Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Unvergessene Abenteuer, legendäre Zyklen - nachgelesen und neu diskutiert.
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Heiko Langhans
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Heiko Langhans »

Um den 29. August 1975 erschien der 731. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

William Voltz: Die Diebe von der SOL

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Handlung
Da die SOL keine Möglichkeit hat, den Dakkardimballon aus eigener Kraft zu verlassen und die entsprechende Technik der Zgmahkonen nicht in die SOL integriert werden kann, greift Perry Rhodan eine Idee Dobraks auf. Vor langer Zeit haben die Kelosker das Beraghskolth für die Laren konstruiert, um auch ihnen die Nutzung der Dimensionstunnel zu ermöglichen. Um in die Galaxie der Laren zu kommen, muss ein Tunnelschiff der Zgmahkonen gekapert werden. Auf ein passendes Raumschiff muss die SOL nicht lange warten, denn die Nullbewahrer lassen die SOL in den Randbereichen des Dakkardimballons intensiv suchen. Es gelingt mithilfe der Mutanten Lord Zwiebus, Takvorian und Gucky, die MEKRANSORFT zu kapern. Nach diesem Erfolg tauft Perry Rhodan das Schiff auf den Namen MORGEN um, denn morgen, den 28. Februar 3581, soll das Schiff zur Galaxie der Laren aufbrechen.

Mit an Bord der MORGEN sind neben 500 Besatzungsmitgliedern der SOL Dobrak, die beiden Spezialisten der Nacht Py und Olw, Gucky, Fellmer Lloyd, Alaska Saedelaere und Icho Tolot. Das Kommando übernimmt Perry Rhodan selbst. Das Verhältnis zwischen Tolot und Saedelaere ist angespannt, da Alaska weiß, dass Tolot ein Kind erwartet und immer wieder versucht, den Haluter gegen dessen Willen zum Reden zu bringen. Tolot kündigt ihm schließlich sogar die Freundschaft, als er es zu weit treibt. Als Alaska überlegt, Perry Rhodan über den Zustand Tolots zu informieren, wird er auch noch von Fellmer Lloyd feindselig behandelt und behält es für sich.

Ohne Zwischenfälle erreicht die MORGEN die Galaxie der Laren und nimmt dort Kurs auf den das Temonth-System. Dort angekommen, fliegen Saedelaere, Tolot, Gucky und Olw nach Volterhagen und versteckt sich in einem Gebirge. Für die Suche nach dem Beraghskolth haben sie drei Tage Zeit. Gucky spürt die feindselige Spannung zwischen Alaska und Tolot und bohrt nach. Endlich erklärt sich der Haluter und gibt seine Schwangerschaft offen zu.

Auf einem verlassenen Raumhafen, den die Laren als Versuchsgelände verwenden, finden sie das Beraghskolth. Ihre Ankunft wird aber von zwei Laren entdeckt. Greikenborth-Faalk und Leggarthor-Vrent haben den Auftrag, eine Mastibekk-Pyramide zu erforschen und messen zufällig mit ihren Instrumenten die Teleportation Guckys an. Sie informieren Fonsterthan-Mork, den wissenschaftlichen Leiter der Forschungsstation. Dieser hält die Ortung für das Ergebnis eines Experiments, fragt aber zur Sicherheit bei dem Sicherheitsverantwortlichen Kario-Wurk nach ungewöhnlichen Ereignissen nach. Kario-Wurk verneint die Gefahr, Fonsterthan-Mork bleibt aber weiter misstrauisch und ordnet eine Routineuntersuchung des Geländes an. Greikenborth-Faalk und Leggarthor-Vrent verfolgen die Teleportationen des Ilts weiter, ohne aber den Standort bestimmen zu können. In den beiden erwacht der Jagdtrieb. Sie vermuten, dass das Ziel von möglichen Eindringlingen nur das Beraghskolth sein kann. Sie brechen zur Lagerhalle auf, in der es aufbewahrt wird.

Tolot, Alaska und Gucky untersuchen inzwischen selbige und das Beraghskolth. Dabei stellen sie fest, dass es als Ganzes zu groß ist, um aus der Lagerhalle gestohlen zu werden. Als sie sich gerade zurückziehen wollen, beginnt bei Tolot der Geburtsvorgang. Er windet sich vor Schmerzen und bittet Gucky, nicht mit ihm zu teleportieren. Alaska befürchtet zu recht, dass das Gebrüll Icho Tolots die Laren auf sie aufmerksam macht. Der Haluter zieht sich für die Geburt zurück, während Gucky auf das Dach der Lagerhalle teleportiert, um die Gegend zu beobachten. Er entdeckt Greikenborth-Faalk und Leggarthor-Vrent, die auf das Wachpersonal der Lagerhalle einreden. Gucky paralysiert die Gruppe und kehrt zu Alaska zurück. Dieser hat in der Zwischenzeit die rettende Idee. Er will das Beraghskolth in seine Einzelteile zerlegen und diese durch den Fluchttransmitter an Bord des Beibootes zur MORGEN abstrahlen. Gucky holt den Transmitter und Olw verlässt den Planeten mit dem Beiboot. Zurück in der Lagerhalle beginnen Alaska und Gucky mit der Arbeit, als Kario-Wurk das Fehlen der Wachposten gemeldet wird. Der Lare beordert sofort Truppen und gepanzerte Gleiter zum Beraghskolth. Alaska kann die Laren mithilfe des Anzugs der Vernichtung und seines Cappin-Fragments solange aufhalten, bis das letzte Teil des Beraghskolth durch den Transmitter gegangen ist. Bei den Kämpfen wird aber Tolots Kind durch Strahlschüsse getötet. Den drei Gefährten gelingt die Flucht durch den Transmitter. Das tote Kind bleibt auf Volterhagen zurück.

Am 7. März 3581 kehrt die MORGEN zur SOL zurück.

