Meinungen zum Zyklus "Genesis" Band 2900-2999

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Carrasco
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Re: Meinungen zum Zyklus "Genesis" Band 2900-2999

Beitrag von Carrasco »

Mein Fazit: Überdurchschnittlich viele gute bis sehr gute Einzelromane. Viele gute Ideen, faszinierende Ideen.

Leider enttäuscht mich der Zyklus insgesamt aber doch. Von einem Spannungsbogen kann kaum die Rede sein. Wichtige Themen versickern einfach. Die ganze Thoogondu-Thematik mit all ihren Verzweigungen wie z.B. Quinto-Center wirkt auf mich im Nachhinein sinn- und belanglos. Da wird über viele viele Hefte eine mysteriöse Bedrohung aufgebaut, und am Ende löst sich alles per internem Machtwechsel in Friede Freude Eierkuchen auf. Hinzu kommt der nur recht lose Bezug zum eigentlichen Hauptthema des Zyklus: der Weltenbrand.
Ja, der Weltenbrand. Für mich die spannendste Frage der letzten Hundert Hefte: Was ist der Weltenbrand, und wie wird er ausgelöst. Die Antwort war leider nicht so spannend wie die Frage. Zwar ist die gewählte Art des Weltenbrandes ein schöner Einfall gewesen. Keine explodierenden Sonnen, eher explodierende Sinne ... aber sowohl die Auslösung als auch die Löschung der Ekpyrosis geriet m.E. arg beliebig. Leider war spätestens ab 2980 klar, wie der Zyklus enden würde, wenn nicht noch was Überraschendes, Geniales passieren würde. Leider geschah - wie befürchtet - nichts Überraschendes, nichts Geniales: die Proto-Eiris wird geborgen, in die Milchstraße gebracht, umprogrammiert und damit die Ekpyrosis gelöscht. Natürlich gab es da noch ein paar Hindernisse zu überwinden, aber der Weg war klar, und genauso kam es auch.
Sorry, aber so viel Fantasielosigkeit, so wenig Wow- und Aha-Effekte bei der Auflösung eines jahrelangen Themenkomplexes finde ich echt ärgerlich.

Trotz wie gesagt vieler guter Einzelleistungen finde ich diesen Zyklus insgesamt leider ziemlich misslungen: Mutlos, erwartbar, beliebig, unmotiviert, und dramaturgisch betrachtet ein ziemlicher Rohrkrepierer.

Wie schon in vielen vorangegangenen Zyklen bleibt das Hauptproblem der PR-Expokratie (und nicht nur der aktuellen): sie hat eine Menge faszinierender Ideen. Aber sie schafft es nicht, daraus einen Spannungsbogen zu basteln, der Hundert Hefte trägt. Drama, plötzliche Wendungen, Wow-Effekte a la "krass, damit hätte ich nie gerechnet, aber im Nachhinein macht nun alles Sinn": überwiegend Fehlanzeige. Schade.
Grauer Lord
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Re: Meinungen zum Zyklus "Genesis" Band 2900-2999

Beitrag von Grauer Lord »

