Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Unvergessene Abenteuer, legendäre Zyklen - nachgelesen und neu diskutiert.
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Heiko Langhans
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Heiko Langhans »

Um den 4. April 1975 erschien der 7^0. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

Hans Kneifel: Raumschiff in Fesseln

Bild

Handlung
Am 3. Juli 3578 bricht an Bord des Generationenraumschiffes SOL großer Jubel aus: Mit dem SPARTAC-Teleskop ist die heimatliche Milchstraße identifiziert worden. Die Schiffsführung um Perry Rhodan beschließt, einen letzten Zwischenstopp einzulegen, und die SOL wendet sich einem Kugelsternhaufen mit knapp 3500 Sonnen zu, der einer spiralförmigen Großgalaxie vom Format der Milchstraße vorgelagert ist. Dieser Sternhaufen scheint vor sehr langer Zeit der Schauplatz einer kosmischen Katastrophe gewesen zu sein.

Der letztlich ausgewählte Planet, der als zweite Welt eine gelbe Sonne umkreist, bekommt den Namen Last Stop.

Dort gehen die SOL-Zelle 1 und das walzenförmige Mittelteil, die eigentliche SOL mit der Bordinpotronik SENECA, nieder, während Senco Ahrat und Ras Tschubai mit der SZ-2 im Orbit bleiben.

Rhodan lässt die Mannschaft und hunderte von Robotern ausschwärmen, die Frischwasser, Fleisch, Gemüse und Obst sowie verschiedene Mineralien und Erze sammeln sollen. Dafür sind mehrere Tage eingeplant. Es bleibt alles ruhig, dafür meldet sich am 6. Juli erneut ES auf mentaler Basis. Er teilt seine Freude darüber mit, dass die SOL dabei sei, eines der Sieben Siegel zu brechen und wünscht der Mannschaft Glück und gutes Gelingen bei den folgenden schwierigen Herausforderungen.

Die Nachricht ruft Beunruhigung bei der Mannschaft hervor und auch Perry Rhodan will den Planeten nun so schnell wie möglich verlassen.

Drei Tage später ist die SOL voll beladen und startbereit, doch SENECA weigert sich, den Start durchzuführen, da irgendeine undefinierbare Gefahr mit an Bord gekommen sei. Darauf hin lässt Rhodan eine unbemannte Korvette starten, die in einer Höhe von 32 Kilometern explodiert. Die Gefahr ist somit konkret, das Phänomäen wird von den Solanern SENECA-Donner genannt.

Erste Zeichen von Panik zeigen sich an Bord der beiden Schiffsmodule, vor allem bei den Solgeborenen, die Angst um ihr Schiff haben, das sie als ihre Heimat betrachten. Einige starten sogar in ihrer Verzweiflung mit der Korvette SZ-1-26 – und erreichen den Weltraum. Die Korvette verschwindet vorerst im Linearraum. Das Beiboot explodierte nicht, wie festgestellt wird, weil es nichts von Last Stop geladen hatte.

Die Führungsoffiziere kommen zusammen, diskutieren die Lage und kommen zu dem Schluss, die SZ-2 mit Ahrat und Tschubai in die Heimat vorausfliegen zu lassen. Rhodan selbst ist davon überzeugt, dass die Fesselung der Rest-SOL bald ein Ende haben wird.

Die beiden Solaner Janie und Cass Tomlyn sind in ihrer ersten Panik von Bord der SOL geflohen. Irgendwo auf Last Stop, eigentlich einer paradiesischen Welt ohne Gefahren, entdecken sie ein „Ding“. Das Artefakt scheint uralt zu sein und wirkt recht plump. Die Beiden kehren nach einiger Zeit an Bord zurück und vertrauen ihre Entdeckung Joscan Hellmut an. Der Kybernetiker ist der Betreuer der beiden SENECA-Ableger Romeo und Julia, und viele SOL-Geborenen vertrauen ihm mehr als den Verantwortlichen um Rhodan.

