die Glaktiker den nicht an? Hätte da das Richterschiff nicht auch helfen müssen?
Außerdem hatte ich in dem nicht zitierten Teil meines Posts geschrieben, dass sie wohl davon ausgingen, dass es nicht zum Äußersten kommen wird und sie es ansonsten wohl nicht gemacht hätten.
Habe ich gelesen, aber gelöscht, weil es irrelevant ist. Nach dem Start der Bombe hat Rhodan wissentlich die Entscheidung aus der Hand gegeben - und verlässt sich auf Chuv!
"Ein Gespräch setzt voraus, dass der andere Recht haben könnte."
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Günther Drach
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Re: Die moralische Integrität eines Rhodan

Beitrag von Günther Drach »

Elena hat geschrieben: Geht es hier wirklich um Macht und nicht vielmehr um Notwehr seitens der Milchstraßenvölker? Das macht den Tod von Lebewesen nicht moralischer, aber mit "Bitte, bitte, tut das nicht. Bitte, bitte geht wieder nach Hause." wirst Du die Atopen nicht los. Die grinsen sich nur eins und lachen Dich aus.

Außerdem hatte ich in dem nicht zitierten Teil meines Posts geschrieben, dass sie wohl davon ausgingen, dass es nicht zum Äußersten kommen wird und sie es ansonsten wohl nicht gemacht hätten.
Bei vier Milliarden möglichen Opfern reichen (zumindest mir) Annahmen nicht aus. 70 Sekunden.

Eigentlich sollte man jetzt Konsequenzen erwarten. Das AT muss diese freihaus gelieferte Propaganda doch nutzen, sie müssen ja nicht mal lügen. Ich erwarte massenweises Überlaufen der bisher terra-gewogenen Staaten zur Seite der Atopen oder der Tefroder.
Und da du Notwehr so schätzt, ein Attentat auf Rhodan, Bostich und Atlan. Irgendwie müssen die Naats ja verhindern, dass sie beim nächsten genialen Plan dieser Clicque doch noch geopfert werden. (Ich hätte auch nichts dagegen, wenn zumindest eines der Attentate klappen würde.)

Wo war der Zugzwang für so einen unausgegorenen Plan?
Wenn wir uns auf Bostich herausreden wollen -- dann hätte Rhodan das eben verhindern müssen. Das wäre ein interessantes Szenario geworden. Ein Showdown zwischen dem irren Arkoniden (der hat einen Wehrlosen live umgebracht, okay, wahrscheinlich auch Notwehr) und dem Terraner, irgendwann muss es ja dazu kommen.
Und gab es wirklich keine Stimme der Vernunft? Niemand, der auf den Wahnsinn aufmerksam gemacht hat?
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Elena
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Re: Die moralische Integrität eines Rhodan

Beitrag von Elena »

wepe hat geschrieben:
Elena hat geschrieben: Seit geraumer Zeit ist ein Dunkelplanet der Onryonen bekannt - Warum greifen die Glaktiker den nicht an? Hätte da das Richterschiff nicht auch helfen müssen?
Okay, in dem Punkt stimme ich Dir zu. Das wäre sicherlich besser gewesen. Aber wäre es auch möglich gewesen? Das wissen wir ja gar nicht.
Außerdem hatte ich in dem nicht zitierten Teil meines Posts geschrieben, dass sie wohl davon ausgingen, dass es nicht zum Äußersten kommen wird und sie es ansonsten wohl nicht gemacht hätten.
Habe ich gelesen, aber gelöscht, weil es irrelevant ist. Nach dem Start der Bombe hat Rhodan wissentlich die Entscheidung aus der Hand gegeben - und verlässt sich auf Chuv!
Auch das wissen wir nicht, da wir nicht wissen, ob das Ganze hätte gestoppt werden können, wenn der Richter nicht eingegriffen hätte oder nicht hätte helfen können.

Günther Drach hat geschrieben:
Elena hat geschrieben: Geht es hier wirklich um Macht und nicht vielmehr um Notwehr seitens der Milchstraßenvölker? Das macht den Tod von Lebewesen nicht moralischer, aber mit "Bitte, bitte, tut das nicht. Bitte, bitte geht wieder nach Hause." wirst Du die Atopen nicht los. Die grinsen sich nur eins und lachen Dich aus.

Außerdem hatte ich in dem nicht zitierten Teil meines Posts geschrieben, dass sie wohl davon ausgingen, dass es nicht zum Äußersten kommen wird und sie es ansonsten wohl nicht gemacht hätten.
Bei vier Milliarden möglichen Opfern reichen (zumindest mir) Annahmen nicht aus. 70 Sekunden.

