Andreas Eschbachs PERRY RHODAN-Buch und der Kanon

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Klenzy
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Re: Andreas Eschbach und sein PERRY RHODAN-Buch

Beitrag von Klenzy »

Ce Rhioton hat geschrieben: 29. Dezember 2019, 15:04 Das Eschbach-Buch ist Kanon, aber enthält nicht die Wahrheit. :P
Jetzt wird's philosophisch: Was ist Kanon? Was ist Wahrheit? :devil: :unschuldig:
Mach langsam! Das Leben ist zu kurz, um sich zu beeilen.
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Ce Rhioton
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Re: Andreas Eschbach und sein PERRY RHODAN-Buch

Beitrag von Ce Rhioton »

Klenzy hat geschrieben: 29. Dezember 2019, 15:39 Jetzt wird's philosophisch: Was ist Kanon? Was ist Wahrheit? :devil: :unschuldig:
Wahr ist, dass es keine Wahrheit geben kann. Denn sobald etwas wahr ist, weckt es Zweifel.
Kanon ist das, was wahr sein sollte, um Zweifel nicht wahr werden zu lassen.
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Thoromir
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Re: Andreas Eschbach und sein PERRY RHODAN-Buch

Beitrag von Thoromir »

Wenn ich mirdie Diskussion anschaue, gewinne ich den Eindruck, das es zum Thema "Kanon" zwei Positionen gibt, die vermutlich nicht miteinander vereinbar sind.

Wenn es um den "Kanon" bei Perry Rhodan geht, übernimmt man ja einen Begriff aus der Star Trek Szene. Bei Star Trek gab es ja die sogenannte "Bibel" von Gene Roddenberry, die auch für spätere Serien galt und immer weiter geführt wurde.
Irgendwo sagte hier ein Autor oder Expokrat (weiß leider nicht mehr wer), So ein Regelwerk würde es bei Perry Rhodan nicht geben. Kanon sei alles, was in der Serie steht.

Nun kam es schon mehrfach zu mehr oder wenigen gravierenden Widersprüchen in der Serie selbst oder eben auch zwischen Serie und Eschbach-Roman.
Wie können denn nun aber unterschiedliche, sich widersprechende Erzählungen kanonisch sein? Kann J.F.K. sowohl bei einem Attentat gestorben sein, als auch überlebt haben?

Kaus sagt mehrfach, der Eschbach Roman sei kanonisch. Die Autoren werden sich künftig auf den Eschbach Roman beziehen, wenn sie irgendwas von vor der Stardust Misssion vorkommt. Und natürlich ist die Serie kanonisch (offenbar ebenfalls die Aussagen die von vor der Stardust Mission handeln).

Für uns Leser klingt das widersprüchlich. Ich denke aber, Autoren und Redaktion haben einen anderen Bezug zur Kanonik. Kanon ist das, was jetzt im Moment gilt. Ab JETZT werden sich Autoren auf den Eschbach beziehen. Bis vor Erscheinen des Romans wurde sich aber z.B. auf Atlan Blauband 13 bezogen.
Daher sind beide Quellen kanonisch. Bzw, der Blauband 13 hat seinen Status als Referenz an den Eschbach abgetreten.

Für Autoren und Redaktion ist es nun aber nicht so wichtig wie für die Fans, das es zwei sich widersprechende Hintergrundgeschichten gibt. Für die Autoren ist der aktuellere Hintergrund von Eschbach ab jetzt gültig und Punkt. Für die Leser bestehen die Hintergründe aus den früheren Romanen aber weiter. Entweder hat Homer G. Adams fotografisches Gedächtnis beim Schreiben seiner Biografie versagt oder Atlans fotografisches Gedächtnis hat bei seinen Berichten versagt.

Während bei der Sichtweise der Autoren somit bewusst Widersprüche entstehen, die beim Schreiben von Romanen aber unwichtig sind, solange man weiß, auf welche Hintergrundgeschichte man sich aktuell zu beziehen hat, ist für die Leser jeder Widerspruch ein Ärgernis, erst recht, wenn sie vermeidbar gewesen wären.

Das erste mal gab es so einen gravierenden Widerspruch ja bei den Zellaktivatoren der MDI. Dort hat man später versucht, diesen Widerspruch irgendwie in den Kanon einzubauen, indem man die Verwirrung von ES als Begründung heranführte.
Das würde hier bei der Vorgeschichte von Perry Rhodan und der Stardust Mission wohl schwierig werden, außer der Eschbach-Roman beschreibt ein Paralleluniversum, das gleichberechtigt neben dem Neoversum, dem Perryversum und dem gescheerten Universum existiert.