Hellmut sucht, in Begleitung des Roboterpärchens, das Artefakt auf. Der Kybernetiker erkennt darin ein hochmodernes technisches Aggregat, jedoch mit sehr plumpen Bedienungselementen. Doch bevor er es näher untersuchen kann, eröffnen die beiden Roboter das Feuer und zerstören das Artefakt. Hellmut befragt daraufhin SENECA ob dieser Handlungsweise, denn die beiden Roboter stehen in ständiger direkter Verbindung mit der Inpotronik. Doch SENECA stellt das Geschehen mit dem lapidaren Satz: »Das wüsste ich aber« in Frage.

Es ist der 10. Juli und es tun sich einige Fragen auf. Wie hat SENECA die Gefahr für die SOL im Gegensatz zu den Wissenschaftlern erkennen können, die die Ladung bis ins kleinste Detail analysiert und für unbedenklich befunden haben? Liegt eine Manipulation vor?

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Heiko Langhans
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Heiko Langhans »

Szenenwechsel in der Handlung. Wie der Zeitangabe zu entnehmen ist, wird die SOL noch mindestens zwei Jahre brauchen, um die Milchstraße zu erreichen ...

Senco Ahrat ist noch dabei.

Ein Generationswechsel bahnt sich an. Diese Kluft wird sich nie wieder schließen.

War Hans Kneifel Namensgeber des Bordrechners?
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Pisanelli »

Den Band fand ich eigentlich ganz spannend gemacht. SENECA wird erstmals zur interessanten "Figur", es gilt ein Rätsel zu knacken, das unverhofft auftaucht und die ersten Konflikte mit den Solanern werden deutlich. Es zeigt sich, dass die SOL von Beginn ihrer Einführung ein faszinierendes und besonderes Raumschiff sein soll und werden wird - und in der Hinsicht freut mich, dass die Autoren in späterer Zukunft echt was draus gemacht haben. Witzig fand ich die Ironie, die im Namen des Planeten lag: Last Stop. Er wäre tatsächlich fast zum letzten Stopp geworden.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Quinto »

Ich fand 710 richtig schlecht. Zunächst mal gibt es einen Abstimmungsfehler, weil schon im vorigen Heft der Name Balayndagar in Hotrenor-Taaks Überlegungen vorkommt, während die Namensgebung hier einem Kolonial-Terraner zugeschrieben wird. Dann mag ich generell keine superschlauen Computer mit oder ohne Charakter und vor allem dann nicht, wenn dieser Superschlau-Computer mitteilt, er hätte zwar nicht den geringsten Anhaltspunkt dafür, wo und warum in den eingelagerten Materialien ein Problem steckt, er wüsste aber ganz genau, dass sich dieses Problem "explosiv äußert". Ich vermute, dass auch manche Leser damals kurz davor waren, sich explosiv zu äußern. Die sperrig-langweilige Kneifel-Schreibweise tut ihr Übriges. Und dann meldet sich natürlich ES, spricht seinen Glückwunsch aus Anlass eines ganz und gar unglaubwürdigen Zufalls aus, hat aber sonst nichts zu sagen und schaltet wieder ab. Ein Roman mit Brechstangen-Logik und sinnlosem ES-Auftritt als Mittel zum Zweck. Geheilt wurde dieser Unsinn lediglich durch die Handlung der nächsten Hefte.
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dandelion
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von dandelion »

Die Schwierigkeiten und die Erwartungshaltung, die sich bei der jahrzehntelangen Suche nach dem heimatlichen Sonnensystem ergeben, sind glaubwürdig geschildert. Da wirkt der Auftritt von ES fast wie ein Stilbruch und etwas kindisch. Aber irgendwann musste ja ein Hinweis auf die sieben Siegel aus der Zyklusvorschau in die Handlung eingebracht werden. Trotzdem, der gute Eindruck des Romans wird dadurch nicht unerheblich gestört.
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a3kHH
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von a3kHH »

cold25 hat geschrieben:Die Story selber war kurzweilig und steuerte nach und nach mehr und mehr auf den großen Höhepunkt, den Kampf der beiden Titanen zu. Das Ende des ersten Hetrans war dann jedoch irgendwie vorhersehbar (ich dachte mir nur so "was für ein Depp in seiner Gutgläubigkeit")
Dennoch hat mich Voltz hier nach dem eher schwächeren letzten Heft wieder überzeugt und lieferte einen tollen Roman ab.
Genau, ganz meine Meinung.
Und diese Mischung aus Fantasy und SF : Echt geil !
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a3kHH
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von a3kHH »

