Jaja, der Erklärbär deines Vertrauens....Raktajino hat geschrieben:Da warte ich mal lieber auf die Erklärungen von nano!
Leider kam ich erst gestern zum Lesen, muss denn noch etwas erklärt werden?
Ich finde, der Roman ist außerordentlich selbstkonsistent. Natürlich ist der Titel vielleicht falsch gewählt. Auch ich hätte nach dem Vorgängerroman erwartet, dass manche der Fragen, die Kritikaster formuliert hat, klarer adressiert werden, aber bis fast zum Schluss, als Sichu und Gucky Gyans "Unterwelt" besuchen, kommt fast nichts zum "Programmierten Planeten" richtig zur Sprache (Ausnahmen hat Kritikaster erwähnt). Andererseits wird mit Goldis Schlussansprachen klar, dass die "Künstlichkeit" sich nicht auf Gyan beschränkt, und wir sind wohl noch drei Romane im Trallyom-System. Also abwarten, was da noch alles kommt.
Also ich finde nicht, dass die Charaktere "zerbröseln", allerdings stimmt es, dass die Action die Charaktere in den Hintergrund drängt. Dass sich die Gyanli "Mühe" mit den Galaktikern machen, kann man nicht sagen, da wir keine Vergleichsmöglichkeiten haben, wie die Gyanli sonst mit Besuchern von außerhalb Orpleyd umgehen. Was die Gyanli grundsätzlich bezwecken ist klar benannt: Sie suchen nach "Antennen" Cadabbs.Kritikaster hat geschrieben:Ich muss leider sagen, dass mich der Roman in vielen Punkten enttäuscht hat.
Waren im ersten Teil des Doppelbandes noch eine Spannung aufgebaut worden und Charaktere entwickelt worden, so zerbröselt im zweiten Teil alles wieder. Warum machten sich die Gyanli eine solche Mühe mit den Galaktikern?
Ich finde nicht, dass es hier einen "Bruch konsistenter Schilderung" gibt. Der Praktikant Janes hat einen Selbstmordversuch hinter sich, da ist es nicht weit bis zum "dann schmeiß ich mich auf die Bombe, ist ja eh' egal". Was Rogelia Ma durchgemacht hat, wissen wir nicht, aber dass er sich einem Fluchtversuch aktiv anschließt, passt genau in sein Profil vom Vorgängerroman. Dass die beeinflussten Gefangenen Faryes Anweisungen folgen, passt auch zur Passivität und Folgsamkeit von Personen, denen man auf die eine oder andere Art den eigenen Antrieb genommen hat. Die Gefahr der Flucht können sie wohl kaum einschätzen, solange die Aktion auf dem TASSMUR nicht losgeht. Dann ist es zu spät, um noch sinnvollen Widerstand zu leisten.Kritikaster hat geschrieben:... Der jammernde Praktikant mutiert zum unfreiwilligen Helden und Ma wird schlagartig vernünftig und vergisst sein cholerisches Wesen. Wahrscheinlich steckt da eine schöne literarische Idee dahinter, aber bei mir kam es nur als Bruch konsistenter Schilderung an. Von den Gefangenen heißt es, dass sie die Täuschung nach wie vor nicht durchschauen können, dennoch wehrt sich keiner gegen die Fluchtanweisungen von Farye, egal wie unnötig gefährlich ihnen das eigentlich erscheinen müsste.
Natürlich sind die "Küsse" aus Goldis "Hut" gezaubert, aber sie sind plausibler als viele andere Teile, die wir schon hatten (Beispiel: Neacue). Und sie werden wunderbar zielstrebig und konsistent eingesetzt. Die angesprochenen Wechselspiele fand ich ausgeprochen erfrischend (abgesehen von der etwas zu einfachen Erklärung, warum sich Sichu, Pey-Ceyan und insbesondere Leccore am Anfang des Romans gefangen nehmen lassen). Auch schön die Szene, wie die Gyanli den drei letzten Peilsendern aufsitzen.Kritikaster hat geschrieben: Gefangene Befreier, befreiende Gefangene - schöne Wechselspiele aber in der gedrängten Form von 62 Heftseiten für mich irgendwann doch nur noch verwirrend. Die omnipotenten" Küsse" waren mir dann auch etwas zu sehr aus dem Hut gezaubert.
Von der Story her fand ich den Roman wirklich sehr gut konzipiert. Den Schreibstil fand ich gut, aber leider gab es mal wieder einige Vergleiche und Metaphern, die meines Erachtens manchmal das Ziel meterweit verfehlen. Das kommt bei Michelle leider immer mal wieder vor, aber inzwischen nehme ich das humorvoll als Erkennungsmerkmal ihrer Romane.