Insgesamt kann ich mich hier gerne anschließen. Der Roman bot wenig Interessantes und Spannendes (-denn wie konnte denn auch Spannung aufkommen, wenn wir nunmehr die technischen Möglichkeiten der Tiuphoren zur Genüge kennen und auch wissen, daß es Medusa in der Zukunft im Solsystem nicht mehr gibt?-) und war vielmehr ein typischer, routiniert geschriebener PR-Roman, der an sich "ok" war. Allerdings erwarte ich bei Romanen von Exposeautoren sehr gerne ebenfalls (s.o.) etwas "Besonderes". Das "Besondere" hat mir hier gefehlt. Vielleicht sollte ich akzeptieren, daß CM inzwischen primär auf die aktionsreiche Kost und "unterhaltende" Romane setzt, ohne sehr viel kosmisch-philosophischen Tiefgang zu bieten.Rainer1803 hat geschrieben:Also ich erinnere mich noch an Zeiten als die Romane der Exposeautoren etwas besonderes waren. Die brachten die Handlung voran, lösten auf. Seit gefühlt 50 Romanen hab ich das Gefühl alles kommt nicht vom Fleck. Diese Larengeschichte wird immer unplausibler, die Jenzeitigen Landen bleiben in weiter Ferne, auch Atlan wird die im nächsten Viererblock wohl nicht erreichen. Atopen, Tefroder, Faktor 4 und vieles groß aufgebaute spielt absolut keine Rolle mehr. Toufec und Shanda verschollen im Nirgendwo, warum musste Bully eigentlich in Larenhausen zurückbleiben. Hier seh ich genausowenig Sinn drin wie in der Action von Avestry.Kritikaster hat geschrieben:Ganz so streng würde ich nicht urteilen. Aber deiner ausführlichen inhaltlichen Kritik stimme ich schon zu. Nur: Mehr scheint man derzeit von der Serie nicht erwarten zu dürfen. Von Ausnahmen abgesehen, über die man sich dann freuen darf. Und die Serie musss natürlich den Geschmack vieler Lesergruppen bedienen, da muss man zeitweilig auch mit Tee und Knäckebrot vorliebnehmen.rolf2011 hat geschrieben: Aber hier wurde eine Null-Handlung durch eine Aneinanderreihung von absurden und total überflüssigen Mini-Stories zu einem vollständigen Romantext aufgebläht.
[Dies bietet mir immerhin WiVa. Soweit, so gut.]
Zum Gesamtplot passen für mich die Worte "Rainer1803"s (s.u.) sehr gut.
Hier kann ich fast nichts ergänzen.
Ich verstehe an der ganzen Laren-Zeitreise nur eines nicht: Perry kann tun und unterlassen, was er will, aber das Prinzip EGWEG wird greifen, so denken die Protagonisten häufiger. Warum macht man sich dann überhaupt Sorgen, daß Avestry-Pasik die Zukunft verändern könnte?? Dürfte doch nicht möglich sein. Aber lassen wir das, man dreht sich ohnehin die Gehirnwindungen bei diesen Zeitreise-Geschichten, die ja auch vielleicht deswegen nicht zwingend von der Leserschaft gefordert wurden.
Ich hoffe, daß sich der Gesamtplot bald wieder mal in die Realzeit oder zu den Jenzeitigen Landen hin entwickelt. Für meinen Geschmack sind wir schon fast zu lange in der tiefsten Vergangenheit.
Daß der ominöse 6D-Impuls dazu beigetragen haben könnte, daß in der Zukunft das SOL-System im Fokus jedermanns zu liegen scheint, ist ja halbwegs interessant. Aber ich persönlich brauche nicht immer mehr und tiefere Schritte in die Vergangenheit.
Meine Gesamtwertung für den Roman: 4/3/4.
Im Moment ist halt wieder eher Knäckebrotzeit (s.o.).
P.S.: Der Vorschaukasten mit den Variationen von (nicht auf)"halten" war diesmal ganz witzig...
P.P.S.: Ich verstehe halbwegs, was Michelle Stern uns auf der LKS mit dem Satz "Der andere hat immer Recht- in seiner Welt" sagen möchte. Da ist ja auch was dran.
"Recht Haben" und "Ethisch richtig Agieren" sind aber unterschiedliche Dinge und interpretationsbedürftig. Und ich persönlich halte das ethisch Gute und Richtige als entscheidender, als das "Recht (Haben)".
Und daher halte ich den Satz für problematisch.
Der Satz impliziert, daß man im Zweifel Gegner wie die Tiuphoren (oder den IS?- ist nicht (!) polemisch gemeint-) verstehen "müsse" oder könne, da sie eine andere, eigene Rechtsauffassung haben.
Sollte dies gemeint sein, möchte ich dem Satz dann doch widersprechen.
"Recht haben" (!!) aus meiner Sicht diejenigen, die menschlich agieren, Leben retten, helfen und solidarisch sind.
Mörder haben nicht "Recht"!
Niemals!!
Sie unterliegen nur einer "Rechts"täuschung!
Insofern rate ich, den Satz (s.o.) noch mal zu überdenken.
Daß auf der LKS einen weiteren Leser die anhaltende Konflikthematik nicht behagt (Frank Westermann), freut mich persönlich sehr. Michelles Worte werden ihn allerdings kaum trösten können.