Ja, der besagte "Punsch" wäre mir wirklich lieber gewesen.
Rhodan ist mal wieder häufiger Beobachter und wird mehrfach übertölpelt. Einmal durch den Trick über das gäonische Ärzteteam, dann über den Agenten auf Selene. Schon seltsam, wie arglos die Protagonisten agieren. Dass am Ende des Romans Gucky auch noch "vergißt", seinen Deflektor einzuschalten (S.53), passt da gut ins Bild. Albern. Schade aber, dass unsere Helden so dämlich dargestellt werden.
Die bislang so starken Frauenfiguren (gut geschildert durch Michelle Stern) schlottern, zittern, zagen und zweifeln bei UA nur. Ja, immerhin merkt die Solastratorin, wie man sie hier darstellt ("Ich habe mich verhalten, als stünde ich unter Valium, und damit muss jetzt Schluss sein" (S.46)- AHA, sage ich da nur.).
In der ersten Häflte des Romans wird rochiert, redundiert und gefunkt, was das Zeug hält. Aber nachdem die RAS TSCHUBAI durch die feindliche Übernahme drei gäonische Raumer angeschossen hat und Gäonen getötet werden, da fehlt ein vernünftiger, aktiver Kommunikationsversuch mit den Thoogondu oder den Gäonen, die sich wirklich seltsam still verhalten. Warum kein Gegenangriff auf diese (scheinbar aktive) Aggression?
Auch UAs seltsame Charakterisierungen haben für mich wenig zur Atmosphäre beigetragen. Lamazu "hüstelt und saugt wie ein Trüffelschwein die Luft ein und wirkt diagnostisch weniger festgelegt (als Harouchi)". Aha. So wirkte er also...(S.10).
Ganz nebenbei: Die Nebenszene um den Koch wirkte auf mich unfreiwillig (??) komisch (S.34). Da wird zunächst von Ingwer, Pfeffer und von "Prisen und Hauch" schwadroniert, da wird irgendwas abgeschmeckt und "die robuste Tagesvariante (Herbstliches Pflaumengulasch im Römmertopf) (...) muss dann nur noch vor sich hinschmoren". So, so. DANACH aber prüft der Koch erst die Pflaumen und zu meiner Erheiterung läßt der Koch erst dann das Fleisch in den Römertopf "legen" "und mit Wildfond, Rotwein, Senf und Pflaumenmus" "vermischen". Keine Rede von scharfem Anbrennen des Fleisches, vom Ablöschen mit dem Rotwein. etc. Hier wird nur "vermischt" und wohl dann erhitzt. Schade um die Zutaten.
Aber lassen wir das...
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Der Roman hat mir nicht gefallen. Meine Bewertung: 5/4/3.
Macht aber nichts.
Begeisterte Leser gibt es genug.
Ich freue mich nun auf Herrn Hirdts Anschlussroman.
Ich wünsche euch allen ein ruhiges und erholsames Weihnachtsfest!