Von der Kanonik aber mal abgesehen, gefällt mir der Eschbach HIntergrund weitaus besser als der von Kneifel und Castor.
Mao Tse Tung starb schon 1927? Wieso denn das? Eine Alternative Geschichtsschreibung irgendwo ab September 1961 ist ja klar, aber wieso denn sogar schon deutlich vor 1961? Ne, da neige ich dann doch schon dazu, den 13. Atlan Blauband und die sich auf ihn beziehenden Romane für nichtkanonisch zu erklären :-)
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Eric Manoli
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Re: Andreas Eschbach und sein PERRY RHODAN-Buch

Beitrag von Eric Manoli »

Kanon ist ein Leser Problem.
Klar definiert der Redakteur und das/der/die Expokraten was Sache ist, aber ich bezweifle doch sehr das es dort solche Diskussionen wie hier gibt.

Ich persönlich gönne ja jedem sein Vergnügen, aber wen jemand auf "Mission Kanon" unterwegs ist, dann kann es mich auch richtig wütend machen.

Ist natürlich meine persönliche Schwierigkeiten, zu erkennen wo jetzt das Problem liegt ob Japan Teil der AF ist, war oder nicht.

Für mich hat das keinen Einfluss auf die Geschichte und somit ist es eine Bagatelle die ich nicht einmal wahrnehme.

Aber deshalb eine Welle zu starten und das Team zu attackieren, das entzieht sich meinen Verständnis.
>>Sie unterscheiden sich nicht so sehr von uns, wie ich es befürchtet hatte. Die Anordnung der Organe ist klar, wenn auch unterschiedlich. Das Skelett ist ebenfalls abweichend. Immerhin haben sie Blut wie das unsere.<<
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Re: Andreas Eschbach und sein PERRY RHODAN-Buch

Beitrag von Scrooge »

Eric Manoli hat geschrieben: 29. Juli 2020, 11:23 Kanon ist ein Leser Problem.
Klar definiert der Redakteur und das/der/die Expokraten was Sache ist, aber ich bezweifle doch sehr das es dort solche Diskussionen wie hier gibt.

Ich persönlich gönne ja jedem sein Vergnügen, aber wen jemand auf "Mission Kanon" unterwegs ist, dann kann es mich auch richtig wütend machen.

Ist natürlich meine persönliche Schwierigkeiten, zu erkennen wo jetzt das Problem liegt ob Japan Teil der AF ist, war oder nicht.

Für mich hat das keinen Einfluss auf die Geschichte und somit ist es eine Bagatelle die ich nicht einmal wahrnehme.

Aber deshalb eine Welle zu starten und das Team zu attackieren, das entzieht sich meinen Verständnis.
Ich stimme Dir zu.

Kanondiskussionen firnde ich grundsätzlich interessant, aber eher aus einer "intellektuellen" Perspektive, d.h. ich finde es spannend, z.B. über die Widersprüche zwischen dem "Schmied der Unsterblichkeit" und PR 1573 zu diskutieren. Den Autor/innen daraus irgendwelche Vorwürfe zu machen, käme mir nie in den Sinn. Ein zu starres Beharren auf einen "Kanon" führt ja auch dazu, dass man nicht mehr hinter bestimmte Aussagen zurück kann, die nachweislich falsch, widersprüchlich oder unglücklich sind. Aktuelle Romane der PR-Serie müssen m.E. die bekannten Erzählungen immer wieder neu ausloten und kommen deshalb vielleicht zu teilweise neuen Interpretationen und Darstellungen. Insofern finde ich die Lösung, die Andreas Eschbach gefunden hat, herausragend, was aber nicht bedeutet, dass dadurch alternative Darstellungen notwendigerweise "falsch" sind. Ich finde die Lösung von AE eben plausibler und stimmiger als die von Rainer Castor.
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Thoromir
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Re: Andreas Eschbach und sein PERRY RHODAN-Buch

Beitrag von Thoromir »

Eric Manoli hat geschrieben: 29. Juli 2020, 11:23 Kanon ist ein Leser Problem.
...
Ist natürlich meine persönliche Schwierigkeiten, zu erkennen wo jetzt das Problem liegt ob Japan Teil der AF ist, war oder nicht.

Für mich hat das keinen Einfluss auf die Geschichte und somit ist es eine Bagatelle die ich nicht einmal wahrnehme.

Aber deshalb eine Welle zu starten und das Team zu attackieren, das entzieht sich meinen Verständnis.
Ich denke, das sehen die meisten so, gerade in so einem Fall wie mit Japan, wo sich die Handlung nicht ändern würde, ob Japan nun AF ist oder nicht.

Da, wo sich die Handlung aber durch einen neuen Hintergrund ändern würde, oder sogar geändert hat, sind zumindest solche Diskussionen die Folge. Und das gehört zu einem Hobby ja auch dazu.

Ich denke auch, das solche Diskussionen schon auch bei den Autoren stattfinden.
Ich erinnere mich da an eine Szene aus dem Film "Unser Mann im All", wo Rainer Castor gerade interviewt wird, als sein Telefon geht, und er offenbar von einem Autorenkollegen nach irgendwelchen Hintergründen gefragt wird, weil der anrufende Autor wohl Widersprüche vermeiden will.
Das ging da zwar um Technik aber auch die gehört ja zum Kanon :-)

Letztlich können wir froh darüber sein, das es in der Serie zu relativ wenig Widersprüchen kommt. Das liegt eben daran, das alle Autoren und die jeweiligen Expokraten die Serie ernst nehmen.