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LaLe
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von LaLe »

Wo ist mir die Handlung doch gleich kürzlich über den Weg gelaufen... :gruebel: :D
Die Katze grinste.
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"Woher weißt du, dass ich verrückt bin?"
"Sonst wärst du nicht hier", antwortete die Katze.

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dandelion
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von dandelion »

Wieder einmal sind die Terraner aufgrund ungünstiger Umstände gezwungen als Räuber tätig zu werden. Von schlechtem Gewissen werden sie deswegen nicht geplagt und Aktion fünktioniert unter Zuhilfenahme von Telekinese und Transmitter auch ganz gut. Schön, daß sich das Beraghskolth in handliche Portionen zerlegen lässt. Also wäre alles in Butter, wenn da nicht Tolot wäre. Sein gerade geborenes Kind wird getötet. Kein Terraner hat es lebend gesehen, so wie auch die Umstände der Entbindung im Dunkeln bleiben.

War das Ganze nur eine Nebenhandlung, die zusätzlich Spannung erzeugen sollte, oder kommt da noch etwas nach, das Einfluss auf das Gesamtgeschehen hat? Warum Tolot im hochschwangeren Zustand unbedingt am Einsatz teilnehmen mussste, bleibt auf jeden Fall ein Rätsel.
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Richard
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Richard »

Es ist schon eine Weile her, dass ich die entsprechenden Hefte gelesen habe ....
Wollte Icho von sich aus teilnehmen oder hat Perry darum gebeten?

Ansonsten gibts zum getoeteten Kind von Icho folgendes zu sagen
Spoiler:
Icho Tolots Kind spielte in der aktuellen Handlung eine gewisse Rolle ......
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dandelion
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von dandelion »

Richard hat geschrieben: Wollte Icho von sich aus teilnehmen oder hat Perry darum gebeten?
Rhodan wusste nichts von der wirklichen Ursache für Tolots seltsames Verhalten. Saedelaere wurde von Lloyd im letzten Moment daran gehindert, ihm die Wahrheit zu sagen.

Tolot wollte aus nicht näher erläuterten Gründen unbedingt an dem Einsatz teilnehmen. Das war ziemlich unvernünftig, wie die nachfolgenden Ereignisse zeigten. Er wurde dadurch nicht nur mitschuldig am Tod seines Kindes, sondern brachte auch seine Begleiter und das ganze Unternehmen in Gefahr. Seine Fehlentscheidung wurde vielleicht durch eine geistige Verwirrung infolge der Schwangerschaft verursacht.
Heiko Langhans
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Heiko Langhans »

Mitschuldig ist das falsche Wort.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Pisanelli »

An der ganzen Sache mit der Schwangerschaft und dem toten Nachwuchs störte mich im Nachhinein nur, dass Tolot danach irgendwie nie davon beeinträchtigt zu sein schien und es keine Rolle mehr spielte. Erst viel später haben die Autoren dann noch eine Story draus gemacht und ihm den Gedächtnisverlust zugefügt - was ich immer eine schlechte Lösung finde, da total aufgesetzt. Naja.
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nanograinger
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von nanograinger »

Ich hatte in einem Spoilerthread zu PR2734 das Thema Icho Tolots Schwangerschaft und Kindstod angesprochen, siehe hier und Heiko Langhans hatte dann den Text der Schlussszene eingestellt.

Danach gab es noch ein bisschen Diskussion, aber wie so oft bleiben auch hier die Hintergünde verborgen.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Heiko Langhans »

Um den 5. September 1975 erschien der 732. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

Hans Kneifel: Aufstand der Immunen

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Auf dem Flottenhafen von Terrania City wartet eine Flotte von 38 Schiffen der Aphiliker auf den Startbefehl. Admiral Enkher Hodj und sein Stellvertreter Vizeadmiral Trevor Casalle sollen im Auftrag Reginald Bulls geeignete Planeten für eine Evakuierung Terras finden. Bei den Aphilikern haben sich zwei verschiedene Gruppen gebildet: die Flüchter befürworten eine Flucht von Terra, während die Standhaften für einen Verbleib auf Terra eintreten. Auch die beiden Admiräle gehören jeweils einer dieser Gruppen an, wobei Casalle ein Standhafter und Hodj ein Flüchter ist.

Nachdem Reginald Bull am 15. Juli 3580 auf dem Flottenhafen eine Pressekonferenz zur Erläuterung des Auftrages gegeben hat, startet die Flotte in Richtung des Bazinski-Clusters. Die Flotte teilt sich in zwei Gruppen auf, wobei Hodj mit seinem Flaggschiff BEAUTY OF LOGIC und weiteren 25 Schiffen das System der Sonne Brainwaves untersucht und Casalle mit der POWER OF REASON und den restlichen Schiffen das Reality-System.

An Bord der POWER OF REASON befinden sich auch die Immunen Saiwan Pert und Leela Pointier. Sie wurden mitgenommen, um die Kommunikation mit anderen Intelligenzen zu unterstützen. Dazu hat Casalle das Paar extra aus einem Gefangenenlager geholt. Im Reality-System angekommen, wird mit dem zweiten Planeten eine Sauerstoffwelt entdeckt, und Casalle tauft ihn auf den Namen Signal. Auf Signal entdecken die Aphiliker eine Ansiedlung, die auf Intelligenzen schließen lässt und Casalle befiehlt Pert und Pointier, den Kontakt mit den Bewohnern herzustellen. Das Pärchen bricht gemeinsam mit Major Heylin Kratt auf und bekommt Zugang zu den Einwohnern. Diese nennen sich Dukes und leben mit der Natur in völligem Einklang. Die beiden Immunen schildern den beiden Dukes Doonee und Caaloo die Situation der Immunen auf Terra. Die Dukes sind überzeugt davon, dass die Allmutter Natur in der Lage ist, die Aphiliker zu heilen. Sie beschließen, Oberst Varl Tranz, den Ersten Offizier der POWER OF REASON, als Testobjekt zu den Dukes zu bringen. Mithilfe des geheilten Ersten Offiziers hoffen sie, weitere Aphiliker heilen zu können.

