Zyklus: Die Zeitpolizei/M87 (PR 300-399)

Unvergessene Abenteuer, legendäre Zyklen - nachgelesen und neu diskutiert.
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Nisel
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Re: Zyklus: Die Zeitpolizei/M87 (PR 300-399)

Beitrag von Nisel »

Hmmm... danke... irgendwie dennoch schwer vorstellbar... aber gut, es steht geschrieben, es ist so.
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Richard
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Re: Zyklus: Die Zeitpolizei/M87 (PR 300-399)

Beitrag von Richard »

Hm, ich sehe das als eine der aus meiner Sicht nicht untypischen Übertreibungen gewisser Dinge/Eigenschaften in der frühen PR Welt.
Aehnlich wie auch die telepathischen Faehigkeiten, die man Perry anfangs immer wieder mal "andichtete".
thinman
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Re: Zyklus: Die Zeitpolizei/M87 (PR 300-399)

Beitrag von thinman »

Richard hat geschrieben: 27. November 2019, 20:12 Hm, ich sehe das als eine der aus meiner Sicht nicht untypischen Übertreibungen gewisser Dinge/Eigenschaften in der frühen PR Welt.
Aehnlich wie auch die telepathischen Faehigkeiten, die man Perry anfangs immer wieder mal "andichtete".
Kann auch eine Idee von KHS sein, die er ja auch in seinen ZBVs genracht hat.

thinman
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R.B.
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Re: Zyklus: Die Zeitpolizei/M87 (PR 300-399)

Beitrag von R.B. »

William Voltz war ein guter Geschichten - Erzähler. Das fiel zu damaliger Zeit besonders dann auf, wenn er Stories mit Leuten aus der zweiten oder dritten Reihe schrieb. Der Kontakt ist bei mir sofort da, auch nach all den Jahren immer noch. Seine Schreibe wirkt bei mir nicht so altbacken wie zum Beispiel bei Scheer oder Ewers, nein, er könnte problemlos heute mitschreiben, ohne dass es auffallen würde.

Bull hat eine Eliteeinheit unter General Ems Kastori, genannt "der Heitere" nach Magellan geschickt. Der soll eigentlich nur warten, stellt aber bei eigenen Erkundigungen fest, dass es mindestens eine zweite örtliche Macht geben muss, ohne dass er dahinter kommt, wer das denn nun ist.

Währenddessen verschwinden die 4 OLD MAN Schiffe. Die CREST IV findet das Zielsystem trotz defekten Halbraumspürer und Rhodan schickt einen Erkundungstrupp unter Major Hole Hohle (ohne "h" im 'Vornamen, da legt er Wert drauf) auf die Regenwelt Modula II. Mit dabei ist Fellmer Lloyd. Unten angekommen, stoßen sie auf die Perlians - große, schlanke Wesen, die sowohl über als auch unter Wasser leben können; unter Wasser ziehen sie vor. Bei dieser Aktion fällt zum ersten Mal der Begriff "Drittkonditionierte" und der geneigte Leser kann sich denken, dass es dann auch Zweit- und Erstkonditionierte geben muss. Diese Drittkonditionierten aka Perlians halten sich für eine Polizeitruppe, die irgendjemand in der Milchstraße für was auch immer bestrafen soll, der Grund ist unklar. Nach einigem hin und her werden Lloyd, Hohle und Co eingefangen und der der 2. Teil des Doppelbandes (313) beginnt.
Darin schaffen es unsere Freunde, aus dem perlianschen Unterwassergefängnis auszubrechen und sich in Moor- und Dschungellandschaften zu verstecken. Während sie auf der Suche nach Wasser sind, treffen sie auf menschenähnliche Wesen mit einer wahren Löwenmähne, die Gurrads. Verständigen kann man sich nicht, Informationen sind in erster Linie Lloyd zu verdanken. Die Gurrads sind allerdings selber in diesem Lager eingesperrt und haben keine großartigen Chancen auf Freiheit. Nichtsdestotrotz sind sie der Meinung, Spione dingfest gemacht zu haben und wollen die Terraner töten. Nur auf Grund eines halbwegs positiv gestimmten Ober - Gurrads überleben unsere Helden.

Weiter oben tauchen auf einmal ein paar 100 Birnenraumer der Gurrads auf und greifen die OLD MAN Schiffe an, die verschwinden erstmal. Im folgenden Chaos erreichen Hohle und Kameraden zwar ihre Space - Jet, das Teil ist aber nicht mehr flugtauglich. So reicht es so grade für einen Funkspruch, in dem PR mitgeteilt wird, dass man sich nicht mehr lange halten könne.

Wir erhalten von WiVo erste Informationen, dass tatsächlich noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Die beiden Bände waren für mich nicht unbedingt eine totale Offenbarung, insbesondere die Gurrad - internen Streitigkeiten im Lager waren zu menschlich. Aber es war eine ordentlich erzählte Geschichte. Schön bei WiVo waren die m.M. nach sachlich und persönlich nachvollziehbaren Handlungen sowie die Reaktionen der Verantwortlichen. Wir haben keine cholerischen Vorgesetzten, einen normal reagierenden Rhodan und einen Major Hole Hohle, der die Erfahrung von Fellmer Lloyd anerkennt und sie nicht in Frage stellt.
Romane von William Voltz kann ich auch dann gut lesen und sie positiv bewerten, wenn er nicht unbedingt den besten Tag hatte.
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R.B.
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Re: Zyklus: Die Zeitpolizei/M87 (PR 300-399)

Beitrag von R.B. »

"Immer dann, wenn wir längere Zeit unterwegs sind und alle Pläne fertig geschmiedet sind, hängst du in der Vergangenheit fest." Sichu Dorksteiger sieht ihren Lebensgefährten an. Sie erkennt, dass Perry Rhodan wieder große Probleme wälzt, diesmal aber vergeblich nach einer Lösung sucht. "Kann ich dir helfen?" fragt sie.
"Nein," erwidert Perry. "Mir ist nicht mehr zu helfen." Er sieht völlig fertig aus. "Ich bin bei dir," versucht sie ihn zu trösten. Sie setzt sich neben ihn und nimmt seine Hand. "Wo bist du grade?" möchte sie wissen.

"Wieso bin ich so ein Versager?" bricht es aus Rhodan heraus. Aus seinen Augen rinnen Tränen die Wangen herab. Wieder einmal erkennt Sichu Perrys Dilemma. Der große Rhodan, der ewige Rhodan, der Mensch, der auf alles und jedes eine Antwort hat, der Mann, der mit Kosmokraten verhandelt und Superintelligenzen in die Schranken weist, sitzt in seiner Kabine und weint. Wieviele lebende Wesen mag es geben, bei denen er sich so gehen lassen kann? denkt Sichu. Gucky sicherlich. Bei allen anderen, auch bei Bull und Atlan würde das nicht funktionieren. Bei Atlan sowieso nicht. Bei Reginald eventuell. Aber da sind jetzt diese verdammten 500 Jahre zwischen. Ich muss auf ihn aufpassen.
"Was bedrückt dich?" versucht sie zu helfen. "Wenn man über ein Problem geredet hat, erscheint es auf einmal nicht mehr so riesengroß."
"Meine Kinder," sagt Rhodan stockend. "Ich habe sie alle geliebt. Hatten sie denn überhaupt Chancen mit mir als Übervater?" Sichu hat befürchtet, dass Perrys Gedanken in diese Richtung gehen. "Kantiran zum Beispiel. Ich wusste ja nichts von seiner Existenz. Als wir uns kennenlernten, war ich der letzte verstockte Idiot. Warum konnte ich nicht einfach auf ihn zugehen, ihn umarmen und ihm sagen, dass ich mich freue? Warum bin ich bei all meinen Kindern so dämlich?"

Sichu weiß, was jetzt passiert. Dieses Thema kommt nicht zum ersten Mal hoch und sie muss äußerst behutsam vorgehen. Perry Rhodan kann kaum noch klar blicken. "Was hätten wir denn anders machen sollen? Wir wollten doch nur, dass Thomas losgelöst von dem Namen Rhodan aufwächst. Und so? Habe ich ihn umgebracht?"

