So jetzt doch schon der erste Teil der eigentlichen Storysequenzen:
Teil 14
Aus einem parallelen PR-Neoversum, genannt MERONA
2013 - New Mexiko, USA + Mexiko
FBI Agent Cyriell Moreno
Spoiler:
Ich zuckte zusammen, als der Schuss dicht an mir vorbei zog und neben mir einen jungen Soldaten traf. Der andere Soldat griff zu und zog mich mit einem Ruck ins Innere des Hubschraubers. Agent Hawkeye rief nach Agent Niko Quinto. Ich hörte gleichzeitig, dass neben mir der Bordschütze zu feuern begann. Eine eiskalte Hand schien nach meinem Herzen greifen zu wollen.
Sie konnten Niko treffen...
Der Flugschrauber startete und flog in niedriger Höhe auf den Wald zu.
"Setzen Sie sich nach hinten, Madam. Da sind Sie sicherer", sagte eine freundliche Stimme zu mir. Ein junger mexikanischer Major winkte mich nach hinten, und ich folgte ihm. Dort fand ich auch den angeschossenen Soldaten. Ich beugte mich über ihn. Er hatte zum Glück nur einen leichten Streifzug abbekommen.
"Sie dürfen meinen Partner nicht töten", wandte ich mich an den Major. "Er war es nicht, der auf Ihren Soldaten geschossen hat."
"Keine Sorge, Madam. Das haben wir nicht vor, wenn er uns nicht dazu zwingt", erwiderte der Major kryptisch.
Noch immer flog der Kopter dicht am Wald entlang, wobei der Bordschütze immer wieder den Waldrand mit Salven eindeckte. Jedes Mal fürchtete ich um Quintos Leben.
"Tut mir leid, Agent Moreno. Aber Agent Quinto hätte lieber in den Hubschrauber einsteigen sollen. Wir wollten auch ihn in Sicherheit bringen. Er weiß gar nicht, mit wem er sich da eingelassen hat", sagte der Major wieder zu mir. "Das Ding da draußen nimmt keine Rücksicht auf das Leben von Menschen."
Während ich noch überlegte, woher der Major unsere Namen kannte und was er mit ‚Ding‘ gemeint hatte, traf ein helles Licht unseren Kopter. Im gleichen Moment fing der Motor an zu stottern, bis er schließlich ganz aussetzte. Während ich mich verzweifelt irgendwo festklammerte, bekam der Pilot den Flugschrauber wieder unter seine Kontrolle. Als er die Maschine wieder in eine gerade Lage brachte, ließ ich meinen Halt los und sah mich nach dem Major um. Er lag wenige Meter von mir entfernt am Boden. Ich kroch zu ihm hinüber, um ihn zu untersuchen. Als erstes fühlte ich seinen Puls und erkannte, dass er nur bewusstlos war. An seiner Stirn blutete er aus einer leichten Verletzung. In diesem Moment schlug er wieder seine Augen auf.
"Was ist geschehen?", fragte er.
Ich zuckte in einer ratlosen Geste mit den Schultern. Daraufhin wandte er sich an den Piloten und fragte dasselbe. "Wohin fliegen Sie?"
"Zurück zum Stützpunkt, Sir. Bevor ich nicht weiß, was mit der Maschine geschehen ist, fliege ich nicht weiter."
"Ich erinnere mich an ein helles Licht", sagte der Major.
"An das kann ich mich auch erinnern", warf ich ein. "So etwas habe ich noch nie gesehen."
Inzwischen hatten wir den vorläufigen Stützpunkt erreicht, und der Hubschrauber setzte zur Landung an. Wir stiegen aus und gingen auf ein großes Zelt zu, das in der Nähe der großen Höhle stand.
Ich glaubte ein Summen aus der Höhle zu hören, und fragte den Major danach. Doch er lächelte nur geheimnisvoll und bat um etwas Geduld. Die ging mir nun langsam aus, aber trotzdem folgte ich ihm in das Innere des Zeltes. Vielleicht erfuhr ich dort endlich, was ich wissen wollte.
Im Zelt stand ein großer langer Tisch mit Stühlen und auf Zweien saßen Männer, die sich bei unserem Eintritt erhoben. Der rechte war ein Mann von ungefähr fünfzig Jahren im Rang eines Colonel, und der linke war: Agent Hawkeye.
Unwillkürlich blieb ich stehen, doch Hawkeye beachtete meine Überraschung gar nicht, sondern fragte: "Wo ist Agent Quinto?"