Genauso sehe ich es auch. Eine Fülle literarisch ansprechender Einzelromane auf schriftstellerisch hohem Niveau (bespreche/ lese gerade aktiv den SOL-Zyklus bei Atlan, da wird der Unterschied in der Schreibe wirklich greifbar) - aber was sollte denn Bitteschön die ganze Sache mit den Thoogondu im Gesamtbild? Wenn ich richtig gezählt habe, gab es inklusive Band 2900 gut und gerne 25 Hefte innerhalb der ersten 50 (!), die sich mit dem Goldenen Reich, dem Erzählstrang Göonen und der weiteren Verästelung Quinto-Center befassten, effekthascherisch als „Q-Zündung“ maskiert.
Klar, die Thoogondu sind ein Beleg, das eine verwaiste Mächtigkeitsballung Interesse von außen weckt, in diesem Fall bei Wesen, die vor rund 30 000 Jahren von ES himself verbannt wurden und nur auf ihre Stunde der Rückkehr gewartet haben. Doch da, wo es ans Eingemachte geht, da bleiben die Aussagen unter dem ganzen aufgepusteten Wust der Bilder und Szenarien in Sevcooris seltsam knapp: Warum gab ES den verbannten Thoogondu denn nun das Pedgondit mit auf die Reise und ebenso die Unsterblichkeit für den jeweiligen Herrscher? Warum ließ ES zu, dass sein Bannspruch dazu führte, das die Thoogondu ein auf Manipulation und Lügen aufgebautes Regime in einer anderen Galaxis errichteten? Und warum blieb das wichtigste Element dieser Handlung, die Neue Gilde, in der Gegenwartshandlung so unscharf und nur flüchtig skizziert? Die haben immerhin für die Sonnenexplosionen in Band 2900 gesorgt. Dafür haben wir viele mäßige Romane wie die um das psionische Gewölle geboten bekommen - aber auch ein neues Menschenvolk, die Gäonen kennengelernt. Grandios, wie sie mit dem Roman aus der Schwarm-Zeit eingeführt wurden, die von mir erhoffte inhaltliche Verknüpfung mit den anderen Menschheiten im Kosmos, wie den Menes in Sashpanu oder den eigens erwähnten Celestern aus „Atlan“ fand aber nicht wirklich statt. Lose Enden zuhauf, jedes Ende eine enttäuschte Erwartung.
P.S.: wie übrigens auch der in 2900 breit erwähnte Botschafter der Laren, der Perry die Hand gibt. Was hat das bei mir für Erwartungen geweckt. Aber was soll’s, jetzt wird eben alles wieder auf Null gestellt.
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Martin
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Re: Meinungen zum Zyklus "Genesis" Band 2900-2999

Beitrag von Martin »

Kaum jemals gab es in einem Zyklus von allen Autoren so viele Bände auf hohem erzählerischen Niveau. Die Freude am Schreiben wurde so oft spürbar und war natürlich dafür mitverantwortlich, dass daraus eine Freude am Lesen wurde. Ich bin hochzufrieden, Glückwunsch!
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Ce Rhioton
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Re: Meinungen zum Zyklus "Genesis" Band 2900-2999

Beitrag von Ce Rhioton »

AushilfsMutant hat geschrieben:Bisher bin ich ganz zufrieden mit dem Zyklus. Ich hoffe mal, dass der Zyklus einen guten Abschluss bekommt. Ob nochmal Thez vorbeischaut? Hab da so meine eigene These zu.
Die da lautet(e)? :unsure:
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Stalker
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Re: Meinungen zum Zyklus "Genesis" Band 2900-2999

Beitrag von Stalker »

Martin hat geschrieben:Kaum jemals gab es in einem Zyklus von allen Autoren so viele Bände auf hohem erzählerischen Niveau. Die Freude am Schreiben wurde so oft spürbar und war natürlich dafür mitverantwortlich, dass daraus eine Freude am Lesen wurde. Ich bin hochzufrieden, Glückwunsch!
Ich geb Dir recht. Besonders der Teil mit den vielen Bänden von allen Autoren auf hohem Niveau. :st:
Das ist für mich auch eines der Dinge die den Zyklus lesenswert gemacht haben. Nicht alle Romane waren Top, aber die die mir nicht gefallen haben sind hier weit in der Unterzahl. Das war nicht immer so. :st:
Endlich wieder bei der EA aufgeholt
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Mr Frost
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Re: Meinungen zum Zyklus "Genesis" Band 2900-2999

Beitrag von Mr Frost »

Carrasco hat geschrieben:Mein Fazit: Überdurchschnittlich viele gute bis sehr gute Einzelromane. Viele gute Ideen, faszinierende Ideen.
(...)
Wie schon in vielen vorangegangenen Zyklen bleibt das Hauptproblem der PR-Expokratie (und nicht nur der aktuellen): sie hat eine Menge faszinierender Ideen. Aber sie schafft es nicht, daraus einen Spannungsbogen zu basteln, der Hundert Hefte trägt. Drama, plötzliche Wendungen, Wow-Effekte a la "krass, damit hätte ich nie gerechnet, aber im Nachhinein macht nun alles Sinn": überwiegend Fehlanzeige. Schade.
Lieber Carrasco, ich kann all Deinen Worten und Deinem Zyklusfazit leider nur vollumfänglich zustimmen (-als Zitat habe ich nur Teile gewählt-). Ganz, ganz genauso habe ich es auch empfunden. Treffende Zusammanfassung! :st:
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Mr Frost
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Re: Meinungen zum Zyklus "Genesis" Band 2900-2999

