Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Unvergessene Abenteuer, legendäre Zyklen - nachgelesen und neu diskutiert.
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Yman
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Yman »

Heiko Langhans hat geschrieben: 9. Mai 2014, 07:06 Um den 7. März 1975 erschien der 706. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

H.G. Francis: Verkünder des Sonnenboten
Atlan, der das NEI als Nachfolge des SI in seiner Statthalter-Rolle souverän regiert - einer Rolle, in der ich ihn sehr gerne sehe - schickt einen schweren Kreuzer auf Erkundungsfahrt. Mit an Bord ein alter Kauz als blinder Passagier, der sein letztes großes Abenteuer erlebt.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Wie Kaiser Karl, verrückter Name für eine solche Serie, um die Space-Jet kämpft, das erinnerte schon sehr an den alten Crest, dessen letzter Kampf ähnlich aussah. Die Space-Jet Kaiser Karls muss allerdings ziemlich groß gewesen sein, wenn der vertikale Antigrav-Schacht eine Fallhöhe von 30 Metern aufweist.

Gegner sind die Überschweren, ebenfalls alte Bekannte aus den ganz frühen Tagen der Serie, und irgendetwas Mystisches, Lemurisches greift ein. Letzteres war ein klassischer Deux ex machina, aber ich habe es auch versäumt, zwischen den Zeilen zu lesen. Es mag sein, dass im Roman, wo es auch um einen Sonnenboten ging, etwas Entsprechendes angekündigt wurde.

Hier aber eine Verbindung zwischen einem Sonnenboten und der durch eine Sonne ausgelöste Aphilie zu ziehen, scheint mir doch etwas zu gewagt. Ich denke eher, dass H.G. Francis auf den Spuren eines H.G. Ewers wandelt und der Sonnenbote etwas Separates ist. Eigentlich aber geht es um diesen Kaiser Karl, der hier ein würdiges Ende findet.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von thinman »

Yman hat geschrieben: 19. Oktober 2020, 14:51 Dass Bull so schnell wieder auf normal umgeschaltet wurde ist eine vertane Chance des Zyklus. Es ist auch nicht klar, wie Breslauer die Funktion des Aktivators analysieren konnte. Muss wohl ES geholfen haben. Gefühlt wird der Aphilie-Zyklus von Band 701-705 mit jedem Band schwächer.
War das nicht auch so in der ersten Kosmos Chronik so beschrieben?
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Julian
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Julian »

Yman hat geschrieben: 19. Oktober 2020, 14:51 Gefühlt wird der Aphilie-Zyklus von Band 701-705 mit jedem Band schwächer.
Damals vor fast 50 Jahren war es mir in meiner Erinnerung so, das ich trotz der neuen Handlung einfach am Geschehen blieb und die Romane durchaus gerne weiterhin gelesen habe.
Kam da auch nicht irgendwann statt nur der heute sagenumwobenen SOL auch eine Figur vor die wie ein Raubvogel aussah vom Gesicht und immer mit dem Finger klopfend aufgefallen war.

Gruss J, heute fällt es mir immer schwerer trotz des eigentlich guten Handlungsrahmen der Serie wöchentlich zu folgen. Kaufen ist kein Problem und auch nachher bestellen als e-paper, aber der Wille zum kontinuierlichen Lesen ist verschwunden.
Es gibt heute einfach zu viel Unterhaltung, ob Fernsehen normal oder im Netz. Ist schon komisch, trotz dessen erfüllt mich momentan nichts mit wirklicher Begeisterung. Hoffentlich nur oberflächliche Symptome aufgrund dieser Corona-Pest als stark wahrnehmbare 2.Welle.
Neugier, Trailer, Spoiler - der Weg zur dunklen Seite sie sind.

Kritik ist wie Schleifpapier- es kratzt, aber es kann zu mehr Glanz verhelfen.

»Science Fiction ist etwas, das geschehen könnte – aber für gewöhnlich wollen Sie nicht, dass es so ist. Fantasy ist etwas, das nicht geschehen könnte – allerdings wünschen Sie sich oft, es wäre so.« Arthur C. Clarke
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Yman »

Heiko Langhans hat geschrieben: 15. Mai 2014, 07:06 Um den 14. März 1975 erschien der 707. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

H.G. Ewers: Der Arenakämpfer
Es hätte mich nicht gewundert, wenn PR 707 von HGF und PR 706 von HGE gewesen wäre. Ewers verzichtet weitgehend auf alberne Späßchen und konzentriert sich auf die Kampfszenen und die Darstellung der Situation auf dem Mars, auf dem die Menschen von den Überschweren versklavt sind. Eine Verbindung zwischen den beiden Romanen ergibt sich durch die Erwähnung des Vhrato-Kultes, der anscheinend lemurischen Ursprunges ist. Ich bin mal gespannt, ob auch Roi Danton in seiner neuen lemurischen Unterwasserbasis Spuren des Vhrato finden wird.

Die Erde ist ja aus dem Solsystem verschwunden, so dass dem Mars nun eine größere Bedeutung zukommt, aber es ist auch eine Ironie, dass die aphilische Menschheit die ihr von den Laren ursprünglich zugedachte Rolle wohl übernommen hätte und die Flucht der Erde aus dem Solsystem unnötig gewesen wäre.

