Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

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cold25
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von cold25 »

711 Ernst Vlcek: Die Unendlich-Denker - Wertung 3,5

Was habe ich mich auf dieses Heft gefreut. Der Titel und der kurze Spoiler verhießen einen tollen Roman. Zumal er von einem meiner damaligen Lieblingsautoren geschrieben war.
Der Roman hatte Licht und sehr sehr viel Schatten. Vlcet versteht es wie kein anderer sich in fremde Intelligenzen hinein zu versetzen und sie gedanklich darstellen zu können. Es war eindrucksvoll die Denkweise eines Keloskers zu ergründen!
Und dann ging das Geblödel von Gucky und Tolot los und wieder mal eine wilde, endlose Schnitzeljagd wie in den 60ern. Das hat mir den Roman total vermiest und zerstörte mir für den Moment so richtig die Glaubwürdigkeit des PR Universums, nachdem zuvor tolle Romane erschienen waren.
Schade um die interessante Hintergrundgeschichte und seit diesem Roman ist Vlcek (zumindest bis zur Hälfte des Aphilie Zyklus) immer unter seinen Möglichkeiten geblieben.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Pisanelli »

Also, für mich ist klar, dass ES da seine Hände im Spiel hatte. Schließlich hat er Rhodan sofort beim Einflug in die Galaxie den Hint gegeben, dass das Siebte Siegel gebrochen würde, wenn er so weitermacht. Und außerdem hat ES in der ganzen Zeit ja SEHR kräftig daran gearbeitet, den Plan der Vollendung zum Laufen zu kriegen. Soviel und so direkt, wie er da in das Schicksal der Menschen eingegriffen hat, das war schon ein bißchen zuviel des Guten. Die Terraner kamen mir zwischendurch doch arg wie Marionetten vor, die einfach nur zum Nutzen einer höheren Macht all das zu erleiden hatten, während sie ja selbst in keiner Weise geschnallt haben, dass es so war. Rhodan war ja die ganze Zeit genauso wie Bull davon überzeugt, dass sie selber die Kontrolle über alles hätten.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von cold25 »

das würde natürlich Sinn machen
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glumpi
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von glumpi »

Heiko Langhans hat geschrieben:Spontan fällt mir "Die Flotte der Retter" (PR587) für ein ähnliches Schlachtfest ein - auch ein Kneifel. Immerhin soll damit der Planet Asporc, bzw. seine Bewohner, vor dem Hungertod bewahrt werden.
Habs gerade in der Perrypedia nachgelesen:
...Nahrungsmittelproduzenten auf hunderten Planeten im Umkreis von 2000 Lichtjahren...mehrere Millionen Tonnen von Konzentrat- und anderer Nahrung...
Also dagegen klingt die Beschreibung in 710 (mit ca. 85.000 Tonnen) gerade wie ein kleiner Snack :o
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Heiko Langhans »

Noch in diesem Zyklus wird alles offenbar. Naja - fast alles. B-)
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glumpi
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von glumpi »

cold25 hat geschrieben:Und dann ging das Geblödel von Gucky und Tolot los und wieder mal eine wilde, endlose Schnitzeljagd wie in den 60ern.
Das finde ich auch, das war keine Glanzleistung. Die Krönung war dann dieses wilde hin- und herteleportieren zum Ende hin, währenddessen die Kelosker ihre Stadt fast plattgemacht haben :blink:
Siehe mein Betrag zum Heft, die beiden sind einfach keine Diplomaten (und Ernst Vlcek hatte wohl auch einen schrägen Tag)...
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Baptist Ziergiebel
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Baptist Ziergiebel »

Band 711 - Die Unendlichdenker hat mir insgesamt gut gefallen. Es tut sich was: das 5. Konzilsvolk ist gefunden. Und damit, dank göttlicher Fügung, gleich eine Schwachstelle des gesamten Konglomerats. Die Kelosker sind ein faszinierendes Volk und ebenso faszinierend werden sie von Vlcek eingeführt. Quinto hat es oben schon gesagt, die Denkweise solch völlig anders gestrickter Wesen werden wir schwerlich exakt wiedergeben können. Da kommt es dann auf die Phantasie und das Geschick des Autoren an und Vlcek bekommt das hier gut hin.