Eigentlich sollte man jetzt Konsequenzen erwarten. Das AT muss diese freihaus gelieferte Propaganda doch nutzen, sie müssen ja nicht mal lügen. Ich erwarte massenweises Überlaufen der bisher terra-gewogenen Staaten zur Seite der Atopen oder der Tefroder.
Und da du Notwehr so schätzt, ein Attentat auf Rhodan, Bostich und Atlan. Irgendwie müssen die Naats ja verhindern, dass sie beim nächsten genialen Plan dieser Clicque doch noch geopfert werden. (Ich hätte auch nichts dagegen, wenn zumindest eines der Attentate klappen würde.)

Wo war der Zugzwang für so einen unausgegorenen Plan?
Wenn wir uns auf Bostich herausreden wollen -- dann hätte Rhodan das eben verhindern müssen. Das wäre ein interessantes Szenario geworden. Ein Showdown zwischen dem irren Arkoniden (der hat einen Wehrlosen live umgebracht, okay, wahrscheinlich auch Notwehr) und dem Terraner, irgendwann muss es ja dazu kommen.
Und gab es wirklich keine Stimme der Vernunft? Niemand, der auf den Wahnsinn aufmerksam gemacht hat?
Wie kannst Du Dir so sicher sein, dass die anderen Völker das nicht als Propaganda abtun? Kommt ja schließlich vom Feind! Außerdem brauchen Perry & Co. nur sagen, dass sie im Ernstfall eine Möglichkeit gehabt hätten, das Ganze zu stoppen und dann würden sich die meisten wohl nicht mehr von ihnen abwenden.

Du schreist Zeter und Mordio wegen der potentiellen Ermordung der Naats, heißt aber einen Mordanschlag auf Rhodan, Bostich und Atlan gut? Muss ich das jetzt verstehen? Sorry, das ist für mich Heuchelei!

Entweder ist beides in Ordnung oder beides ist falsch!

Rhodan soll Bostich aufhalten? Den Arkoniden mit dem Haluterarm und seinen neuen Gehirnen? Stelle ich mir nicht gerade einfach vor. Aber vielleicht fällt Dir ja was dazu ein.
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nanograinger
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Re: Die moralische Integrität eines Rhodan

Beitrag von nanograinger »

Während hier einige Foristen am Hyperventilieren sind, möchte ich noch einmal auf Hideos Eingangsfrage zurückkommen.
Hideo hat geschrieben: Kann es nicht einfach sein, das es von den Autoren gewollt, und im Rahmen der Handlung passend ist, wenn Perry mit Atlan und Bostich so einen moralisch fragwürdigen Plan entwerfen?
Das ist doch die entscheidende Frage: Wollen die Expokraten Rhodans "übermenschliche" moralische Integrität auf halbwegs menschliches Maß herunterholen, oder ist die ganze Geschichte ein "Ausrutscher" oder gar ein "Autorenfehler"?

Ehrlich gesagt, für mich sieht es eher nach letzterem aus. Ich behaupte mal, dass genau LLs ausführliche Behandlung der "Gewissensbisse" Perrys ein Zeichen ist, dass er eben weiterhin moralisch unanfechtbar handeln will, es aber im konkreten Fall "nicht hinbekommen" hat. Ich lese diese Stelle also genau umgekehrt wie manch andere hier im Forum.

Dass es meines Erachtens überflüssig war, diese Sache so zu dramatisieren, und dass ein einfacher Selbstzerstörungsmechanismus ausgereicht hätte, um der ganzen Sache eine andere Richtung zu geben (Löst der Selbstzerstörungsmechanismus aus, bevor die CHUVANC auftaucht, was den ganzen Plan über den Haufen werfen würde?) habe ich schon an anderer Stelle geschrieben, aber hier muss man ja alles zweimal schreiben, sonst zählt es scheinbar nicht :mellow:
Hideo hat geschrieben:Der ganze Zyklus stellt im Prinzip die moralische Integrität der Akteure in Frage. Von Anfang an.
Am Anfang steht zum einen die Anschuldigung, Perry, DER moralische Saubermann und Inbegriff von political correctnes, würde für den Tod der Milchstraße verantwortlich sein.
Kann ja gar nicht!
Und die Atopen sind sowie so die Bösen!
....
Ich stimme hier auch nicht vollkommen zu. Der Zyklus stellt nicht die moralische Integrität Perrys nicht in Frage, die Anschuldigung des AT bzgl. Weltenbrand ist weder in der Beschreibung der Sache, noch in der Beteiligung Perrys substantiell.

Dass diese Anklage alleine (und Tifflors Bestätigung des Weltenbrands, aber nicht Perrys Beteiligung) Perry zu denken gibt, zeigt nur wieder einmal welch hohen moralischen Anspruch Perry an sich (bzw. die Expokraten an Perry) haben.
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Kardec
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Re: Die moralische Integrität eines Rhodan

Beitrag von Kardec »

Falls es ein "Autorenfehler" war dann hätte ja noch die Redaktion/Lektorat intervenieren können.

