72nd World Science Fiction Convention 2014 in London

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Khaanara
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72nd World Science Fiction Convention 2014 in London

Beitrag von Khaanara »

Es gibt seit einigen Tagen einen neuen Progress Report zur 72nd World Science Fiction Convention in London (14.-18.08.2014) und ab dem 02.01.2014 können die Conhotels gebucht werden:

Since you are a member of Loncon 3 who has chosen to receive communications from us by email, we are pleased to let you know that Progress Report 2 is now available from the Loncon 3 website.
To download your copy, visit http://loncon3.org/publications.php#prs and click on the link or image you will find there.
You might particularly want to note the following information about hotel bookings and Hugo nominations.

Hotel Bookings:
These open on Thursday 2 January 2014 at 4 pm GMT (UK time). To make your reservation via the Loncon 3 booking service, visit http://loncon3.org/hotels.php and follow the link you will find there.

Hugo Nominations: The Hugo nomination process begins in January for both the 2014 Hugo Awards and John W Campbell Award and for the 1939 Retro-Hugos.
Die offizielle Seite mit weiteren Informationen zum LonCon 3: http://loncon3.org/

Ein Video gibt es auch: http://www.youtube.com/watch?v=1iGrVCTN ... r_embedded

Aktuell sind 110 deutsche Fans vor Ort und ist aktuell die zweitstärkste Fangemeinde aus Europa (neben UK) auf dem Con.

Gibt es eigentlich, wie 2005 in Glasgow, wieder ein PR-Programmpunkt? B-)
Slartibartfast
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Re: 72nd World Science Fiction Convention 2014 in London

Beitrag von Slartibartfast »

sorry für die Offtopic-Frage...

Letztens lief glaube ich auf EinsPlus "7 Tage" ein Bericht über eine FedCon in Deutschland (oder USA?).

Habe ich mich verhört, kann es sein, dass ein Autogramm von einem der Spitzenpromi-Gäste 100 Euro / Dollar kostet? :huh:
Khaanara
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Re: 72nd World Science Fiction Convention 2014 in London

Beitrag von Khaanara »

Ja, ich meine sogar, dass Richard Dean Anderson für eine Fotosession auf der letzten FedCon 150 Euro haben wollte.
Hier als Beispiel die Autogrammpreise von der Destination Star Trek, welche im Februar nächsten Jahre auf dem Frankfurter Messegelände stattfindet: http://destinationstartrek.com/highligh ... autographs

Das ist der Unterschied von Mediaconventions zu einem literaturbasierten WorldCon, da sind die Autogramme im Regelfall kostenlos, da die Autoren nicht so hohe Gagen verlangen, wie die Schauspieler und meist selbst als Fans zu den Conventions kommen (Zum Beispiel Terry Pratchett auf dem Worldcon in Glasgow 2005!)

Auch sind die Veranstaltungen billiger und es gibt keine reservierten Platzkarten für die teureren Eintrittskarten, bei der ein Tagesgast dann weichen muss, wenn der Goldenticketbesitzer kommt. :-)

Daher bevorzuge ich auch lieber männliche, nicht kommerziell ausgerichtete Conventions! :-)

Zum Vergleich, die Ticketpreise der ST-Veranstaltung (http://destinationstartrek.com/ticket-info) zu den Ticketpreisen des WorldCons (http://www.loncon3.org/memberships/)
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Re: 72nd World Science Fiction Convention 2014 in London

Beitrag von Slartibartfast »

Oy vey! Danke für die Infos!
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Luzifer's right hand
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Re: 72nd World Science Fiction Convention 2014 in London

Beitrag von Luzifer's right hand »

Bin da wer noch? :devil:
Khaanara hat geschrieben:Gibt es eigentlich, wie 2005 in Glasgow, wieder ein PR-Programmpunkt? B-)
Gab es da einen? Ich und Frank Borsch alleine beim Kaffeeklatsch wird ja nicht zählen. ;)
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Re: 72nd World Science Fiction Convention 2014 in London

Beitrag von Khaanara »

Luzifer's right hand hat geschrieben:Bin da wer noch? :devil:
Khaanara hat geschrieben:Gibt es eigentlich, wie 2005 in Glasgow, wieder ein PR-Programmpunkt? B-)
Gab es da einen? Ich und Frank Borsch alleine beim Kaffeeklatsch wird ja nicht zählen. ;)
Ja gab es, ich habe da sogar noch einige Beweisbilder auf meiner Platte von dem Programmpunkt. :D
Ging wohl auch damals um den US-Start von THOREGON.

Aktuell läuft die Wahl zu dem diesjährigen HUGO, hier die Nominierungen: http://www.loncon3.org/2014hugos.php
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Luzifer's right hand
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Re: 72nd World Science Fiction Convention 2014 in London

Beitrag von Luzifer's right hand »

Khaanara hat geschrieben: Ja gab es, ich habe da sogar noch einige Beweisbilder auf meiner Platte von dem Programmpunkt. :D
Ging wohl auch damals um den US-Start von THOREGON.
War der vielleicht relativ früh am Morgen? ;) Ich habe glaube ich bisher auf einer Worldcon nur einmal einen 10 Uhr Programmpunkt geschafft... :unschuldig:
Khaanara hat geschrieben: Aktuell läuft die Wahl zu dem diesjährigen HUGO, hier die Nominierungen: http://www.loncon3.org/2014hugos.php
Bis auf die Novellen habe schon alles gelesen was ich vor hatte (das mit dem voter package ist super). Die Auswahl war aber auch schon mal besser. :mellow: Beim John W. Campbell Award for the Best New Writer in Science Fiction gefällt mir die Auswahl schon besser aber da muss ich noch einiges lesen.