Beitrag von Mr Frost »

Grauer Lord hat geschrieben:(...) Doch da, wo es ans Eingemachte geht, da bleiben die Aussagen unter dem ganzen aufgepusteten Wust der Bilder und Szenarien in Sevcooris seltsam knapp: Warum gab ES den verbannten Thoogondu denn nun das Pedgondit mit auf die Reise und ebenso die Unsterblichkeit für den jeweiligen Herrscher? Warum ließ ES zu, dass sein Bannspruch dazu führte, das die Thoogondu ein auf Manipulation und Lügen aufgebautes Regime in einer anderen Galaxis errichteten? Und warum blieb das wichtigste Element dieser Handlung, die Neue Gilde, in der Gegenwartshandlung so unscharf und nur flüchtig skizziert?(...)
Ebenfalls volle Zustimmung. Bei der "neuen Gilde" dachte ich noch: Da wird sicher noch was Faszinierendes zu kommen. Aber dann: Fehlanzeige...War wohl nicht mehr so wichtig...
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Hegete_Hegha
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Re: Meinungen zum Zyklus "Genesis" Band 2900-2999

Beitrag von Hegete_Hegha »

Mr Frost hat geschrieben: Ebenfalls volle Zustimmung. Bei der "neuen Gilde" dachte ich noch: Da wird sicher noch was Faszinierendes zu kommen. Aber dann: Fehlanzeige...War wohl nicht mehr so wichtig...
Da wäre Potential für weitere 20 Hefte drin gewesen ... das ist aber auch genau der Punkt. Das die Expokraten keine tollen Ideen hätten kann man ja nun wirklich nicht behaupten ... aber Bitte doch nicht immer alle auf einmal. Das ist zwar im ersten Moment für den Leser eine tolle Sache - wenn dann aber im Hauruck-Verfahren die Themen einfach so zugemacht werden - weil im geplanten Heftumfang des Gesamtzyklus für eine ausführliche Beendigung kein Platz mehr ist - ist das Unbefriedigend.
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Carrasco
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Re: Meinungen zum Zyklus "Genesis" Band 2900-2999

Beitrag von Carrasco »

Die Frage ist halt, ob die Autoren keinen Platz hatten, um ihre tollen Ideen zu einem ebenso tollen Abschluss zu bringen ... oder ob sie schlicht keine tollen Ideen hatten, um ihre tollen Ideen zu einem ebenso tollen Abschluss zu bringen. :D
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Julian
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Re: Meinungen zum Zyklus "Genesis" Band 2900-2999

Beitrag von Julian »

Und zudem habe ich nun mittlerweile gelernt: Die Zyklen von WiVa und CM haben insgesamt ganz tolle Anlagen und vielfältige Ideen. Die Zyklusenden und die Vernetzung der Einzelebenen empfand ich allerdings als weniger zufriedenstellend (JZL) bzw. als "na ja,ok..." (Genesis).

Diesem TeilZitat von Mr. FROST ZUM Band 3000, das der Exposé Autor selbstkritisch?,

für mich dadurch erst wahrnehmbar gemacht hat in dem C. M. EIN Vollzitat benutzte

Zeigt genau die Schwächen.

Auch beim noch Allein Expo Autor Uwe Anton? War dies bereits für mich sehr merkwürdig, daß die einzelnen Handlungsfaeden zu weit auseinander gesponnen wurde.
Bei dem 12er als Mini Serie war dies nicht der Fall.