Es war m. E. schlicht ein doppelter Missgriff (Darstellung Rhodans/strategisch). Die nachgeschobenen Gewissensbisse - also wirklich.

So (genial) wie die beiden Herren Genies über die Zeit in der Serie positioniert wurden hätten die während der Planung keine 2 Sekunden brauchen dürfen um diesen Planteil zu verwerfen. So lang hab ich gebraucht :D
Ist halt mal passiert.
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Günther Drach
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Re: Die moralische Integrität eines Rhodan

Beitrag von Günther Drach »

Elena hat geschrieben: Wie kannst Du Dir so sicher sein, dass die anderen Völker das nicht als Propaganda abtun? Kommt ja schließlich vom Feind! Außerdem brauchen Perry & Co. nur sagen, dass sie im Ernstfall eine Möglichkeit gehabt hätten, das Ganze zu stoppen und dann würden sich die meisten wohl nicht mehr von ihnen abwenden.
ach so. klar. perry ist der gute. der darf machen, was er will. im ernstfall glaubt ja ohnehin niemand dem feind.
Du schreist Zeter und Mordio wegen der potentiellen Ermordung der Naats, heißt aber einen Mordanschlag auf Rhodan, Bostich und Atlan gut? Muss ich das jetzt verstehen? Sorry, das ist für mich Heuchelei!
aber es wäre doch verständlich, von naatseite aus, mein ich jetzt.
aber ...
Entweder ist beides in Ordnung oder beides ist falsch!
natürlich. beides ist falsch. beides ist zu verurteilen. schön, dass du es verstanden hast.
Rhodan soll Bostich aufhalten? Den Arkoniden mit dem Haluterarm und seinen neuen Gehirnen? Stelle ich mir nicht gerade einfach vor. Aber vielleicht fällt Dir ja was dazu ein.
nun, auf einen ringkampf sollte er sich besser nicht einlassen.
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Elena
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Re: Die moralische Integrität eines Rhodan

Beitrag von Elena »

Günther Drach hat geschrieben:
Elena hat geschrieben: Wie kannst Du Dir so sicher sein, dass die anderen Völker das nicht als Propaganda abtun? Kommt ja schließlich vom Feind! Außerdem brauchen Perry & Co. nur sagen, dass sie im Ernstfall eine Möglichkeit gehabt hätten, das Ganze zu stoppen und dann würden sich die meisten wohl nicht mehr von ihnen abwenden.
ach so. klar. perry ist der gute. der darf machen, was er will. im ernstfall glaubt ja ohnehin niemand dem feind.

Ich habe nicht gesagt, dass er machen darf, was er will. Ich habe nur gesagt, dass es möglicherweise doch noch eine Möglichkeit gegeben haben könnte, das Ganze zu stoppen für den Fall der Fälle.
Du schreist Zeter und Mordio wegen der potentiellen Ermordung der Naats, heißt aber einen Mordanschlag auf Rhodan, Bostich und Atlan gut? Muss ich das jetzt verstehen? Sorry, das ist für mich Heuchelei!
aber es wäre doch verständlich, von naatseite aus, mein ich jetzt.
aber ...

Die Naats wären natürlich sauer, klar. Aber wenn sie Perry glauben, dass es eine Möglichkeit gegeben hätte, das Ganze zu stoppen im Fall des Falles, dann bin ich mir ziemlich sicher, dass sie sich wieder beruhigen würden, nicht sofort, aber irgendwann sicherlich doch. Und außerdem kennen wir den Charakter der Naats doch gar nicht wirklich. Immerhin haben sie sich jahrelang ohne Gegenwehr von den Arkoniden unterdrücken lassen. Ist schon merkwürdig, oder?
Entweder ist beides in Ordnung oder beides ist falsch!
natürlich. beides ist falsch. beides ist zu verurteilen. schön, dass du es verstanden hast.

Ich habe nie bestritten, dass eine Ermordung der Naats falsch wäre und auch nicht, dass die Opferung falsch wäre. Ich habe nur zu bedenken gegeben, dass es möglicherweise eine Stop-Möglichkeit gegeben haben kann.
Rhodan soll Bostich aufhalten? Den Arkoniden mit dem Haluterarm und seinen neuen Gehirnen? Stelle ich mir nicht gerade einfach vor. Aber vielleicht fällt Dir ja was dazu ein.
nun, auf einen ringkampf sollte er sich besser nicht einlassen.