Was mir an dem Zyklus gefällt, sind die "schnellen" Schnitte. Damals, als ich die Hefte wöchentlich am Kiosk kaufte, wusste man nie, ob die aktuelle Handlung im nächsten Heft weitergetrieben wird oder ein Umblenden in eine andere Handlungsebene geschieht. Das war - in dieser Form zumindestens - neu und hat der Serie gutgetan. Logikbugs wie die von Quinto erwähnten hat man (ich zumindestens) aufgrund der beim ersten Lesen echt spannenden Handlung dann ignoriert. Und was SENECA angeht und Quintos Kritik an dieser Maschine : Vor 40 Jahren sah man das eben anders.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von cold25 »

710 Hans Kneifel: Raumschiff in Fesseln - Wertung: 4,0

Endlich erfuhr man was aus PR und der SOL wurde. Und ich hatte riesige Bedenken. Warum sollte gerade Hans Kneifel diesen wichtigen Roman schreiben, hatte er mich doch im Konzils Zyklus meist mit seiner Schreibe enttäuscht. Hier aber legt er einen richtig soliden Roman vor, der gut geschrieben und vor allem kurzweilig war.
Die geheimnisvolle Bedrohung und auch die Auswirkungen auf die Mannschaft (Flucht) sind toll geschildert. Das mysteriöse, das den gesamten Roman durchzieht, sei es das seltsame Verhalten von Seneca, das merkwürdige Artefakt und die völlig widersprüchliche Zersörung durch die beiden Roboter machen den Roman so interessant. Auch die Einführung der Person um Joscan Hellmut und die Darstellung seiner Sichtweise sind mehr als gut geliungen und dieser Roman bildete endlich den Anfang eines größeren Handlungsbogens
Spoiler:
die Kelosker
den ich bis hierhin etwas vermisst habe.
just READING:

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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Heiko Langhans »

Wie sich die Kritiken doch gleichen ... :D

Das Vermissen eines größeren Handlungsbogens wird regelmäßig zu Beginn eines Zyklus aufgebracht und spielt sich recht zielgenau während der Lektüre der ersten 10-12 Hefte ab. War immer so, wird immer so sein. B-)
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von cold25 »

Interessant, dass das nicht nur hier so war. Ich kann mich noch ganz genau erinnern, wie ich das in einem anderen Thread richtig bemängelt habe und es daraufhin prompt losging. Mittlerweile kann ich mich überhaupt nicht mehr beschweren :st:
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Heiko Langhans »

Um den 11. April 1975 erschiend er 711. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

Ernst Vlcek: Die Unendlich-Denker

Bild

Handlung
Am 16. Juli 3578 können sieben Kreuzer der SOL, die nicht mit Dingen vom Planeten Last Stop kontaminiert sind, und somit nicht Gefahr laufen dem SENECA-Donner anheim zu fallen, starten. Unter der Leitung von Galbraith Deighton, unterstützt von Gucky, Ribald Corello und Icho Tolot, sollen weitere Planeten hinsichtlich des SENECA-Donners untersucht werden.

In den benachbarten Sonnensystemen wird der SENECA-Donner nicht entdeckt, dafür orten die Kreuzer mit ihren Schatten-Peilern vier SVE-Raumer der Laren. Damit ist der überraschende Beweis erbracht, dass Balayndagar zum Hetos in einer Beziehung stehen muss, womit auch ES' rätselhafte Andeutungen einen Sinn erhalten. Deighton lässt vorsichtig die Verfolgung aufnehmen. Die SVE-Raumer landen auf einem Planeten einer rotgelben Sonne, wo entsprechend larisches oder ihnen nahe stehendes Leben vermutet wird. Für eine okkupierte Welt erscheint der Planet zu unbedeutend. Wegen eines S-förmigen Kontinet, tauft Gucky den Planeten Es-Planet.