Freue mich schon sehr auf die Con. :D Ist bei mir schon wieder 3 Jahre her und bin auf Worldcon Entzug.

Wenn wir schon dabei sind. http://www.helsinkiin2017.org/ *Daumen drückt* :D abgestimmt wird leider erst nächstes Jahr in Spokane(bin immer noch leicht genervt das dieses Kaff gegen Helsinki2015 gewonnen hat).
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Re: 72nd World Science Fiction Convention 2014 in London

Beitrag von idaho »

Luzifer's right hand hat geschrieben: ...
Freue mich schon sehr auf die Con. :D Ist bei mir schon wieder 3 Jahre her und bin auf Worldcon Entzug.
...
Dito. Wenn auch ohne Entzugserscheinungen, da dies mein erster SF Worldcon wird. Aber wenn der/die Con schon mal vor der eigenen Haustür und dann auch noch in meiner Lieblingsstadt stattfindet. Jedenfalls sind jetzt alle Buchungen gemacht, Tickets geordert, Stecker-Adapter entstaubt, Konto geleert ...

HUGO-technisch habe ich immerhin schon mal die Short Stories gelesen und dazu abgestimmt. Das Voter-Package ist wirklich eine klasse Sache. Mal sehen, was ich von dem Rest in den letzten vier Wochen noch schaffe. Ich wage die Prognose, dass die 15 Wheel-of-Time-Romane nicht dazugehören werden :D

PS: Eine hochkarätig besetzte SF-Veranstaltung gibt es auch Ende des Jahres im - man mag es kaum glauben - tiefsten Ostfriesland. Oliver Henkel, Michael Iwoleit, Heidrun Jänchen und Karsten Kruschel - das ist schon eine Hausnummer in der deutschen SF. Das ganze nennt sich nicht ironiefrei "Hinterm Mond - 1. Tag der Science Fiction in Ostfriesland" und findet am 20.09.14 in Leer statt. Also, schon mal den Termin vormerken.

http://sf-tag.blogspot.de/
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Luzifer's right hand
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Re: 72nd World Science Fiction Convention 2014 in London

Beitrag von Luzifer's right hand »

idaho hat geschrieben:
Luzifer's right hand hat geschrieben: Dito. Wenn auch ohne Entzugserscheinungen, da dies mein erster SF Worldcon wird. Aber wenn der/die Con schon mal vor der eigenen Haustür und dann auch noch in meiner Lieblingsstadt stattfindet. Jedenfalls sind jetzt alle Buchungen gemacht, Tickets geordert, Stecker-Adapter entstaubt, Konto geleert ...

HUGO-technisch habe ich immerhin schon mal die Short Stories gelesen und dazu abgestimmt. Das Voter-Package ist wirklich eine klasse Sache. Mal sehen, was ich von dem Rest in den letzten vier Wochen noch schaffe. Ich wage die Prognose, dass die 15 Wheel-of-Time-Romane nicht dazugehören werden :D
Viellicht trifft man sich. :) Wird wie immer bei den Asoiaf/GoT Fans(Brotherhood without Banners) herumhängen. :D

Hah die Wheel-of-Time-Roman habe ich natürlich auch nicht schnell mal gelesen. Wenn das mit den Hugo-Pakten in diesem Still weitergeht werde ich nächstes Jahr wohl das erste mal supporting membership erwerben.
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Re: 72nd World Science Fiction Convention 2014 in London

Beitrag von idaho »

Luzifer's right hand hat geschrieben: Viellicht trifft man sich. :) Wird wie immer bei den Asoiaf/GoT Fans(Brotherhood without Banners) herumhängen. :D

Hah die Wheel-of-Time-Roman habe ich natürlich auch nicht schnell mal gelesen. Wenn das mit den Hugo-Pakten in diesem Still weitergeht werde ich nächstes Jahr wohl das erste mal supporting membership erwerben.
Ah, GoT. Dann könnte ich eventuell erahnen, wer deine Stimme bei Dramatic Presentation Kurzform erhalten hat. :D Ich hatte es da etwas schwerer, steht doch der Doctor in dieser Kategorie gleich vier mal zur Wahl, und die Rains-of-Castamere-Folge ist ja auch alles andere als übel.

Ich hab jetzt alles an Kurzgeschichten gelesen, was da nominiert war (also ganz kurz, kurz und nicht so kurz :lol: ) und muss sagen, dass ich von einigen Nominierungen doch überrascht war. Aber wahrscheinlich gilt beim Hugo wie überall, dass es gilt, die eigene Lobby zu aktivieren.