Schön, dass wir uns wenigstens in dem Punkt einig sind! ;)
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Günther Drach
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Re: Die moralische Integrität eines Rhodan

Beitrag von Günther Drach »

Elena hat geschrieben: Ich habe nicht gesagt, dass er machen darf, was er will. Ich habe nur gesagt, dass es möglicherweise doch noch eine Möglichkeit gegeben haben könnte, das Ganze zu stoppen für den Fall der Fälle.
da wären wir beim punkt autorenfehler, denn der roman schliesst diese möglichkeit explizit aus.

für die naats stellt sich meiner meinung nach die sache so dar: rhodan, atlan, bostich haben versucht, ihren planeten mitsamt einer 4 milliardenköpfigen bevölkerung auszulöschen. ich bin über die naatsche rechtssprechung nicht auf dem laufenden, aber es könnte sein, dass sie versuchten völkermord drakonisch ahnden.
(jetzt wird mir wahrscheinlich jemand erklären, dass es das recht eines arkonidischen imperators ist, jedes seiner ihm untergebenen völker auf eine laune hin auszulöschen. und ich werde mich mit grausen abwenden.)
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hz3cdv
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Re: Die moralische Integrität eines Rhodan

Beitrag von hz3cdv »

Kardec hat geschrieben:Falls es ein "Autorenfehler" war dann hätte ja noch die Redaktion/Lektorat intervenieren können.

Es war m. E. schlicht ein doppelter Missgriff (Darstellung Rhodans/strategisch). Die nachgeschobenen Gewissensbisse - also wirklich.

So (genial) wie die beiden Herren Genies über die Zeit in der Serie positioniert wurden hätten die während der Planung keine 2 Sekunden brauchen dürfen um diesen Planteil zu verwerfen. So lang hab ich gebraucht :D
Ist halt mal passiert.
Nun. :unschuldig: Es ist ja möglich, dass Perry, Atlan und Du so genial sind, das innerhalb von zwei Sekunden zu erkennen, aber vielleicht sind Autoren, Redakteure und Lektoren ja nur normalbegabt. ;) Ich scheine es zu sein, denn ich habe die moralischen Implikationen erst beim Lesen des zweiten Hefts erkannt. Ich ging vorher irgendwie davon aus, dass der Torpedo länger unterwegs wäre, dabei von galaktischen Schiffen abgesichert werden muss usw.
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Elena
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Re: Die moralische Integrität eines Rhodan

Beitrag von Elena »

Günther Drach hat geschrieben:
Elena hat geschrieben: Ich habe nicht gesagt, dass er machen darf, was er will. Ich habe nur gesagt, dass es möglicherweise doch noch eine Möglichkeit gegeben haben könnte, das Ganze zu stoppen für den Fall der Fälle.
da wären wir beim punkt autorenfehler, denn der roman schliesst diese möglichkeit explizit aus.

für die naats stellt sich meiner meinung nach die sache so dar: rhodan, atlan, bostich haben versucht, ihren planeten mitsamt einer 4 milliardenköpfigen bevölkerung auszulöschen. ich bin über die naatsche rechtssprechung nicht auf dem laufenden, aber es könnte sein, dass sie versuchten völkermord drakonisch ahnden.
(jetzt wird mir wahrscheinlich jemand erklären, dass es das recht eines arkonidischen imperators ist, jedes seiner ihm untergebenen völker auf eine laune hin auszulöschen. und ich werde mich mit grausen abwenden.)
Tja, da habe ich dann wohl fehlinterpretiert, wenn der Roman das explizit ausgeschlossen hat.

Was die Naats betrifft, wenn ihnen klar ist, was da passiert ist, zumindest die im Boot sollen ja betrunken gewesen sein, wenn ich das richtig verstanden habe, dann werden sie sicherlich heftig reagieren. Wenn die im Boot es nicht wissen, stellt sich die Frage, ob die übrige Naat-Bevölkerung den Onryonen glaubt. (Wenn ich nicht - wie gesagt - irgendwas völlig falsch verstanden habe.)

Es stellt sich ebenfalls die Frage, ob sie auch die Möglichkeit haben, sich so zu rächen, wie Du es darstellst. Bisher hatte ich von ihnen diesen Eindruck nicht.