Das es immer Leute gibt, die es mit dem Fan-sein übertreiben erleben wir doch bei jedem großen Franchise. Ob nun eine Romanserie oder Fernsehserie.
(Und mit dem "das Fan-sein zu ernst nehmen" beziehe ich auch gern die Wellen mit ein, die sich um Gucky gebildet haben).
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Re: Andreas Eschbach und sein PERRY RHODAN-Buch

Beitrag von Mentro Kosum »

Thoromir hat geschrieben: 29. Juli 2020, 17:12
Das es immer Leute gibt, die es mit dem Fan-sein übertreiben erleben wir doch bei jedem großen Franchise. Ob nun eine Romanserie oder Fernsehserie.
Der oberste Rhodanisator des Universums (übrigens ein Titel, der durch Andreas Eschbach verliehen wurde)

viewtopic.php?f=60&t=9508&p=561916&hili ... or#p561916

hat uns gebeten, im Zusammenhang mit der Serie nie-nie-nie den Begriff "Franchise" zu verwenden. :unschuldig:

viewtopic.php?f=3&t=4612&p=177891&hilit ... se#p177891
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Thoromir
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Re: Andreas Eschbach und sein PERRY RHODAN-Buch

Beitrag von Thoromir »

Also zum einen meinte ich ja nun auch Franchises wie Star Trek, Star Wars, Marvel etc, die ebenso unter fanatischen Fans leiden :-)

Zum anderen verwende ich den Begriff, wie er in der Wikipedia erklärt wird https://de.wikipedia.org/wiki/Franchise_(Medien)
Und danach IST Perry Rhodan ein Franchise :-)
Lies diesen Absatz mal durch und denke dann an
Perry Rhodan Hörspiele, Hörbücher, Comics, Spielfiguren und Computerspiele :-)
And die Heyne Serien, und die Silberbände. An Perry Rhodan Neo und und und :-)
Aber das ist ein anderes Thema :-)

"Erfolgreiche mediale Werke – wie Bücher, Filme oder auch Computerspiele – enthalten häufig über den ursprünglichen Kontext hinaus verwertbare Inhalte. Es kann sich dabei um Figuren, Handlungsstränge, Spielorte oder Objekte handeln, die einerseits durch das Urheberrecht zugunsten des ursprünglichen Autors und seines Verlegers geschützt sind, andererseits Publikumsinteresse darüber hinaus erzeugen. Autor oder Verlag können diese Rechte an andere Verwerter lizenzieren, die bildliche Darstellungen oder beispielsweise Spielfiguren verkaufen, Handlungsstränge in neuen Büchern oder Filmen fortsetzen oder Computer- oder auch Brettspiele entwerfen, die auf der Vorlage basieren."
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Andreas Möhn
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Re: Andreas Eschbach und sein PERRY RHODAN-Buch

Beitrag von Andreas Möhn »

Nun sollte man berücksichtigen, dass die "Geschichte des 20. Jahrhunderts n.C." (nach Castor) nicht nur in Blauband 13 eine Rolle spielt, sondern auch in Blauband 16, also in der Arkon-Trilogie. Indem der Eschbach für kanonisch erklärt wurde, ist also mit einem Federstrich die ganze Blaubandreihe ungültig und man braucht sie nicht mehr zu lesen.
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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nanograinger
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Re: Andreas Eschbach und sein PERRY RHODAN-Buch

Beitrag von nanograinger »

Andreas Möhn hat geschrieben: 4. Mai 2021, 09:50 Nun sollte man berücksichtigen, dass die "Geschichte des 20. Jahrhunderts n.C." (nach Castor) nicht nur in Blauband 13 eine Rolle spielt, sondern auch in Blauband 16, also in der Arkon-Trilogie. Indem der Eschbach für kanonisch erklärt wurde, ist also mit einem Federstrich die ganze Blaubandreihe ungültig und man braucht sie nicht mehr zu lesen.
Humorig würde ich sagen, dass das Eschbach-Buch ein verdammt dicker Federstrich ist, wenn man bei der Metapher bleibt. B-)

Aber im Ernst: Die ersten 13 Blaubände sind "eine durch Hans Kneifel und Rainer Castor stark überarbeitete und fehlerbereinigte Neuaufsetzung der beliebten Atlan-Zeitabenteuer. Diese ersetzen aufgrund ihrer fehlerbereinigten Form die ursprünglich in den Planetenromanen veröffentlichten und teils sehr fehlerbehafteten Originale." Zitat Perrypedia

Die Bände 14-16 drehen sich um Ereignisse, die höchstens in homöopathischen Dosen in manchen Rückblicken überhaupt mit der Geschichte des Eschbachs-Buchs in Berührung kommen (soweit ich das aus der Perrypedia erkennen kann, ich habe die Romane nicht gelesen).

