Liberty hat geschrieben:Ich glaube, dass wir uns das Imperium nicht als etwas monolithisches vorstellen dürfen. Außerhalb vom M13 dürften die Arkoniden nicht mehr alle Systeme erfassen, vielmehr dürfte es eher einem sehr löchrigen Käse ähneln, wo man interessante Systeme berücksichtigt, und den Rest links liegen lässt, man kann diese ja einfach überspringen.
Das ist auch meine Sicht.
Todd hat geschrieben:Liberty hat geschrieben:Was mich beim Roman erstaunte, war der außergewöhnliche Großmut der Mascatin: Obwohl sie mit ziehmlicher Sicherheit wissen müsste, dass Sergh probierte, sie zu ermorden, wobei er ihre Doppelgängerin erwischte, gibt es keine Rachegelüste, noch nicht einmal verstärkte Sicherheitsvorkehrungen gegenüber diesem. Was ist dies für eine Gesellschaft, dass man ziehmlich ungestraft morden darf?
Die Gesellschaft erinnert mit schon ein wenig an Rom, das mittelalterliche Venedig oder das alte China.
Auf den Seiten 38, 43 und 76 erfahren wir von einem Erzähler, dessen Perspektive sehr nah an Pertia ter Galen ist:
Sie verabscheute das Spiel der Kelche, aber in ihrer neuen Position wäre es leichtsinnig gewesen, es vollkommen zu ignorieren.
...
Natürlich hätte sie da Achran beim Regenten verpetzen können. Aber damit hätte sich Pertia selbst in die Niederungen des Spiels der Kelche begeben. Und mit dem Dienst am Imperium hatte Atina ihr tatsächlich aus dem Herzen gesprochen. Letztlich ging es um Arkon, nicht darum, wer auf Arkons Thron saß. Der Regent war ein fähiger Herrscher. Wenn sich ein noch fähigerer fände? Auch gut. Pertias Aufgabe war die Flotte, nicht die Politik.
...
Sie konnte auch ihre Emotionen ausklammern und unbeeinflusst von ihnen Fakten prüfen, um dann Entscheidungen zu fällen. Nie hatte sie sich von Ruhmsucht oder Rache leiten lassen.
Vielleicht sieht sie es als Niederlage, wenn Sergh da Teffron es schafft, sie ins Spiel der Kelche zu ziehen - egal auf welcher Seite?
DoctorMabuse hat geschrieben:Für mich einer der besten NEO - Romane. Habe mich gut unterhalten und das ist das wichtigste.
Das freut mich - bei Dir habe ich damit mein Ziel erreicht.
DoctorMabuse hat geschrieben:Ich tippe mal der Autor betreibt selber, mhhhh Aikido?
Der Autor ist inzwischen zu alt für so etwas.
In meiner Jugend habe ich Karate praktiziert und in den Spitzenzeiten 8 Stunden täglich trainiert. Einer der Lehrer, die mich am meisten beeindruckten, war Koichi Sugimura - ich habe mir erlaubt, Zetirors Äußeres nach diesem Vorbild zu gestalten.
Aikido habe ich nur als Cross-Training betrieben, da gab es beim Uni-Sport günstige Möglichkeiten, in verschiedene Kampfkünste hineinzuschnuppern. Unter anderem darüber habe ich mir Tae Kwon Do, Judo, Shaolin Kempo und Ninjutsu angeschaut.
Die im Roman geschilderten Techniken sind ein wilder Mix mit Entlehnungen aus vielen verschiedenen Bereichen.
Cybermancer hat geschrieben:
Kaum schreibt man mal Klartext, wie man eine Sache sieht, ist man schon nicht in der Lage seine Emotionen zu beherrschen und an einer zivilisierten Diskussion teilzunehmen. Tsss.