Das angesprochene Geblödel von Gucky und Tolot hat mich diesmal nicht gestört, eigentlich ist es mir kaum aufgefallen. Da gab es in dieser Richtung schon weitaus Schlimmeres zu lesen. Im Grunde ist es auch ein tolles Gespann. Ich kann mir kaum was Gefährlicheres, Unberechenbareres und Phantasievolleres vorstellen, als dieses Duo. Ein Riese an körperlicher Kraft, noch dazu mit brilliantem Verstand, eine kaum tot zu kriegende Kampfmaschine im Verbund mit einem körperlich kleinwüchsigen Wesen,das dafür riesenhaft im Geiste durch psionische Gaben ist. Ein unwiderstehliches Duo, eigentlich fast schon overkill. Wobei den overkill hier die Kelosker ja fast selbst betreiben, indem sie, wie glumpi schon sagt, fast wie im Slapstick ihre eigene Stadt zerblastern. Das war in der Tat eine ... sonderbare Stelle.

Hinter den Handlungen der Kelosker schwebt bedrohlich eine Große Schwarze Null. Heute hat man ja eine recht klare Vorstellung davon, wie schwarze Löcher entstehen und wie sie aufgebaut sind. Bin mir nicht sicher, aber Anfang der 70er schien der Kenntnisstand wohl noch nicht allzu hoch gewesen zu sein, was die Phantasie der Leute zu allerhand Ideen angeregt hat. Was aber nichts Schlechtes ist, wenn gute Geschichten bei heraus kommen.

Gruß.
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erzkoenig
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von erzkoenig »

Baptist Ziergiebel hat geschrieben:Band
Hinter den Handlungen der Kelosker schwebt bedrohlich eine Große Schwarze Null. Heute hat man ja eine recht klare Vorstellung davon, wie schwarze Löcher entstehen und wie sie aufgebaut sind. Bin mir nicht sicher, aber Anfang der 70er schien der Kenntnisstand wohl noch nicht allzu hoch gewesen zu sein, was die Phantasie der Leute zu allerhand Ideen angeregt hat. Was aber nichts Schlechtes ist, wenn gute Geschichten bei heraus kommen.

Gruß.

Der Kenntnisstand in den 70ern war gegenüber heute gar nicht so schlecht. Die Grundparameter waren bereits bekannt, theoretisch. Heute sind ein paar Feinheiten mehr bekannt, theoretisch (weil die Computer besser sind, und man mittlerweile auch Modelle dazu durchrechnen kann), und - weil man seitdem Regionen kennt (meßtechnisch), die ein schwarzes Loch quasi bedingen ( Zigmillionen Sonnenmassen in einem Radius etwa der Saturnbahn.. da geht es nicht mehr anders physikalisch). Rechnerisch wußte man das auch in den 70ern. Nur dann hat man eben solche Dinge beobachtet. Indirekt. Über Akkretionsscheiben und ähnliches. Aber ein schwarzes Loch selbst hat noch niemand detektiert, trotz Hawking (wenngleich er vermutlich recht hat, aber das ist halt so wie bei Einstein...).
Was allerdings (fast) auszuschließen ist, sind diese "Strudel", außer in unmittelbarer Nähe. Wenn jetzt plötzlich die Sonne ein schwarzes Loch wäre, würde sich für die Erde als Planet zunächst gar nichts ändern, außer dass es finster ist und allmählich immer kälter wird.
Es sollte uns nachdenklich stimmen, dass "jemanden anführen" im Deutschen auch heißen kann jemanden zu betrügen
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cold25
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von cold25 »

Baptist Ziergiebel hat geschrieben:Band 711 - Die Unendlichdenker

Das angesprochene Geblödel von Gucky und Tolot hat mich diesmal nicht gestört, eigentlich ist es mir kaum aufgefallen. Da gab es in dieser Richtung schon weitaus Schlimmeres zu lesen