Daraus also zu urteilen, dass mit der Kanonisierung des Eschbach-Romans "die ganze Blaubandreihe ungültig" wurde, halte ich für nur ein gaaaanz kleines bisschen übertrieben.

Oder ganz pragmatisch gesprochen: So wie die Blaubände teilweise "Fehlerbereinigungen" der Zeitabenteuer waren, ist der Eschbach-Roman eine "Fehlerbereinigung" der betroffenen Blaubände (oder auch PR-Romane, das wurde ja ausgiebig diskutiert).

Aber Begriffe wie "Pragmatismus" und "Kanon" sind bei manchen Personen offenbar unvereinbar....
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Tiberius
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Re: Andreas Eschbach und sein PERRY RHODAN-Buch

Beitrag von Tiberius »

Andreas Möhn hat geschrieben: 4. Mai 2021, 09:50 Nun sollte man berücksichtigen, dass die "Geschichte des 20. Jahrhunderts n.C." (nach Castor) nicht nur in Blauband 13 eine Rolle spielt, sondern auch in Blauband 16, also in der Arkon-Trilogie. Indem der Eschbach für kanonisch erklärt wurde, ist also mit einem Federstrich die ganze Blaubandreihe ungültig und man braucht sie nicht mehr zu lesen.
Da kann ich dir nicht zustimmen.
Auch wenn die Redaktion den Eschbach-Wälzer im gesamten kanonisch erklärt, ist er dies für mich (und andere) eben nicht.
Die geschilderte Kindheit Rhodans ist für mich kanonisch, da sie sonst nirgendwo geschildert wurde. So viel ich weiß.
Aber was die Raumfahrtgeschichte angeht, so gibt es Widersprüche (auch in den Atlan-Zeitabenteuern von Kneifel in den Planetenromanen als auch im Blauband 13), die mir so nicht gefallen. Das Buch von Eschbach musste da Kompromisse machen. Das Erscheinungsjahr 2019 markierte den 50sten Jahrestag der Mondlandung, also musste deren Vorgeschichte in das Buch aufgenommen und mit der von Perry Rhodan verknüpft werden. Was trotz allem gut gelungen ist. Trotzdem ist sie für mich nicht kanonisch.

Man sollte es pragmatisch sehen: Jeder hat so seinen eigenen privaten Kanon, und wir können bis in alle Ewigkeit darüber diskutieren, welcher der wahre Kanon ist. :D

Und ansonsten: Sch... auf den Kanon, entweder mir gefällt die Geschichte in einem Buch/Heftroman/sonst was, oder sie gefällt mir nicht. Nur das ist schlussendlich wichtig.
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Akronew
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Re: Andreas Eschbach und sein PERRY RHODAN-Buch

Beitrag von Akronew »

nanograinger hat geschrieben: 4. Mai 2021, 13:42 Aber Begriffe wie "Pragmatismus" und "Kanon" sind bei manchen Personen offenbar unvereinbar....
Vor allem wenn es um die Blaubände geht.
Wenn hier schon über den Kanon in Zusammenhang zu den Mini-Serien philosophiert wird,
dann sind die Blaubände schon fast gar kein Teil der Serie mehr. :rolleyes:
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Ce Rhioton
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Re: Andreas Eschbach und sein PERRY RHODAN-Buch

Beitrag von Ce Rhioton »

Tiberius hat geschrieben: 4. Mai 2021, 14:31 Das Buch von Eschbach musste da Kompromisse machen. Das Erscheinungsjahr 2019 markierte den 50sten Jahrestag der Mondlandung, also musste deren Vorgeschichte in das Buch aufgenommen und mit der von Perry Rhodan verknüpft werden.
Ist das denn Kanon, dass die Mondlandung 1969 stattfand?

SCNR :D
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nanograinger
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Re: Andreas Eschbach und sein PERRY RHODAN-Buch

Beitrag von nanograinger »

Tiberius hat geschrieben: 4. Mai 2021, 14:31...
Jeder hat so seinen eigenen privaten Kanon ...
Dieser Satz widerspricht sich selbst. Das Wort Kanon hat durchaus etliche Bedeutungen, aber keine davon beinhaltet eine privaten Aspekt. Ein Kanon wird entweder in einer Gruppe ausgehandelt oder verordnet (wie bei der Kirche).

Ein "privater Kanon" ist nichts anderes als eine Meinung.
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Klaus N. Frick
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Re: Andreas Eschbach und sein PERRY RHODAN-Buch

Beitrag von Klaus N. Frick »

nanograinger hat geschrieben: 4. Mai 2021, 13:42
Die Bände 14-16 drehen sich um Ereignisse, die höchstens in homöopathischen Dosen in manchen Rückblicken überhaupt mit der Geschichte des Eschbachs-Buchs in Berührung kommen (soweit ich das aus der Perrypedia erkennen kann, ich habe die Romane nicht gelesen).