"Das sollten Sie doch besser wissen", erwiderte ich. "Schließlich haben Sie vor kurzem da unten auf den Kopter geschossen, dabei einen Mann verletzt und Quinto die Flucht ermöglicht. Wo ist er? Was haben Sie mit ihm gemacht?"
Bevor Hawkeye etwas zu seiner Verteidigung sagen konnte, sprach zum ersten Mal der Colonel: "Ich bin Colonel Griffin, Major Rodriguez kennen Sie ja schon. Und Sie sind Agent Cyriell Moreno vom FBI, nehme ich an."
Ich nickte nur stumm und wartete auf weitere Erklärungen des Colonels. Es interessierte mich, warum er Hawkeye nicht einsperrte und wie Hawkeye es so schnell geschafft hatte hierher zukommen. Noch vor dem Kampfhubschrauber.
Colonel Griffin sah sehr ernst aus, als er mir antwortete: "Wir vom militärischen Geheimdienst haben Ihren Weg sehr genau verfolgt, Agent Moreno. Leider kamen wir dann zu spät, um Sie und Agent Quinto zu warnen."
"Zu warnen? Vor was?"
"Vor dem ‚Ding‘, das sich Ihnen gegenüber als Agent Hawkeye ausgegeben hat." Dabei blickte er zu Hawkeye hinüber.
Wieder dieses Wort: ‚Ding‘. Nun blickte ich Agent Hawkeye fragend und alarmiert an.
Der erwiderte ausdruckslos meinen Blick, bevor er antwortete: "Sie erinnern sich sicher, dass wir uns in Eagle Pass trafen und dort vereinbarten, zusammen nach Mexiko zu fahren. Wir trennten uns kurz, um uns für unser Abenteuer umzuziehen."
Ich nickte. Selbstverständlich wusste ich das noch.
Hawkeye fuhr fort: "Ich betrat also mein Hotelzimmer, und das nächste, an das ich mich erinnere, ist, dass eine Gruppe Soldaten in mein Zimmer stürmte und mich unsanft weckte. Es kostete mich die größte Mühe, ihnen zu erklären, dass ich wirklich der war, für den ich mich ausgab. Dann versuchten wir, Sie und Agent Quinto zu finden, doch Sie waren schon auf dem Weg nach Mexiko. Irgendwie haben Sie es dann auch noch geschafft unsere Beobachter abzuhängen."
"Sie meinen die Männer in dem roten Ford?"
"Ja."
"Aber die haben versucht, auf uns zu schießen. Da dachten wir natürlich, sie wollten uns töten."
"Die Männer wollten Sie nur stoppen."
"Aber das konnten wir nicht ahnen." Mir fiel noch etwas ein: "Wer hat dann am Rio Grande auf Quinto geschossen? Und warum haben Ihre Leute Martins getötet und mit was?"
Jetzt antwortete der Colonel: "Niemand von uns hat diesen Ufologen erschossen. Und die Schüsse auf Agent Quinto waren nur zur Warnung gedacht. Wir wollten verhindern, dass er zu neugierig wird."
Wieso hatte ich das ungute Gefühl, nach Strich und Faden angelogen zu werden?
"Wenn Sie Agent Quinto besser kennen würden, wüssten Sie, dass Sie damit genau das Gegenteil erreicht haben. Was ist nun mit Quintos Begleiter?"
"Er hat anscheinend die Fähigkeit, jede Gestalt anzunehmen. Wir haben ihn entdeckt, als er versuchte, in die Höhle einzudringen. Doch leider ist er uns entkommen. Wir verfolgten ihn, verloren jedoch seine Spur in den USA. Doch dann entdeckten wir ihn wieder in Eagle Pass, aber er entkam uns wieder über die Grenze zurück nach Mexiko. Dann tauchten Sie, Agent Hawkeye und Agent Quinto auf. Wir überprüften Sie und versuchten Sie zu warnen. Einer meiner Männer entdeckte Sie, Quinto und einen Mann, auf den Hawkeyes Beschreibung passte, kurz hinter der mexikanischen Grenze. Wir versuchten Sie aufzuhalten, was jedoch misslang. Den Rest kennen Sie."
"Was ist in der Höhle?"
"Das ist etwas, das Sie und Agent Quinto nicht zu interessieren braucht."
Wütend funkelte ich Griffin an: "Das glauben nur Sie! Hätten Sie von Anfang an mit offenen Karten gespielt, wäre Agent Quintos Leben jetzt nicht in Gefahr."