"Nein," wiederholt sich Sichu. "Thomas konnte gegen seine arkonidische Hälfte nicht ankämpfen. Er wälzte alles, was ihm nicht passte, auf dich ab. Du hattest in seinen Augen Schuld an allem, du warst für ihn der personifizierte Satan. Ja, man kann darüber streiten, ob eure Entscheidung richtig war. Ob die Wahrheit früher auf den Tisch gehört hätte. Aber wer da wen umbringen wollte, dürfte keine Frage sein. Wenn man wirklich die Schuldfrage bei Thomas' Tod stellt, kommt ein ganz anderer ins Spiel. Erzähl mir nicht, dass ES nicht genau wusste, was er tat, als er Thomas den mit deinen Individualdaten versehenen Zellaktivator gab. ES hat euch beiden keine Chance gelassen."

Sie nimmt Rhodan in die Arme und streicht über seine von den Tränen salzigen Wangen. Er scheint sich etwas zu beruhigen. "Keine Zeit, immer unterwegs, kaum mal ein Tag, an dem ich mich ihnen widmen konnte. Das war bei Suzann und Mike auch nicht besser. Sie hatten mit all den anderen mehr zu tun, als mit mir."

"Ja, aber aus denen ist doch etwas geworden. Wie ist eigentlich dein derzeitiges Verhältnis zu Mike?" versucht Sichu einen vorsichtigen Themawechsel. Rhodan sinniert. "Anders," sagt er. "Nach all der Zeit ist das kein normales Vater - Sohn Verhältnis mehr. Ich kann es schwer beschreiben. Es ist nicht so wie bei Atlan oder Bully zum Beispiel. Es ist mehr. Aber Mike hat es geschafft. Er braucht nicht mehr zu mir aufzublicken. Wir können gleichberechtig nebeneinander stehen und uns in die Augen sehen."

"Du hast mir immer noch viel zu wenig aus der Zeit erzählt, in der er dir die ersten Male über den Weg gelaufen ist." Sichu ist neugierig. Dieser seltsame Schnösel, der Mike Rhodan damals war, fasziniert sie. "Naja, ich habe ich diesen Verrückten nicht erkannt." erklärt Perry Rhodan. "Der Bengel hat mich bis aufs Blut gereizt. Bei Atlan war es genauso. Mike wusste um seine Wirkung. Und ich frage mich immer noch, warum ich nichts gemerkt habe. Ein Captain hat mir da mal was zu erzählt. Wenn Soldaten, die mit mir zusammen im Einsatz waren, ihren Abschied aus der Flotte nahmen, habe ich mich bemüht, dabei zu sein und ihnen zu danken. Das klappte die halbe Zeit nicht, aber dieser Captain sagte mir später, er habe uns bei einem Einsatz auf einem dieser Birnenschiffe nebeneinander stehen gesehen. In diesem Moment habe er ein, wie drückte er sich nochmal aus?, unsichtbares Fluidum des Einverständnisses gespürt. Mienenspiel, Augen, Haltung, alles wäre identisch gewesen. Er hatte uns nur auf Grund der unterschiedlichen Kampfanzüge unterscheiden können. Und ich hab nix gemerkt. Als ob da irgendeiner in meinem Kopf etwas zugeklappt hatte.
Auf Modula II in der Großen Magellanschen Wolke waren wir zusammen mit "unseren" Ertrusern Melbar Kasom und Oro Masut im Einsatz. Es galt, den Major Hole Hohle und seine Leute, darunter immerhin auch Fellmer Lloyd einzusammeln und zurück auf die CREST IV zu bringen. In diesem Durcheinander landeten wir natürlich wieder in einem Birnenraumer, das hatte Atlan dann auch mitgekriegt, er wusste aber nicht in welchem.

Bei uns hatte Mike die große Sorge, dass die Gurrads bei Untersuchungen meinen Zellaktivator für eine Bombe oder was weiß ich hielten. Kasom hat mich festgehalten und Danton war mit den Gurrads zu Gange, erreicht hat er leider nichts. Ich habe ihm sogar Hochverrat vorgeworfen. Er meinte zu mir, ich wäre zu verbittert, wenn andere mal meine Stelle einnehmen würden. Ich denke, genau das war ich auch. Wir hatten eine Art Vater - Sohn Zwist, ohne dass ich davon wusste. Er habe als Außenstehender meine Leute gegen mich aufgewiegelt, habe ich ihm an den Kopf geworfen, und das sei nun mal Hochverrat. Und meine Leute wären Meuterer. Er wurde nach diesem Vorwurf kreidebleich und sagte mir, dass er nach diesem Einsatz alle Schuld auf sich nehmen würde und war weg.
Mit Kasom musste irgendwas passiert sein, dachte ich damals. Der sieht dich so seltsam an. Gesagt hat er aber nix, der Bengel. Im Nachhinein erfuhr ich, dass Oro Masut ihm in einer Notsituation Dantons Geheimnis mitgeteilt hatte und er wusste, wer der Kerl wirklich war."

Perry Rhodans Blick wurde wieder klar und er kehrte zurück in die Gegenwart auf der RAS TSCHUBAI. Ich muss unendlich dankbar sein, dass Sichu bei mir ist, dachte er. Ich muss immer funktionieren, ständig Lösungen parat haben und darf keine Schwäche zeigen. Das würde sich sofort auf die Anderen übertragen. Dass auch Unsterbliche ihre Leichen im Keller haben können, glaubt sowieso keiner.

Er sah Sichu in die Augen. "Danke," sagte Perry Rhodan. "Danke."
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Re: Zyklus: Die Zeitpolizei/M87 (PR 300-399)

Beitrag von Faktor10 »

RB, das hast du schön geschrieben. Ich warte auf weitere Teile. :st:
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Re: Zyklus: Die Zeitpolizei/M87 (PR 300-399)

Beitrag von R.B. »

Es freut mich sehr, dass es dir gefallen hat.

Ab und zu lese ich einen bis zwei Romane, werde am nächsten Morgen wach und habe so etwas im Kopf. Ab und zu lese ich 50 Romane und nix passiert. Man sehen, was mein Kopf bei diesem Zyklus so meint. Kann aber noch was dauern, im Moment bin ich grade auf Mörderjagd am Nürburgring in der Eifel....
:D :D :D
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Re: Zyklus: Die Zeitpolizei/M87 (PR 300-399)

Beitrag von Faktor10 »

Ich war es nicht. :devil:
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Re: Zyklus: Die Zeitpolizei/M87 (PR 300-399)

Beitrag von R.B. »

1. Das sagen sie alle.

2. Einem Mönchengladbacher kann man sowieso nicht trauen. Höchstwahrscheinlich betrinkt er sich täglich mit Altbier oder altbierähnlichem Gebräu und ist schon alleine deswegen mit Vorsicht zu genießen.
:P :P :P

Aber soll ich dir mal was sagen: Unser FC wird ja wieder zweitklassig werden (das ist in 2019 das erste Mal, das ich mich da nicht drüber aufrege. Vielleicht hat das schon was mit Altersweisheit zu tun). Ich drücke im Gegenteil BMG die Daumen. Ihr dürft mit meiner ausdrücklichen Erlaubnis Deutscher Meister werden.
:D
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Re: Zyklus: Die Zeitpolizei/M87 (PR 300-399)

Beitrag von R.B. »

In Band 316 - Der Sprung ins Verderben - kümmert sich Clark Darlton wieder um Reginald Bull & Co, also die Daheimgebliebenen. Daher findet man zwangsläufig Gucky und Jumpy unter den Hauptpersonen.

Der Roman beginnt mit John Marshall und Wuriu Sengu auf dem Planeten New Luna, System Jellicos Stern, 8418 Lichtjahre von Sol entfernt. OLD MAN ist auch da und umkreist New Luna. Marshall hat böse Vorahnungen. Die haben an Bord der MARSCHALL FREYT Ras Tschubai, Gucky und Jumpy auch und labern in Folge Bully damit zu. Der ist völlig fertig und auch der Anblick zweier Ilts kann ihn nicht mehr erheitern.

Gleichzeitig ist die REVINO unter Major Troptinew im Auftrage Atlans unterwegs. Er soll die I-13 vernichten, die einen großen Hypnokristall transportiert. Gelänge das nicht, würde Millionen Terranern der Tod drohen.
Soweit, so schlecht für unsere Helden.

Er informiert Bull vorab per Hyperfunk und gibt seinen 2. Auftrag weiter: Er soll die 14. Schwere USO Offensiv Flotte nach Magellan schicken. Bull erlaubt 800 Schiffen den Flug.

