Klassiker - Die Zeitabenteuer

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Yman
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Yman »

Heiko Langhans hat geschrieben:Mehr als zweitausend Jahre sind verstrichen, seit Atlan nach dem Untergang von Atlantis zum ersten Mal die Fluchtkuppel verließ. (PR-TB 56)
Was meint Atlan (Blauband 1, S. 111) damit, er hätte länger als 4490 Jahre geschlafen? Auf derselben Seite steht auch noch, dass er vor drei Jahrtausenden die steinzeitlichen Jäger aussetzte. Fast dreitausend Jahre sind ja auch deutlich mehr als zweitausend Jahre. Woher kommt dieses Chaos bei den Zeitangaben?

Das Steinzeit-Abenteuer fand ca. 112 Jahre, nachdem Atlan das erste Mal in den Tiefschlaf ging, statt, also ganz grob um das Jahr 7900 v. Chr. Nun sind wir im zweiten Zeitabenteuer ca. 5000 v. Chr. Ist in all diesen Jahren nichts passiert, oder gibt es noch mehr von ES unterdrückte Erinnerungen?
Heiko Langhans
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Heiko Langhans »

Das wird alsbald erwähnt und beruht m.E. auf einer umgedeuteten Erwähnung in PR 54: Atlan lässt sich - denn länger geht sein Winterschlaf am Stück nicht - alle 500 Jahre wecken, einmal von Rico und den Robotanlagen durchwalken, schlurft durch die Kuppel, kuckt Fernsehen, isst einen Happen und geht wieder schlafen, wenn nichts los ist. Ungefähr so wie stoffelige Urlauber oder andere Menschen dieser Tage, die sich nicht zu beschäftigen wissen. :D

4490 Jahre ist im Originalablauf die postulierte (falsche) Schlafdauer zwischen PRTB 56 und PRTB 63. Dieser und andere Hopser werden in der Aescunnar-Handlung noch kommentiert, korrigiert und eingeordnet. B-)
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piehdschäij
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von piehdschäij »

Nun also der erste Band aus dem "zweiten Durchgang". Er liest sich völlig anders als sein (Blauband-)Vorgänger, man merkt ihm die deutlich spätere Entstehungszeit an. Insbesondere der Einstieg in die Geschichte mit den traumartigen Sequenzen und der Persönlichkeitsspaltung hat mir gar nicht gefallen, ich habe die Frische und Direktheit des vorigen Abenteuers vermisst. Mein Eindruck: Kneifel versucht mit diversen Tricks, Spannung zu erzeugen, statt auf die Geschichte zu setzen. Ein Beispiel aus Kap. 10 (wegen Ebook als Quelle ohne Seitenangabe):

"Es gab keine Sterne mehr. Sie waren verschwunden. "
Was ist passiert: Dunkelwolke, weg transitiert, doch ein Traum? Nein:
"Der Himmel hatte sich bezogen,..."
Ein billiger Trick, finde ich.

Auch die ES-Ebene gefällt mir nicht: Den Kämpfer gegen die Androiden zunächst irgendwo in der Wüste fast verschmachten zu lassen, um ihn dann mit einem Mammut an den Zielort zu bringen, kann ich vielleicht noch mit dem verschrobenen Humor unserer "Superintelligenz" erklären, aber seinen Champion mit Pfeil und Bogen gegen Energiewaffen auszurüsten, das geht dann doch zu weit. Klar, mit etwas mehr Technologie für Atlan käme keine Spannung auf. Und die braucht ES, der sich hier nicht als Mentor, sondern eher als Sklaventreiber geriert - schließlich hat er Atlan mit einem Zellaktivator gekauft. Nein, das nehme ich HK nicht ab!

Und schließlich das Gemetzel im Hauptteil: Atlan im Blutrausch (oder ist es doch ES), die Schurken bringen sich gegenseitig um und der Oberfiesling stirbt im Sandsturm - Spannung geht anders!

Da kann ich nur hoffen, das die "2. Ebene" noch bessere Geschichten bereithält!
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dandelion
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von dandelion »

Ja, der Unterschied zum ersten Roman ist auffällig und wohl nicht nur durch die viel spätere Entstehungszeit begründet. Tb 56 war mit Inbrunst geschrieben, hier wirkt Hans Kneifel einigermaßen uninspiriert. Atlans zwei Hauptmotive, nämlich die Rückkehr nach Arkon und die Hilfe bei der kulturellen Entwicklung der Menschheit kommen nicht zum Tragen.