Colonel Griffin versuchte nicht einmal, sich zu rechtfertigen, sondern zuckte nur mit den Achseln: "Manchmal gibt es Dinge, Agent Moreno, die einfach über unsere Köpfe hinweg entschieden werden. Wir haben nur zu gehorchen."
"Das ist immer die einfachste Ausrede, Colonel."
"Wie auch immer", meinte er. "Auf jeden Fall werden wir jetzt aufbrechen, Quinto und diesen hm, interstellaren Agenten oder was immer er oder es auch sein mag, verfolgen und nicht unsere Zeit mit unnützen Reden vergeuden."
Da hatte er Recht, und so verließen wir das Zelt. Draußen sprach ein Soldat mit Rodriguez, der dann wieder zu uns kam.
"Sergeant James sagte mir gerade, dass eine Patrouille die Spur der beiden entdeckt hat, Sir. Wir würden gerne sofort aufbrechen."
Der Colonel nickte und überließ es Rodriguez, einen Trupp zusammenzustellen. Da es durch unwegsames Gelände gehen würde, mussten wir wieder zu Fuß gehen. Innerhalb kürzester Zeit hatte der Major alles organisiert und los ging es. Natürlich hatten die Soldaten versucht, mich zurückzulassen, doch ich ließ mich nicht dazu überreden. Ich wollte mich auf jeden Fall an der Suche nach Niko beteiligen. Hätte ich gewusst, dass der Colonel mich nur gewähren ließ, um Quinto und diesen Formwandler zu fangen, wäre ich wahrscheinlich nicht mitgegangen.
So setzte uns der Kampfkopter oben am Hügel ab. Wir folgten kaum benutzten Pfaden, die sich an Felswänden entlang schlängelten. Manchmal ging es links oder rechts steil nach unten, und obwohl ich schwindelfrei bin, ersparte ich mir einen allzu langen Blick in die Tiefe.
Nach einigen Stunden legten wir am Hang eines Berges unsere erste Ruhepause ein. Doch schon nach kurzer Zeit ging es weiter. Bald darauf geriet die Schlange ins Stocken.
Rodriguez erklärte mir: "Die Vorhut hat etwas entdeckt. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es Quinto und der Interstellare Agent oder Infiltrator von welcher außerirdischen Macht auch immer, sind."
"Wo?"
"Etwas voraus."
Wir befanden uns gerade auf einem schmalen Grat zwischen zwei Tälern. Links und rechts ging es abwärts. Am gegenüberliegenden Hang führte ein schmaler Weg den Berg hinauf. Dorthin zeigte Rodriguez. Ich hob mein Fernglas, das ich zwischenzeitlich herausgeholt hatte vor die Augen. Nach kurzer Suche fand ich die Stelle, auf die der Major zeigte.
Tatsächlich!
Deutlich erkannte ich zwei Gestalten, die sich auf dem schmalen Pfad nach oben bewegten. Und ich sah die Soldaten, die sich den Flüchtenden näherten. Irgendwie musste es mir gelingen, Niko Quinto zu warnen.
«««««
Atlan da Gonozal in der Maske von ‚Cornel Omaha’ erhob sich aus der Ecke der Zelle, als er Schritte hörte, die sich der Tür näherten. Auch der interstellare Krieger Lesedi, seit einiger Zeit Mitglied des Alpha Teams, sah angespannt aus. Die Tür öffnete sich und Suzanne Cummings und Frederic Richardson wurden herein gestoßen.
Im ersten Moment war Atlan erleichtert, denn das bedeutete, dass den beiden nichts geschehen war. Doch dann gewann die Wut in ihm die Oberhand. Bevor er jedoch etwas sagen konnte, trat ein Mann in den Raum.
„Habe ich mir doch fast gedacht.“
„Nun, es ist ärgerlich, dass Sie dahinter gekommen sind, Cornel Omaha, aber daran ist nichts mehr zu ändern. So können wir vom militärischen Geheimdienst Ihnen wenigstens die Schmach heimzahlen, die Sie uns bereitet haben“, sagte Colonel Griffin mit einem schadenfrohen Grinsen auf dem Gesicht.
„Sie haben schon lange das Geheimnis entschlüsselt und machen Versuche mit interstellarer Technologe“, sagte Frederic.