Indes sind Sengu und Marshall nicht untätig: Sie zerstören vor Ort einige Kristallagenten und erreichen nach einigen Durcheinander die FREYT. Dort stellt man fest, dass die I-13 angekommen ist, man beschädigt sie zwar, kriegt sie aber nicht kaputt. Und da sie umgehend von 4000 OLD MAN Raumer geschützt wird, muss man andere Mittel ergreifen: Unser drei oben schon zitierten Teleporter mit dem bösen Vorahnungen. Jeder von ihnen erhält eine Bombe, die in drei Stunden hoch gehen soll.

Die FREYT und einige andere Schiffe schlagen bis zur I-13 durch und zerstören den Schutzschirm. Umgehend teleportieren die Drei zur I - 13, aber intelligenterweise bleiben sowohl Tschubai als auch Gucky in dem sich auflösenden Schirm hängen. Das führt bei den beiden zu einigem Chaos: Ras landet 10.000 Jahre zurück auf der Erde und Gucky kommt zwar auf dem Schiff an, ist aber ohnmächtig. Er träumt vom Gartenbau und denkt wahrscheinlich an die schönsten Mohrrüben aller Zeiten.

Held des Tages ist natürlich Sohnemann Jumpy, der seine und Papis Bombe platziert. Letztlich kommen alle Beteiligten über einige Umwege wieder auf der FREYT an. OLD MAN ist im Linearraum verschwunden und Bull fliegt in die vermutete Richtung Magellan hinterher, Rhodan suchen.
dandelion hat geschrieben: 3. Juli 2015, 16:40 ...ein Mausbiber in Darltonscher Darstellung ist mehr als genug.
Dem kann ich nur zustimmen. Früher ist mir das nicht so aufgefallen, aber ein Mausbiber reicht. Das ist wohl auch der Grund, warum die anderen 28 ausgestorben sind. Gucky alleine ist in Ordnung, ich würde mich auch für ihn freuen, wenn er irgendwann mal an irgendeinem Ende des Universums noch ein paar Artgenossen findet. Die sollten dann aber da bleiben, wo sie sind.

Der Roman war ein typischer CD: Mausbiber, Mutanten und Bully, gemischt mit leichten Zeitgeschwurbel von Ras Tschubai. So war er eben, unser Walter. Und er ist seinen Prinzipien von Anfang an treu geblieben. Der Roman hat zudem eine für mich absolut geniale Stelle: "Es (das Robotschiff mit dem Kristall) wurde vernichtet", sagte Bully schwer. "Aber ich fürchte, wir haben einen hohen Preis zahlen müssen. Ras Tschbai, Gucky und Jumpy sind vom Einsatz nicht zurückgekehrt." Bulls Gesicht wirkte wie aus Stein gehauen.
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Re: Zyklus: Die Zeitpolizei/M87 (PR 300-399)

Beitrag von Faktor10 »

R.B. hat geschrieben: 6. Dezember 2019, 14:33 1. Das sagen sie alle.

2. Einem Mönchengladbacher kann man sowieso nicht trauen. Höchstwahrscheinlich betrinkt er sich täglich mit Altbier oder altbierähnlichem Gebräu und ist schon alleine deswegen mit Vorsicht zu genießen.
:P :P :P

Aber soll ich dir mal was sagen: Unser FC wird ja wieder zweitklassig werden (das ist in 2019 das erste Mal, das ich mich da nicht drüber aufrege. Vielleicht hat das schon was mit Altersweisheit zu tun). Ich drücke im Gegenteil BMG die Daumen. Ihr dürft mit meiner ausdrücklichen Erlaubnis Deutscher Meister werden.
:D
Ach komm ,ohne FC ist die erste Liga langweilig. Kopf hoch. Nur euer Kölch ist wie wass....... :knuddel:
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Re: Zyklus: Die Zeitpolizei/M87 (PR 300-399)

Beitrag von dandelion »

R.B. hat geschrieben: 6. Dezember 2019, 15:25
Der Roman hat zudem eine für mich absolut geniale Stelle: "Es (das Robotschiff mit dem Kristall) wurde vernichtet", sagte Bully schwer. "Aber ich fürchte, wir haben einen hohen Preis zahlen müssen. Ras Tschbai, Gucky und Jumpy sind vom Einsatz nicht zurückgekehrt." Bulls Gesicht wirkte wie aus Stein gehauen.
Eine beeindruckende Szene, die mir in Erinnerung geblieben ist.
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Re: Zyklus: Die Zeitpolizei/M87 (PR 300-399)

Beitrag von R.B. »

Der nächste Band (317, Terror auf dem Kristallplaneten von Kurt Mahr) fängt mit einem Hammerschlag an: Ein General namens Iraloth und der Perlian Ül haben einen Zwangsarbeiter von einer Art Überwachungsstation im Blick. Der Zwangsarbeiter ist der letzte seiner Art, er ist ein Terraner. Wieviele es vorher waren, wissen wir nicht. Auf ÜL's Arbeitstisch befinden sich eine Reihe Knöpfe und diverse Schalter. Er betätigt einen dieser Knöpfe. Der Mensch erhält einen elektrischen Schock, Ül stellt fest, dass er "noch empfänglich sei." Iraloth macht ihn aufmerksam, dass der Kristallabbau zum Erliegen kommt, sollte der Gefangene sterben. Der Terraner ist total am Ende und kann nicht mehr. Ül drückt wieder, diesmal länger auf einen seiner Knöpfe. Der Terraner bricht zusammen. Ken Suluth ist tot.

Die ersten drei Spalten sind heftig. Die Gefangenen missbraucht man als Zwangsarbeiter, bis sie tot umfallen. Zwischendurch werden auch mal ein paar einfach so umgebracht. Respekt vor dem Leben ist nicht vorhanden. Ohne Hoffnung für die Betroffenen. Unwillkürlich sind meine Gedanken in "unserem" Universum ca. 75 Jahre zurück. Ich muss mich zwingen, weiterzulesen.

Bilderwechsel. Die 14. Schwere Offensiv-Flotte der USO ist im Raumsektor Jellico stationiert und erhält den Auftrag, nach Magellan zu fliegen. Dort angekommen, trifft der Kommandant Admiral Con Bayht auf die KC-7 und erhält den Auftrag, die Kristallhülle von Danger-I. zu zerstören. Erstens wolle man den Nachschub an Kristallagenten schwächen und zweitens den Gurrads zeigen, dass die Terraner eigentlich die gleichen Absichten wie Löwenmähnen selber verfolgen.

Den Planeten will man erhalten, die Kristalle müssen aber weg. Das will man mit vorsichtigem Transformbeschuss schaffen. Vorsichtshalber programmiert man die Automatiken so, dass die USO Schiffe in spätestens 5 Stunden in Sicherheit fliegen sollen. ÜL ist nun nicht völlig daneben (auch wenn sein Generalissimus meint, er sähe das wohl was locker) und hat Gravitationsgeneratoren installiert, die unsere Schiffe immer näher an Danger-I. heranziehen. Wegen des Transformbeschusses bemerkt man das erst, als es fast zu spät ist und die meisten Besatzungsmitglieder im Bann der Kristalle stehen.

Als auch noch ein Abwehrfort aktiv wird, beschließt Bayht, eine aus Robotern und Menschen bestehende Truppe auf den Planeten zu bringen. Die sollen dann das Fort zerstören. Mit 18 Korvetten (davon 10 unbemannt als Kanonenfutter) startet man und schafft die Landung.

ÜL sieht das ausschließlich positiv. Er benötigt ja neue Arbeitskräfte und freut sich schon. Zwar findet er der General es etwas seltsam, dass augenscheinlich unterschiedliche Wesen aus den gelandeten Raumern kommen. Ein paar davon glänzen davon metallisch matt, aber Ül denkt sich nichts dabei. Außerdem sehen die matt metallisch glänzenden Wesen aus, als könnten sie einer wesentlich stärkeren Arbeitsbelastung Stand halten. Keiner der Beiden denkt darüber nach, dass hier Roboter im Spiel sind.

Nach einigen Kämpfen, bei denen es leider 2/3 des Teams nicht schaffen dringen die verbliebenen Terraner und die restlichen Roboter in das Bergwerk ein und finden dort in einem Felsendom den wohl erst kürzlich verstorbenen Ken Suluth. Suluth hat ein Tagebuch verfasst, in dem er das erlebte Grauen schildert. Von ursprünglich 500 Mann einer Explorer - Besatzung ist nur noch er alleine übrig. Sein letzter Eintrag lautet: "Heute ist wahrscheinlich der letzte Tag..."