Natürlich werden die Aphiliker nicht in die Milchstraße zurückkehren und die Milchstraße von der Herrschaft der Laren und Überschweren befreien,
aber auch Rhodan als Inkarnation des Vhrato wird es nicht leicht haben, zumindest nicht am Anfang, später dann schon, denn wie so oft wird es wohl auf das Knacken der überlegenen gegnerischen Schutzschirme oder Ähnliches hinauslaufen.

Tekener macht auf dem Mars und in der Arena eine gute Figur, aber allein gegen die Überschweren sind seine Chancen etwa die von Asterix ohne Zaubertrank gegen ein Heer von Römern. Wie gut, dass er für sein nächstes Abenteuer auf dem Saturn auf Unterstützung durch ein paar Altmutanten in den Körpern von Mucys rechnen kann.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von nanograinger »

Julian hat geschrieben: 21. Oktober 2020, 07:43 Kam da auch nicht irgendwann statt nur der heute sagenumwobenen SOL auch eine Figur vor die wie ein Raubvogel aussah vom Gesicht und immer mit dem Finger klopfend aufgefallen war.
Du meinst vermutlich Jocelyn, der Specht.
Yman hat geschrieben: Die Erde ist ja aus dem Solsystem verschwunden, so dass dem Mars nun eine größere Bedeutung zukommt, aber es ist auch eine Ironie, dass die aphilische Menschheit die ihr von den Laren ursprünglich zugedachte Rolle wohl übernommen hätte und die Flucht der Erde aus dem Solsystem unnötig gewesen wäre.
Verstehe ich nicht ganz, aber sehe ich nicht so. Wäre die Erde geblieben, wäre die gesamte Menschheit von den Laren und Überschweren unterdrückt worden. Hätte sich Perry und die Menschheit von den Laren als Statthalter der Laren einspannen lassen, hätte das die Menschheit vermutlich zerstört.
Yman hat geschrieben: Natürlich werden die Aphiliker nicht in die Milchstraße zurückkehren und die Milchstraße von der Herrschaft der Laren und Überschweren befreien,
aber auch Rhodan als Inkarnation des Vhrato wird es nicht leicht haben, zumindest nicht am Anfang, später dann schon, denn wie so oft wird es wohl auf das Knacken der überlegenen gegnerischen Schutzschirme oder Ähnliches hinauslaufen.
Es ist schön zu sehen, wie man als quasi Erstleser beim Anfang eines solchen Zyklus keine Ahnung hat, was noch alles im Zyklus passieren wird, und wie sich manche Dinge ausgehen. Das ist insbesondere beim Aphilie-Zyklus der Fall, der einen Handlungsbogen (*) über die übliche Zykluslänge von 100 Bänden startete (ich hoffe, ich spoilere hier nicht, aber du liest ja parallel die "Kosmischen Burgen", als müsste dir das klar sein).

(*) Streng genommen begann der Handlungsbogen natürlich mit Band 650 und dem Konzils-Zyklus.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Yman »

Heiko Langhans hat geschrieben: 23. Mai 2014, 09:59 Um den 21. März 1975 erschien der 708. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

Clark Darlton: Zwischenspiel auf Saturn
Wie der Titel des Romans schon aussagt, geht es nur um ein Zwischenspiel auf Saturn. Der Saturn wird als eine Erlebniswelt für Überschwere dargestellt. Eisige Kälte, hohe Schwerkraft, mit der Möglichkeit, Terraner zu jagen. Im Perryversum ist der Saturn eine Super-Erde, kein Gasplanet, und das ist auch gut so. Leider macht der Roman nur am Anfang etwas daraus, als die Ankunft im Arbeitslager geschildert wird. Danach geht es mäßig spannend weiter. Am Ende werden Tekener und die drei Altmutanten-Mucys mit einem Transmitter direkt zum Saturnmond Titan abgestrahlt, wo Leticron seine Festung hat. Dieses Ende war sicher im Exposé vorgegeben.

In der LKS von PR 707 wird auf eine Antwort Clark Darltons in der LKS von PR 681 Bezug genommen, wo Clark Darlton auf den Vorwurf reagiert, er würde auf dem Niveau Zehnjähriger schreiben. Das ist nicht ganz falsch, aber auch nicht die ganze Wahrheit. Verglichen mit den bisherigen Romanen des Aphilie-Zyklus ist "Zwischenspiel auf Saturn" sicher etwas harmloser, aber stilistisch und inhaltlich dennoch kein Kinderbuch für Zehnjährige. Gucky kommt nicht vor, es gibt praktisch keine Albernheiten, wenig typische Identifikationsfiguren für Kinder, usw. Angesprochen wird eher, wie auch von den anderen Autoren, die "werberelevante Zielgruppe" 15-49.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von nanograinger »

Yman hat geschrieben: 21. Oktober 2020, 21:29... Angesprochen wird eher, wie auch von den anderen Autoren, die "werberelevante Zielgruppe" 15-49.
Inzwischen auch die Altersgruppe der "Best Ager" von 50 - ultimo... B-)
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Yman »

Heiko Langhans hat geschrieben: 30. Mai 2014, 11:08 Um den 28. März 1975 erschien der 709. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