„Richtig, Doktor Richardson! Oder glauben Sie wirklich, dass nur Sie und Captain Cummings die Weisheit mit Löffeln gefressen haben? Soviel Arroganz ist mir dann doch zu viel.“
„Arroganz? Wer ist hier arrogant?“, fragte Richardson.
„Eigentlich sollte ich mit einem Verräter, der mit feindlichen Agenten und Infiltratoren zusammen arbeitet, gleich kurzen Prozess machen“, sagte Griffin.
„Lassen Sie mich das machen, Colonel“, sagte der eine Soldat wieder, dem Richardson den Schlag in den Magen zu verdanken hatte.
„Aber nicht doch, Korporal! Es muss so aussehen, als wäre das ‚Team ISA 1’ Opfer der Außerirdischen geworden.“
„Wissen Sie eigentlich, dass es interstellare Feinde sind, mit denen wir es zu tun haben?“, fragte Suzanne Cummings.
„Sie haben das in der kurzen Zeit herausgefunden? Mein Kompliment, Captain Cummings. Das hätte ich nicht erwartet“, erwiderte der Geheimdienstmann sarkastisch.
„Eigentlich ist es Frederic gewesen“, schwächte Omaha in der gleichen Tonart ab. Der Cornel blickte ihn bitterböse an.
„Sie können den Schlangen doch nicht in die Hände arbeiten“, fügte Griffin hinzu.
„Colonel Omaha arbeitet nicht mit dem Feind zusammen“, mischte sich da Lesedi zum ersten Mal ein. „Wir bekämpfen die falschen Götter, für die sich die Warlords in ihren vom Chaos beherrschten Reichen, ausgeben.“
„Du bist selbst so einer und stammst aus einem ihren Reichen“, sagte Griffin in scharfen Ton, doch er verstummte, als Lesedi ihn anblickte. Griffin wich unwillkürlich einen Schritt zurück und die anwesenden Soldaten richteten ihre Waffen auf den vorgeblichen humanoiden Söldner der Nichtirdischen.
„Nun, ihr werdet bald Gesellschaft bekommen. Zwei der Agenten des FBI haben wir schon, und den dritten werden wir auch bald haben“, meinte Griffin dann. „Und dann wird es einen bedauerlichen Unfall geben.“
Omaha, alias Atlan, grinste, obwohl die Situation es eigentlich nicht erlaubte, aber dieser Blick von Lesedi konnte in der Tat jeden in die Flucht schlagen. Dann meinte er: „Und Sie glauben, damit durchzukommen?“
Doch Griffin antwortete nicht mehr. Er ging mit seinen Männern hinaus und die Tür wurde zugeschlagen.
„So, was machen wir jetzt?“, fragte Frederic. „Diese Mission habe ich mir irgendwie anders vorgestellt.“
„Vielleicht sollte Lesedi seinen Röntgen-Hitze-Blick verwenden und uns so freibekommen“, meinte Omaha trocken.
„Ich besitze keinen Röntgen-Hitze-Blick, Cornel Omaha“, sagte Lesedi. „Das hat nur Supermann.“
„Du kennst Supermann?“
„Ja, ich lese ihre Comics, Sir und sehe mir ihre Filme mit Christopher Reeve und Smallville an, die sie in unserem Alpha-Stützpunkt in den Tiefen eines Berges bei Taos lagern. Sie sind Klasse. Ihr Erdenmenschen habt wirklich Fantasie, das muss man euch lassen.“
„Könnten wir uns jetzt darüber unterhalten, wie wir hier rauskommen und nicht über Filme?“, fragte Frederic etwas genervt. Atlan lächelte spöttisch. Ausgerechnet, Frederic, der Nerd des Teams stellte genervt fest, das Andere als Er, sich über Filme und Video Games unterhalten.
„Natürlich! Cummings!“
„Sir?“
„Bringen Sie uns hier raus.“
„Wie denn? Vielleicht mit einem Beamstrahl?“
Atlan blickte grinsend nach oben. „Scotty, beam uns up!“
Frederic schüttelte darauf hin nur ergeben den Kopf. Dann blickte er auch Suzanne Cummings an. Ihr schien ganz heiß zu werden, unter dem Blick der drei Männer. Besonders die männliche Ausstrahlung von Cornel Omaha war für sie offenbar wie gewohnt atemberaubend. Sie fing sich allerdings wie immer rasch.
„Na schön! Was würdet ihr Männer nur ohne uns Frauen machen?“
Cummings wandte sich ergeben der Tür zu und begann sie systematisch zu untersuchen. Irgendwie musste man sie auch von innen öffnen können, selbst wenn es keine sichtbaren Stellen gab.