Atlan bezeichnet sich aber schon als "Wächter über diesen Barbarenplaneten". Das ist, chronologisch gesehen, etwas zu früh. Es war ja erst sein zweiter Aufenthalt auf der Erdoberfläche nach dem Untergang von Atlantis. Da konnte er eigentlich noch keine gefühlsmäßige Bindung zu seiner neuen Heimat aufgebaut haben.
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Yman
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Yman »

piehdschäij hat geschrieben:Nun also der erste Band aus dem "zweiten Durchgang". Er liest sich völlig anders als sein (Blauband-)Vorgänger, man merkt ihm die deutlich spätere Entstehungszeit an. Insbesondere der Einstieg in die Geschichte mit den traumartigen Sequenzen und der Persönlichkeitsspaltung hat mir gar nicht gefallen
Das hat mich auch sehr verwirrt, aber ich finde es okay. Das Eingreifen von ES in die Handlung ist ein Kunstgriff, über den man streiten kann. Leider merkt man auch in den Blaubänden, dass die Entstehung der Zeitabenteuer etwas chaotisch ablief, und auch jetzt tauchte vor kurzem noch plötzlich ein neues Zeitabenteuer wie aus dem Nichts auf. Mit dem zweiten Zeitabenteuer bin ich noch nicht ganz fertig, aber es gefällt mir sehr gut. Die Kritik, vor allem an Atlans dürftiger Ausrüstung, ist natürlich berechtigt. Man könnte fast meinen, Anti-ES ist am Werk und stellt vor allem Atlan auf die Probe. Vielleicht hat auch ES seinem neuen Paladin noch nicht ganz getraut, den ihm die Kosmokraten quasi ans Herz gelegt haben. Da hat man genügend zum Grübeln.
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piehdschäij
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von piehdschäij »

Yman hat geschrieben: Man könnte fast meinen, Anti-ES ist am Werk und stellt vor allem Atlan auf die Probe. Vielleicht hat auch ES seinem neuen Paladin noch nicht ganz getraut, den ihm die Kosmokraten quasi ans Herz gelegt haben.
Innerweltlich machen beide Argumente Sinn, insbesondere die Anti-ES-Idee: Anti-ES könnte ja durchaus Interesse daran haben, dass Atlan seine Abenteuer nicht übersteht. Auch das mysteriöse Auftauchen der Androiden könnte so eine plausibel klingende Erklärung finden.

Realweltlich scheidet das Kosmokraten-Argument natürlich aus: Zur Entstehungszeit des Romans war von Kosmokraten noch keine Rede. Und ich persönlich glaube auch nicht daran, dass HK hier an Anti-ES gedacht hatte. Aber wir Leser sind ja gerne bereit, ein Loch in der Logik oder gar einen Fehler durch geschicktes Argumentieren aus dem reichen Fundus des Perryversums hinzubiegen :P
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Yman
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Yman »

piehdschäij hat geschrieben:Realweltlich scheidet das Kosmokraten-Argument natürlich aus: Zur Entstehungszeit des Romans war von Kosmokraten noch keine Rede. Und ich persönlich glaube auch nicht daran, dass HK hier an Anti-ES gedacht hatte. Aber wir Leser sind ja gerne bereit, ein Loch in der Logik oder gar einen Fehler durch geschicktes Argumentieren aus dem reichen Fundus des Perryversums hinzubiegen :P
Die realweltlichen Erklärungen sind halt nie so schön, wie die von den Leser konstruierten innerweltlichen. :D

HK wird sich etwas gedacht haben. An Kosmokraten vermutlich nicht, auch wenn es nur noch drei Jahre dauerte, bis nach Erscheinen dieses Zeitabenteuers erstmals in der PR-Serie von Kosmokraten die Rede war. Anti-ES war schon bekannt und muss wohl auch in Rastatt sehr aktiv gewesen sein, anders lässt sich das Fehlen eines Vorwortes, Klappentextes, usw. gar nicht erklären. :P
Lumpazie
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Lumpazie »