Daraus also zu urteilen, dass mit der Kanonisierung des Eschbach-Romans "die ganze Blaubandreihe ungültig" wurde, halte ich für nur ein gaaaanz kleines bisschen übertrieben.

Oder ganz pragmatisch gesprochen: So wie die Blaubände teilweise "Fehlerbereinigungen" der Zeitabenteuer waren, ist der Eschbach-Roman eine "Fehlerbereinigung" der betroffenen Blaubände (oder auch PR-Romane, das wurde ja ausgiebig diskutiert).
Danke für diese Aussage. Ich hätte es nicht so klar sagen und schreiben können und stimme hundertprozentig zu.
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Yman
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Re: Andreas Eschbach und sein PERRY RHODAN-Buch

Beitrag von Yman »

Welche Fehler wurden denn von Andreas Eschbach durch sein Buch bereinigt?
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nanograinger
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Re: Andreas Eschbach und sein PERRY RHODAN-Buch

Beitrag von nanograinger »

Yman hat geschrieben: 4. Mai 2021, 21:23 Welche Fehler wurden denn von Andreas Eschbach durch sein Buch bereinigt?
Ganz polemisch, ääh pragmatisch gesagt: Alles, was dem Eschbach-Roman widerspricht, ist ein Fehler, der durch den Eschbach-Roman beseitigt wurde. B-)

Aber nur mal ein Beispiel: Band 1, Anfang September 1961 veröffentlicht, setzt die erste Mondlandung ins Jahr 1971. Tatsächlich war aber die erste Mondlandung bereits im Juli 1969, ein Ergebnis des Apolloprogramms, das bereits im Juli 1960 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde und durch Kennedys berühmte Rede am 25. Mai 1961 (als "Antwort" auf Gagarins Erdumrundung) im Ziel geändert und gefördert wurde. Von all dem findet sich in Band 1 ff. kein Wort. Wir haben also eine SF-Serie, die weder die schon bekannten Fakten aufnahm noch den Zeitpunkt der Mondlandung (in der Rückschau) vorwegnahm.

Ist das ein Problem? Nicht unbedingt, aber wenn man fast 60 Jahre danach die Geschichte bis zu diesem Zeitpunkt erzählen möchte, hat man eben nicht den Luxus, die reale Geschichte glaubwürdig ignorieren zu können. Also hat Eschbach das Apollo-Programm in seinen Roman eingebaut und ist im letzten möglichen Moment von der Realwelt abgewichen. Und das geschah unter der Präsidentschaft von Nixon und nicht unter der eines fiktiven Präsidenten Johnston ( offensichtlich eine "Extrapolation" von Lyndon B. Johnson, der in einer anderen Welt 1971 US-Präsident hätte sein könenn, es aber tatsächlich nicht war).
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Re: Andreas Eschbach und sein PERRY RHODAN-Buch

Beitrag von Yman »

nanograinger hat geschrieben: 4. Mai 2021, 23:21
Yman hat geschrieben: 4. Mai 2021, 21:23 Welche Fehler wurden denn von Andreas Eschbach durch sein Buch bereinigt?
Ganz polemisch, ääh pragmatisch gesagt: Alles, was dem Eschbach-Roman widerspricht, ist ein Fehler, der durch den Eschbach-Roman beseitigt wurde. B-)
Das Buch beseitigt also keine Fehler, sondern es erschafft neue Fehler, indem es nachträglich diejenigen Teile der PR-Serie, die dem Buch widersprechen, zu Fehlern erklärt.

Das Buch hätte eine nette Ergänzung sein können, eine Hommage, was auch immer, aber es ist Blödsinn, so zu tun, als wäre das Perryversum bis 1961 nur ein völlig normales Paralleluniversum des realen Universums. Das Eschbach-Buch ist nur ein Versuch, nachträglich etwas mit Gewalt zurechtzubiegen, was jemandem aus ideologischen oder ökonomischen Gründen nicht in den Kram passt.

Es ist wirklich interessant, wie die PR-Verantwortlichen mit der Geschichte der Serie umgehen bzw. umgegangen sind. Ein Perry Rhodan, der mal geraucht hat, Telepath war und Ecken und Kanten hatte, passt nicht mehr ins Konzept, Positroniken mit Lochkarten haben Steampunk-Charme, wirken aber trotzdem befremdlich, und es gibt sicher noch so ein paar Dinge, die man nachträglich gerne geändert haben möchte.

Eine Methode scheint nun zu sein, manches einfach stillschweigend unter den Tisch fallen zu lassen, als ob es nie passiert wäre bzw. es wird zurechtgebogen, wenn sich die Gelegenheit bietet, z.B. auch schon in der Nachbearbeitung der Serie in den Silberbänden.