[Anmerkung Autor:
keine Ahnung was für ein Typ dieser Neo- Atlan ist, der Comic liest, Startrek und Superman-Filme anschaut und diese auch noch liebt, oder zumindest schätzt...
Sie konnten Niko treffen...
Der Flugschrauber startete und flog in niedriger Höhe auf den Wald zu.
"Setzen Sie sich nach hinten, Madam. Da sind Sie sicherer", sagte eine freundliche Stimme zu mir. Ein junger mexikanischer Major winkte mich nach hinten, und ich folgte ihm. Dort fand ich auch den angeschossenen Soldaten. Ich beugte mich über ihn. Er hatte zum Glück nur einen leichten Streifzug abbekommen.
"Sie dürfen meinen Partner nicht töten", wandte ich mich an den Major. "Er war es nicht, der auf Ihren Soldaten geschossen hat."
"Keine Sorge, Madam. Das haben wir nicht vor, wenn er uns nicht dazu zwingt", erwiderte der Major kryptisch.
Noch immer flog der Kopter dicht am Wald entlang, wobei der Bordschütze immer wieder den Waldrand mit Salven eindeckte. Jedes Mal fürchtete ich um Quintos Leben.
"Tut mir leid, Agent Moreno. Aber Agent Quinto hätte lieber in den Hubschrauber einsteigen sollen. Wir wollten auch ihn in Sicherheit bringen. Er weiß gar nicht, mit wem er sich da eingelassen hat", sagte der Major wieder zu mir. "Das Ding da draußen nimmt keine Rücksicht auf das Leben von Menschen."
Während ich noch überlegte, woher der Major unsere Namen kannte und was er mit ‚Ding‘ gemeint hatte, traf ein helles Licht unseren Kopter. Im gleichen Moment fing der Motor an zu stottern, bis er schließlich ganz aussetzte. Während ich mich verzweifelt irgendwo festklammerte, bekam der Pilot den Flugschrauber wieder unter seine Kontrolle. Als er die Maschine wieder in eine gerade Lage brachte, ließ ich meinen Halt los und sah mich nach dem Major um. Er lag wenige Meter von mir entfernt am Boden. Ich kroch zu ihm hinüber, um ihn zu untersuchen. Als erstes fühlte ich seinen Puls und erkannte, dass er nur bewusstlos war. An seiner Stirn blutete er aus einer leichten Verletzung. In diesem Moment schlug er wieder seine Augen auf.
"Was ist geschehen?", fragte er.
Ich zuckte in einer ratlosen Geste mit den Schultern. Daraufhin wandte er sich an den Piloten und fragte dasselbe. "Wohin fliegen Sie?"
"Zurück zum Stützpunkt, Sir. Bevor ich nicht weiß, was mit der Maschine geschehen ist, fliege ich nicht weiter."
"Ich erinnere mich an ein helles Licht", sagte der Major.
"An das kann ich mich auch erinnern", warf ich ein. "So etwas habe ich noch nie gesehen."
Inzwischen hatten wir den vorläufigen Stützpunkt erreicht, und der Hubschrauber setzte zur Landung an. Wir stiegen aus und gingen auf ein großes Zelt zu, das in der Nähe der großen Höhle stand.
Ich glaubte ein Summen aus der Höhle zu hören, und fragte den Major danach. Doch er lächelte nur geheimnisvoll und bat um etwas Geduld. Die ging mir nun langsam aus, aber trotzdem folgte ich ihm in das Innere des Zeltes. Vielleicht erfuhr ich dort endlich, was ich wissen wollte.
Im Zelt stand ein großer langer Tisch mit Stühlen und auf Zweien saßen Männer, die sich bei unserem Eintritt erhoben. Der rechte war ein Mann von ungefähr fünfzig Jahren im Rang eines Colonel, und der linke war: Agent Hawkeye.
Unwillkürlich blieb ich stehen, doch Hawkeye beachtete meine Überraschung gar nicht, sondern fragte: "Wo ist Agent Quinto?"
"Das sollten Sie doch besser wissen", erwiderte ich. "Schließlich haben Sie vor kurzem da unten auf den Kopter geschossen, dabei einen Mann verletzt und Quinto die Flucht ermöglicht. Wo ist er? Was haben Sie mit ihm gemacht?"
