Und nur mal so zum Nachdenken: Wenn ein Leser es nebenbei in ein paar Tagen schafft, die Serie komplett auf neue Füße zu stellen und einen kompletten Zyklus anzulegen - da fragt man sich schon, was die Typen im Verlag den ganzen Tag so treiben...
Neben all der anderen notwendigen Arbeit: Mit größter Wahrscheinlicheit komplexere Zyklen entwickeln.
Müllmans Darstellungen gefallen miir, schrieb ich ja. Aber er beschreibt einen Zyklus, der, zumindest bisher, nur 1 "Handlungsstrang" enthält, den er kontinuierlich weiterentwickelt. Das kann man mit den ersten, relativ einfach angelegten, Zyklen der Serie vergleichen.
Spätere und erst recht heutige Zyklen enthalten immer mehrere (etliche) Handlungsstränge, die parallel vorangetrieben werden.
Allein die einfache anfängliche Skizzierung deser Ebenen dürfte etliche Zeit in Anspruch nehmen.
Dazu kommt dann noch: Anlegen von Datenblättern für die einzelnen Autoren (Waffen, technische Errungenschaften, Personen, Welten etc).
Ich habe Derartiges in diesem Umfang noch nicht gemacht, aber wenn ich versuche, es gedanklich zu entwickeln, wirde der Berg an Informationen, die ich sammeln, ausarbeiten und beachten müßte, immer größer und unübersichtlicher.
Und das wäre dann *nur* die Grobskizzierung der Handlungsstränge!
Steht die grobe Skizzierung, geht's an Details. Jeder "Ast" muß sich in sich schlüssig entwickeln, und die Gesamthandlung (also alle Handlungsstränge) muß zusammenpassen *und* nach und nach zusammenlaufen.
Schoin das ist eine Riesenarbeit, aber bei weitem nicht alles:
Steht das Gerüst, müssen die einzelnen Hefte noch mit einer möglichst interessanten Handlung gefüllt werden. Das ist, klar, die Aufgabe der einzelnen Autoren, aber die Vorgaben gibt die Expose-Redaktion.
Ich habe keine Ahnung, wie lange man daran arbeiten muß, bis man endlich sagen kann, "okay, ich denke mal, damit kann man 'was anfangen". Aber es ist nichts, wan man "so nebenbei" und "in 1, 2 Tagen" erledigen kann.
Anmerkung zu den Exposees:
Ich glaube, im PR-Jashrbuch 1984 wurde ein Exposee veröffentlicht. Kann d in dem Buch jetzt leider nicht nachsehen. Wie dem auch sei: Das Exposee war *sehr* umfangreich!. Bei aller Wertschätzung Müllmanns Ausarbeitungen: Das damalige Exposee war detaillierter, länger. Vermutlich also: Es steckte mehr Arbeitszeit drin.
Mit deiner obigen Beurteilung der Arbeit der Autoren kann ich demzufolge nicht einmal ansatzweise konform gehen; du tust ihnen Unrecht.