Vielleicht ist das Konzept von großen Rahmenbedingungen mit ueber 300 Bände einfach auf beiden Seiten nicht mehr handelbar

Und führt in die Handlungs un fähigkeit zwangsläufig des Gestalten sowie Erlesen

Bei Neo funktioniert der 6er oder 12er Rahmen

Warum nicht davon lernen und es als Praxis bei classic einsetzen

Die 4Romane als Erzaehlrahmen sind deshalb Grds besser, als ganz früher das hin und her springen in der Handlung

Wahrscheinlich könnte ich aber meine Gedanken nicht wirklich herüber bringen

Ich bewundere sozusagen das Problem, eine Lösung habe ich aber auch nicht

Doch, aber nur für mich,

Die Spoiler lesen und dadurch wieder, wenn auch vereinzelt hoffen auf den Geschmack zu kommen

At open und Thez, das war mutig und wichtig von der Expise

Genesis teilweise zuviel, am Anfang toll geschrieben, auch der Einstieg endlich mit dem Mythos vom Erben des Universum aufzubauen und dann alles zu demoliereen

In Frage zu stellen

Nur vergass man dabei das der Überbau durch ES wichtig ist diesen zu erhalten

Statt dessen gibt es einen unfähigen Statthalter der sich wie ein Zauberlehrling benimmt der mit der Magie nichts anfangen noch kontrollieren kann

So ist es teilweise auch bei den Exposé

Haette die Si zum Beispiel nicht ES geheißen sondern GESHOD wäre es nie so ein Burner geworden

Und die Magie würde bei mir durch die schonungslos Aufklärung verletzt

Ich habe bis heute keine Veranlassung gehabt die beiden Schlusssteine zu lesen also 2998 und 2999,trotz der Lobeshymnen

Die bestimmt angebracht sind

Auch die LESEPROBE hat mich bei Thez immer wieder angesprochen und mich gefühlt durchhalten lassen

Aber um die wichtigsten Romane doch zu lesen, dafür hatte ich keinen Atem mehr

Bei mir war die Luft raus

Gr J

Kein Ad ASTRA mehr mit Perry Classic

200er non Neo wäre ein Neustart für mich

Und Andreas Eschbach mit seiner Neuerzaehlung ueber Rhodan klassische Literatur
Neugier, Trailer, Spoiler - der Weg zur dunklen Seite sie sind.

Kritik ist wie Schleifpapier- es kratzt, aber es kann zu mehr Glanz verhelfen.

»Science Fiction ist etwas, das geschehen könnte – aber für gewöhnlich wollen Sie nicht, dass es so ist. Fantasy ist etwas, das nicht geschehen könnte – allerdings wünschen Sie sich oft, es wäre so.« Arthur C. Clarke
123Kid
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Re: Meinungen zum Zyklus "Genesis" Band 2900-2999

Beitrag von 123Kid »

Das Empfinden, daß das Finale "verbockt" wurde, ist in meinen Augen ein weiteres Phänomen bei PR.

Ich persönlich hatte solche Empfindungen vor ca. 1000 Heften auch und man hört es häufig, da ist der eigentliche Zyklus scheinbar ganz egal.
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Ich21
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Re: Meinungen zum Zyklus "Genesis" Band 2900-2999

Beitrag von Ich21 »

Ich hab noch nicht so viele Finals von zyklen gelesen, aber ich fand den Genesis-Zyklus insgesamt wirklich gut und ausführlich beendet. Der Cut mit dem Zeitsprung zu 3000 passt dazu auch gut
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Ce Rhioton
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Re: Meinungen zum Zyklus "Genesis" Band 2900-2999

Beitrag von Ce Rhioton »

Klaus N. Frick hat geschrieben:
Hegete_Hegha hat geschrieben: Die Haluter-Pest - Eine Bedrohung für ein ganzes Volk - Atlan schiesst ein kleines Gerät ab und schon sind alle wieder heile.
Wo steht denn, dass »alle wieder heile« sind? Haben wir das irgendwo ausgesagt?
Oh ... soll heißen, da kommt noch was? :o
Bitte nicht spoilern!
Wesley
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Re: Meinungen zum Zyklus "Genesis" Band 2900-2999

Beitrag von Wesley »

Kurz und knapp: Der Genesis-Zyklus gehört zu den besten bisher. Mich haben vor allem die Sprosse und die ganze Story fasziniert.
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Partoc
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Re: Meinungen zum Zyklus "Genesis" Band 2900-2999

Beitrag von Partoc »