Die Terraner schaffen es, weiter vorzudringen und stoppen an einer Kristallschirm. Diesen können sie schnell zerstören. Unmittelbar danach sterben sämtliche Generäle und Perlians, die von dem Schirm wohl vor der Strahlung der Kristalle geschützt werden.

Admiral Bayth ist mit dem Erfolg des Einsatzes mehr als zufrieden, als auf einmal eine KOrvette auftaucht. OLD MAN hat den Jellico Sektor verlassen. Reginald Bull findet sich dorten in Folge mit seiner 20.000 Schiffe Flotte überflüssig und ist ebenfalls unterwegs nach Magellan.


Ab und zu lese ich gerne Romane mit Personen aus der 2. und 3. Reihe. Kurt Mahr hat ein gutes Werk abgeliefert, flüssig zu lesen und logisch aufgebaut. Das Einzige, was mich stört, ist die Tatsache, dass weder Iraloth noch Ül auf die Idee kamen, dass die matt metallisch glänzenden Wesen ganz einfach Roboter sind. Auch wenn sie sie auf ihren Bildschirmen nur begrenz erkennbar waren. Naja, ein bisschen Schwund ist immer. Das Ziel in diesem Roman, eben die Zerstörung des Kristallnachschubs von Danger-I. ist erreicht. In mehreren Handlungsebenen kommt Mahr zum Ziel: Zum Einen haben wir das Große und Ganze mit Admiral Bayht, dann die Einsatztruppe auf dem Planeten und die Schilderung des Arbeitssklaven Ken Suluth. Dessen Tagebuch hinterlässt den Leser hilflos.
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Re: Zyklus: Die Zeitpolizei/M87 (PR 300-399)

Beitrag von R.B. »

Die nächsten beiden Romane sind ein Doppelband und damit der Abschluss der Conrad Shepherd'schen PR - Erstauflage Karriere.

Die Handlung hat zunächst zwei Ebenen. Roi Danton und die weiteren Gefangenen sowie Rhodan, Kasom und Masut andererseits. Alle sind an Bord eines Gurrad - Raumers, der transitierend unterwegs ist. Die Menschen sind die Konsequenzen der Eintauchschocks nicht mehr gewohnt, nach dem 2. Sprung liegen 50% in Ohnmacht.
Atlan hat auf der CREST IV keine Ahnung, wo unsere Mannen sich aufhalten, da ja eine ganze Reihe Gurrad - Birnen vor Ort waren, die alle unterschiedlich geflüchtet sind. Um sich abzureagieren, brüllt er sich Rasto Hims (dem Kommandanten der FRANCIS DRAKE) gegenüber seinen Frust aus dem Leib und schreit diesen aufs äußerste erregt an.

Die zwei Ertruser fallen natürlich wegen so ein paar Schöckchen nicht in Ohnmacht und uns Perry erwacht wg. ZA ziemlich schnell aus seiner Umnachtung. Die drei kriechen ein wenig durch die Gegend und entdecken so ihre Ausrüstung (20 Nadelstrahler, 20 Sprechfunkgeräte, Medikamente und Lebensmittelkonzentraten) wieder. Damit brauchen Kasom und Masut glücklicherweise nicht mehr zu verhungern. Durch Lüftungsschächte krabbelnd erreichen Rhodan und Co Danton & Co. Rhodan und Danton liefern ein bisschen Show ab, kaum sind die Männer wieder etwas optimistischer, darf sich der ganze Verein auf den nächsten Sprung vorbereiten.

Das System, zu dem sie sich bewegen, ist vor den ständig Gurrads suchenden und bekämpfenden Perlians sicher: Durch einen systemumspannenden Wasserstoffring trauen sich Letztere nicht durch. Zudem machen eventuellen Besuchern Projektoren weiß, bei dem Zielplaneten handele es sich um eine Wüstenwelt.
Dort werden die Gefangenen unter RD (Rhodan und Begleitung sind wieder weg) vor eine Art Gericht gestellt. Dorten beurteilen halbintelligente Wesen an Hand von Gefühlsregungen, ob es sich um Spione und Freunde handelt. Die geben natürlich Alarm, nach einem Gefecht werden die chancenlosen Terraner inhaftiert. Zum Schluss des Romans 318 kommen zwei Gurrads und eröffnen Danton, dass man wisse, dass sie (die Terraner) Hypersender besitzen. Sollte man diese nicht umgehend abschalten, werde man die Gefangenen einen grausamen Tod sterben lassen.

Damit ist die Handlung von Band 319 klar: Die nicht mitgefangenen drei Helden suchen zunächst nach diesem ominösen Sender. Direkt am Anfang des Romans stellt man erstaunt fest, dass hier sogar Frauen mitspielen. Sechs der auf dieser vermeintlichen Gurradwelt lebenden Einheimischen sind unterwegs (drei Frauen und drei Männer) und haben eher unerfreulichen Kontakt zur einheimischen Tier- und Pflanzenwelt. Kurz bevor eins der Mädels von einem spinnenähnlichen Untier verspeist wird, kommen natürlich unser Ertruser an und retten die Blauhäutige. Obwohl auf dieser Welt Temperaturen von über 40 Grad herrschen, zittern unsere Bläulinge wie Espenlaub und werden in Folge von Kasom und Masut in eine wärmende Höhle gebracht.

Danach geht die Suche nach dem Hypersender weiter. Oro Masut hat zwar einen guten Hyperorter bei sich, aber jedesmal, wenn man meint, den Sender direkt vor sich zu haben, verschwindet dieser.

Unterdessen haben die ihrer Ausrüstung wieder beraubten Gefangenen ihre eigenen Probleme: Da die Gurrads meinen, die Terraner könnten etwas von dem Hypersender verraten, täten dies aber einfach nicht, würden jetzt laut obergurradschem Triumvirat alle naselangs einige Terraner sterben. Fünf Männer erhalten eine Spritze und nach einiger Zeit kommen erste Fieberschübe.

In der Zwischenzeit haben Rhodan, Masut und Kasom aber zwei kristallverseuchte Generäle entdeckt, die via Transmitter auf der Gurradwelt hin und her springen. Man wird der Generäle habhaft, hat jetzt die Beweise für die Unschuld der Terraner und erreicht die Freilassung. Die mit den Krankheitserregern (einer Art Pest - Virus) verseuchten Soldaten werden grade noch gerettet, man beschließt eine Art Abkommen mit den Freischärler - Gurrads und erfährt, dass es noch 28 weitere Kristallwelten wie Danger I gibt.

Ende gut, alles gut: Zum Schluss sind alle wieder da, wo sie hingehören. Rhodan auf der CREST IV, Danton auf der FD.

Sheperd hat einen guten Schreibstil. Die Handlung ist logisch aufgebaut und führt nachvollziehbar zu einem guten Ende. Der vermeintliche Zwist zwischen Rhodan und Danton in Band 318 ist gut geschildert und man kann sich vorstellen, dass es den gefangenen Männern danach besser geht. Er hätte gerne bei PR weiterschreiben können, aber KHS war anscheinend ein ziemlicher Querkopp und so hatte sich die Geschichte erledigt.

Minuspunkte gibt's aber auch von mir: Der brüllende Atlan war einfach der Zeit geschuldet. Cholerisch schreiende Rhodans hatten wir ja auch schon. Aber aus heutiger Zeit fällt auf, dass Rhodan in seiner Ebene zu sehr "Weltmeister" ist. Kann alles besser und weiß alles besser. Ab und zu redet er mit Kasom, als hätte er einen Grundschüler vor sich - meine Güte, der Kerl ist USO - Spezialist und braucht in solchen Situationen sicherlich keinen Großadministrator, der ihm alles vorbetet.

Dieser Doppelband bereitet das Ende eines Handlungsabschnittes vor. Der geneigte Leser ahnt, dass es in Kürze den Kristallen an den nicht vorhandenen Kragen geht und danach etwas Neues kommt. An dieser Stelle weiß man aber noch nicht, ob das in einem Band passiert oder 28 Bände benötigt werden...
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Re: Zyklus: Die Zeitpolizei/M87 (PR 300-399)

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Ich erinnere mich noch deutlich an den Moment, als ich Band 320 - Operation Blitz von CD - erstmals in der Hand hatte. Mein Banknachbar in der 8. Klasse hatte ihn mir in die Hand gedrückt und ich war begeistert: Iwan Iwanowitsch Goratschin auf dem Titelbild. Toll. Demzufolge musste er ja auch die Hauptrolle spielen. Dachte ich. Und war ziemlich enttäuscht, als bewusster Nachbar mir sagte, ja der spielt zwar mit, aber so ganz der Haupthandlungsträger ist er nicht. Wie gesagt: Da wurden Chancen ohne Ende vertan.