Richtig cool fand ich die Geschichte, in der u.a. Johnny Weissmueller, Boy, Cheetah und der Unterwasser-Schauspieler des Monsters von Creature from the Black Lagoon (Der Schrecken vom Amazonas) auftreten. Ich fürchte allerdings, die nur in Spurenelementen vorhandene Phantastik wird eine Auszeichnung verhindern.

Ich bin ja nun nicht der Kurzgeschichten-Experte per se, aber was ich in den letzten Jahren an deutschsprachigen Sachen gelesen habe, kann zumindest beim diesjährigen Hugo das Niveau durchaus mitgehen
Khaanara
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Re: 72nd World Science Fiction Convention 2014 in London

Beitrag von Khaanara »

So wie ich auf dem letzten AlzCon erfahren habe, wird der neue Doctor wohl auf dem Worldcon seine Weltpremiere haben.
Einen ersten Trailer gab es gestern beim BBC: http://www.youtube.com/watch?v=TivqZTq5u6Y

In dem Hotel (Premier Inn) bei dem ich mich eingemietet habe, findet zumindest wohl die German Room Party statt!
Cool, kann ich ja auch etwas trinken. :lol:

Beim HUGO muss ich auch noch meine Stimme abgeben. Vergesse ich irgendwie immer, wenn ich daheim bin!
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Andromeda Magazin "SF in Germany" zum WorldCon 2014 in Londo

Beitrag von idaho »

Der SFCD (Science Fiction Club Deutschland) hat für den Weltcon 2014 und folgende internationale Cons ein deutsch-englisches Special produziert. Andromeda SF Magazin 152 mit dem Titel "Science Fiction in Germany" gibt "einen kleinen, feinen, aber bei Weitem natürlich nicht vollständigen Überblick über die SF und die SF-Szene in Deutschland."

http://www.sfcd.eu/3782/special-fuer-di ... n-germany/

Inhalt:

Ralf Boldt | Michael Haitel: Introduction | Vorwort
SFCD – We are the future
Martin Stricker: German-language SF Awards | Deutschsprachige SF-Preise
Marianne Ehrig †: Dime novels in Germany | Groschenromane in Deutschland
Bettina Wurche: Jules Verne, the cuttlefisches and the Steampunk | Jules Verne, die Tintenfische und der Steampunk
Michael Brown: Perry Rhodan, Peacelord of the Universe
Frank H. Haubold: Homeward Journey (Kurzgeschichte)
Jürgen Lautner: Only the next little big thing – Steampunk in Germany anno 2014 | Nur das nächste kleine große Ding – Steampunk in Deutschland anno 2014

Das Magazin wird kostenlos an die Besucher des Weltcon in London und Eurocon in Dublin verteilt. Wer Interesse hat, kann eine Printausgabe des Magazins für 5,90 € beim SFCD bestellen. Es gibt auch eine (kostenlose) PDF-Downloadversion, und zwar hier (3,1 MB):

http://www.sfcd.eu/ASFM152.pdf
idaho
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Re: 72nd World Science Fiction Convention 2014 in London

Beitrag von idaho »

So, jetzt geht der offizielle Con bald los.

Bin gestern mit dem Eurostar 'rübergefahren. Zum zweiten Frühstück, das im Zug serviert wurde, gab es schon mal dem Anlass entsprechend Tiptree-Marmelade, die "Vorlage" für das Pseudonym von Alice B. Sheldon. Wenn das kein Karma ist ... :D Der Zug hat auch diverse andere deutsche SF-Fans ins Land gebracht, darunter auch Martina und Robert Vogel.

Am abend gab es für mich dann "Antony and Cleopatra" in Shakespeares Globe Theater. Ein absolutes Erlebnis, wenn auch mein Schulenglisch damit ziemlich überfordert war. Das Theater, ein Nachbau des Theaters aus Shakespeares Zeit, ist kreisrund, die Mitte nach oben offen. Dort, im Hof, steht ebenfalls Publikum bis direkt an die Bühne, zugleich führen zwei Rampen mitten unter die Zuschauer. Über diese marschieren ständig Schauspieler rein und raus, bei einer Szene konnte das Publikum auf den Rängen mit Konfetti werfen - es findet eine Interaktion mit dem Publikum statt, die einzigartig ist und einfach Spass macht. Klassik zum Anfassen. (was einer der Zuschauer bei einer Szene, in der Cleopatra mit dem Publikum flirtet, durchaus wörtlich genommen hat. Die Schauspielerin hat am Rand der Bühne daraufhin erst mal einen Lachanfall bekommen). Wer mal nach London kommt, sollte sich das unbedingt ansehen.

Zurück zum Weltcon: Da steht heute abend auch Theater an. Die Retro-Hugos für das Jahr 1939 werden verliehen. Die Show soll im Retro-Stil stattfinden, das Publikum ist eingeladen, sich so zu verkleiden, wie Fans aus dem Jahr 1939 sich die Zukunft vorgestellt hätten. Anschließend gibt es eine 39er-Party mit Swing- und sonstiger Musik. Die entsprechenden Tanzkurse, um die dazu nötigen Fähigkeiten aufzufrischen bzw. Im Schnellverfahren zu erlernen, gibt es heute Nachmittag auch. :P

Aber zunächst wird heute um 12.00 der Con erst mal offiziell eröffnet. Und dahin mache ich mich jetzt auf den Weg.
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Re: 72nd World Science Fiction Convention 2014 in London

Beitrag von Slartibartfast »

Danke für den schönen Vorbericht!