Nach zwei Tagen fliegen die Laren wieder ab, woraufhin sich Gucky und Tolot von einer Space-Jet dort absetzen lassen. Die beiden begegnen mit dem fast drei Meter großen Eptrocur einem jungen, kontaktfreudigen Kelosker. Sein Körper mit der grauen, elefantenartigen Haut wirkt plump, stützt sich auf vier Laufstummel und verfügt über Tentakelarme, die in Greiflappen enden. Die Kelosker besitzen vier Augen und neben ihrem Haupthirn noch vier Nebenhirne, die in höckerartigen Erhebungen auf dem Kopf untergebracht sind. Schon in jungen Jahren können die Kelosker fünfdimensionale Berechnungen vornehmen, als Schüler lernen sie die sechste Dimension kennen und als Studenten, so wie Eptrocur, die siebte Dimension. Sie werden auch Abstrakt-Mathematiker bzw. Unendlich-Denker genannt.

Freimütig erzählt der junge Kelosker seinen beiden Zuhörern, dass sein Volk Mitglied des Hetos der Sieben ist (womit das fünfte Konzilsvolk entdeckt ist) und für die strategischen, wirtschaftlichen und politischen Planungen zuständig sind.

Andere Kelosker wie Concliva, Eptrocurs Lehrer, oder Vahnvatt, der Multi-Politiker des Planeten, den die Kelosker Tomphus nennen, sind weniger begeistert von der Anwesenheit des Ilts und des Haluters. Deren Befürchtungen bestätigen sich, als nämlich Gucky und Tolot hinter das größte Geheimnis der Kelosker kommen. Dieses Volk beherrscht die Große Schwarze Null, ein Schwarzes Loch innerhalb von Balayndagar. Doch dieses droht inzwischen, ihrer Kontrolle zu entgleiten und damit die Kleingalaxie zu verschlingen.

Weiterhin finden die beiden neugierig gewordenen Galaktiker heraus, dass die Kelosker ihre wichtigsten abstrakt-mathmatischen Maschinen vor dem Untergang retten wollen, dabei aber die Laren, die ihre Hilfe schon angeboten haben und bislang den Keloskern technisches Know-how lieferten, wie etwa ihre oktogonalen Raumschiffe, außen vor lassen. Die Kelosker wollen sich vom Konzil lossagen, und dafür hat ihnen eine abstrakt-mathematische Unbekannte - Zufall gibt es für die Unendlich-Denker nicht - die SOL zugespielt, die sie für ihre Rettung einsetzen wollen.

Gucky und Tolot versuchen darauf hin zu verhandeln, doch die Kelosker zeigen kein Interesse. Immerhin lassen sie die beiden von Tomphus abziehen, und sie kehren zu den sieben Kreuzern zurück. Deightons Flottille kehrt am 29. Juli nach Last Stop zurück, wo sie Bericht erstatten. Auch Joscan Hellmut ist anwesend und gesteht jetzt den Zwischenfall mit dem Artefakt, das keloskischen Ursprungs sein muss und von Romeo und Julia zerstört wurde. Perry Rhodan vermutet weitere Artefakte auf dem Planeten und will nach ihnen suchen lassen. Und er fragt sich, ob SENECA noch loyal gegenüber den Menschen ist ...

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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von glumpi »

Hallo zusammen,

Dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum!

Ich habe in den letzten vier Wochen die ersten 12 Hefte verschlungen, um zum aktuellen Stand aufzuschließen.
In den letzten zwei Jahren hatte ich nebenbei bereits den Konzilszyklus gelesen - und dann erst entdeckt, daß der hier auch gerade besprochen wurde...
Ich lese den Aphilie-Zyklus zum erstem Mal (ebenso wie Das Konzil). Lediglich Heft 702 "Das Stummhaus" kannte ich bereits.
Bitte Spoiler immer schön kennzeichnen :)

Leider habe ich nur die ersten acht Hefte in Papierformat - aktuell bin ich auf Seite 1028 im 50-Hefte-Paket-eBook B-)
Es ist wirklich schade, daß in den eBooks keine Illustrationen und andere Beigaben aus den Heften (Perry-Rhodan-Report, Computer etc.) mit übernommen wurden - technisch ja eigentlich kein Problem.