Wesentlich ist für mich die Art und Weise, wie man mit etwas umgeht. Dass Perry mal starker Telepath war und heute nicht mehr ist, ist für mich kein Problem. Das Problem besteht für mich darin, wie man dahin gekommen ist, dass Perry kein Telepath mehr ist. Das stößt mir sauer auf. Und ähnlich sehe ich da auch manches bzgl. des Eschbach-Buchs.

Interessant finde ich, was von wem heute als Problem angesehen wird. Für mich sind Lichtjahre große Raumschiffe im Dienste Vishnas, 20 Millionen Jahre zu Fuß durch irgendwelche Tunnel zu laufen und ähnlicher Blödsinn, für den man sich als PR-Leser gelegentlich in Grund und Boden schämen müsste, weitaus größere Probleme als jene sogenannten "Fehler", die das Eschbach-Buch "bereinigt".
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Re: Andreas Eschbach und sein PERRY RHODAN-Buch

Beitrag von Akronew »

Niemand hat irgendwas als Fehler gesehen den es zu beseitigen galt. :rolleyes:
Andreas Eschbach hat sein Perry Rhodan-Buch schreiben wollen und das fanden alle gut.

Also wurde ein Thema gewählt, einen Roman geschrieben und die Dinge, die zum Thema passend zu machen waren, wurden passend gemacht.

Das wurde wohl auch ganz gut gemacht, wen man hier so liest,
aber es war niemals eine gestellte Aufgabe oder gar der Grund für das Buch.

Umgekehrt wird eher ein Schuh draus. ;)

Irgendwas mit den Kanon wollte niemand machen, der Kanon war höchstens darin ein Thema,
das man mit Beiträgen wie diesen schon im Vorfeld rechnen konnte und laut Interview auch gerechnet hat. :rolleyes:
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Re: Andreas Eschbach und sein PERRY RHODAN-Buch

Beitrag von nanograinger »

Yman hat geschrieben: 5. Mai 2021, 07:06 ...
Das Buch hätte eine nette Ergänzung sein können, eine Hommage, was auch immer, aber es ist Blödsinn, so zu tun, als wäre das Perryversum bis 1961 nur ein völlig normales Paralleluniversum des realen Universums. Das Eschbach-Buch ist nur ein Versuch, nachträglich etwas mit Gewalt zurechtzubiegen, was jemandem aus ideologischen oder ökonomischen Gründen nicht in den Kram passt.
Meine Lust zu antworten war nach diesen Sätzen sehr gering. Und deshalb zitiere ich einfach Andreas Eschbach, der sich zu seiner Motivation im Göttinger Tageblatt wie folgt geäußert hat.

"Da hatte ich die Idee, einen Roman zu schreiben darüber, wie es eigentlich kam, dass Perry Rhodan als erster Mensch auf dem Mond gelandet ist und nicht jemand anders, zum Beispiel Neil Armstrong. Es sollte nicht nur ein Roman werden, der unsere Geschichte in die Perry-Rhodan-Geschichte abbiegen lassen würde, sondern auch eine Art Rückblick auf die Mitte des 20. Jahrhunderts, auf die tatsächliche Geschichte der bemannten Raumfahrt, den Kalten Krieg und all das, und bei der Gelegenheit auch die bislang noch fast gar nicht erforschte Kindheit und Jugend Perry Rhodans erzählen."
Yman hat geschrieben: 5. Mai 2021, 07:06 Es ist wirklich interessant, wie die PR-Verantwortlichen mit der Geschichte der Serie umgehen bzw. umgegangen sind. Ein Perry Rhodan, der mal geraucht hat, Telepath war und Ecken und Kanten hatte, passt nicht mehr ins Konzept, Positroniken mit Lochkarten haben Steampunk-Charme, wirken aber trotzdem befremdlich, und es gibt sicher noch so ein paar Dinge, die man nachträglich gerne geändert haben möchte.

Eine Methode scheint nun zu sein, manches einfach stillschweigend unter den Tisch fallen zu lassen, als ob es nie passiert wäre bzw. es wird zurechtgebogen, wenn sich die Gelegenheit bietet, z.B. auch schon in der Nachbearbeitung der Serie in den Silberbänden.

Wesentlich ist für mich die Art und Weise, wie man mit etwas umgeht. Dass Perry mal starker Telepath war und heute nicht mehr ist, ist für mich kein Problem. Das Problem besteht für mich darin, wie man dahin gekommen ist, dass Perry kein Telepath mehr ist. Das stößt mir sauer auf. Und ähnlich sehe ich da auch manches bzgl. des Eschbach-Buchs.
Ich möchte mal behaupten, dass (um mal einen Aspekt aufzunehmen) Gelegenheitsrauchen in der 60er Jahren kein Charakteristikum war, das einer Person (oder Romanfigur) "Ecken und Kanten" gab. Im Gegenteil ist Perrys Verweigerung zum Joint-Rauchen (in der Paris-Szene) ein Beispiel, wie er sich gegen den damaligen Zeitgeistes (des Paris in den 60ern) positioniert. Dies ist aber meiner Meinung nach völlig in Übereinstimmung mit seiner Herkunft und auch der bekannten "Steifheit" seines Charakters.