Damit ihr Plan aufgehen kann, muss allerdings Trevor Casalle ausgeschaltet werden. Dazu manipuliert Saiwan Pert den Gleiter Casalles so, dass dieser bei einer Expedition abstürzt und auf dem Planeten vermisst wird.

In der Zwischenzeit gelingt es Pert, den Ersten Offizier zu den Dukes zu locken, dort paralysiert Pert den Aphiliker und übergibt ihn den Dukes. Tatsächlich geelingt es mit der Unterstützung der Allmutter der Natur, den Aphiliker zu heilen. Dazu produziert die Allmutter Natur Trauben, die den entsprechenden Wirkstoff enthalten. Nachdem Varl Tranz geheilt wurde, befiehlt er Robotern, die Trauben aufzusammeln. Zur Tarnung behauptet er, dass die Trauben ein Spurenelement enthalten, dass für das Überleben auf Signal unbedingt notwendig wäre. Schon in der ersten Nacht werden 3000 Aphiliker zu Immunen, dennoch stockt die Heilung der Aphiliker und Tranz befiehlt nun allen Besatzungsmitgliedern, sofort die Trauben zu essen.

Heylin Kratt wird durch das Verhalten des Ersten Offiziers und der Geheilten misstrauisch und beschließt, den vermissten Casalle zu suchen. Er findet ihn, unterrichtet ihn über die Heilung der Aphiliker und kehrt mit ihm zur Flotte zurück. Casalle, der eine Rebellion vermutet, entscheidet sich, die etwas abseits gelandete STRAIGHT THOUGHT anzufliegen. Casalle übernimmt die STRAIGHT THOUGHT und beginnt mit den restlichen Aphilikern den Kampf gegen die Immunen. Schon nach kurzer Zeit gelingt es den Aphilikern, die Oberhand zu gewinnen. Die Immunen flüchten in die Wildnis Signals. Varl Tanz, Saiwan Pert und Leela Pointier werden jedoch von den Apilikern gefangen genommen. Casalle fliegt mit einer Korvette zum Dorf der Dukes und droht für den Fall, dass auch nur noch ein einziger Aphiliker geheilt wird, mit der Vernichtung Signals. Um seiner Drohung Nachdruck zu verleihen, lässt Casalle eine Katalysator-Bombe auf einem in der Nähe liegendem Plateau installieren.

Danach stellt er Tranz und Pert vor ein Robotergericht. Die beiden werden zum Tode verurteilt und das Urteil sofort vollstreckt. Leela Pointier wird durch den Tod ihres Geliebten fast wahnsinnig. Alles in ihr schreit nach Rache für den Tod Perts und sie zündet die Katalysatorbombe.

Admiral Hodj macht Trevor Casalle für den Verlust von dreizehn Schiffen sowie die Vernichtung eines für die Evakuierung geeigneten Planeten verantwortlich und stellt ihn vor ein Kriegsgericht. Während der Verhandlung ergreift jeodch Major Kratt Partei für Casalle und beschuldigt Admiral Hodj, an den Ereignissen auf Signal schuld zu sein. Es entsteht ein Tumult auf und Casalle gelingt es vorerst, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen.

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dandelion
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von dandelion »

Während Rhodan und Anhang dabei sind, die Geheimnisse um die Entstehung und Zusammensetzung des Konzils zu lösen, geraten die auf der Erde zurück gebliebenen Menschen zunehmend in existenzielle Schwierigkeiten. Der sich anbahnende Konflikt zwischen den Standhaften und den Flüchtern erinnert an die Auseinandersetzungen unter den Zgmakhonen vor dem Sturz ihrer Hauptwelt in das Schwarze Loch. Ob sich Trevor Casalle als ein terranischer Bassok erweisen wird, muß sich erst noch zeigen, aber die Geschichte der Menschheit im Mahlstrom hätte vielleicht einen anderen Verlauf genommen, wenn er nicht aus der Wildnis von Signal gerettet worden wäre.

Der Roman ist spannend, aber der Schluß wirkt doch aufgesetzt. Die immune Leela Pointier vernichtet den Planeten und seine Bewohner, die ihr nichts als Freundlichkeit entgegen gebracht haben. Wahrscheinlich musste das so sein. Eine Heilmöglichkeit für die Aphiliker durfte es zu diesem Zeitpunkt wohl nicht geben.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Heiko Langhans »

Um den 12. September 1975 erschien der 733. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

Hans Kneifel: Der Weg des Diktators

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Handlung
Auf der BEAUTY OF LOGIC steht Vizeadmiral Trevor Casalle vor einem Kriegsgericht, da ihn sein Vorgesetzter Admiral Enkher Hodj für den Verlust eines für die Evakuierung geeigneten Planeten anklagt. Dem Vertrauten Casalles, Major Heylin Kratt, gelingt es, einen Tumult auszulösen, indem er Admiral Hodj beschuldigt, der eigentliche Verantwortliche der Geschehnisse zu sein. Hodj versucht daraufhin, seine Anklage mit Waffengewalt durchzusetzen und löst eine bewaffnete Auseinandersetzung der Lager der Flüchter und der Standhaften aus. Es gelingt der Gefolgschaft Casalles, die Oberhand zu gewinnen und Casalle tötet seinen Vorgesetzten mit einem Strahlschuss.

Danach erklärt er sich zum Leiter der Expedition und übernimmt das Kommando. Nur wenig später wird die Flotte über das Überlaufen Reginald Bulls zur Organisation Guter Nachbar (OGN) informiert. Major Kratt ermuntert Casalle, die Nachfolge Bulls als Licht der Vernunft anzustreben und die Flotte kehrt sofort zur Erde zurück.