Ich hoffe auf weitere Postings! :D (und ein oder zwei oder vier schöne Handyfotos in den nächsten Tagen ;))
Khaanara
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Re: 72nd World Science Fiction Convention 2014 in London

Beitrag von Khaanara »

Hier ein paar mobile Bilder:
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Kamerabilder müssen noch bearbeitet werden.

Hier noch die diesjährigen HUGO-Gewinner: http://forum.sf-fan.de/viewtopic.php?f= ... hilit=HUGO
Slartibartfast
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Re: 72nd World Science Fiction Convention 2014 in London

Beitrag von Slartibartfast »

Sehr schön, vielmals danke! :)
idaho
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Re: 72nd World Science Fiction Convention 2014 in London

Beitrag von idaho »

Slartibartfast hat geschrieben:Danke für den schönen Vorbericht!

Ich hoffe auf weitere Postings! :D (und ein oder zwei oder vier schöne Handyfotos in den nächsten Tagen ;))
Ich schließe mich Slarti an, danke Khaanara. Werd' mal schauen, ob ich meine Eindrücke demnächst mal formuliert bekomme. Mit Bildern kann ich persönlich leider nicht dienen, da mein Handy just zum Con entschieden hat, akkutechnisch 'rumzuzicken und sich auch von den auf dem Con vorhandenen Ladestationen nicht mit Energie beschicken zu lassen. Aber Jürgen und Roger waren eifrig mit der Kamera unterwegs, da wird's sicher demnächst die eine oder andere Galerie geben.

Aber es gibt ja noch youtube. So langsam trudeln dort die ersten Fanvideos ein. Eines der vielen Highlights war das nur für dieses Konzert aus aller Welt zusammengekommene WorldCon Philharmonic Orchestra, das (natürlich) auch die Doctor Who Melodie aufgeführt hat. Enjoy!

https://www.youtube.com/watch?v=w-SAzd9cKOk
https://www.youtube.com/watch?v=-oVVsBlieVM
https://www.youtube.com/watch?v=I-eSwHzLu2M
https://www.youtube.com/watch?v=A2DJGuMjQrA
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Re: 72nd World Science Fiction Convention 2014 in London

Beitrag von Khaanara »

Ich habe auch einige Bilder mit der normalen Kamera geschossen, bin nur aktuell zu faul, diese im Lightroom aufzubereiten! :o(

Dirk van dem Boom (Autor "Kaiserkrieger","Rettungskreuzer Ikarus", etc und Übersetzer) hat einen kleinen Blogbeitrag zum Worldcon online gestellt: http://sfboom.wordpress.com/
Slartibartfast
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Re: 72nd World Science Fiction Convention 2014 in London

Beitrag von Slartibartfast »

:st:
idaho
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Re: 72nd World Science Fiction Convention 2014 in London

Beitrag von idaho »

(Disclaimer: Es folgt ein heftig textlastiger Beitrag. Schon mal im Voraus Sorry dafür. An einigen wenigen Stellen habe ich Fotos oder Videos verlinkt)

So, inzwischen hat mich der Alltag wieder, habe ich mir mühsam wieder abgewöhnt, als Fußgänger rote Ampeln einfach zu ignorieren (ein Muss in London) und vermisse das disziplinierte britische Queuing.

Der diesjährige WorldCon https://www.youtube.com/watch?v=FLm9lX0fkEc fand im ExCel Center in den Londoner Docklands statt. Genauer gesagt, im östlichen Teil dieses Kongresszentrums. Das ist nämlich ein ziemlich gigantisches Gebilde, das von den SF-Fans nicht einmal annähernd ausgefüllt worden wäre, obwohl es dieses Jahr mit über 10.000 Anmeldungen und Sa/So mit jeweils mehr als 7500 Besuchern rekordverdächtige Zahlen zu vermelden gab. Bei den Olympischen Spielen 2012 wurde das Zentrum in vier Hallen für je 6.000 – 10.000 Zuschauer unterteilt – noch Fragen?

Zu erreichen ist das Center – sofern man nicht in einem der Hotels in unmittelbarer Nähe untergebracht war – mit dem DLR = Docklands Light Railway, einem automatischen, fahrerlosen Zug ähnlich den Zubringern an Flughäfen. Das klappt aber nur, wenn man nicht, wie ich, bei der Anreise mit einem Londoner Conbesucher ins Quatschen kommt und beim Umsteigen statt in den DLR in die Tube gerät, die einen prompt wieder zur London Bridge zurückverfrachtet. Merke: Vertraue niemals darauf, dass die Lokals schon wissen, was sie tun :rolleyes:

Ich war schon ab Mittwoch in London und bin nach dem Hotel-Check-in erst mal direkt zur Registrierung. Eine gute Wahl, da meine Wartezeit ziemlich exakt 10 Sekunden betrug, bis ich an der Reihe war. Am Tag darauf, dem ersten offiziellen Con-Tag, gab es da eine ziemlich lange Schlange, die sich über zwei Ebenen dahinzog.