William Voltz: Stahlfestung Titan
Pisanelli hat geschrieben: 30. Mai 2014, 12:19 Eins der Hefte, wo man z.T. nur die Augen verdrehen kann. Die ganze Handlung ist so konstruiert, dass man Zahnschmerzen kriegen kann. Einerseits weiß Letricron von der Anwesenheit Tekeners, andererseits kümmert er sich nicht um ihn, weil er ihn "nicht braucht und nicht für gefährlich hält.
Leticron kümmert sich nicht um Tekener, weil er sich diese Ablenkung nicht leisten kann. Er hat Hotrenor-Taaks Strategie durchschaut. Leticron weiß, dass seine Tage als Erster Hetran gezählt sind, aber er will eben nicht zu einem Rücktritt gezwungen werden, deswegen inszeniert er diesen Kampf gegen Maylpancer in der mit Zuschauern vollbesetzten Halle der sieben Säulen.

Das PEW in der Säule ist sein Plan B, für dessen exakte Vorbereitung ihm zu wenig Zeit geblieben ist. Er musste es schnell und heimlich tun. Leticron war verrückt, oder wenn man will, exzentrisch. Seine Vorstellung von Unsterblichkeit war die Verschmelzung mit seinem Lebenswerk, der Stahlfestung Titan, was der Roman auch sehr überzeugend darstellte. Mit der Stahlfestung, einer Art Ritterburg, den Ritterspielen usw. hat er bei vielen seiner Leute ja auch Anklang gefunden. Es ist nicht einfach nur das Museum eines Verrückten, sondern mehr.

Tekeners Aktivator hätte ihm nicht viel genützt. Den Aktivator hätten ihm die Laren abnehmen können, sie hätten ihn auch töten und durch einen anderen Überschweren ersetzen können. Der Aktivator ist da kein Schutz, sondern eher eine Gefahr. Wenn z.B. ein 20-Jähriger einen Aktivator anlegt und eine Zeitlang trägt und dann wieder ablegt, dann bleiben ihm nicht, wie man vielleicht meinen könnte, noch ganze Jahrzehnte, sondern nur 62 Stunden.

Mich hat der Roman von Anfang bis Ende begeistert. Ich fand Leticrons Abgang sehr gelungen. Die einzige Stelle, bei der ich Probleme hatte, war die Sache mit der Rampe und dem Robotpferd. Für mich ist es unvorstellbar, dass ein galoppierendes Robotpferd auf einer im 30-Grad-Winkel nach oben führenden Rampe aus eigener Kraft eine Geschwindigkeit von 5880 Metern pro Sekunde erreichen kann. Die Zahl stammt wohl nicht von Willi Voltz selbst, sondern von Kurt Mahr, der im PR-Computer grob erkennen lässt, wie er auf die Zahl kommt: Die Eckdaten von Titan ergeben eine Fluchtgeschwindigkeit von 2940 Metern pro Sekunde, die durch sin(30°) dividiert, also mal 2 genommen wird.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Yman »

Heiko Langhans hat geschrieben: 6. Juni 2014, 07:10 Um den 4. April 1975 erschien der 710. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

Hans Kneifel: Raumschiff in Fesseln
Ich fand es seltsam, dass die SZ-1 samt Mittelstück landete. Das sieht auf dem Titelbild schon komisch aus, aber SENECA musste ja unbedingt mit runter auf den Planeten. Die Idee des "SENECA-Donners" fand ich etwas künstlich, aber trotzdem ein interessantes Rätsel, und besonders gelungen im Roman war die Darstellung der Reaktionen der Besatzung.

Es gibt Spannungen zwischen den Menschen auf der SOL, und die Besonderheit der SOL-Geborenen wird schon einmal herausgestellt. Aber wenn dies das Jahr 3578 ist, dann passt der 3586 spielende Roman "Das Weltraumbaby" rein zeitlich für mich nicht so recht. Denn das sind ja nur acht Jahre später.

Was mich auch etwas stört, sind die 38 übersprungenen Jahre, selbst wenn da noch Rückblicke kommen, irgendwie ist mit diesem Zeitsprung der ganze Zauber dahin. Interessant war für mich vor allem dieser Neubeginn mit der SOL, der Aufbruch, die Stimmung an Bord, erste Versuche, etwas zu erreichen. Aus Zyklus-Sicht ist Last Stop der erste Stopp der SOL. Das ist für mich verkehrte Welt.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Yman »

Heiko Langhans hat geschrieben: 13. Juni 2014, 09:46 Um den 11. April 1975 erschiend er 711. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

Ernst Vlcek: Die Unendlich-Denker
Wirklich fremde Wesen sind nur schwer zu beschreiben, erst recht aus der Innenperspektive. Vleck gelingt dies, wohlwollend betrachtet, relativ gut, aber ich fand die Kelosker trotzdem nervig und unglaubwürdig. Das Siebendimensionale ist Blödsinn, ebenso dass diese Wesen mit ihren Greiflappen eine Evolution hatten, dies sie befähigt, höhere Technik zu "begreifen". Ob es nun Zufall war, oder nicht, was die SOL und die Kelosker zusammenführte, es waren natürlich die Expokraten. Der Zyklus ist da sehr konstruiert. Gucky und Tolot, da kommt seit dem MdI-Zyklus auch nichts Neues mehr.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Richard »

Diesen - wie du es nennst - "Es waren natuerlich die Expokraten" Effekt hat man eigentlich immer wieder und war es war im Aphiliezyklus laengst nicht das erste Mal, dass sein Zufall die Handung wesentlich beeinflusste. Ich nenne da immer recht gern das Zusammentreffen mit Kalak als ein relativ frühes Beispiel ....