Gruß.
ich will da nicht ewig drauf herumreiten aber das war mit das schlimmste was ich jeh in dieser Zeitspanne bei PR gelesen habe (nur übertroffen in 701). Das ganze zog sich bald durch die Hälfte des Romans.
Man muß sich das mal vorstellen. Gucky und Tolot treffen auf ein weiteres Konzilsvolk...Hallo ein Konzilsvolk und es gibt nix wichtigeres als herumzublödeln. Das fand ich einfach nur unrealistisch. Nichts gegen gelegentliche Witze aber in so einer Situation ist doch Diplomatie, Besonnenheit und Ernst gefordert Punkt :)
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Baptist Ziergiebel
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Baptist Ziergiebel »

erzkoenig hat geschrieben: Was allerdings (fast) auszuschließen ist, sind diese "Strudel", außer in unmittelbarer Nähe. Wenn jetzt plötzlich die Sonne ein schwarzes Loch wäre, würde sich für die Erde als Planet zunächst gar nichts ändern, außer dass es finster ist und allmählich immer kälter wird.
Danke erstmal für die Infos. Irgendwie fiel mir dazu ein Film aus den 70ern ein: "Das Schwarze Loch", von Disney, glaub ich. Da wars auch wie so ein Weltraumstrudel.
Spoiler:
Das mit dem "Strudel", bzw. dem Wegsaugen von Sternen usw. wird ja bald noch gar grauslige Blüten treiben, wenn ich nicht irre.
cold25 hat geschrieben: ich will da nicht ewig drauf herumreiten aber das war mit das schlimmste was ich jeh in dieser Zeitspanne bei PR gelesen habe (nur übertroffen in 701).
701, da sagste was. Ein Ewers... Kann sein dass ich durch dessen Romane aus diesem Zeitraum ( siehe auch 451... *grusel*), was überdrehten Pappnasenhumor angeht, etwas abgestumpft bin, so daß es mir in diesem Roman kaum mehr auffiel.

Gruß.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Haywood Floyd »

Baptist Ziergiebel hat geschrieben:
erzkoenig hat geschrieben: Was allerdings (fast) auszuschließen ist, sind diese "Strudel", außer in unmittelbarer Nähe. Wenn jetzt plötzlich die Sonne ein schwarzes Loch wäre, würde sich für die Erde als Planet zunächst gar nichts ändern, außer dass es finster ist und allmählich immer kälter wird.
Danke erstmal für die Infos. Irgendwie fiel mir dazu ein Film aus den 70ern ein: "Das Schwarze Loch", von Disney, glaub ich. Da wars auch wie so ein Weltraumstrudel.
Spoiler:
Das mit dem "Strudel", bzw. dem Wegsaugen von Sternen usw. wird ja bald noch gar grauslige Blüten treiben, wenn ich nicht irre.
Das kommt wahrscheinlich daher, dass Schwarze Löcher gerne als 'kosmische Staubsauger" dargestellt wurden, was aber außerhalb des Radius, den der Stern hatte, der zum Schwarzen Loch kollabierte, keineswegs zutrifft. Für Objekte außerhalb dieses Radius haben sie natürlich genau dieselbe Gravitationswirkung, wie sie der ursprüngliche Stern hatte! Nur innerhalb dieses Radius haben sie eine zunehmende "Staubsaugerwirkung", zu der Innerhalb des Ereignishorizonts noch eine "Mastermixer"-Wirkung kommt.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von cold25 »

Baptist Ziergiebel hat geschrieben: 701, da sagste was. Ein Ewers... Kann sein dass ich durch dessen Romane aus diesem Zeitraum ( siehe auch 451... *grusel*), was überdrehten Pappnasenhumor angeht, etwas abgestumpft bin, so daß es mir in diesem Roman kaum mehr auffiel.