Örtlichkeiten
Ebenen ist übrigens ein gutes Stichwort: Das Con-Geschehen spielte sich im Wesentlichen auf drei Etagen des ziemlich gigantischen Congresszentrums ab, eine vierte Etage war der Green Room für die Programmbeteiligten und Orga. "Unten links" war die Anmeldung, das Fandorf mit Pavillons diverser Städte und Organisationen (und vor allem der Bar :D ), eine Etage höher der Raum für Händler, der riesigen Kunstaustellung, verschiedenen Dioramen (unter anderem jeden Menge verschiedene HUGO-Trophäen, Raumfahrtmodelle und der 3-dimensionalen Iain Banks Single-Malt-Whisky-Herkunftskarte), dann das große und das kleine Auditorium sowie eine "Freßmeile" (die auch als Laufsteg für viele Gewandete sehr gut funktionierte https://www.youtube.com/watch?v=0gc94hUWTbg https://www.youtube.com/watch?v=m3Sad-g ... Y2&index=6 ) und zwei Etagen darüber der Hauptteil der Räume fürs Programm. Also zog das Con-Volk wie eine Herde Lemminge beständig von unten rechts nach oben links und nach Ende des jeweiligen Programmpunkts wieder zurück. Sollte jemand der irrigen Auffassung gewesen sein, SF-Fans wäre allesamt nur bierbäuchige Couch-Kartoffeln, wurde er hier eines besseren belehrt: Fitness und gutes Schuhwerk waren angesagt. Wobei für körperlich Eingeschränkte Elektro-Scooter bereit gehalten wurde, für die in und vor den Programmräumen auch großzügig Platz reserviert war. Zwischendrin sah sich die Orga genötigt, den Damen und Herren Scooterfahrern ans Herz zu legen, nicht so durch die Gänge zu brausen und sich beim Rückwärtsfahren umzublicken, da es da wohl einige Unfälle gegeben hat. Andererseits ist das Smartphone-Syndrom nicht unbedingt sonderlich hilfreich dafür, Gegenverkehr rechtzeitig wahrzunehmen


Iain M. Banks
Iain Banks wäre einer der Ehrengäste des Cons gewesen, was durch seinen viel zu frühen Tod zumindest nicht mehr in Person sein sollte. Dennoch war er an allen Ecken und Enden präsent, viele seine Freunde und Weggefährten teilten oft auch humorige Erinnerungen, etliche Panels befassten sich mit seinem Werk und seinem Einfluss: Er war vielleicht nicht körperlich anwesend, aber dennoch sehr präsent.


Programm
Ein Kernstück der meisten Cons ist das Programm, und das in London war außerordentlich breit gefächert und bunt. Das Programmheft und Con-Ratgeber war ein stattliches 240 Seiten Ringbuch für die Hosentasche. Wohl dem, der die Con-App auf das Smartphone geladen hatte. Es gab mehr als 600 - andere Quellen schreiben von mehr als 1.000 - verschiedene Panels in 28 Kategorien. Neben den „klassischen“ Programmpunkten wie Lesungen, Autogrammstunden, Buchvorstellungen, Kaffeeklatsches und Literary Beers mit Autoren/Machern war das wissenschaftliche und literaturwissenschaftliche Programm stark vertreten und hochkarätig besetzt. Ich war z.B. im Jupiter-Panel von Dr. Caitriona Jackman vom Imperial College London , die es geschafft hat, die Begeisterung über ihre Forschung an die Zuhörer zu übertragen. Lustig am Rande: Wir können zwar Sonden zu fernen Planeten schicken, sie erforschen und die Ergebnisse zur Erde funken, haben aber Probleme, die Beleuchtung im Vortragsraum daheim in London zu bändigen. Jedes Mal, wenn das Licht für einen Beitrag auf der Videowand gedämpft wurde, fuhr eine Automatik dieses wenige Sekunden später wieder hoch. Schließlich mussten sich Dozentin und Tech-Support der Automatik geschlagen geben – sehr zum Vergnügen der Zuhörer.

Apropos Tech-Support: Vor allem am ersten Tag war die Mikrophon Anlage in den Räumen nicht wirklich gut eingestellt, es fiel manchmal sehr schwer, etwas zu verstehen. Auch war von dem einen oder anderen zu hören, dass die Versorgung mit Adaptern, Kabeln etc. trotz vorheriger Anmeldung der Bedürfnisse nicht immer geklappt hat. Wenn man das ganze positiv sehen möchte: Trotz der Größe der Veranstaltung und obwohl für Weltcon‘s inzwischen Ausrichtergesellschaften gegründet werden (müssen), merkt man an solchen Dingen, dass es sich immer noch um eine Veranstaltung von Fans für Fans handelt, die ohne die zahlreichen Freiwilligen nicht möglich wäre und bei denen es eben auch Pannen geben kann. Wahrscheinlich wäre es einem unheimlich, wenn es keine Probleme gäbe. Dennoch klappt der Tech-Support z.B. in Garching besser :st:

Musik
Die Filkszene (die Folkszene heißen würde, wenn es da nicht anno dunnemal diesen Tippfehler im Programm gegeben hätte) hatte einen eigenen Raum, in dem quasi permanent die Instrumente und Stimmbänder glühten. Leider war der Raum vom Fandorf weitestmöglich entfernt, war aber wohl wegen der notwendigen Tontechnik nicht anders zu machen. Dennoch war einen Abstecher hierhin immer lohnend, um sich bei toller Musik eine Conpause zu gönnen. Ein Beitrag, der mir besonders gut gefallen hat, war die Acapella-Formation „Sassafrass“ (bzw. ein Teil davon). Sassafrass führt in einer Art Sprechgesang die nordische Mythologie auf, also Odin, Loki und Co. Als jemand, der seine Kenntnisse in Sachen Edda im Wesentlichen durch Marvel-Comics gewonnen hat, war sich erstaunt, zu erfahren, dass Loki mitnichten einer der Söhne Odins war sondern sein Blutsbruder und dass der Streit der beiden letztendlich Ragnarök auslöst. Und kein Thor weit und breit. Unterstützt wurde die gesangliche Darbietung durch Texte von Jo Walton. Es lohnt sich absolut, hier mal reinzuhören. http://www.sassafrassmusic.com/songs/no ... -my-enemy/


Die Shows
Die Con-Eröffnung wäre beinahe schiegegangen: Ein alter Zausel war nicht von der Meinung abzubringen, das Center sei in Wirklichkeit die Londoner Zauberschule Dockwarts. Er und sein zauberstabschwingender Lehrkörper waren wirklich lästig. Es konnte ihn auch nicht beeindrucken, dass aus seinen hunderten schwebenden Kerzen im großen Saal in nullkommanix hunderte schwebende Laserschwerter wurden. Von den gesanglichen Fähigkeiten des Publikums war er auch nicht beeindruckt.

Jeden Abend um 20.00 war ein Main Event im großen Auditorium angesetzt. Den Reigen eröffnet hat am Donnerstag die Retro-Hugo-Show. Man mag über den Sinn von Hugos im Allgemeinen und Retro-Hugos im Besonderen geteilter Meinung sein, die Show jedoch war ein Spaß. Der Abend war als Zeitreise in das Jahr 1939, als Live-Radio-Hörspiel vor Publikum gestaltet, inklusive froher Werbebotschaften. Science Fiction Radio Hörspiel: Da war doch mal was? Genau, wahrscheinlich das berühmteste Radio-Hörspiel aller Zeiten, „Krieg der Welten“ von und mit Orson Welles http://www.youtube.com/watch?v=W6YNHq1qc44 . Und so – unvermeidlich – gab es während der Show Einspieler, in denen ein erregter Berichterstatter verkündete, dass nicht nur die USA Angriffsziel einer Marsinvasion war, sondern marsianische Kriegsmaschinen auch London attackierten und Kurs auf das Kongresszentrum in den Docklands nahmen. Auch der tapfere Einsatz der HMS Belfast auf der Themse konnte das Blatt nur kurzfristig wenden. Zwischen den Einspielern wurden dann quasi nebenbei die Preise verliehen, bis dann kurz vor Schluss die Invasoren auch in London das unvermeidliche Ende ereilte – ein Hoch auf die Londoner Tauben, die den Invasoren auf den… . Einziger Wermutstropfen der ersten Show-Nacht: Die Klimaanlage der großen Halle wurde offenbar von Frosty dem Schneemann bedient – es war erbärmlich kalt und nicht wenige Con-Besucher haben sich hier einen Schnupfen geholt. Ob die im Anschluss angesetzte Swing- und Dance-Nacht von vielen Besuchern genutzt wurde, vermag ich nicht zu sagen, da die Kälte mich in die Flucht trieb, aber es gab im Publikum diverse zeitgemäß Gekleidete.

Freitagabend gab es ein großartiges klassisches Konzert, bei dem das fast 100-köpfige Worldcon Philharmonic Orchestra zahlreiche bekannte Melodien aus SF, Fantasy und beyond aufführte. https://www.youtube.com/watch?v=-oVVsBlieVM https://www.youtube.com/watch?v=w-SAzd9cKOk

Samstag war Maskerade. Es gab viele aufwendig hergestellte Kostüme zu bestaunen. Aber Kostüme sind nur die halbe Miete, wer bei der Maskerade die Nase vorn haben will, muss auch noch eine Performance hinlegen, ein regelrechtes Mini-Theaterstück aufführen. https://www.youtube.com/watch?v=8o_XSC5JyV8 https://www.youtube.com/watch?v=I29mUJc ... RnzHlNItR5