Ich empfand es wirklich als sehr seltsam, dass diese Geistesriesen defakto nur Grobarbeiten selber durchführen konnten; sprich warum hat man seitens der Expokraten dieses Volk so "entworfen" wie wir es kennen? Ging es da ausschliesslich um diesen Gegensatz zwischen körperlichen und geistigen Faehigkeiten? Rein körperlich stellen die Kelosker ja eher mal zu den sehr "spartanisch" ausgestatteten Lebewesen.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von nanograinger »

Yman hat geschrieben: 24. Oktober 2020, 20:54...Gucky und Tolot, da kommt seit dem MdI-Zyklus auch nichts Neues mehr.
Nun, zumindest was Tolot angeht kommen in diesem Zyklus zwei neue Aspekte. Und auch bzgl. Gucky gibt es einen "interessanten" Roman.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von nanograinger »

Richard hat geschrieben: 25. Oktober 2020, 02:28 ...
Ich empfand es wirklich als sehr seltsam, dass diese Geistesriesen defakto nur Grobarbeiten selber durchführen konnten; sprich warum hat man seitens der Expokraten dieses Volk so "entworfen" wie wir es kennen? Ging es da ausschliesslich um diesen Gegensatz zwischen körperlichen und geistigen Faehigkeiten? Rein körperlich stellen die Kelosker ja eher mal zu den sehr "spartanisch" ausgestatteten Lebewesen.
Natürlich ist der Kontrast zwischen geistiger und körperlicher Kompetenz und "Schönheit" das wesentliche Element der Kelosker. Wobei bekanntlich Schönheit im Auge des Betrachters liegt.

Angesichts der Körperfülle würde ich die Kelosker auch nicht als "spartanisch" ausgestattet bezeichnen. Für ihre Affinität zu "Höherer Mathematik" wird übrigens noch eine Erklärung angeboten (in Band 800 meine ich).
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Yman »

Heiko Langhans hat geschrieben: 20. Juni 2014, 06:57 Um den 18. April 1975 erschien der 712. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

H.G. Francis: Am Rand der 7. Dimension

[img]http://www.perrypedia.proc.org/mediawiki/images/3/31/PR0712.jpg[/img]
dandelion hat geschrieben: 20. Juni 2014, 22:12 Dagegen entspricht die eher mangelnde Bewachung des Altrakulfth wohl der Mentalität der Kelosker als eher friedliebendem Volk. Sie konnten sich wohl nicht vorstellen, dass jemand auf die Idee kommen könnte, die für die Kleingalaxie lebenswichtige Maschinerie zu beschädigen und mit dem Auftauchen terranischer Rüpel konnten sie nicht rechnen.
Als besonders friedliebend sind mir die Kelosker nicht erschienen. Sie schießen ziemlich schnell mit armdicken Energiestrahlen und verweigern die Kommunikation. Abgesehen davon, dass sie die bescheuerten Tänze aufführen.

Dass dieses "Diogenes Fass" (sehr schöne Innenillustration) nicht sehr streng bewacht wurde, obwohl es für die Kelosker und ihr Balayndagar so wichtig ist, kann auch daran liegen, dass man keine Aufmerksamkeit auf dieses Artefakt ziehen wollte. Je strenger etwas bewacht wird, umso auffälliger wird diese Bewachung ja. Aber natürlich hätte es vielleicht auch unauffällige Möglichkeiten gegeben, irgendwelche im Boden vergrabene Roboter und Projektoren, die aber mindestens ein Schiff wie die CINDERELLA hätten abwehren können müssen.
Heiko Langhans hat geschrieben: 20. Juni 2014, 22:43 Das mag zwar mit am Exposé gestanden haben, aber Francis war auch stets der Autor mit den unvernünftigsten Figuren. In fast jedem HGF-Roman führt sich mindestens eine Figur aus Gehässigkeit, Dummheit, Arroganz, Fremdartigkeit, Eitelkeit, wegen eines miesen Charakters oder aus schlechter Laune wie die Axt im Wald auf. Mir fällt wirklich kein Francis-Roman ein, in dem nicht jemand ausflippt oder anderweitig M*** baut.
Interessanter Hinweis! Dieser Sache muss ich mal nachgehen.

Ich fand den Roman sehr unterhaltsam. Den totalen Verlust der CINDERELLA samt Besatzung fand ich etwas hart, aber der Roman hatte ohnehin etwas von Twilight Zone. Anfangs kommt ein deformierter Mann aus dem Transmitter, Ursache und Wirkung scheinen vertauscht, und am Ende kann man darüber nachdenken, ob eine Warnung aus der Zukunft die CINDERELLA hätte retten können.

Eine andere Sache, über die man nachdenken kann, ist, wie das mit den 40 Männern und drei Frauen ausgegangen wäre.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Yman »

Heiko Langhans hat geschrieben: 26. Juni 2014, 07:03 Um den 25. April 1975 erschien der 713. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

Kurt Mahr: Roboter lügen nicht
Die Kelosker haben also eine Art Fiktivtransmitter, der bei seinem Einsatz z.B. in einem Waldgebiet als Empfangsbereich dort die Materie auslöscht und eine kreisförmige Lichtung erzeugt. Außerdem kann dieser Transmitter auch sämtliche von SENECAs Schutzfeldern durchdringen.