piehdschäij hat geschrieben:
Yman hat geschrieben: Man könnte fast meinen, Anti-ES ist am Werk und stellt vor allem Atlan auf die Probe. Vielleicht hat auch ES seinem neuen Paladin noch nicht ganz getraut, den ihm die Kosmokraten quasi ans Herz gelegt haben.
Innerweltlich machen beide Argumente Sinn, insbesondere die Anti-ES-Idee: Anti-ES könnte ja durchaus Interesse daran haben, dass Atlan seine Abenteuer nicht übersteht. Auch das mysteriöse Auftauchen der Androiden könnte so eine plausibel klingende Erklärung finden.
Ein früher Zug des Kosmischen Schachspiels? Das wäre eine coole Vermutung. Wird sowas ähnliches nicht auch in den letzten BLaubänden ausgesagt (bzw. als Vermutung geäußert - siehe Palast der Legenden und die Abweichung der eigentlichen Perry Rhodan History?). Dazu würde das Verhalten dieses ES (eigentlich Anti-ES) passen ^_^
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piehdschäij
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von piehdschäij »

Angesichts des eher schwachen Romans frage ich mich, warum HK mit einer zweiten Reihe angefangen hat. Natürlich kann man mal einen schlechten Roman hinlegen, aber ich hätte bei einem Neustart doch mehr Enthusiasmus erwartet. Oder kam die Anregung dafür vom Verlag? Vielleicht weiß einer unserer Experten etwas darüber - Heiko?? B-)
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dandelion
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von dandelion »

Bin zwar kein Experte, habe aber in der PR-Chronik nachgesehen. :D

Wie dort nachzulesen ist, kam der Anstoß zu weiteren Zeitabenteuern vom Verlag in Person von Kurt Bernhardt. Er schrieb u.a. an G.M. Schelwokat:

"Weiter wurde festgestellt, daß die Zeitabenteuer von Hans Kneifel sehr beliebt sind."

Die Planetenromane fanden zu dieser Zeit anscheinend "nicht die erforderliche Resonanz". Deshalb wurden neue (alte) Wege gesucht, um den Verkauf zu fördern.

Wie Hans Kneifel persönlich reagierte, ist leider nicht vermerkt. Er machte sich aber umgehend ans Werk, denn keine vier Wochen später, "stand der Titel des ersten Romans fest".

Welcher Aufwand mit dem Verfassen von Zeitabenteuern verbunden war, hat Kneifel später in seinem Beitrag zum Werkstattband von 1986 anschaulich beschrieben.
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Wanderer777
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Wanderer777 »


Diese Spekulation ist noch kaum von Fakten gestützt, und daher als "sehr spekulativ" zu betrachten:

Auf einem der Wanderer-Kunst-Planeten sind viele Orte der Milchstraße entsprechend vorhanden. Das erinnert an die Stadt Allerorten. -- Im Andromeda-Nebel gibt/gab es den Planeten History, wo aus allen Epochen der Menschheitsgeschichte museale Proben aufbewahrt wurden. -- Inwieweit hier ES bzw. Anti-ES hinter den noch offenen Rätseln (sind vielleicht auch keine, da History vielleicht nur ein Produkt der MdI ist, das sich auf die Eroberung der Milchstraße vorbereitete, siehe Symbol der beiden Galaxien mit goldenem Band) steht, ist einerseits nicht auszuschließen, aber noch durch keine Fakten wesentlich untermauert.

Ein besonderes Detail bringt diese Geschichte für das was die Superintelligenz ES mit der Menschheit verbindet.

24 geklonte Androiden auf Wanderer, Erdenmenschen gleich. Aus hochorganisierten Protoplasma, mit Seele, wie sie selbst meinen.

Die Androiden, selbst sich sozusagen als Zuchtvieh erkennend, flüchteten aus der für sie sinnlosen Welt (planetengroßen Spielfeld = Wanderer) in denen sie von ES hineingesetzt wurden. Und deswegen unterdrückten sie die primitiveren Eingeborenen dieser Welt ...

Von 24 Androiden blieben 13 am Leben und so kamen sie zur Erde. Ein Teil der Androiden ist unsterblich und in der Lage Leben zu zeugen. Die Androidin Alyeshka, die Atlan näher kennenlernt, ist sterblich und unfruchtbar ...

Die 13 Androiden, als fremde Götter empfunden, veränderten das bis dahin in freien Familienverbänden funktionierende Leben der ehemaligen Grünen Sahara-Bevölkerung, die in Nordafrika zu dieser Zeit lebten.