Bevor Hawkeye etwas zu seiner Verteidigung sagen konnte, sprach zum ersten Mal der Colonel: "Ich bin Colonel Griffin, Major Rodriguez kennen Sie ja schon. Und Sie sind Agent Cyriell Moreno vom FBI, nehme ich an."
Ich nickte nur stumm und wartete auf weitere Erklärungen des Colonels. Es interessierte mich, warum er Hawkeye nicht einsperrte und wie Hawkeye es so schnell geschafft hatte hierher zukommen. Noch vor dem Kampfhubschrauber.
Colonel Griffin sah sehr ernst aus, als er mir antwortete: "Wir vom militärischen Geheimdienst haben Ihren Weg sehr genau verfolgt, Agent Moreno. Leider kamen wir dann zu spät, um Sie und Agent Quinto zu warnen."
"Zu warnen? Vor was?"
"Vor dem ‚Ding‘, das sich Ihnen gegenüber als Agent Hawkeye ausgegeben hat." Dabei blickte er zu Hawkeye hinüber.
Wieder dieses Wort: ‚Ding‘. Nun blickte ich Agent Hawkeye fragend und alarmiert an.
Der erwiderte ausdruckslos meinen Blick, bevor er antwortete: "Sie erinnern sich sicher, dass wir uns in Eagle Pass trafen und dort vereinbarten, zusammen nach Mexiko zu fahren. Wir trennten uns kurz, um uns für unser Abenteuer umzuziehen."
Ich nickte. Selbstverständlich wusste ich das noch.
Hawkeye fuhr fort: "Ich betrat also mein Hotelzimmer, und das nächste, an das ich mich erinnere, ist, dass eine Gruppe Soldaten in mein Zimmer stürmte und mich unsanft weckte. Es kostete mich die größte Mühe, ihnen zu erklären, dass ich wirklich der war, für den ich mich ausgab. Dann versuchten wir, Sie und Agent Quinto zu finden, doch Sie waren schon auf dem Weg nach Mexiko. Irgendwie haben Sie es dann auch noch geschafft unsere Beobachter abzuhängen."
"Sie meinen die Männer in dem roten Ford?"
"Ja."
"Aber die haben versucht, auf uns zu schießen. Da dachten wir natürlich, sie wollten uns töten."
"Die Männer wollten Sie nur stoppen."
"Aber das konnten wir nicht ahnen." Mir fiel noch etwas ein: "Wer hat dann am Rio Grande auf Quinto geschossen? Und warum haben Ihre Leute Martins getötet und mit was?"
Jetzt antwortete der Colonel: "Niemand von uns hat diesen Ufologen erschossen. Und die Schüsse auf Agent Quinto waren nur zur Warnung gedacht. Wir wollten verhindern, dass er zu neugierig wird."
Wieso hatte ich das ungute Gefühl, nach Strich und Faden angelogen zu werden?
"Wenn Sie Agent Quinto besser kennen würden, wüssten Sie, dass Sie damit genau das Gegenteil erreicht haben. Was ist nun mit Quintos Begleiter?"
"Er hat anscheinend die Fähigkeit, jede Gestalt anzunehmen. Wir haben ihn entdeckt, als er versuchte, in die Höhle einzudringen. Doch leider ist er uns entkommen. Wir verfolgten ihn, verloren jedoch seine Spur in den USA. Doch dann entdeckten wir ihn wieder in Eagle Pass, aber er entkam uns wieder über die Grenze zurück nach Mexiko. Dann tauchten Sie, Agent Hawkeye und Agent Quinto auf. Wir überprüften Sie und versuchten Sie zu warnen. Einer meiner Männer entdeckte Sie, Quinto und einen Mann, auf den Hawkeyes Beschreibung passte, kurz hinter der mexikanischen Grenze. Wir versuchten Sie aufzuhalten, was jedoch misslang. Den Rest kennen Sie."
"Was ist in der Höhle?"
"Das ist etwas, das Sie und Agent Quinto nicht zu interessieren braucht."
Wütend funkelte ich Griffin an: "Das glauben nur Sie! Hätten Sie von Anfang an mit offenen Karten gespielt, wäre Agent Quintos Leben jetzt nicht in Gefahr."
Colonel Griffin versuchte nicht einmal, sich zu rechtfertigen, sondern zuckte nur mit den Achseln: "Manchmal gibt es Dinge, Agent Moreno, die einfach über unsere Köpfe hinweg entschieden werden. Wir haben nur zu gehorchen."