Das "Stillschweigend-unter-den-Tisch-fallen-lassen" war gerade in der frühen Scheer-Phase der modus operandi. Spätestens seit der Voltz-Phase (aber auch schon im Cappin-Zyklus nach dem Monitor-Fernsehbericht 1969) reflektiert Perry und die ganze Serie seine/ihre Vergangenheit, heute mehr denn je. Und genau das tut auch der Eschbach-Roman.

Ich kann daran nichts Verwerfliches finden, zumal man heute Band 1 ff. in Originalausgabe (vielleicht mit kleinen Rechtschreibfehler-Korrekturen?) noch heute kaufen kann (als e-book). Silberbände, Blaubände oder nun der Eschbach-Roman sind neue Produkte, die die alten Ausgaben nicht ersetzen, sondern ergänzen.
Yman hat geschrieben: 5. Mai 2021, 07:06 Interessant finde ich, was von wem heute als Problem angesehen wird. Für mich sind Lichtjahre große Raumschiffe im Dienste Vishnas, 20 Millionen Jahre zu Fuß durch irgendwelche Tunnel zu laufen und ähnlicher Blödsinn, für den man sich als PR-Leser gelegentlich in Grund und Boden schämen müsste, weitaus größere Probleme als jene sogenannten "Fehler", die das Eschbach-Buch "bereinigt".
Ich wüsste nicht, warum ich mich als Leser für bspw. lichtjahregroße Raumschiffe der Schatt-Armarong schämen sollte. Meinst du denn, dass sich Zuschauer von Raumpatrouille Orion oder Star Wars schämen sollten, weil dort unrealistische Dinge gezeigt werden? Oder H.G.Wells, weil er eine Zeitmaschine beschrieb?

Ich muss sagen, dass ich mir schwer tue, deinen Gedanken zu folgen.
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Klaus N. Frick
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Re: Andreas Eschbach und sein PERRY RHODAN-Buch

Beitrag von Klaus N. Frick »

Yman hat geschrieben: 5. Mai 2021, 07:06 Das Eschbach-Buch ist nur ein Versuch, nachträglich etwas mit Gewalt zurechtzubiegen, was jemandem aus ideologischen oder ökonomischen Gründen nicht in den Kram passt.
Ganz ehrlich: Das war und ist bei keinem der Beteiligten die Motivation. Andreas Eschbach und ich sind sicher nicht »ideologisch« auf derselben Welle unterwegs, vielleicht darin, dass wir beide die Freiheitliche Grundordnung schätzen und uns auf dem Boden des Grundgesetzes bewegen ... Und die »ökonomischen «Gründe sehe ich auch nicht. Das ist mir jetzt alles zu viel Verschwörungstheorie.

Aber ich glaube, solchen Argumenten bist Du nicht zugänglich.
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Re: Andreas Eschbach und sein PERRY RHODAN-Buch

Beitrag von Yman »

nanograinger hat geschrieben: 5. Mai 2021, 11:06 Und deshalb zitiere ich einfach Andreas Eschbach, der sich zu seiner Motivation im Göttinger Tageblatt wie folgt geäußert hat.

"Da hatte ich die Idee, einen Roman zu schreiben darüber, wie es eigentlich kam, dass Perry Rhodan als erster Mensch auf dem Mond gelandet ist und nicht jemand anders, zum Beispiel Neil Armstrong. Es sollte nicht nur ein Roman werden, der unsere Geschichte in die Perry-Rhodan-Geschichte abbiegen lassen würde, sondern auch eine Art Rückblick auf die Mitte des 20. Jahrhunderts, auf die tatsächliche Geschichte der bemannten Raumfahrt, den Kalten Krieg und all das, und bei der Gelegenheit auch die bislang noch fast gar nicht erforschte Kindheit und Jugend Perry Rhodans erzählen."
Dagegen habe ich auch überhaupt nichts einzuwenden, sondern nur, dass ich es nicht zu schätzen weiß, dass das Buch zum Kanon erklärt wird bzw. alles, was dem Buch widerspricht, ein Fehler sein soll.
Klaus N. Frick hat geschrieben: 5. Mai 2021, 18:06 Aber ich glaube, solchen Argumenten bist Du nicht zugänglich.
Doch, bin ich. Wenn du sagst, irgendetwas ist so und so, dann genügt mir das. Ich hätte den Satz anders formulieren sollen. Vereinfacht gesagt, mit ideologisch meine ich: Perry soll zeitgemäßer wirken als der 1961 geschriebene Perry, und mit ökonomisch: Das Buch zielt auf den Mainstream. Dabei geht für meinen Geschmack leider einiges vom Original-Perry verloren.
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nanograinger
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Re: Andreas Eschbach und sein PERRY RHODAN-Buch

Beitrag von nanograinger »

Yman hat geschrieben: 5. Mai 2021, 18:18
nanograinger hat geschrieben: 5. Mai 2021, 11:06 Und deshalb zitiere ich einfach Andreas Eschbach, der sich zu seiner Motivation im Göttinger Tageblatt wie folgt geäußert hat.