SENECA ist nicht mehr zu trauen, er paktiert mit den Keloskern, aber wie genau die ihn auf ihre Seite ziehen konnten, wurde nicht geklärt. Eine geheimnisvolle Strahlung könnte als technisches Mittel vorliegen.

Ich fand den Roman sehr gelungen, besonders Kurt Mahrs Darstellung von Gucky: Ernsthaft, logisch denkend und cool. Witzig, dass Guckys Untergebene ihn Mister Gucky nennen. Man spürt bei Mahr gewisse amerikanische Einflüsse. Den Begriff Gadget erklärt er auch, Physik spielt eine geringere Rolle, und Gucky nutzt eigentlich nur seine Teleporterfähigkeit und logisches Denkvermögen, um zumindest vorübergehend die völlige Übernahme SENECAs und der SOL zu verhindern.

Wirklich gelöst sind die Probleme aber noch nicht. Der Aufenthalt in Balayndagar scheint sich noch etwas hinzuziehen.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von TC2012 »

Yman hat geschrieben: 26. Oktober 2020, 18:18
Ich fand den Roman sehr gelungen, besonders Kurt Mahrs Darstellung von Gucky: Ernsthaft, logisch denkend und cool. Witzig, dass Guckys Untergebene ihn Mister Gucky nennen. Man spürt bei Mahr gewisse amerikanische Einflüsse. Den Begriff Gadget erklärt er auch, Physik spielt eine geringere Rolle, und Gucky nutzt eigentlich nur seine Teleporterfähigkeit und logisches Denkvermögen, um zumindest vorübergehend die völlige Übernahme SENECAs und der SOL zu verhindern.
Gucky kann man ja auch super darstellen. Liegt an den Fähigkeiten der Schriftsteller :-D :devil:
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Yman »

Heiko Langhans hat geschrieben: 4. Juli 2014, 08:54 Um den 2. Mai 1975 erschien der 714. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

H.G. Ewers: Kinder der Sol
Es ist erstaunlich, wie schnell ich immer wieder einen Punkt erreiche, an dem ich das Lesen der Serie abbrechen möchte. Es ist einfach unerträglich, wie verblödet sich die Teilnehmer der Expedtion der BRESCIA anstellen und ihr Schiff vor lauter Dummheit den Keloskern servieren. Es gab viele Gelegenheiten, die beiden zum Feind übergelaufenen Roboter Romeo und Julia zu zerstören, und keine wurde genutzt. Alleine, dass diese beiden Roboter überhaupt gebaut wurden, ist schon unbegreiflich. Die nächsten Romane werden sicher so laufen, dass die Kelosker auch die SOL in die Hand bekommen, und am ärgerlichsten wird dabei das Wie sein, wie es gescheht, durch die Dummheit von Perry Rhodan und all seinen Begleitern.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Yman »

Heiko Langhans hat geschrieben: 11. Juli 2014, 07:07 Am 9. Mai 1975 erschien der 715. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

H.G. Ewers: Der Kampf um die SOL
Heiko Langhans hat geschrieben: 18. Juli 2014, 19:19 Am 16. Mai 1975 erschien der 716. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

Clark Darlton: Unheil aus fremder Dimension
Heiko Langhans hat geschrieben: 25. Juli 2014, 08:37 Am 23. Mai 1975 erschien der 717. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

William Voltz: Das Ende von BALAYNDAGAR
Eine Sache, die mir unangenehm auffiel, ist die mangelnde Abstimmung zwischen den Autoren, besonders auch im Verhältnis zu Kurt Mahr, bei dem sich Perry Rhodan und Galbraith Deighton duzen und Freunde sind, während Perry bei den anderen Autoren außer Gucky überhaupt keine engen Freunde zu haben scheint.

Auch die Kelosker, die Große Schwarze Null usw. waren oft ziemlich verschieden dargestellt. Bei Vlcek waren die Kelosker noch sehr fremdartig, bei Voltz vielleicht noch in Dobraks Gestalt ein wenig schrullig, aber sonst völlig normal.

Die große Schwarze Null erinnerte mich oft auch an die Finanz- und Haushaltspolitik der großen Koalition vor der Corona-Krise. Der Ausdruck Null für ein Schwarzes Loch passt überhaupt nicht.

Hauptsache, es herrschen Chaos und Untergang in Balayndagar. Selbst die Laren mit ihren supermodernen SVE-Raumern können nicht viel ausrichten.

Die Terraner/Solaner verlieren die SOL an die Kelosker, die ihren Supercomputer mit SENECA verschmelzen wollen, alles natürlich vorhergeplant von ES, der SENECA entsprechend programmiert hat, aber bei seinem telepathischen Kontakt natürlich nichts davon erwähnt. ES war schon immer nervig, aber es gibt immer nochmal eine Gelegenheit, eins draufzusetzen.