Und ich werde Dir garantiert nicht erklären, dass es das Recht eines arkonidischen Imperators ist, jedes seiner ihm untergebenen Völker aus einer Laune heraus auszulöschen, weil ich das nämlich garantiert nicht so sehe.

hz3cdv hat unter Deinem Post Kardec geantwortet und geschrieben:
hz3cdv hat geschrieben: Ich ging vorher irgendwie davon aus, dass der Torpedo länger unterwegs wäre, dabei von galaktischen Schiffen abgesichert werden muss usw.
Das wäre, wenn er das richtig interpretiert, ja auch schon eine "gewisse" Vorsichtsmaßnahme. "Gewisse" deshalb, weil es natürlich trotzdem ein extremes Risiko war.
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Re: Die moralische Integrität eines Rhodan

Beitrag von dee »

Ziska hat geschrieben:
Kardec hat geschrieben:Nebem dem Problem mit der moralischen Integrität vermisse ich auch strategisches Denken. Wenn Expokrates ein Szenario entwirft muss er dieses halt zu Ende denken. Das war eine Steilvorlage für gegnerische Propaganda. Die kann nun sagen "Galaktiker schaut nach Naatsdraan. Ihr seit für die Unsterblichen nur Kanonenfutter, Bauern im Schachspiel. WIR aber, erleuchtet durch die atopische Ordo......." usw.
Ja, und dieser Gedanke alleine hätte für die drei Beinahe-Völkermörder eigentlich schon genügen müssen, um den Plan zu verwerfen. Moralische Integrität hin oder her, das war dämlich. Und für alle drei "Strategen" absolut uncharakteristisch.

Daher bin ich mir auch ziemlich sicher, dass das tatsächlich einfach nur nicht zu Ende gedacht war. :(
:st: diese „Strategie“ war für mich auch nicht plausibel. Abgesehen davon, dass weder Rhodan aus moralischen, noch Atlan aus rationell abwägenden Gründen ihr Veto gegen diesen galaktopolitisch irrsinnigen Plan eingelegt haben, für den selbst ein Bostich extrem in die Enge getrieben sein sollte.

Für mich sieht es nach einem nach hinten losgegangenen Versuch aus, Spannung zu schaffen. Kommt Chuv rechtzeitig, um die Bombe zu neutralisieren?
Die Crux ist, dass sich damit bei mir gar keine Spannung aufgebaut hat. Ich habe keinen Moment damit gerechnet, dass Rhodan und Atlan als zockende Massenmörder in die Serie eingehen. Spannung wäre entstanden bei mir, wenn die Betonung darauf gelegen hätte, wie eminent wichtig das Gelingen dieses Plans ist. Dass es auf absehbare Zeit keinen Plan B geben würde, um an das Richterschiff zu kommen. Dass man sich auf der RT auf die Fingerknöchel gebissen hätte, ob Chuv noch rechtzeitig eintrifft bevor die Bombe entschärft werden muss und alles umsonst gewesen war.

Wie nanograinger bereits schrieb hätte ein Selbstzerstörungsmodus das ganze Dilemma verhindert. Und was 2796 betrifft könnte ich mir die Szene mit dem Besuch bei Bostich leicht geändert gut vorstellen :D
Spoiler:
nachdem Bostich das Teslym-Geschoss ins Spiel gebracht hat kommt PR ernsthaft ins Hyperventilieren und lässt seine Bedenken nicht beschwichtigen durch die Abfangfrist im Unterlichtbereich. Atlan plus Extrasinn analysieren die politische Wirkung und kommentieren das Ergebnis recht überspitzt an Bostichs Adresse.
Der lehnt sich interessiert ob der Reaktionen zurück und erwähnt ganz unspektakulär den Selbstzerstörungsmechanismus... Manchmal muss man sich vergewissern, ob die Geschäftspartner keinen Degenerationserscheinungen unterliegen bzw. wie weit sie zu gehen bereit oder zu überzeugen sind. Oder für wie blöd sie einen halten ... :devil:
Bild Ad Astra, dee (maWgE)

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Re: Die moralische Integrität eines Rhodan

Beitrag von Rotti1961 »

Rhodan beklagt seit langer Zeit das Herumgeschubse der höheren Mächte mit dem "normalen" Leben auf "unserer" Ebene. Dabei stört ihn besonders die "Mittel zum Zweck" Einstellung und das bedenkenlose Opfern von Völkern, Galaxien etc.

@Elena: Was ist der Unterschied (halt nur ein/zwei Nummer kleiner) zu dem, was er beklagt. Und ums "Nicht erwischen lassen" sollte es nicht gehen. Wenn es eine geplante Entwicklung des Exposes ist - wie soll dann dieser Rhodan vor sich selbst bestehen - da könnten uns "dunkle Zeiten" bevorstehen. Der Zweck heiligt eben nicht die Mittel. Ach ja - nix gegen einen guten Bluff oder "terranische" Pfiffigkeit, meinetwegen sogar mit dem ein- oder anderen Anschreien oder Satzwiederholungen zum Spannungsaufbau :devil: - aber das war schlicht eine Spur zu herbe.

Irgendwo tauchte die Frage auf, was der gute Bully (chaotarchische ZA-Prägung hin oder her) wohl dazu gesagt hätte. Nun ja - ich glaube er hätte wohl ähnliche Wort benutzt wie nach der "Reparatur" seines ZAs durch Breslauer (Whistler Roboter rocken eben B-) ). Diesem Bully stimme ich da übrigens inhaltlich völlig zu (in Bezug auf die fiktionalen Figuren).