Sonntag war dann Hugo-Verleihung https://www.youtube.com/watch?v=Z2u3beysm4U . Im Gegensatz zu den Retro-Hugos gab es hier fast keine Show-Elemente. Eigentlich bestand der Abend „nur“ aus der Vorstellung der Nominierten, Bekanntgabe der Sieger und (zum Glück kurzen) Dankesreden. So eine Art eher langweilige Oscar-Show. Einer der wenigen, der Farbe ins Spiel brachte, war Cory Doctorow, der einen Hugo für einen Freund entgegennahm und ihm versprochen hatte, das Podium mit Superhelden-Cape und Schutzbrille ausstaffiert zu entern. Bedauerlicherweise mussten die zwei angereisten Doctor-Darsteller ohne Preis wieder abziehen. Für mich überraschend hat die 50-Jahre-Jubiläumsfolge trotz „Heimspiel“ nur den zweiten Preis hinter Game of Thrones „Rains of Castamere“ erreicht. Offenbar ist G.R.R. Martin besser vernetzt als Steven Moffat. https://www.youtube.com/watch?v=MP4sP01JPwM


Fanzone
Der Fanbereich des Cons war der Dreh- und Angelpunkt, nicht zuletzt deswegen, weil hier die Bar lokalisiert war. Um einen mit Kunstrasen ausgelegten Platz gruppierten sich Pavillons diverser Bewerber für die Ausrichtung der nächsten Weltcons, der Tolkien-Gesellschaft, ein großes Spielezelt (für analoge Spiele, Computergames waren, soweit ich es mitbekommen habe, eher eine Randerscheinung, wenn es sie denn überhaupt gab), eine Mini-Bühne, ein „Entspannungszelt“, in dem auch die Party für Weltcon-Neulinge stattfand. Eine mit gebrauchten und nagelneuen Büchern wohlgefüllte Bibliothek bildete eine weitere Ruhezone in einer Hallenecke. Die Bibliothek durfte übrigens ab Sonntag auf ausdrückliche Aufforderung der Con-Orga geplündert werden – Heureka!.

Der Kunstrasen war Austragungsort für Quidditch https://www.youtube.com/watch?v=gnKP0fFn0kc , Sonntagmorgen gab es hier Tai Chi, die Kinderbetreuung des Weltcons hatte hier diverse Aktionen und Spiele. Abends bis in die Nacht fanden in der Fanzone Partys statt, bei denen die Weltcon-Bewerber die Fans mit diversen regionalen Spezialitäten, Gewinnspielen, einem Eishockyturnier und und und auf ihre Seite zu ziehen versucht haben.


Deutschsprachiges
Die deutschsprachige SF/F war für meinen Geschmack gut repräsentiert. Der SFCD hat ein deutsch-englisches Magazin im A5-Format erstellt, das einen Überblick über die Szene hierzulande gibt und unter anderem einen Beitrag von Marianne Sydow über „Groschenromane in Deutschland“ und die Übersetzung von Frank Haubolds Story „Heimkehr" (DSFP 2008). Dieses lag überall auf dem Con aus. Gleich am Eingang zum Fandorf war der (ich vermute vom SFCD organisierte?) deutsche Pavillon mit stylisch blauer LED-Kette aufgestellt, der immer wieder zur Anlaufstelle wurde. Neben zahlreichem Info-Material und Ansprechpartnern war hier auch der Standort des Confact von Eckie und Matthew. Gleich nebendran war der Standort des Fantisches der Raumpatrouille Orion Fangruppe um Rita Grünbein. Diese hat auch eines von mehreren deutschen Panels beim Con veranstaltet, andere waren z.B. „Die wirkliche Wahrheit über das Deutsche SF-Fandom“ ein humoriges Panel, abgehalten von Ralf Boldt und Jürgen Lautner, „Die Welt beim Weltcon: Deutschsprachige SF und Fantasy“, Martin Stricker, Ju Honisch, Oliver Plaschka, Volker Tanger und Stefanie Zurek; Dirk van den Boom war bei einem Übersetzerpanel dabei, Clauidia Kern bei einem Zombie-Panel, und das waren noch lange nicht alle. Überhaupt war an jeder Ecke und Kante deutsch zu hören, mit über 200 Teilnehmern war Good Old Germany afaik nach Großbritannien und den USA drittstärkste Teilnehmernation.


Einige meiner Programmhighlights
Eines der (zahllosen) Highlights war der Besuch des Kosmonauten Anatolii Artsebarskii, der im kleinen Saal von seinen Erlebnissen als Raumfahrer und auf der Raumstation Mir berichtete und Ausschnitte eines Dokumentarfilm zu der damaligen Mission kommentierte. Obwohl er und sein Übersetzer sich nicht immer einig waren, wer wann reden sollte, war vor allem der Teil, als er in wechselseitigem Dialog mit dem Publikum trat, beeindruckend. Sein Besuch und vor allem seine Schlussbemerkung, dass eine Erforschung des Raumes nur in Zusammenarbeit gelingen kann, wurde dann auch mit langen, stehenden Ovationen bedacht.