So wie das nun alles gelaufen ist, ES hin oder her, an Perry Rhodans Stelle würde ich SENECA nie wieder vertrauen. Bei der nächsten Gelegenheit hätte ich erst einmal diesen Joscan Hellmut unter Arrest stellen und Romeo und Julia zerstören lassen, und dann die SZ-1 vom SENECA-Mittelteil abgekoppelt und nie wieder angekoppelt. Die SZ-2 ist ja zum Glück schon unter Führung von Ras Tschubai Richtung Milchstraße entkommen.

Das SENECA-Mittelteil können die Solaner dann auch gerne behalten. Da ich auch die Kosmischen Burgen mit dem Abschied der SOL gelesen habe: Perry soll froh sein, dieses Schiff endlich los zu sein.

Immerhin, die Romane waren gut geschrieben, auch der von Darlton, der sehr gut schreibt, wie Deighton mit seinen Leuten von der BRESCIA befreit wird, so dass die Terraner wenigstens nicht komplett unfähig dastehen. Hier und da ein paar gelungene Befreiungsaktionen, z.B. auch die Befreiung der BRESCIA durch Perry und Gucky, sind aber zu wenig. Deighton gefiel mir in den meisten Romanen recht gut, aber von seiner Fähigkeit der Gefühlsmechanik machte er zu wenig Gebrauch, und als Sicherheitschef der SOL hat er gegenüber diesem Joscan Hellmut völlig versagt.

Eine Diskrepanz, die mir noch aufgefallen ist: Tolot trägt einen roten Anzug, aber als er am Anfang des Kosmischen-Burgen-Zyklus mit Perry und der Ansken-Königin zur PAN-THAU-RA überwechselt, hatte er einen dunkelgrünen an.

Ich lese jetzt erst mal wieder bei den Kosmischen Burgen weiter. Hat mir anfangs der Aphilie-Zyklus besser gefallen, sieht das nun vielleicht schon wieder anders aus.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Scrooge »

Yman hat geschrieben: 27. Oktober 2020, 22:30 Ich lese jetzt erst mal wieder bei den Kosmischen Burgen weiter. Hat mir anfangs der Aphilie-Zyklus besser gefallen, sieht das nun vielleicht schon wieder anders aus.
Interessant, Deine Posts zu lesen. Ich hatte gerade diese Phase der Serie positiver in Erinnerung, es ist aber schon viele Jahre her, dass ich den Aphilie-Zyklus gelesen habe. Was mich interessieren würde: Wie schätzt Du denn die Qualität dieser Phase der PR-Serie ein (inklusive der Kosmischen Burgen) im Vergleich zum ATLAN-Zyklus, den Du gerade liest? Ist vielleicht eine seltsame Frage, weil das eine nicht so viel mit dem anderen zu tun hat, fände ich aber spannend, weil von vielen die Zeit bei PR zwischen ca. 650 und 1000 als die beste der Serie angesehen wird.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Yman »

Scrooge hat geschrieben: 28. Oktober 2020, 09:18 Ich hatte gerade diese Phase der Serie positiver in Erinnerung, es ist aber schon viele Jahre her, dass ich den Aphilie-Zyklus gelesen habe. Was mich interessieren würde: Wie schätzt Du denn die Qualität dieser Phase der PR-Serie ein (inklusive der Kosmischen Burgen) im Vergleich zum ATLAN-Zyklus, den Du gerade liest? Ist vielleicht eine seltsame Frage, weil das eine nicht so viel mit dem anderen zu tun hat, fände ich aber spannend, weil von vielen die Zeit bei PR zwischen ca. 650 und 1000 als die beste der Serie angesehen wird.
Warum sollte diese Zeit die beste der Serie gewesen sein? Man merkt natürlich den Umbruch zur Scheer-Zeit. Die Serie hatte gleich zu Beginn eine sehr starke Phase, dann wurde es schwächer, und mit 650-999 kam wieder eine relativ starke Phase.

Der Aphilie-Zyklus ist gut gestartet, Perry ist mit der SOL seit fast vierzig Jahren verschollen, und dann kommt die erste Enttäuschung: 38 Jahre lang ist anscheinend wenig Nennenswertes passiert, und der erste Stopp der SOL aus Sicht des Lesers ist auch schon Last Stop, wo die SOL nur mal schnell Frischwasser und frisches Gazellenfleisch aufnehmen will, bevor es schnell weiter zur Milchstraße geht.

Die SZ-1 mit dem SENECA-Mittelteil verbunden landet, und dann beginnt SENECA, eigentlich vorher schon, sein falsches Spiel im Auftrag von ES "zum Wohl der Menschheit". Beide, ES und SENECA, halten die Wahrheit zurück. Sie täuschen Rhodan und seine Leute, die aber auch selbst wie Trottel dastehen, was mich sehr enttäuscht hat.

Rhodan verfügt über gewaltige Ressourcen, Material, Menschen samt Mutanten, Top-Leute wie Deighton, Lloyd usw. und lässt sich doch immer wieder wie ein blutiger Anfänger vorführen. Er macht Fehler, die in seinem Umfeld, umgeben von solchen Leuten in beratender Funktion, einfach nicht passieren dürfen.

Natürlich kommt der größte Blödsinn aus den Exposés, die den Autoren, egal wie gut sie schreiben, kaum eine Chance lassen, sich da glaubwürdig aus der Affäre zu ziehen. Das wäre auch kein großes Problem, wenn diese unhaltbaren Zustände sich nicht über viele Hefte hinziehen würden.

