Troll Incorporation hat geschrieben: ↑14. Januar 2021, 07:34
Also ich kann
jetzt schon sagen, dass
für mich der Innenteil "Die Milchstraße im Jahr 2071" das Spannendste und Inspirierendste ist, was ich seit langer Zeit in PR gelesen habe.
Im Abschnitt "Über 200 Milliarden Sterne" wird argumentiert, dass die Milchstraße größtenteils unbekannt mit "Millionen unentdeckten Kulturen" sein muss. Das kann ich weder mit dem realen Wissensstand noch mit den Möglichkeiten des Perryversums vereinbaren.
Aktuell vermisst die europäische Raumsonde GAIA über eine Milliarde Sterne. Mittels Fernerkundung können Planetensysteme, Atmosphären und sogar Einzelgänger-Planeten entdeckt und erforscht werden. Mit einigen hundert Sonden, verteilt über die Milchstraße, könnte ein vollständiges Bild erstellt werden.
Im Perryversum gab es z.B. mit dem Galaktische Ortungssystem GALORS ein milchstraßenweites Netz aus circa 50 Millionen Ortungs- und Relaisstationen. Das wären rund 4000 Sonnensysteme pro Station. Das ist überschaubar.
Würde man z.B. eine Million Sonden zur Erkundung jeweils einen Tag in ein System schicken, würde die Erkundung von 200 Milliarden Systemen etwa 200.000 Tage, also etwa 550 Jahre dauern. Das ist machbar.
Nach heutigem Wissensstand wird der innere Bereich der Milchstraße regelmäßig durch Gammablitze sterilisiert. Der äußere Bereich hat zu wenige Elemente für höheres Leben. Es bleibt nur ein schmaler Ring für die Entstehung von höherem Leben. Und auch dort kann es nicht viele geben, wie man mittels mathematischer Methoden ableiten kann.
Die Menschheit gibt es zumindest. So allmählich bricht sie ins All auf. Im Verlauf von einigen Millionen Jahren könnte sie die gesamte Milchstraße besiedeln. Das ist ziemlich wenig im Vergleich zur Gesamtzeit der Evolution. Man würde also eine oder wenige Zivilisationen pro Galaxis erwarten. Diese Realität ist natürlich für SF-Autoren langweilig.
Ein Kompromiss könnte sein, dass die Galaxis zwar grundsätzlich bekannt ist, aber nicht den Lesern bzw. den handelnden Figuren. So könnten die Autoren immer Neues erzählen, und die Grundannahmen wären nicht allzu abwegig.