Ich habe mir zu den Heften ein paar Notizen gemacht, die ich später noch poste - was mir halt so auffiel.

Glumpi
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Quinto »

Vlcek hatte nach meiner Ansicht in der Heftserie eher einen Fehlstart hingelegt, nachdem er zuvor einige wirkliche gute Taschenbücher verfasste. In diesem Roman zeigt er aber, was er drauf hat. Die Schilderung richtig fremdartiger Wesen ist einem Menschen praktisch nicht möglich, da wir an unsere Sinne und Denkweise gebunden sind. Man muss sich also auf Analogien, Bilder, Andeutungen und geschickte Begriffsbildungen verlegen. So etwas ist für einen SF-Autor also eine der schwierigsten Aufgaben überhaupt und nur selten findet man überzeugende Lösungen. Wie Vlcek hier die Perspektive eines Keloskers beschreibt, Hut ab! Er zieht sich gut aus der Affäre.

Ansonsten gehört die Reihe vierte, fünfte, sechste, siebte Dimension für mich in die Mottenkiste der unergiebigsten SF-Ideen.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Heiko Langhans »

@glumpi:

Ein herzliches :welcome:

Du dürftest hier einer der ganz wenigen sein, die den Zyklus noch nicht kennen. Wir stellen die Inhaltsangaben jede Woche ein, greifen in den Besprechungen/Reminiszenzen/Diskussionen meist nicht allzu sehr vor - und Nachkommentare sind natürlich auch immer gern gesehen.

Das Gleiche gilt natürlich auch für den Konzil-Zyklus und alle anderen Klassiker-Threads.

Also - keine Scheu, herzlich willkommen und viel Spaß.
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Faktor10
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Faktor10 »

glumpi erst mal ein :welcome:

Ernst Vlcek: Die Unendlich-Denker.
Für mich ein schöner Roman, wie auch der Roman davor. Nur mit diesen beiden Troll- Robotern konnte ich mich nie anfreunden.
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glumpi
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von glumpi »

Vielen Dank für Welcomes!

Und schnell noch mein Beitrag zum Heft 710 „Raumschiff in Fesseln“ von Hans Kneifel.
Der Roman hat mich leider nicht so überzeugt.

Ein paar Zitate (Seitenangaben aus dem 50-Hefte-Paket):
Frisches Fleisch, aus den Knochen gelöst und dehydriert, sollte für rund zehntausend Menschen und etwa fünf Jahre reichen, und das würde eine riesige Arbeit bedeuten, wie immer man diese gigantische Jagd auch sah. (S. 861)
Hundert Kommandos versuchten, pro Kopf der Mannschaft mehr als achteinhalb Tonnen Fleisch zu gewinnen. […] Steaks und Koteletts, Braten und Gulasch, alle nur denkbaren Arten, Fleisch delikat zu bereiten, wurden in den kurzen Arbeits- und Essenspausen angewandt. (S. 871)
Mehr und mehr leere Bierdosen sammelten sich in dem rechteckigen Loch, in das sie ihre Abfälle seit zwei Tagen geworfen hatten. (S. 876)
Er ist streckenweise ein ziemlicher Vegetarier- und Umweltalptraum :o Sicher zu der Zeit kein großes Thema, aber die SF schaut ja eigentlich auch ins Morgen...
Die Fluchtversuche (ich finde Flucht an dieser Stelle auch etwas unpassend, die Raumfahrer waren ja keine Gefangenen :unsure: ) wirkten auf mich recht aufgesetzt: 38 Jahre lang hat man die Heimatgalaxis gesucht und endlich gefunden und dann kann man keine 2 Wochen mehr ausharren? Ich glaub ich wäre da gelassener gewesen - schließlich ist Perry mit von der Partie, der biegt das schon wieder hin :D

Allerdings stellt der Roman so ganz nebenbei eine neue Theorie zum Aussterben der Dinosaurier auf der Erde zur Diskussion: Möglicherweise hatte auf ihr eine größere außerirdische Reisegruppe Rast gemacht und ihre Fleischvorräte aufgefüllt. Oder wurde das Ende der Saurier bei PR schonmal thematisiert?
Und auch interessant: Gab es in anderen PR-Romanen vergleichbare Schlachtfeste?