"Da hatte ich die Idee, einen Roman zu schreiben darüber, wie es eigentlich kam, dass Perry Rhodan als erster Mensch auf dem Mond gelandet ist und nicht jemand anders, zum Beispiel Neil Armstrong. Es sollte nicht nur ein Roman werden, der unsere Geschichte in die Perry-Rhodan-Geschichte abbiegen lassen würde, sondern auch eine Art Rückblick auf die Mitte des 20. Jahrhunderts, auf die tatsächliche Geschichte der bemannten Raumfahrt, den Kalten Krieg und all das, und bei der Gelegenheit auch die bislang noch fast gar nicht erforschte Kindheit und Jugend Perry Rhodans erzählen."
Dagegen habe ich auch überhaupt nichts einzuwenden, sondern nur, dass ich es nicht zu schätzen weiß, dass das Buch zum Kanon erklärt wird bzw. alles, was dem Buch widerspricht, ein Fehler sein soll.
Das ("alles, was dem Buch widerspricht, ist ein Fehler") war meine bewusst polemische Formulierung. B-)

Was den "Kanon" angeht, so geht es ja in erster Linie darum, dass für die Autoren (und auch für die Leser, so sie es denn interessiert) festgelegt werden sollte (oder sogar muss), auf was man sich beziehen soll (muss), wenn in einem neuen Werk ein Rückgriff auf die Serienvergangenheit gemacht wird. Vor dem Eschbach-Roman war Perrys Kindheit, Jugend und Entwicklung bis zu Band 1 ein ziemliches Stückwerk mit vielen blinden Flecken dazwischen. Diese Geschichte ist jetzt zum Großteil beschrieben worden. Dass dies nicht ohne Reibungsverluste abgehen konnte, muss jedem klar sein.

Im Gegensatz zu Blauband 13 bzw. TB-337, wo bereits das Apollo-Programm (erfolgreich) bestand und der Präsident ebenfalls Nixon war (was m. W. als Parallelwelt aufgefasst wurde und deshalb nicht kanonisiert wurde), wird im Eschbach-Roman die gesamte "Frühgeschichte" Perrys erzählt (und nicht läppische 7 Jahre Atlans von 1964-1971). Wenn man diese Geschichte nun hat, stellt sich die Frage, was nun die Grundlage für die Zukunft sein soll. Die Antwort ist eindeutig:
Klaus N. Frick hat geschrieben: 1. April 2019, 13:00 Das Eschbach-Buch ist kanonisch. Wir werden künftig auf diesen Roman zurückgreifen, wenn wir in der PERRY RHODAN-Serie die Vergangenheit unseres Helden betrachten.

Ganz klar.
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Re: Andreas Eschbach und sein PERRY RHODAN-Buch

Beitrag von Ce Rhioton »

Yman hat geschrieben: 5. Mai 2021, 18:18 Das Buch zielt auf den Mainstream.
Ja, natürlich - und genau das hilft m.E., neue Leser an die Serie heranzuführen. Und mir persönlich ist eine Serie, die sich dem Mainstream nicht verweigert lieber als eine, die irgendwann nicht mehr genügend Leser findet.
Dabei geht für meinen Geschmack leider einiges vom Original-Perry verloren.
Sehe ich nicht so. Eschbach hat den Roman 2018 geschrieben (über fünf Jahrzehnte nach den Anfängen).
Jeder Autor schreibt in der Zeit, in der er lebt. Und ich sehe nicht, dass sich Grundlegendes verändert hätte. Ich habe als Jugendlicher auch einige Zigaretten geraucht - dennoch machte mich das nicht zum Raucher. Ich bin schon der Meinung, wir sollten uns nicht an Kleinigkeiten, die nicht wirklich stören, hochziehen.
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AushilfsMutant
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Re: Andreas Eschbach und sein PERRY RHODAN-Buch

Beitrag von AushilfsMutant »

Ich finde das Buch super. Vermutlich werde ich es bald mal wieder lesen! ^_^
„...der Gastgeber fragt in die Runde, was den jeder gerne zu trinken hätte. Der Kosmokrat reagiert verwirrt, man kann mehr als nur Wasser trinken? Der Chaotarch, der gleich neben an sitzt, fragt sich ob es auch genug Tee/Wasser/Kaffee....Arten im Angebot gibt. Darauf hin, kommt es zum Streit zwischen den Beiden, was den nun die richtige Flüssigkeit zum Trinken sei...“

Auszug auf dem Buch: Die Hohen Mächte und der Moralische Code (Band 14, Seite 345, Absatz 2)
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