Da dieser Thread möglicherweise kurz davor steht, ins Sperr-Nirvana abzudriften. Hole ich ihn mal etwas weiter nach vorne, auch wenn mein eigentlicher Beitrag noch einige Zeit auf sich warten lässt. :unschuldig:
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Partoc
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Re: Meinungen zum Zyklus "Genesis" Band 2900-2999

Beitrag von Partoc »

Genesis-Zyklus Fazit:

So, der Zyklus ist endlich durch :) . Ich bin irgendwie zu faul, um mich durch den ganzen Thread durchzuwühlen, um Foristen zu suchen, die den Zyklus ähnlich sehen wie ich. Brauche ich aber auch nicht. Hab oben gleich zwei Beiträge gesehen, die es gut auf den Punkt bringen :st: . Und zwar die Beiträge von Carrasco und Grauer Lord.

Ich hab bei mir mal durchgezählt und komme bei den guten und sehr guten Romanen auf fast zwei Drittel des Zyklus. Die meisten der Restlichen eher im Durchschnittsbereich - also okay/ganz ordentlich - mit nur sehr wenigen Ausreißern nach unten. Und das sind die Gesamtwertungen der einzelnen Romane. Würde ich jetzt nur die Schreibstile betrachten, dann käme ich wahrscheinlich auf einen Gesamtdurchschnitt von einer guten „Note“ zwei. Bei den Stories und Inhalten hingegen eher auf eine drei. Der Zyklus selbst verbessert sich nach der ersten Hälfte nur leicht auf eine 3+ (um genau zu sein: 4,83 Punkte). Damit schneidet der Zyklus zwar besser ab als der MDI (der bei mir nur 4,14 Punkte (Note: 3-) erreicht hat). Aber leider kann ich hier nur ein „es geht so“ vergeben.

Der Durchschnitt der Hefte beträgt dabei 5,08 Punkte(Note: 2-). Die meisten der Autoren liegen zwischen diesen beiden Werten(4,83 bis 5,08). Nur vier Autoren weichen davon ab. Leo Lukas mit einem Mittelwert von 4,48 Punkten (Note: 3) – drei seiner Romane waren für mich etwas schwer zu verdauen. Die restlichen drei Autoren wandern in die andere Richtung. Und sind auch die drei Autoren in diesem Zyklus, deren Romane im Durchschnitt mir am meisten gefallen haben : Kai Hirdt mit 5,42 Punkten (Note: 2), Hubert Haensel mit 5,61 Punkten (Note: 2) und Wim Vandemaan mit 5,97 Punkten (Note: 2+).