Die Schlachtfestabschnitte haben mich aber gut auf die Grillabende zu Pfingsten eingestimmt :yummy:

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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Nisel »

Ja, das Frischfleischproblem... ich dachte immer, daß man inzwischen soweit wäre, auch auf solchen Großschiffen Fleisch in Zuchtkammern wachsen zu lassen, ohne Tiere dafür schlachten zu müssen.


Wir das nicht sogar irgendwo mal so beschrieben?
Bild Bild Bild Bild
Heiko Langhans
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Heiko Langhans »

Spontan fällt mir "Die Flotte der Retter" (PR587) für ein ähnliches Schlachtfest ein - auch ein Kneifel. Immerhin soll damit der Planet Asporc, bzw. seine Bewohner, vor dem Hungertod bewahrt werden.

Alptraum für Vegetarier? Möglich. Aber nicht wichtig. Das sind Romane. B-)
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Faktor10 »

Band 450 und weiter meine ich
Unbelehrbarer Altleser.Allem Neuen aber aufgeschlossen. Leider mit ausgeprägter Rechtschreibschwäche.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von dandelion »

Also waren es irgendwelche abstrakten, mit demn Keloskern zusammenhängende Dinge und nicht der Zufall, der die SOL nach Balayndagar geführt hat. Das ist eine zumindest akzeptable Erklärung für das eigentlich kaum Mögliche. Akzeptabel ja, aber verständlich... es ist halt 7-dimensional.

In den Aufzeichnungen von Joscan Hellmut werden konfliktträchtige Entwicklungen spürbar. Die SOL-Geborenen begreifen das Raumschiff als ihre Heimat und ihren Lebensraum. Kann man das wirklich? Kann der Mensch, der doch so sehr auf eine halbwegs natürliche Umgebung angewiesen ist, auf Dauer in einer künstlich geschaffenen Umwelt überleben. Ohne natürliches Sonnenlicht, ohne "frische" Luft, ohne Kontakt zu Erde, Gras, Felsen...

Oder kann man Natur in einem Raumschiff wirklich so vollständig nachbilden, daß die in den vererbten Genen schlummernden Bedürfnisse auf Dauer befriedigt werden?

Mit den Keloskern wird ein überaus interessantes Volk eingeführt. Geistige und körperliche Fähigkeiten klaffen extrem weit auseinander. Allerdings wollen sie "uneigennützig" alle Völker des Universums mit ihren Vorstellungen beglücken. Da sollten bei den Terranern alle Warnsignale schrillen, auch wenn es sich bei den Keloskern nach eigener Aussage um ein äußerst friedliebendes Volk handelt.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Nisel »

Na daß die Kelosker schuld dran waren, daß die SOL in Balayndagar ist, glaub ich nicht, das war Zufall oder von ES so eingefädelt. Der Rest, daß die SOL festhängt, das geht auf das Konto der Kelosker, ja.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von glumpi »

Für mich sieht es aktuell auch so aus, als wenn es die SOL zufällig nach Balayndagar verschlagen hat. Für die Handlung scheint es allerdings verdächtig praktisch zu sein. Der wissende Leser möge sich an unserem Unwissen weiden und schweigen ;)

Dass die Kelosker die SOL in Ketten gelegt haben, haben sie ja nun eingestanden - die wollen das Schiff übernehmen. Warum helfen ihnen die Laren eigentlich nicht, wenn das Schwarze Loch doch einen wichtigen Verbündeten bedroht? Ist man der bestehenden Abhängigkeit überdrüssig? Wollen die Laren die Kelosker eh loswerden? Fragen über Fragen.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von glumpi »

Heft 711 „Die Unendlich-Denker“ von Ernst Vlcek hat mir deutlich besser gefallen, als 710.