Persönlich glaube (oder besser: hoffe) ich, dass das einfach ein "daneben langen" (seitens der echten am Schaffensprozess beteiligten Personen) war - kann halt mal passieren - (oder ein grau weiß karierter Bacctou, Bobby oder sonstwer) aber keine langfristige Entwicklung Rhodans.
Elwood: It's 106 miles to Chicago, we got a full tank of gas, half a pack of cigarettes, it's dark... and we're wearing sunglasses.
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Elena
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Re: Die moralische Integrität eines Rhodan

Beitrag von Elena »

So unglücklich, wie die Autoren das geschrieben haben und nach soviel Entsetzen hier im Forum taucht vielleicht in einem späteren Band noch eine Erklärung bzw. Relativierung auf. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie Rhodan zu einem gewissenlosen Schurken machen wollen. Das kann ich mir nun wirklich nicht vorstellen.
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Rotti1961
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Re: Die moralische Integrität eines Rhodan

Beitrag von Rotti1961 »

Elena hat geschrieben:Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie Rhodan zu einem gewissenlosen Schurken machen wollen. Das kann ich mir nun wirklich nicht vorstellen.
In diesem Fall: Dein Wort in Expokraturs Ohr.

Wegen Off Topic:
Spoiler:
Im andern Fall könnte man natürlich auch einen 100er Zyklus machen, wo jeder Band genau 14 Minuten und 24 Sekunden "in Echtzeit" schildert :devil:. Ohne ein bischen absolute Bewegung geht es dann aber nicht - sonst kommt er (also Perry - nicht Jack) nicht genug rum.
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Re: Die moralische Integrität eines Rhodan

Beitrag von Haywood Floyd »

Ich hab's weiter oben schon mal recht ernsthaft zur Diskussion gestellt und will es nochmal etwas lockerer formulieren:

Irgendwas werden sich die Expokraten hierbei wohl schon gedacht haben. Das sind ja schließlich keine prolligen Deppen oder menschenverachtenden Demagogen, die willkürlich die Serie und ihre Protagonisten desavouieren wollen und gar den allmählich zu befürchtenden Nerven- oder gar Herzkollaps ethisch-moralisch engagierter Leser und Foristen zu provozieren suchen.

Keep cool und wartet doch mal 20 oder 30 Bände ab - dann werden (so spekuliere ich...) diese Fragen von Schuld und Sühne und dem Zweck, der die Mittel heiligt oder nicht heiligt vielleicht thematisiert und Rhodan, Atlan und Bostich werden - womöglich vor höheren Richtern als den atopischen - dafür geradestehen und Rechenschaft ablegen müssen... :wub:

Bis dahin empfehle ich Gelassenheit oder ggf. Chips und Cola... :devil:
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Mr Frost
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Re: Die moralische Integrität eines Rhodan

Beitrag von Mr Frost »

Monostos hat geschrieben:(...)
Denn wenn die Nummer rauskommt (und ich geh davon aus, dass irgendwie rauskommt, dass Atlan, Rhodan und Bostel Naat beim All-In gesetzt haben), dann dürfte die politische Karriere aller 3 vorbei sein.
Ohne Rückfrage, selbsherrlich, ohne Amt (ok, Bostel hatte vor kurzem noch eins), wird wegen einer sehr sehr fragwürdigen Aktion (Ich glaub ich muss ins Atopenland, und zwar JETZT um die auszukundschaften) rücksichtslos vorgegangen.
Wie können mir die Autoren/Expos jetzt noch ne Geschichte schreiben, bei der PR oder die anderen in irgendeinem Amt sind? Oder das Aushängeschild der Menschheit?
Meines Erachtens dürfte der Zug abgefahren sein.
(...)
Ich stimme unumwunden und 100%ig zu. Hier spielen drei Hauptprotagonisten mit 4 Milliarden Leben. WENN wenigstens ein Deaktivierungsmechanismus eingebaut gewesen wäre...LL läßt PR wenigstens Gewissenbisse haben. Dennoch: DAS ist zu wenig. WER so fahrlässig handelt, gehört aus der Galaxis gejagt. Wenn man wenigstens nur Bostich die Aktion ohne Einbezug von Rhodan und Atlan zugeschanzt hätte...Nein, liebe Expokraten das gefällt mir nicht. Hier wird moralisch in höchstem Sinne unanständig gehandelt. So etwas möchte ich von Perry und Atlan nie wieder lesen müssen...
Mit anderen Worten: Diese "Aktion" war einfach nur zum Kotzen... :übel:!!
Zuletzt geändert von Mr Frost am 30. März 2015, 14:12, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Die moralische Integrität eines Rhodan

Beitrag von Mr Frost »

Haywood Floyd hat geschrieben:(...)