Auf Terra beraten Roi Danton, Reginald Bull, Vater Ironside sowie weitere Mitglieder der OGN, welcher der Kandidaten die beste Wahl für die OGN wäre. Weder von Leifer Khantank oder Schmenk Ructyn erwartet die OGN eine Verbesserung ihrer Situation. Bull schlägt daher vor, Casalle zu unterstützen. Vater Ironside lehnt diesen Vorschlag kategorisch ab und bezeichnet Casalle als Satan. Trotzdem entscheidet sich die OGN für eine Unterstützung Casalles, worauf Ironside sich von der OGN zurückzieht.

Während einer Pressekonferenz zu seiner Expedition in den Bazinski-Cluster erklärt Casalle offiziell seine Kandidatur. Die OGN nutzt die Gelegenheit und schickt den Agenten Sergio Percellar, um Casalle ein Angebot der OGN zu unterbreiten. Es sieht vor, dass die OGN alle ihre Möglichkeiten nutzt, Casalle zur Macht zu verhelfen, wenn dieser im Gegenzug auf die Verfolgung der OGN und des Buches verzichtet. Casalle bittet um Bedenkzeit.

Inzwischen haben die die Kontrahenten angefangen, sich gegenseitig zu bekämpfen. Schon nach kurzer Zeit sind nur noch zwei Kandidaten im Rennen. Khantank hat durch die Angriffe und Attentate Ructyns schon zahlreiche seiner Anhänger verloren und Ructyn lässt auch Casalle in seiner Dienstwohnung von einer Gruppe von Outsidern angreifen. Einer Truppe der OGN unter der Leitung von Percellar gelingt es, während des Angriffes zu Trevor Casalle vorzudringen und ihm den Vertrag der OGN vorzulegen. Der Admiral erkennt, dass er zurzeit die Unterstützung der OGN braucht und unterschreibt. Die Agenten der OGN wehren den Angriff ab und treffen mit dem Anführer der Outsider, Jocelyn, dem Specht, eine individuelle Vereinbarung. Die Agenten der OGN sichern den Outsidern freien Abzug zu, als Gegenleistung halten sich die Outsider aus den Kämpfen um die Nachfolge heraus. Jocelyn stimmt zu und alle Beteiligten ziehen sich zurück. Auf Porta-Pato berichtet Sergio Percellar über die Geschehnisse und die OGN wartet die weiteren Ereignisse ab.

Am 26. August hält Schmenk Ructyn eine Ansprache über Television und fordert den letzten ernsthaften Konkurrenten, Trevor Casalle, zu einem Rededuell. Der Kandidat mit der besten Logik soll das neue Licht der Vernunft werden. Die Wahl des Ortes überlässt Ructyn seinem Konkurrenten. Casalle und Kratt beauftragen den Massenpsychologen Dustin Seraph, die Show vorzubereiten und Seraph leistet hervorragende Arbeit. Schon vor dem eigentlichen Duell erscheint Casalle als die beste Wahl. In Percellar erwachen jedoch erste Zweifel an der Entscheidung der OGN als er von der Ermordung Leifer Khantanks durch Major Kratt erfährt.

Das Duell findet am 28. August 3580 in einem altem Testzentrum in den Anden statt. Es wird von Terra Vision übertragen und von Computern überwacht. Nach sechs Stunden steht die Entscheidung der Computer fest: Trevor Casalle hat in dem Rededuell die beste Logik präsentiert und wird zum neuen Licht der Vernunft ausgerufen. Ructyn versucht, die Entscheidung zu seinen Gunsten zu ändern, indem er Bilder des toten Leifer Khantank präsentiert und Casalle unterstellt, ihn ermordet zu haben. Er will Casalle verhaften lassen, die von ihm angeheuerten Outsider reagieren jedoch nicht. Sie halten sich an die Absprache mit Percellar. Casalle nutzt die Gelegenheit, seinen ehemaligen Konkurrenten endgültig auszuschalten, indem er den Computer nach den wahrscheinlichsten Tätern befragt. Der Computer gibt als wahrscheinlichsten Täter Ructyn an und das neue Licht der Vernunft lässt ihn und sein Gefolge verhaften.

Trevor Casalle fliegt danach mit einer Korvette in die Wüste von Australien, eigentlich, um dort alle inhaftierten Immunen freizulassen und der OGN zu übergeben. Das Licht der Vernunft hat nicht vor, den Vertrag mit der OGN einzuhalten. Stattdessen plant er, weitere Mitglieder der OGN während der Übergabe der Gefangenen festzusetzen. Dazu hat er Sergio Percellar und seine Leute mithilfe einer suggestiv wirkenden Droge so beeinflusst, dass diese den Trupp, der die Immunen abtransportieren sollte, gefangen nehmen. Mit der Unterstützung von Dustin Seraph schlachtet der neue Diktator zudem die Aktion propagandistisch aus. Roi Danton ist entsetzt über den Verrat, obwohl ihm das Risiko bewusst war und muss tatenlos den Ereignissen zusehen.

Kurz nachdem Percellars Mannschaft den Trupp gefangen genommen hat, geschieht etwas Unerwartetes. Kratt und Casalle werden von Dustin Seraph als Geisel genommen und Seraph gibt sich als Vater Ironside zu erkennen. Das Kommando Dantons kann nun eingreifen, Percellar und seine Mannschaft werden paralysiert und die restlichen Immunen befreit.