Gruß.
das war der Roman mit den merkwürdig überdrehten Siganesen *kopfschüttel* die irgendetwas mausen sollten...
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Heiko Langhans »

Um den 18. April 1975 erschien der 712. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

H.G. Francis: Am Rand der 7. Dimension

Bild

Handlung
Die Korvette SZ-1-26 mit dem Eigennamen CINDERELLA befindet sich unter dem Kommando des Solaners Tontro Jegontmarten. Nach drei Tagen des Irrflugs kommen die 40 Männer und drei Frauen endlich zur Ruhe. Sie sind von der SOL geflüchtet, nachdem diese auf Last Stop festsitzt. Sie wollen einen Terranorm-Planeten suchen, um dort eine Kolonie zu gründen.

Am 15. Juli fliegt die CINDERELLA eine rote Sonne mit einem Planeten an. Während des Anflugs widerfährt Eckrat Birtat, dem 1. Offizier, und May Ennis, einer der drei Frauen, eine mysteriöse Begebenheit. Obwohl der Bordtransmitter außer Betrieb ist, materialisiert ein total verformtes Wesen an Bord. Es stirbt nach wenigen Minuten, versucht aber noch, Kontakt aufzunehmen und etwas mitzuteilen.

Jegontmarten lässt den Toten durch Dr. Peta Alahou untersuchen, der nicht nur Astronom, sondern auch Sanitäter ist. Alahou stellt fest, dass es sich bei dem Toten um einen Menschen handeln muss, doch seine Identität, falls er von der SOL stammen sollte, kann er nicht identifizieren.

Parallel dazu entdeckt Alahou in seiner Funktion als Astronom, dass die rote Sonne einen weiteren Begleiter besitzt, ein kleines Black Hole. Wenig später landet die Korvette auf dem Planeten. Zwar wird dort keine Zivilisation vorgefunden, aber die Solaner entdecken ein 300 mal 500 Meter messendes Gebilde, das sie aufgrund seiner Form »Diogenes' Fass« nennen. Peta Alahou wirft aus einem Impuls einen Stein in das Gebilde und löst kurzzeitig ein Funkengewitter aus.

Während die meisten Männer und Frauen den Planeten erkunden, erforscht der Physiker Dr. Allpatan Hirishnan das Fass, von dem er sehr fasziniert ist. Nach zwei Tagen sucht er Jegontmarten auf und postuliert, dass das Fass, in dem er schwarze, kristallin scheinende Energien und Strukturen hat wallen sehen, mehr ist, als nur Hypertechnik und Dakkartechnik. Im Inneren vom Diogenes Fass müssen Faktoren der siebten Dimension eine nicht unbedeutende Rolle spielen.

Am 18. Juli landen 17 fremde Schiffe nahe der CINDERELLA bei dem Fass. Alle SOL-geborenen befinden sich zu dem Zeitpunkt an Bord der Korvette und hoffen nun auf einen friedlichen Kontakt mit den Fremden. Deren Schiffe entsprechen äußerlich der Technik des Fasses. Aber es vergehen drei Tage, ohne dass etwas geschieht. Erst am 21. Juli melden sich die Fremden. Sie nennen sich Kelosker und bezichtigen die Menschen der Entweihung ihres Heiligtums hier auf Altrak. Damit ist natürlich das Fass gemeint, das die Kelosker Altrakulfth nennen. Damit haben sie das Black Hole, die Große Schwarze Null, gezähmt, die vor langer Zeit die Kleingalaxie fast vernichtet hätte. Durch den Steinwurf wurde es beschädigt.

Zur Strafe sollen die Terraner der Großen Schwarzen Null geopfert werden. Daran haben diese natürlich kein Interesse. Der größere Teil der Mannschaft verlässt heimlich die Korvette und es entbrennen Kämpfe. Dabei bleibt es nicht aus, dass das Altrakulfth weiter in Mitleidenschaft gezogen wird. Peta Alahou erkennt plötzlich die Zusammenhänge und weiß nun, wer der Fremde war, der durch den Transmitter auf die CINDERELLA kam. Die Kämpfe gehen weiter, bis das Altrakulfth endgültig zusammenbricht und das Schwarze Loch die Mannschaftsmitglieder aufsaugt. Die Kelosker können es danach kurzzeitig wieder stabilisieren, doch der Untergang Balayndagars ist besiegelt.

