Christian Montillon hat geschrieben:Ich bin der Vater einer dieser Familien.
Gutes Statement! Danke!
Auch wenn der Moderator uns mahnt, zu *on topic* zurückzukehren, so ist diese Debatte hier durchaus in Sinne des Fadens zu verstehen, finde ich. Ich habe 2886 zwar nicht gelesen, aber es kracht offenbar gewaltig darin.
Die Diskussion über Gewalt in Medien wird leider dadurch abgewürgt, daß commerzielle Überlegungen eine verlagliche Ausrichtung bestimmen und unter den finanziellen Umständen dieser Welt wohl auch bestimmen müssen.
J.W.v.Goethe hätte für seinen "Faust" heute keinen Verleger gefunden.
Zu anspruchsvoll oder
zu mystisch oder
zu abstrakt würde es heißen, von der Form ganz zu schweigen. Ich kenne persönlich einen Autor, der ein wirklich sagenhaft gutes Buch (das ich auch gelesen habe) in jahrelanger Arbeit verfaßt hat. Gehobene Belletristik mit ausgesprochen tiefgehenden Metaphern. Als er es bei diversen Verlagen vorstellte, bekam er einmal folgende Antwort, o-Ton: "Warum schreiben Sie nicht, was die Leser lesen wollen. Horror und erotische Elemente sollten schon darin sein...!"
Wenn es nach mir persönlich ginge, bräuchte in PR keine einzige Schlacht beschrieben werden. Dafür könnten ganze Schwärme von Fernraumschiffen das Universum erkunden, weitere "große Leeren" entdecken, die Initiatoren des GESETZES kontaktieren, etc.etc. - also Mystery pur. Doch wenn die Serie in diese Richtung tendieren würde, wär's wohl bald Schluß mit der Erstauflage.
Ich brauche nicht die allergeringste Gewaltdarstellung in Romanen, denn ich habe als aktiver Kampfkünstler genug Gewalt-Ausübung im Leben.
Aber ich weiß durchaus um die versteckte Sehnsucht nach Gewaltdarstellung, die in einem Menschen dann gelegentlich auftritt, wenn ein Leben in allzu geordneten, sicheren und gewaltfreien Bahnen verläuft.
Ein befreundeter Therapeut sagte mir mal, daß nach seiner Ansicht der Mensch regelmäßig drei Reize ertragen sollte bzw. damit konfrontiert werden sollte, um psychisch stabil zu bleiben: a) Kälte b) Hunger c) Gefahr/Gewalt.
Alle drei Reize sind in der heutigen Zivilisation nur noch schlecht zu bekommen. Nur noch wenige gehen in die Wildnis und setzen sich bewußt Kälte, Hunger und Gefahr aus, und Gewalt wird tunlichst vermieden (ich rede jetzt nicht von Schlägertypen).
So ist Gewaltdarstellung in einem Roman immerhin eine Art
kleines Ventil.
Diejenigen Leser der Serie, die sich von Raumschlachten und zerstrahlten Gegnern abgestoßen fühlen und lieber rätselhafte Science Fiction und Mystery suchen, sind wohl leider in der Minderheit. So ist es für mich persönlich einfach eine traurige Erscheinung, immer wieder mit virtuellen Kämpfen und Toten in PR konfrontiert zu werden. Als nur gelegentlicher Leser kann ich aber damit umgehen.
Christian Montillon hat geschrieben:Leider weiß der durchschnittliche 15jährige nicht mal, was PERRY RHODAN ist ...
Oh-lala, um unseren Lieblings-Kelosker zu zitieren. Hätte ich nicht gedacht.
Ist es Dir erlaubt, kundzutun, wer die größte Leserschicht bei Perry Rhodan bildet?