Der Ton macht die Musik, wie man Dir sicher auch im Kindergarten erklären kann. Wenn Du von Erwachsenen ernstgenommen werden möchtest, musst Du Dich schon wie ein Erwachsener ausdrücken können. Wenn Dir die Ausdrucksmöglichkeiten jenseits von Gossensprache und Fäkalausdrücken fehlen --> der Kindergaten kann Dir helfen.
Cybermancer hat geschrieben:
KAnnst du belegen, dass sich Positroniken in den vorhergegangenen 63 Bände auf genau diese Art verhalten haben?
Nimm einen beliebigen Roman, in dem eine Schiffspositronik spricht, und Du wirst es bestätigt finden - mit der gleichen Varianz, die man auch zwischen der Ausdrucksweise verschiedener Menschen, verschiedener Arkoniden, verschiedener Naats hat. Das passiert nun einmal, wenn man einer Maschine eine Persönlichkeit gibt.
Cybermancer hat geschrieben:
Jedes Raumschiff mit Impulsantrieb ist eine potentielle Bedrohung. Und es gibt mehr als ein Raumschiff im Imperium.
Und der Vergleich mit dem Meteroitenschirm passt auch nicht, den die Wahrscheinlichkeit das ein Meteroit die Erde trifft ist um ein Vielfaches kleiner als die Gefahr das jemand ein Raumschiff in einen Planeten crashen lässt.
Es gibt auch mehr als ein Atomkraftwerk. Wenn ein Irrer mit ausreichend Ressourcen (die durchaus auch in Privathand zu finden sind) auf jedem Kontinent drei oder vier Super-GAUs erzeugt, ist die Erde nicht mehr im heutigen Sinne des Sprachgebrauchs bewohnbar. Das wäre das Ende der Zivilisation, wie wir sie kennen. Das Risiko halte ich für deutlich höher, als dass auf alle Planeten des Großen Imperiums ein Raumschiff stürzt und damit die arkonidische Spezies komplett ausgelöscht wird.
Außerdem lernen wir aus
Herrin der Flotte: Die TIA'IR wird abgefangen - es ist eben
nicht möglich, einfach so eine Hochtechnologiewelt zu crashen. Also: alles gut.
Cybermancer hat geschrieben:
Ich bin auf dieses Argument sehr wohl eingegangen, indem ich bemerkte, dass die Positronik hätte darstellen müssen, was genau passiert und erst danach ihre Interpretation zum besten geben. Diese meine Aussage wird von dir durchgängig ignoriert.
Du hast also inzwischen verstanden, dass es viele Möglichkeiten gibt, wie die Positronik Kenntnis über die Anzahl der auf die TIA'IR gerichteten Geschütze erhalten kann. Das beruhigt. Wir sind also inzwischen wieder bei der reinen Geschmacksfrage angelangt, wie Positroniken sprechen, und kommen zu dem Schluss: Cybermancer hatte keinen entscheidenden Einfluss auf ihr Design.
Ich bin durchaus verwundert, dass Du Dich mit Zähnen und Klauen gegen die Einsicht wehrst, dass es effiziente Kühlmechanismen gibt, die ohne Wärmeabstrahlung auskommen. Dabei ist das eine Alltagserfahrung - man braucht nur den Automotor starten und schauen, wie sich das Kühlwasser erwärmt. Diese Wärme strahlt nicht ab, sie bleibt im System. Zwar gibt es beim Auto zusätzlich Wärmeabstrahlung, aber wenn man die Kühlung ins Extrem zöge, wäre auch diese irgendwann bei Null. Diese einfache Logik müsste doch zu erfassen sein?
Und das ist noch vergleichsweise primitiv - das Kühlmittel müsste eben alle Jubeljahre mal getauscht werden. Wer diese Handwärmer für die Manteltasche kennt, die erstmal glibberig sind (aber keine Wärme abgeben) und dann, wenn man ein Metallstück im Innern knickt, fest werden und dabei Wärme abstrahlen, für den wird auch der Transfer zu einem Gel leicht sein, das als Energiespeicher funktioniert, der mit Wärme aufgeladen wird.