Die CINDERELLA versucht derweil zu entkommen, doch Jegontmarten muss ohnmächtig erkennen, dass die Fremden die volle Kontrolle über sie übernommen haben. Mit einem Traktorstrahl befördern sie die Korvette in den Orbit und schließlich in den Einflussbereich des Schwarzen Lochs. Verzweifelt versucht die Mannschaft mit Gleitern zu entfliehen, doch diese werden zerstört. Schließlich ist nur noch Jegontmarten übrig.

Jegontmarten irrt durch das Schiff und die Kräfte des Schwarzen Loches bewirken, dass er innerhalb von Sekunden altert. Er schleppt sich bis zum Transmitter in der Hoffnung, dadurch vielleicht entkommen zu können und tritt hindurch.

Als er rematerialisiert, hat Jegontmarten die Kausalität durchbrochen und befindet sich wieder auf der CINDERELLA, total verformt, gealtert und nicht wieder zu erkennen. Hier erfüllt sich sein Schicksal und er stirbt. Für einige Sekunden verlief die Zeit rückwärts: er trat aus dem Transmitter, der Transmitter schaltete sich an und wurde aktiviert.

---
Der obige Text wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.
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Langschläfer
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Langschläfer »

Man stellt also als höchsthochintelligente Lebensform das überlebenswichtigste Gerät der ganzen Galaxis einfach so irgendwo mitten in die Landschaft, auf einen Planeten, völlig ungeschützt, einfach zugänglich, sogar ohne simple Warnhinweise, etwa Funkbotschaften, die sich bei Annäherung aktivieren könnten.
Dabei ist das Gerät so empfindlich, dass ein Steinwurf reicht, es zu beschädigen. Was wäre wohl passiert, wenn ein Flugtier da reingeflattert wäre? Oder eine Schnecke reingekrochen? Ein kleiner Meteor eingeschlagen? Oder auch nur eine Menge Staub reingeweht wäre? Wenn es einfach nur mal geregnet hätte?
Was ein Blitzschlag mit dem Ding gemacht hätte möchte ich mir gar nicht vorstellen. Dann wäre es wahrscheinlich als Hypernova explodiert.
Und dann verlangt man auch noch ein "Opfer", weil ein "Heiligtum" entweiht wurde.
Und das kommt von Leuten, denen absolut klar ist, dass dieses Ding eine von ihnen selbst (bzw. ihren Vorfahren) konstruierte Maschine ist, und das sie jetzt eigentlich ganz andere Sorgen haben, etwa das Überleben ihrer Lebensform...


Dies stellt die "Unendlichdenker" eher als "Unendlichdumme" dar.
Was einfach nur dumm ist.
Neun von zehn Stimmen in meinem Kopf sagen mir ständig das ich nicht verrückt bin. Die zehnte pfeift die Melodie von Tetris.
"Fighting for peace is like screwing for virginity." - George Carlin
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Pisanelli »

Ja, das das Altraklufth so unglaublich schlecht bzw. gar nicht bewacht wurde, obwohl es nicht nur den Planeten, sondern die ganze Galaxie vor dem Untergang bewahrte, kapier ich auch nicht. Selbst wenn die Kelosker zu blöd gewesen wären, geeignete Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, hätten schon die Zgmahkonen ein großes Interesse daran gehabt, die Heimatgalaxie der Kelosker vor dem Untergang zu bewahren, um ihre wichtigsten Verbündeten zu beschützen und ihre eigene Galaxie nicht zu gefährden, die ja unmittelbar angeschlossen war. Und diese Sache mit der plötzlichen primitiven Religiösität der Kelosker war einfach nur unglaublicher Unsinn - kam später nie wieder vor, geschweige, dass die Kelosker jemals wieder so primitiv und schwachsinnig agierten. Das war ein großes Manko des Romans. Interessant fand ich die Geschichte mit der umgedrehten Zeit - wo durch das Durchbrechen der Linearität Sachen vorher passieren, die eigentlich erst hinterher passieren. Das war ein schönes Gedankenexperiment, das nett umgesetzt wurde.
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Nisel
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Nisel »