Richtig spaßig war auch das „Girl Genius Radio Play“. Girl Genius ist ein Onlinecomic des Professoren-Ehepaars Fogle und schildert die (gern mal abgedrehten) Abenteuer der Heldin Agatha Heterodyne und ihrer Freunde: Adventure, Romance, Mad Science. Das Radioplay war eine Live-Aufführung einer Geschichte. Unter anderem ging es um einen Luftschiff-Piraten-Kapitän. Kein Kapitän ohne seine Mannschaft, die durch das Publikum dargestellt wurde, das sich immer wieder mit lautstarkem „Arrr!“-Gebrüll (nur echt mit rollendem rrrr ) an der Story beteiligen konnte. Sofern es vor lauter Lachen wegen dem trockenen Humor und der nächsten irrwitzigen Plotwendung denn dazu in der Lage war. Ansonsten: Girl Genius: Unbedingt 'reinlesen http://www.girlgeniusonline.com/
https://www.youtube.com/watch?v=nhHOdJl ... MWxChkNZY2

Eine andere Aufführung, für die Irrwitz eine gute Bezeichnung war, hieß „Sämtliche Stücke von William Shakespeare in 95 Minuten“. Drei Personen, eine Bühne, Kostümwechsel im Irrsinstakt, geniale, minimalistische Props, Zeit genug für die drei fanischen Darsteller, sich zwischendrin zu überwerfen und wieder zu vertragen sowie die jeweilige Darstellung der Kollegen zu bemäkeln, Hamlet gleich viermal aufzuführen (normal, schnell, extrem schnell und rückwärts (!) ) – Wahnsinn.

Eher seriös ging es beim Doctor Who Reconstruction Team zu, wo man erfahren konnte, was es alles braucht, um eine wiederentdeckte Folge für unsere modernen Zeiten auszubereiten. Und, was einige Zuhörer als sehr erschreckend empfunden haben: Dass es in den BBC-Archiven auch heutzutage noch vorkommt, dass unersetzliche Kopien entsorgt werden, um Platz zu schaffen. Man sollte meinen, der Sender hätte inzwischen gelernt … . Beim Panel des BFI wurden Clips von "Out of the Unknown", einer Art britischer Twilight Zone aus den 60/70ern vorgeführt, von der demnächst eine DVD-Box erscheint. Für Liebhaber von klassischer britischen TV-SF ein Muss http://www.amazon.co.uk/Out-Unknown-7-D ... he+Unknown

Eine Reise in die Vergangenheit war auch das Panel über die Geschichte der Weltcons. Leider musste der einzige Mensch, der bis dahin an allen Weltcons teilgenommen hatte, der 95jährige David Kyle, seine Reise nach London aus gesundheitlichen Gründen absagen. So blieb es Robert Silverberg vorbehalten, mit trockenem Humor Anekdoten der ganz frühen Cons zu berichten. Das war vom Feeling her ähnlich entspannt, als würde Opa seinen Enkeln eine Geschichte erzählen. Oder Kapitän Blaubär :lol: . Sehr cool, und ihr könnt sicher sein, dass der ganze Raum gespannt an seinen Lippen hing. So zum Beispiel bei der Geschichte des „Staub-Cons“: Die Teilnehmer eines Cons hatten ausbaldowert, dass der kürzeste Weg zum Con-Raum des Hotels durch den Frühstücksraum führte. Dort wurde aber schon abends für den nächsten Tag gedeckt, unter anderem das Müsli bereitgestellt. Die Con-Gäste wurden aufgefordert, nicht mehr hier durchzulatschen, damit der aufgewirbelte Staub sich nicht auf das Müsli legt. Zu einem anderen Con fuhren er und drei „Mittäter“ tausende von Meilen quer durch die USA, ohne dass einer von ihnen einen Führerschein gehabt hätte. Auch ein müdigkeitsbedingter Beinahe-Unfall konnte die jungen Männer nicht stoppen. Der erste Weltcon in Europa fand 1957 in London statt, und die angereisten „unschuldigen“ Amerikaner mussten staunend mit ansehen, wie ihre britischen Gastgeber den überwiegenden Teil des Cons damit verbrachten, mit Mädchen herumzuknutschen.
Interessant war es z.B. auch, zu erfahren, dass es auch heute noch Tradition und eine Art Gentlemens Agreement ist, dass bei einem Con erwirtschaftete Gewinne den kommenden Cons zur Vorfinanzierung zur Verfügung gestellt werden, ohne dass es irgend eine Art schriftlichen Vertrag oder ähnliches gibt.

Ich könnte wahrscheinlich noch etliche Seiten füllen, lasse es aber hiermit gut sein. Nehmt einfach mit, dass WorldCons geil und 5 Tage mit etlichen anderen Verrückten, die alle ein Hobby teilen, kaum zu toppen sind. Dass man selbst als jemand, der sich einigermaßen im SF-Bereich auszukennen glaubt, erst hier erfährt, was es noch alles an staunenswertem und vor allem an tollen und engagierten Fans gibt.

https://www.youtube.com/watch?v=UkaYQb-pZsg
https://www.youtube.com/watch?v=Y3lALr9yVKs
http://www.theguardian.com/film/gallery ... n-pictures
https://www.flickr.com/groups/loncon3/
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Re: 72nd World Science Fiction Convention 2014 in London

Beitrag von Elena-Gucky »

Sehr interessant :st:
"Kinder und Mausbiber dürfen teleportieren"

"Wenn Sie nicht wissen, wie sie Gucky danken wollen, dann schicken Sie ihm einfach bei Gelegenheit eine große Mohrrübe. Das freut ihn mehr als alles andere."

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Slartibartfast
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Re: 72nd World Science Fiction Convention 2014 in London

Beitrag von Slartibartfast »

Wunderbar!
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