Ein Teil der Geschichte spielt in der Relativ-Gegenwart des Jahres 3561 [siehe auch PRTB 169 und 192]

... Die Menschen, die zu »Atlans Zeit« dort lebten, waren negroid, aber heller, größer und mediterraner als die Schwarzafrikaner. Sie jagten Nashörner und Flußpferde und besaßen riesige Rinderherden, deren Überweidung zur Versteppung des Landes mit beigetragen haben mochte. Vermutlich wanderten die letzten Menschen aus, die sich immer mehr in die Gebirgsregionen zurückgezogen hatten. Oder sie starben aus. Atlans Erzählungen würden berichten, was wirklich geschah. Vielleicht waren die viel später erschienen Tuareg die Nachkommen der Androiden und der eingeborenen Jäger? Jedenfalls schienen die vielen Felszeichnungen im Tassili-Gebirge aus Atlans Zeit zu stammen. ...
[PRTB 147 . Hans Kneifel . Flucht der Androiden . November 1975]

Atlan, von ES angehalten Gefahr abzuwenden, erkennt auch den Beitrag für die Menschheit die die Androiden leisteten.

Ab dieser Geschichte ist Atlan, der Hüter der Menschheit, im Auftrag von ES! Als Paladin von ES!
Und ES bestimmt, an was Atlan sich erinnert, und an was nicht!

Mir hat die Geschichte zugesagt, weil hier u.a. wieder exotische Besucher bemüht wurden, die mich wieder anregten Hintergründe zu "ergründen" ...
:wub: :wub:

:blink: :wacko: :susp:
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dandelion
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von dandelion »

Mich hat bei diesem Roman vor allem ciie Beschreibung des Schauplatzes beeindruckt. Von der verschwundenen Savannenlandschaft in der Sahararegion geht ein eigenartiger Zauber aus, den Hans Kneifel gewohnt gut in Szene gesetzt hat.
thinman
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von thinman »

Also irgendwie muß ich bei ihrem Namen ein weig an H. Ryder Haggards "She" denken.

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Yman
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Yman »

Wanderer777 hat geschrieben:
Diese Spekulation ist noch kaum von Fakten gestützt, und daher als "sehr spekulativ" zu betrachten:

Auf einem der Wanderer-Kunst-Planeten sind viele Orte der Milchstraße entsprechend vorhanden. Das erinnert an die Stadt Allerorten. -- Im Andromeda-Nebel gibt/gab es den Planeten History, wo aus allen Epochen der Menschheitsgeschichte museale Proben aufbewahrt wurden. -- Inwieweit hier ES bzw. Anti-ES hinter den noch offenen Rätseln (sind vielleicht auch keine, da History vielleicht nur ein Produkt der MdI ist, das sich auf die Eroberung der Milchstraße vorbereitete, siehe Symbol der beiden Galaxien mit goldenem Band) steht, ist einerseits nicht auszuschließen, aber noch durch keine Fakten wesentlich untermauert.

Ein besonderes Detail bringt diese Geschichte für das was die Superintelligenz ES mit der Menschheit verbindet.

24 geklonte Androiden auf Wanderer, Erdenmenschen gleich. Aus hochorganisierten Protoplasma, mit Seele, wie sie selbst meinen.

Die Androiden, selbst sich sozusagen als Zuchtvieh erkennend, flüchteten aus der für sie sinnlosen Welt (planetengroßen Spielfeld = Wanderer) in denen sie von ES hineingesetzt wurden. Und deswegen unterdrückten sie die primitiveren Eingeborenen dieser Welt ...

Von 24 Androiden blieben 13 am Leben und so kamen sie zur Erde. Ein Teil der Androiden ist unsterblich und in der Lage Leben zu zeugen. Die Androidin Alyeshka, die Atlan näher kennenlernt, ist sterblich und unfruchtbar ...

Die 13 Androiden, als fremde Götter empfunden, veränderten das bis dahin in freien Familienverbänden funktionierende Leben der ehemaligen Grünen Sahara-Bevölkerung, die in Nordafrika zu dieser Zeit lebten.
Gefällt mir, interessante Spekulation.
dandelion hat geschrieben:Mich hat bei diesem Roman vor allem ciie Beschreibung des Schauplatzes beeindruckt. Von der verschwundenen Savannenlandschaft in der Sahararegion geht ein eigenartiger Zauber aus, den Hans Kneifel gewohnt gut in Szene gesetzt hat.
Absolut. Das zweite Zeitabenteuer gefällt mir sehr gut. Kneifel schafft es ein sehr intensives Erleben des Schauplatzes hervorzurufen. Ich habe jetzt ein Stück weiter gelesen, und es scheint, dass ES ein Motiv dafür hatte, Atlan eine moderne Ausrüstung zu verweigern. Die Androiden haben selbst eine technische Ausrüstung (darunter Energiewaffen) und könnten Energiewaffen in Atlans Gepäck erkennen. Atlan bleibt also zumindest anfangs getarnt.
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von dandelion »

thinman hat geschrieben:Also irgendwie muß ich bei ihrem Namen ein weig an H. Ryder Haggards "She" denken.