Die SOL in Balayndagar, das falsche Spiel SENECAs, dem Rhodan nichts entgegen setzen kann, nicht mal die Zerstörung Romeos und Julias, aufgrund seiner exposégegeben gutgläubigen Dummheit, das alles dauert von PR 710-717, also volle acht Bände, die mich zunehmend verärgert haben.

Die Atlan-Serie hat dieses Handicap mit der Glaubwürdigkeit nicht im selben Maß. ATLAN ist etwas anderes als PR, die Serie ist anders strukturiert. Im Zyklus "Die Abenteuer der SOL" muss Atlan erst einmal die SOL zurückgewinnen, und danach steht ihm zwar mehr oder weniger die SOL zur Verfügung, aber er bewegt sich in einem anderen Kontext als PR.

Atlan muss sich nicht um die Menschheit, die Erde oder die Milchstraße kümmern, sondern in weit entfernten Galaxien Aufträge der Kosmokraten erfüllen. Seine Helfer sind fast alles "Dilettanten" und keine extrem erfahrenen Aktivatorträger wie Homer G. Adams, Galbraith Deighton, Fellmer Lloyd usw. Atlans Möglichkeiten sind oft extrem begrenzt, und er hat selten jemand, auf den er sich verlassen kann. Das macht die Serie interessanter, auch wenn die einzelnen Romane objektiv nicht besser (aber auch nicht schlechter) sind.
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Yman
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Yman »

Heiko Langhans hat geschrieben: 1. August 2014, 09:32 Am 30. Mai 1975 erschien der 718. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

Hans Kneifel: Geheimmission der Frauen
Heiko Langhans hat geschrieben: 8. August 2014, 09:02 Am 6. Juni 1975 erschien der 719. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

H.G. Francis: Fluchtpunkt Ovarons Planet
Noch ein kleines Stück werde ich den Aphilie-Zyklus hier weiter lesen, da es vielleicht doch besser ist, chronologisch vorzugehen. Die beiden Romane beschäftigen sich mit dem Thema Planet der Frauen in Zeiten der Aphilie. Perry Rhodan schickt 2000 Frauen und Kinder zu einem Planeten, der Ovarons Planet genannt wird, weil das gut klingt. Die Männer sollen nachkommen, was aber nie passiert, und dann killt ein Virus auch noch alle männlichen Kolonisten auf Ovarons Planet. Frauen und Kinder zuerst zu retten muss keine schlechte Idee sein.

Vier Frauen fliegen mit einer Space-Jet zur Erde. Dieses Abenteuer verdeutlicht noch einmal die dortigen Zustände. Was mir nicht einleuchtete, waren die teils hysterischen Reaktionen der Aphiliker bei der Erkennung eines Nicht-Aphilikers.

Aphiliker werden als Menschen beschrieben, die sich völlig egoistisch nur um sich selbst kümmern, und denen andere Menschen völlig gleichgültig sind, aber warum sind ihnen dann Nicht-Aphiliker nicht auch einfach völlig egal? Wenn links und rechts andere Menschen brutal misshandelt werden ist ihnen das egal, aber wenn jemand Mitleid zeigt, sind sie plötzlich hysterisch hell aufgeregt. Anscheinend sind Aphiliker wirklich geisteskrank.

Interessant ist die These im Roman, dass eine Aphilikerin unter den Kolonisten, bei der die Aphilie erst später ausgebrochen ist, verantwortlich für den Tod der männlichen Bevölkerung sein soll.

Im zweiten Teil muss sich Bully beweisen, dass er nun wirklich zu den Nicht-Aphilikern gehört. Gelegenheit dazu bietet ein Ablenkungsmanöver auf Luna, im NATHAN-Komplex. Anscheinend spielt auch NATHAN ähnlich wie SENECA ein von ES programmiertes falsches Spiel, denn er scheint Bully eher helfen als ihn umbringen zu wollen.

Völlig unglaubwürdig war der Start der PHARAO. Ein 50000 Jahre altes lemurisches Schiff legt von einer Unterwasserbasis einen spektakulären Unterwasserstart hin, aber niemand hat es wirklich gesehen. Kilometergroße Lemurerbasen können auf der Erde nicht geortet werden. Auch die Space-Jet der vier Frauen konnte unbehelligt landen. Wozu dann überhaupt noch dieses Ablenkungsmanöver mit irgendwelchen Versorgungsschiffen?

Dieses Versteckspielen der OGN auf der Erde, egal ob im Dschungel oder unter Wasser ist völlig unglaubwürdig.

Nichts war aber so schlimm wie der Schluss als die PHARAO auf Ovarons Planet landet, um dort 200 Männer für zehn Mal so viele Frauen abzuladen. Einer der Tiefpunkte war die Klopperei zweier Frauen, beide zwei Meter groß und 150 Kilo schwer, um einen 1,60 Meter großen Hänfling. Hier muss man sich langsam über die Bedeutung von Alkohol für das Lesen und Schreiben von Perry Rhodan Romanen Gedanken machen.

Zum Glück geht es nun weiter mit Atlan in der Milchstraße. Auf eine Rückkehr zu Ovarons Planet kann ich als Leser gerne verzichten, obwohl dies ein interessantes Thema hätte sein können.
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dandelion
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von dandelion »

Dieser Roman war sicher ein Tiefpunkt des Zyklus. Was hat sich Francis dabei nur gedacht?