Irgendwas werden sich die Expokraten hierbei wohl schon gedacht haben.
(...)
Keep cool und wartet doch mal 20 oder 30 Bände ab - dann werden (so spekuliere ich...) diese Fragen von Schuld und Sühne und dem Zweck, der die Mittel heiligt oder nicht heiligt vielleicht thematisiert und Rhodan, Atlan und Bostich werden - womöglich vor höheren Richtern als den atopischen - dafür geradestehen und Rechenschaft ablegen müssen... :wub:

Ich bin sehr gespannt, ob dieser Optimismus im Sinne von Moral, Schuld und Sühne angebracht sein wird.
SEHR.
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Re: Die moralische Integrität eines Rhodan

Beitrag von Mr Frost »

Günther Drach hat geschrieben:
Hideo hat geschrieben:Klar ist Perry die moralische Integrität.
Er ist sie nicht mehr.
Mit diesem Roman ist er es nicht mehr.
4 Milliarden Leben einfach so zu riskieren. Sorry, irgendwo muss eine Grenze sein. Und die hat er überschritten. Also, prima, die Figur ist verbrannt. Großartig.
De facto ja. Selbst wenn es nur eine Idee von LL war, frage ich mich, weshalb so etwas beim Gegenchecken durchgeht. Wenn die Expokraten dies so geplant hatten: Umso schlimmer.
Allerdings hat PR in der Serienvergangenheit auch schon so vieles falsch gemacht, aufgrund dessen er ohnehin niemals mehr als Autorität hätte geduldet werden dürfen (z.B. die Spindelwesen ins SOL-System holen oder den Polyport-Hof ins SOL-System lassen usf.).
Liebe Autoren, ihr habt die Chance verpaßt, Rhodan zu einer moralisch integren Person zu machen! Wie? Bostich und Atlan schlagen den Plan vor, der 4 Mrd. Leben bedroht und Rhodan ist entschieden dagegen und findet eine gelungene, gute Alternative.
Stattdessen wird er nur von Gewissensbissen verfolgt.
Schwach.
Überaus schwach.
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Re: Die moralische Integrität eines Rhodan

Beitrag von Mr Frost »

Kardec hat geschrieben:Falls es ein "Autorenfehler" war dann hätte ja noch die Redaktion/Lektorat intervenieren können.

Es war m. E. schlicht ein doppelter Missgriff (Darstellung Rhodans/strategisch). Die nachgeschobenen Gewissensbisse - also wirklich.

So (genial) wie die beiden Herren Genies über die Zeit in der Serie positioniert wurden hätten die während der Planung keine 2 Sekunden brauchen dürfen um diesen Planteil zu verwerfen. ´(...)
:st: Ganz genau SO ist es!!
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Elena
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Re: Die moralische Integrität eines Rhodan

Beitrag von Elena »

Und am Ende stellt sich dann heraus, dass es mehr als ein Rhodan-Bacctou-Double gab und dieses Double ist der Bösewicht! :P :lol: :devil:
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Haywood Floyd
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Re: Die moralische Integrität eines Rhodan

Beitrag von Haywood Floyd »

Warten wir doch mal - wie empfohlen gelassen oder bei Cola & Chips - auf eine allfällige Stellungnahme der Expokraten, des Redakteurs oder des Autors - die werden ja vermutlich auch was zu diesem Thema zu sagen haben - Zeit wird's langsam, sonst verbrennen hier noch einige ihre PR-Sammlung... :unschuldig:
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Ziska
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Re: Die moralische Integrität eines Rhodan

Beitrag von Ziska »

dee hat geschrieben:Für mich sieht es nach einem nach hinten losgegangenen Versuch aus, Spannung zu schaffen. Kommt Chuv rechtzeitig, um die Bombe zu neutralisieren?
Die Crux ist, dass sich damit bei mir gar keine Spannung aufgebaut hat. Ich habe keinen Moment damit gerechnet, dass Rhodan und Atlan als zockende Massenmörder in die Serie eingehen. Spannung wäre entstanden bei mir, wenn die Betonung darauf gelegen hätte, wie eminent wichtig das Gelingen dieses Plans ist. Dass es auf absehbare Zeit keinen Plan B geben würde, um an das Richterschiff zu kommen. Dass man sich auf der RT auf die Fingerknöchel gebissen hätte, ob Chuv noch rechtzeitig eintrifft bevor die Bombe entschärft werden muss und alles umsonst gewesen war.