Langschläfer hat geschrieben:Man stellt also als höchsthochintelligente Lebensform das überlebenswichtigste Gerät der ganzen Galaxis einfach so irgendwo mitten in die Landschaft, auf einen Planeten, völlig ungeschützt, einfach zugänglich, sogar ohne simple Warnhinweise, etwa Funkbotschaften, die sich bei Annäherung aktivieren könnten.
Dabei ist das Gerät so empfindlich, dass ein Steinwurf reicht, es zu beschädigen. Was wäre wohl passiert, wenn ein Flugtier da reingeflattert wäre? Oder eine Schnecke reingekrochen? Ein kleiner Meteor eingeschlagen? Oder auch nur eine Menge Staub reingeweht wäre? Wenn es einfach nur mal geregnet hätte?
Was ein Blitzschlag mit dem Ding gemacht hätte möchte ich mir gar nicht vorstellen. Dann wäre es wahrscheinlich als Hypernova explodiert.
Und dann verlangt man auch noch ein "Opfer", weil ein "Heiligtum" entweiht wurde.
Und das kommt von Leuten, denen absolut klar ist, dass dieses Ding eine von ihnen selbst (bzw. ihren Vorfahren) konstruierte Maschine ist, und das sie jetzt eigentlich ganz andere Sorgen haben, etwa das Überleben ihrer Lebensform...


Dies stellt die "Unendlichdenker" eher als "Unendlichdumme" dar.
Was einfach nur dumm ist.
Ja, ja, und nochmal ja!!!

Ich zitiere mich dazu mal aus dem alten Forum:
Gestern ein neues Negativ-Highlight beendet... nicht so schlimm wie der Roman mit den Überschweren im ATG, aber grundsätzlich kein Roman, den ich nochmal lesen möchte: 712 - Am Rande der 7. Dimension.

Die CINDERELLA, ein Beiboot der SOL startet von Last Stop um den Problemen dort zu entkommen. Soweit, so schlecht. Man startet total unvorbereitet, will angeblich sowas wie ne neue Kolonie irgendwo gründen, hat aber grade mal drei Frauen an Bord. SEHR logisch...
Dann fliegt man ein Sonnensystem mit nem schwarzen Loch an, der Transmitter schaltet sich ein, ein seltsam bekannt aussehender uralter Fremder kommt mit zermalmten Knochen an Bord und stirbt. Niemand kommt auf die Idee, sich das Erbgut anzusehen von dem Fremden, aber seziert wird er, womit feststeht, es ist ein Terraner...
Und so gehts munter weiter, man landet auf dem Planeten, findet ein seltsames Artefakt, schmeißt nen Stein rein, worauf die Kelosker beleidigt angerauscht kommen um dem schwarzen Loch die frechen Steinschmeißer zu opfern - klar, 7-dimensional denkende Wesen huldigen einem schwarzen Loch... na das glaub ich ja sofort...
Nach und nach wird die komplette Besatzung der Cinderella durch teilweise haarsträubende Zwischenfälle dezimiert, liest sich wie ein schlechter Splatterfilm. Da wird auf Maschinen geschossen, die dann beim Explodieren glühendes Metall rumspritzen, das zwei Leute umbringt, ein Drei-Mann-Raumgleiter zerschellt am Schutzschirm den die Kelosker um die CINDERELLA gelegt haben, eins der Trümmerstücke fliegt gradewegs zurück in die aufgeschossene Schleuse und tötet ein Besatzungsmitglied... da wirds mir schlecht, sorry.
Daß die Umgebung und die Arbeit auf unbekanntem Gebiet und mit den Keloskern gefährlich ist, ist mir durchaus ja klar. Aber so derart "abschlachten" muss man die Leute nun auch nicht.
Was war mit May Ennis? Die ist durch ne Tür gegangen - frech lächelnd oder so - und weg war sie... war man da dann doch zu höflich, ihren Tod zu schildern?
Warum sind die Kelosker nicht in der Lage, den Terranern einfach zu sagen, was sie mit dem Faß des Diogenes tun, man muss ja keine technischen Details preisgeben? Stattdessen wird ne Art Mystizismus erzählt... bei 7-dimensionalen Denkern... klar...