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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Pisanelli »

Diesen Band fand ich ganz interessant und gut geschrieben - es gibt einige unerwartete Wendungen und das Zwangsbündnis zwischen OGN und Trevor Casalle ist so ein typisches politisches Manöver. Wie immer glauben die Guten an das Gute und müssen am Ende erkennen, dass die Bösen doch böse bleiben.
Mich erinnerte das so ein bißchen an den Aufstieg von Saddam Hussein, den die USA am Anfang unterstützten und am Ende die Gelackmeierten waren.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von dandelion »

Wenn ein Machtvakuum entsteht, wie hier nach Bulls Flucht, gibt es Verwerfungen. Es entstehen manchmal Koalitionen, die sich im Nachhinein als wenig glücklich herausstellen. Die Machtkämpfe spiegeln aber auch die innere Zerrrissenheit der Menschheit wieder. Es ist klar, daß es keine Rückkkehr zu den geordneten Verhältnissen des Solaren Imperiums geben kann. Viele der im Jahr 3580 auf der Erde lebenden Menschen wurden im Mahlstrom geboren und kennen das heimatliche Sonnensystem nicht mehr aus eigener Anschauung. Die Aphiliker wollen auch nicht zurück, selbst wenn es diese Möglichkeit geben würde.

Als Leser bin ich selbstverständlich auf der Seite der Immunen und sehe das Geschehen aus deren Blickwinkel. Insgesamt ist aber auch der Konflikt zwischen den Standhaften und den Flüchtern der näheren Betrachtung wert. Wie würde man selbst entscheiden? Die Erde und damit die vertraute Umgebung für immer verlassen oder doch standhalten und hoffen, daß der Sturz in den Schlund nicht das Ende ist. Momentan weiß ich es nicht.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von dandelion »

Eine der zentralen Figuren des Romans ist Vater Ironside, ein streitbarer Vertreter der christlichen Kirche des 36. Jahrhunderts. Dies nahm Kurt Mahr anscheinend zum Anlaß, im PR-Computer über die Entwicklung der großen Religionen zu referieren und deren Situation auf der aphilisch geprägten Erde darzustellen.

Nun ist seine Spekulation so gut wie jede andere, die Zukunft läßt sich nicht ergründen. Interessant sind aber seine Hinweise zum Einfluss fremder Religionen auf das menschliche Empfinden und auch die Darstellung des Beharrungsvermögen der katholischen Kirche, die es geschafft hat, die anderen großen Zweige des Christentums zu assimilieren.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Heiko Langhans »

Kleinere Zweige haben anderenorts seltsame Blüten getrieben - siehe PR 492 und PRA 36.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Heiko Langhans »

Um den 19. September erschien der 734. Roman der PERRY rHODAN-Serie:

Kurt Mahr: Operation Gehirnwäsche

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Handlung

Anfang Oktober 3580 startet das neue Licht der Vernunft, Trevor Casalle, die Operation Gehirnwäsche. Um die Agenten der Organisation Guter Nachbar (OGN) auszuschalten, lässt er es zu, dass der OGN-Spion Leven Strout in den Reihen der Aphilen eine XQI-Meldung weiterleiten kann. In dieser Meldung, die der allerhöchsten Geheimhaltungsstufe unterliegt, ist die Rede von besagter Operation Gehirnwäsche. Casalle will damit den Menschen auf Terra ein neues allgemeines Gedächtnis geben. Ohne die Erinnerung an überflüssige Emotionen soll der Bevölkerung eine kollektive Erinnerung, die mitunter den Sieg der Logik über die Unlogik enthält, unbemerkt aufgezwungen werden. Dieses Vorhaben soll im kleinen Maßstab in der Region Parkutta ausprobiert werden.

Casalle provoziert mit dieser fingierten Meldung Reginald Bulls Eingreifen und sieht darin die Chance, der OGN zumindest einen schweren Schlag zu versetzen. Außerdem hofft er, in den Besitz von Bulls Zellaktivator zu kommen, der ihm die Unsterblichkeit und damit auch die ewige Herrschaft sichern würde. In der Tat sieht die Führung der OGN keinen Anlass, den Informationen zu misstrauen. Ein Spähtrupp, bestehend aus den Immunen Sylvia Demmister und Ranjit Singh, bestätigt verstärkte Aktivität der aphilen Regierung in Parkutta. Eine große Baustelle mit technischen Anlagen ist im Entstehen begriffen. Um aus der Nähe weiter Beobachtungen anstellen zu können, überfallen Singh und Demmister ein Pärchen in einem Wohnblock in der Nähe des verdächtigen Gebäudekomplexes. Das Aphiliker-Paar wird durch Singh mit einem Schocker betäubt und anschließend durch spezielle Medikamente in den Zustand der temporären Suspension, eine Art Scheintod, versetzt. Dann nehmen beide Agenten die Identitäten des Pärchens an.

Nachdem die OGN in Sicherheit gewogen wurde, versucht man, sich des Spions Leven Strout aus den eigenen Reihen zu entledigen, was jedoch misslingt. Strout entkommt, seine Enttarnung beweist ihm jedoch, dass die Operation Gehirnwäsche doch eine Falle sein muss. Während seiner Flucht trifft er auf Artur Prax, Joupje und Opa, drei Aphiliker, die in den Slums leben. Sie retten ihn aus einer ausweglosen Situation, ihre Beweggründe lassen sie jedoch im Dunkeln und erklären lediglich, dass sie nach dem Plan der Logik handeln würden. Sie sind anscheinend jedoch zumindest Teil einer Gruppierung, deren Anführer der Chef ist. Durch Strouts sind alle Kommunikationsmittel stark überwacht, sodass sie ihm davon abraten, Reginald Bull auf diesem Weg zu warnen. Stattdessen schlagen sie vor, ihn direkt nach Parkutta zu bringen.

Reginald Bull und Sergio Percellar starten indessen ein Kommandounternehmen mit 1000 Immunen, um die Anlage der Aphiliker zu zerstören. In unauffälligen Kleingruppen strömen die Männer der OGN in die kleine Region Parkutta. Zwei schwere Strahlgeschütze sollen in dem angrenzenden Gebirge im Norden der Anlage aufgebaut werden.