Wie nanograinger bereits schrieb hätte ein Selbstzerstörungsmodus das ganze Dilemma verhindert. Und was 2796 betrifft könnte ich mir die Szene mit dem Besuch bei Bostich leicht geändert gut vorstellen :D
Spoiler:
nachdem Bostich das Teslym-Geschoss ins Spiel gebracht hat kommt PR ernsthaft ins Hyperventilieren und lässt seine Bedenken nicht beschwichtigen durch die Abfangfrist im Unterlichtbereich. Atlan plus Extrasinn analysieren die politische Wirkung und kommentieren das Ergebnis recht überspitzt an Bostichs Adresse.
Der lehnt sich interessiert ob der Reaktionen zurück und erwähnt ganz unspektakulär den Selbstzerstörungsmechanismus... Manchmal muss man sich vergewissern, ob die Geschäftspartner keinen Degenerationserscheinungen unterliegen bzw. wie weit sie zu gehen bereit oder zu überzeugen sind. Oder für wie blöd sie einen halten ... :devil:
:clap: :clap: :clap:

Kann dir nur voll und ganz zustimmen, auch was die Spannung angeht. (Spannung kommt nicht auf, weil es gerade besonders gefährlich für die Figuren wird, sondern weil der Leser ernsthaft über den Ausgang im Unklaren ist. Und das war hier nun wirklich nicht der Fall.)

Ansonsten: das ist eine Szene, die ich verdammt gern gelesen hätte! Wäre für mich ein echtes Highlight gewesen. :)
hz3cdv
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Re: Die moralische Integrität eines Rhodan

Beitrag von hz3cdv »

Haywood Floyd hat geschrieben:Warten wir doch mal - wie empfohlen gelassen oder bei Cola & Chips - auf eine allfällige Stellungnahme der Expokraten, des Redakteurs oder des Autors - die werden ja vermutlich auch was zu diesem Thema zu sagen haben - Zeit wird's langsam, sonst verbrennen hier noch einige ihre PR-Sammlung... :unschuldig:
Das wäre dann der Heftebrand von .... .

;)
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Tennessee
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Re: Die moralische Integrität eines Rhodan

Beitrag von Tennessee »

Salut Hideo,
Hideo hat geschrieben:Bezogen auf das 2796/2797 Doppel:

Unsere schillerenden Saubermänner haben ja den wunderbaren Plan, evtl. 4 mrd. Naats hopps gehen zu lassen, um ein Richterschiff zu ergattern.
Jetzt kann man sagen: "Wird doch eh nicht passieren, passt ja nicht zu Perry." oder aber auch: "Was fällt den Autoren eigentlich ein? SO stelle ich mir meine Serie aber nicht vor!"

Es gibt natürlich noch eine breite Palette an anderen Antworten, aber mein Gedankengang [...]
grundsätzlich befürworte ich eine Handlung, die die moralische Integrität der Protagonisten hinterfragt. Das finde ich meist interessanter. (Wobei ich gestehen muss, dass das , was ich interessant finde oft nicht mit dem übereinstimmt, was die meisten Foristen hier interessant finden...) Ich erinnere mich daran, dass ich schon seit Jahr und Tag eine Handlung fordere, die auch unseren Super-Schleckleck-Saubermann Perry Rhodan in fragwürdige Handlungen und Haltungen bringt, gerade um die obige Aussage "Wird doch eh nicht passieren, passt ja nicht zu Perry." mal ein wenig auszuhebeln.
Dass es hier um auch noch um einen Völkermord an rund 4 Mrd Lebewesen geht, den Perry Rhodan in Kauf nehmen würde, ist natürlich eine drastische Schilderung. Zum Glück geht es hier ja nur (<--- und das sag ich: nur!) um Literatur. Und wenn man die Betonung in deinem zweiten obigen Beispiel von "Was fällt den Autoren eigentlich ein? SO stelle ich mir meine Serie aber nicht vor!" auf "Was fällt den Autoren eigentlich ein? so stelle ich mir MEINE Serie aber nicht vor!" abändert, so wird der Gewinn eines moralisch ambivalenten Helden statt eines moralisch konstanten Helden (abgesehen von dem von Mark Fleck unten angesprochenen Realismusgewinn) für den Leser sinnfällig. Denn durch den moralisch ambivalten Helden positioniert man seine eigene Haltung doch viel stärker.
Letztendlich bin ich aber doch froh, dass die Bombe nicht geplatzt ist.

lg
Ten.
„Ein Wort“, sagte Humpty Dumpty, „bedeutet genau das, was ich es bedeuten lasse, nichts anderes.“
„Die Frage ist“, sagte Alice, „ob du Worten so viele Bedeutungen geben kannst“.
„Die Frage ist“, sagte Humpty Dumpty, „wer die Macht hat – das ist alles.“
Gesperrt

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