thinman
Geht mir auch so. Ayesha - Alyeshka, das drängt sich einfach auf.
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Yman
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Yman »

Was mich sehr wundert, ist, dass Atlan sich so gut verständigen kann, dass sich die Steinzeit-Sprache in 3000 Jahren kaum verändert hat. Prinzipiell hätten da natürlich auch ES oder Rico mit einer Hypnoschulung nachhelfen können. Interessant, dass HK dafür keine Notwendigkeit sah. Den Beginn der Eisenzeit hätte ich auch nicht auf das Jahr 5000 v.Chr. datiert. Hat es in Nordafrika damals so ausgesehen, wie im Roman beschrieben? Es ist hier etwas schwer, Fiktion von realer Geschichte zu trennen.
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dandelion
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von dandelion »

Wanderer777 hat geschrieben:

Die Androiden, selbst sich sozusagen als Zuchtvieh erkennend, flüchteten aus der für sie sinnlosen Welt (planetengroßen Spielfeld = Wanderer) in denen sie von ES hineingesetzt wurden.



"ES ist mächtig, aber nicht allmächtig" stellt Atlan fest. Aber um einige abtrünnige Androiden zur Räson zu bringen, hätte die Macht von ES sicher ausgereicht. Deshalb könnte man annehmen, daß die "Flucht" der Kunstgeschöpfe durch ES inszeniert war, um Atlan zu testen. Vielleicht sollte Atlan nur beweisen, daß er bereit war, den Anordnungen von ES Folge zu leisten. Vor allem dann, wenn wirklich wichtige Aufgaben warteten.
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von dandelion »

Yman hat geschrieben: Hat es in Nordafrika damals so ausgesehen, wie im Roman beschrieben? Es ist hier etwas schwer, Fiktion von realer Geschichte zu trennen.
Laut Wikipedia könnte es schon so gewesen sein.

"Als sich gegen Ende der letzten Eiszeit die Tropen erneut um 800 Kilometer nach Norden verschoben, verwandelte sich die Sahara, die zuvor wie heute eine Wüste gewesen war, wieder in eine fruchtbare Savannenlandschaft."

In dem betreffenden Artikel wird auch der Begriff "grüne Sahara-Zeit" verwendet.
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Yman
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Yman »

dandelion hat geschrieben:
Wanderer777 hat geschrieben:

Die Androiden, selbst sich sozusagen als Zuchtvieh erkennend, flüchteten aus der für sie sinnlosen Welt (planetengroßen Spielfeld = Wanderer) in denen sie von ES hineingesetzt wurden.



"ES ist mächtig, aber nicht allmächtig" stellt Atlan fest. Aber um einige abtrünnige Androiden zur Räson zu bringen, hätte die Macht von ES sicher ausgereicht. Deshalb könnte man annehmen, daß die "Flucht" der Kunstgeschöpfe durch ES inszeniert war, um Atlan zu testen. Vielleicht sollte Atlan nur beweisen, daß er bereit war, den Anordnungen von ES Folge zu leisten. Vor allem dann, wenn wirklich wichtige Aufgaben warteten.


Ich denke, dass ES hier mindestens ein doppeltes Spiel spielt, vielleicht sogar die Androiden von Anti-ES losgeschickt wurden, denn auch sie beginnen sofort mit dem Aufbau einer Zivilisation, aber wohl eher nach den Anti-ES-Prinzipien.

Eine gewisse Grausamkeit zumindest Tieren gegenüber scheint evtl. auch ES zu besitzen, wie man an den beiden Elefanten erkennt, die von ES als Reittiere für Atlan praktisch zu Tode geschunden werden. Wenn das Mondra Diamond gewusst hätte! Was haben aber Superintelligenzen auch gegen Elefanten?
Spoiler:
Zehntausend Jahre nach diesen schändlichen Begebenheiten wird der Zwergelefant Norman von Koltoroc um die Ecke gebracht.
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Wanderer777
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Wanderer777 »