"Das ist immer die einfachste Ausrede, Colonel."
"Wie auch immer", meinte er. "Auf jeden Fall werden wir jetzt aufbrechen, Quinto und diesen hm, interstellaren Agenten oder was immer er oder es auch sein mag, verfolgen und nicht unsere Zeit mit unnützen Reden vergeuden."
Da hatte er Recht, und so verließen wir das Zelt. Draußen sprach ein Soldat mit Rodriguez, der dann wieder zu uns kam.
"Sergeant James sagte mir gerade, dass eine Patrouille die Spur der beiden entdeckt hat, Sir. Wir würden gerne sofort aufbrechen."
Der Colonel nickte und überließ es Rodriguez, einen Trupp zusammenzustellen. Da es durch unwegsames Gelände gehen würde, mussten wir wieder zu Fuß gehen. Innerhalb kürzester Zeit hatte der Major alles organisiert und los ging es. Natürlich hatten die Soldaten versucht, mich zurückzulassen, doch ich ließ mich nicht dazu überreden. Ich wollte mich auf jeden Fall an der Suche nach Niko beteiligen. Hätte ich gewusst, dass der Colonel mich nur gewähren ließ, um Quinto und diesen Formwandler zu fangen, wäre ich wahrscheinlich nicht mitgegangen.
So setzte uns der Kampfkopter oben am Hügel ab. Wir folgten kaum benutzten Pfaden, die sich an Felswänden entlang schlängelten. Manchmal ging es links oder rechts steil nach unten, und obwohl ich schwindelfrei bin, ersparte ich mir einen allzu langen Blick in die Tiefe.
Nach einigen Stunden legten wir am Hang eines Berges unsere erste Ruhepause ein. Doch schon nach kurzer Zeit ging es weiter. Bald darauf geriet die Schlange ins Stocken.
Rodriguez erklärte mir: "Die Vorhut hat etwas entdeckt. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es Quinto und der Interstellare Agent oder Infiltrator von welcher außerirdischen Macht auch immer, sind."
"Wo?"
"Etwas voraus."
Wir befanden uns gerade auf einem schmalen Grat zwischen zwei Tälern. Links und rechts ging es abwärts. Am gegenüberliegenden Hang führte ein schmaler Weg den Berg hinauf. Dorthin zeigte Rodriguez. Ich hob mein Fernglas, das ich zwischenzeitlich herausgeholt hatte vor die Augen. Nach kurzer Suche fand ich die Stelle, auf die der Major zeigte.
Tatsächlich!
Deutlich erkannte ich zwei Gestalten, die sich auf dem schmalen Pfad nach oben bewegten. Und ich sah die Soldaten, die sich den Flüchtenden näherten. Irgendwie musste es mir gelingen, Niko Quinto zu warnen.
«««««
Atlan da Gonozal in der Maske von ‚Cornel Omaha’ erhob sich aus der Ecke der Zelle, als er Schritte hörte, die sich der Tür näherten. Auch der interstellare Krieger Lesedi, seit einiger Zeit Mitglied des Alpha Teams, sah angespannt aus. Die Tür öffnete sich und Suzanne Cummings und Frederic Richardson wurden herein gestoßen.
Im ersten Moment war Atlan erleichtert, denn das bedeutete, dass den beiden nichts geschehen war. Doch dann gewann die Wut in ihm die Oberhand. Bevor er jedoch etwas sagen konnte, trat ein Mann in den Raum.
„Habe ich mir doch fast gedacht.“
„Nun, es ist ärgerlich, dass Sie dahinter gekommen sind, Cornel Omaha, aber daran ist nichts mehr zu ändern. So können wir vom militärischen Geheimdienst Ihnen wenigstens die Schmach heimzahlen, die Sie uns bereitet haben“, sagte Colonel Griffin mit einem schadenfrohen Grinsen auf dem Gesicht.
„Sie haben schon lange das Geheimnis entschlüsselt und machen Versuche mit interstellarer Technologe“, sagte Frederic.
„Richtig, Doktor Richardson! Oder glauben Sie wirklich, dass nur Sie und Captain Cummings die Weisheit mit Löffeln gefressen haben? Soviel Arroganz ist mir dann doch zu viel.“
„Arroganz? Wer ist hier arrogant?“, fragte Richardson.
„Eigentlich sollte ich mit einem Verräter, der mit feindlichen Agenten und Infiltratoren zusammen arbeitet, gleich kurzen Prozess machen“, sagte Griffin.