Was passierte? Bullys Flotte wurde auf die 29 Danger - Planeten aufgeteilt. Aha. Das liest sich schonmal nicht nach 29 Romanen, bis wir die Perlians los sind. Ist ja schon mal was. Die Raumschiffe sollen demzufolge Kristallhüllen und Abwehrforts erledigen. Kurz bevor die Chose beginnt, kündigt seine Majestät eine technische Neuerung an und weckt Rhodans Interesse mit einer Lieferung von 5000 Howalflektorschirm - Helmen, die den Einfluss der Kristalle verschwinden lassen. Das kommt zwar etwas spät, wo die 29 Kristallschmieden sowieso vernichtet werden sollen, aber besser spät als nie. Damit ist zumindest die Handlung klar: Die Flotte darf 28 Planeten vernichten und auf Danger I greift unser aller Großadministrator mit einer Mutantentruppe an.

Vorher erfahren wir aber noch, dass Gucky auf Umwegen über ein Schwimmbad und Riechfläschchen - Lieferant Oro Masut dahinter gekommen ist, wer Roi Danton tatsächlich ist. Was unseren Lieblingsmausbiber, den Held aller Helden, tatsächlich ein wenig überrascht hat. Als fairer Mitspieler deutet Gucky Roi an, dass er hinter sein Geheimnis gekommen ist. Perry merkt davon aber nichts und Gucky schweigt wie ein Grab.

Iwan und Iwanowitsch dürfen sich ein bisschen über 16 Sekunden Altersunterschied streiten, dann geht es zusammen mit John Marshall, Gucky und natürlich Sohnemann Jumpy los. Es folgt das übliche hin und her, Barrieren müssen überwunden werden, um Gucky und Jumpy nach dem Mutterkristall suchen zu lassen. Die beiden finden den Klunker auch und holen Goratschin, der das Riesenteil zerstören soll. Das klappt natürlich nicht, aber der Mutterkristall merkt letztlich, dass er die Fremden nicht übernehmen kann, sondern eher das Zeitliche segnen würde. Er strahlt einen starken Hyperimpuls ab und verwandelt sich in reines Howalgonium. Bei den anderen Kristallen passiert das Gleiche. Damit dürfte das Thema Kristalle bis auf die aus OLD MAN durch sein.

Der arme kleine Jumpy. Er kann ja nix dafür, aber leider halte ich ihn für nicht besonders gelungen. Vielleicht kam dessen Einführung nach dem Motto: Wenn du (KHS) so einen Geck einführst, kreiere ich (CD/WE) einen neuen Mausbiber. Einführung 1 gelungen, Einführung 2 nicht. Trotzdem: Der Roman war sehr ordentlich, von vorne bis hinten lesbar und in Teilen sogar spannend. Die paar typischen Jumpy - Ecken mit Onkel Perry und Onkel Danton etc. konnte man überlesen. Leider kam Goratschin auch hier nicht "richtig" rüber. Immerhin merkt der geneigte Leser bei CD zumindest, dass es sich um zwei Personen handelt. Das haben die anderen nicht immer drauf gehabt.
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Re: Zyklus: Die Zeitpolizei/M87 (PR 300-399)

Beitrag von R.B. »

Es gibt Leute, die merken nichts. Zum Beispiel Perry Rhodan. Oder Reginald Bull. Oder Atlan. Oder all die Anderen: Tako Kakuta hat den kleinen Michael Rhodan auf dem Knien geschaukelt und erkennt ihn auch nicht wieder. In der kompletten Handlung seit Band 300 denkt unser größter aller großen Meister nicht einmal an seinen Sohn und fragt sich, was aus dem wohl geworden ist. Patenonkel Bully auch nicht. Und sogar unser alter Arkondenhäuptling mit seinen fotografischen Gedächtnis kommt nicht dahinter. Seltsam alles das. Früher war wirklich nicht alles besser.

Im Band 321 begeben wir uns zu einem Zwischenfall im Tiger-Sektor.
Eins hatte H.G. Ewers hier drauf: Die Schilderung Roi Dantons als französischem Stutzer. Immer wieder Grandseigneur und Kabbeleien mit Papa Perry. Das wird so schlimm, dass Oros Riechfläschchen nicht mehr reicht, sondern er sogar eine Riechspritze benötigt. Das wirkt manchmal ein wenig übertrieben und man wünscht sich KHS herbei. Der konnte das besser.

Die Handlung hat mich nicht unbedingt vom Hocker gehauen. Man fliegt nach Keeg und nachdem Perry und Co. sich schon etliche Bände mit Generälen, Kristallen und Perlians herumkloppt, erklärt Rhodan diesen jetzt erstmal den Krieg. Naja. Unsere Helden finden noch ein paar Kristalle, die sich nicht in Howalgonium verwandelt haben und machen diesen den Garaus. Die Rahmenhandlung drumherum gibt nicht viel her und nach Lesen des Abspanns freut der geneigte Leser sich auf dem nächsten Roman: In Band 322 geht es langsam aber sicher los: Ein Gigant erwacht von William Voltz.
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Re: Zyklus: Die Zeitpolizei/M87 (PR 300-399)

Beitrag von R.B. »

Band 322 ist aus meiner Sicht etwas Besonderes. Zunächst mal zum Titelbild. Ein seltsames Raumschiff Im Hintergrund, vorne liegt ein bewusstloser Terraner auf dem Boden, dazwischen augenscheinlich ein Haluter mit einer Art weißer Nackenstütze um den nicht vorhandenen Hals. Haluter?
Wo kommen die denn her? Wir wussten zwar aus dem Vorgängerzyklus, dass es vor 50.000 Jahren mal Bestien gegeben hat, die sind aber alle zu friedlichen Forschern geworden. Was will der also hier? Das wird ja wohl der Gigant aus dem Titel sein. Warum ist der erwacht? Hat der denn geschlafen? Wird wohl so sein, dachte ich mir damals, als ich diesen Band zum ersten Mal in den Händen hatte.
:gruebel: :gruebel: :gruebel:

Zu Beginn der Handlung sind wir an Bord der GOLDEN STAR. Die soll eine Hyperfunkbrücke ergänzen und 10 Wachschiffe bei Modula unterstützen. Der Kommandant fügt sich, einem an Bord passt das aber nicht: Der 1. Offizier Camaron Olek ist ein degradierter höherer Offizier, der sich wegen Befehlsüberschreitungen auf einmal ein paar Dienstgrade niedriger wiederfand. Olek ist ein hervorragender Kosmonaut, dem alles lieber wäre, als irgendwo im Nirgendwo darauf zu warten, dass nichts passiert. Und es passiert auch etwas: OLD MAN taucht in der Gegend auf, die 10 Wachschiffe werden abgezogen, die GOLDEN STAR hat zu bleiben. Die Laune Oleks wird immer mieser und er überredet den müden Kommandanten, einen Ausflug ins System zu machen. Auf Modula, einer kleinen Eiswelt dürfe er aber nicht landen, so der Befehl.

Szenenwechsel. In einer Höhle auf dieser kleinen Eiswelt schläft seit 31 Jahren der Zweitkonditionierte Tro Kohn. Wir erfahren, dass er in der Lage ist, sich durch totale Strukturverwandlung in ein kristallines, völlig unempfindliches Gebilde zu verwandeln. Er hat eine Art weißer Wurst um den Hals, die uns als Symboflexpartner vorgestellt wird. Und der sorgt für Tro Kohns Erwachen, weil die Drittkonditionierten versagt hatten. Wir lesen von Zeitexperimenten und anstehenden Strafaktionen. Ergänzend erfahren wir so nach und nach, dass dieser Zweitkonditionierte anscheinend Halutern gleicht wie ein Ei dem anderen.