Sylvia Demmister und Ranjit Singh werden unterdessen von Casalles Untergebenem Prakhut Sassar enttarnt und gefangen genommen. Leven Strout und seine Fluchthelfer, die anscheinend ein engmaschiges Informationsnetz bezüglich Aphilikern wie auch OGN besitzen, erfahren davon. Sie entscheiden, sich zu trennen. Prax und Termaar wollen Sylvia und Ranjit befreien, während Strout zu Reginald Bull vorstoßen soll.

Dort angekommen, klärt er Bull auf. Der beschließt jedoch, die Gehirnwasch-Anlage trotzdem zu vernichten, da sie ja existent und einsatzbereit ist.

Am 7. Oktober 3580 soll die kollektive Erinnerung der Bewohner von Parkutta ersetzt werden. Reginald Bull legt den Angriffsbefehl auf 19:30 Uhr. Am Nachmittag werden die Gefangenen Demmister und Singh von Prax und Termaar während einer Überführung befreit und in eine Höhle des Gebirges gebracht, wo sie gemeinsam die Suche der Aphiliker aussitzen. Sie betäuben die beiden Immunen. Per Radiokom informieren sie Reginald Bull, dass es sich bei der Aktion der Aphiliker definitiv um eine Falle handelt. Sie haben an die 20.000 Männer in der Region Parkutta zusammengezogen, die jedoch noch nicht entdeckt worden sind. Woher sie diese Informationen haben, erwähnen sie nicht. Sie übermitteln noch eine Beschreibung des Höhlenverstecks und setzen sich danach ab.

Diese wichtigen Informationen erreichen Reginald Bull um 19:29 - zu spät ist, um die Entwicklung noch aufzuhalten. Die Geschütze feuern auf die Anlage. Die Armee von Casalle, durch unterirdische Gänge verteilt über die gesamte Region, greift umgehend ein. Ziel ist es, die OGN zurückzuschlagen und Gefangene zu machen, aus denen das Versteck der Immunen herausgepresst werden kann. Es folgen einige Scharmützel, in denen die OGN allein zahlenmäßig unterlegen ist. Bull erkennt seinen Plan als gescheitert und leitet den Rückzug ein.

Leven Strout und Sergio Percellar, die sich unmittelbar an einem Geschütz befinden, sehen, wie sich eine Geheimtür in der Felswand hinter ihnen öffnet, durch die Soldaten der Regierung strömen. Im Rückzugsgefecht wird Sergio Percellar tödlich getroffen, was Strout als einziger beobachtet. Er bleibt das einzige Opfer, die Immunen können sich ohne große Störungen nach Porta-Pato absetzen.

Während der Gefechte ging um 20 Uhr die Anlage erfolgreich in Betrieb. Wie sich herausstellt, sind auch Immune vor der Strahlung, die die Erinnerung verfälscht, nicht gefeit. Für Trevor Casalle war diese Aktion ein großartiger Erfolg. Nicht nur wurde die Erinnerung der Menschen von Parkutta erfolgreich ersetzt, auch hat er einen Gefangenen machen können: Sergio Percellar, der mitnichten tot ist…

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Thoromir
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Thoromir »

Dieser Roman war für mich in meinem Denken sehr wichtig.
"Geschichtsverfälschung" - als ich das mit 14 Jahren gelesen hatte, habe ich mir nicht vorstellen können, das es so was tatsächlich gab und gibt. Ich glaube im Perry Rhodan Computer zu dem Roman wurde schon darauf hingewiesen, ich weiss es aber nicht mehr.
Seitdem muss ich immer dann, wenn es um Verfälschung von geschichtlichen und gegenwärtigen Ereignissen geht, immer an die Aphilie denken.
Dieser Roman zeigt, das man auch als 14 jähriger durch Perry Rhodan etwas lernen konnte.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von dandelion »

So ist das mit der Geschichtsschreibung. Was ist einigermaßen objektiv dargestellt und was im Interesse der jeweils herrschenden Schicht verändert? Manipulationen dieser Art sind quasi so alt wie die Menschheit. An Casalles Absichten ist also nichts außergewöhnlich, nur seine Methode ist neu und der Zukunftswelt angepasst.

Ein Schlaglicht auf die aphilisch geprägte Gesellschaft werfen die Alltagsverrichtungen des immunen Strout. Die Gleichschaltung der Bevölkerung geht so weit, daß sich verdächtig macht, wer nicht innerhalb einer bestimmten Zeitspanne sein Abendessen zu sich nimmt. Dazu kommt die ständige Aufenthaltskontrolle mittels des PIK. Wie lange kann eine Gesellschaft existieren, die jegliche Eigeninitiative im Keim erstickt? Das ist wohl neben dem drohenden Sturz der Erde in den Schlund eine weitere große Gefahr für den Fortbestand der irdischen Menschheit.
Heiko Langhans
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Heiko Langhans »

Um den 26. September 1975 erschien der 735. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

Kurt Mahr: Die Armee aus dem Ghetto

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Handlung
Trevor Casalle, das Licht der Vernunft, will weiterhin die OGN unter Reginald Bull zerschlagen. Dank des Gefangenen Sergio Percellar, den die Gegenseite für tot hält, erfahren die Aphiliker vom Stützpunkt Porta-Pato im Atlantik. Casalle arbeitet einen geschickten Plan aus, um die OGN zu überrumpeln und sich Bulls Zellaktivator anzueignen. Heylin Kratt wird mit einem vielköpfigen Kommando auf den Grund des Meeres geschickt. 12 Trupps greifen von regulären Eingängen aus an, während sich ein geheimer Trupp mit ihm durch den Meeresboden zu einem Schacht 200 Meter unter der Oberfläche schmilzt. Von dort aus sollen sie den verteidigenden Emotio-Narren in den Rücken fallen. Ranjit Singh bemerkt durch Zufall als einziger diesen Durchbruch und schafft es, trotz Gefangennahme Bull zu warnen.