So gut einem die Autoren stellenweise auch gefallen, wenn man mit den Geschichten nicht viel anfangen kann, ist die Begeisterung trotz vieler guter Romane nicht enorm hoch. Dabei sind die Erzählungen/die Handlungsstränge nicht mein größtes Problem. Viel mehr Mühe hat mir eher die Struktur und das Autorenmanagement bereitet. Es gibt einfach viele Handlungsstränge, wobei ich damit keine Probleme habe. Die beiden Zyklen Stardust und Neuroversum hatten auch viele Handlungsstränge. Aber deren Strukturen – und damit meine ich nicht die verhassten 4-Blocks :D – haben mir besser gefallen. Als ein Leser, der in seiner „Jugend:lol: nicht von Groschenromanen geprägt wurde sondern von Romanen und Fortsetzungsgeschichten einzelner Autoren, fällt es mir manchmal schwer, Zugang zu Handlungssträngen zu finden, die starken Autorenwechseln unterliegen.
Wenn ich rückblickend auf den Stardust-Zyklus schaue, dann erinnere ich mich mit einem Lächeln an die Abenteuer von Sinnafoch und seiner Belgleiter, die überwiegend von Frank Bosch geschrieben wurden. Oder an Alaskas Abenteuern mit dem Raumschiff LEUCHTKRAFT. Daran hatte Mark A. Herren einen großen Anteil gehabt. Da wurden Geschichten ziemlich gut von Autoren ÜBER einen GANZEN Zyklus toll erzählt. Ich hatte mich jedes Mal gefreut, wenn ich wieder an eine Stelle kam, in der noch ein Frank Bosch Roman mit Sinnafoch vorkam ^_^ . Ähnliches kann ich über frühere Erzählungen behaupten. Erzählungen wie die TERRA-Patrouille (überwiegend Voltz und Mahr), das Konstrukt um die Mächtigen Sieben (natürlich von Voltz selbst), natürlich auch die Kosmischen Burgen (vor allem die Romane von Voltz und Mahr), die Erzählungen um Boyt Margor und den Loowern(man, hat mich Vlcek mit seinen Erzählungen begeistert :wub: ), die Linguiden-Romane von Marianne Sydow oder MMTs Bully Romane im Atopen-Zyklus. Da war richtige Begeisterung über kontinuierlich gute Romane, bei denen ich mich nicht erst orientieren musste, gefällt es mir oder nicht.
Die mit Figuren gefüllt waren, die nicht bloß von einem Autor an andere Autoren weitergereicht wurden, also oft zu austauschbaren Langweilern verkamen. Diese Protagonisten waren auch keine Eintagsfliegen innerhalb eines Einzelromans, sondern begleiteten einen über den ganzen Zyklus hinweg.
Wenn ich hingegen auf den Genesis-Zyklus schaue, dann muss ich seufzen, da hat kaum ein Autor länger an einer Erzählung/Handlungsstrang geschrieben(eine Ausnahme bildet noch am ehesten WiVa mit seinen Opiter Quint Romanen). Viel mehr schrieben irgendwie alle Autoren an allen Handlungssträngen. Kein Wunder also, dass die Eintagsfliegen wie der Savanten, Kant oder Täller für mich im Zyklus am stärksten herausragen. Hingegen kann ich nicht unbedingt behaupten, dass die Charaktere, die am häufigsten im Zyklus auftauchten, mich groß begeistern konnten. Das schließt auch die Hauptfiguren Rhodan, Bully, Gucky und Atlan mit ein. Deren Abenteuer wirkten auf mich zu sehr wie typischer Standard.
Ausnahmen bilden vielleicht noch Adam von Aures, wegen seiner Bedeutung für den Zyklus, und Tamareil, wegen ihrer Skurrilität. Ansonsten schaukelte im mich oft von Roman zu Roman und dachte meistens, hoffentlich wird der nächste Roman nicht langweilig. Begeisterung kam nur stellenweise auf. War also oft ein Roulette-Spiel. Wenn ein Thema am meisten mein Interesse wecken konnte – und das über den ganzen Zyklus –, dann war es die „Adam von Aures“- und Genesys-Story.

Damit kann ich wohl abschließend sagen, mich störte (wie andere auch) am Zyklus weniger die Inhalte sondern mehr deren Umsetzung und die Struktur des Zyklus. Man baute die einzelnen Handlungsstränge am Anfang stark detailliert und mit viel Einsatz auf, aber bei der Weiterführung und dem Abschluss hats ganz schön gehapert. :unsure:

Und was die Autorenstruktur angeht, da ich den Hanse Zyklus parallel lese, fallen mir die Unzulänglichkeiten nur umso mehr auf. Wenn ich dort auf die erste Hälfte des Zyklus schaue, dann sehe ich zwei Haupthandlungsstränge. Der Eine (Betschiden) wurde überwiegend von Sydow und Mahr verfasst – hinzu kommen noch einige Romane von Terrid, Darlton, Ewers, Kneifel und Voltz. Der Andere (Hanse/Seth-Apophis) hingegen teilt sich in mehrere Geschichten auf: die Odyssee von Icho Tolot (Francis), Angriffe von Seth-Apophis(Ernst Vlcek, Ewers (später hinzugekommen) und ein Roman von Terrid) und Quiupus Virenexperimente(Voltz, Peter Griese). Da kann man wenigstens eine Autorenstruktur mit Wiedererkennungswert und Kontinuität (sowohl bei den Protagonisten wie auch in der Schreibe und den Geschichten) erkennen. Im Genesis Zyklus ist es öfters ein heilloses Durcheinander. Kein Wunder also, dass für mich vor allem „heftübergreifende“ Figuren nicht wirklich glänzen konnten.