Tro Kohn begibt sich zu seinem Raumschiff, einem Dolan, der lebendig ist und die Nähe Kohns spüren kann. Zur Funktion benötigt der Dolan aber seine sieben Exekutoren, Gehirne fremder Wesen, die jeder für einen anderen Bereich zuständig sind. Es werden aber nur 6 dieser Exekutoren wach: Ausgerechnet der Kosmonaut fehlt. Spätestens jetzt ahnt der Leser, worauf das hinauslaufen wird. Mit fast subtilem Horror beschreibt WiVo in aller Ruhe die weitere Handlung. Schildern kann man das nicht, man muss es einfach lesen.

Kohn verteilt die internen Aufgaben in seinem Dolan neu und startet von Modula. Drei in der Nähe anwesende Perlian - Schiffe weist er an, den Planeten zu zerstören. Die wundern sich zwar, werden aber entsprechend tätig.

Jetzt sind wir wieder bei unserem degradierten 1. Offizier. Olek hat zwar seinen ursprünglichen militärischen Rang abgelegt, aber nicht seinen Hang zur Befehlsübertretung. Er überredet seinen Kommandanten (der wirklich ziemlich müde ist, wie kann denn so einer ein Kommando kriegen?), dass er mit einer Space - Jet die Modula - Trümmer untersuchen kann. Andererseits wurde Olek unbemerkt von Tro Kohn beeinflusst, das hat aber keiner gemerkt.

Olek macht sich mit 4 anderen auf den Weg. Tro Kohn beauftragt einen Exekutor, einen neuen Kosmonauten zu suchen und der stößt natürlich auf unseren Freund Olek. Der Dolan ist als Trümmerstück getarnt. Olek landet dort, beeinflusst wie er ist (ohne das aber zu merken). Sofort nach der Landung werden seine Begleiter getötet und die Jet vernichtet. Auch die GOLDEN STAR hat keine Chance und erleidet das gleiche Schicksal. Der einzige und letzte Überlebende ist Camaron Olek. Er kommt in das Innere des Dolan, trifft auf Tro Kohn und stellt fest, dass dieser für einen Haluter eigentlich viel zu groß ist. Er merkt noch, dass irgendetwas nicht stimmt, dann werden seine Gedanken verschwommener. Mittels einer Operation wird das Gehirn vom Körper getrennt und anstelle des toten Kosmonauten in den Dolan "eingebaut". Als er erwacht, meldet er "Exekutor für Kosmonautik ist bereit". Tro Kohn stößt einen triumphierenden Schrei auf und verschwindet aus dem System.

Ganz zum Schluss stellen Rhodan und Atlan fest, dass die GOLDEN STAR nicht mehr existiert. Beiden wird ganz anders, weil deren Kommandant nicht mal mehr Zeit für einen Funkspruch hatte. "Ich fürchte," so Rhodan, "eine unheilvolle Entwicklung bahnt sich an."

Was für ein Hammer! WiVo mit einer Glanzleistung. Wenn ich zwingend einen Negativpunkt suche, finde ich den in dem müden Chef der GOLDEN STAR. Wie kann denn so einer ein Kommando erhalten? Der wusste doch zudem, mit wem er da als 1. Offizier beglückt wird. Außerdem hatten wir nicht einen ganz fitten Kommandanten doch erst kürzlich bei Conrad Sheperd. Das war aber das Einzige. Viel passiert in diesem Roman ja nicht, ein Zweitkonditionierter wird uns vorgestellt und wir erfahren, wie ein Dolan funktioniert. Aber wie wie das erfahren. Erste Klasse.

Es war der typische 1. Roman eines Doppelbandes. Aber was für einer.
DelorianRhodan hat geschrieben: 17. September 2015, 19:38Hier geht der Zyklus eigentlich erst richtig los! :st:
Ja.
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Re: Zyklus: Die Zeitpolizei/M87 (PR 300-399)

Beitrag von Faktor10 »

Dieser Roman und der nächste Roman war ein Wendepunkt im KdZ Zyklus, und ich fand beide Romane einfach nur ,wie sagt man heute, geil.
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Re: Zyklus: Die Zeitpolizei/M87 (PR 300-399)

Beitrag von AARN MUNRO »

Habe gerade den Silberband dazu erneut genossen. Ja, einige Schwächen tun sich auch dort noch in der Handlung auf, trotz der Mühe der Bearbeitung.Aber im Großen und Ganzen kommt der Zyklus jetzt in Fahrt, der zweite Teil beginnt, nachdem die Handlung mit den Hypnokristallen, dern Drittkonditionierten (Perlians, Generäle) und den Gurrads endgültig abgeschlossen ist.Tro Kohn hatte den Drittkondis ja nie viel zugetraut ... recht hatte er.
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Re: Zyklus: Die Zeitpolizei/M87 (PR 300-399)

Beitrag von Truktan »

Wo kommen die denn her? Wir wussten zwar aus dem Vorgängerzyklus, dass es vor 50.000 Jahren mal Bestien gegeben hat, die sind aber alle zu friedlichen Forschern geworden. Was will der also hier? Das wird ja wohl der Gigant aus dem Titel sein.
Ich kann mir gut vorstellen, dass so die grundsätzliche Idee des 300er-Zyklus entstanden ist :-)
Im Vorgängerzyklus, dem MdI-Zyklus tauchten ja die Haluter auf und wurden als friedlich und höchst zivilisiert geschildert. Aber viele Autoren sagten sicher: Das wäre doch was; die furchterregenden Haluter als Gegner im Kampf gegen die Terraner! Aber man wollte das Bild der halutischen Zivilisation nicht völlig umkrempeln und kam dann so auf die Idee der "Zweitkonditionierten", die ja bis auf die weisse Wurst im Nacken im wesentlichen genau wie Haluter sind, nur noch ein kleines Stückchen grösser ….
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R.B.
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Re: Zyklus: Die Zeitpolizei/M87 (PR 300-399)

Beitrag von R.B. »

Die Ohrfeige hättest du dir selber geben sollen, Narr!, flüsterte die Stimme in meinem Kopf.

Wie lange ist das her? Dabei darfst du gleich darüber nachgrübeln, wie du die Jahre richtig zählen willst bei all dem erlebten Durcheinander,
gab ich zurück. Du gehst mir ab und zu ganz schön auf die Nerven mit deiner Besserwisserei, das ist dir doch klar? Ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken, dich herausoperieren zu lassen. Ich hatte natürlich nicht die blasseste Ahnung, ob das überhaupt funktionieren würde. Ich könnte dich an einen jungen Menschen weiterleiten, der sich noch nach alter Väter Sitte nützliches und unnützes Zeug manuell in den Kopf prügeln muss. Da käme sicher große Freude auf.

Warum hast du ihn denn nicht erkannt? Was nützt dich denn dein fotografisches Gedächtnis, das nichts vergisst, wenn es nix taugt? So ging das nun schon eine ganze Weile. Der Hauptschuldige war wie so häufig mein alter Freund Perry. Im August 1552 NGZ versuchte Gucky zusammen mit ihm in den SHOD - Spiegel zu teleportieren. Perry sollte und wollte zu uns stoßen, weil er dringend gebraucht wurde. Als er bei uns auftauchte, wirkte er total konfus und schwor Stein und Bein, er wäre wochenlang bei Mike auf der SOL gewesen. Damals sagte ich zu ihm, er solle umgehend in die Gänge kommen, schließlich hätten wir in Sachen Weltenbrand zu tun.

Erst kürzlich während eines einige Tage dauernden Raumfluges sprachen wir wieder darüber. Perry hatte das für uns beide wohl typische Durcheinander erlebt und nur dank seiner Fähigkeit des Sofortumschaltens in aller Kürze zurück in den über uns dräuenden Weltenbrand gefunden. Aber seit diesem Gespräch hatte mein Extrasinn einen Hau. Er hing in einer Art Endlosschleife fest. Es zog ihn immer wieder zurück in die Zeit, als ein gewisser Roi Danton auf der Bühne der Milchstraße aufgetreten war und alleine mit seiner Existenz nervte. Er fabulierte ständig auf Französisch herum und lief als eine Art Stutzer aus dem 18. Jahrhundert alter Zeitrechnung durch die Gegend. Er war der König der Freihändler und nannte Perry "Grandseigneur". Respekt hatte er vor nichts und niemandem. Immerhin schien er bei mir eine gewissen Autorität zu verspüren, da er mich stets mit "Sire" anredete und sich als Ehrfurchtsbezeigung zumeist tief verbeugte. Wahrscheinlich wusste er, dass er mit seinem besenkammerfranzösich in meiner Gegenwart nicht allzu sehr punkten konnte. Narr!, kommentierte mein Extrasinn meine Gedanken. Und schon halten sich seine ehemalige tausendäugige, alleswissende Erhabenheit wieder für den Nabel der Welt. Kommen wir zurück zur Ursprungsfrage. Warum hast du ihn nicht erkannt?