Mag sein, daß die Geschehnisse um dieses schwarze Loch noch Bedeutung haben, ich gehe sogar davon aus - will mich nicht noch mehr spoilern lassen - aber der Roman selbst, sorry, war M***.
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cold25
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von cold25 »

Langschläfer hat geschrieben:Man stellt also als höchsthochintelligente Lebensform das überlebenswichtigste Gerät der ganzen Galaxis einfach so irgendwo mitten in die Landschaft, auf einen Planeten, völlig ungeschützt, einfach zugänglich, sogar ohne simple Warnhinweise, etwa Funkbotschaften, die sich bei Annäherung aktivieren könnten.
Dabei ist das Gerät so empfindlich, dass ein Steinwurf reicht, es zu beschädigen. Was wäre wohl passiert, wenn ein Flugtier da reingeflattert wäre? Oder eine Schnecke reingekrochen? Ein kleiner Meteor eingeschlagen? Oder auch nur eine Menge Staub reingeweht wäre? Wenn es einfach nur mal geregnet hätte?
Was ein Blitzschlag mit dem Ding gemacht hätte möchte ich mir gar nicht vorstellen. Dann wäre es wahrscheinlich als Hypernova explodiert.
Und dann verlangt man auch noch ein "Opfer", weil ein "Heiligtum" entweiht wurde.
Und das kommt von Leuten, denen absolut klar ist, dass dieses Ding eine von ihnen selbst (bzw. ihren Vorfahren) konstruierte Maschine ist, und das sie jetzt eigentlich ganz andere Sorgen haben, etwa das Überleben ihrer Lebensform...


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Was einfach nur dumm ist.
du sprichst mir aus der Seele, mal ganz abgesehen von der Gesamtleistung des Romans (dazu andermal mehr), war das einfach nur hanebüchen und nicht richtig durchdacht. Was wäre so schlimm daran gewesen, wenn die Terraner an dem Altraklufth rumgeschaubt oder es irgendwie in anderer Form manipuliert hätten und die Maschine dadurch kaputt gegangen wäre.
Zuletzt geändert von cold25 am 20. Juni 2014, 20:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Nisel
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Nisel »

cold25 hat geschrieben:Was wäre so schlimm daran gewesen, wenn die Terraner an dem Altraklufth rumgeschaubt oder es irgendwie in anderer Form manipuliert hätte und die Maschine dadurch kaputt gegangen wäre.
man hätt ja die CINDERELLA drauf abstürzen lassen können..... das wär zumindest glaubwürdiger gewesen.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von dandelion »

Tatsächlich gibt es einige eher unverständliche Vorgänge, aber H.G. Francis hat vorgebaut.

„... sagte der Terraner, fest davon überzeugt, dass alle anderen genauso denken und handeln müssten wie er selbst.“

Soll wohl heißen, dass die Vorstellungen und das Handeln der Kelosker durchaus außerhalb des terranischen Vorstellungsvermögen liegen können. Das rechtfertigt zwar die „King Kong-verlangt-nach Opfern-Geschichte und den Tanz um das heilige Kalb, es bleibt allerdings immer noch die Sache mit dem Steinwurf. Wie dadurch ein ganzer Kugelsternhaufen in Gefahr geraten kann, verlangt schon nach Erklärung.