Dieser befindet sich in schweren Abwehrkämpfen, während der Großteil der Männer, Frauen und Kinder durch einen Transmitter nach Ovarons Planet flüchtet. Das Transmittersignal wird durch eine zweite Transmitterstrecke nach Goshmos Castle überlagert, die aber zur Ablenkung nur technisches Gerät transportiert.

Ein Kerntrupp von 300 Leuten bleibt zurück in Porta-Pato und versucht, sich zu Kratts wartenden drei Großraumtauchern durchzuschlagen. Sie werden jedoch von den Aphilikern in die Ecke gedrängt. Zu ihrer Überraschung werden sie von zwei Männern gerettet, die nur Ranjit, Sylvia Demmister und Leven Strout bekannt sind: Joupje Termaar und Artur Prax. Mit einer Truppe sind sie durch List, Ausrüstung und gute Informationen in einem Tauchboot der Aphiliker zu Kratts Großraumtauchern vorgestoßen. Sie überwältigten sie, gelangten in den lemurischen Stützpunkt und halfen Reginald Bull und seinen Versprengten.

Nach der Rettung lüftet sich das Geheimnis um diese seit Oktober auftretenden Personen, die nach dem Plan der Logik agieren. Termaar und Prax gehören wie 18 Millionen weitere Aphiliker zur Logik des Glaubens. Diese Organisation wurde von Vater Ironside seit dem Zeitpunkt aufgebaut, an dem er die OGN verlassen hatte. Er hat unter den Slums von Terrania-City ein Netzwerk von Stützpunkten aufgebaut. Die Aphiliker, die ihr angehören, sind immer noch krank und können auch nicht als Immune entlarvt werden, da sie keine sind. So gelangt Ironside an eine Fülle von Informationen. Unter anderem die, dass Sergio Percellar noch lebt. Vier Mucierer lassen sich nach Imperium-Alpha einladen, mit dem Köder, angeblich etwas über das Verschwinden von Reginald Bull auf Goshmos Castle zu wissen, wo Casalle die Immunen immer noch vermutet. Als die Mucierer in der Nähe der Krankenstation sind, überwältigen sie ihre Verhörer und stellen den in ihre schweren Mäntel eingebauten Mikrotransmitter auf. Reginald Bull und ein paar Männer entern die Krankenstation und retten Percellar.

Damit enden die Einsätze für das Jahr 3580. Für die Aphiliker ist die OGN vom Erdboden verschlungen, jedoch vermutet man eine weitere geheime Organisation, die den Überresten von Reginald Bull unter die Arme greift. Terra jedoch, mitsamt dem ganzen Sonnensystem Medaillon, bewegt sich weiterhin unaufhaltsam auf den Schlund zu …

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Thoromir
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Thoromir »

dandelion hat geschrieben:Ein Schlaglicht auf die aphilisch geprägte Gesellschaft werfen die Alltagsverrichtungen des immunen Strout. Die Gleichschaltung der Bevölkerung geht so weit, daß sich verdächtig macht, wer nicht innerhalb einer bestimmten Zeitspanne sein Abendessen zu sich nimmt. Dazu kommt die ständige Aufenthaltskontrolle mittels des PIK. Wie lange kann eine Gesellschaft existieren, die jegliche Eigeninitiative im Keim erstickt? Das ist wohl neben dem drohenden Sturz der Erde in den Schlund eine weitere große Gefahr für den Fortbestand der irdischen Menschheit.
Da merkt man dann auch, dass das Thema Aphile vielleicht zu schnell abgebrochen wurde. Kaum hatte man die "Spielregeln" für diesen Schauplatz dargestellt, war die Aphilie schon wieder weg. Da hätte mich doch mal ein echter Zyklusschwerpunkt auf dieses Thema interessiert, in der all solche Dinge - Das Funktionieren einer Gesellschaft unter solchen Umständen - interessiert hätte.
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Richard
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Richard »

Ich glaube, dass waere zu der damaligen Zeit dann wohl etwas zu viel an "Soziologischen Studien" in PR geworden.

Man hat diese Gesellschaft in einigen pointierten Romanen beschrieben und mehr waere vermutlich nicht so gut angekommen. Aber vielleicht koennen das Leute, die den Zyklus in einer der verschiedenen Auflagen Woche fuer Woche gelesen haben, besser beurteilen.
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dandelion
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von dandelion »

Bei diesem Roman ist mir wieder so richtig bewußt geworden, daß die glorreiche und schöne Zeit des Solaren Imperiums zu Ende ist. Nichts könnte den Untergang der über Hunderte von Jahren gewohnten Welt besser illustrieren als die Tatsache, daß die Gegner der Helden keine fiesen Akonen oder Antis sind, sondern erdgeborene Menschen. Noch dazu sind es Menschen, deren bedrückende Lebensumstände zumindest zum Teil auf eine mehr oder weniger einsame Entscheidung des rhodanschen Führungszirkels zurückzuführen sind. Zwar wurden sie vor dem Zugriff der Laren und Überschweren gerettet, aber trotzdem ins Unglück gestürzt.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Heiko Langhans »

Um den 3. Oktober 1975 erschien der 736. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

Clark Darlton: Rächer zwischen den Sternen

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Handlung
Hotrenor-Taak und Maylpancer stellen Überlegungen über das Schicksal Perry Rhodans und der Erde an. Sollten sie nicht im Hyperraum vergangen sein, so musste die Erde weit entfernt von der heimatlichen Galaxie der Terraner materialisiert sein. Rhodan wäre sonst längst wieder in der Galaxie gesichtet worden. Somit liegt die Vermutung nahe, dass er ein Fernraumschiff bauen würde, um die Milchstraße zu erreichen und sich am Kampf gegen die Laren zu beteiligen. Laren und Überschwere wissen jedoch von drei Depotplaneten der Terraner, auf denen spezieller Treibstoff für derartig große Raumschiffe mit Ferntriebwerken gelagert wird. Sie lassen zwei schwer bewachen und richten auf dem dritten eine Falle ein. Sollte Rhodan die Galaxie erreichen, werden seine Treibstoffvorräte erschöpft sein, und er müsste einen dieser Planeten anfliegen…