Das, musste ich zugeben, war im Zusammenhang mit Roi Dantons Auftauchen die Frage aller Fragen. Schon bei dem Fecht - Duell hätte ich ihm auf die Schlichte kommen müssen. Soweit war das von dem Schwertkampf mit seinem Vater nicht entfernt. Nur: Danton konnte besser fechten, als Perry mit dem Schwert umzugehen vermochte.

Eben, Narr. Du hast aber nichts gemerkt
Lass das! blaffte ich zurück. Ich hätte so meine Befürchtungen, wo das hinführen würde. Du hast ja schließlich auch nix kapiert, also hör sofort auf mit diesem Blödsinn! Wir haben wichtigeres zu tun!
Ja, und den Weltenbrand gäbe es auch nicht, wenn du damals besser aufgepasst hättest!
Diese Bemerkung erschloss sich mir nicht und ich machte mir langsam Sorgen um meinen persönlichen Aufpasser im Kopf. Das ging deutlich in eine ganz bestimmte Richtung. Viel werde ich jetzt nicht mehr auf die Reihe kriegen. Dabei ist es wirklich sehr lange her, dass es mich das letzte Mal auf diese Art gepackt hatte. Das war, als ich damals mit meiner schweren Verletzung in der Provcon - Faust lag und einige terranische Geschichtsbücher auf Vordermann gebracht hatte...

Danton, Danton, Danton, Danton, Danton blubberte der Extrasinn. Als er dann auf einmal "Michael Reginald Rhodan" geradezu brüllte, war es vorbei.

Perry beobachtete mich genau, er wusste, was jetzt passieren würde. Ich merkte, wie mir seltsam blümerant wurde. "Aufnahme starten!", hörte ich noch. Das war zweifellos Perry. Ich fiel nach hinten, dann fing mich jemand auf und dann war nichts mehr.



Spoiler:
Bericht Atlan:
Tro Kohn hatte ein Problem. Das Problem hieß Camaron Olek und war der Exekutor Nr. 1. Camaron Olek war Terraner und sollte gegen diese widerlichen Zeitverbrecher eingesetzt werden. Er fragte sich, ob das wohl gut gehen würde und wollte mit Olek sprechen. Exekutor 7 warnte davor, Olek solle nicht ständig an seine Vergangenheit erinnert werden. Kohn war das aber egal und Olek teilte ihm mit, dass Kohn sich völlig auf ihn verlassen könne und er den Dolan überall hin fliegen werde. Der Zweitkonditionierte fragte seinen Exekutor, was er denn von den Zeitexperimenten seines Volkes wisse. Nichts, antwortet dieser, erzählt aber einige Worte von der Reise der CREST III. Die Beiden unterhalten sich noch ein wenig über die Regierungsform des Solaren Imperiums, was Tro Kohn jedoch sehr verwirrte. Kohn führte in Folge einige Tests durch, die zu seiner Zufriedenheit ausfielen.

Das wussten wir an Bord der CREST IV aber noch nichts. Perry, Danton, einige wichtige Offiziere, die drei Gurrads vom Rat der Drei und ich konferierten über Rhodans Versprechen, diverse Planeten und Basen der Gurrads von den Perlians zu befreien. Das klappte zunächst nicht, wie von Roumbaki erhofft, wir hatten schließlich von Nathan einige Berechnungen durchführen lassen. Das Mondgehirn eröffnete uns wie befürchtet, es habe sich bei der Aktion gegen die Gurrads vor 400 Jahren um eine Bestrafung wegen verbotener Zweitexperimente gehandelt. Aus der gleichen Ecke komme ein Angriff auf Quinto Center vor 47 Jahren und mit weiteren Maßnahmen sei zu rechnen. Entsprechende Ressourcen seien bereit zu stellen.

Plötzlich verschwand Danton wegen eines zu verschlüsselten Hyperfunkspruches auf seine FRANCIS DRAKE. Was er nicht wusste, war, dass Perry den Code kannte und selber tätig werden konnte. Als herauskam, dass Danton sich mit Fremden treffen wollte, war es mit Perrys Geduld endgültig vorbei. Er forderte General Ems Kastori mit seiner 82 Flotte an und ließ die FD und ein weitere Freihändlerschiff bewachen. Wir orteten noch ein uns völlig unbekanntes 100 Meter Schiff, das erstmal außen vor bleiben sollte. Während Perry auf Dantons Flaggschiff Tabula Rasa machte, nutze ich die Gelegenheit und sah mir seine Majestät etwas genauer an. Ein paar Bemerkungen Guckys hatten mir misstrauisch gemacht. Kasom und ich suchten ihn in seiner Kabine auf: Perücke runter, Haare ab, Schminke runter und siehe da - wer stand da vor mir? Michael Reginald Rhodan in höchsteigener Person. Zur Belohnung verpasste ich ihm eine wunderbare Ohrfeige und eröffnete ihm, dass er ab sofort etwas mehr Vertrauen in seinen alten Lehrmeister haben solle. Mit ist heute immer noch nicht klar, warum ich ihn vorher nicht erkannt hatte. Aber, sagte ich ihm, mir wäre jetzt so manche Reaktion seines Vaters klarer. Wir vereinbarten über sein wahres Ich Stillschweigen.

Perrys Wut legte sich relativ schnell, als sich klärte, das auf dem 2. Händlerschiff 20 neue Halbraumspürer, seine Tochter Suzan und Icho Tolot nebst Francan Teik waren. Nach einigen Erläuterungen unserer halutischen Freunde wuchs unsere Unruhe wieder. Rhodan solle, so Tolot, OLD MAN vernichten und Magellan umgehend verlassen. Perry dachte an die Opfer, die das bringen würde und erbleichte.

Damit nicht genug. Ohne Vorwarnung tauchte dieser seltsame 100 Meter Raumer auf. Dahinter verbarg sich Tro Kohn, der Zweitkonditionierte, was wir aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten. Kastori griff das fremde Schiff an und in einer unfassbaren Aktion wurden 14 Schiffe vernichtet. Dem kleinen schwarzen Schiff passierte nichts.

Als ich kurz danach von einem Offizier hörte, dass würde Kastori schwer ärgern, musste ich schwer an mich halten. Man hätte diesen Kerl aus der Schleuse werfen sollen. Denkt eigentlich niemand an die Toten? Mir ging die Textzeile eines Musikstückes durch den Kopf - dass musste aus Rhodans Anfangszeit stammen. Nach all der Zeit wusste ich nicht mehr, was oder von wem das Fragment war: "And the General sat, and the lines on the map moved from side to side." War Kastori so einer? Nein, klare Sache, vielleicht kam er ab und zu so rüber, aber wenn er nicht an seine Leute gedacht hätte, wäre er nie Flottenkommandeur geworden.

Die Haluter kannten Kohns Waffe und nannten sie Paratron Aufriss. Tolot hatte gleichartiges in seinem Schiff und griff Tro Kohn an. Sowohl die Haluter als auch Kohn überleben nur Auf Grund ihrer überlegenen Technik. Danach funkte Kohn die Haluter an. Er verlangte die Auslieferung der an Bord befindlichen Terraner. Tolot lehnte ab. Tro Kohn lehnte gleichzeitig ein Gespräch mit Rhodan zwecks Klärung der Vorwürfe ab. Die erste Schwingungsmacht begehe keine Fehler, sagte er und verschwand.
Man sollte immer erst in den Roman hineinsehen, bevor man irgendwelche Weisheiten von sich gibt. Nach der Lektüre von 322 las ich in der Perrypedia, dass 323 ebenfalls von WiVo sei und schrieb etwas von einem Doppelband. Nun ja, erwischt: Laut Band 323 erste Auflage stammt der Band von Kurt Mahr. Also kein Doppelband. Aber die beiden Autoren müssen engen Kontakt zueinander gehabt haben, denn 323 geht nahtlos da weiter, wo 322 aufgehört hat.

Kurt Mahr hat einen guten Roman abgeliefert, der zusammen mit 322 den eigentlichen Zyklus einleitete. Alles andere vorher war nur Vorgeplänkel, aber gut gemachtes. Langweilig wird dem geneigten Leser bei der Lektüre der ersten 21 Bände nämlich nicht.