Yman hat geschrieben:Was mich sehr wundert, ist, dass Atlan sich so gut verständigen kann, dass sich die Steinzeit-Sprache in 3000 Jahren kaum verändert hat. Prinzipiell hätten da natürlich auch ES oder Rico mit einer Hypnoschulung nachhelfen können. Interessant, dass HK dafür keine Notwendigkeit sah. Den Beginn der Eisenzeit hätte ich auch nicht auf das Jahr 5000 v.Chr. datiert. Hat es in Nordafrika damals so ausgesehen, wie im Roman beschrieben? Es ist hier etwas schwer, Fiktion von realer Geschichte zu trennen.
Da Atlan unvermittelt von ES in die Szene gesetzt wurde gehe ich davon aus, daß ES dafür gesorgt hat, wie auch für die Bekleidung usw.
Das hier ist natürlich Fiktion. In der Realität gab es auch eine Phase von Grüner Sahara. Die Überweidung war nicht der Grund warum die Sahara wieder eine Wüste wurde, sondern der Klimawandel. Davor war auch schon dort mal Wüste.

dandelion hat geschrieben:
Wanderer777 hat geschrieben:
Die Androiden, selbst sich sozusagen als Zuchtvieh erkennend, flüchteten aus der für sie sinnlosen Welt (planetengroßen Spielfeld = Wanderer) in denen sie von ES hineingesetzt wurden.


"ES ist mächtig, aber nicht allmächtig" stellt Atlan fest. Aber um einige abtrünnige Androiden zur Räson zu bringen, hätte die Macht von ES sicher ausgereicht. Deshalb könnte man annehmen, daß die "Flucht" der Kunstgeschöpfe durch ES inszeniert war, um Atlan zu testen. Vielleicht sollte Atlan nur beweisen, daß er bereit war, den Anordnungen von ES Folge zu leisten. Vor allem dann, wenn wirklich wichtige Aufgaben warteten.

Ich würde sagen, nicht um ES Folge zu leisten sondern mit derlei Problemen umgehen zu lernen. Sind ja auch Entwicklungskatalysatoren, diese außerirdischen "Eingreifer" in den normalen Ablauf ...

Muss nicht, aber kann inszeniert worden sein. Denn weshalb werden Menschen-Androiden geschaffen, die letztlich sich fortpflanzen können?
ES und eben die MdI haben die Entwicklung auf der Erde beobachtet und ES hat letztlich durch Atlan in die Entwicklung bewusst eingegriffen.
Die MdI (mit Anti-ES) haben da allerdings nicht groß was tun können, die schützende Hand von ES lag über der Erde ...

Das wird hier auch noch nicht wirklich heller, daher kann man nur vorsichtig in diese Richtung spekulieren ...

:blink: :wacko: :susp:
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von piehdschäij »

Angesichts der eifrigen Spekulationen frage ich mich, ob zu dem Thema "ES und seine Motivation" (oder doch ANTI-ES ?) im Rahmen der Zeitabenteuer noch Informationen kommen werden. Weiß da jemand mehr?

Die Spoiler-Gefahr ist bei dem Thema ja nicht allzu groß - wie es ausgeht, wissen wir doch alle :D
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dandelion
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von dandelion »

Also ich weiß nicht, ob die ES-/Anti-ES-Problematik in den Zeitabenteuern ein Thema war. Aber wir werden ja sehen.

Was mich noch bewegt, ist die Frage, warum Atlan sich so bereitwillig vor den Karren von ES spannen läßt, obwohl ihm ja klar sein müßte, daß ES diese Problemchen sehr leicht auch ohne ihn lösen könnte.
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Heiko Langhans »

Ich weiß mehr, und ich sag's nicht. B-)

Wozu vorgreifen? Hier gelten die gleichen "Regeln" wie bei den anderen Classic-Threads. Howgh.
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piehdschäij
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von piehdschäij »

Das sagt alles :D Dann bin ich gespannt, was uns noch so alles erwartet!
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dandelion
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von dandelion »

Heiko Langhans hat geschrieben:
Es soll übrigens ein heimlicher Spaß für die Kollegen gewesen sein, Andeutungen auf unerzählte Zeitabenteuer in die eigenen Romane einfließen zu lassen und damit Kneifel gewissermaßen zu zwingen, diese Handlungsschnipsel aufzugreifen und einzubauen.
Für die beiden chronologisch ersten Abenteuer trifft dies aber wohl nicht zu. Es gab auch keine historisch nachweisbaren Personen, an denen sich Hinweise oder Andeutungen festmachen ließen.
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