Mr Frost hat geschrieben:... hätte es mir gefallen, wenn man mir die Team-Mitglieder so geschildert und nahe(!)gebracht hätte, daß es mir als Leser wehtut, wenn jemand stirbt. Wenn dies nicht gelingt, sind die Figuren zu beliebig und eben zu austauschbar geworden.
Dies ist ein generelles Problem (nicht nur) bei PR seit vielen hundert Bänden (finde ich).
Also eigentlich immer und überall...
Mr Frost hat geschrieben: Und bitte liebe Autoren/ Expokraten: Nicht viele Personen und Charaktere ein- und ausführen, sondern sich lieber auf wenige mit mehr Tiefe konzentrieren. Ähnliche Beispiele in letzter Zeit: Die Mutantenschule von CM bzw. VM und die tefrodische Mutantengruppe, bei denen es mir bis auf Satafar völlig gleichgültig blieb, was mit Ihnen geschieht/ geschah. Sogar im letzten WiVa waren mir zu viele Personen, die ich am Schluß teilweise namentlich verwechselte. WENIGER ist mehr. Wieder einmal...
Ich glaube, du wirfst hier zwei Sachen in einen Topf.
Zum einen gibt es "Nebenfiguren", die sozusagen lebende Dekoration sind, also kein Protagonisten sind und nur diverse Rollen ausüben. Ein Beispiel sind die Besatzungen von Raumschiffskommandanten, die irgendetwas beobachten und diese Nachricht weiterleiten. Meistens kommen solche Figuren nur in einem Roman vor. Diese Personen sind in der Tat austauschbar, was nicht heißt, dass sie nicht doch bis zu einer gewissen Tiefe charakterisiert werden. Meistens wird das aber durch irgendeine Idiosynkrasie erledigt, wie etwa die Tee trinkende Oberst Patoman (die ich in dieser Kategorie sehe, auch wenn sie mehr als einmal vorkam). Ich sehe kein Problem, hier durch viele "Dekofiguren" für eine bunte Bebiilderung der Romane zu sorgen, wie etwa in WiVas PR2771.
Dann gibt es "echte" Nebenfiguren, die nicht nur eine längere Verweildauer haben (oft zyklusübergreifend), sondern eben auch durch mehr als eine Idiosynkrasie charakterisiert sind. Beispiele ist Sichu Dorksteiger, Cai Cheung, Viccor Bughassidow, Lan Meota usw. Die tiefere Charakterisierung ergibt sich meist dadurch, dass sie handeln dürfen, und man als Leser dieses Handeln reflektiert.
Das Venus-Team hatte bisher genau drei relevante Auftritte: Auf der Venus (PR2730), auf AIKKAUD (PR2751) und eben im vorliegenden Roman (PR2772). In allen drei Romanen werden sie aber durch wichtigere (Haupt-) Figuren in den Hintergrund gedrängt (Leccore; Gucky; Perry und Farye). Das reicht einfach nicht aus für die tiefere Charakterisierung, die Mr. Frost so gerne hätte. Selbst der Kniff im vorliegenden Roman Patrick St. John als Ich-Erzähler einzusetzen reicht nicht aus.
Bisher hat das Venus-Team es also nicht aus der Deko des Perryversums rausgeschafft. Und wahrscheinlich wird das auch so bleiben. Der "Fehler" ist also meines Erachtens eher der Versuch, den Tod von Patrick St. John emotional aufzuladen. Auf ein schwaches Fundament kann man eben keinen epischen Heldentod aufbauen.