Man merkt aber, dass wir in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts sind: Suzan darf zwar mal einen Satz oder auch zwei sagen, das wars aber auch schon. Und in dem Roman steht tatsächlich die Bemerkung, dass Kastori sich vielleicht geärgert habe, dass er 14 Schiffe verloren habe. Kein Gedanke an die vielen Toten. Das ist heute zum Glück anders geworden - aber damals wars eben so, die Zeit war anders.

Der Roman wird (außer natürlich den Tro Kohn Passagen) aus der Sicht des Offiziersanwärters Roscoe Poindexter beschrieben. Den habe ich weg gelassen, weil er schon zu Beginn dermaßen grottendämlich geschildert wird, dass einem der arme Kerl direkt Leid tun kann. Die Erläuterungen der Haluter zu den Zweitkonditionierten sind wesentlich detaillierter. Wir erhalten also erste Hintergrundinformationen und wissen, dass wir noch lange nicht am Ende der Fahnenstange angekommen sind.

Die Geschichte sollte noch ziemlich interessant werden.
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Re: Zyklus: Die Zeitpolizei/M87 (PR 300-399)

Beitrag von AARN MUNRO »

R.B. schreibt:
Kurt Mahr hat einen guten Roman abgeliefert, der zusammen mit 322 den eigentlichen Zyklus einleitete. Alles andere vorher war nur Vorgeplänkel, aber gut gemachtes. Langweilig wird dem geneigten Leser bei der Lektüre der ersten 21 Bände nämlich nicht.
Im Gegenteil!da hast Du recht. Schon die ersten 21 Bände mit OLD MAN, den Kristallagenten, den Drittkonditionierten und den Gurrads sind spannende Geschichten, bei denen Terra gewinnt, trotz aller Gefahr, die dabei auftritt.Die zwei Bände, in denen Rhodan mit den Gurrads auf der Flucht ist, mit dem Phantomsender etc. finde ich etwas zu lang, aber Ähnliches gab es im MDI-Zyklus bei den Kastenrüssler-Twonosern im Moby.Aber in den ersten 21 Bänden leistet HGE sich hier auch einige so richtig "schöne" Landser-im Weltraum-Geschichten ... da trug es ihn wohl begeistert fort ...manchmal ging echt die Post ab in der Handlung ... jetzt allerdings nimmt sie richtig Fahrt auf zum großen Wurf.

... und Kurt Mahr ist immer ein Genuss zu lesen: "Lasst den Erdmann `ran!"
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Re: Zyklus: Die Zeitpolizei/M87 (PR 300-399)

Beitrag von AARN MUNRO »

Richard hat geschrieben: 30. Dezember 2017, 16:02
Fartuloon der Ältere hat geschrieben:
Del Hayer hat geschrieben:Die Dolans benutzen mit Sicherheit die Paratron Technologie
Nach der RZ via PP ja.
Meinte mal gelesen zu haben, dass die Paratron-Technologie zum Ende des halutisch-lemurischen Krieges aufkam
Die Uleb haben den Halutern wohl erst gegen Ende des Krieges gegen die Lemurer Paratrontechnologie zur Verfügung gestellt.

Die Dolans mischten beim Krieg gegen die Lemurer jedenfalls nicht mit - ich gehe auch davon aus, dass die Uleb die Zweitkonditionierten erst nach dem Lemurerkrieg erschaffen haben (eine entsprechende Textstelle bzw. Perrypediaeintrag dazu habe ich allerdings nicht gefunden). Und ja, ich gehe davon aus, dass die Zweitkonditionierten von Anfang an immer Paratrontechnologie zur Verfügung hatten.
Ich glaube, in Band 395 oder 396 gibt es eine derartige Textstelle, als Tolot von den "Bestien des neuen Typs" erzählt, die alle alten Bestien "aufbrauchten", um die Zweitkonditionierten zu erzeugen.Wobei mir die Logik nicht in den Sinn kommt, möglicherweise mehere Millionen Kämpfer zu töten, nur um vielleicht leicht überlegene, aber nur zehntausend neue Kämpfer zu erstellen. Wahrscheinlich waren sie nur williger bzw. leichter durch die Symboflexpartner zu beeinflussen bzw. zu kontrollieren.
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Re: Zyklus: Die Zeitpolizei/M87 (PR 300-399)

Beitrag von R.B. »

AARN MUNRO hat geschrieben: 21. Januar 2020, 08:38Ich glaube, in Band 395 oder 396 gibt es eine derartige Textstelle, als Tolot von den "Bestien des neuen Typs" erzählt, die alle alten Bestien "aufbrauchten", um die Zweitkonditionierten zu erzeugen.Wobei mir die Logik nicht in den Sinn kommt, möglicherweise mehrere Millionen Kämpfer zu töten, nur um vielleicht leicht überlegene, aber nur zehntausend neue Kämpfer zu erstellen. Wahrscheinlich waren sie nur williger bzw. leichter durch die Symboflexpartner zu beeinflussen bzw. zu kontrollieren.
Ja, ich denke auch. Irgendwas kommt da noch. Der Begriff "Bestien neues Typs" sagt mir was. Und mit dem Rest gebe ich dir recht. Auch eine erste Schwingungsmacht sollte gewisse wirtschaftliche Überlegungen anstellen. Irgend einen Vorteil muss es ja haben. Die Dolans sind doch auch aus "Bestien Material" - vielleicht wurden sie auch dafür gebraucht.
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Re: Zyklus: Die Zeitpolizei/M87 (PR 300-399)

Beitrag von AARN MUNRO »

Jetzt einmal Grundsätzliches zum Zeitpolizei-Zyklus.
Betrachten wir einmal logisch die Handlungsstruktur eines Militärbefehlshabers im Krieg wie Perry.Der Krieg war noch nicht wirklich erklärt im Sinne des Wortes, denn Terra tat das erst in der KMW in den 390er Bänden. Nur die ZWK versuchten ja dauernd, die Erde zu vernichten, von deren Seite war Aggression vorhanden. Aber das ist nicht das, worauf ich jetzt hinauswill, sondern Folgendes:
als Militärbefehlshaber im Krieg versuchst Du, die Offensivkapazität desa Gegners zu schwächen, maximal einzuschränken, zu unterbinden, wo es geht, zu unterbrechen. Du willst dem Gegner maxmale Verluste zufügen, bei minimalen eigenen.In dem Moment seit den 330er Bänden, wo Rhodan weiß, dass es nur 10.000 Zeitpolizisten gibt, müsste er also alles! tun, um diese Offensivkapazität des Gegners zu zerschlagen. Aber er vernichtet nur knapp über 350 von 500 Gegnern in Band 350 und nur knapp 1000 von 2000 in Band 376, wo allerdings OLD MANs KF-Strahler erst einmal das Meiste tun.Dann wird die terranische Flotte zweimal von je 3000 Dolans in den 390er Bänden angegriffen, diese werden aber nur abgewehrt, nicht vernichtet. Bei voller Kampfkonsequenz hätte der Gegener jetzt bereits 8500 Dolans weniger.Hinzu kommt die Flotte der Konusraumer und Dolans über Baykalob. Auch diese hätte man konsequent angreifen müssen, denn Kommandounternehmen, um Neo-Bilatium zu klauen, sind zwar spannend zu schreiben, aber damit lässt sich strategisch kein Krieg gewinnen. Hinzu kommen befähigte Kommandanten wie Bontainer, der schon vier Dolans auf Patrouille abschoss. Rechnet man das auf andere Kommandanten der Flotte hoch, kommt man auf minestens 100 weitere zerstörte Dolans. Im Grunde genommen, hätte Band 398 also gar nicht geschrieben werden müssen; die Zerstörung der Erdoberfläche und des Solaren Systems wären vermeidbar gewesen.
Hier hat Rhodan als Militärstratege vollständig versagt!!!
Aber natürlich wollte Voltz das so und vielleicht auch Scheer, damit man den 1000-Jahressprung einleiten konnte und die Terraner aufspalten. Das ist ja legitim und verständlich, nur die Herleitung dahin ist eben nicht folgerichtig konsequent erzählt und gebracht.Leider.
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Sense of Wonder allein, ist Fantasy. Bei SF erwarte ich logische Zusammenhänge.
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"Die LION, das sind Sie und ich,Dan!Wollen Sie, dass eine halbe LION startet?"Nome Tschato
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