„Lassen Sie mich das machen, Colonel“, sagte der eine Soldat wieder, dem Richardson den Schlag in den Magen zu verdanken hatte.
„Aber nicht doch, Korporal! Es muss so aussehen, als wäre das ‚Team ISA 1’ Opfer der Außerirdischen geworden.“
„Wissen Sie eigentlich, dass es interstellare Feinde sind, mit denen wir es zu tun haben?“, fragte Suzanne Cummings.
„Sie haben das in der kurzen Zeit herausgefunden? Mein Kompliment, Captain Cummings. Das hätte ich nicht erwartet“, erwiderte der Geheimdienstmann sarkastisch.
„Eigentlich ist es Frederic gewesen“, schwächte Omaha in der gleichen Tonart ab. Der Cornel blickte ihn bitterböse an.
„Sie können den Schlangen doch nicht in die Hände arbeiten“, fügte Griffin hinzu.
„Colonel Omaha arbeitet nicht mit dem Feind zusammen“, mischte sich da Lesedi zum ersten Mal ein. „Wir bekämpfen die falschen Götter, für die sich die Warlords in ihren vom Chaos beherrschten Reichen, ausgeben.“
„Du bist selbst so einer und stammst aus einem ihren Reichen“, sagte Griffin in scharfen Ton, doch er verstummte, als Lesedi ihn anblickte. Griffin wich unwillkürlich einen Schritt zurück und die anwesenden Soldaten richteten ihre Waffen auf den vorgeblichen humanoiden Söldner der Nichtirdischen.
„Nun, ihr werdet bald Gesellschaft bekommen. Zwei der Agenten des FBI haben wir schon, und den dritten werden wir auch bald haben“, meinte Griffin dann. „Und dann wird es einen bedauerlichen Unfall geben.“
Omaha, alias Atlan, grinste, obwohl die Situation es eigentlich nicht erlaubte, aber dieser Blick von Lesedi konnte in der Tat jeden in die Flucht schlagen. Dann meinte er: „Und Sie glauben, damit durchzukommen?“
Doch Griffin antwortete nicht mehr. Er ging mit seinen Männern hinaus und die Tür wurde zugeschlagen.
„So, was machen wir jetzt?“, fragte Frederic. „Diese Mission habe ich mir irgendwie anders vorgestellt.“
„Vielleicht sollte Lesedi seinen Röntgen-Hitze-Blick verwenden und uns so freibekommen“, meinte Omaha trocken.
„Ich besitze keinen Röntgen-Hitze-Blick, Cornel Omaha“, sagte Lesedi. „Das hat nur Supermann.“
„Du kennst Supermann?“
„Ja, ich lese ihre Comics, Sir und sehe mir ihre Filme mit Christopher Reeve und Smallville an, die sie in unserem Alpha-Stützpunkt in den Tiefen eines Berges bei Taos lagern. Sie sind Klasse. Ihr Erdenmenschen habt wirklich Fantasie, das muss man euch lassen.“
„Könnten wir uns jetzt darüber unterhalten, wie wir hier rauskommen und nicht über Filme?“, fragte Frederic etwas genervt. Atlan lächelte spöttisch. Ausgerechnet, Frederic, der Nerd des Teams stellte genervt fest, das Andere als Er, sich über Filme und Video Games unterhalten.
„Natürlich! Cummings!“
„Sir?“
„Bringen Sie uns hier raus.“
„Wie denn? Vielleicht mit einem Beamstrahl?“
Atlan blickte grinsend nach oben. „Scotty, beam uns up!“
Frederic schüttelte darauf hin nur ergeben den Kopf. Dann blickte er auch Suzanne Cummings an. Ihr schien ganz heiß zu werden, unter dem Blick der drei Männer. Besonders die männliche Ausstrahlung von Cornel Omaha war für sie offenbar wie gewohnt atemberaubend. Sie fing sich allerdings wie immer rasch.
„Na schön! Was würdet ihr Männer nur ohne uns Frauen machen?“
Cummings wandte sich ergeben der Tür zu und begann sie systematisch zu untersuchen. Irgendwie musste man sie auch von innen öffnen können, selbst wenn es keine sichtbaren Stellen gab.
[Anmerkung Autor:
keine Ahnung was für ein Typ dieser Neo- Atlan ist, der Comic liest, Startrek und Superman-Filme anschaut und diese auch noch liebt, oder zumindest schätzt...