Dagegen entspricht die eher mangelnde Bewachung des Altrakulfth wohl der Mentalität der Kelosker als eher friedliebendem Volk. Sie konnten sich wohl nicht vorstellen, dass jemand auf die Idee kommen könnte, die für die Kleingalaxie lebenswichtige Maschinerie zu beschädigen und mit dem Auftauchen terranischer Rüpel konnten sie nicht rechnen.

Gelungen ist die Schilderung der für die Zeitumkehr und den Tod des Kommandanten verantwortlichen Effekte. H.G. Francis gibt so nebenbei auch eine Lehrstunde in Sachen Astronomie. Sinnvollerweise fragt eine Frau, was es denn mit den Schwarzen Löchern auf sich hat, Männer wissen das ja sowieso. Ich bisher nicht, aber für einen ersten Eindruck genügt Francis´ Beschreibung wohl. Ich hoffe, das stimmt alles.

Also, so schlecht fand ich den Roman nicht. An der Art und Weise, wie nacheinander die Besatzungsmitglieder der CINDERELLA ums Leben kommen, kann man allerdings schon Kritik üben.
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Nisel
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Nisel »

Wenigstens ein einfaches Prallfeld um Tiere oder das Wetter draußenzuhalten hätte es geben müssen, wenn schon ein einziger Stein so viel Schaden anrichtet!
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Richard
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Richard »

Nisel hat geschrieben:Wenigstens ein einfaches Prallfeld um Tiere oder das Wetter draußenzuhalten hätte es geben müssen, wenn schon ein einziger Stein so viel Schaden anrichtet!
Ach, das war halt schlicht und ergreifend alles ziemlich plotdriven.
Moeglicherweise stand im Expose, dass das Ding so allein und ungeschuetzt im Gelaende rumsteht ....
Heiko Langhans
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Heiko Langhans »

Das mag zwar mit am Exposé gestanden haben, aber Francis war auch stets der Autor mit den unvernünftigsten Figuren. In fast jedem HGF-Roman führt sich mindestens eine Figur aus Gehässigkeit, Dummheit, Arroganz, Fremdartigkeit, Eitelkeit, wegen eines miesen Charakters oder aus schlechter Laune wie die Axt im Wald auf. Mir fällt wirklich kein Francis-Roman ein, in dem nicht jemand ausflippt oder anderweitig M*** baut.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Richard »

Heiko Langhans hat geschrieben:Das mag zwar mit am Exposé gestanden haben, aber Francis war auch stets der Autor mit den unvernünftigsten Figuren. In fast jedem HGF-Roman führt sich mindestens eine Figur aus Gehässigkeit, Dummheit, Arroganz, Fremdartigkeit, Eitelkeit, wegen eines miesen Charakters oder aus schlechter Laune wie die Axt im Wald auf. Mir fällt wirklich kein Francis-Roman ein, in dem nicht jemand ausflippt oder anderweitig M*** baut.
Mir ist HGF v.a. als der Mann mit dem M(onster) D(er) W(oche) in Erinnerung geblieben.
Ich glaube, spaetestens ab den Dscherrobaenden hat man ihm diesen "Ehrentitel" umgehaengt.
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Nisel
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Nisel »

Man muss sich nur mal die Gewichtigkeit des Teils anschauen, das hält die ganze (Klein-)Galaxis am Leben, und dann steht das Ding ungeschützt und frei zugänglich für ALLES irgendwo auf nem Planeten rum, nichtmal ne Aufsichtsmannschaft gibts? So naiv kann ein 7-D-Volk nicht sein... im Gegenteil.
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Richard
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Richard »

Nisel hat geschrieben:Man muss sich nur mal die Gewichtigkeit des Teils anschauen, das hält die ganze (Klein-)Galaxis am Leben, und dann steht das Ding ungeschützt und frei zugänglich für ALLES irgendwo auf nem Planeten rum, nichtmal ne Aufsichtsmannschaft gibts? So naiv kann ein 7-D-Volk nicht sein... im Gegenteil.
Das sind doch alles nur weltfremde, hochbegabte Genies :devil:
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