Waringer hat geschrieben:Rainer Nagel hat geschrieben:
Die positive Utopie ist Terra/die LFG. Dem werden andere Gesellschaftsentwürfe entgegegengestellt, damit klar wird, für welche Werte unsere Helden eintreten.
Das war aber schon immer so, auch zu Zeiten des Solaren Imperiums: MDI (Totalitäres Verbrecher Kontroll-Regime), M-87 (Kastensystem). Gerade der MDI-Zyklus war damals eine Metapher auf den kalten Krieg und die innerdeutsche Auseinandersetzung BRD - DDR in dessen Verlauf die beiden Systeme konkurrierten.
Dass das SI im Vergleich zu den jeweiligen Gegnern gut abschneidet, wird wohl niemand bestreiten. Das betont aber, was ich schon weiter oben schrieb: Dass nämlich erst ernsthaft in Richtung "positiver Utopie" gegangen wird, wenn auch die Gegner °akzeptabel° handeln.
Das die Auseinandersetzung mit den MdI eine Metapher auf den kalten Krieg sein soll, kommt mir allerdings seltsam vor. Inwiefern soll es hier eine Konkurrenz der Systeme gegeben haben? Und für einen kalten Krieg waren die Auseinandersetzungen ziemlich heiß....
Waringer hat geschrieben:
Das SI als potentieller Negativ-Entwurf ist eigentlich eher ungeeignet, da die richtig fragwürdigen gesellschaftlichen Entwürfe in der Serie erst viel später auftauchten, z.B. die Ausmerzung krimineller Tendenzen durch Genetik („Robert W. G. Aerts“).
Hierzu wird leider immer wieder ziemlicher Unsinn geschrieben. Auch du liegst daneben, wenn du hier Genetik reinbringst.
Dass bspw. Robert W. G. Aerts tatsächlich der letzte Kriminelle ist, wird gar nicht so eindeutig geschrieben. Er selbst sieht sich wohl so, und seine Umgebung ist erstaunt, dass es noch Leute gibt, die bspw. bewaffneten Raub begehen. Das alleine hätte wohl keineswegs genügt, dass "zahlreiche" Leser Briefe geschickt hatten. Der Auslöser war der eine Satz: "Negative psychische Entwicklungen werden bereist im Kindesalter erkannt und korrigiert." (PR 1007) Ich habe die Reaktionen der Leser und WiVos Antwort dazu
vor gut zwei Jahren hier zusammengefasst.
Waringer hat geschrieben:...Interessant ist auch eine Analogie zur damaligen Zeit mit Konrad Adenauer, der als „ewiger Kanzler“ tituliert wurde.
Adenauer war nur bis Oktober 1963 Kanzler, etwa bis PR 100. Was das mit Perry Rhodans über 1000 Jahren an der Spitze der Exekutive des SI zu tun haben soll, wirst du sicher noch erläutern.
nanograinger hat geschrieben:
Aufgrund dieses Sendungsbewusstsein wird dann erklärlich, warum bspw. Perrys Abwesenheit nach dessen Verschlagen ins Unbekannte (M87) soweit als möglich verschwiegen werden musste, auch und gerade vor den "demokratisch" gewählten Vertretern der Kolonialplaneten.
Ja, die Verwendung eines Doppelgängers, Heiko Anrath, im M87-Zyklus, war eigentlich eine erstaunlich folgerichtige Handlung, die sich aus den Erfahrungen im Plophoser-Zyklus ergab. Damals galt Rhodan nach der Entführung durch Iratio Hondro und Zerstörung der CREST öffentlich als tot, was zu Chaos und Zerfall des Großen Imperiums führte - und sich im Nachhinein als Fehler herausstellte. Einen Fehler, den man im M87-Zyklus vermied. Im Prinzip war das der Moment, wo der Wert bzw. das „Sendungsbewusstsein“ Rhodans erkannt wurde.[/quote]
Ich glaube, du missverstehst mich hier (vielleicht auch bewusst
). Mit „Sendungsbewusstsein“ meine ich, dass Perry offenbar gar nicht auf die Idee kommt, dass er (und seine Kumpel) vielleicht mal nicht für die nächste Wahl kandidieren. Das kommt ihm offenbar nicht in den Sinn, weil er ja einerseits unsterblich ist (keine natürliche Begrenzung), aber auch, weil er ja von ES "auserwählt" ist. Und seine ZA-Kollegen hat wiederum er "auserwählt" ist. Der Betrug der Menschheit und ihrer gewählten Vertreter zeigt, dass für Bully und Co. "auserwählt" "gewählt" zu jeder Zeit schlägt. Das ändert sich erst mit PR 765 und danach.