Dafür hat er aber bei seinem nächsten Einsatz, den Nummern 727 und 728, gezeigt, was er tatsächlich leisten konnte. Waren zwei sehr schöne Romane.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von nanograinger »

Yman hat geschrieben: 28. Oktober 2020, 10:47
Scrooge hat geschrieben: 28. Oktober 2020, 09:18... weil von vielen die Zeit bei PR zwischen ca. 650 und 1000 als die beste der Serie angesehen wird.
Warum sollte diese Zeit die beste der Serie gewesen sein? ...
Tja, warum wohl?

Vielleicht weil zum ersten Mal ein Handlungsrahmen über mehrere Zyklen geführt wurde und damit das "Reset"-Phänomen völlig ausgehebelt wurde?

Weil es zum ersten Mal um mehr als nur "Böse Feinde abwehren" und reine "Macht"-Fragen ging?

Weil angedeutet wurde, dass es tatsächlich eine Entwicklung geben könnte im Sinne einer "geistigen" Evolution?

Weil sogar eine Antwort auf die Sinnfrage versucht, bzw. gegeben wurde? (Ob einem diese Antwort gefällt, ist eine andere Sache).

Aber ich stimme dir zu, dass all dies am Anfang des Aphilie-Zyklus kaum abzusehen ist, bzw. in Balayndagar eher die negativen Aspekte dieser Entwicklungen/Antworten ins Auge stechen.
Grauer Lord
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Grauer Lord »

Hallo Yman, ich bin über deine Sicht des Aphilie-Zyklus, der für mich der Beginn einer Serienphase ist, wie ich sie besonders schätze, auch etwas erschrocken. Ohne mich jetzt durch die alten Heftestapel zu wühlen (ich habe das ganze in der 2. Auflage so um 1979/80 gelesen), fallen mir aus dem Kopf sofort viele Personen, Momente und Szenarien ein, die mich nachhaltig beeindruckt haben.
Beispiele: Der Versuch, nach dem Hackenschlagen im Solaren Imperium mit der Aphilie eine Dystopie im sozialen und zwischenmenschlichen Bereich zu schildern. Überwachung, K2-Roboter, das Licht der reinen Vernunft. Das alles war neu, vielleicht auch vom 70er-Jahre-Zeitgeist geprägt. „Das Stummhaus“ hat dir ja offenbar auch gefallen, ich kann mich heute immer noch gut daran erinnern. Bei Heften in jüngerer Zeit gelingt mir das nur selten.
Personen, wie Father Ironside, die Outsider, die Einführung Ronald Tekeners in die Hauptserie. Und für immer einzigartig: Der Roman um Leticrons Tod, die lapidaren Sätze von Hotrenor-Taak und Maylpancer neben dem Sterbenden, sein Erwachen in der PEW-Säule, der Schock, für immer eingesperrt zu sein. Klassiker, genau wie der Einführungs-Vers von Dobrak im „Balayndagar-Roman“ von William Voltz.
Damals wurde bei uns Lesern die Erwartung geweckt, dass da mehr im Kosmos ist als Gewalt und immer nur ein neuer Krieg nach dem anderen. Dass es Strukturen und Erklärungen für so gut wie alles gibt, uralt, irgendwo da draußen. Das meines Wissens nie aufgelöste Rätsel mit den sieben Siegeln wies in diese Richtung, die uns von diesem Fundament an, das mit Band 700 gelegt wurde, Zyklus für Zyklus begleitete und dann irgendwann mit Band 1250 am Berg der Schöpfung (erst einmal ?) endete.
Klar kann und muss man sich über den absurden Ovarons Planeten ärgern und den ein oder anderen Widerspruch bei der Technik an Bord der SOL und Ungereimtheiten in der Handlungsführung. Für die gesamte Serie ist die Bedeutung dieses Zyklus aber von unschätzbarem Wert. Vor allem wenn man bedenkt, was da alles noch kommt.
Scrooge
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Scrooge »

Grauer Lord hat geschrieben: 29. Oktober 2020, 12:04 Damals wurde bei uns Lesern die Erwartung geweckt, dass da mehr im Kosmos ist als Gewalt und immer nur ein neuer Krieg nach dem anderen. Dass es Strukturen und Erklärungen für so gut wie alles gibt, uralt, irgendwo da draußen. Das meines Wissens nie aufgelöste Rätsel mit den sieben Siegeln wies in diese Richtung, die uns von diesem Fundament an, das mit Band 700 gelegt wurde, Zyklus für Zyklus begleitete und dann irgendwann mit Band 1250 am Berg der Schöpfung (erst einmal ?) endete.
Du hast die Fastizination dieser Phase m.E. sehr schön auf den Punkt gebracht. Das macht mich auch ein wenig wehmütig, denn nach der 100. Superintelligenz in der PR-Serie, angesichts einer ganz anderen Medienlandschaft und viele Jahre älter geworden lässt sich vieles von der damaligen Faszination (für mich) nur noch schwer nachempfinden. Es ist so ein wenig wie die Erinnerung an eine verflossene Liebe: Eher erinnert man sich an ein Gefühl als dass man es tatsächlich durchlebt.
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