Die Beschreibung der Kelosker gefällt mir immer besser, je öfter ich drüber nachdenke. Ich habe mich zuerst gefragt, wie kann sich so eine Art entwickeln, wo soll der selektive Nutzen einer solch weltfremden Ausrichtung auf das rein Geistige liegen? Aber wahrscheinlich hat sich diese Ausrichtung (und die Abwendung von der Welt) erst entwickelt, als die natürliche Selektion schon keine Rolle mehr spielte. Ähnliche Entwicklungen gibt es ja auch beim Menschen - wir bewegen uns (Ausnahmen ausgenommen) zu wenig und lesen - äh - sehen zu viel fern :D

Die Mission von Gucky und Icho Tolot verläuft leider nicht optimal - mir scheint, man hätte bei den Keloskern mehr erreichen können. Aber das Ganze startete ja als Erkundungsmission - daß man gleich auf das nächste Konsilsvolk stößt, war nicht vorhersehbar. Gucky und Icho Tolot hatten dann einfach nicht das notwendige diplomatische Fingerspitzengefühl - sie haben wirklich andere Qualitäten. Für mich recht schlüssig.

Zwei Zitate hab ich noch:
Gucky ließ die entwickelten Mikrofilme von einem Projektor an die eine Wand werfen. (S. 970)
Instant-Mikrofilme aufgenommen mit einer handlichen Kamera - und ein Hosentaschenprojektor ist auch mit dabei. Das wirkt heutzutage natürlich alles andere als futuristisch. Heute würde man die Aufnahmen mit Digitalkamera, Handy oder Bing Brille machen und dann auf seinem Tablet betrachten oder direkt per integriertem Beamer an die Wand werfen (Beamer im Handy gibt’s ja bereits). In 40-50 Jahren wird das genauso antiquiert wirken wie Mikrofilme und Projektor - die Frage ist nur, welche Technik haben wir dann...
Um gegen den festgestampften Planetenboden anzukommen, würde sich Icho Tolot nicht einmal besonders anstrengen müssen. […] ‚Icho Tolot gräbt sich nicht nur durch den Boden, sondern stampft ihn dabei so fest zusammen, dass kein Aushub zurückbleibt.‘ (S. 997-998)
Um von den auf dem Landefeld stehenden Laren unbemerkt (!) aus dem keloskischen Raumschiff zu entkommen, gräbt Icho Tolot einen Tunnel unter dem Landefeld durch. Dabei verdichtet er das bereits „festgestampfte“ und durch schwere Raumschiffe verdichtete Erdreich erneut um (sagen wir mal) 90% und verursacht keine verräterischen Vibrationen oder Geräusche - Respekt :st:

Also, hat mir wirklich Spaß gemacht, den Roman zu lesen :)
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dandelion
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von dandelion »

glumpi hat geschrieben:Für mich sieht es aktuell auch so aus, als wenn es die SOL zufällig nach Balayndagar verschlagen hat. Für die Handlung scheint es allerdings verdächtig praktisch zu sein.

Genau das stört mich. Da muß doch etwas anderes dahinterstecken.

Rätselhaft ist auch für mich die Weigerung der Kelosker für ihre Flucht die Hilfe der Laren in Anspruch zu nehmen. Bisher haben doch anscheinend beide Seiten von der gegenseitigen Unterstützung profitiert. Vahnvatt schweigt sich über die Gründe aus. Vielleicht aber nur vorerst.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von cold25 »

glumpi hat geschrieben:Für mich sieht es aktuell auch so aus, als wenn es die SOL zufällig nach Balayndagar verschlagen hat. Für die Handlung scheint es allerdings verdächtig praktisch zu sein.
Fand ich auch merkwürdig, dass es die SOL ausgerechnet in die Galaxis verschlägt in der das
Spoiler:
nächste Konzils Volk
zu finden ist! Das hätte man etwas anders lösen können.
just READING:

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