Von wegen dem Punkt Rohstoffbeschaffung...
Ich hab mal einen kurzen kleinen unvollständigen Uralt-Text von mir rausgekramt, zur Rohstoffförderung im Wirklichgroßenmaßstab... der wirkliche Flaschenhals bei PR sind ja die Hyperschwurbelzeugse, alles andere ist etwa so selten wie Dreck...
Planetarische Zerlegung - oder: Rohstoffgewinnung im Großmaßstab
Wie - und wie nicht
Wie man es nicht machen sollte:
Methode Todesstern / Methode Mega-Bumms: und dann sammeln wir den ganzen Dreck schön wieder ein, der mit einem hübschen Prozentsatz von c in Gas- und Staubform davonsaust, oder wie?
Methode Arkonbombe: schön, und wo ist jetzt das ganze Zeug unterhalb der Eisengrenze geblieben? Das schöne Magnesium, Aluminium, Silizium, Titan, Vanadium, Chrom, Mangan? Tja, wegfusioniert. Schade drum. Einige der wichtigsten Legierungsmetalle und jede Menge andere gut brauchbare Rohstoffe - futsch. Man kann sich nicht mal mehr ein Ei salzen, weil Natrium und Chlor sich auch verdünnifusioniert haben. Toll.
Wie man es machen kann - terrestrische Welten
Hier ist es ziemlich egal, ob man es nur auf die Metalle des Kerns abgesehen hat oder auf alles was der Planet zu bieten hat. Silizium, Sauerstoff, alle "leichten" (und äußerst gut verwendbaren!) Elemente in den häufigsten Verbindungen findet man primär im Mantel - in den Gesteinen. Den Rest, also schwere Metalle wie Nickel, Eisen, Uran und ähnliches liegt zum allergrößten Teil im Kern.
Die feste Kruste eines Planeten abzuheben kann auf verschiedene Weise geschehen - wobei eine Sprengung die schlechtere Alternative ist. Besser ist es, sie entweder in Stücken abzuheben (etwa durch Desintegratorschneider, Traktorstrahler und Antigravitation) - oder sie zu desintegrieren bzw. zu verdampfen. Wobei letzteres bereits einen (wenn auch nur kleinen) Vorteil bringt; dann kann man die Rohstoffe nämlich gleich verarbeiten, zum Beispiel indem man sie weiter bis zur Ionisation erhitzt und dann nach Elementen trennt.
Beim darunter liegenden Mantel geht man ähnlich vor. Er ist ja normalerweise nicht wirklich "flüssig" (sondern eigentlich nur plastisch), und selbst wenn, dann ist das ja nur von Vorteil...
Der eigentliche Kern jedoch ist schon eher ein Problem - er ist zum Beispiel bei der Erde immer noch sonnenheiß. Sobald der Druck der darüber liegenden Schichten nachlässt, wird er expandieren und dabei etwas abkühlen. Aber nicht wirklich viel abkühlen. Wenn man schnell vorgeht, wird er förmlich platzen - zumindest zum Teil. Danach muß man die herumsegelnden Reste einsammeln, und nach obigem Muster weiter verarbeiten.
Eine Alternative ist, den Kern anzubohren (ohne vorher den Mantel abzuheben) und ihn kontrolliert durch eine „Röhre“ expandieren zu lassen, ihn etwa über ein Gravitationsgefälle förmlich „abzusaugen“ (siehe unten).
Wie man es machen kann - Gaswelten
Gasriesen sind dagegen relativ betrachtet einfacher - man kann einen gewaltigen Anteil von ihnen einfach "eindosen", sprich abpumpen. Entweder durch einfache Tankschiffe die man in (oder durch) die Atmosphäre schickt, oder aber über einen nicht ganz so einfachen Trick.
Dazu muss man die Gravitation beherrschen, zumindest entsprechende Feldgeneratoren besitzen. Schickt man so einen Generator mit einem (sehr) starken Feld in einer Bahnkurve an dem Planeten vorbei, die die Atmosphäre nur streift, wird er einen Teil der Atmosphäre ansaugen und als Kugel um sich herum anlagern, wenn das Feld entsprechend stark ist als Flüssigwasserstoff oder sogar noch dichter.
Eine andere Möglichkeit ist eine gravitationelle "Rutschbahn" zu schaffen, ein Gravitationsgefälle, so ähnlich wie ein "Traktorstrahl" oder ein Antigravlift, nur etwas größer (tausend Kilometer Durchmesser oder mehr wären gut...), dass in der Atmosphäre des Gasriesen beginnt und von ihm weg führt. An deren Ende wird das Gas dann eingefangen, nach Elementen (oder auch nur Molekülen) getrennt und verdichtet. Dann muss man sich nur noch überlegen, was man mit diesen Unmengen Wasserstoff, Helium, Methan und so weiter überhaupt anfangen soll...
Wenn man den oberen Teil der Atmosphäre eingefangen hat, wird das darunter liegende Material sich langsam aber sicher entspannen und ausdehnen - weil der Druck sinkt. Die verflüssigten Gase in den unteren Regionen werden zu großen Teilen verdampfen, den Rest kann man mit etwas Nachhilfe auch in Gasform bekommen, und schließlich wird nur noch der relativ kleine feste Kern übrig bleiben (falls vorhanden). Den man dann mit den Methoden für terrestrische Welten "erledigen" kann.
Diese "Rutschbahn" kann man in entsprechend kleinerer Dimension auch bei terrestrischen Welten für die Extraktion des Kerns nutzen.
Was man machen sollte - Asteroiden und Kometen
Wenn man nicht gerade einen Chaotender oder etwas in der Größenordnung des Loolandre bauen will, ist die Zerlegung ganzer Welten aber eher unnötig und auch zu aufwendig. Allein die Masse Terras reicht für etwas über 9,5 Billiarden Raumer der Entdecker-Klasse... und selbst der Kleinplanet Ceres reicht noch für 1,5 Billionen davon (ja, Billionen, nicht Millionen... und selbst die „Endlose Armada“ umfasste zu ihren besten Zeiten nur etwa eine Milliarde Schiffe!). Alle benötigten "normalen" Metalle und viele andere Elemente findet man in großen Mengen in Asteroiden und Kometen. Oder in Planetesimalen in Staubscheiben um Sterne, wo sich entweder noch keine Welten gebildet haben, oder wo aufgrund der kurzen Lebensdauer des Sterns eh kein Leben wird entstehen können und man durch ein „Abernten“ also nicht in einen potentiellen Lebenszyklus eingreift.
(Etwa bei Sternen wie der realen Wega - die sich im Moment etwa in der Mitte ihres nur eine Milliarde Jahre langen Lebenszyklus befindet.)
Das Abernten von Asteroiden kann durch eine vergleichsweise einfache Methode erfolgen – man lenkt sie näher an den Stern heran und erhitzt sie mit Sonnenenergie, die man etwa über Spiegel fokussiert. Die entstehenden Gase muss man dann wie oben nur noch einfangen, ionisieren, nach Elementen trennen, wieder abkühlen lassen – fertig zu weiteren Verarbeitung.
Nicht unaufwendig, aber durchführbar.
Und käme sogar fast ohne Hypergeschwurbel aus.
Die Idee mit der "Rutschbahn" stammt nicht von mir, sondern von Meister Alastair Reynolds, der eine ähnliche Methode in einem Roman seines "Revelation Space"-Zyklus verwendete, um einen Gasriesen zu zerlegen. Ich habe sie nur etwas angepasst.
Die TRAITOR-Methode mit der kompletten Entmaterialisierung ist mir zu heftig.