Da Du Freude an Wikipedia-Links hast, nutze ich die Gelegenheit, ein Lächeln auf Dein Gesicht zu zaubern:
http://de.wikipedia.org/wiki/Latentw%C3%A4rmespeicher
Cybermancer hat geschrieben:
Wenn das so ist, wie du schreibst. Mich interessiert die Serie nicht mehr genug, als das ih jetzt noch Lust hätte, die relevanten Textstellen herauszusuchen.
Das ist völlig in Ordnung. Allerdings muss jemand, der die entsprechende Fachkunde nicht hat (weil er keine Lust hat, nachzulesen) dann schon die Auskünfte derjenigen akzeptieren, die sie haben. Eine fundierte These sticht die willkürliche eben aus.
Cybermancer hat geschrieben:
Auch hier ignorierst du wieder konsquent meine Begriffsbildung aus meinem vorhergegangenen Posting. Dort habe ich zwischen den Naturgesetzen an sich, also denn Regel, denen unser Universums unterworfen ist und unserer unvollständigen Formulierung derselben in physikalischen Theorien unterschieden.
Wenn Du "Naturgesetz" sagst, meinst Du damit also den beschriebenen Mechanismus, der sich aber schlechterdings nicht unmittelbar beobachten lässt, nicht die Beschreibung der beobachtbaren Effekte.
Okay. Dann sind uns sämtliche Naturgesetze unbekannt - da sie sich ja nicht unmittelbar beobachten lassen - und können nicht diskutiert werden. Zugänglich sind uns lediglich die Beschreibungen, von denen die allgemeine Relativitätstheorie eine ist.
Selbst der Mechanismus ist übrigens nicht normativ, sondern faktisch.
Cybermancer hat geschrieben:
Ein Roman wird für mich interessant, wenn die beschriebene Handlung nachvollziehbar ist und unter den von dir geäußerten Voraussetzungen ist weder die Strategie der Schlacht im Tatlira-System noch die Schlacht um Atlantis nachvollziehbar, ebensowenig die <<<sprachliche Entgleisung>>> TOSOMA-Expedition und <<<emotional bedingte Übertreibung>>> anderer Sachen mehr.
Das ist ein destruktiver Umgang mit den Schilderungen, der Dich nicht glücklich machen wird (sorry, dass ich Dich anspreche wie ein Kind, aber ... siehe oben). Konstruktiver wäre die Erkenntnis: Es gibt Faktoren, die diese (im NEOversum beobachtbaren) Tatsachen plausibel machen - welche könnten das sein? Oder auch: Zurücklehnen, lesen, einfach genießen.
Schnurzel hat geschrieben:old man hat geschrieben:Cybermancer hat geschrieben:
Das ist eine Frage des Standpunktes, von meinem Standpunkt ist die Serie einfach zu schlecht um mir Vergnügen zu bereiten und dieses ist von meinem Point of View definitiv ein Problem der Serie.
Mann, Cy, Du hast Schrödinger in der Signatur - wie kannst Du dann sowas schreiben? Der Betrachter beeinflußt das Experiment -> es ist Dein Problem, nicht das der Serie.
Das ist so, wie wenn man sich beklagt, dass ein Porsche keine Anhängerkupplung hat. Damit ist ein Porsche für manche Anwendungsgebiete unbrauchbar. Eine Schrottkarre ist er deswegen nicht.
Perry Rhodan NEO ist inzwischen eine der erfolgreichsten SF-Serien - und das ist noch zurückhaltend formuliert. Ich denke, ich darf das hier erwähnen, ohne unbescheiden zu wirken, denn es ist beileibe nicht mein Verdienst - ich bin ja erst seit Nummer 58 dabei. Ein Fan gängiger SF-Abenteuerliteratur mit Überlichtraumschiffen, Außerirdischen, Raumschlachten (sic) hat gute Chancen, sich prächtig unterhalten zu fühlen. Wer Mainstream-SF nicht mag - für den gibt es andere Geschichten.