Jedoch ist es nicht Rhodan, der die Milchstraße nach 120 Jahren erreicht. Die SOL-Zelle 2 mit Senco Ahrat und Ras Tschubai als Kommandanten trifft 3580 in den Randgebieten der Milchstraße ein, orientiert und informiert sich durch aufgefangene Hyperfunksprüche über die Lage in der Heimat. Die Mannschaft erfährt vom Vhrato-Kult, den die unterdrückten Völker zelebrieren. Dabei wird ein mächtiger Halbgott verehrt, der eines Tages die Unterdrücker vertreiben wird, damit die Völker wieder in Freiheit leben können. Zumindest bei den versklavten Terranern kann man davon ausgehen, dass für sie Perry Rhodan den Vhrato verkörpert.

Sie können Atlan, der mit den Resten der Menschheit untergetaucht ist, nicht kontaktieren. Ras Tschubai entscheidet, auf diesen Kult aufzuspringen und so den Menschen Hoffnung zu geben, bis Rhodan mit dem Rest der SOL aus Balayndagar eintrifft. Der Schutzschirm der SZ-2 und ein Deflektorschirm werden von Dr. Don Paros derart modifiziert, dass sie die umschlossene Materie in eine unerforschte Zwischendimension versetzen. Dadurch sieht sie geisterhaft verschwommen aus.

Mit diesem Geisterschiff und in Gestalt des Vhratos sorgt Ras Tschubai unter den Überschweren regelmäßig für Verwirrung, Angst und Schrecken. Immer wenn Terraner oder andere Unterdrückte in Gefahr sind und die SZ-2 in der Nähe ist, greifen sie ein und vernichten, wenn es sein muss, die Schiffe der Angreifer. Das Gerücht, der leibhaftige Vhrato sei in der Milchstraße tatsächlich zu Werke, geht um wie ein Lauffeuer und versetzt die gläubigen Terraner in Hoffnungstaumel.

So auch viele Menschen auf der geheimen Kolonie New Terra. Diese wurde von Glytha Vermeeren mit 4000 befreiten Terranern gegründet. Der erdähnliche Planet wird jedoch von Überschweren entdeckt. Als der Kolonie die Vernichtung droht, greift das Geisterschiff des Vhrato ein. Die Menschen werden gerettet, müssen aber ihren Planeten aufgeben, da die Überschweren wohl mit larischer Unterstützung zurückkommen werden. Ras Tschubai gibt sich Glytha Vermeeren und Phelton Vaskoss zu erkennen. Glytha erkennt ihn aufgrund ihres hohen Alters wieder und ist schockiert. Sie verspricht ihm, Agenten des von Atlan gegründeten NEI zu kontaktieren und ein Treffen zu arrangieren. Währenddessen fliegt die SZ-2 zwei der drei Depotplaneten an, um den tatsächlich erschöpften Treibstoff aufzufüllen. Der Depotplanet im Wega-System ist jedoch zu gut bewacht. Die Falle im Kennkant-System wird von der SZ-2 rechtzeitig durchschaut, wo sich 400 gegnerische Raumschiffe im Ortungsschutz der Sonne versteckten. Sie fliegen zurück zum Treffpunkt mit Glytha und Atlan.

Das Wiedersehen mit Atlan ist herzlich und erlösend. Einige Gespräche finden statt, und Atlan verspricht seine Hilfe, um den Depotplaneten Olymp zu erreichen. Es zeichnet sich jedoch eine merkwürdige Situation ab: Atlan zielt mit seinem Plan vom Aufbau der GAVÖK auf eine langsame Aushöhlung der Macht der Laren ab, in einem langwierigen Prozess über möglicherweise sogar Jahrhunderte. Die Vhrato-Legende von einem Halbgott, der die Laren mit einer Handbewegung hinwegfegen soll, ist ihm dabei eher ein Dorn im Auge, der nur Hoffnungen schürt, die es in naher Zukunft nicht geben wird. Er verschweigt deshalb, dass längst ein weiterer Depotplanet in der Provcon-Faust existiert.

Den Siedlern unter Glytha Vermeeren wird bei der Gründung einer neuen Kolonie auf einem anderen Planeten geholfen, der von den Überschweren nicht mehr kontrolliert wird. Anschließend wechselt Atlan auf die SZ-2, die den Planeten Olymp anfliegt.

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dandelion
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von dandelion »

Laut Clark Darlton wurde die Erde " über Milliarden von Lichtjahren in ein fremdes Universum geschleudert". Ganz so weit entfernt war der Mahlstrom aber wohl doch nicht.

Nach 120 Jahren kehren die ersten Geflüchteten in die Nähe des heimischen Sonnensystems zurück. Ein denkwürdiger Augenblick, der leider zuwenig gewürdigt wurde. Da hätte ich mir doch etwas mehr Emotionen gewünscht. Überraschenderweise ist Atlan nicht unbefingt erfreut über die zu erwartende baldige Rückkehr von Rhodan, weil er eigene Pläne verfolgt. Aber ES hatte etwas in dieser Richtung vor einiger Zeit vorhergesagt.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von HOT »

dandelion hat geschrieben: Ein denkwürdiger Augenblick, der leider zuwenig gewürdigt wurde.
Fand ich schon. Grade die Hefte um die Rückkehr Rhodans und die Erwartung des Erlösers (den Vhrato), statt eines Menschen, waren sehr gelungen und haben mich beeindruckt.
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