Komm ich zum Schluss noch zu zwei positiven Sachen. Den Listen der besten und der schlechtesten Romane. He, eine Liste der schlechtesten Roman soll gut sein? :???: Na ja, die besteht nur aus einem Roman. :D „Die Union der Zehn“ (Band 2938) von Leo Lukas mit einer Wertung von 2,90 Punkten (Note: 5+). Vor lauter Witzen konnte ich den Roman kaum vernünftig lesen.

Die Bestenliste hingegen besteht aus 12 Romanen:

Erstmal chronologisch:

Band 2903)Der Bund der Schutzgeister - Kai Hirdt
Band 2906)Das gestohlene Raumschiff - Michael Marcus Thurner
Band 2916)Gestohlenes Leben - Kai Hirdt
Band 2917)Reginald Bulls Rückkehr - Hubert Haensel
Band 2919)Die Enklaven von Wanderer - Wim Vandemaan
Band 2922)Die Nacht der 1000 - Uwe Anton
Band 2942)Geschwisterkampf - Hubert Haensel
Band 2951)Die Dynastie der Verlorenen - Michelle Stern
Band 2975)Der Herr der Zukunft - Kai Hirdt
Band 2983)Kants letztes Kunstwerk- Christian Montillon
Band 2989)Das Kortin-Komplott - Uwe Anton
Band 2994)Engel und Maschinen - Wim Vandemaan


Und nach Wertung:

1)Engel und Maschinen(PR2994) - Wim Vandemaan ->7,00P (Note: 1*)
2)Gestohlenes Leben(PR2916) - Kai Hirdt ->6,70P (Note: 1 )
3)Das Kortin-Komplott(PR2989) - Uwe Anton ->6,70P (Note: 1 )
4)Reginald Bulls Rückkehr(PR2917) - Hubert Haensel ->6,60P (Note: 1 )
5)Kants letztes Kunstwerk(PR2983) - Christian Montillon ->6,45P (Note: 1 )
6)Der Herr der Zukunft(PR2975) - Kai Hirdt ->6,40P (Note: 1 )
7)Die Enklaven von Wanderer(PR2919) - Wim Vandemaan ->6,40P (Note: 1 )
8)Die Nacht der 1000(PR2922) - Uwe Anton ->6,30P (Note: 1 )
9)Das gestohlene Raumschiff(PR2906) - Michael Marcus Thurner ->5,90P (Note: 2+)
10)Der Bund der Schutzgeister(PR2903) - Kai Hirdt ->5,90P (Note: 2+)
11)Geschwisterkampf(PR2942) - Hubert Haensel ->5,85P (Note: 2+)
12)Die Dynastie der Verlorenen(PR2951) - Michelle Stern ->5,80P (Note: 2+)

Erwähnen würde ich noch die Romane, die es nur knapp nicht in die Bestenliste geschafft haben.

Mit einer Wertung von 5,70 Punkte(Note: 2 ):

Band 2909) Adam von Aures – Wim Vandemaan
Band 2944) Moothusachs Schatz – Leo Lukas
Band 2990) Die beiden Rhodans – Susan Schwartz
Band 2999) Genesis – Kai Hirdt

Und mit einer Wertung von 5,65 Punkte(Note: 2 ):

Band 2935) Das Lügengespinst – Christian Montillon
Band 2936) Das Geheimnis von Thoo – Wim Vandemaan
Band 2974) Anschlag auf Wanderer – Susan Schwartz

PS: Habe parallel auch Fazits zu den Zyklen "Atlan und Arkon", "die Posbis", "das Zweite Imperium" und "Meister der Insel" geschrieben. So zum Vergleich.
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Goshun
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Re: Meinungen zum Zyklus "Genesis" Band 2900-2999

Beitrag von Goshun »

Partoc hat geschrieben: 8. November 2021, 18:56 Genesis-Zyklus Fazit:
Sowas lese ich immer gern. Vor allem wenn es so detailiert aufgeschlüsselt ist, danke dafür. Interessant wie unterschiedlich die Bewertungen sind. Die Schutzgeister haben mir persönlich so gar nicht gefallen... Hingegen fehlt für mich der Einführungsroman der Geschwister eindeutig.
Some people are nice some people are nasty. There is always a Baldrick and there is always a Blackadder.
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